Es ist die Inflation "Dummkopf"

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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Harmonicdrive hat geschrieben:Okay,dieser Thread ist ja dazu gedacht...langfristig zu schauen.
Neh,nach 1945 kann man nun echt nicht mehr als Vergleich ran ziehen.
Dabei geht es nur um das Thema Währungsreform.

Das funktioniert auch noch heute

Nur ein Beispiel:
damals Schulden 6,5:1
Guthaben 10:1
Den Besitzern von Immo´s hat man dann noch eine Zwangshypo aufs Auge gedrückt
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
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Beitrag von ist gegangen worden »

Es gibt nicht wenig unwesentliche Argumente,die erst einmal eine Deflation beschreiben bevor die Inflation wieder stärker anziehen wird.
Dazu folgender Artikel von Jochen Steffens:

07.05.2010
Deutschland vor einem Boom?
Categories: Börsengeschehen
Author: Jochen Steffens

Der Präsident der Federal Reserve Bank of Boston, Eric Rosengreen, erwartet, wie schon einige andere vor ihm, dass das von der amerikanischen Notenbank angestrebte Ziel der Vollbeschäftigung selbst bei anhaltendem Wachstum noch Jahre dauern kann. Auch die Erreichung der von der Fed angestrebten Wachstums- und Inflationsraten werde noch Jahre dauern. Doch eine andere Aussage dürfte viele Anleger verwundern: Inflation wird in der nächsten Zeit keine Gefahr für die USA darstellen, so Rosengreen.

Dabei macht das Sinn. Wie soll ohne ein starkes Anziehen des Arbeitsmarktes bei einer von der Binnenwirtschaft abhängigen Volkswirtschaft Inflation entstehen? Zumindest eine Lohn/Preis-Spirale ist kaum anzunehmen. Nein, die USA haben es mit Deflationsgefahren zu tun. Auf der einen Seite wird die notwendige Rückführung der hohen Staatsverschuldung sich belastend auf das Wirtschaftswachstum auswirken. Ein niedriges Wachstum wird es schwer machen, die hohe Arbeitslosigkeit abzubauen. Und eine hohe Arbeitslosigkeit wird dazu führen, dass der Konsum niedrig bleibt, und somit die Preise nicht steigen können. Auf der anderen Seite werden sich die Folgen der Finanzmarktkrise noch einige Zeit „deflationär” auswirken, da es noch dauern wird, bis die Kreditvergabe in den USA wieder ein normales Level erreicht.

Exportierte Inflation

Ungemach droht damit allein von der Rohstoffseite. Es besteht die Gefahr, dass die Rohstoffpreise noch mehr steigen, wenn der Dollar weiter (zu den Rohstoffwährungen) abwertet. Allerdings könnte sich diese Gefahr schnell als weniger relevant herausstellen.

Ohne weltwirtschaftliches Wachstum keine steigenden Rohstoffpreise

Immer mehr Analysten weisen auf die Gefahr hin, dass das immense Wachstum in China in Gefahr kommen könnte. Gehen wir einmal, ohne diese Annahmen nun genauer zu überprüfen, davon aus, dass dem so sein wird. Wenn sowohl die USA mit einem schleppenden Wachstum zu kämpfen haben, die EU mit dem Schuldenabbau beschäftigt - ebenfalls kein starkes Wirtschaftswachstum erzeugen kann und dann auch noch der asiatische Raum wirtschaftlich zu schwächeln anfängt, werden natürlich auch die Rohstoffpreise wenig Aufwärtspotenzial haben. Wenn die Nachfrage sinkt, fallen auch die Preise.

Sinkende Rohstoffpreise voraus?

Haben die Rohstoffpreise also ihren Zenit erreicht? Zu dieser These passt die Meldung, auf die ich gestern schon einmal ganz kurz eingegangen bin: Die australische Regierung will die Gewinne der Minenkonzerne ab dem Jahr 2012 mit 40 Prozent besteuern. Damit wäre Australien das Land mit der höchsten Minensteuer weltweit. Die Regierung begründet den Schritt damit, dass ein Hauptteil der Aktionäre der Minen (hier geht es wohl hauptsächlich um Rio Tinto und BHP Billiton) aus dem Ausland kommem. Ein großer Anteil der Gewinne aus australischen Bodenschätzen fließe somit ins Ausland ab. Und eben das will die Regierung verhindern.

Häufig Hinweis auf den Zenit

Interessanterweise fallen solche brachialen Beschlüsse von Regierungen gerne mit dem Zenit der Entwicklung zusammen. Wir haben in den letzten 10 Jahren einen großen Boom bei den Rohstoffen und insbesondere bei der Nachfrage nach Rohstoffen gesehen. Auslöser war hier natürlich unter anderem China. Durch diese steuerliche Maßnahme wird die Wettbewerbsfähigkeit der australischen Minen erheblich beeinträchtig. Wenn nun tatsächlich Chinas Wachstum gefährdet ist, und die Nachfrage sinkt (oder nicht mehr so schnell steigt), könnte es tatsächlich sein, dass australische Minen bald zu den Verlierern im weltweiten Wettbewerb gehören. Die Folgen für die australische Wirtschaft wären fatal, und die Regierung eines Landes hätte mal wieder, wie so oft, sehr zyklisch und damit falsch reagiert.

Es wird allerdings auch darauf ankommen, was die australische Regierung mit den zusätzlichen Steuereinnahmen macht. Wenn sie diese in den Geldkreislauf fließen lässt, wird zum Beispiel die Inflationsgefahr dramatisch zunehmen. In einem Land, in dem sowieso schon die „Holländische Krankheit” droht, müsste dieses Geld in einen Staatsfonds angelegt werden (zur „Holländischen Krankheit” siehe nächster Artikel).

Gerne sind solche, wie gesagt, brachialen Gesetze der entscheidende Hinweis darauf, dass eine Entwicklung den Zenit erreicht hat.

Deflation bleibt damit das Thema

Wenn die Rohstoffpreise demnach tatsächlich in der nächsten Zeit toppen (das kann auch noch ein bis zwei Jahre dauern), wird die Wahrscheinlichkeit für eine Deflation in den USA deutlich höher sein, und so machen Rosengreens Aussagen Sinn. Dazu passt auch das, was die EZB heute nach der Zinssitzung gemeldet hat. Die Märkte sollen sich auf „anhaltend niedrige” Zinsen einstellen. Das Zinsniveau im Euroraum sei angemessen und die Risiken für die Preisentwicklung ausgeglichen. Solche Aussagen machen nur in einem deflationären Umfeld Sinn. Hier wirkt sich die Schuldenproblematik aus. Länder, die hoch verschuldet sind, können nicht wirtschaftlich stimulierend eingreifen. Das Rückfahren von Schulden wirkt sich tendenziell immer schwächend auf die Wirtschaft aus, so dass auch hier die deflationären Tendenzen deutlich höher sind.

Deutschland vor einem Boom?

Diese Mischung könnte allerdings für Deutschland in den nächsten Jahren explosiv werden, zumindest wenn die aktuellen Probleme nicht eskalieren und zu einem Zusammenbruch der EU o.ä. führen. Niedrige Zinsen bei einer sinkenden Währung müssten eigentlich in diesem exportabhängigen Land zu einem heftigen Boom führen (auch wenn nur 40 % der Exporte Deutschlands in Länder außerhalb der EU gehen). Normalerweise würde ein solcher Boom über den Außenhandelsüberschuss zu einer stärkeren Währung führen, die sich regulierend (dämpfend) auswirkt. Wenn der Euro in dieser Situation jedoch „künstlich” niedrig bleibt (bedingt durch die übrigen Länder in der EU) könnten wir in Deutschland schnell zu einem hohen wirtschaftlichen Wachstum zurückfinden - das jedoch schnell auch gefährlich werden koennte. Ich hoffe nur, dass die entsprechende Regierung so schlau ist, ebenfalls einen Staatsfonds (siehe nächsten Artikel) zu gründen…

Viele Grüße

Jochen Steffens
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Beitrag von ist gegangen worden »

Der Magier spricht
Ex-Fed-Chef Alan Greenspan schreibt, die USA würden an ihre Kredit-Grenze stoßen. Die gegenwärtigen niedrigen Zinsen maskierten das nur und führten in die Irre. Zwischen 1979 und 1980 seien die Zinsen auch plötzlich und unerwartet stark gestiegen. Damals ging der letzten großen Kreditblase die Luft aus.

In der Tat, die 30-jährigen Zinsen stiegen damals innerhalb von neun Monaten von 9 auf fast 13 %. Und das war noch nicht alles: Im Herbst 1981 touchierten sie den Bereich von 16 % (siehe Chart!). Damals konnte man im Chart auch noch recht enge Zusammenhänge zwischen den jährlichen Steigerungsraten der gesamten Schulden (yy%chg) und deren absoluter Höhe (Credit Markte Debt outstanding) auf der einen Seite und dem Zinsverlauf auf der anderen Seite erkennen: Hohe, bzw. steigende Zinsen spiegelten das Gefahrenpotenzial zu hoher und/oder zu schneller Verschuldung zuverlässig wider. Auch der Spread zwischen den 30-jährigen und den 10-jährigen Bond-Renditen zeigte das mit negativen Werten an.

Dieser Zusammenhang löste sich aber spätestens in den 1990er Jahren auf. Ich vermute, das ist der Greenspanschen Geldpolitik zuzuschreiben, die die Hähne jedes Mal aufdrehte, wenn es in den Finanzmärkten zu brennen begann. In dieser Tradition steht die Geldpolitik der Fed bis heute und so wundert es nicht, dass die Trends der langfristigen Zinsen einer Untertasse ähnlich sehen, die etwa zur Hälfte durchmessen wurde.

Aber auch Untertassen besitzen nur eine endliche Größe. Würde man den Trend linear extrapolieren, lägen die Zinsen in 50 Jahren vielleicht bei Null. Das ist genauso blödsinnig, wie mittels linearer Extrapolation der Rekordzeiten beim 100m-Lauf anzunehmen, dass in rund 450 Jahren 0,05 Sekunden erreicht würden. Verfolgt man hingegen die Verläufe der nicht-linearen Interpolationen (gestrichelte Linien), so scheint bei der 10jährigen Rendite der Boden im Frühjahr 2008 erreicht worden zu sein, bei der 30jährigen ein Jahr später. Beim Spread (30- minus 10-jährige Rendite) spiegelt sich das noch nicht wider, der Verlauf ist jedoch zuletzt auf historisch hohem Niveau ganz flach geworden.

Damit gibt es einige Indizien, die nahe legen, dass im langfristigen Maßstab die Tiefs bei den Renditen erreicht sind. Damit kann auch angenommen werden, dass die Renditen künftig wieder stärker die Verschuldungssituation widerspiegeln werden.

Das seit den 1990er Jahren atypische Zinsverhalten hatte Greenspan, der auch der Magier der Märkte genannt wurde, gegen Ende seiner Zeit als Fed-Chef als „Conundrum der Finanzmärkte“ bezeichnet. Sein „Rätsel“ dürfte vor der Auflösung stehen.

Das US-Staatshaushaltsdefizit wird im Jahr 2010 (das Budgetjahr endet per September) auf 1,6 Bill. Dollar kommen und damit 10,6 % des BIP ausmachen. Auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise 1929 kam es nur 4,8 % des BIP. Insgesamt wird das US-Finanzministerium in 2010 Staatsanleihen in Gesamtwert von 2,5 Bill. Dollar emittieren - eine Steigerung von 171 % in zwei Jahren. Die Bilanzsumme der Fed hat sich innerhalb dieser Zeit von 890 auf 2035 Mrd. Dollar nahezu verdreifacht. Darin enthalten sind Hypothekenanleihen im Gesamtwert von 1,1 Bill. Dollar, die wahrscheinlich unverkäuflich sind. Die Gesamtschulden in den USA belaufen sich auf rund 380 % des BIP.

Der Rettungsschirm für Euro-Länder mit Schuldenproblemen hat die Finanzmärkte nach Einschätzung der BIZ (BIS) nur vorläufig beruhigt. Die Sorge, dass die schnell wachsende Staatsverschuldung in vielen Ländern eine Erholung der Wirtschaft behindern und das Wachstum dämpfen könnte, bestehe weiter, heißt es im Quartalsbericht der „Zentralbank der Zentralbanken“. Die Zinsstruktur auf dem Interbanken-Geldmarkt signalisiere zunehmende Bedenken, „dass das Finanzsystem anfälliger ist als zuvor vermutet“. Das zeige auch die Flucht aus riskanten in traditionell sichere Anlagen wie amerikanische und deutsche Staatsanleihen, sowie Gold. Es seien aber nicht nur die Sorgen über „unhaltbare staatliche Haushaltssituationen“ in Industrieländern, die die Finanzmarktteilnehmer beunruhigen. Auch die Wirtschafts- und Finanzpolitik in Ländern wie China, Brasilien und Indien wecke Zweifel, ob die aufstrebenden Volkswirtschaften für die notwendige globale Dynamik sorgen könnten. Die Entwicklung der Zinsfutures und Optionen signalisiere, dass die Finanzmärkte eine Leitzinserhöhung in den USA nicht vor dem ersten Quartal 2011 und in Europa erst nach 2011 erwarten.

Nach Zahlen der BIZ beträgt die Kredit-Ausrichtung europäischer Banken an öffentliche und private spanische Stellen (Staat, Regionen, Banken, Unternehmen und Verbraucher) insgesamt etwa 600 Mrd. Euro. Deutsche Banken haben an Spanien 202 Mrd. Euro an Krediten ausgereicht, die Hälfte davon an spanische Banken. Bei Frankreich sind 248 Mrd. Euro an Krediten an Spanien ausstehend, das meiste davon an Unternehmen und Haushalte. Die spanische Zentralbank schätzt das Ausmaß fauler Kredite auf 166 Mrd. Euro, nur ein Viertel ist davon bis jetzt abgeschrieben. Der spanische Bailout-Fonds umfasst 99 Mrd. Euro in einer Phase, in der sich die Marktzinsen für spanische Marktteilnehmer stark erhöhen.

Spanische Banken haben aktuell einen Anteil von 16,5 % bei den direkten Ausleihungen der EZB. Alleine im Mai sind die spanischen Ausleihungen bei der EZB um 26,5 % angestiegen. (Der Anteil Spaniens an der EZB beträgt nur 9 %). Der Spread spanischer 10jähriger Bonds gegenüber deutschen liegt jetzt bei über 200 Basispunkte. Spanien stand wegen seiner stark auf Immobilien ausgerichteten Wirtschaft viele Jahre im Fokus von intra-EU-Kreditzuflüssen - viel stärker als andere PIIGS-Länder.

Angesichts dieser Zahlen bezeichnet die FAZ das 750-Mrd-Euro-Rettungspaket der Eurozone als das, was es ist (und als was wir hier die Rettung Griechenlands schon im April bezeichnet haben) – ein neues Banken-Rettungspaket.

Im spanischen Bankensystem könnte nach Einschätzung des stellvertretenden Gouverneurs der Banco de Espana ein Liquiditätsengpass drohen. Die EZB biete den Banken zwar eine Rettungsleine, dies könne aber nicht unbegrenzt fortgesetzt werden, sagte Javier Ariztegui. Hierfür macht er die „nicht funktionierenden Märkte“ verantwortlich. Hören wir da nicht wieder das schrille Lied von der bösen Spekulation?

Auf dem gestrigen EU-Gipfel gestern wurde beschlossen, die Ergebnisse von Stress-Tests bei wichtigen europäischen Banken zu veröffentlichen. Dies wird als erforderlich angesehen, weil die Finanzmärkte begonnen haben, die Staatsschuldenkrise als Bankenkrise zu behandeln - wie wahr – siehe z.B. Verlauf des ETF „Estoxx50Banks“ (siehe Chart!).

Die bisherige Strategie, Rettungsschirm, Bond-Kauf durch EZB und Sparpakete konnte die Finanzmärkte jedenfalls nicht beeindrucken (siehe z.B. die Bond-Spreads – siehe Chart!). Und ich bezweifle, ob das mit den Stress-Tests der Fall sein wird. Die Polit-Bürokratie in Europa verfolgt weiterhin die Hoffnungs-Strategie, dass die wirtschaftliche Erholung die Probleme im Bankensystem “von selbst” lösen wird. Damit aber könnte sie denselben Fehler wie im Japan der frühen 1990er Jahre machen, als genau diese Haltung die Erholung behindert hat. Die erforderlichen Maßnahmen, die aktive Neuordnung des Bankensystems, passierte in Japan schließlich auch – aber erst zehn jahre später. Und nicht zu vergessen: Japan bewegte sich in den 1990er Jahren in einem vergleichsweise soliden globalen Wirtschafts-Umfeld. Das ist heute nicht gegeben.

Die Finanzmärkte sehen, dass Solvenzrisiken einzelner Mitgliedsländer der Euro-Zone mit Liquiditätszufuhr bekämpft werden. Und sie befürchten, dass die Sparpakete die konjunkturelle Erholung behindern bis zunichte machen können. Irgendwelche Stress-Tests sind da bestenfalls uninteressant, im negativen Falle werden sie auch noch als Bestätigung dieser Befürchtungen genommen.

Und Nobelpreisträger Krugman warnt weiter vor europäischen Sparpaketen, insbesondere dem im Deutschland. Das führe zu einem schwachen Euro, von dem das Land perverserweise auch noch profitiere und die Konsequenzen in alle Welt exportiere. Er befürwortet jetzt offen einen Handelskrieg gegen China und Deutschland, weil beide Länder einen egozentrischen Kurs verfolgten.

Aber selbst solche schrillen Zwischenrufe können die Bullen nicht davon abhalten, zu den Aktienmärkten zurückzukehren. Der gegen Dollar steigende Euro gibt Rückenwind – eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung bis rund 1,25 ist drin, auch ein „Überschwinger“ – hier liegt eine langfristig wichtige Widerstandszone, ...
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

So - das könnte langsam losgehen, mit der Inflation

Kunden verärgert: Stahl wird schon wieder teurer

Führende Stahl-Produzenten wie Arcelor-Mittal und Thyssen-Krupp wollen im Oktober die Verkaufspreise erneut erhöhen.
Die Kunden sind verärgert, denn schon in den ersten neun Monaten des Jahres haben die Hüttenkonzerne ihre Verkaufspreise verdoppelt.
von Martin Murphy

FRANKFURT. Das Klima zwischen den Stahlherstellern und den wichtigen Kunden aus der Auto– und Maschinenbauindustrie war selten so angespannt wie heute.
Erzürnt sind die Abnehmer über immer neue Preiserhöhungen: Schon in den ersten neun Monaten haben die Hüttenkonzerne ihre Verkaufspreise verdoppelt.
Nun soll der Werkstoff zum vierten Quartal erneut teuer werden.
Neuer Ärger ist damit programmiert – nicht nur wegen der Verteuerung. Auch über das künftige Preissystem streiten die Kontrahenten.

Bis 2010 war das Procedere relativ simpel. Einmal im Jahr wurden die Preise festgelegt, Abnehmer wie Volkswagen, Heidelberger Druck oder Miele konnten danach die benötigten Mengen abrufen.

Für die Stahlproduzenten waren die Verträge risikolos, kauften sie ihrerseits Eisenerz und Kokskohle zu stabilen Preisen ein.
Doch damit ist es vorbei, seit die Bergbaukonzerne BHP Billiton, Vale und Rio Tinto die Vertragslaufzeiten von jährlich auf vierteljährlich umgestellt und die Rohstoffpreise an den schwankenden Spotmarkt gekoppelt haben.

Um die dadurch ausgelöste massiven Verteuerung aufzufangen – allein im zweiten Quartal verdoppelte sich der Erzpreis – geben die Stahlkocher die höhere Rohstoffkosten an ihre Kunden weiter.
Nach Preiserhöhungen im zweiten und dritten Quartal wollen die Produzenten die Stahlpreise Anfang Oktober erneut anheben. Allerdings soll der Zuschlag kleiner ausfallen als in den vergangenen Quartalen.

Weltmarktführer Arcelor-Mittal will seine Bezugspreise für warmgewalzten Flachstahl – ein wichtiges Referenzprodukt – um rund 5%auf 620 bis 630 Euro pro Tonne erhöhen. Auch die deutschen Konkurrenten Salzgitter und Thyssen-Krupp ziehen mit.
Im Gespräch sind vergleichbare Aufschläge beim Branchenprimus.

Die Stahlindustrie sieht genügend Spielraum für höhere Preise.
„Im vierten Quartal bewegt sich die Stahlnachfrage in Europa nach oben“, sagte ein Manager von Arcelor-Mittal dem Handelsblatt. Die Kunden hätten sich im Sommer mit Bestellungen zurückgehalten, nun aber müssten sie ihre Läger auffüllen. Vor allem im deutschen Maschinenbau und der Autobranche sei die Auftragslage sehr erfreulich. „Wir rechnen daher für das kommende Quartal mit einem Absatzplus von sieben bis zehn Prozent gegenüber dem dritten Quartal“, sagte der Manager.

Die in den vergangenen Wochen von Marktteilnehmern geäußerte Sorge, dass die Stahlkonzerne ihre Werke nach der Krise zu schnell hochfahren würden und mit einer Überproduktion die Preise unter Druck setzen, weisen Firmenvertreter zurück.
Die Hütten würden sehr diszipliniert gefahren, hieß es in der Industrie.
Zwar werde die Auslastung der Anlagen im vierten Quartal steigen, aber nur dem Bedarf entsprechend. Um einem Überangebot vorzubeugen, will Arcelor-Mittal drei stillgelegte Hochöfen in Europa auch im Schlussquartal nicht in Betrieb nehmen.

Die Stahlkonzerne müssen sich dennoch auf harte Verhandlungen einstellen, da der Widerstand gegen ihre Preispolitik wächst. Vergangene Woche hatte der Hausgerätehersteller Miele diese als großes Problem für die Branche eingestuft.

Auch die Autobauer wollen die Preisaufschläge nicht schlucken.
Dem Vernehmen nach sperren sich einige gegen die neue Preisstruktur bei Jahresverträgen. So akzeptierten sie die von Thyssen-Krupp vorgeschlagenen „Rohstoffanhänger“ nicht.
Durch diesen sollen die vierteljährlichen Schwankungen bei Erz und Kohle automatisch auf die Abnehmer umgelegt werden.

Arcelor-Mittal zeigt sich flexibler: Der Konzern bietet seinen Großkunden Jahreskontrakte, bei denen die Preise nach sechs Monaten den aktuellen Rohstoffpreisen angepasst werden. Nach Angaben von Arcelor-Mittal hat ein führender Autobauer dieses Modell akzeptiert.
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Bis zu 14 Prozent teurer

Mietpreise schießen bundesweit in die Höhe

Um durchschnittlich fünf Prozent sind die Mieten im Vorjahres-Vergleich gestiegen, vor allem in Großstädten stieg er um bis zu 14 %.
Grund sei die steigende Zahl von Single-Haushalten.
Mieter in deutschen Großstädten müssen sich einem Zeitungsbericht zufolge wieder auf schneller steigende Mieten einstellen.
Wie die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" unter Berufung auf eine Marktstudie berichtet, steigen die Mieten erstmals seit 20 Jahren rapide.

Neumieter müssten in kreisfreien Städten heute durchschnittlich 5% mehr bezahlen als vor einem Jahr.
In vielen Städten falle der Anstieg sogar noch viel stärker aus.

Berlin dennoch relativ günstig

So kosteten gut ausgestattete Neubauwohnungen
in Berlin heute 14 %mehr als vor einem Jahr;
in Düsseldorf seien es 13 %,
in Köln und Bonn 12 Prozent.
Auch in Hamburg und Frankfurt seien die Neumieten überdurchschnittlich gestiegen, nämlich um 7%
,
schreibt die F.A.S. unter Berufung auf das renommierte Immobilien-Marktforschungsinstitut Empirica

Allerdings ist demnach das Mietpflaster in Berlin mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 8,07 Euro immer noch relativ günstig - verglichen mit anderen Metropolen wie München (12,35), Frankfurt/Main (11,59) oder Hamburg (11,03), Düsseldorf (10,47) und Köln (10,13).

Anstieg auch in kleineren Städten

Erklärt wird der sprunghafte Anstieg unter anderem mit der wachsenden Anzahl von Single-Haushalten. Viele Städte hätten seit Jahren an Einwohnern gewonnen, die noch dazu immer häufiger allein lebten, wird der Empirica-Immobilienexperte Reiner Braun zitiert. Parallel seien aber nicht so viele neue Wohnungen gebaut worden.

Auch in kleineren Städten können die Mieten laut "FAS" schnell steigen.
In Zweibrücken beispielsweise hätten die Preise um 12% angezogen,
in Jena um 10%
und in Rostock um 8%.
Nach wie vor gebe es allerdings Städte, in denen die Mieten nur langsam stiegen. In München, wo die Mieten allerdings ohnehin sehr hoch sind, seien neu vermietete Wohnungen nur 3% teurer als vor einem Jahr, in Stuttgart 2%.
In Kiel seien die Mieten sogar um 4% gesunken
.

Im Durchschnitt über ganz Deutschland habe Empirica eine Mietsteigerung von 3,4 Prozent ermittelt.
Die Zahlen bezögen sich auf inserierte Kaltmieten für die Vermietung von 60- bis 80-Quadratmeter-Wohnungen mit gehobener Ausstattung, die frühestens im Jahr 2000 gebaut wurden.

(dpa, N24)
05.09.2010 15:17 Uhr
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raketen101
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Beitrag von raketen101 »

Auch Marc Faber warnt vor US-Inflation

Die Zentralbank der USA sowie viele weiter Zentralbanken weltweit versuchen, durch das Drucken und Ausgeben von immer mehr Papiergeld die Wirtschaft zu stärken. Nachdem letzte Woche schon Jim Rogers vor den Folgen solcher Aktionen warnte, meldet sich nun auch der Finanz-Guru Marc Faber, Autor des Gloom, Boom and Doom Report, erneut zu Wort und stimmt seinem Kollegen Rogers zu.

"Wenn die Federal Reserve und die Zentralbanken in aller Welt weiter Geld drucken, führt das zu einer Abwertung ihrer Währungen", sagte Faber gegenüber Bloomberg, das habe man in den letzten zwei Jahren schon in den USA gemacht, und das Wirtschaftswachstum sei in Asien passiert. "Glauben Sie, dass Intel oder ein kleiner Unternehmer mehr Amerikaner einstellt, nur weil mehr Geld gedruckt wird? Nein, man baut Fabriken in Asien und stellt dort Leute ein, und alle amerikanischen währungspolitischen Entscheidungen führen zu einer ungleichen Kapitalverteilung mit ungewolltem Ausgang".

Auf die Frage, ob es eine Blase von Bundesanleihen geben werde, antwortete Faber typisch pessimistisch: "Nach meiner Ansicht werden US-Staatsanleihen in den nächsten zehn Jahren zur Katastrophe für Investoren werden." Bezüglich der Rede von Ben Bernanke, US-Zentralbankchef, letzten Freitag meinte Faber, dass man deutlich heraushören könne, dass die Fed weiter Geld drucken werde. Das führte dazu, dass Anleihen fielen und Aktien stiegen. Irgendwann aber würde eine Inflation losbrechen.

http://www.goldseiten.de/content/divers ... ryid=14320
"Krisen sind Zeiten, in denen man weder Kreditnehmer noch Kreditgeber sein will". - Bill Bonner
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Beitrag von martinsgarten »

Inflation + Rendite :lol:

Hessens Jahresinflationsrate steigt im September auf 1,1%

WIESBADEN (Dow Jones)--Die Jahresteuerung in Hessen hat sich im September hauptsächlich wegen eines Basiseffekts beschleunigt. Die Jahresinflation stieg auf 1,1% nach plus 0,7% im August und erreichte damit den höchsten Wert seit fast zwei Jahren, wie das Statistische Landesamt Hessens am Dienstag berichtet.
Auf Monatssicht sanken die Verbraucherpreise um 0,1%

Quelle
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Beitrag von martinsgarten »

Sie drucken zuviel Geld
Veröffentlich am 28.09.2010 09:37:00 Uhr von James Turk
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Es wird zuviel Geld gedruckt. Man muss kein Genie sein, um zu diesem Schluss zu kommen.
Die Märkte senden uns ein deutliches Signal.

Zum Beispiel erreichte Gold ein Rekordhoch, Silber hingegen ein 30-Jahre-Hoch. Die neuen Preishochs haben ihre Gründe.
Edelmetalle reagieren sensibel auf inflationäre Veränderungen - was die tatsächliche Inflation wie auch die zukünftigen Inflationserwartungen angeht.

Steigende Edelmetallpreise sagen uns, dass schon jede Menge Inflation bereitsteht; aber die Edelmetallpreise sind nicht die alleinigen Signalgeber. Ganz allgemein zeichnete sich in den vergangenen Monaten ein Trend bei den Rohstoffpreisen ab.

Schauen Sie sich den folgenden Chart für den CRB Continuing Commodity Index an, der sich aus den Preisen von 19 Rohstoffen zusammensetzt.

Am 4. Juni schloss der CRB Index bei 450,24.
Letzten Freitag - nur 3 1/2 Monate später - schloss der CRB Index nun bei 530,24 mit einem Plus von 17,7%.
Das ist gewaltiger Preissprung für einen solch kurzen Zeitraum.
Um diesen Preisanstieg ins rechte Licht zu rücken:
Der Index wertete mit einer Jahresrate von 61,8 % auf - man sollte diese "Aufwertung" jedoch beim richtigen Namen nennen, nämlich "Preisinflation".

Die Rohstoffpreise steigen nicht aufgrund der guten Wirtschaftsaktivität, die sich fast überall auf der Welt weiterhin in einer Flautephase befindet, begleitet von hoher Arbeitslosigkeit.
Die Rohstoffpreise steigen, weil zu viel Geld gedruckt wird.

Die Federal Reserve berichtet jedoch, M1 (ein begrenzter Geldindikator für die Gesamtmenge zirkulierender Dollars) wäre während der 3 Monate von Mai 2010 bis August 2010 annualisiert nur um 9,1% gestiegen, und M2 steig sogar noch weniger.
Warum steigen aber dann die Rohstoffpreise schneller als das Geldmengenwachstum?

Aus zwei Gründen
.

1) Weil seit Jahren zuviel Geld gedruckt wurde und nicht erst seit drei Monaten, was man sich verdeutlichen kann, indem man M3 der Bevölkerungszahl der USA gegenüberstellt.
Im Jahr 2000 waren für jeden Mann, jede Frau und jedes Kind in den USA 26.977 $ im Umlauf.
Diese Menge ist auf 46.583 $ angeschwollen - das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von 7,1% und mehr als dem Siebenfachen der jährlichen Wachstumsrate der US-Bevölkerung (0,9%) in diesem Zeitraum.

2) Die Geldnachfrage wird für gewöhnlich ignoriert, sie ist jedoch ein wichtiger Bestandteil der Gesamtrechung.
Leider lässt sich die Nachfrage nicht messen, daher müssen wir auch hier wieder auf eine Betrachtung der Marktpreise vertrauen, um den vorherrschenden Nachfragetrend für US-Dollars für einen bestimmten Zeitpunkt zu ermitteln.
Betrachten wir zum Beispiel den US Dollar Index.
Er misst den Wechselkurs des US-Dollars im Vergleich zu einem Währungskorb. Während die Rohstoffe seit dem 4. Juni stiegen, fiel der Dollar Index.
Es verlor in diesem Zeitraum 7,9% - ein annualisierter Verlust von 27,6% (20.September 2010).
Da man sich an den Märkten also verstärkt für andere Währungen als den Dollar entschieden hat (was aus dem sinkenden Wechselkurs des Dollars hervorgeht), scheint auch klar, dass die Nachfrage nach Dollars sank.

Somit ist der Dollar nicht nur von einem steigenden Angebot betroffen, sondern auch von einer sinkenden Nachfrage.
Aus dem Wirtschaftseinmaleins wissen wir, dass diese Bedingungen zu sinkenden Preisen führen; auf Geld angewendet, bedeutet das sinkende Kaufkraft - was heutzutage für gewöhnlich als "Inflation" bezeichnet wird. Wenn diese Geldpolitik nicht korrigiert und die Inflation nicht umgekehrt wird, dann wird es am Ende unvermeidlich zur Hyperinflation kommen.

Seit dem 2. März 2009 warne ich vor einer Hyperinflation - damals schrieb ich, der Dollar stünde an der Schwelle zur Hyperinflation.
Ich schrieb: "[D]ie Bundesregierung hat den Kurs der galoppierenden Staatsausgaben eingeschlagen, und eine derart galoppierende Regierung verursacht galoppierende Inflation.", die, wenn sie unkontrolliert bleibt, zur Hyperinflation führt. Dieser Trend hat sich nicht gebessert.

Im Zeitraum von 28. Februar 2009 bis zum 31. August 2010 haben die galoppierenden Staatsausgaben zu einem Anwachsen der Staatsschulden um 2,57 Billionen $ geführt.
Doch im selben Zeitraum wuchs das BIP nur um 0,5 Billionen $, und das Wachstum der Wirtschaftsaktivität fiel sogar noch geringer aus, wenn es inflationsbereinigt wird.

Wir müssen uns also unbedingt die folgende Frage stellen:
Was haben die Rettungspakete und Stimulusprogramme am Ende wirklich bewirkt?

Die Antwort: Nur sehr wenig, was die Wirtschaftsaktivität angeht. Der dumme Ausgabenrausch der politischen Entscheidungsträger, der mit steil steigender Verschuldung und unbesonnener Geldschöpfung einhergeht, hat jedoch düstere Konsequenzen. Da diese Dollar nun nicht benutzt werden, um Wirtschaftaktivität zu generieren, schießen sie jetzt um den Globus auf der Suche nach einem sicheren Heim.

Physische Investitionsanlagen sind der sicherste Ort, um Vermögen vor einer Währung zu schützen, deren Kaufkraft verschwindet.
Die Folge ist, dass es an den Märkten für Rohstoffe brennt. Die Preise steigen nicht aufgrund von Rohstoffknappheit, sondern eher deshalb, weil es eine Dollar-Übersättigung gibt. Im Vergleich zur Wirtschaftsaktivität wurde zuviel Währung geschöpft.

Ohne abrupte Umkehr, die den irreführenden Strategien der politischen Entscheidungsträger ein Ende setzt, kann es am Ende nur zu einem Ergebnis kommen. Der Dollar strebt auf eine Hyperinflation zu. Die neuen Rekordhochs beim Gold und Silber, ein allgemeiner Anstieg der Rohstoffpreise und ein erneuter Abwärtstrend beim Dollar-Wechselkurs sind das Omen.

© James Turk
GoldMoney - der bessere Weg Gold und Silber zu kaufen.

Dieser Artikel erschien am 20.09.2010 auf www.fgmr.com und wurde exklusive für GoldSeiten übersetzt.
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Beitrag von martinsgarten »

Die Preisexplosion kommt:
Ungezügelte Inflation für US-Verbraucher in 2011

Galoppierende Inflation in 2011:
Die Geldbasis explodiert, die Rohstoffpreise schießen durch die Decke und die Federal Reserve hat vor noch viel mehr Geld zu drucken

Sind Sie bereit für eine galoppierende Inflation?
Es sieht nämlich bedauerlicherweise so aus, als würden wir uns genau dahin aufmachen.
Die US-Geldbasis ist innerhalb der letzten paar Jahre förmlich explodiert und das ganze Geld beginnt jetzt bis zum Verbraucher durchzusickern.

Die Rohstoffpreise schießen buchstäblich durch die Decke und es ist unvermeidlich, dass sich diese Preisanstiege schon bald bei den Waren in den Geschäften niederschlagen werden.
Der US-Dollar ist bereits beträchtlich abgesackt und alle Anzeichen deuten darauf hin, dass sich die FED danach sehnt endlich wieder mehr Geld drucken zu können.

All diese Dinge werden eine Zunahme der Inflation zur Folge haben. Natürlich konnten wir bereits in vielen Wirtschaftsbranchen eine Inflation beobachten.
Flüge während der Urlaubszeit sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwischen 20% und 30% gestiegen.
Die Versicherungsprämien sind landesweit um einen zweistelligen Prozentsatz erhöht worden und die Lebensmittelpreise sind still und leise angestiegen, sogar in Läden wie Wal-Mart.

Unterdessen beharrt die US-Regierung darauf, dass sich die Inflationsrate nahe null befindet. Jeder, der den regierungsamtlichen Zahlen zur Inflation Glauben schenkt, lebt in einer Fantasiewelt.
Die US-Regierung manipuliert die offiziellen Zahlen zur Inflation bereits seit Jahrzehnten
.

Was wir bisher gesehen haben, ist noch gar nichts.
Da gerade eine immer weiter anwachsende Menge an Papiergeld über der Wirtschaft abgeladen wird, werden wir schließlich die schlimmste Inflation in der Geschichte Amerikas erleben. Die einzige wirkliche Frage ist doch, wie viel Zeit uns noch bleibt, bevor es soweit ist.

Nehmen Sie sich einen Augenblick und schauen Sie sich die unten stehende Grafik an. Sie zeigt die dramatische Ausdehnung der US-Geldbasis durch die FED in der jüngsten Zeit.

Bis zum jetzigen Zeitpunkt hat diese Geldmengenausdehnung noch nicht zu höherer Inflation geführt, da der Großteil der Gelder durch Kreditaufnahmen der US-Regierung und US-Banken, welche die Gelder halten um ihre Reserven aufzustocken, aufgesaugt worden ist.

Diese Situation wird jedoch nicht ewig so weitergehen. Am Ende wird das ganze Geld seinen Weg durch die Nahrungsmittelkette bis in die Hände der US-Verbraucher nehmen.

Noch besorgniserregender ist der heftige Preisanstieg bei Rohstoffen, den wir innerhalb der letzten 12 Monate beobachten konnten. Alleine seit Juni dieses Jahres sind die Futures um 63% explodiert. Weizen wurde jüngst an der Chicagoer Rohstoffbörse mit USD 7 pro Bushel (ca. 27 kg) gehandelt.

Aber Weizen ist bei Weitem kein Einzelfall. Richard Bensen listete in seiner letzten Kolumne mit dem Titel „Inflationärer Cocktail in Arbeit“ viele der Rohstoffe auf, die im Verlauf der letzten 12 Monate bedeutend zulegten:

Nun wo diese Preisanstiege in die Produktionskette übergehen werden, stellt sich die Frage, ob es überhaupt noch irgendeine Möglichkeit gibt, wie die Inflation verhindert werden könnte.
Es ist an der Zeit den Tatsachen ins Auge zu sehen.
Diese Kostenanstiege werden durch das System nach unten durchsickern und Sie werden mit Ihrer Gehaltszahlung nicht mehr so weit kommen, wie dies in der Vergangenheit der Fall war.
Die Inflation kommt
.

Viele clevere Investoren verstehen, was sich gegenwärtig abspielt.
Deshalb haben wir aktuell auch starke Preisanstiege bei Gold und Silber. Am Freitag erreichte der Goldpreis das sechste Mal in Folge ein Allzeithoch. Auch Silber konnte jüngst außerordentliche Zugewinne verzeichnen und die US-Mint, die Prägeanstalt der Vereinigten Staaten, hat ihre Aufschläge auf den Spot-Preis beim Verkauf der American Silver Eagles von USD 1,50 auf USD 2,00 angehoben.

Unterdessen gibt es immer mehr Gerüchte, dass die FED Unmengen neuen Geldes drucken will. Am Freitag erklärte der Präsident der Federal Reserve Bank of New York, William Dudley, dass die in den USA gegenwärtig vorherrschende hohe Arbeitslosenrate und die niedrige Inflation „völlig inakzeptabel“ seien und führte aus:

„Weitere Maßnahmen sind wahrscheinlich gerechtfertigt, solange bis sich der wirtschaftliche Ausblick so entwickelt, dass er mich zuversichtlicher macht und wir in Kürze bessere Ergebnisse bei der Beschäftigung sowie der Inflation haben werden.“

Während seiner Ausführungen beschrieb Dudley sogar die Auswirkungen, die bei einer Bilanzerhöhung der FED um weitere USD 500 Milliarden zum Tragen kämen.
Man sollte dabei bedenken, dass es sich hier nicht um irgendwen handelt, der derartige Kommentare von sich gibt, sondern um den Präsidenten der Federal Reserve Bank of New York, der wichtigsten der regionalen Bank des Federal Reserve Systems.

In den vergangen Wochen war es förmlich spürbar, mit welcher Inbrunst die Beamten der FED bei der Sache waren, wenn sie öffentlich die Möglichkeit in Erwägung zogen die US-Wirtschaft mit noch mehr Geld zu fluten.

Bisher hat nur sehr wenig funktioniert um die sterbende US-Wirtschaft wiederzubeleben.
Die Federal Reserve und die Obama-Regierung werden langsam nervös, da das amerikanische Volk angesichts der wirtschaftlichen Situation immer frustrierter wird. Werden eine Flutung der Wirtschaft mit noch mehr Geld und die Schaffung von noch mehr Inflation Abhilfe schaffen? Nein, natürlich nicht, aber das nominell aufgeblähte Bruttosozialprodukt wird es Obama und der FED ermöglichen zu sagen: „Hey, die Wirtschaft wächst wieder!“

Wenn jedoch eine Flut an Papiergeld den Preis für in den USA produzierte Waren und Dienstleistungen um 5% verteuert und die reale Inflationsrate bei 10% liegt, sind wir dann besser oder schlechter dran?
Man muss kein Genie sein um sich diese Frage zu beantworten. Lassen Sie sich von den Zahlen zum „Wirtschaftswachstum“ nicht an der Nase herumführen. Nur weil mehr Geld durch die Hände geht, heißt das noch lange nicht, dass sich dadurch auch die US-Wirtschaft verbessert.

Tatsache ist, dass zahlreiche amerikanische Familien in dem kommenden Inflationstsunami aufgerieben werden.
Denken Sie doch einmal darüber nach. Wie weit werden Sie mit Ihrer Gehaltszahlung denn kommen, wenn 1 Liter Milch oder ein Laib Brot USD 5 kostet? Heutzutage ist es für eine vierköpfige amerikanische Durchschnittsfamilie bereits schwierig mit USD 50.000 im Jahr über die Runden zu kommen.

Wie viel Geld werden wir also brauchen, wenn die galoppierende Inflation einsetzt? Und glauben Sie ernsthaft, dass ihr Arbeitgeber ihnen die Gehaltssteigerungen einräumen wird, die notwendig sind um mit dieser ganzen Inflation mithalten zu können? Unter den aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit Sicherheit nicht. Vielmehr ist es so, dass die durchschnittlichen Haushaltseinkommen landesweit zurückgehen.

Ben Bernanke versprach dieses Jahr gegenüber dem Kongress, dass die FED kein „Geld drucken“ wolle um den US-Kongress bei der Finanzierung der explodierenden Staatsverschuldung zu helfen.
Haben Sie ihm das damals abgenommen?
Hat überhaupt irgendjemand geglaubt, dass die Federal Reserve verantwortungsvoll handeln würde und versuchen würde die Geldmenge und Inflation unter Kontrolle zu halten?

Die Wahrheit ist doch, dass das ganze Federal Reserve System auf fortwährender Inflation und Ausdehnung der Staatsschulden beruht.
Und unglücklicherweise wird die Inflation, wie oben beschrieben, in Zukunft noch viel gravierender werden.
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Da bin ich mal auf die Notenbanken gespannt.
mal sehen, was sie jetzt labern.
Man müßte ja jetzt zu bekämpfung der Inflation die Zinsen anheben.
Dann ist aber gleich Schicht im Schacht !


URL: http://www.manager-magazin.de/politik/w ... 26,00.html
25. November 2010, 07:15 Uhr

Inflation aus Asien - Preisalarm für Weihnachts-ShopperVon Markus Gärtner, Vancouver

Ein Tsunami höherer Preise rollt Richtung Deutschland.
Wichtige asiatische Lieferanten von Ralph Lauren, Hennes & Mauritz oder Adidas schicken mit der feschen Mode auch Asiens surrende Inflation in die deutschen Kaufhäuser - und das macht sich schon im Weihnachtsgeschäft bemerkbar.

Vancouver - Am Horizont der deutschen Verbraucher türmen sich Sturmwolken auf.
Innerhalb weniger Tage kündigten jetzt die Hersteller wichtiger Industrien steigende Preise für ihre Produkte an.
Der Bundesverband des Spielwareneinzelhandels (BVS) stimmt seine Kunden hierzulande auf deutlich höhere Preise für 2011 ein.
Die Anhebung "könnte zweistellig ausfallen", sagt Verbandsgeschäftsführer Willy Fischel.
Er führt als Begründung vor allem gestiegene Produktionskosten in China an. Auch für Kleidung müssen deutsche Verbraucher schon bald tiefer in die Tasche greifen.
Aufschläge von bis zu 5 Prozent kündigt der Präsident des Gesamtverbands Textil + Mode, Heinz Horn, an.
Kein Wunder, Baumwolle hat sich seit April um knapp 64 Prozent verteuert. Und das ist nur einer der Preistreiber
.

Beide Ankündigungen haben eines gemeinsam:
In der Pipeline deutscher Produzenten und Händler baut sich inflationärer Druck auf, und der könnte gewaltig werden.
Denn durch die globalisierten Lieferketten bahnt sich ein Tsunami höherer Preise den Weg in Richtung westlicher Konsumenten.
Aufgetürmt hat sich diese Walze, die ihren Weg von fernöstlichen Zulieferern über Speditionen und Großhandel bis hin zu westlichen Einzelhändlern bahnt, in Asien.

Es ist kein Zufall, dass sich das Epizentrum dieser Preiseskalation zwischen Singapur, Shanghai und Seoul befindet.
Denn dort registriert die Welt nicht nur das höchste Wachstum:
Der Internationale Währungsfonds schätzt den weltweiten Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts für 2011 auf 4,2 Prozent, während er China 9,6 Prozent und Indien 8,4 Prozent Wachstum prognostiziert.
In diesem Umfeld steigen jedoch auch Immobilienpreise und Mieten viel schneller als im Westen, zahlen Anleihenverkäufer viel höhere Zinsen und versprechen stärker werdende Tiger-Währungen einen zusätzlichen Aufschlag für Investoren, die ihr Geld lieber dort anlegen als an der Wall Street oder in Frankfurt.

Und genau das passiert seit Monaten.
Weil die US-Notenbank die Welt mit billigem Geld überschwemmt - zwei Billionen Dollar mit der ersten Flutwelle, und jetzt, bis Juni 2011 weitere 600 Milliarden Dollar - können gewiefte Investoren Kredite in den USA für ein Prozent Zinsen aufnehmen und das Geld in indonesische oder koreanische Anleihen für 6 bis 10 Prozent anlegen.
Sie können auch Immobilien in Hongkong oder Shanghai mit himmelstürmendem Preisauftrieb erwerben.
Oder sie kaufen Aktien des MSCI Asia Pacific Index, der seit März in der Spitze 66 Prozent zulegte.

Hang Seng Index stieg seit Januar um 57 Prozent

In Asien löst das Zustände aus, wie bei einer Stadt, die im Hochwasser versinkt. Überall steigen die Pegel. Chinas Notenbank registrierte allein im September einen Anstieg der Währungsreserven um 100 Milliarden Dollar.
In Manila verdreifachte sich im Oktober auf Jahresbasis der Zahlungsbilanzüberschuss.
Der Hauptgrund: Ein Rekordzustrom an US-Dollar.
In Hongkong trieb das hereinströmende Kapital den Hang Seng Index seit Januar um 57 Prozent in die Höhe, Wohnimmobilien wurden nach Angaben örtlicher Statistiker 28 Prozent teurer.

Weitere Beispiele für die Inflationsspirale gefällig?
Binnen Monaten schnellte der Anteil ausländischer Anleger am koreanischen Bondmarkt auf 15 Prozent in die Höhe, an Indonesiens Anleihemarkt auf gut 30 Prozent.
Mehr als zwei Milliarden Dollar Zufluss erhöhten in Jakarta im laufenden Jahr das Anlagevermögen ausländischer Marktteilnehmer um 80 Prozent und hievten damit ganz nebenbei den Wechselkurs der Rupiah auf ein Dreijahreshoch gegenüber dem Dollar.

Doch teurere Wohnungen erzeugen höhere Mieten.
Brummende Fließbänder provozieren eskalierende Lohnforderungen
.
Sie steigen in China im Schnitt um 15 Prozent in diesem Jahr
.
Und steigende Rohstoffnotierungen sorgen in diesem Hochwasserszenario an der Preisfront für den Dammbruch.
"Das ist furchterregend geworden", sagt der Volkswirt Wang Tao bei der UBS in Peking.
"Die Carry Trades brechen über uns nur so herein", bestätigt Hongkongs Regierungschef Donald Tsang.
"Und wo das Geld hingeht, werden wir als Nächstes Probleme haben", fügt er besorgt hinzu.

Die Probleme sind schon gut sichtbar:
Koreas Inflationsrate hat mit 3,6 Prozent den höchsten Wert seit April 2009 erreicht. Die Nahrungsmittelpreise steigen um 13 Prozent.
In Indonesien klettern die Konsumentenpreise derzeit um 5,8 Prozent.
In China offiziell um 4,4 Prozent.
Das ist der höchste Wert in 22 Monaten.
Doch inoffiziell sind es eher 10 Prozent, wie Investmentguru Marc Faber sagt.
In Indien soll die inoffizielle Inflationsrate gar bei 14 bis 15 Prozent liegen
.

Überall in der Region bimmeln die Alarmglocken.
Der Chef der Asiatischen Entwicklungsbank, Haruhiko Kuroda, befürchtet "destabilisierende Verzerrungen".
Der IWF kann sich im Falle Hongkongs einen deflationären Crash mit "ausgedehntem Abschwung" vorstellen. Die Welternährungsorganisation FAO warnt vor einer "Wiederholung der Preiskapriolen von 2008".
Und der Chef des weltgrößten Bergbaukonzerns BHP, Marius Kloppers, hält die überhitzten asiatischen Volkswirtschaften gar für eine größere Gefahr in der Weltwirtschaft als das lahme Wachstum der Industrieländer.

Asiens Finanzminister und Notenbanker schlagen jetzt zurück:
China will die Lebensmittelpreise kontrollieren.
Peking hat am 19. November auch zum dritten Mal in zwei Monaten den Banken höhere Kapitalreserven aufgezwungen und Ende Oktober zum ersten Mal in drei Jahren die Zinsen erhöht. Korea führt eine Kapitalsteuer auf die Erträge von Ausländern aus seinen Staatsanleihen ein. Jakarta "prüft ernsthaft", den Kauf lokaler Staatspapiere durch ausländische Investoren zu begrenzen. In Malaysia, Thailand und Indien wird über Kapital- oder Preiskontrollen nachgedacht.
Doch die hereinbrechende Kapitalflutwelle kann das jedoch nicht aufhalten: "Die wissen, dass sie globale Kapitalströme nicht umdrehen können", skizziert der Analyst Oh Suk Tae bei der SC First Bank Korea in Seoul die Situation asiatischer Regierungen, "sie können die Flutwelle nur etwas bremsen".

Ralph-Lauren-Lieferant erhöht Preise um 70 Prozent

Und so beginnt die Inflation, sich ihren Weg nach Westen zu bahnen. Die Shandong Zaozhuang Tianlong Knitting, die T-Shirts für Ralph Lauren fertigt, hat ihre Preise gerade um 70 Prozent angehoben.
"Wenn Baumwolle weiter steigt, müssen wir bis zum Frühlingsfest nochmal 30 Prozent mehr verlangen", erklärt deren Verkaufsmanager Fred Hu. Tianlong-T-Shirts werden auch in großer Zahl nach Europa geliefert. Ihr Preis kletterte im Juli von 3,20 Dollar auf 4 Dollar je Stück. Ähnlich die Unitedtex Enterprise in Suzhou, 80 Kilometer westlich von Shanghai. Dort wird Kleidung für Gap und den US-Retailer J.C. Penney gefertigt. Unitedtex will die Preise zwischen 5 und 30 Prozent anheben. Auch die Ningbo Seduno Group, die jährlich für 30 Millionen Dollar Herren- und Damenware an Hennes & Mauritz verkauft, hat seit Juli die Preise um 20 Prozent erhöht. Seduno versorgt auch Adidas und Nike.

"Westliche Konsumenten bereiten sich besser mal auf steigende Preise vor", kommentiert Jessica Lo bei der China Market Research Group in Shanghai. Für deutsche Verbraucher könnte diese Warnung besonders gelten. Das belegen die jüngsten Zahlen des Ostasiatischen Vereins (OAV) in Hamburg für den deutschen Außenhandel mit Fernost. Bei deutschen Importen ist Asiens Position demnach inzwischen prominent geworden.

Einem Wachstum aller deutschen Importe von 17,5 Prozent im Jahresverlauf 2010 steht laut dem OAV ein Wachstum von 33,1 Prozent für die Region Asien-Pazifik gegenüber. China erweist sich dabei mit Abstand als größter Handelspartner Deutschlands in der Region und sogar weltweit. China bestreitet mit 49,5 Prozent fast die Hälfte aller deutschen Einfuhren aus der Region. Die Lieferketten, über die sich die Inflation ausbreiten kann, sind nicht nur zahlreich, sondern auch volumenstark.

Einen ersten Geschmack von dem, was kommt, haben zuletzt die deutschen Erzeugerpreise gegeben.
Sie kletterten im Oktober auf Jahresbasis um 4,3 Prozent.
Das war der stärkste Anstieg in zwei Jahren. Und den größten Anteil daran hatten laut dem Statistischen Bundesamt neben der verteuerten Energie vor allem die Preise für Vorleistungsgüter.

Im Klartext: Die Vespannungen in den Lieferketten werden jetzt für alle sichtbar.
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Beitrag von cabriojoe2 »

Im Gegenteil martinsgarten!
Die Fed wollte eigentlich noch mehr (Ramsch-)Anleihen aufkaufen um den Banken Liquidität zu geben! Quelle und befürchtet jetzt schon , dass es zu wenig war und die Arbeitslosenzahlen wieder steigen.
Bedeutet wohl, das beim kleinsten Konjunkturproblem die Fed sofort wieder in Aktion tritt und somit weiter viel (Banken-)liquidität an die Rohstoff und Aktienmärkte fließt!(?)

Gemäss dem Finanzministerium
wurde die US-Staatsschuld
per Ende März 2010 zu 41,2% von
staatsnahen Einrichtungen sowie der
Fed gehalten!
US-«Ponzi-System» erschwert die Geldanlage
Der weltweite Konkurenzkampf bewirkt Deflation/Arbeitslosigkeit und die Notenbanken halten mit Geldmengenausweitungen dagegen.
Fazit = Rohstoffpreisexplosion bis die Zinsen gut über 10% sind! :roll: 8) :lol: :roll:
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Beitrag von Sven »

Erste Revolten wegen hoher Lebensmittelpreise

07.01.2011 | 18:31 | JEANNINE HIERLÄNDER (Die Presse)

Die durchschnittlichen Preise für Nahrungsmittel übersteigen bereits das Niveau des Rekordjahres 2008. Wegen der Dürren und Überschwemmungen ist in näherer Zukunft keine Entspannung in Sicht.

Quelle
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Beitrag von oegeat »

Der Liter Benzin jenseits von 1,50 Euro, und auch Getreide und Strom, Wohnungsmieten und kommunale Gebühren werden immer teurer. Die Inflation nimmt wieder Fahrt auf, sie wird zur Bedrohung für den Wohlstand.

Benzin ist fast so teuer wie im Sommer 2008

Die Mehrheit der Deutschen, so zeigen Umfragen, sorgt sich mittlerweise um ihre Ersparnisse, gerade die Älteren. Viele treibt die Angst um, dass die Inflation das Vermögen aufzehren wird. Sie fürchten sich davor, dass sie am Ende die Rettungsaktionen für Banken und Staaten bezahlen müssen. "Die großen Zahlen haben die Bevölkerung aufgeschreckt", sagt der Bonner Währungsfachmann Manfred Neumann.


Um die Wirtschaft nach dem Schock der Finanzkrise vor dem Kollaps zu bewahren, haben Notenbanken immer mehr Geld in die Wirtschaft gepumpt. Sie schufen damit nach Ansicht von Ökonomen den Nährboden, auf dem die Inflation erst gedeihen kann.

quelle ...
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Beitrag von martinsgarten »

Ist er nicht niedlich. :lol:
ZIEMLICH ?
für was steht das Wort ?

Beispiele:
Es ist ziemlich kalt heute: +15- 0, -10 grad ???
Du kommst aber ziemlich spät - 5 minuten später am Bahnhof, und der Zug ist abgefahren :lol:
In Bezug auf Bernanke ist er es schon längst.
Der Mann hat fertig


Bernanke wies Befürchtungen zurück, dass mit den zuletzt kräftig gestiegenen Lebensmittelpreisen ein wachsender Preisdruck droht.
„Die Inflation bleibt insgesamt ziemlich niedrig“, betonte Bernanke.

Quelle
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Beitrag von martinsgarten »

die Überschrift des thread lautet: "Es ist die Inflation "Dummkopf"
Der Titel ist ein Volltreffer.
Zwei Dummköpfe sind mir schon bekannt.
Es sind Jean Claude Trichet und Ben Bernanke
.
Und eins ist sonnenklar - von unabhängiger Notenbank ist bei der EZB keine Rede mehr.
Längst hätte man die Zinsen erhöhen und Geld aus dem System abziehen müssen.
Das Gegenteil ist der Fall
.

Quelle: Hyperinflation: Die EZB und die FED spielen mit dem Feuer

Die mächtigsten Zentralbanker der Welt bestreiten einen Zusammenhang zwischen den explodierenden Nahrungsmittelpreisen und der Politik des leichten Geldes.
Die Europäische Zentralbank und die Federal Reserve werden die Zinsen trotz stark steigender Nahrungsmittel- und Energiepreise weiter auf Rekordtiefstständen halten – eine Entscheidung, die sich für die Währungsstabilität des Euros als der finale Sargnagel erweisen und die Preisinflation extrem anheizen könnte


„Die Europäische Zentralbank (EZB) ist das strategische Risiko eingegangen, dass es sich bei den gegenwärtigen starken Preisanstiegen bei Nahrungsmitteln und Rohstoffen nicht um eine Wiederholung des Inflationsvirus der 70er Jahre handelt und diese ohne Geldverknappung wieder abflauen werden.

Jean Claude Trichet erklärte, dass das Anspringen der Inflation in der Eurozone auf 2,4% ein ´kurzfristiger` Effekt steigender Energie- und Rohstoffkosten ist…

Dennoch ist es ein riskanter Schritt, zu einer Zeit, wo gerade ein mächtiger neuer Zyklus des weltweiten Wachstums im Anmarsch sein könnte und der ganze Rohstoffbereich in Flammen steht. Die März-Kontrakte für Brent Rohöl sprangen am Donnerstag mit USD 103 pro Barrel auf ein Zweijahreshoch, während die Tonne Kupfer die Marke von USD 1.000 durchbrach und Baumwolle den höchsten Preis erzielte, seit die US-Konföderation ihre Exporte während des Bürgerkriegs im Jahre 1860 einstellte.

Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) erklärte, ihr Index der weltweiten Nahrungsmittelpreise habe im Januar ein neues Rekordhoch erreicht, während der Landwirtschaftsindex von Goldman Sachs seit Juni um 90% gestiegen ist.“ – UK Telegraph, 03.02.2011


es geht noch weiter im Text ....
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Beitrag von RB »

Meist hat der intellektuelle Querdenker Niquet recht.
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Inflation oder Deflation

Inflation oder Deflation?

Samstag, 5. Februar 2011 um 09:24

Von Bernd Niquet

An vielen Orten bemerke ich derzeit eine Diskussion darüber, ob uns nun in der nahen Zukunft eher eine inflationäre oder eine deflationäre Tendenz bevorsteht. Die Irritationen scheinen riesig zu sein, dabei ist die Sache aus meiner Sicht vollkommen klar.

Die Sache ist klar, das Bild, das man erlangt, wenn man mit offenen Augen durch unser Land geht, ist hingegen tatsächlich verschwommen und verworren: In allen Zeitungsanzeigen überschlägt sich die Lebensmittelbranche derzeit mit Preissenkungen, ebenfalls die Computerbranche. Benzin ist hingegen deutlich im Preis gestiegen, Wohnungen des oberen Segments legen mächtig zu – und so zieht sich das durch beinahe alles hindurch.

Wir haben es mit einer sehr weitgehenden Zweiteilung der Welt zu tun: Die Massenprodukte werden immer billiger, die höherwertigen Güter jedoch teurer. Und das spiegelt exakt den Zustand unser Realwirtschaft wider – unser Realwirtschaft wohlgemerkt, nicht unserer Geldsphäre. Die einen verdienen immer mehr, die anderen hingegen nicht.

Meine erste Spekulation gegen die Inflation habe ich Anfang der 80er Jahre begonnen. Damals kaufte ich mir langlaufende Anleihen bis zum Jahr 2014, die sich sensationell entwickelt haben.

Meine zweite Spekulation gegen die Inflation begann ich nach dem Fall der Mauer zwischen Ost und West. Sie war nicht minder erfolgreich. Und ich halte diese Gedanken auch heute noch aufrecht. Seitdem die Arbeitsmärkte globalisiert sind, ist klar, dass es nirgendwo mehr signifikante Inflationsprozesse geben kann.

Denn ohne massive Lohnsteigerungen ist eine Inflation unmöglich. Wenn die Masseneinkommen nicht steigen, werden alle Preiserhöhungen in Mengenrückgängen resultieren, die jedes Inflationspotential vernichten. Und für massive Lohnsteigerungen ist der Angebotsdruck auf den Arbeitsmärkten weltweit zu groß.

Selektive Preiserhöhungen sind davon natürlich ausgeschlossen. Steigen die Preise für knappe Ressourcen, so müssen die Kostensteigerungen natürlich weiter gegeben werden. Doch diese Preiserhöhungen führen nicht zu einem kumulativen Effekt, sie steigern die Preise in den anderen Gütersegmenten nicht, sondern führen dort eher zu Preisrückgängen, weil bei stagnierenden Einkommen Mehrausgaben in einem Bereich zu Minderausgaben in einem anderen führen müssen. Und dass Luxusvillen auf Mallorca sprunghaft teurer werden, kann ebenfalls trotzdem möglich sein.

Bleibt die Geldsphäre. Die Notenbanken verfolgen ja weiterhin eine extrem expansive Geldpolitik. Doch in wessen Hände gelangt eigentlich dieses Geld? Es wird ja nicht vom Helikopter über den Häusern der Hartz IV-Empfänger abgeworfen. Die Banken bekommen es im Austausch gegen die Hinterlegung von Wertpapieren bei der Notenbank.

Doch glaubt jemand im Ernst, dass davon Konsumgüter gekauft werden? Nein, nein, wenn wir eine Inflation bekommen, dann ausschließlich auf den Assetmärkten. In der Realwirtschaft hingegen ist eher die Deflation gefährlich. Jetzt haben wir einen riesigen Aufschwung und trotzdem nahezu Preisstabilität. Ist dieser Aufschwung jedoch irgendwann vorbei, wird es wieder kritisch, kritisch-deflationär.
Keine Ahnung wo das Ding hingeht ...
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Beitrag von martinsgarten »

Seitdem die Arbeitsmärkte globalisiert sind, ist klar, dass es nirgendwo mehr signifikante Inflationsprozesse geben kann.

Das war mit dem Beginn der Globalisierung vollkommen richtig.
Ich denke, das der Effekt sich erledigt hat.
Ich gehe davon aus, dass u.a. in China die Löhne steigen werden.
Das kann sogar dazu führen, das Produzenten wieder zurück ins Heimatland mit ihrer Produktion gehen.
Man bedenke auch den Abfluß des know how bei weiterer Auslagerung.

Es bleibt spannend.
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Beitrag von ist gegangen worden »

Am 1 Mai werden die Tore für Ost europäische Arbeitskräfte geöffnet.
Das wird eine neue Qualität im Lohndumping geben Martin.
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Beitrag von martinsgarten »

Harmonicdrive hat geschrieben:Am 1 Mai werden die Tore für Ost europäische Arbeitskräfte geöffnet.
Das wird eine neue Qualität im Lohndumping geben Martin.
Das ist natürlich für einige Branchen möglich und wird auch so kommen.
Für alle sicherlich nicht.
Nix verstehen wird dann sicher die allgemein Amtssprache :wink:
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Beitrag von oegeat »

:idea:
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Der Gewinn liegt im Einkauf. Alles wird besser, man muss nur warten können !

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Beitrag von Azrael_74 »

hat sich irgendjemand mal die beiden Berechnungsmethoden genauer angesehen und ermittelt wo die Unterschiede liegen bzw. welches Berechnungsmodell der Realität näher kommt.

Im Grauen Modell betrug die Inflation in den letzten 20 Jahren durchschnittlich etwa 7%, was heißen würde, dass sich der reale Geldwert geviertelt hätte (0,93^20 = 0,23), während er sich im Blauen Modell mit durchschnittlich unter 3% nicht mal halbiert hätte (0,97^20 = 0,54)
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Beitrag von ist gegangen worden »

Der Unterschied bei beiden Methoden liegt ja lediglich in der Veränderung des Warenkorbs.Dabei unterstellt das US Statistikamt eben,das Verbraucher preisbewußter einkaufen gehen also wechselt man stetig teure gegen billigere Produkte aus.Wie ja zu lesen ist müstest Du dafür die Inhale des CPI (Verbraucherpreisindex) auf Jahre zurück verfolgen und vergleichen.
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Beitrag von martinsgarten »

Der Chart fällt ! :lol:

Ernteausfälle - Zuckerpreis bei Aldi schießt in die Höhe
+31%Sonntag, 02.10.2011, 15:32

dpa Der Preis für Würfelzucker steigt um ein Fünftel
In den vergangen Monaten war der Zucker in Deutschland so billig, dass die Supermärkte nahe der polnischen Grenze den Verkauf rationieren mussten.
Nun erhöht Aldi den Preis um ein Drittel.
Grund ist die schlechte Ernte.

Zucker wird für die Verbraucher in Deutschland erheblich teurer: Der Lebensmittelhändler Aldi Süd hat nach Angaben von Branchenbeobachtern den Preis für das Ein-Kilo-Päckchen um rund 31 Prozent von 65 auf 85 Cent deutlich angehoben.
Außerdem sei Würfelzucker um mehr als 20 Prozent teurer geworden

Hintergrund ist der stark regulierte EU-Zuckermarkt.
Nur 85 Prozent des in der EU benötigten Zuckers dürfen aus dortiger Produktion stammen, der Rest muss aus Drittstaaten importiert werden. Rohstoffexperten wiesen schon vor Monaten darauf hin, dass der Weltmarktpreis unter anderem wegen schlechter Ernten nach oben geschossen ist.

Da gibt es noch etwas - BIOSPRIT - oder - BIOGASANLAGE !! :wink:
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Beitrag von oegeat »

martinsgarten hat geschrieben:Ernteausfälle - Zuckerpreis bei Aldi schießt in die Höhe
In den vergangen Monaten war der Zucker in Deutschland so billig, dass die Supermärkte nahe der polnischen Grenze den Verkauf rationieren mussten.
Nun erhöht Aldi den Preis um ein Drittel.
Grund ist die schlechte Ernte.
Das problem lasst scih ganz einfach lösen ! Zucker verbieten und zwar den herkörmlichen Dreck ....der die Zähne kaputtmacht der für zig Krankheiten verantwortlich ist .....

und mit was süßen wir dann ? ganz einfach damit H I E R http://de.wikipedia.org/wiki/Stevia_(S% ... 3%9Fstoff)

doch seit Jahren wird von der EU dieses Produckt bekämpft die ZuckerIndustrie hat ein starke Lobby ...... leider :evil: :evil:
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Beitrag von martinsgarten »

AHA - das sagt man wohl nicht ungestraft ?

Mein lieber Mann - wenn man das gehört hat, kaqnn man sich vorstellen, was danach in der DB los war.
Der Typ hat(Hatte) noch Eier


14.04.2012 07:34 Uhr | DAF
DB-Ökonom Mayer: "Inflation kommt"
Die Lage an den Finanzmärkten hat sich beruhigt, aber Dr. Thomas Mayer, Chefvolkswirt der Deutschen Bank, zweifelt, ob dies von Dauern sein werde. "Die Inflation kommt, ohne sie kommen die Notenbanken nicht aus ihrer Falle", ist er überzeugt.

Zwar sieht er den Anstieg im moderaten Bereich, höchsten bis in den mittleren einstelligen, aber die Wirkung auf das Vermögen der Anleger könnte erheblich sein.
"Die Notenbanken werden die Zinsen niedrig halten", rechnet er vor, "entsprechend hoch ist der Realverlust".
Auf Dauer könnte die jetzige expansive Politik nicht fortgesetzt werden: "Das ist wie ein Raum, der sich mit Gas füllt", vergleicht er, "man merkt erst mal nichts, aber wenn sich dann jemand eine Zigarette anzündet, fliegt alles in die Luft
".

Inflation sei deshalb notwendig, ein gewisse Enteignung von Gläubigern, um zur Normalität zurückzukehren. Das sei zudem mit einem Weltwährungssystem auf neuer Grundlage verbunden.
"Ich erwartet, dass der chinesische Renminbi mit Regeln wie bei Bretton Woods zur Leitwährung aufsteigen wird." Für Anleger empfiehlt er deshalb:
"Ein bisschen Gold zur Versicherung, aber sonst bieten Aktien guten Schutz, gerade wenn Inflationsraten einstellig bleiben."

Zum DAF-Video: Videobeitrag ansehen
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Beitrag von k9 »

Beeindruckend - solche Töne habe ich aus dieser Ecke so
noch nicht gehört.

Daher:
Zum "Drüber-Nachdenken" geeignet.

Gruß k-9
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Beitrag von k9 »

Eine der seltenen "etwas anderen" Sichtweisen des Themas.

Gruß k-9
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Beitrag von oegeat »

Prof. Dr. Dr. Gunnar Heinsohn 31.12.2012 17:08

Deflation und Inflation auch 2013 einträchtig beieinander

Der Nullzins soll zum Kauf von Vermögenstiteln – vor allem Aktien und Staatspapiere - verführen, deren Ertrag unter einem normalen Zentralbankzins von – sagen wir – 4%, aber über 0% liegt. Ihr ohne solche Intervention einsetzender Preisverfall (=Deflation) soll so verhindert werden. Beispielsweise liegt der Dividendenertrag der 500 Standard&Poors-Firmen am 12.12.2012 bei 2,2% (Bloomberg BW 24-12-12 bis 06-01-13). Müssten Geschäftsbanken bei der Zentralbank 4% Zins zahlen, könnten sie einen Index, der nur 2,2% bringt, nicht kaufen. Zahlen sie bei der Zentralbank aber nur 0,1%, liegt der Ertrag plötzlich um den Faktor 22 über dem eigenen Zinseinsatz. Aufgrund dieser Gewinnaussichten hat sich der Preis der Standard&Poors-Firmen zwischen März 2009 und Dezember 2012 verdoppelt, obwohl ihre Leistungsfähigkeit teilweise sogar gefallen ist. Nichts von diesem „Wertzuwachs“ in Form einer reinen Preisinflation wäre bei einem Zentralbankzins von 4% eingetreten. Statt der Preisverdopplung hätte es Deflation gegeben. Und eben diese soll der Nullzins bremsen.

Rohstoffpreise inflationierten zwischen 2009 und 2012 sehr viel weniger als Aktien. Das liegt daran, dass Rohstoffe – anders als Aktien – ununterbrochen gekauft werden müssen, was ihrer Inflation Grenzen aus dem Unternehmenssektor setzt. Aber auch Rohstoffe befänden sich in einer Deflation vom Typ des freien Falls, wenn ihnen nicht mit Nullzins für ihre Ankäufer aus den Handelsabteilungen von Geschäftsbanken unter die Arme gegriffen würde.

quelle lesenwert! da es gut zeit was da im hintergrund arbeitet ...
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Beitrag von k9 »

Der Artikel zeigt schön, dass wir uns auf sehr dünnem Eis bewegen, sowohl was
Anleihen angeht als auch auf Aktien bezogen.

Davon abgesehen: eine Interessante Seite mit interessanten Autoren.

Gruß k9
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Beitrag von oegeat »

:shock:
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Beitrag von Turon »

Harmonicdrive hat geschrieben:Okay,dieser Thread ist ja dazu gedacht...langfristig zu schauen.
Neh,nach 1945 kann man nun echt nicht mehr als Vergleich ran ziehen.

Die Ökonomie hat am Ende immer wieder die selbe Ausgangbasis ;). Daher hat mich ja auch gewundert warum Rösler/Merkel und paar andere Politiker europäische Ratingsagenturen haben wollten. Na ja ich sehe das so....

die Amis bewerten zu positiv, Merkel meint dies wäre zu negativ, und alleine darin lässt sich ablesen, dass entweder sie oder die Agenturen in Amiland völlig ahnungslos und auf eigenen Vorteil gedacht sind. Ob man hier in dieser Diskrepanz zwischen Politik und Wirtschaftswissenschaft nachgedacht hat, was diese europäische Ratingagenturen angeblich besser befunden haben sollte.... das begreife ich einfach nicht. Die ökonomischen Gesetze sind weltweit gleich.

Man kann bestenfalls über Zukunftaussichten den Daumen senken oder heben ;)
Wenn man noch den Stresstest der zypriotischen Banken miteinkalkuliert und die überaus gute Note.... ;) vor halben Jahr.... o je, o je.


Soweit ist Zypern von Island nicht. Und was in Zypern passiert... kann gleich Portugal treffen....usw.


Dass die Währungsreform kommt, oder Währungssschnitt wo der Gläubiger bezahlen muss? ich sehe dies als einzige Lösung.
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Dass die Währungsreform kommt, oder Währungssschnitt wo der Gläubiger bezahlen muss? ich sehe dies als einzige Lösung.


So ist es!
Ich rechne noch mit einer Zwischenstufe.
Altes geld durch neues ersetzen und damit die bargeldhorter ausschalten.
Dann kann mann noch die 500 + 200 Euro Scheine aufs Eis legen
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Beitrag von Turon »

Nur mal so grundsätzliches damit JEDER in dieser HINSICHT meinen STANDPUNKT begreift. OK?

Ich will das nicht ausgiebig diskutieren, schließlich ist jeder seines Glückes Schmied.

Die Debatte ob wir morgen Defla, Infla, Stagfla, grosse Depression oder grossen Aufschwung haben werden können wir uns aus diesem Grunde sparen, weil keiner von uns so richtig die Grundlagen unserer Systeme versteht.

Wir können auf diese Sachen nur eventuell spekulativ reagieren und genau das hat jeder von uns bisher gemacht und wenn ich mich nicht täusche wird er das immer tun.

OK? Können wir das als Ausgangspukt so hinnehmen?

Ich denke also, es ist auch völlig falsch Leute wegen ihren Ansichten zu verurteilen, oder aufgrund ihrer Ergebnisse, dass wichtigste ist, wer wie oft sich in welchem Horizont getäuscht hat.

Was wir hier tun, ist nun mal so bezeichnen: jeder von uns will mindestens Überleben. Jeder will sein Geldbeutel aufstocken, und am besten wäre auch noch Haus haben von staatlichen Versprechungen ala Rändä is sischer FREI ZU SEIN,
oder auf ANDERE OPTIONSSCHEINE angewiesen zu sein, die sich Riester Rente, oder der alternativloser Euro nennen.

Meinetwegen, ;) ganz ehrlich, können die morgen Gehälter in Muscheln, Golddukaten und Silberunzen auszahlen, auch die DM akzeptiere ich, meinetwegen kann es auch die Reichsmark sein.

Was wichtig ist:

Strom kommt nicht aus der Steckdose. OK? Dazu ist ein Kraftwerk notwendig der Kohle, Uran oder Sonnenenergie, oder Wind zu Energie macht.

Und auch wenn das hier immer wieder der Zankapfel gewesen ist, die Wirtschaft und unseres Überleben, hängt in keinster Weise davon ab ob Mario Draghi jedem bailoutet; das Geld (was am Ende akzeptiert wird) kommt nicht von der Zentralbank.

Das Geld ist eine Forderung eines Geldbesitzers gegen einem Schuldner, doch diese Forderung ist nichts wert wenn ein Schuldner Bedingungen die der Gläubiger stellt NICHT MEHR ERFÜLLEN KANN oder auch will, weil er eine Alternative sieht.

Unsere Zukunft.... hängt nicht davon ab, ob es morgen noch Bitcoins gibt, oder den Euro, sondern davon, ob wir uns von einem System was eventuell zusammenbricht,
abkoppeln können.

Zumindest mental.

Und hierzu verweise ich gerne auf mein Verständnis der Sachverhalte.

Irgendwie denke ich, daß Leute den Begriff Besitz im Sinne des Gesetzes nie begriffen haben. OK?

1) Etwas zu besitzen bedeutet darauf zu sitzen. Jemand der etwas be-sitzt hat genauso gewisse Rechte wie jemand der glaubt etwas zu besitzen, wobei diese Rechte ganz anderer Natur sind.

2) Eigentum und Besitz sind zwei völlig andere paar Schuhe. Vom Besitz kann man rausgeschmissen werden und das beweist so gut wie jedes Rechtsurteil. Vom Eigentum kann man nicht verwiesen werden. Weil Eigentum so etwas ist, was der Mensch nicht besitzen kann. Er kann nicht darauf sitzen er hat es einfach und es ist nicht pfändbar.

Um das zu erläutern. Jeder der weiß wie Märkte funktionieren. Jeder der schon geistiges Eigentum erschaffen hat, dem gehört es, obwohl dieser Wert imaginärer Natur ist. Man konnte zum Beispiel die Werte die Einstein hatte ihm nicht wegnehmen, denn dann wäre er tot. OK?

Genauso kann man weder mir noch martinshagen, noch harmonicdrive noch oegeat was wegnehmen, das hat er für immer - insofern es nicht materieller Natur ist.

3) Schaut Euch alle vergleichbaren Urteile an und ihr werdet merken, dass der ganze Rotz, ob Charts, Inflationsbefürchtungen, Deflationsbefürchtungen usw. unseres Eigentum sind. Durch dieses Eigentum sind wir zu einem BESITZ erst überhaupt gekommen.

Wer das begriffen hat, weiß auch dass man am Besitz bis zu einem Ausnahmezustand halten kann. In einem Ausnahmezustand wird es einem genommen und der Ausnahmezustand ist dann der Fall, wenn die Allgemeinheit so verarmt ist, dass dem BESITZER was GENOMMEN werden muß, damit die Allgemeinheit wieder Chance hat.

--------

Ich habe diese stalinistischen Ansichten nicht erfunden. Sie sind einfach da. Fertig. Das blöde ist nur, in Wahrheit ist das so, daß wenn jemand nichts besitzt, was die Masse interessant findet, oder verwertbar ist, der hat doch schlechtere Chancen.

Daher auch meine Haltung zu Aktien, Anleihen und Vermögenswerten.
Aktien können zusammenbrechen, wir sind gut beraten hier uns vor möglichen Auswirkungen zu schützen, was schwer ist für Leute die alle Instrumente nicht beherrschen.

Anleihen? War da mal nicht ein Hans Eichel der dem am günstigsten Zeitarbeiter nicht vermittelt hat dass die staatlich garantierten Anleihen so sicher sind, dass er sie selbst kaufte?

Und was ist mit Gold und Silber? Die sind als zum Teil nicht registrierte Werte sehr wohl förderlich, aber man kann sie auch einem wegnehmen. Wenn man es natürlich weiß, dass sie jemand hat.

Alle andere Werte sind registriert. Fertig.

----------------------------------

In diesem Kontext muß man noch etwas wissen. GELD ist nicht das wofür wir es halten. Bei Staatsgründung werden die ersten Schulden gemacht und mit der Zeit, je nach Länge und Fähigkeit der "Versprecher" können Währungen lange verweilen.
Dass die Kaufkraft stets am Wert verliert, liegt am Zins und Zinseszins, deren katastrophale Auswirkungen am Ende den Streu von Weizen trennen. Der bessere gewinnt und muß andere immer stärker unterdrücken. Irgendwann nimmt der Zins und der Zinseszins so große Dimensionen ein, das auch noch so hervorragende Produktivitätszuwächse es nicht schaffen, den entstehenden Soll zu bedienen.

Mag ja sein, dass man dem entgegen wirken kann in dem man für eine Weile die Geldmenge unweigerlich erhöht, doch bei genauen Hinsehen ist das nur ein Spielen auf Zeit. Rezessionen, Aufschwünge usw., alles wird irgendwie inszeniert, damit die Masse doch produktiv bleibt, und dennoch Abstriche bei Einkommen akzeptiert. So lange bis bestimmte Gegenden verarmen und am Ende alle so bankrott sind, dass niemand mehr es als Sinn begreifen kann, noch an einer Maschine zu stehen und irgendwelche Dinge zu produzieren.

Und als Trader gilt das alles vorwegzunehmen.

Schwer, aber machbar. Und jeder von Euch macht das auf eine Weise die ihm erlaubt sich mit Investments zu beschäftigen.
Turon
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Beitrag von Turon »

In Hinblick auf obiges Posting bitte meine Haltung zum Geschehen aktuell vergegenwärtigen.

1) Der Guthaben- und Schuldenschnitt, getarnt als sog. Währungsschnitt wird erfolgen (müssen). Es wird deswegen erfolgen, weil nicht nur Europas- aber auch Japans und Amerikas Probleme.... was damit zu tun haben, daß manche Leute immer höhere Guthaben angehäuft haben, und diese stehen in eurer persönlicher Vermögensabrechnung entweder auf der Haben Seite, oder auf der Sollseite.

2) Wenn auf Eurer Seite HABEN ausgewiesen ist, ist das Geld nicht etwa bei der Bank im Tresor und vermehrt sich dort von alleine, sondern, es wurde verliehen,
oder Eure Bank steckte das Geld in irgendwelche Geldanlagen die dazu geschaffen worden sind, einem der das Haus bauen will, das Geld zur Verfügung zu stellen, damit er damit ein Haus baut.

So kurios es sich anhört, ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass der Zins und Zinseszins nicht etwa dazu dient, damit sich jemand bereichert, sondern dazu geschaffen worden ist, damit der Gläubiger denkt er verleihe das Geld Jemandem
der dafür sorgt dass ein Schuldner zahlt... und diese Bank hat die Aufgabe dafür zu sorgen dass dieses Spiel funktioniert.

Aufgefressen wird das ganze zum Teil durch Inflation, was das Gesamtbild der Entwicklung verzerrt... Dem Gläubiger werden also Zinssätze von bis zu 8% versprochen. Was der Gläubiger nicht merkt ist die Tatsache, dass der Erfolg dieser Leihe um die Inflation geschmälert wird und nicht etwa um die staatlich anerkannte, sondern die Gefühlte.

Ein Rechenbeispiel: wir hatten im Jahre 2008 fast ein Default des Systems oder standen nahezu davor. Da senkte man die Zinsen... diese Zinssenkung wird nicht etwa dem Geldleiher mit seinem Prall gefühlten Konto sofort mitgeteilt, sondern
ergibt die Summe erst am Ende. Wer also in 25 Jahre lang laufende LV investiert,
bekommt nicht etwa die 7% immer sondern zwischen 3% bis 7% im Schnitt und im Extremum noch weniger.

Die Anleihen können überrollt werden (man zahlt alte mit neuen wieder aus) usw.
Bis das Fundament dieses Zahlenkonstrukts nicht mehr tragfähig ist.

Das passiert dann wenn Blasen bei Aktienmärkten, Immomärkten, zusammenbrechen und am Ende wir zu einem Endergebnis kommen, dass die Zentralbanken selbst Anleihen kaufen müssen, weil sie keiner kauft, und die Zinssätze gegen Null wandern.

Man kann auch attraktive Verzinsung bei kurzfristig laufenden Anleihen reduzieren, und die höhere Zinssätze auf längerfristig laufende Anleihen verschieben.

In Wahrheit ist das nur das Strecken der Fälligkeit.... und das wird solange funktionieren, solange am Ende irgendwie die gefühlte Inflation, wirtschaftliche Erholung mit anheizen von irgendwelchen Blasen es erlaubt die Schulden weiter zu überrollen.

So weit das richtig ist (und das scheint so) haben Unwissende Gläubiger ihren beruhigenden Schlaf und fühlen sich reich und reden von Prozenten. In selber Zeit aber verschulden sich Staaten immer weiter, weil sie zum Teil die Verpflichtungen
übernehmen.

Das Konstrukt der europäischer Union konnte daher wirklich nicht funktionieren).
Und wird mit dem Auseinanderbrechen der Währungsunion enden, oder als Alternative.... es kommt zu Währungsschnitt sprich Guthabenschnitt und mit der Zeit Schuldenerlass auf diejenigen die für einen Schuldner haften. Während der Gläubiger der von 7% träumte als Zinsen, in Wahrheit inflationsbereinigt zum Teil selbst negative Verzinsung real erfahren hat.

Wenn das immer noch nicht reicht, geht man dann AKTIV auf die Personen ein
die Guthaben besitzen.... OK? Und nichts anderes hören wir zur Zeit von Herr Rehn, der EU und Barosso usw.

Wir hören auch von unserer Politik hier auch nichts Anderes als von der Euro muß gerettet werden, oder er wäre alternativlos.

In diesem Sinne glaube ich der Angela Merkel sogar.

Das ändert aber nichts daran dass sie bestenfalls Garantien aussprechen muß, die sie überhaupt nicht halten kann. Wenn also bei der nächster Wahl Angela abgewählt wird, bin ich gespannt welche Regierung dann das Geld verspricht.

DAS WARUM IST WICHTIG und das will ich noch hinzufügen.

Sobald der Euro zusammenbricht, oder Europa zu Nationalwährungen und dem ECU zurück kommt, erhalten hochverschuldete Länder die Kontrolle über ihre Währungen zurück. Um in Spanien wieder für Beschäftigung zu sorgen, müsste die Landeswährung so schnell wie möglich stark abgewertet werden und für Investoren die Arbeitsplätze schaffen, Rahmenbedingungen zu schaffen.

Und hier steht es außer Frage dass Deutschland absolut von Euro profitiert. Die Leute arbeiten als gäbe es kein morgen mehr, Investitionen werden an allen Ecken mitfinanziert, staatliche Infrastrukturprogramme laufen de facto AMOK (Stuttgart, Berlin-Brandenburg usw.)

Das kann Spanien nicht, und alle anderen Länder auch nicht, weil sie einem rigorosen Sparzwang unterworfen werden, ;) und der Euro macht den Rest, genauso die gängige Auffassung gegenüber Arbeitsmoral.

Folge wäre, sobald die Nationalwährungen zurückkommen, und der Schuldentransfer de facto, über eine ECU abgewickelt wird, kann Griechenland, Spanien usw. eigene Währung abwerten, und im Interesse Deutschland wäre eigene oben zu halten....

Das hat folgende Auswirkungen: die Schulden der Spanier werden in DM bedingt der Abwertung höher. Und Ausfallrisiken gedämpft aber LATENT und wirtschaftliche Zyklen also die Rezessionen und die Aufschwünge werden die Maßnahmen der jeweiligen Zentralbanken erneut durch Abwertung zu versuchen bekämpfen.


Es gibt also in Wahrheit nur eine einzige sinnvolle Alternative....
Leider Guthaben/Schuldenschnitt. Wie das passieren wird? In Zypern haben wir dieses Modell schon gesehen.

Und man sollte fest davon ausgehen, dass die Wahrscheinlichkeit eines
Schuldenschnitts/Guthabensschnitts weitaus höher ist, als 1) allgemein angenommen 2) weitaus höher, als die Wahrscheinlichkeit das uns Mutter Maria erscheint und alles gut wird.

Man kann die Gesetze der Ökonomie nicht umgehen. Man kann aber ihre Fälligkeit strecken. Und genau das hat man auch getan. Man holte Länder in die EU die nie und nimmer irgendwelche Kriterien erfüllt haben, installierte dort Aktienmärkte, Anleihenmärkte, schuf weltweit eine Blase nach der anderen, bis irrwitziger weise man in Portugal für das selbe Anwesen wie in Hessen das vierfache zu berappen hatte.

Der Wohnungsmarkt in Portugal ist eingebrochen. Die Preise gingen um bis zu 50% zurück. Bezahlt haben die Leute aber 100%. Das selbe war wohl in allen mediterranen Ländern, denn hier vergaben Banken das Geld an Schuldnern deren Bonität ihr Puls war.

Die Zeche werden alle bezahlen, mit ihrem BESITZ. Es gibt dazu einfach keine Alternative.

Lasse mich gerne eines Besseren belehren.

Bis dato gilt:

Den Ausfall müssen wir akzeptieren. Etwa genauso, wie wir es tun wenn wir nagelneues Auto kaufen und morgen nur die Hälfte dafür bekommen können.

Ich bin nach wie vor überzeugt, dass so einer Krise nur mit Gold und Silberbesitz zu begegnen ist. Der nominelle Preis, sollte weniger eine Rolle spielen. Man kauft sich Möbel und morgen bekommt man dafür auch nur die Hälfte, aber Gold/Silber
wird laut Greenspan in Extremum immer noch als Zahlungsmittel angenommen.
Mit seiner Soft-Landing 2000 hatte er Recht, trotzdem gab es harte Landung,
dann hoffen wir doch dass er damit Recht haben wird.

Im Eigeninteresse: Das hier ist eine Kaufempfehlung, mit dem Prädikat Strong Buy, ohne Angabe von Kursen und Zeitraums. Das überlasse ich allen Leuten die Kursziele angeben.... mit dem Wort, möglich sind sie alle, aber nicht WICHTIG.
Und wenn doch, dann die Umrechnungskurse zwischen Rohstoff-Gold, Gold-Rohstoff, da denke ich was viele dauernd leugnen: in der deflatorischer Krise kauft man deswegen Gold, weil Zinsen die Wirtschaft hemmen. Die Folge ist, dass die Wirtschaft stockt, die Leute erspartes zwar auch anlegen könnten, aber wer Defla kennt, der weiß dass irgendwann die Infla kommt. Daher wird Gold in Defla zwar gegen Kaufkraft des Geldes eher verlieren. Doch ab einem bestimmten Punkt, je nach Eskalation massivst zulegen. Darauf komme ich noch zurück.

Denn ich glaube ich habe die Gründe für den Spike von 1980 gefunden. Bei dem Spike 1980 ging es darum, dass GOLD das Kriegsinvestment schlechthin ist. Zu damaligem Geschehen lässt sich sagen, daß damals Ronald Reagan seinen Krieg der Sterne Schirm bauen wollte, und jeder der von Investment Ahnung hat, weiß dass nach einem Krieg nicht das Geld davor zählt sondern die Sachwerte die man
übers Krieg gebracht hat. Wer das nicht glaubt, sollte sich anschauen, wann Gold in welchen Ländern gefragt worden ist, als Tauschmittel und er sollte auch schauen,
was mit Ländern passierte die keine Währungsreform nach dem Krieg vollzogen haben. Im Amerika war das absolute Hochzinsphase, lange Deflationsphase mit rigider Kreditvergabe. Als die Goldanbindung an Dollar passe war, stieg der Goldpreis verhalten. Aber beständig. Kein Krieg? Keine Kurssteigerungen.

Gold begann seinen Siegeszug im Jahre 2001. Und in unserer einheitlicher Welt
wird er das auch tun. Sobald sie zerbricht, völlig egal ob das der Eurozusammenbruch sein wird, oder die Posteuroentwicklungen.

Schlicht und ergreifend sollte man es haben. Immobillien, da verweise ich nochmals auf Wikipedia Währungsreform 1949 und Lastenausgleichsgesetz, und wem das immer noch nicht reicht, der sollte sich auf Notstandsgesetze stürzen.

Zu Aktien: sind im Moment heißes Pflaster. Es droht uns eine Deflationsphase die radikal sich in Hyperinfla verwandeln kann, sobald das in Aktien geparktes Kapital,
oder das Kapital das in Fremdwährungen geparkt ist, oder das Geld was in Anleihen geparkt ist, zu fliehen beginnt.

Die momentane Phase mit dem Zusammenbruch des Goldmarktes oder des Silbermarktes kann nur Vorbote sein, allerdings ist meine Vermutung, dass diejenigen die hier FED orchestriertes Wasserfall vermuten der gar belegen können, Recht haben. Die FED,EZB,BOJ usw. es aus zwei Gründen machen. Gold soll destabilisiert werden, damit die meisten es doch nicht kaufen. Ferner bietet die Gelegenheit jetzt die Chance sich sehr günstig mit Gold/Silber einzudecken oder die seit einer Ewigkeit bemängelten Shortkontrakte von Big Playern an der Wall Street glatt zu stellen.


Ich sehe ansonsten überhaupt keinen Sinn warum man es sonst machen sollte. Der physische Goldmarkt ist viel zu klein um die Wirtschaft nachhaltig zu gefährden, selbst wenn Gold 20.000 Euro pro Unze kosten sollte. (Die Kapitalisierung von Exxon oder Apple ist höher als der Goldmarkt komplett).

Bis auf die Tatsache das Gold perfektes Krisenindikator ist sehe ich keinen Sinn darin, und der fulminante Anstieg bei Gold würde das US-Bank System zum Wackeln bringen.

Die Rallye war daher eine Papierraylle.

Viele Grüße von T.
Antworten