Geld und was man dafür hält

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Sven
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Geld und was man dafür hält

Beitrag von Sven »

Dresdner Münzkabinett zeigt „Verlorenes Geld“

Dresden. Vor dem Hintergrund der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise dokumentiert das Münzkabinett Dresden Inflation und Finanzkrisen der Geschichte in einer Ausstellung (7. Oktober bis 15. November). „Verlorenes Geld“ vereint nach Angaben der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden vom Donnerstag Illustrationen, Erläuterungen sowie Originalstücke, die Turbulenzen der Geldwirtschaft seit dem Altertum dokumentierten. Dazu gehörten römische Münzen, erste Banknoten aus dem 18. Jahrhundert, verfallene Wertpapiere des 19. Jahrhunderts sowie aktuelle Inflationsgeldscheine etwa aus Simbabwe. Anhand des geringeren Feingehalts der Silberprägungen lassen sich Münzverschlechterungen bereits im Altertum nachweisen, hieß es.
Nach inflationären Erscheinungen in Mittelalter und früher Neuzeit begann mit dem Aufkommen der Banknoten als offizielles Zahlungsmittel Ende des 18. Jahrhunderts in Europa die Geschichte der modernen Inflation. Fotos aus der Zeit der Weltwirtschaftskrise, die mit dem „Schwarzen Freitag“ an der New Yorker Börse 1929 begann, bezeugen die Krisenanfälligkeit der global vernetzten Wirtschaft. Bilder, Plastiken und Medaillen zeitgenössischer Künstler zum Thema Geld ergänzen die Exposition.

dpa
© DNN-Online, 01.10.2009, 18:07 Uhr

http://www.dnn-online.de/aktuell/content/112693.html
Sven
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Beitrag von Sven »

FDIC - Unendliche Weiten (Bankhaus Rott)

30.09.2009 09:33

In werter Gesellschaft mit so genannten Schwarzsehern und ebenfalls so genannten Pessimisten kann der interessierte Mensch nur sein müdes Haupt schütteln und laut ausrufen: Hey, es sind nur die Fakten. Oder, um es in den Worten des Landes zu sagen, das sich rühmen darf, Ursprungsherd der aktuellen Krise zu sein: "Don't shoot the messenger!".

Quelle
http://tinyurl.com/y8bjan8
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Beitrag von Sven »

October 9, 2009

"US Dollar Is No Longer Overvalued"


"We have now flats, condos in Hong Kong selling for 9,000 USD per square foot. In America, the price level compared to the price level in some of these asian cities is actually quite low. So I think the US Dollar is no longer overvalued for the time being and the sentiment about the US dollar is so negative that we can have a rebound in the dollar for a couple of months. That would indicate some tightning of global liquidity and would be bad for asset markets as was the case in 2008, when the US dollar rebounded and all asset markets went down"

Marc Faber is an international investor known for his uncanny predictions of the stock market and futures markets around the world. Dr. Doom also trades currencies and commodity futures like Gold and Oil.

Quelle
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Beitrag von Sven »

Leitwährung
Großbanken schreiben Dollar ab – Euro knackt 1,50
Donnerstag, 22. Oktober 2009 11:21 - Von Holger Zschäpitz


Der Euro hat nach mehreren Anläufen eine weitere psychologische Hürde übersprungen. Zum ersten Mal seit August 2008 notierte er über 1,50 Dollar. Die Gemeinschaftswährung stieg in der Spitze bis auf 1,5019 Dollar. Großbanken befürchten, dass der Dollar als Weltleitwährung ausgedient hat.

QUELLE

Sollte man jetzt Dollar kaufen???
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Beitrag von Sven »

Gbureks Geld-Geklimper

Edelmetalle hui, Aktien pfui


Vor Jahresfrist fielen Aktienkurse, Edelmetall- und Rohstoffpreise in immer schnellerem Tempo. Droht jetzt die Wiederholung?

Quelle und ganzer Text
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Beitrag von Sven »

ArabianMoney.Net

Financial Comment from Arabia

Dollar collapse 85 days away says Jim Sinclair

Quelle und Text
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Gute Erklärung von Andreas Popp.

Ich nenne es einmal:


Was ist los mit dem System
Dateianhänge
Popp.jpg
Popp.jpg (50.91 KiB) 12489 mal betrachtet
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Geld - Die schwarze Messe der Geldschöpfung
Dieter Schnaas (Berlin)
07.10.2010

Seit seiner Trennung vom Gold ist Geld kein Zahlungsmittel mehr, sondern eine Kreditkonfession.
Die moderne Geldwirtschaft beruht auf der Fabrikation von Schulden – und auf dem Glauben daran, Kredite seien ins Unendliche verlängerbar. Höchste Zeit für einen Säkularisierungsschub, meint WirtschaftsWoche-Chefreporter Dieter Schnaas.

Es gibt viele Gründe für moderne Finanz- und Staatsschuldenkrisen.
Der wichtigste ist, dass Ökonomen nichts von Geld verstehen
.
Bis heute krankt die klassische Theorie an der idealisierten Neutralität ihres „Marktgeldes“, das sich angeblich der stillschweigenden Übereinkunft freier Kaufleute verdankt.
Geld differenziert und verflüssigt den Handel, es verkürzt die Tauschvorgänge der Erwerbsgetriebenen, und es verringert die dabei anfallenden Transaktionskosten – das ist der putzig-harmlose Geldbegriff der Ökonomen.
Und tatsächlich: Gilt nicht bis weit ins 18. Jahrhundert hinein überall in Europa der Wert der kuranten Münze, des Goldstücks als Stück Gold, das von den Händlern wegen seines „inneren Wertes“ geschätzt wird, wegen seines Metallgehaltes und seiner Substanz – unabhängig davon, wer ihm wo mit welchem Recht Gültigkeit aufgeprägt hat? Der Gebrauchswert des Geldes bemisst sich an seinem Inhalt, an dem, was es „in sich“ trägt, an seinem wahren Wert und Waren-Wert – damals.

Geld repräsentiert den Wert nur

Und heute?
Heute wissen wir, dass Geld rein gar nichts beinhalten muss, dass modernes Papier- und Buchgeld seinen Wert nicht speichert, sondern repräsentiert und behauptet – und dass der klassischen Wirtschaftstheorie daher die entscheidende Pointe der modernen Geldwirtschaft entgeht.
Das „Marktgeld“ der Kaufleute ist in Wahrheit ein Derivat des „Staatsgeldes“.
Seine Funktionsfähigkeit hängt ausdrücklich nicht vom consensus omnium der Marktteilnehmer ab, sondern von der Protektion des Souveräns – und vom umfassenden Vertrauen der Geldgesellschaft in den Emittenten des Schein-Geldes als Hüter seines „inneren Wertes“.....

Der Clou dieses Als-ob-Geldes, das die Zentralbanken den Geschäftsbanken und die Geschäftsbanken ihren Kunden (Staaten, Unternehmen) zur Verfügung stellen, besteht darin, dass es sich bei ihm nicht um verliehenes Geld handelt, also vorhandenes Geld, das „tatsächlich“ in der Welt, durch Gold hinterlegt oder von Ersparnissen auf Girokonten gedeckt wäre, sondern um neues Geld, das einerseits als Geld in der Welt ist – und andererseits eine Schuld repräsentiert.



Es folgen noch, aus meiner Sicht, mehrere intessante Seiten.
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Die scheinbare Sicherheit
Es fehlt der Gegenwert zum Geld
Geld, die wohl folgenreichste Erfindung der Menschheitsgeschichte, ist eine gesellschaftliche Verabredung, die letztendlich nur auf Glauben und Hoffen basiert.
Denn Geld ist nichts weiter als bedrucktes Papier, dem eine Bedeutung verliehen wird.
"Wenn man glaubt, es gäbe so etwas wie Wert hinter dem Geld, dann erliegt man einer Illusion, die gerade in Krisen enttäuscht wird“, sagt Wirtschaftsphilosoph Karl-Heinz Brodbeck.Das Wort Gold entstammt dem indogermanischen Wort "ghel" aus dem sich auch das Wort Geld entwickelte. Bis weit ins 20. Jahrhundert waren die Währungen durch Gold gedeckt.
Eine Banknote war eigentlich kein Geld, sondern ein Optionsschein auf Gold.
Auf alten Scheinen ist noch zu lesen, dass die Reichsbankhauptkasse dem Einlieferer einer Banknote 100 Mark auszahlt.

Heute sollte der Wert des Geldes aus der Güterproduktion und den Dienstleistungen einer Volkswirtschaft errechnet werden.
Doch der Finanzmarkt, mit mancherorts weit über zehn Prozent der Wirtschaftsleistung, führt die ursprüngliche Idee des Geldes ins Absurde.
"Wenn 10% der Menschen sich nur noch damit beschäftigen, Kredite zu vergeben, Versicherungen zu verwalten und nicht mehr Güter herzustellen, dann stimmt etwas mit der Volkswirtschaft nicht", so Brodbeck.
10% - schön wärs - es sind wohl mehr als 20%. Bei der sogenannten "Wertschöpfung" noch mehr:
Während der Finanzsektor von 1948 bis 1989 im Durchschnitt nur mit 15,04% zu den gesamten Unternehmensgewinnen beitrug, waren es von 1990 bis 1999 im Durchschnitt bereits 25,15%.
Von 2000 bis Ende 2007 schoss der Anteil des Finanzsektors an den Unternehmensgewinnen im Durchschnitt auf satte 35%!
In Q4 2010 beträgt der Anteil des Finanzsektors bereits wieder 32,67%!
Der Rekord im abgelaufenen Jahrzehnt wurde in Q4 2001 mit 44,59% markiert und das Tief in Q4 2008 mit -10,24%!

Quelle


Psychologie des Geldes beruht auf Gier
Letztendlich wurde der Goldstandart aufgegeben, weil Gold begrenzt ist, man aber unbegrenzt Geld machen wollte.
Die Finanzwirtschaft hat sich von der Realwirtschaft abgekoppelt und die Welt lebt nun auf Kredit.
Geld ist Fetisch und Mythos der kapitalistischen Wirtschaftsordnung.
Es schafft Autonomie und Freiheit - und für den, der es nicht hat, eben das Gegenteil. Die gefährliche Psychologie des Geldes beruht auf Gier.
Doch die Krisen werden nicht durch die Gier Einzelner hervorgerufen, sondern durch das System selbst.

Nur der Erfolgreiche, der mehr als der andere hat, zählt gesellschaftlich.
Bis zur Sinnlosigkeit aufgehäufte Vermögen sollen allein die Stellung in der gesellschaftlichen Hierarchie bezeugen.
"Man nennt diesen Menschentypus Homo oeconomicus.
Die Ökonomen nennen das die höchste Stufe der Rationalität.
"Irritierend daran ist, dass man eine Leidenschaft, die über Jahrtausende von allen Kulturen und Religionssystemen als eine Untugend charakterisiert wurde, heute als höchste Form der Ratio preist", sagt Brodbeck.
In Sekundenbruchteilen werden heute Milliardenwerte rund um den Globus angefordert und wieder abgestoßen.

Vertrauen in die Illusion
Während Einzelne mit Billionen jonglieren, sucht der Durchschnittsmensch Sicherheit, indem er ein Teil seines Einkommens zu Vermögen machen will. Obwohl das Geld schon oft verrückt spielte, bleibt das Vertrauen in die Illusion ungebrochen.
Doch wenn Geld keine realen Werte mehr repräsentiert, bleibt der sprichwörtliche Notgroschen ein Versprechen, das nicht eingelöst werden kann.
Erst nach einem Zusammenbruch des Finanzsystems werden wir wieder erkennen müssen:
Geld arbeitet nicht, nur Menschen arbeiten.
Wenn ich Glück habe, darf ich das noch miterleben :wink:
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Nur ein Auszug - Gesamt, siehe link

Ausblick: Kommt ein neuer Goldstandard?

Der Schweizer Goldanalyst Egon von Greyerz berechnete, dass der Goldpreis bis auf einen Wert von 53.000 Dollar steigen müsste, um den gesamten weltweiten Handel durch physisches Gold decken zu können
....................
Die Befürworter eines einhundertprozentigen Goldstandards argumentieren jedoch anders.
So schreibt etwa der Volkswirt Hans-Hermann Hoppe, ein Anhänger der österreichischen Schule der Ökonomie, dass sich innerhalb eines neuen Währungssystems der Arbeits- und Gütermarkt an die neue Geldmenge anpassen würde.
Die Preise der Güter würden sich laut Hoppe an die Geldmenge anpassen. So wäre es selbst bei einer Halbierung der jemals geförderten Goldmenge von 142.000 Tonnen noch möglich, einen hundertprozentigen Goldstandard einzuführen.
Außerdem, so argumentiert Hoppe, sei der Wert des Goldes unabhängig von Einheiten von Papierwährungen.
„Der Goldpreis in Einheiten von Papier ist irrelevant
“, schreibt er.
............

Zentralbanken entdecken den Wert des Goldes wieder, auch wenn das Edelmetall seit dem Scheitern von Bretton Woods im Jahr 1968 offiziell keine monetäre Funktion mehr hat.
Die Schweizer Nationalbank - im Jahr 1999 die letzte, die die Goldbindung ihrer Währung aufhob – verkaufte zwischen den Jahren 2000 bis 2005 noch insgesamt 1300 Tonnen Gold.
Der Erlös ging zu einem Drittel an den Bund und zu zwei Dritteln an die Kantone, um dort unter anderem soziale Ausgaben zu finanzieren.
Auch andere europäische Zentralbanken verkauften.
Die Verkaufsmengen sanken jedoch im Laufe des vergangenen Jahrzehnts stetig, bis sie dann im ersten Quartal 2009 komplett versiegten.
Seither stehen die Währungshüter auf der Käuferseite des Marktes.
Zu behaupten, dahinter stecke der Wille, einen neuen Goldstandard einzuführen, wäre eine nicht haltbare Mutmaßung.

In den offiziellen Begründungen halten sich die Zentralbanken zurück.

Der Gouverneur der kasachischen Notenbank, Gregory Marchenko, der im Herbst 2011 ein Vorkaufsrecht für die Goldproduktion des Landes durch die Zentralbank bis zum Jahr 2014 einführte, begründet das Interesse an Gold mit dem Mangel an Transparenz der Goldexporte des Landes, seitdem der nationale Goldmarkt liberalisiert wurde.

Der venezolanische Präsident Hugo Chavez, der im Januar 2012 sein Gold aus Europa und den USA physisch in das eigene Land liefern ließ, begründete dies mit einem „Gewinn an nationaler Souveränität.“

Die Bank of Korea, die im vergangenen Jahr innerhalb von zwei Monaten ihre Goldbestände für eine Milliarde Dollar verdoppelte, wird schon etwas konkreter und nannte als Grund den Wunsch nach einer Absicherung gegen die Folgen der Schuldenkrise in Europa und eine möglicherweise steigende Inflation.

Zhang Jianhua, Direktor des Forschungsbüros der Chinesischen Zentralbank, wird noch deutlicher:
„Es gibt keine Aktiva mehr, die sicher sind.
Die einzige Wahl, um Risiken abzusichern, ist es, harte Währung zu halten – Gold
.“

James Turk, ein Urgestein in der Goldbranche, rät Anlegern, ihre eigene Zentralbank zu sein – einen Teil des Bargelds also gegen Gold zu tauschen.
Dafür habe ich mich entschieden :wink:

Turk betreibt eine Art Online-Bank – Goldmoney.
Dort können Kunden ihr Papiergeld gegen Gold tauschen und anschließend in einer Goldwährung bezahlen – den goldgrams.
Und die Kunden, die dem Ratschlag Turks folgten, sind zufrieden: Wer im Februar 2001, zur Gründung von GoldMoney, 1000 Euro in goldgrams tauschte, hätte heute 4420,60 Euro zur Verfügung – ein satter Kaufkraftgewinn, der in den Worten Turks aber nichts anderes ist als ein Verlust an Kaufkraft für alle Menschen, die einfach nur auf Euros gesetzt haben. Im März 2011 wurde der US-Bundesstaat Utah zum ersten amerikanischen Staat, in dem Gold- und Silbermünzen wieder als Währung zugelassen wurden.
Ähnliche Regelungen sind in den US-Staaten Montana, Missouri, Colorado, Idaho und Indiana im Gespräch. In der Schweiz sorgen die beiden Nationalräte Lukas Reimann, Luzi Stamm und Ulrich Schlüter von der SVP-Partei mit der Bürgeraktion "Gesunde Währung" für Aufsehen.
Im Zentrum der Aktion steht die Wiedereinführung des Goldfrankens – er soll aber eine Parallelwährung zum Franken werden.
Auf der ganzen Welt gibt es derartige Initiativen, doch keine wird wohl ohne die USA zu machen sein, warnt Rohstoff-Guru und Buchautor Jim Rogers. Er glaubt nicht daran, dass es einen neuen Goldstandard geben wird.
Dass aber gerade in den USA ein Präsidentschaftskandidat positiv vom Gold spricht, muss hellhörig machen. So fordert der republikanische Kandidat Newt Gingrich eine „harte Währung mit einer Beschneidung der Federal Reserve“, eine Forderung, die seinem Konkurrenten Ron Paul noch als zu kurz gegriffen erscheint.
Er will die Federal Reserve gar ganz abschaffen und die Währung auf einen Goldstandard bringen.
Ob diese Entwicklungen allerdings dazu führen, dass das Weltwährungssystem wieder auf einen Goldstandard umgestellt wird, bleibt abzuwarten.

Jochen Stanzl
www.limitup.de
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Kato
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Beitrag von Kato »

http://www.godmode-trader.de/nachricht/ ... 67,b1.html


IWF-Chefvolkswirt: Deutschland soll Eurobonds akzeptieren
von Bernd Lammert
Montag 23.04.2012, 08:47 Uhr Download -
+ Washington/ Hamburg (BoerseGo.de) – Nach Ansicht des Chefvolkswirts des Internationalen Währungsfonds (IWF) Oliver Blanchard sollte sich Deutschland mit den umstrittenen Eurobonds anfreunden. "Als es noch keinen Fiskalpakt und andere Instrumente zur Haushaltsdisziplin gab, hatten die Deutschen gute Gründe, nicht die Verantwortung für unverantwortliche Budgetbeschlüsse anderer Staaten übernehmen zu wollen", sagte der Ökonom der "Financial Times Deutschland" vom Montag. "Nun haben wir den Fiskalpakt. Deshalb sollten die Deutschen akzeptieren, dass sich die Eurozone in Richtung Eurobonds bewegt."

Blanchard rät aber zu einem vorsichtigen Einstieg in Euro-Gemeinschaftsanleihen. Dies könnte seiner Meinung so aussehen, dass die Eurozone zunächst die Begebung von kurzfristigen Staatsanleihen mit Laufzeiten von unter einem Jahr vergemeinschaftet. Zur Disziplinierung könnte man festlegen, dass Länder, die gegen den Fiskalpakt verstoßen, ausgeschlossen werden, führt Blanchard aus. "Das Schlimmste, was passieren könnte, wäre ein Jahr Fehlverhalten."

Die Vorteile von Eurobonds liegen laut dem Chefvolkswirt auf der Hand: "Sie könnten vermeiden, dass sich wiederholt, was vergangenen Herbst passiert ist: Ein Land hat ein Problem, Investoren fordern höhere Risikoaufschläge und das Land kommt in einen Teufelskreis, weil es sie nicht bezahlen kann. Mit Eurobonds würde das vermieden."

Der IWF-Chefvolkswirt forderte außerdem, dass Deutschland zum Abbau der volkswirtschaftlichen Ungleichgewichte während der Krise vorübergehend eine Inflationsrate über 2,0 Prozent akzeptiert Schließlich strebe auch die Europäische Zentralbank (EZB) eine Inflationsrate von knapp 2,0 Prozent für die Eurozone insgesamt an, nicht aber für einzelne Länder. "Das heißt in der aktuellen Krise mit starkem Anpassungsbedarf in den Euroländern, dass die Inflationsrate in einem Land etwa bei minus 2,0 Prozent und in einem anderen bei 6,0 Prozent liegen kann," so Blanchard.

kato, alle wollen die kohle der deutschen.....
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

“…lässt sich nicht fortführen” heißt in anderen Worten ausgedrückt, dass das Papiergeldsystem nicht überleben wird oder kann.
Wie viel Zeit bleibt noch?


Ich weiß es nicht.
Da aber der Zerfall des Papiergeldsystems in seiner jetzigen Form begonnen hat und sich beschleunigt immer weiter fortsetzt, kann ich mir vorstellen, dass sich bereits in 2 bis 3 Jahren die Weltgeldarchitektur drastisch verändert hat.
Das Papiergeldsystem vor dem Absturz zu bewahren, wird immer weiter reichende Eingriffe in die privaten Freiheiten und Eigentumsrechte erforderlich machen.
Zunächst wird wohl versucht, den weltweiten Währungswettbewerb zu reduzieren, indem die Geldpolitiken der unterschiedlichen Währungsräume vereinheitlicht werden. Das kann natürlich zunächst die reformerischen Kräfte des Marktes abbremsen.

Gesamter Beitrag
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Beitrag von martinsgarten »

25.08.2012 07:22 Uhr | Steve Saville
Sagt die "Österreichische Schule" Inflation oder Deflation vorher?Es folgt ein Auszug aus einem Kommentar, der ursprünglich am 19. August 2012 auf www.speculative-investor.com veröffentlicht wurde.

Die Antwort auf die in der Überschrift gestellte Frage lautet: Nein.
Das heißt, dass die "Österreichische Wirtschaftsschule“ keine Vorhersagen darüber macht, ob die Zukunft inflationär oder deflationär sein wird.
Aus diesem Grund prognostizieren die einen Anhänger der "Österreichischen“ Wirtschaftstheorie Inflation und andere wiederum Deflation.
Wirtschaftstheorien können eine Vorstellung davon vermitteln, was passieren wird, falls bestimmte wirtschaftspolitische Maßnahmen zum Tragen kommen; sie sagen jedoch nichts darüber aus, was unabhängig von den politischen Optionen geschehen wird.
Zur Erklärung wollen wir uns zwei berühmte Zitate von Ludwig von Mises, dem wichtigsten Ökonom der "Österreichischen“ Wirtschaftsschule, genauer anschauen.

Hier das erste Zitat:

"Es gibt keine Möglichkeit, den finalen Zusammenbruch eines Booms zu verhindern, der durch Kreditexpansion erzeugt wurde. Die einzige Alternative lautet: Entweder die Krise entsteht früher durch die freiwillige Beendigung einer Kreditexpansion - oder sie entsteht später als finale und totale Katastrophe für das betreffende Währungssystem.”

Der erste Satz dieses Zitats wird häufig aus seinem Zusammenhang gerissen, um zugunsten von deflationären Entwicklungen zu argumentieren. Für sich betrachtet, könnte dieser Satz dahingehend ausgelegt werden, dass einem kredit-basierten Boom unweigerlich eine deflationäre Phase folgen muss.
Aber kein guter Ökonom, und schon gar nicht der größte Ökonom des vergangenen Jahrhunderts, würde jemals behaupten, dass Preisdeflation unausweichlich sei, ohne auch die Entwicklungen des Geldangebots in die Betrachtung einzubeziehen.
Das wäre so, als würde man behaupten, das Gesetz von Angebot und Nachfrage würde für Geld nicht gelten. In der wirklichen Welt gibt es immer eine Verbindung zwischen dem Geldangebot und der Kaufkraft des Geldes. Auch wenn diese Verbindung komplex ist, so ist es immer möglich, die Kaufkraft des Geldes durch die Erhöhung des Geldangebots zu senken.

Der zweite Satz des Zitats liefert hierfür die notwenige Präzisierung und Klarstellung. Er sagt im Grunde aus, dass sich der Zusammenbruch eines durch starke Kreditexpansion erzeugten Booms auf zwei Arten vollziehen kann.
Erstens durch vorsätzliche Beendigung der Kreditausweitung.
Das würde im Allgemeinen dann passieren, wenn im Verlauf des Korrekturprozesses nichts oder nur sehr wenig unternommen wird.
Und zweitens durch eine ununterbrochene Weiterführung der Kreditexpansion, um eine Krise abzuwenden.
Das würde zur totalen Katastrophe im Wahrungssystem führen, d.h. die Währung würde ihren Wert voll und ganz verlieren.

Die erste dieser Möglichkeiten ist der deflationäre Weg.
Die zweite ist der inflationäre Weg (monetäre Dauerinflationierung, die zu Hyperinflation führt, wodurch die Währung so entwertet wird, dass sie nicht mehr als Geld funktionieren kann).
Das "probieren" wir gerade
Wichtig ist allerdings, dass das Geld nur aufgrund von Inflation zerstört werden kann.
Deflation macht das Geld wertvoller.

Die Fed beschreitet aktuell den inflationären Weg, aber auf diesem muss sie nicht bleiben. Ein Richtungswechsel ist möglich.

Kommen wir nun zum zweiten Zitat von Mises:

Diese erste Phase des inflationären Prozesses kann viele Jahre andauern.
In dieser Zeit haben sich die Preise vieler Güter und Dienstleistungen noch nicht den veränderten Geldverhältnissen angepasst.
Einige Menschen im Land haben immer noch nicht erkannt, dass sich hier eine Preisrevolution vollzieht, die letztendlich zu einem deutlichen Ansteigen aller Preise führen wird, obgleich die unterschiedlichen Waren und Dienstleistungen nicht im gleichen Ausmaß steigen werden.
Diese Menschen sind nun immer noch im Glauben, die Preise würden eines Tages auch wieder sinken.
Im Warten auf diesen Tag schränken Sie ihr Kaufverhalten ein, wodurch ihre Geldbestände gleichzeitig anwachsen.
Solange die öffentliche Meinung noch von solchen Vorstellungen geprägt ist, ist es noch nicht zu spät für die Regierung. Noch kann sie ihre inflationäre Politik aufgeben.

Doch dann wachen die Massen schließlich auf.
Plötzlich wird ihnen klar, dass bewusst und vorsätzlich Inflationspolitik betrieben wird und dass sie kein Ende finden wird.
Es kommt zum Zusammenbruch.
Die Zeit der Katastrophenhausse ist gekommen.
Jetzt ist jeder darauf bedacht, sein Geld schleunigst gegen "reale“ Güter einzutauschen, ganz gleich, ob er diese braucht oder nicht und ganz gleich, wie viel Geld er für sie bezahlen muss.
Das kann man bereits bedingt beobachten.
Der kauf von Immos ist so ein Beispiel.
.
Innerhalb sehr kurzer Zeit, innerhalb weniger Wochen oder gar Tage, werden die Dinge, die zuvor als Geld genutzt wurden, nicht mehr als Tauschmittel eingesetzt. Sie werden zu Altpapier, gegen das keiner mehr etwas eintauschen möchte.“

Im Wesentlichen heißt das also Folgendes:
Betriebt man lange genug eine inflationäre Politik, wird ein psychologischer Umkipppunkt erreicht. Nachdem dieser Punkt überschritten wurde, bricht der Wert des Geldes ein, da die Menschen mit aller Macht versuchen, ihr gesamtes Geld gegen "reale“ Güter einzutauschen. Von Mises nennt diesen monetären Zusammenbruch "crack-up boom“ ("Katastrophenhausse“). Bis zum Erreichen dieses Punktes bleibt noch Zeit, die inflationäre Politik aufzugeben.

In den USA befinden wir uns heute eindeutig noch in der ersten Phase des inflationären Prozesses.
Wird dieser Weg weiter beschritten, kommt es am Ende zur "Katastrophenhausse“; aber keiner weiß genau, wann dieses Ereignis eintreten wird (und die "Österreichische“ Wirtschaftstheorie versucht sich auch nicht an zeitlichen Prognosen). Bei einer Fortführung des aktuellen politischen Kurses kann der Zusammenbruch in 5 Jahren kommen, er könnte jedoch auch noch Jahrzehnte entfernt sein. Wir haben zudem immer noch die Hoffnung, dass die politischen Entscheidungsträger aufwachen und ihren Kurs ändern werden, bevor die Massen aufwachen und die Währung aufgeben.

Zumindest hilft uns die "Österreichische“ Wirtschaftstheorie dabei, zu verstehen, welchen Schaden monetäre Inflation anrichtet und wohin eine dauerhafte Inflationspolitik letztendlich führt.
Sie hilft also, die Konsequenzen verschiedener politischer Optionen besser zu verstehen. Sie macht jedoch keine spezifischen Vorhersagen darüber, ob die kommenden Jahre von Inflation oder Deflation geprägt sein werden. Denn ob es Inflation geben wird (seit vielen Jahrzehnten hat es nichts anderes als Inflation gegeben) oder aber Deflation, hängt vom zukünftigen Verhalten der Regierungen und Zentralbanken ab. Ganz gleich wie man sie definiert, in der aktuellen Phase sind weder Inflation noch Deflation unausweichlich.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
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