Finanzkrise nicht am Ende

Alles was "Off-Topic" ist oder die Märkte ganz allgemein betrifft. Hier findet Ihr Gelegenheit, euch in Form von Grundsatzdiskussionen, Glückwünschen, Streitereien oder Flirts auszutauschen.

Moderator: oegeat

Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Man muß die Regierung nicht mögen.
Aber der Artikel ist schlicht und ergreifend dummes Geschwätz
.
Einlagensicherungsgesetz sagt
Neues Einlagensicherungsgesetz Juli 2009
Zum 1. Juli 2009 wurde die deutsche Einlagensicherung von 20.000 Euro auf 50.000 Euro erhöht.
Ab dem 31. Dezember 2010 erhöht sich der Betrag weiter auf 100.000 Euro.
Mit dem Gesetz wird zudem die Frist für Auszahlungen auf höchstens 30 Tage begrenzt und die Verlustbeteiligung für Einleger in Höhe von zehn Prozent abgeschafft


Was will man den noch ?
Selbst Schuld, wenn man einer Bank mehr als 50.000 anvertraut.
Sich um nichts kümmern und dann jammern.


Geldanlage - Wie Angela Merkel Sparer hinters Licht führt

Vor zwei Jahren garantierte die Kanzlerin die Ersparnisse der Deutschen. Doch das Versprechen ist im Ernstfall offenbar nichts wert.
Die Szene kündete von großer Dramatik: Am 5. Oktober 2008 stellte sich die Kanzlerin mit Leichenbittermiene vor das Volk. Es war der Tiefpunkt der Finanzkrise, die Deutschen hatten so große Angst vor Bankenpleiten, dass sie ihre Konten plündern wollten. Ein Crash aber wäre dann erst recht nicht zu vermeiden gewesen.

„Wir sagen den Sparerinnern und Sparern“, so intonierte Angela Merkel (CDU) in höchster Not einen Appell, „dass ihre Einlagen sicher sind“. Fest an Merkels Seite Peer Steinbrück, damals Finanzminister, ein SPD-Mann. Die Menschen lutschten den Beruhigungsdrops und ließen ihr Geld tatsächlich bei der Bank. Sie glaubten an die staatliche Komplett-Garantie.


Das Ende der Noa Bank
Knapp zwei Jahre später hat sich Steinbrück auf die hinteren Stühle im Bundestag verdrückt, die Wirtschaft boomt, und die Finanzkrise scheint vorüber. Was stört da das Geschwätz von gestern, mag die Kanzlerin denken. Mit Verlaub, eine ganze Menge.

In der vorigen Woche brach die Noa Bank zusammen, Ende 2009 gegründet, 15 000 Kunden, verglichen mit der Deutschen Bank eine kleine Nummer. Für manche Sparer aber ist die Pleite ein schwerer Schlag: Nur 50 000 Euro erstattet die gesetzliche Einlagensicherung. Wer mehr angelegt hat, muss die Summe abschreiben. Die Merkel-Garantie, verkündete das Finanzministerium flugs, gelte für die Noa Bank nicht. Das Geldhaus sei nicht an der Finanzkrise zerbrochen. Kühler kann eine Abfuhr kaum sein.

Höchste Zeit für ein paar Fragen. Erstens: Gilt die Garantie überhaupt noch? Im Prinzip – ja. „Wenn ein Institut im Kontext der Finanzkrise zusammenbricht, gilt die Garantie“, sagt ein Sprecher von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU). Zweitens: Wo lässt sich ablesen, dass die Kanzlerin ihre Zusage auf Krisenopfer beschränkt hat? Nirgends. „Die Kanzlerin hat ihre Erklärung abstrakt im Kontext der Finanzkrise gegeben.“

Drittens: Wer hat entschieden, dass bei der Noa Bank Merkels Versprechen nicht gilt? Kein Kommentar. „Über die Willensbildung im Finanzministerium gibt es keine Informationen.“ Viertens: Schließt die Garantie im Prinzip alle deutschen Banken ein? „Fragen Sie das Bundeskanzleramt.“ Fünftens: Springt der Staat ein, wenn die große Deutsche Bank ohne Systemkrise zugrunde geht? „Über hypothetische Fälle spekuliere ich nicht.“


Die Kanzlerin ist am Zug
Auch wenn der Sprecher sich darin gefällt, möglichst wenig zu sagen – das Kalkül der Regierung ist leicht zu erraten. Solange kleine Banken straucheln, die das Finanzsystem nicht bedrohen, lässt der Staat gehörnte Sparer auflaufen. Die Kassen sind schließlich leer.
Fällt eine große Bank, dürften die Gründe dafür egal sein – Berlin würde nicht tatenlos zusehen.

Die Fairness gebietet, dass die Kanzlerin ihr Versprechen vom Oktober 2008 korrigiert. „Wir sagen den Sparerinnen und Sparern, dass ihre Einlagen sicher sind“ – dieser Satz stimmt nicht mehr. Er ist – für sich genommen – eine Lüge. Einlösbar war das Versprechen ohnehin nie. Es wirkte nur, weil die meisten Menschen ihrer Kanzlerin vertrauten. Bleibt Merkel stumm, glaubt ihr in der nächsten Krise niemand
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Ob die damit unseren Exportmotor anfeuern wollen ? :lol: :lol:

Wirtschaftskrise: Japanische Notenbank öffnet die Geldschleusen
30.08.2010 06:41 Uhr - Handelsblatt

Die japanische Notenbank hat auf einer Dringlichkeitssitzung beschlossen, den Banken des Landes mehr Geld zur Verfügung zu stellen.
Den Leitzins ließen die Notenbanker auf einem Rekordtief stehen.

HB TOKIO. Die japanische Notenbank hat auf einer Dringlichkeitssitzung beschlossen, den Banken des Landes mehr Geld zur Verfügung zu stellen.
Das bestehende Programm werde auf 30 Billionen Yen (275,5 Mrd. Euro) von 20 Billionen Yen aufgestockt
, teilte die Bank of Japan (BOJ) am Montag mit.
Das sind zusätzliche 92 Mrd Euro
Aggressivere Schritte behalten man sich für den Fall vor, dass es deutlichere Zeichen für eine wirtschaftliche Verlangsamung gebe.
Den Leitzins ließen die Notenbanker wie erwartet bei rekordniedrigem 0,1%.
Am Nachmittag (Ortszeit, Morgen MESZ) wurde eine Erklärung von Zentralbank-Chef Masaaki Shirakawa zu der Entscheidung erwartet.

Der Yen legte nach der Ankündigung leicht zu, bleib jedoch im Tagesverlauf zum Dollar im Minus.
Der Nikkei gab einen Teil seiner vorherigen Gewinne wieder ab.
In einer ersten Reaktion sprach Andy Ji von der Royal Bank of Scotland in Singapur von einem halbherzigen Vorgehen der Notenbank.
"Nichts hat sich grundsätzlich geändert", sagte er.
Die BOJ widersetze sich weiter dem Druck der Regierung.

Hintergrund der Sitzung war die anhaltende Stärke des Yen.
Die Währung hatte zuletzt ein 15-Jahres-Hoch zum Dollar erreicht und belastete damit zunehmend die ausfuhrorientierte Wirtschaft Japans.
Die BOJ steht entsprechend unter wachsendem Druck der Regierung, ihre Geldpolitik zu lockern.
Im Laufe des Tages sollte Shirakawa Medienberichten zufolge mit Ministerpräsident Naoto Kan zu Gesprächen zusammengekommen.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Und die auch noch.
Fehlt nur noch die EZB und die Briten.
Ich ziehe daraus nur eine Schlußfolgerung - es ist Feuer in der Hütte.
Aber - die Aktienmärkte können weiter steigen.
Eine andere Art von Inflation.
Eben die bei den Anlagepreisen.


Fed-Chef ist bereit für weitere Konjunkturstützung
Zu neuen Interventionen bereit: Fed-Chef Ben Bernanke.
Bild: Bloomberg30.08.2010 07:25

Die US-Notenbank steht nach Worten ihres Präsidenten Ben Bernanke für weitere konjunkturstützende Massnahmen bereit.

Die Fed werde weitere unkonventionelle Massnahmen ergreifen, sollte :lol: sich der Wachstumsausblick signifikant eintrüben, sagte Bernanke am Freitag auf einer Notenbankkonferenz in Jackson Hole.
Die Federal Reserve werde alles tun, um die konjunkturelle Erholung zu stützen.

Bernanke bekräftigte, die Fed verfüge über geeignete Instrumente. Beispielsweise könne die Fed eine Niedrigzinsgarantie über einen noch längeren Zeitraum geben. Auch könnte man einen genauen Zeitraum nennen.

Glaubwürdigkeit steht auf dem Spiel

Bislang spricht die Notenbank nur von einem «längeren Zeitraum ungewöhnlich niedriger Zinsen».
Zugleich räumte Bernanke jedoch ein, dass zusätzliche Massnahmen die Glaubwürdigkeit der Fed beschädigen könnten, insbesondere mit Blick auf den Willen zum Ausstieg aus der Krisenpolitik.

Im asiatischen Handel reagierten die Aktienmärkte mit Kursaufschlägen. So notierte der chinesische Aktienindex Hang Seng am Montag zeitweise mehr als ein Prozent, nachdem er im bisherigen Jahr über 5 Prozent an Wert verloren hat.

Am Freitag hatten auch schon die Märkte in New York im grünen Bereich geschlossen. Der Dow-Jones-Index verabschiedete sich mit einem Plus von 1,7 Prozent ins Wochenende.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
ist gegangen worden
Gold und E-D Experte
Beiträge: 3839
Registriert: 11.11.2006 14:05
Wohnort: 57482 Wenden

Beitrag von ist gegangen worden »

Ja,2. Delle,der Konjunktur Motor USA stottert bzw. stellt sich um.
Der Prozess dauert etwas dann feuert auch die USA wieder.
Über den Jahresechsel hinaus denke ich,finde ich Einstiegskurse mit hohem Kapital Einsatz.
Ich warte noch auf ein long term low........die Kuse sind mir pers. noch zu hoch um langfristig einzusteigen.
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

So viel kostet die Welt
Von Alain Zucker, Elsbeth Keller, Micha Treuthardt. 09.09.2010

Spätestens seit der Finanzkrise diskutiert jedermann über Milliarden, die Politiker ausgeben, ohne mit der Wimper zu zucken.
Eine bemerkenswerte TA-Grafikzeigt auf, welche Summen für was ausgegeben werden.

Spätestens seit der Finanzkrise diskutiert jedermann über Milliarden, die Politiker ausgeben, ohne mit der Wimper zu zucken. Trotzdem können wir uns nur wenig unter den Zahlen vorstellen.
Was heisst es, wenn die Euroländer zur Stabilisierung ihrer Währung eine Billion sprechen? Ist das jetzt eine Eins mit neun Nullen. Oder verstehen wir, dass die Schweizer in die Rettung der UBS doppelt so viel investiert haben, als sie jährlich für Nahrungsmittel ausgeben?

Auf dieser Seite stellen wir staatliche Budgets neben privaten Reichtum, Kriegskosten neben Bankenboni. Wir vergleichen Äpfel mit Birnen – doch das macht nichts. Diese Grafik hat vor allem anderen den Anspruch, den Milliarden Leben einzuhauchen, sie zu veranschaulichen. Viele Zahlen sind präzise, einige nur Schätzungen, wieder andere ändern sich sekündlich. Hier geht es um Grössenordnungen. So gesehen, bitten wir um Verständnis, dass uns alles unter einer Milliarde zu wenig war
Dateianhänge
Schulden + Guthaben weltweit.jpg
Schulden + Guthaben weltweit.jpg (217.93 KiB) 38574 mal betrachtet
Schulden + Guthaben weltweit2.jpg
Schulden + Guthaben weltweit2.jpg (14.45 KiB) 38575 mal betrachtet
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Im Gespräch: Marshall Auerback
„Der Goldpreis steigt aus Misstrauen in die Politik“

17. September 2010 Die Basel III-Beschlüsse werden kaum etwas am Status Quo der Banken ändern, statt sie stärker zu regulieren, erklärt Marshall Auerback.
Der für den Hedge-Fonds RAB Capital und Pimco tätige Ökonom und Strategieberater rechnet mit weiteren Krisen.

Die bisherigen Regulierungsansätze adressierten die wirkliche Ursache der Finanzkrise nicht, nämlich Bilanzbetrug in den Finanzunternehmen.
Die politischen Kräfte tendierten dazu, die wahren Probleme auf die lange Bank zu schieben, statt sie auf anzugehen. In diesem Sinne seien steigende Rohstoffpreise das Resultat zunehmenden Misstrauens in die Politik.

Nach monatelangem Tauziehen haben sich die weltweit wichtigsten Bankenaufseher unter dem Stichwort Basel III auf strengere Eigenkapitalvorschriften für die Kreditwirtschaft verständigt.
Die Finanzmärkte nehmen's positiv. Wie kommt das?

Die Märkte reagieren sehr logisch und konsequent auf die Basel-III-Beschlüsse. Die Marktteilnehmer haben rasch realisiert, dass sich am Status Quo kaum etwas ändern wird, da die Kapitalanforderungen nicht sonderlich anspruchsvoll für die Banken sind. Die Basler Standards sind nicht gut, sondern furchtbar. Sie bringen kaum etwas, wenn es um die Vermeidung künftiger Krisen geht. Und die Deutschen scheinen an der Schwächung der Anforderungen maßgeblich beteiligt gewesen zu sein.

Wieso sind die Beschlüsse kein Fortschritt?

Wir brauchen weit höhere Kapitalstandards als bisher vorgesehen.
Dieser Regulierungsansatz adressiert die wirkliche Ursache der Finanzkrise nicht, nämlich den weit verbreiteten Bilanzbetrug in den Finanzunternehmen.
Faktisch sind die Kapitalforderungen gemäß Basel III sogar noch geringer als unter Basel II.
Denn wir Amerikaner und ihr Europäer habt unkonventionelle Buchungsmethoden eingeführt auf deren Basis Banken über den wahren Wert ihrer Vermögenswerte lügen können, um massivste Verluste auf Krediten und Anlagen zu verstecken. Die sind der Kern der Krise.

Was müsste man ändern - und sehen sie jemanden, der das tun könnte?

Nein.

Wahrscheinlich müssen wir bedauerlicherweise erst die nächste Krise abwarten, bevor es zu den notwendigen Veränderungen kommen wird
.
Die ganze Ideologie, die uns zu diesem Punkt gebracht hat, muss erst einmal vollständig diskreditiert werden. Das dürfte nicht von heute auf morgen möglich sein. Die politischen Kräfte der heutigen Zeit tendieren dazu, die wahren Probleme auf die lange Bank zu schieben, statt sie auf realistische Weise anzugehen.

Was heißt das für den Anleger?

Der Privatanleger befindet sich zumindest aus regulatorischen Sicht in einem Umfeld, das deutlich gegen seine Interessen gerichtet ist. Institutionelle dagegen dürften die Märkte weiterhin wie ein Kasino behandeln.
Aus diesem Grund wird ihre theoretische Funktion, Kapital effizient auf produktive Bereiche der Realwirtschaft zu verteilen, weiter degenerieren.
In meinen Augen haben wir schon lange keine freien Kapitalmärkte mehr. Die Politik scheut sich davor, die Banken mit ihren Betrügereien und miesen Verhalten zu konfrontieren.

Passen Strategien wie Hochfrequenzhandel in dieses Bild?

Ja sicher. Sie sind erlaubt, obwohl sie keinerlei sozialen Zweck haben. Niemand scheint in seriöser Weise untersuchen zu wollen, was zum Flashcrash vor wenigen Monaten führte.

Was war denn die Ursache?

Irrtümer kommen immer dann vor, wenn menschliche Wesen involviert sind. Sie werden durch die hoch technisierten Handelsmaschinen potenziert und können die Wertpapiermärkte völlig verzerren. Ihre Zulassung ist so, als ob man Kinder mit Semtex (Plastiksprengstoff ) spielen lassen würde.

Können Privatanleger diesen Märkten trauen?

Das ist schwierig. Sie müssen auf jeden Fall akzeptieren, dass die Märkte sehr schwankungsanfällig werden können. Es gibt zwar viele ehrenwerte Marktteilnehmer, allerdings gehen sie in der Masser der von elektronischen Systemen getätigten Transaktionen unter. Man muss als Privatanlager seine Chancen eben suchen, da die Regulatoren ihre Aufgaben nicht ernst nehmen.

Was würden Sie kaufen? Aktien, Anleihen … oder Gold?

Immer mehr Leute investieren in Gold.
Das ist in meinen Augen auch sehr rational.
Der Preisanstieg wird nicht ausgelöst von ökonomischen Faktoren wie Deflations- oder Inflationssorgen.
Sondern er spiegelt das Misstrauen in den offiziellen Sektor wider, das immer weiter zunimmt
.
Die Leute verlieren das Vertrauen in die Problemlösungsfähigkeit der Politik.. Der zunehmende Zweifel an die konventionelle Bewertung von Aktien, Währungen et cetera treibt sie immer mehr in alternative Anlagen. Ich denke, der Goldpreis wird noch viel weiter steigen.
Bei Anleihen dagegen ist das Verhältnis zwischen Risiko und Ertrag unattraktiv.

Was, wenn ich behaupten würde, es handle sich um die nächste Preisblase?

Der Goldmarkt könnte sich durchaus zur nächsten Blase entwickeln.
Ich denke, es ist noch nicht so weit.
Aber grundsätzlich kann der gesamte Rohstoffbereich zu einer Blasenbildung neigen, da er immer mehr von finanziellen Überlegungen beeinflusst wird. Mehr und mehr Markteilnehmer steigen in diese Märkte ein. Die Preisentwicklung wird zunehmend von ihren Portfolioüberlegungen bestimmt und nicht von den realwirtschaftlichen Endnachfragern.

So besteht die Gefahr, dass sich diese Märkte von der Realwirtschaft abkoppeln.
Früher oder später dürfte es genau dazu kommen.

Das kann dramatisch werden für die Bevölkerung Afrikas oder die kleinen Leute in Mexiko, die Mais für ihre Tortillas teuer kaufen müssen …
… Afrika hat zynischerweise bisher den Vorteil, noch nicht zu stark in den Welthandel eingebunden und unter den Einfluss der Wall Street geraten zu seine. Die kleinen Leute jedoch werde auf's Kreuz gelegt. Aber war das nicht schon immer so? Gerade in den vergangen zwei, drei Jahren gab es die größte Vermögensverteilung der Geschichte zu Gunsten obersten fünf Prozent der Bevölkerung, obwohl genau die für die Krise verantwortlich waren.

Hatten Personen wie Paul Volcker zu wenig Power, um dagegen vorzugehen?

Seine Reformvorschläge gingen sowieso nicht weit genug, da sie auf veralteten Vorstellungen des Finanzsystems basierten. Vor der Krise kamen 75 Prozent der Kredite aus Verbriefungen und nur etwa 25 Prozent aus der traditionellen Kreditvergabe der Banken. Es gibt zu viel Kreditintermediation und zu wenige normale Kredite. Auch dieses Problem ist noch nicht gelöst.

Da sich Banken, Hedge-Fonds und andere genauso zu verhalten scheinen, wie vor der Krise - ist die nächste nur eine Frage der Zeit?

Ja, unbedingt. Viele sind etwas vorsichtiger geworden.
Es gibt im Moment weniger Verbriefungen als vor der Krise und viele andere Exzesse sind reduziert worden, da die Banken noch ihre Wunden lecken. Es gibt allerdings keinerlei gesetzliche oder strukturelle Vorkehrungen, um eine Wiederholung in der Zukunft auszuschließen.

Ist das Wirtschaftswachstum robust?

Wahrscheinlich nicht, da wir zu viele der verfügbaren fiskalpolitischen Ressourcen zur Rettung von Finanzunternehmen verschwendet haben, statt für Einkommenswachstum und Arbeitsplätze zu sorgen.
Tiefe Zinsen und Renditen mögen kurzfristig günstig sein für die Wertentwicklung von Finanzvermögen. So lange die Realwirtschaft jedoch nicht auf die Füße kommt, können wir kein robustes Wachstum erwarten.

Was würden Sie ändern, wenn Sie das Sagen hätten?

Ich würde mehr Ressourcen für eine fiskalpolitische Expansion verwenden, um Jobs zu schaffen, statt Banken mit Garantien zu versehen. Ich würde hart mit China umspringen, da das Land eine große destabilisierende Kraft in der Weltwirtschaft ausstrahlt.

Wieso ist gut, wenn Japan gegen den Yen interveniert, während Chinas Wechselkurspolitik schlecht ist?

Japans Wirtschaftsentwicklung ist deutlich schwächer als die Chinas. Zudem reagiert Japan in meinen Augen nur auf Impulse, die in Wirklichkeit von China ausgehen. China weigert sich, seine Währung aufzuwerten und exportiert auf diese Weise Deflation in den Rest der Welt.

Auf der anderen Seite haben sie viele amerikanische Staatsanleihen gekauft…
Solche Käufe sind nur eine logische Folge ihrer Handelspolitik. Wenn sie wirklich etwas für die Weltwirtschaft tun wollten, sollten sie mehr amerikanische Produkte kaufen, statt amerikanische Anleihen.

Sie werden jedoch zugeben, dass die amerikanische Wirtschaft effizienter werden muss. Wie wollen sie das erreichen?

Erstens würde ich das Finanzsystem deutlich strikter regulieren. Zweitens würde ich die Finanzmittel effizienter verwenden als bisher, indem ich etwa Gelder vom Militärhaushalt in produktivere Bereiche der Wirtschaft umleiten würde, wie man das in anderen Staaten auch tut. Staatsausgaben sind grundsätzlich nicht schlecht., es kommt allerdings darauf an, was man damit macht. Es ergibt keinen Sinn, Abermilliarden Dollar in die Banken zu stecken, aber kein vernünftig funktionierendes Gesundheits- und Bildungssystem zu haben.

Manche jedoch erklären, TARP und ähnliche Programme seien erfolgreich und die Regierung erziele letztlich sogar einen Gewinn damit.
Das ist Propaganda und eine schwere Lüge. Man kann nicht behaupten, die Banken hätten diese Geld zurückgezahlt und subventioniert auf der anderen Seite die laufenden Aktivitäten aufs heftigste.
Die Rückzahlungen fanden nur auf Basis der von Bilanztricks verzerrten Gewinnausweise statt. Gleichzeitig werden die verlängerten Garantien und die massiven, indirekten Subventionen nicht berücksichtigt, die ihnen über Fannie Mae und Freddie Mac zufließen.

Wieso gehen eigentlich die Leute nicht auf die Straße und protestieren gegen diese Politik?

Die Amerikaner sind empört. Es gibt Proteste, wie etwa von Seiten der politisch rechts anzusiedelnden, und nur bedingt wichtigen Tea Party. Auch von linker Seite wird es einer Gegenbewegung kommen. In Zukunft dürften wir größere politische Veränderungen sehen, spätesten bei den Wahlen.

Wieso befinden sich die Verantwortlichen für die Krise nicht längst im Kittchen?

Viele stellen sich genau diese Frage. Die einzig wirklichen Proteste sehen wir in Ländern wie Irland oder Griechenland, wo die Leute direkt und hart getroffen werden. Aber ich habe das Gefühl, das wird sich bald ändern und zu einer Explosion führen.

Wieso und in welcher Form?

Spätestens die nächste Krise wird zu sehr intensiven Protesten führen.

Rechnen Sie mit zunehmenden Protektionismus?

Ja. Ich fürchte, er wird sich in erster Linie gegen China richten. Davon werden die Gläubigernationen Asiens am stärksten betroffen werden.

Das Gespräch führte Christof Leisinger
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Er scheint ein einsamer Rufer in der Wüste zu sein !

Thorsten Polleit im Interview:
„Die Geldpolitik funktioniert nicht mehr“
Die US-Notenbank hält an der Politik des billigen Geldes fest.
Sie könnte schon bald neues Geld in den Markt pumpen.
Thorsten Polleit, Volkswirt von Barclays Capital, warnt vor Folgen dieser Politik. Nicht Deflation sei die Gefahr, sondern Inflation.
Die Schulden würden durch Inflation entwertet – oder gar nicht zurückgezahlt.

von Jörg Hackhausen


Handelsblatt: Die US-Notenbank wird weiterhin billiges Geld bereitstellen. Was sind die Folgen?

Thorsten Polleit: Die Krise, die verursacht wurde durch zu viel Kredit und Geld, bereitgestellt im Zuge einer Niedrigzinspolitik, soll offensichtlich durch noch mehr Kredit und Geld bei anhaltenden Niedrigzinsen ‚bekämpft’ werden. Das ist eine Politik, die nicht funktionieren wird. Eine solche Geldpolitik zementiert aufgelaufene Ungleichgewichte und geht zu Lasten der Kaufkraft des Geldes.

Wie lange können die Zentralbanken diesen Weg noch gehen?

Zentralbanken haben das Monopol der Geldproduktion. Sie bestimmen die Quantität der umlaufenden Geldmenge. Und sie können auch die Zinslandschaft bestimmen, also sowohl die kurz- als auch die langlaufenden Zinsen. Die Möglichkeit, die Geldmenge auszuweiten und die Zinsen tief zu halten, ist nahezu unbegrenzt.

Gibt es einen anderen Weg, um eine drohende Rezession zu verhindern?

Eine Rezession ist nicht per se schlimm, denn sie ist im Kern eine Bereinigung aufgelaufener Ungleichgewichte. Wenn die Rezession in der Vergangenheit jedoch immer wieder verhindert wurde durch immer mehr Kredit und Geld und Zinssenkungen, wird der auflaufende Bereinigungsbedarf allerdings immer größer.

Worauf müssen wir uns in den kommenden Monaten oder Jahren einstellen: Deflation oder Inflation?

Wie schon so oft in der Währungsgeschichte scheint es so zu sein, dass auch heute im Ausweiten der Geldmenge das vergleichsweise kleinste Übel erblickt wird: Geldmengeausweitung wird Pleite vorgezogen. Und da die staatlichen Zentralbanken die Geldmenge jederzeit in jeder beliebigen Menge ausweiten können, um offene Rechnungen zu zahlen, ist Inflation, nicht Deflation, das monetäre Drohszenario.

Die Verschuldung der Staaten nimmt bedrohliche Ausmaße an.
Wie sollen diese Schulden eines Tages zurückgezahlt werden?

Die meisten Ökonomen gehen wohl davon aus damit, dass die Staatsschulden, wenn sie fällig werden, durch neue Schulden bezahlt werden. Und wohl nicht wenige Ökonomen glauben, dass die Volkswirtschaften aus ihren Staatsschulden 'herauswachsen' werden.
Ich verweise bei dieser Frage meist auf die Währungsgeschichte: Und da zeigt sich, dass die Staatsschulden nur zu häufig entweder durch Inflation entwertet oder die Rückzahlung eingestellt wurde.

Am Aktienmarkt nähern sich die Kurse ihrem Jahreshoch. Sind die Anleger zu blauäugig?

Niedrige Zinsen und weiter wachsende Geldmengen sprechen für steigende Aktienkurse. Doch Vorsicht ist geboten: Eine Geldpolitik, die den Geldwert bedroht, schadet auch dem Unternehmertum und damit den Unternehmenswerten.

Wie sollten sich Anleger in der jetzigen Situation verhalten?

Auf reale Vermögensgüter setzten, international diversifizieren.

Wann ist die Finanzkrise überstanden? Oder wird die Welt von einer Krise in die nächste stolpern?

Solange am ‚Fiat Money’ festgehalten wird – also am staatlichen Zentralbankmonopol, in dem Geld per Kredit ‚aus dem Nichts’ geschaffen wird –, ist die Krise nicht vorbei, und die Weltwirtschaft könnte schon bald vor einer neuen Krisenstufe stehen.

Wie kann sich die Lage verbessern?

Um die Lage zu verbessern, ist eine Rückkehr zu gesundem Geld notwendig.
Immanuel Kant schrieb in seiner Prolegomena: ‚Es ist niemals zu spät, vernünftig und weise zu werden; es ist aber jederzeit schwerer, wenn die Einsicht spät kommt, sie in Gang zu bringen.’
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Der ruft nicht - der ist am Brunnen :lol:

Euroland:
Ex-EZB-Chefvolkswirt warnt Schuldensünder vor „Selbstmord
Was tun mit den Länder-Probfällen im Euro-Raum?
Aus dem gemeinsamen Währungsgebiet rauswerfen?
Sie zum Austritt drängen?
Deutschland ist gegen ein solch rabiates Vorgehen – und erhält dabei die Unterstützung eines Spitzenökonomen
.

HB BERLIN. Der frühere EZB-Chefvolkswirt Otmar Issing hat in Bedrängnis geratene Staaten des Euroraums eindringlich vor einem Austritt aus der Währungszone gewarnt. „Das wäre politischer und wirtschaftlicher Selbstmord“, sagte Issing am Donnerstag auf einer Konferenz zur Zukunft des Euro in Berlin.
Ein Austritt würde das Eingeständnis bedeuten, dass solche Staaten nicht in einer Währungsunion mit führenden Volkswirtschaften Europas mithalten könnten. :lol:
Es gebe daher keinen vernünftigen Grund für ein Verlassen der Euro-Zone
.
Wer glaubt, G oder P spielt in der gleichen Liga wie D ist ein Lügner oder Träumer

In der europäischen Schuldenkrise war die Diskussion aufgekommen, ob etwa Griechenland den Euro aufgeben sollte, um sich über eine Abwertung seiner Landeswährung Luft zu verschaffen. Diesen Weg hatte unter anderen der Chef des Münchner Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, vorgeschlagen. Die europäischen Euro-Partner und der IWF bewahrten Griechenland jedoch vor der Pleite.

Der Chef des Euro-Rettungsschirms EFSF, Klaus Regling, unerterstütze die Forderung von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble nach einem permanenten Krisenmechanismus für Probfälle im Euro-Raum. „Ein Krisenmechanismus ist nötig für extreme Notfälle, und zwar mit strenger Konditionalität“, sagte Regling am Donnerstag in Berlin. Ein solcher dauerhafter Mechanismus für Problem-Staaten müsse auch der private Sektor einbeziehen. Regling forderte als Folge der jüngsten Krisenfälle innerhalb der Euro-Zone zudem eine schärfere Anwendung der Stabilitätsregeln bei Defizitsündern. Sanktionen bei Verstößen müssen frühzeitiger ergriffen werden und schärfer ausfallen.

Regling wandte sich aber gegen Fundamentalkritik an der Europäischen Währungsunion und seine Regeln. „Die Europäische Währungsunion ist im Interesse sowohl der schwachen wie der starken Mitgliedsländer.“
Werden notwendige Änderungen vorgenommen, werde die Währungsunion besser funktionieren können als viele Kritiker es glaubten.
Und Elefanten können ab morgen fliegen.
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr - altes dt. Sprichwort


Allerdings müsse vor allem auch die gemeinsame markoökonomische Aufsicht über die Entwicklungen in den einzelnen Mitgliedsstaaten verbessert werden.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

28.09.2010 12:50
UPDATE: Takefuji offiziell bankrott

EMFIS.COM - Tokio 28.09.2010 (www.emfis.com)
Seit Tagen brodelte die Gerüchteküche, nun ist es offiziell:
Die japanische Bank Takefuji hat heute Gläubigerschutz beantragt.
Die Schuldenlast beträgt 433,6 Milliarden Yen (5,1 Milliarden US-Dollar).
Damit ist Takefuji der bislang größte japanische Anbieter von Konsumentenkrediten, der aufgrund von Zinsforderungen und strengeren Regeln bei der Kreditvergabe bankrott gegangen ist. Wie EMFIS berichtete, hat das Bankhaus noch gestern Medienberichte dementiert, dass das Unternehmen kurz vor einer Insolvenz stehe. Bereits seit dem Jahre 2006 geht es mit der japanischen Bankenbrache abwärts, als die Geldhäuser wegen überzogener Zinsforderungen von einem Gericht zu Rückerstattungen verurteilt wurden.
Von den Schuldnern wurden vorher teilweise bis zu 30 Prozent Zinsen verlangt.

© 2010 EMFIS.COM
Dateianhänge
Takefuji - pleite.jpg
Takefuji - pleite.jpg (124.34 KiB) 38474 mal betrachtet
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Für alle die glauben die Krise sei vorbei.

Die Österreichische Schule der Ökonomie sieht das anders.
Ich als Anhänger dieser LEHRE ebenfalls.

Mag sein etwas viel Text - aber da muß man durch.
Lesen bildet :wink:


Österreichische Schule: Hans-Hermann Hoppe in Wienvon Andreas Tögel

Vortrag zu den Ursachen der Wirtschaftkrise

Im Anschluss an das eben zu Ende gegangene „Philosophicum Lech“, bei dem er einen vielbeachteten Vortrag zum Thema „Staat oder Privatrechtsgesellschaft“ gehalten hatte, machte der prominente Vertreter der „Austrian School“, Hans-Hermann Hoppe, auf Einladung des Instituts für Wertewirtschaft Station in Wien.
Im Festsaal der Wirtschaftkammer Wien, jenem Ort, an dem einst das von Ludwig Mises gegründete Institut für Konjunkturforschung seine Heimat hatte, präsentierte der Ökonom eine Analyse der gegenwärtigen Krise aus „österreichischer“ Sicht.

Hoppe begann mit einem Generalangriff auf die Zunft der Mainstream-Ökonomen. Kein einziger der Herren habe am Vorabend des Platzens der Immobilienblase einen blassen Schimmer von den bevorstehenden Ereignissen und deren Folgen gehabt.
Keiner der hoch bezahlten und renommierten Zentralbanker, beamteten Finanzexperten oder Finanzpolitiker habe 2007 vorhergesehen, was dräut. Auch mit Nobelpreisen versehene Gurus wie Paul Krugman hätten sich von den Ereignissen völlig überrascht gezeigt, wobei der genannte wenigstens den Nerv gehabt hätte, das totale Scheitern seiner Zunft hinsichtlich ihrer Prognosefähigkeiten einzugestehen.

Die Qualität einer wissenschaftlichen Theorie erweise sich an ihrer Prognosefähigkeit – an ihrer Eignung, bevorstehende Entwicklungen möglichst genau vorhersagen zu können.
Doch selbst nach Ausbruch der Krise präsentierten sich die dominierenden Ökonomen ratlos. Eine schlüssige Erklärung dafür, warum es zur Krise gekommen sei, konnten sie nicht liefern.
Während diejenigen unter ihnen, die der Chicago-Schule anhängen, eine Krise erst gar nicht sehen wollten, war und ist die Gemeinde der Keynesianer der Ansicht, es mit einem Versagen des Kapitalismus zu tun zu haben.
Jedenfalls bedürfe es in jedem Fall einer Erhöhung der einschlägigen Forschungsetats.
Einzig die Gruppe der „Austrians“ habe – wie schon 1929 und bei den folgenden Krisen bis zum Platzen der Blase der „New Economy“ – auch vor dem im Gefolge der Immobilienspekulation in den USA drohenden Crash gewarnt.
Was besonders frappiere, sei der Umstand, dass ausgerechnet jene „Experten“ die sich mit der – nicht erfolgten – Vorhersage der krisenhaften Verwerfungen und ihrer Hilflosigkeit bei der Erklärung der Ursachen derselben eben erst blamiert hätten, nun erneut das große Wort führten, wenn es um die Entwicklung künftiger Strategien zur Schadensprävention geht.

Der Grund, weshalb die hohe Politik so gerne Rat bei interventionistischen Fachleuten hole, liege – heute wie zur Zeit des Triumphs Maynard Keynes´ „General Theory“ über die Ideen der „Österreichischen Schule“ in den 30er-Jahren – auf der Hand:
Die Theorie der „Austrians“ sei für die politische Klasse schlicht unannehmbar.
Die Keynesianer dagegen erzählten ihr genau das, was sie gerne hören wolle.
Der Grund, weshalb Ökonomen mehrheitlich im Lager des Interventionismus stünden, sei nicht minder einleuchtend:
Bei Verwirklichung einer „Österreichischen“ Wirtschaftspolitik wäre die Masse von ihnen augenblicklich arbeitslos. :lol: :lol:
Da die Zunft der Makroökonomen zum Großteil für den Staat oder für Banken tätig sei, verwunderten die von ihnen präsentierten Vorschläge nicht.
An erster Stelle stünden Forderungen nach einer weiteren Ausdehnung der Macht von Zentralbanken sowie der Schaffung weiterer (staatlicher) Kontroll- und Aufsichtsbehörden.
Der Kapitalismus habe die Krise verursacht.
Der Staat müsse nun als Retter auf den Plan treten


Da faktisch alle derzeit weltweit laufenden, staatlichen Rettungspakete auf eine Ausweitung der Geldmenge hinausliefen, müsse daraus der Schluss gezogen werden, dass die Ausweitung der Geldmenge (eine Politik des „leichten Geldes“) keinesfalls Anlass und Auslöser der gegenwärtigen Krise habe sein können.
Faktisch aber habe die Unfähigkeit der handelnden Akteure, eine plausible Erklärung für die Ursache der Krise zu präsentieren, gezeigt, dass man in diesem Punkt keineswegs sicher sei.
Es würde also zur Schadensbegrenzung ein Mittel eingesetzt, das möglicherweise den Grund für den Ausbruch der Krise gebildet habe könnte.

Nach Meinung Hans-Hermann Hoppes sei exakt das der Fall gewesen.
Um eine dauerhafte Abwesenheit zyklischer Wirtschaftskrisen sicherzustellen, bedürfe es daher zweier Maßnahmen:

der Abschaffung des Systems von Zentralbanken und einer Zerschlagung des staatlichen (Papier-)Geldmonopols.

Sei es zu Zeiten Mises´ und Hayeks noch möglich gewesen, missliebige Ideen einfach totzuschweigen, habe sich das mit dem Aufkommen und der flächendeckenden Verfügbarkeit des Internets geändert.
Man könne die von den „Österreichern“ erdachten Alternativen heute nicht mehr völlig ignorieren – ein Hoffnungsschimmer, immerhin.

An dieser Stelle erläuterte Hoppe die Grundzüge der im Jahr 1912 von Ludwig Mises im Rahmen seines Buches „Die Theorie des Geldes und der Umlaufmittel“ entwickelten Konjunkturzyklustheorie:
Mit dem staatlich sanktionierten Monopol zur Geldproduktion ausgestattete Zentralbanker machten von ihrem Privileg nur dann keinen missbräuchlichen Gebrauch, wenn sie Heilige wären – die in Bankerkreisen allerdings selten vorkämen.
Alle „normalen“ Menschen, die über eine derartige Möglichkeit verfügten, würden diese unverzüglich dazu nutzen, sich selbst und den ihnen nahestehenden Klüngel zu begünstigen.
Sie würden damit beginnen, in großem Stil Geld zu produzieren und zu verteilen.
Ebenso würden sie Herolde anheuern, welche die Aufgabe hätten, die Nützlichkeit ihres Wirkens in günstigem Licht darzustellen.

Da die Gütermenge durch die Schaffung neuen Geldes nicht zunehme, würde zum einen der Preis aller Waren ansteigen (wovon jene, die zuerst im Besitz der frisch geschaffenen Liquidität sind, noch nicht betroffen wären) und zum anderen wäre ein „Entreicherung“ jener Bürger die Folge, die als letzte vom neu produzierten Geld erreicht würden (und vor einem verteuerten Warenkorb stünden).
Da aber selbst die Dümmsten recht bald begriffen haben würden, wie der Hase in Folge einer direkten Ausweitung der Geldmenge durch eine Politik des „leichten Geldes“ läuft, nähmen Politik und Zentralbanken zu einem weniger offensichtlichen Trick Zuflucht: zu einer Politik des „leichten Kredits“.

Während die Vergabe eines „echten Kredits“ (eines „Warenkredits“) ein „Opfer“ bedinge, nämlich einen Konsumverzicht seitens des Kreditgebers, und die Vergabe der von ihm gesparten Mittel an den Kreditnehmer keine Schöpfung zusätzlichen Geldes bedeute, lägen die Dinge bei von Geschäftsbanken auf Grund des bestehenden Teilreservesystems aus dem Nichts geschaffener Kredite erkennbar anders. In diesem Falle würde es zu einer Ausweitung der Geldmenge kommen, der keinerlei Zunahme der Gütermenge gegenüberstehe. Nur wäre im Falle des Fiat-Kredits der Schwindel nicht so offensichtlich wie beim bloßen Anwerfen der Notenpresse.
Ein (Waren-) Kredit entspreche – Im Gegensatz zum „leichten Kredit“ – echten Gütern!

Hoppe veranschaulichte die beiden unterschiedlichen Prinzipien mit einem Robinson-und-Freitag-Beispiel.
Wenn Robinson Freitag einen (Waren-) Kredit in Form von Nahrungsmitteln gewährt (etwa indem er ihm ein paar von ihm selbst nicht konsumierte Fische überlässt, die es letzterem ermöglichen, sich zu ernähren, während er an einem Fischnetz arbeitet), dann ist der beiderseits entstehende Nutzen offensichtlich:
Freitag erhält die Möglichkeit, seine Produktivität zu steigern und aus dem folgenden Ertrag die Schuld nebst vereinbarter Zinsen an Robinson zurückzuzahlen. Der erfreut sich eines Zinsgewinns.

Ein „leichter Kredit“ würde dagegen bedeuten, dass Robinson Freitag lediglich einen Zettel mit der Aufschrift „Fische“ überreicht. :lol: :lol: :lol:

Die Idiotie einer derartigen Handlung würde augenblicklich offenbar.
Freitag könnte sofort erkennen, dass Robinson über gar keine Möglichkeit zur Kreditvergabe verfüge.
Es wäre klar, dass ihm mit dem Zettel, einem „Idiotenkredit“, nicht gedient wäre. Auf eine entwickelte Volkswirtschaft übertragen, sei dieser Zusammenhang allerdings nicht so leicht zu erkennen – weshalb das System des „leichten Kredits“ relativ lange am Leben erhalten werden könne.

Es liege auf der Hand, dass die Vergabe echter (Waren-) Kredite an wesentlich strengere Voraussetzungen gebunden wäre als die eines „leichten Kredits“.
Erster könnte immerhin den Totalverlust ersparter Mittel bedeuten, während letzter im Falle der Uneinbringlichkeit einfach durch buchhalterische Manipulationen „ausgeglichen“ werden könne.
Der fundamentale Denkfehler liege darin begründet zu meinen, man könne Kredite, ohne zuvor zu sparen, vergeben;
Es sei also möglich, etwas aus nichts zu schaffen – was mit den Regeln der Logik unvereinbar sei.
Illusionen dieser Art stünden im Widerspruch zur Natur der Dinge.
Deshalb müsse die durch „leichtes Geld“ und die Vergabe „leichter Kredite“ geschaffene Wohlfahrtsillusion am Ende an der Realität zerschellen.
Ohne die Verfügbarkeit ersparter Mittel sei eine nachhaltige Durchfinanzierung großer Projekte unmöglich.
Der durch „leichte Kredite“ angeschobene Boom müsse früher oder später durch eine Rezession korrigiert werden.
Der Konjunkturzyklus wäre angestoßen.
Dieses simple, deduktiv entwickelte Argument zeige, weshalb das eine (Investition mittels eines harten Kredits) gut gehen könne, während das andere (Finanzierung mittels weichem oder „leichten“ Kredits) schiefgehen müsse.
Solange es Zentralbanken gäbe, gebe es keine Lösung für das wiederkehrende Problem von Boom-Bust-Zyklen.
Nach den Banken, die zuletzt das Opfer spekulativer Angriffe gewesen seien, wären – nach den zuletzt aufgelegten, steuerfinanzierten „Bankenrettungsaktionen“ – die Staaten die nächsten Ziele.

Sobald deren Gläubiger die von ihnen gewährten Kredite fällig stellten, wäre eine Hyperinflation das einzig verbleibende Notwehrmittel.

Er, Hoppe, gebe dem bestehenden Finanzsystem jedenfalls „…nicht mehr als noch höchstens 15 Jahre“ bis zum Kollaps.
Das nenne ich großzügig :lol:

29. September 2010
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Die Austrians kommen
05.10.10 08:40 von Robert Rethfeld

Um es gleich vorauszuschicken: Fast alle Vorträge auf dem Kongress zur „Österreichischen Schule der Nationalökonomie“ in Wien (1. und 2. Oktober 2010) waren interessant und inspirierend.
Zudem war die Möglichkeit zum „Networking“ hervorragend.
Wir haben viel diskutiert und auch viel gelacht – ohne Humor wären die sich aus den Themen ergebenen Konsequenzen nur schwer verdaulich...

Man hat den Eindruck, dass die „Österreichische Schule der Nationalökonomie“ in ihrer Bedeutung – genauso wie die Märkte – starken zyklischen Schwankungen unterworfen ist.
Das Interesse an ihren Theorien wächst immer dann, wenn sich die Finanzmärkte einem Abgrund nähern.
Sinnigerweise erhielt Friedrich August von Hayek im Jahr 1974 den Nobelpreis, als eine allgemeine Untergangsstimmung die Finanzmärkte beherrschte.

Es ist sicherlich kein Zufall, dass die „Austrians“ nach einem „Hoch“ in den Jahren 2002/03 seit dem Beginn der Finanzkrise im Jahr 2007 erneut auf ein steigendes Publikumsinteresse stoßen (insbesondere in den USA).
Die Idee der Ausrichtung eines Kongresses zur österreichischen Schule der Nationalökonomie passt. Bereits im Oktober 2009 fand - ebenfalls in Wien -ein erster Kongress statt.

Was mir gleich am Anfang auffiel, war die - humorfreie - Behauptung der „Austrians“, sie allein hätten die Finanzkrise kommen sehen.
Ich weiß nicht, warum man glaubt, eine solche Aussage tätigen zu müssen. Vielleicht deshalb, weil die Austrians – wie sie selber beklagen – noch immer keine Anerkennung in der heutigen Volkswirtschaftslehre und in der Politik finden und diese Aussage das geschundene Selbstwertgefühl steigert? Es gab haufenweise Signale auf das Platzen der Hausbaublase in 2005, und im Frühjahr/Sommer 2007 konnte man eine Vielzahl von Hinweise auf eine Wende an den Aktienmärkten beobachten.

Aus technischer Sicht litt beispielsweise die Marktbreite;
zudem trat eine Vielzahl von Hindenburg-Omen auf. Zugegeben:
Dies sind technische Indikatoren, die in erster Linie von technischen Analysten und nicht so sehr von Volkswirten benutzt werden (was bedauerlich ist). Klar ist jedoch, dass nicht nur wir, sondern auch andere Analysten die Finanzkrise weitgehend vorhergesehen haben.

Zudem ist die Unvermeidbarkeit eines Staatsbankrotts Japans, der USA und auch der europäischen Industriestaaten mittlerweile „Common Sense“.
Wer glaubt schon noch ernsthaft an eine Schulden-Rückzahlfähigkeit dieser Staaten im Rahmen eines normalen Wirtschaftsgeschehens?
Hyperinflation, Deflation, Währungsschnitte sind die gängigen Alternativen.
Man schaue sich nur um: In Deutschland ist die Angst vor Inflation – durch Umfragen belegt - weit verbreitet, während in den USA die Deflationsangst vorherrscht.
Beide Ängste sind historisch wohlbegründet.

Zur Tagung.

Thorsten Polleit stellte das Konzept der freien Märkte, des freien Geldes und des freien Bankings vor.
Eine Vorraussetzung für freie Märkte sei das Privateigentum und die Achtung dessen. Das geschäftliche Leben gehe in einer friedvollen, produktiven Kooperation vonstatten: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ So der Kant’sche kategorische Imperativ.

Die Tauschmittelfunktion sei die eigentliche Funktion des Geldes, die Funktion der Wertaufbewahrung sei nur eine Unterfunktion, so Polleit.
Es gäbe kein Gesetz, wonach die Geldmenge unbedingt wachsen müsse. Bei Zulassung von freiem Marktgeld würde sich schnell die Spreu vom Weizen trennen. Gold dürfte sich als freies Marktgeld durchsetzen können.
Polleit bezeichnete das staatliche Geldangebotsmonopol als sozialistisch.
FIAT-Money (das heutige Papiergeld) habe den Nachteil, dass es auf Vertrauen aufgebaut sei.
Fällt der Tauschwert gegen Null, kann der Wert nicht wieder hergestellt werden. Im Rahmen einer Vertrauensdepression würde es zu einem starken Anstieg der Sachwerte gegenüber dem Papiergeld kommen (Stichwort Hyperinflation).

Im „Free Banking“ würde eine Kreditvergabe und damit Geldschöpfung aus dem nichts nicht mehr zulässig sein. Es würde nur das verliehen werden können, was eingezahlt wurde.

Der amerikanische Kongressabgeordnete Ron Paul („End the Fed“) war live aus Washington zugeschaltet, er konnte wegen des Wahlkampfs in den USA nicht persönlich anwesend sein.
Ron Paul kam sehr charismatisch und sympathisch rüber.
Als netter Onkel getarnt pflegt er bei bestimmten Stichwörtern und Themen energiegeladen aufzutreten. Legendär sind seine „Verhöre“ der jeweiligen Fed-Chefs Alan Greenspan und Ben Bernanke im amerikanischen Repräsentantenhaus. Ron Paul ist das Idol der amerikanischen Tea-Party-Bewegung. Er ist für die Abschaffung der amerikanischen Zentralbank, der Federal Reserve.
Ron Paul tritt für Free Markets, Free Money und Free Banking ein.
Der Siegeszug der Tea-Party-Bewegung sei ein Ausdruck des Vertrauensverlustes in die jetzige Regierung, so Ron Paul in seiner Rede. Paul forderte, die Goldreserve der US-Regierung in Fort Knox zu überprüfen. Er glaube den offiziellen Zahlen nicht.

Ralf Flierl zeichnete die ideale Welt aus Sicht der österreichischen Schule. Er markierte seine Ausführungen als Vision.
Ein gleichbleibender Verlauf der Geldmenge (bzw. minimal steigend) gehe mit einem gleichbleibenden BIP und leicht, aber stetig fallenden Preisen einher. Real erhielte der Bürger durch die stetig fallenden Preise einen Vorteil (siehe auch Smart Investor Heft 8/2010). Eine solche Welt wäre nachhaltiger und werthaltiger als die aktuelle Welt. Konjunkturzyklen wären weitgehend passé.
Die Kapitalbeschaffung wäre schwieriger, technische Innovationen würden sich dennoch durchsetzen und die Konjunktur treiben. Der Wettbewerbsdruck wäre höher, die Welt wäre effizienter.

Philipp Vorndran betonte die Wichtigkeit einer Veränderung des „Mindsets“. Er selbst stellte ein an neuseeländischen Universitäten diskutiertes Modell der „Demarchie“ vor – abgeleitet von Demokratie und Anarchie. Berufspolitiker gäbe es nicht. Stattdessen würden Politiker für eine Legislaturperiode ausgelost.
Damit würde der Aufbau von Klüngel und oligarchischem Verhalten minimiert werden.
Vorndran sieht als wahrscheinliches Szenario den Rücklauf des Euro in nationale Währungen.
Einen Bruch in einen Süd- und einen Nordeuro bezeichnete er als problematisch, da man Frankreich bzgl. seiner wirtschaftlichen Situation in den Südeuro stecken müsste.
Politisch durchsetzbar wäre das nicht, Frankreich würde in den Nordeuro wollen. Ein Staatsbankrott sei nicht gewünscht, eine lang anhaltende Hyperinflation auch nicht. Er sieht eine Lösung in einer etwa zwei Jahre andauernden Inflationsrate von 80% bis 90% („Inflationspyramide“) Der Schuldenstand der USA in Prozent vom BIP würde sich in einem solchen Zeitraum beispielsweise von etwa 90% auf 55% verändern.

Der FDP-Bundestagsabgeordneten Frank Schäffler schlug in die gleiche Kerbe wie Thorsten Polleit. Er beklagte die nicht enden wollende Interventionsspirale und forderte – im Sinne Hayeks - die Aufhebung der Legal-Tender-Gesetze und damit die Aufhebung des staatlichen Geldmonopols. Schäffler war der einzige Abgeordnete der Regierungsfraktion, der im Deutschen Bundestag Anfang Mai 2010 gegen das sogenannte Euro-Stabilisierungsgesetz (vulgo: Griechenland-Bailout) stimmte.

Marc Faber betonte, dass die Schulden in den USA zwischen den Jahren 2000 und 2009 fünfmal schneller als das BIP gestiegen seien. 80 Prozent des US-Haushalts wäre verpflichtend, sodass diese Ausgaben nicht so einfach gekürzt werden können.
Faber geht davon aus, dass die Realzinsen in den kommenden 10 Jahren nicht über null steigen werden.
Die Verbraucher würden in den Konsum gezwungen.
Noch immer betrüge der US-Konsum 20 Prozent vom Weltverbrauch
. Als Symptom des Überkonsums gelte das US-Handelsbilanzdefizit.
Die US-Geldpolitik sei extrem erfolgreich – in Asien.
Der Ölverbrauch in den Schwellenländern übersteige mittlerweile den Ölverbrauch in den Industrieländern.
95% des Öls bezöge Asien von der arabischen Halbinsel.
Faber hält das Tief von 666 Punkten im S&P 500 vom März 2009 für ein Langfristtief (nominal). Die US-Amerikaner haben bei den Kapitalinvestitionen im eigenen Land versagt.

Fazit des Kongresses

Der Staatsbankrott kommt
, eine andere Lösung als die Volkswirtschaften an die Wand fahren zu lassen und anschließend im Sinne der Austrians wieder aufzubauen („Free Market“, „Free Money“, „Free Banking“), gäbe es nicht.
Das „an die Wand fahren“ besorge - bevorzugt - die Hyperinflation oder eine große Depression. Danach käme es zu einer Übergangszeit, aus der ein Wirtschaftssystem à la Hayek hervorgehen könnte.

Wie schon gesagt bot die Veranstaltung eine Menge Anregungen und Inspirationen. Es ist aber schon so, dass einige Teilnehmer - im Hinblick auf Lösungsmöglichkeiten für die Finanzkrise - nach dem „Where is the beef“ gefragt haben. Wir werden in zweiten Teil versuchen, einige Antworten zu finden (folgt in Kürze). Nur soviel vorab: Nicht nur Unternehmen, sondern auch Staaten unterliegen Lebenszyklen bzw. Übernahmephantasien. Hierin liegt eine Möglichkeit, einen Staatsbankrott zu vermeiden.

Robert Rethfeld

Wellenreiter-Invest
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Standard & Poor's macht sich also Sorgen um Europa und Österreich im Besonderen.
Netter Versuch.
Wie wäre es, wenn man sich mal Sorgen um die USA machen würde
Diese Analyse ist mehr als ein Zaunpfahl im Auge.
Die Jungs sollen mal von Europa die Finger lassen und vor der eigenen Haustür kehren, der Dreck der dann anfällt, reicht für mehrere LKW Ladungen.
OB die Kapitaldeckung Made in USA besser ist ?
Das wird sich in den nächsten Jahren zeigen.
Ich habe meine Zweifel.
Ohne Wachstum - Fehlanzeige.
Kapitaldeckung ist auch nicht mehr, als ein Kettenbrief.
Nur mit dem Unterschied, dass die Kapitalsammelstellen ordentlich Honig saugen können.
GM läßt grüßen.

Und wenn überhaupt das Thema Kollaps diskutiert wird, dann kann man es auch auf das gesamte System des REAL EXISTIERENDEN KAPITALISMUS ausweiten.
Es ist der Kollaps des Systems, um den es im Moment geht.
Immer weiter Aufschulden geht einfach nicht.
Dabei ist das Thema Rente/Pensionen ein kleiner Baustein unter vielen
.

Pensionen: Systeme vor dem Kollaps
08.10.2010 | 18:27 | STEFAN RIECHER (Die Presse)

Die Ratingagentur Standard & Poor's stellt mehreren Staaten die Rute ins Fenster. Die Überalterung gefährdet die Finanzen, Reformen sind nötig. Auch Österreich ist betroffen.

[New York]Es ist kein schönes Bild, das Standard & Poor's einem Gutteil der europäischen Staaten zeichnet: „Die Pensionskosten werden in vielen Ländern unterschätzt“, sagt Marko Mrsnik, der bei der US-Ratingagentur für die Einstufung der EU-Länder zuständig ist. „Kein anderer Faktor ist so entscheidend für die Zukunft der Staatsfinanzen wie die Alterung der Bevölkerung“, warnt er.

Unter dem Titel „Globale Alterung 2010“ hat die Ratingagentur eine Studie erstellt, in der die Pensionssysteme in 49 Ländern untersucht wurden. Die „Presse“ sprach mit Mrsnik am Rande der Präsentation des Papiers in New York. Seine Quintessenz: 15 EU-Staaten steuern bis 2050 auf eine theoretische Staatsverschuldung von über 300 Prozent der Wirtschaftsleistung zu – wenn sie nicht schleunigst eine Reform des Pensionssystems in Angriff nehmen.

Die Schuldenlast vom dreifachen Wert der Jahresproduktion ist ein hypothetischer Wert. Der Staatsbankrott wäre für die meisten Staaten bereits deutlich früher unvermeidbar. Dessen ist sich auch Mrsnik bewusst. Er droht den betroffenen Ländern zwar nicht unmittelbar mit Konsequenzen, spricht aber von einer Frist von fünf Jahren. „Danach sind Abstufungen wegen nicht finanzierbarer Pensionssysteme absolut möglich“, stellt der Experte den EU-Staaten die Rute ins Fenster.



Wachstum reicht nicht
Am schlimmsten ist der Ausblick für Griechenland, Spanien und die Niederlande. Sie würden die 300-Prozent-Marke bereits 2040 überschreiten. „Um das zu verhindern, ist der politische Wille entscheidend“, sagt Mrsnik. „Griechenland hat zwar Reformen in Angriff genommen, wir bezweifeln aber, dass das langfristig reicht.“ Den Ausblick für Europas Sorgenkind bezeichnet Standard & Poor's deshalb weiter als „negativ“. Das Hilfspaket der EU-Mitglieder läuft 2012 aus. „Was dann passiert, werden wir erst sehen“, warnt Mrsnik.

Unter den 15 Staaten, deren Pensionssystem von der Ratingagentur als Bedrohung gesehen wird, ist auch Österreich zu finden. Die Alpenrepublik steuert bis 2030 auf eine Staatsschuld von 136 Prozent der Wirtschaftsleistung zu, für 2050 errechnete Standard & Poor's einen hypothetischen Wert von 328,7 Prozent.

Dieser Entwicklung wurde ein jährliches Wirtschaftswachstum von durchschnittlich 1,6 Prozent zugrunde gelegt. Doch selbst, wenn die Konjunktur schneller wachsen sollte: Das österreichische Pensionssystem in seiner derzeitigen Form sei nicht überlebensfähig. „Wir gehen davon aus, dass betroffene Staaten ihren Kurs anpassen werden“, sagt Mrsnik.

Spezifische Empfehlungen für einzelne Länder sind in der 50-seitigen Studie nicht zu finden. Allerdings lobt Mrsnik Portugal und Frankreich für deren Reformwillen. „Es bleibt zu hoffen, dass die nötigen Schritte realisiert werden“, deutet der Experte vor allem die Probleme in Frankreich an. Präsident Nicolas Sarkozy will das Pensionsantrittsalter von 60 auf 62 Jahre anheben. Die Gewerkschaften rufen seit Wochen zu Streiks auf. Seit Anfang September ziehen tausende Demonstranten regelmäßig durch die Straßen.

Zuwanderung als Lösung?
Bleibt die Frage, wie der Kollaps in Ländern wie Österreich vermieden werden kann. Als Musterbeispiel nennt Standard & Poor's Kanada.
Die Nordamerikaner würden gezielt Zuwanderung fördern, um die Nachteile der Überalterung abzufedern.
Deshalb seien Kanadas Pensionen gesichert, die Staatsschuld bleibe auch in 30 Jahren noch bei unter 60 Prozent der Wirtschaftsleistung. „Die anderen Lösungen sind schnell genannt: ein höheres Pensionsantrittsalter, deutlich höhere Steuern oder eine niedrigere Rente“, erklärt Mrsnik.
--------------------------------------------------------------------------------
© DiePresse.com
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
kaalexs
Streithansl
Beiträge: 1017
Registriert: 26.06.2005 10:41
Wohnort: Oberösterreich
Kontaktdaten:

Beitrag von kaalexs »

NEW YORK/FRANKFURT/DAVOS. Noch nie waren sich die Repräsentanten der wichtigsten 20 Industrie- und Schwellenländer so einig. Am 2. April 2009 feierte die G20 in London den „Durchbruch“ im Kampf gegen die Ursache der Finanzkrise. „Kein Produkt und kein Akteur des Finanzmarkts soll künftig mehr unreguliert oder unbeaufsichtigt sein“, hieß es im Abschlusskommuniqué des Gipfeltreffens.

Die dramatischen Folgen der Krise hatten die Politiker zusammengeschweißt. In London steckten sie den Rahmen für die Neuordnung der Finanzwelt ab. Den Ankündigungen folgten Taten: Die Banken müssen künftig mehr Eigenkapital einbehalten und einen größeren Teil von Verbriefungen – also Krediten, die in Wertpapiere verpackt wurden – in den eigenen Büchern halten. In den USA sind den Banken beim risikoreichen Eigenhandel mit Wertpapieren überdies enge Grenzen gesetzt.

Die Politiker übersahen eine gravierende Nebenwirkung ihrer Regulierungsarbeit. Je stärker sie den Bankensektor zähmten, desto mehr Geld wechselte in sogenannte Schattenbanken – in Hedge-Fonds, Private-Equity-Firmen oder Zweckgesellschaften. Allein in den USA belaufen sich nach Angaben der US-Notenbank die Verbindlichkeiten der Schattenbanken auf 15,3 Billionen Dollar – was in etwa der gesamten Staatsverschuldung der USA entspricht. Im traditionellen Bankensektor sind es nur 12,9 Billionen Dollar. Für Europa gibt es keine vergleichbaren Zahlen.

Banker warnen vor dieser Entwicklung. "Als Folge all der aufsichtsrechtlichen Veränderungen haben wir haben einen unregulierten Bereich, dem mehr und mehr Bedeutung zukommt", klagte Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann am Donnerstag in einem Interview mit Bloomberg News am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos. Eines Tages werde festgestellt, dass die systemischen Herausforderungen so groß sind, dass der unregulierte Sektor gerettet oder zumindest unterstützt werden müsse, sagte Ackermann voraus.

Hedgefonds haben sich der neuen Bankenregulierung, mit der eine neue weltweite Finanzkrise verhindert werden soll, bislang weitgehend entzogen. Mit seiner Warnung stößt Ackermann in das gleiche Horn wie der frühere US-Finanzminister Lawrence Summers. Dieser hatte in Davos gesagt, die Aufsichtsbehörden hätten Problemen nicht genügend Aufmerksamkeit gewidmet, die in "einem großen, weniger gesunden Freibeuter-Sektor" entstehen könnten. Auch Gary Cohn, Präsident der US-Investmentbank Goldman Sachs warnt: „Die größte Gefahr für die Finanzstabilität ist die Verschiebung der Risiken aus dem kontrollierten Bankensektor in die kaum regulierten Schattenbanken.“
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Auch Gary Cohn, Präsident der US-Investmentbank Goldman Sachs warnt: „Die größte Gefahr für die Finanzstabilität ist die Verschiebung der Risiken aus dem kontrollierten Bankensektor in die kaum regulierten Schattenbanken.“

Köstlich - da ruft der Dieb: "haltet den Dieb" :lol: :lol: :lol:
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Wer den Artikel nicht versteht, versteht auch nicht was gerade passiert.
Ich stelle nur einen Auszug rein - ist mir zu viel !


Die wahren Gründe für QE 2
Um QE 2 zu verstehen, bedarf es einiger Grundkenntnisse des partiellen Reservesystems und der Ökonomie. Während einer Rezession schrumpft das Geldangebot (broad money, M2) und die eigentliche Wirtschaftsaktivität geht zurück. Wenn die Wirtschaft schrumpft, geraten Kreditnehmer immer stärker unter Druck, da weniger Geld verfügbar ist. Und es besteht die Gefahr eines Kreditausfalls, was dann die Finanzanlagen von Banken - eben Kredite - zerstören könnte, was wiederum zum Scheitern der Banken führen könnte und letztendlich deflationär ist. Schulden zu haben, wird zudem teuerer, wenn Geld knapp ist. Da die Bankeinlagen durch Kreditvergabe gehebelt werden, ähneln die Folgen eines Bankenzusammenbruches dem guten alten "bank run".

In einem partiellen Reservesystem verleihen die Banken viel mehr Geld, als ihnen eigentlich in Form von Bankeinlagen zur Verfügung steht. Wenn Kreditnehmer nun zahlungsunfähig werden, kann es passieren, dass die Banken zu wenig Kapital haben, um ihre Verpflichtungen - d.h. die Bankeneinlagen - zu decken bzw. zu bedienen. Wenn eine Bank zusammenbricht, wird im Finanzsystem Geld vernichtet - in den Bilanzen der betreffenden Banken - und somit steht insgesamt weniger Geld zur Verfügung. Das bedeutet also, dass das Geldangebot rechnerisch sinkt, und das ist im wahrsten Sinne des Wortes ’Deflation’. Abgesehen davon, dass ein sinkendes Geldangebot normalerweise sinkende Preise nach sich zieht, führt Geldverknappung in der Wirtschaft auch dazu, dass die Zinssätze (in denen sich die Kosten für Kreditaufnahme widerspiegeln) in Abhängigkeit von Angebot und Nachfrage tendenziell steigen. Da nun Kreditvergabe in einem partiellen Reservesystem der Motor der Geldschöpfung ist, verschlimmern steigende Zinssätze den Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität; und das ist auch der Grund, warum die Federal Reserve die Zinssätze während Rezessionen senkt.

Sollte die Verschuldungs in der Wirtschaft jedoch exzessiv sein, kann Folgendes passieren: Durch den Schuldendienst wird der Wirtschaft das Geld viel schneller entzogen, als durch neue Kreditvergabe nachgeschöpft werden kann - eine deflationäre Spirale kann die Folge sein. Das heißt also: Eine durch Bankenzusammenbrüche ausgelöste Schrumpfung des Geldangebots - die beispielsweise durch exzessive Hebel und Finanzspekulationen seitens der Banken verursacht wurde - lässt die Zahl der Kreditausfälle steigen, während der Schuldendienst insgesamt für weitere Geldabflüsse aus der Wirtschaft sorgt, was wiederum zu noch mehr Bankenzusammenbrüchen und zu weiteren Schrumpfungen des Geldangebots führt, und so weiter und so fort. Abgesehen davon, dass das partielle Reservesystem vom Wesen her inflationär, zyklisch und letztendlich instabil ist, muss eine deflationäre Spirale in einer wirtschaftlichen Depression enden, wenn sie sich unkontrolliert entwickeln kann.




Normalerweise werden schlechte Schulden während einer Rezession liquidiert, und Bankenzusammenbrüche werden zugelassen. Im Jahr 2008 änderte sich das aber. Um die Zusammenbrüche der größten Banken zu verhindern und um eine deflationäre Spirale abzufangen, begann die Federal Reserve frisch geschöpftes Geld in das US-Finanzsystem zu pumpen - und das macht sie durch QE 2 bis zum heutigen Tag. 2008 wurden Banken gerettet, und der Wert ihrer Anlagen wurde geschützt bzw. konserviert - zumindest auf dem Papier. Die Schuldenstände wurden also im Großen und Ganzen beibehalten, während die US-Wirtschaft und das Geldangebot schrumpften. Da es nicht ausreichend Neuverschuldung gab, um das Geldangebot aufrechtzuerhalten, entzog der Schuldendienst der allgemeinen US-Wirtschaft Geld, womit die USA Gefahr liefen, in eine Depression zu stürzen. Da der US-Dollar, also die Banknote der Federal Reserve, ein Schuldeninstrument ist, das durch die Exekution bzw. Realisierung von Kredit-Kontrakten geschaffen wurde, ist es nur logisch (zumindest aus makroökonomischer Perspektive), den exzessiven Schuldendruck in der Wirtschaft abzuschwächen, indem man zusätzliches Geld schöpft, welches keine entsprechenden Schulden hat. Wenn die Federal Reserve buchstäblich einen Scheck ausstellt, so gehen diese Geldmittel ganz offensichtlich nicht zu Lasten irgendeines Kontos – sie werden vielmehr ex nihilo geschöpft. Und allein das ist der Grund für QE 2.

QE 2 ist ein Versuch, das Geldangebot - und letztendlich auch die wirtschaftliche Aktivität - wieder mit den Schulständen in Einklang zu bringen, da es ansonsten zu weitaus mehr Kreditausfällen kommen würde - Banken würden zusammenbrechen und das Geldangebot wie auch die US-Wirtschaft würden weiter schrumpfen. Mit demselben Recht kann man auch sagen, QE 2 sei Währungsentwertung, welche den realen Wert von Schulden verringert. Ein studierter Experte der Großen Depression wie Bernanke wird sicherlich auch wissen, dass eine neue und vielleicht auch größere Depression nur vorübergehend abgewendet werden konnte und dass man sich diese allein durch den Einsatz der FED-Druckerpresse vom Leib halten konnte. Das ist entscheidend, um Bernankes berühmte Helikopter-Ansprache verstehen zu können.

Das Problem ist jedoch, dass man natürlich einen Ausstieg aus dem Gelddruckprogramm finden muss, bevor die Währung zusammenbricht. Also kann und wird QE 2 (oder QE 3, etc.) solange nicht aufhören, bis das Geldangebot - d.h. das Geld, das in der Realwirtschaft zirkuliert und nicht im Finanzsystem festhängt - zusammen mit der Stärke der wirtschaftlichen Aktivität wieder ungefähr im Einklang mit den Schuldenständen gebracht werden kann. Bevor QE 2 beendet werden kann, müssten also ungefähr folgende Indikatoren gegeben sein: ein selbsttragendes BIP-Wachstum und die Abwesenheit radikaler Defizitfinanzierung durch den Staat sowie kontinuierlich sinkende Arbeitslosenquoten.





Chart mit freundlicher Genehmigung durch Karl Denninger


Obgleich QE 2-Kritiker zu Recht die unbeabsichtigten Folgen herausstreichen, so scheinen sie häufig nicht den Ernst der Situation bezüglich Schuldenstände/ Wirtschaftsaktivität und Geldangebot zu verstehen - d.h. sie unterschätzen die Risiken im Kontext der Deflation. Was die unbeabsichtigten Folgen angeht, so hat die Federal Reserve keine Möglichkeit, dafür zu sorgen, dass das neu geschöpfte Geld in jene Wirtschaftssektoren fließt, in denen es effektiv solchen Zielen wie der Schaffung von neuen Arbeitsplätzen dienen kann. Bernanke versucht also das Unmögliche - "pushing on a string". Ein berechtigter Kritikpunkt an QE 2 ist daher auch, dass das Geld scheinbar überallhin fließt aber nicht dorthin, wo es am dringendsten benötigt wird.

Der Umstand, dass sich das "Wiederanspringen" des US-Aktienmarktes zu einer Rally ausweitete, welche nicht hinreichend durch wirtschaftliche Fundamentaldaten gestützt ist, ist bloßes Nebenprodukt von QE 2 und exzessiver Staatsverschuldung (also der Tatsache, dass Investoren von US-Staatsanleihen und anderen staatlichen Anleihen loskommen wollen). Ebenso ist die Entwertung des US-Dollars unvermeidlich - und deshalb werden steigende Preise für Importgüter in die USA, störende US-Dollarzuflüsse in ausländische Wirtschaften sowie global steigende Rohstoffpreise solange fortbestehen, solange auch QE 2 fortgeführt wird. Auch die Preise für Edelmetalle wie Silber, Gold, Platin und Palladium (all diese Metalle besitzen einen Währungscode nach ISO 4217) werden nicht aufhören zu steigen. Je länger QE 2 anhält, desto stärker wird die Investitionsnachfrage nach Edelmetallen steigen.

Gesamt
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Mr. DAX – Damoklesschwerter über uns
Februar 27, 2011by Frank Meyer - Kommentare
Die Börse ist auch nicht mehr das, was sie mal war.
Der Flair ist weg.
Computer bestimmen das Geschehen.
Im “größten Fernsehstudio Deutschlands” arbeiten dennoch eine ganze Menge Händler, die sich auch so ihre Gedanken über die Situation an den Finanzmärkten machen.
Nicht nur der DAX ist an der Börse zu finden, sondern auch “Mister DAX”, besser bekannt als Dirk Müller.
Mit ihm habe ich in dieser Woche etwas über die Finanzmärkte geplaudert.

Hier das Gespräch als Podcast.

Der beste Satz war für mich:
"Wenn mir jemand eine Bankaktie schenkt, verklage ich ihn" :lol:
Schade - der war nicht von mir !


Viel Spaß!
Dateianhänge
Dirk Müller.jpg
Dirk Müller.jpg (18.91 KiB) 38040 mal betrachtet
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Welt am Sonntag: Jan Dams und Sebastian Jost 06:36

Deutschlands Banken droht ein Fiasko
In der Finanzbranche macht sich vor dem EU-Stresstest Angst breit.
Denn es gibt kein Sicherheitsnetz mehr, um Geldhäuser zu retten

Angesicht des drohenden Debakels überlegt der Bund, wie er den Durchfallern helfen kann.
Selbst über die Neuauflage des Rettungsfonds SoFFin wird inzwischen nachgedacht

Sehr glücklich sah Angela Merkel nicht aus, als sie am Freitag von Journalisten gefragt wurde, ob Banken an der Rettung des Euro beteiligt würden. "Auf gar keinen Fall können wir jetzt im (Rettungsfonds) EFSF eine Beteiligung privater Gläubiger einführen", sagte die Bundeskanzlerin im Beisein von Euro-Gruppenchef Jean-Claude Juncker im Kanzleramt.

Ausgerechnet Merkel also, die doch stets betont, wie wichtig ihr sei, dass die Investoren zur Kasse gebeten werden, mauert jetzt.
Dafür hat sie aber auch einen triftigen Grund:
Deutschlands Banken haben sich noch immer nicht vollständig von der Finanzkrise erholt und dürften Verluste bei Staatsanleihen in ihrem Portfolio kaum unbeschadet überstehen - ein Problem für den Fall, dass Irland oder Griechenland ihre Schulden nicht voll zurückzahlen können. Aber nicht nur dann.

Schon eine simple Modellrechnung - entworfen in europäischen Amtsstuben - könnte reichen, um die Schwachstellen der Banken schonungslos offenzulegen und die Bundesregierung mit in die Bredouille bringen:
der Bankenstresstest der EU. In der deutschen Politik ist man entsprechend nervös. Bestehen die hiesigen Geldhäuser den Test nicht, brauchen sie frisches Kapital.
Anders aber als bei einer ähnlichen Prüfung im Vorjahr gibt es in Deutschland kein Sicherheitsnetz mehr, wie man es während der Finanzkrise für Problemfälle aufgespannt hatte.
Die Tests, die eigentlich die Kapitalmärkte beruhigen sollen, drohen in einem Desaster zu enden - weil sie Notlagen offenlegen, ohne dafür eine schnelle Lösung zur Hand zu haben.

Ich wage mal eine Wette - es wird keinen Stresstest geben.
Es ist völlig klar wie das Ergebnis aussehen wird.
Bei einer ordentlichen Bilanzierung, nach den Regeln der hanseatischen Kaufleute, ist bei allen Banken das Eigenkapital aufgezehrt.
Sie leben praktisch von der Substanz.
Es würde bei einen Abhebungswelle das gleiche passieren wie bei den offenen Immofonds - die Banken müßten schließen.
Da spreche ich nicht einmal von einem Bankrun
.

Im Grunde kennt man das Prozedere bereits aus dem vergangenen Sommer. Damals hatten Europas Finanzaufseher unter Brüsseler Ägide geprüft, wie gut die wichtigsten europäischen Banken einen weiteren Konjunktureinbruch vertragen würden.
Nur soll es diesmal deutlich strenger zugehen.
Die genauen Kriterien sollen in den kommenden zwei Wochen erarbeitet werden.
Sorgen bereitet den deutschen Banken dabei vor allem jenes Element der Tests, das schon bei der ersten Auflage im Vorjahr für Furore sorgte: Einbußen bei europäischen Staatsanleihen.
Gerade Deutschlands Banken und Versicherer haben Milliarden in solche Schuldpapiere investiert - auch in die von Krisenländern wie Griechenland, Portugal, Irland und Spanien. Solche Positionen halten zwar auch Banken anderer Länder - doch in Deutschland geht das Problem einher mit teilweise extrem dünnen Kapitaldecken.

Macht EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier seine Ankündigung wahr, diesmal deutlich strengere Maßstäbe anzulegen, dürfte Deutschland deshalb nicht so glimpflich davonkommen wie noch Sommer 2010.
Damals fiel nur die sieche Hypo Real Estate durch den Test, und für deren Probleme hatte man schon zuvor eine Lösung entworfen: Der Bankenrettungsfonds SoFFin übernahm Altlasten in einem nicht eben unerheblichen Volumen von 180 Milliarden Euro.
Heute steht dieser Ausweg nicht mehr offen - denn der SoFFin hat zum Jahresende seine Pforten für Neufälle geschlossen.
Der Bund verzichtete darauf, das dazugehörige Gesetz zu verlängern.
In Berlin war man überzeugt, den Hilfsfonds nicht mehr zu brauchen.

Nun droht diese Entscheidung zum Bumerang zu werden. Denn damit stünden Stresstest-Durchfaller diesmal ohne staatliche Hilfe da - schnelle Kapitalhilfen kämen nicht infrage.
In der Folge wäre ein derart öffentlich angeschossenes Institut wohl dem Untergang geweiht, kein privater Investor würde ihm Geld leihen. Das "Restrukturierungsgesetz", das an die Stelle des SoFFin getreten ist, löst das Dilemma nicht - denn es läuft auf eine geordnete Abwicklung hinaus, sortiert eine Pleite also nur, verhindert sie aber nicht.
Und das Vertrauen in diese Ordnung ist dabei derart begrenzt, dass in den Rettungsgesprächen für die angeschlagene WestLB im vergangenen Monat kein Beteiligter riskieren wollte, das Gesetz überhaupt nur zu testen.

In Berlin sucht man daher längst nach einem neuen Sicherheitsnetz.
Seit Wochen wird im Bundesfinanzministerium überlegt, wie man mit den möglichen Durchfallern des Stresstests umgehen soll.
Bislang gibt es vor allem eine Idee:
"Ich glaube, dass wir darüber nachdenken müssen, das SoFFin-Gesetz wieder in Kraft zu setzen", erfuhr die "Welt am Sonntag" in Regierungskreisen.
Damit könnte der Bund strauchelnden Instituten wieder mit Kapitalhilfen oder Bürgschaften unter die Arme greifen.
Vermutlich könne man nur so die Finanzmärkte davon überzeugen, dass ein schlechtes Abschneiden der Banken keine Panikwelle lostritt, heißt es in Berlin.

Was lapidar klingt, wäre eine Zäsur. Denn der Bund würde damit nicht nur neue Steuermilliarden für die Banken lockermachen.
Er würde zugleich eingestehen, dass Deutschlands Banken die Folgen der Finanzkrise noch lange nicht überwunden haben.

Als mögliche Problemfälle rücken hierzulande vor allem zwei Landesbanken ins Blickfeld:
Die NordLB und die Helaba haben die Kapitalanforderungen der Tests im vergangenen Jahr nur knapp erfüllt. Sie gehören zu den wenigen großen Banken im Land, die ohne Staatshilfen durch die Krise kamen - dafür sind ihre Polster aber durch Verluste und Abschreibungen zusammengeschrumpft.
"Es ist klar, dass sich der Blick zuerst wieder auf diese beiden Banken richten wird", räumt man in Landesbanken-Kreisen ein.

Vielleicht ist aber genau das der Grund für die Regierung, am Ende doch von der SoFFin-Neuauflage abzusehen. In Berlin nämlich hält man in erster Linie deren Eigentümer für verantwortlich, also Bundesländer und Sparkassen.
Das hat man im Gezerre um die Zukunft der maroden WestLB bewiesen, die trotz nächtlicher Verhandlungsrunden keine weiteren Hilfen vom Bund bekam.

Die drohende Gefahr jedenfalls macht Banker und Aufseher gleichermaßen zornig. "Man hat bisher viel zu wenig darüber nachgedacht, welche Konsequenzen so ein Stresstest haben kann", schimpft ein Bankenvertreter.
Der Schluss der Bankenlobby und so mancher Experten daraus:
Ein übermäßig strenger Test ist kontraproduktiv.
Dummerweise nur hat die EU den Investoren eine harte Prüfung versprochen - ein Rückzieher würde daher erst recht Misstrauen schüren.

Wie kommt man aus der Nummer raus ?
Welcher Investor hat den noch offene Fragen - wie blöd sind die denn ?


"Welt Online" hat die Kommentarfunktion für diesen Artikel geschlossen. Wir bitten um Ihr Verständnis. :lol: :lol: :lol:
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Kato
Trader-insider Experte
Beiträge: 3121
Registriert: 22.08.2009 13:01
Wohnort: Bielefeld

Beitrag von Kato »

Robert Rethfeld, ein Mensch der die großen Zusammenhänge wie kein zweiter erkennt, hat vor Jahren die 1000 Euro im Gold, die 50 Dollar im Silber und und und erkannt. Er wird mit seiner Prognose wohl auch für 2012 Recht behalten, es wird wohl sehr bitter kommen.

Zitat Rethfeld:

......Fazit: Die Anzeichen für eine US-Rezession im Jahr 2012 verdichten sich. Nur etwa drei Jahre nach einer Rezession würde das erneute Auftreten einer Rezession eine kurze Zeitspanne bedeuten. Der Spruch: „Dieses Mal ist alles anders“ war für Investoren, die bei jeder Rezession gleich an den Zusammenbruch der Welt dachten, schon häufiger eine kostspielige Angelegenheit. Andererseits: Selbst Methusalem machte in Form der Sintflut mit etwas Bekanntschaft, das anders war als alles, was er in seinen 969 Jahren erlebt hatte. Steht den Finanzmärkten im Jahr 2012 eine Sintflut bevor?

Im Nachhinein wird alles seinen Sinn gehabt haben. Der steigende Ölpreis, der fälschlicherweise noch immer mit den Ereignissen in Libyen erklärt wird; der seit der Ankündigung von QE 2 glatt verdoppelte Silberpreis (wer Geld druckt, wird Inflation ernten), der Fehlausbruch im Dollar/Yen und der fallende Außenwert des US-Dollar, der zwar die Wettbewerbssituation der USA um Arbeitskräfte verbessert, aber gleichzeitig zur Folge hat, dass Inflation importiert wird. Die Phase einer von der Fed gesteuerten Kapital- und Schuldenvernichtung – ähnlich wie in den 1970er Jahren hat begonnen. Es ist ein Experiment, vom dem man noch nicht weiß, ob es gelingen kann. Die britische Zentralbank beteiligt sich an diesem Experiment. Denn in Großbritannien ist die Inflationsrate so hoch, dass der Realzins bereits negativ ist. Einzig die EZB hat anderes im Sinn. Sie erhöht den Leitzins und lehnt sich damit gegen den „Inflationsdrachen“ auf.

Sollten die USA und Großbritannien erneut in eine Rezession rutschen, so stehen die alten Industrienationen vor einem Neuanfang, der ein tiefes politisches Eingreifen in die Selbstbestimmungsrechte der Bevölkerung erfordern dürfte. Das vermehrte Auftreten ruckartiger Bewegungen (Beispiele Euro/Yen, Silber, Ölpreis) ist kein Grund zum Jubeln. Vielmehr implizieren diese eine Destabilisierung der Finanzmärkte. Die Hoffung besteht darin, durch die aktive Inflationierung eine nominale Seitwärtsphase wie in den 1970er Jahren aufrecht erhalten zu können. Das Risiko ist das Misslingen der Steckung auf der Zeitebene, was aufgrund eines „sintflutartigen Drucks“ eine Neuordnung der Finanzmärkte bereits im Jahr 2012 zur Folge haben könnte. Zentralbanken sind – egal was sie tun – nicht in der Lage, Rezessionen zu verhindern. Ein Wirtschaftszyklus folgt einer eigenen Dynamik. Verfolgen Sie die Entwicklung der Finanzmärkte in unserer handelstäglichen Frühausgabe.

Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest

http://www.wellenreiter-invest.de/Welle ... 110409.htm

Erstmal geht die Party weiter, DAX 8000, oder auch 9000 aber dann rappelt es in der Kiste, wollen hoffen dass nicht alles zusammenbricht, dann wird man mit den bekannten Hedge Fonds , Salus Alpha DMX und Estlander gutes Geld verdienen können.

kato
Dateianhänge
201103409_dow_infla.png
201103409_dow_infla.png (9.21 KiB) 37988 mal betrachtet
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Das Risiko ist das Misslingen der Steckung auf der Zeitebene, was aufgrund eines „sintflutartigen Drucks“ eine Neuordnung der Finanzmärkte bereits im Jahr 2012 zur Folge haben könnte


Ja , der Rethfeld hat wirlich eine Sichtweise, die kaum einer mit dieser Trefferqoute an den Tag legt.

Diese Streckung wird aus meiner Sicht mißlingen.
Es ist bereits zu viel Chaos im Markt, aber die Markteilnehmer zucken nur mit den Schultern, nach dem Motto wird schon.
Ich warte jetzt auf Spanien - dann wird nichts mehr so sein wie es war.

super folgende Betrachtung:


Ein weiterer Export-Pyrrhussieg
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
oegeat
Charttechniker
Beiträge: 20890
Registriert: 17.12.2000 00:00
Wohnort: Vienna - Austria
Kontaktdaten:

Beitrag von oegeat »

ja der Robert ist genial im erklären und erahnen großer Zusammen hänge !

Ich bin nur ein Chartechniker .. :roll:
und ich sehe nun den letzten großen Abstieg / Kursrückgang und dann aber einen Kurszuwachs so wie 1992-2000

7oiger Thead ... KZ Thread
Der Gewinn liegt im Einkauf. Alles wird besser, man muss nur warten können !

Bild youtube Bild facebook Bild Discord Bild DIVIdendenBrummer.de Bild
Alle meine Beträge sind nur meine private Meinung und stellen keine Anlageberatung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes dar oder sind Aufforderungen zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Finanzmarktinstrumenten.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: evtl. sind besprochene Wertpapiere in meinem privaten Depot enthalten
Kato
Trader-insider Experte
Beiträge: 3121
Registriert: 22.08.2009 13:01
Wohnort: Bielefeld

Beitrag von Kato »

i....ich seh nun den letzten großen Abstieg / Kursrückgang ...

die Frage an dich bezogen auf den DAX hiesse das erst die 9500 ?, dann der Abstieg richtung 5000 ? und dann der Kurszuwachs wie 1992 - 2000 in richtung DAX 15000 ??

oder wie soll ich deine worte verstehen ?

Grüße kato
Benutzeravatar
oegeat
Charttechniker
Beiträge: 20890
Registriert: 17.12.2000 00:00
Wohnort: Vienna - Austria
Kontaktdaten:

Beitrag von oegeat »

nee sieh links jahres hoch 7400 oder doch 7500 egal das wars .....
Der Gewinn liegt im Einkauf. Alles wird besser, man muss nur warten können !

Bild youtube Bild facebook Bild Discord Bild DIVIdendenBrummer.de Bild
Alle meine Beträge sind nur meine private Meinung und stellen keine Anlageberatung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes dar oder sind Aufforderungen zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Finanzmarktinstrumenten.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: evtl. sind besprochene Wertpapiere in meinem privaten Depot enthalten
Kato
Trader-insider Experte
Beiträge: 3121
Registriert: 22.08.2009 13:01
Wohnort: Bielefeld

Beitrag von Kato »

oegeat hat geschrieben:nee sieh links jahres hoch 7400 oder doch 7500 egal das wars .....
verstehe ich nicht, am 15.3. dax thread:
original Oegeat:

für mich wars das !
Long 8100 wir kommen ........
unter 6500 überdenke ich mein Longansage !!
das ist nun der neue Kontrakt !!!!!!
Ziel erste Grüne und zweite Grüne ........
die Wege dahin gilts nun zu erarbeiten

und 26.03.2011 12:55 Oegeat Ziel ca. 7800 !?

also doch keine 7800/8100 ?!

gruß kato
Zuletzt geändert von Kato am 10.04.2011 19:58, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

«Bernanke pumpt eine weitere Blase auf»
Von Mark Dittli, Finanz und Wirtschaft. Aktualisiert um 11:44 Uhr
Der chef des Bostoner Vermögensverwalters GMO, Jeremy Grantham, hält Aktien für überbewertet und warnt vor grossen Risiken am Bondmarkt

Wenige Investoren haben in den vergangenen Jahren so viel Klarsicht bewiesen wie Jeremy Grantham.
Der Gründer des Bostoner Vermögensverwalters GMO warnte vor 2007 wiederholt vor einem Kollaps am US-Immobilienmarkt und vor einem Börsencrash. Im März 2009, auf dem Höhepunkt der Marktpanik, empfahl er in einem Kundenbrief mit dem Titel «Reinvesting When Terrified» den Kauf von Aktien. Heute ist er skeptisch.
Die Aktienmärkte seien als Folge der enorm expansiven Geldpolitik der US-Notenbank bereits überbewertet, während der Bondmarkt für Investoren «tödlich» sei – ein Riesendilemma für Anleger, sagt Grantham. Er rät zum Aufbau von Cashreserven.

Herr Grantham, Sie haben wiederholt gewarnt, die US-Notenbank begünstige mit ihrer laschen Geldpolitik an den Vermögensmärkten neue spekulative Übertreibungen.
Wo sehen Sie heute bereits klare Signale von Preisblasen?

Die Immobilienmärkte Grossbritanniens und Australiens stehen eindeutig in einer Blase. Beides sind komplizierte Märkte, aber wir gehen davon aus, dass die Häuserpreise dort kräftig korrigieren werden. Wenn das geschieht, wird es gefährlich für britische und australische Banken. Des Weiteren weisen so ziemlich alle Segmente des Rohstoffsektors klare Blasencharakteristiken auf.
Die Nachfrage aus Ländern wie China, kombiniert mit der Erkenntnis, dass die Ressourcen endlich sind, hat die Preise zu stark steigen lassen.

Stimmt diese «Story» denn nicht?
Doch, schon. Wir haben es im Rohstoffsektor mit einem echten Paradigmenwechsel zu tun (vgl. Textbox, Anm. d. Red.).
Ich gehe davon aus, dass die Preise auf ein permanent höheres Plateau steigen
. Bloss wurde diese Entwicklung an den Finanzmärkten viel zu kräftig vorweggenommen, sodass zum Paradigmenwechsel noch eine spekulative Blase entstanden ist.
Wenn sie platzt, wird sich für Langfristinvestoren im Rohstoffsektor eine einmalige Kaufgelegenheit bieten.


Wann wird das sein?
Wahrscheinlich in den nächsten ein, zwei Jahren.
Die Umstellung des chinesischen Wachstumsmodells von einer investitions- zu einer konsumgetriebenen Wirtschaft wird die Grenznachfrage nach Rohstoffen sinken lassen. Auch China kann nicht unendlich viele Strassen, Bahnstrecken und leere Wohnhäuser bauen. Sobald das Land eine Teepause einlegt, werden die Preise ins Rutschen kommen.


Wie sieht die Situation an den Aktienmärkten aus?
Vor einem Jahr sagten Sie in unserem Gespräch, der Weg des geringsten Widerstands weise nach oben.
Das ist immer noch der Fall. Wenn Sie das Jahr 2010 Revue passieren lassen, zeigt sich ein klares Bild: Von April bis August sanken die Aktienmärkte, ein konjunktureller Rückfall in den USA wurde immer wahrscheinlicher. Im August begann Fed-Chef Ben Bernanke, weitere quantitative Stimuli – QE2 – in Aussicht zu stellen. Seither steigen die Börsen wieder. Bernanke lässt keinen Zweifel in seiner Absicht, den Aktienmarkt aufzupumpen.
Zudem steht der US-Präsidialzyklus in seinem dritten Jahr – und das ist historisch betrachtet jeweils das mit Abstand beste Jahr für die Börsen. Ich denke daher, dass die Märkte noch bis Oktober weiter steigen werden.


Und wie hoch werden sie steigen?
Bis vor wenigen Monaten habe ich von einem Stand von 1400 bis 1600 für den S&P-500-Index gesprochen. Das liegt 5 bis 20% über dem gegenwärtigen Niveau.
Zwei Faktoren üben jedoch einen dämpfenden Effekt aus: der hohe Ölpreis sowie Unterbrüche in der globalen Beschaffungskette als Folge der Katastrophe in Japan. Der S&P 500 dürfte daher bis Oktober eher am tieferen Ende meiner Schätzung zu liegen kommen.


Das QE2-Programm des Fed läuft im Juni aus. Was folgt danach?
Die US-Wirtschaft ist noch schwach. Sie bewegt sich einen Schritt vorwärts und einen Dreiviertelschritt zurück. Der hohe Ölpreis und der dämpfende Effekt aus Japan könnten dem Fed nun Argumente liefern, den monetären Stimulus aufrechtzuerhalten. Vielleicht werden wir QE3 sehen. Wenn nicht, dann dürfte die Liquidität aus QE2 noch mindestens ein Quartal lang den Markt antreiben. Investoren sollten nie die Kraft des Fed unterschätzen.


Bernanke pumpt den Markt weiter auf?
Das ist sein Ziel. Das Fed gibt den Investoren mit allen Mitteln zu verstehen, dass sie in den Markt springen und spekulieren sollen. Der «Bernanke Put» steht.


Stehen die Aktienmärkte denn bereits heute wieder in einer Preisblase?
Sagen wir es so: Sie sind überbewertet. Der faire Wert des S&P 500 liegt derzeit auf 910 bis 915, das heisst, der US-Markt ist gut 40% überbewertet. Diese Tatsache allein gibt keinen Timing-Indikator für eine bevorstehende Korrektur ab. Die Bullen sollten sich jedoch bewusst sein, dass sie mit geborgter Zeit leben.


Aktien sind überbewertet, doch gleichzeitig werden sie vom Fed mit aller Kraft weiter aufgebläht. Wie soll sich ein Investor in diesem Umfeld verhalten?
Das ist das Schwierige an der Situation. Stünde der S&P 500 heute auf 1500, wäre mein Urteil klar: Der Markt steht in einer Blase, die böse enden wird. Aber noch sind wir nicht so weit. Wer langfristig denkt, sollte jetzt beginnen, einige Chips vom Spielbrett zu nehmen und Cashreserven aufzubauen. Wer spekulativer denkt, kann der Party eine Weile zuschauen – und dabei stets nahe am Ausgang bleiben.


Cash wirft im gegenwärtigen Zinsumfeld aber null Rendite ab.
Ich weiss, das ist schmerzhaft. Die Notenbanker wollen, dass es schmerzhaft ist. Man muss im Geldbestand aber einen Optionswert sehen: Er gibt mir die Möglichkeit, zuzuschlagen, sobald die Preise tauchen. Das Urteil, Cash werfe keine Rendite ab, greift daher zu kurz. Erschwert wird das Investorenleben freilich zusätzlich durch den Umstand, dass der Bondmarkt heute katastrophal hoch bewertet ist.


Ohne Ausnahmen?
Ich sehe derzeit kein Segment des Bondmarktes, das für eine Anlage attraktiv ist. Der Markt für Festverzinsliche ist tödlich.


Das klingt ja toll: Aktien sind überbewertet, Bonds sind tödlich.
Ein Riesendilemma, nicht wahr? Im Jahr 2000 war es einfacher: Aktien waren damals horrend überbewertet, Bonds waren attraktiv. Heute sind Bonds horrend überbewertet, während Aktien teuer sind. Das allein kann jedoch kein Argument sein, die weniger teure der beiden Anlageklassen zu kaufen. Daher mein Ratschlag, Cash aufzubauen. Innerhalb des Aktienmarktes bietet zudem das Hochqualitätssegment einigermassen attraktive Aussichten: die Coca-Colas, Nestlés und Johnson & Johnsons dieser Welt. Wer diese Namen kauft, kann über die nächsten sieben Jahre immerhin mit einer mittleren Rendite von 4,5% pro Jahr rechnen.


Am Rally der vergangenen zwei Jahre haben Hochqualitätswerte aber weit unterdurchschnittlich partizipiert.
Das leuchtet ein: Der Stimulus der Notenbanken hat das Kapital verbilligt, und davon profitierten primär Unternehmen mit hohen Schulden. Die Geldpolitik ist den Schwachen und den Banken zugutegekommen, und dementsprechend haben ihre Aktien profitiert. Im Effekt greift das Fed mit seiner Politik in die Naturgesetze ein, subventioniert die Invaliden und verzerrt so das kapitalistische System.


Sie haben vorhin erwähnt, dass die Börsen wahrscheinlich bis Oktober weiter steigen werden. Was folgt danach?
Bernanke ist drauf und dran, eine neue Blase aufzupumpen.
Er folgt genau dem Drehbuch seines Vorgängers Alan Greenspan: Auf jeden grossen Rückschlag antwortete das Fed mit extremen Tiefzinsen, um die Märkte so rasch wie möglich zu reflationieren
. Ende der Neunzigerjahre kreierte das Fed die Technologieblase. Als sie Anfang 2000 platzte, erschuf Greenspan eine weitere Börsen- sowie eine Immobilienblase.
Die Antwort auf ihren Kollaps waren noch extremere monetäre Stimuli. Hier stehen wir heute: Wir beobachten die Entstehung der dritten Börsenblase in etwas mehr als zehn Jahren.
Auch sie wird platzen.
Jede Preisblase in der Geschichte der Finanzmärkte ist geplatzt.


Wann wird das sein?
Das kann ich nicht sagen.
Was ich jedoch weiss:
Alle grossen Spekulationsblasen des vergangenen Jahrhunderts haben damit geendet, dass die Börsen deutlich unter ihren fairen Wert fielen und während Jahren dort verharrten.
Das war in den Dreissigern so, in den Siebzigern und in Japan nach 1989. Jedwelche Euphorie gegenüber der Anlageklasse Aktien musste zerstört werden. Greenspan und Bernanke haben diesen Prozess jeweils unterbrochen und sofort neue Übertreibungen begünstigt. Während der vergangenen zwanzig Jahre war der US-Aktienmarkt durchweg überbewertet. Nur im Winter 2008/09 war er während sechs Monaten billig. Seither wird er von Bernanke wieder aufgepumpt.
Wer glaubt, das sei normal, verkennt die Lehren aus der Geschichte
.


Sie sagten, der faire Wert des S&P 500 liege derzeit auf 915 – rund 30% unter dem heutigen Stand. Heisst das, der Markt wird in nicht allzu ferner Zukunft auf 915 absacken und dann noch tiefer sinken?
Ja. Sehen Sie: Nach der Immobilienkrise Ende 2008 beschloss der US-Kongress ein gewaltiges Stimulusprogramm. Die finanzielle Situation des Staates wird das künftig nicht mehr zulassen. Die Bilanzen des Staates und der Notenbank sind bereits ruiniert. Zudem, so hoffe ich, wird Bernanke Anfang 2014 nicht mehr in seinem Amt als Fed-Vorsitzender bestätigt, sodass die USA erstmals nach Greenspan und Bernanke wieder eine vernünftige Notenbankführung hätten.
Damit wären die Voraussetzungen geschaffen, dass das Platzen der aktuellen Preisblase vom Fed nicht energisch bekämpft würde und der natürliche Anpassungsprozess seinen Lauf nehmen könnte.
In diesem Szenario dürfte der S&P 500 auf einen Stand von 700 bis 800 sinken – und wir Value-Investoren erhielten endlich die Möglichkeit, Aktien zu attraktiven Preisen zu erwerben.


Aber erst in einigen Jahren?
Ja. Zunächst muss sich die aktuelle Blase weiter aufblähen, dann muss sie platzen. In zwei, drei Jahren ist es so weit. Was wir heute sehen, ist bloss das letzte Hurra. (Finanz und Wirtschaft)

Erstellt: 14.04.2011, 10:14 Uhr
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Ein aus meiner Sicht super Beitrag.
Der Meyer wird immer besser !


Ronald Gehrt: Es gibt keine Lösung
Dateianhänge
Ronald Gehrt.jpg
Ronald Gehrt.jpg (82.97 KiB) 37820 mal betrachtet
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Der Beitrag paßt wie die Faust aufs Auge zu den Anfangsüberlegungen von Ronald Gehrt

Eine “Elite” plündert den Planeten und die Politik steht Schmiere.

Charles Moore ist Konservativer bis in die Knochen.
Er war 20 Jahre lang Chefredakteur strenger und konservativer Zeitungen, zuletzt des «Telegraph». Er konvertierte zum Katholizismus, ist ein beliebter Gast des Papstes und der offizielle Biograf von Margaret Thatcher. Vorletzte Woche schrieb Moore eine Kolumne, die sein ganzes Leben in Frage stellt.
Ihr Titel lautet: «Ich fange an zu denken, dass die Linke vielleicht doch Recht hat».
Moore schreibt: «Ich habe mehr als 30 Jahre gebraucht, um mir diese Frage zu stellen. Aber heute muss ich es tun:
Hat die Linke doch Recht?» Und fährt fort: «Die Reichen werden reicher, aber die Löhne sinken.
Die Freiheit, die dadurch entsteht, ist allein ihre Freiheit.
Fast alle arbeiten heute härter, leben unsicherer, damit wenige im Reichtum schwimmen.
Die Demokratie, die den Leuten dienen sollte, füllt die Taschen von Bankern, Zeitungsbaronen und anderen Milliardären.»

Gesamter Beitrag
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Azrael_74
Trader-insider
Beiträge: 270
Registriert: 08.03.2008 22:52
Wohnort: Wien

Beitrag von Azrael_74 »

@ martinsgarten:

Danke! Wirklich interessanter Beitrag ... wenn auch sehr düster.
Benutzeravatar
Sturmspitze
Trader-insider
Beiträge: 108
Registriert: 10.06.2009 21:38
Wohnort: Steinbach /ts.

Beitrag von Sturmspitze »

der ehemalige Mitarbeiter von Andrè Kostolany spricht :::::::::::::::

http://tinyurl.com/3qxto4t
Benutzeravatar
tibesti
Trader-insider
Beiträge: 345
Registriert: 28.03.2006 13:17
Wohnort: Berlin-Kreuzberg
Kontaktdaten:

Beitrag von tibesti »

Börsendrama "Die Märkte sind politisch manipuliert"
[13:53, 01.09.11]

Von Dennis Kremer

Börsen-Altmeister Jens Ehrhardt über das Chaos an den Aktienmärkten, den starken Einfluss der Regierungen und seine Anlagestrategie nach dem Crash.



Jens Ehrhardt ist gern da, wo die Zukunft ist: In normalen Zeiten zieht es den Grandseigneur unter den deutschen Vermögensverwaltern jedes Jahr bis zu fünfmal nach Asien. Dort ist Ehrhardt nicht nur als Geldanleger aktiv. Mit Spannung verfolgt er das enorme Wirtschaftswachstum des Kontinents. Die Euro-Krise machte 2011 dem Vermögensverwalter einen Strich durch die Rechnung: Angesichts der Marktturbulenzen konnte Ehrhardt weit seltener nach Fernost reisen als geplant.

Herr Ehrhardt, in den vergangenen Wochen sind alle wichtigen Börsenbarometer in den Keller gerauscht, es gab einen Crash. Verstehen Sie noch, was an den Märkten los ist?

Jens Ehrhardt: Ganz ehrlich: Ich bin jetzt seit mehr als 40 Jahren im Geschäft, aber an eine solch komplizierte Situation kann ich mich nicht erinnern. Sicher, auch der Absturz des Jahres 1987 war ein Schock. Aber aktuell machen wir aus meiner Sicht die schwerste und intransparenteste Börsenphase durch, die wir während meiner Laufbahn je hatten.

Heißt das, Ihnen selbst ist auch ein wenig der Durchblick abhandengekommen?

Jens Ehrhardt: Na ja, ich würde es so ausdrücken: Früher waren die Signale an den Märkten einfach klarer. Durch Frühindikatoren ließ sich die Börsenentwicklung eigentlich ganz gut prognostizieren: Es kam dabei im Wesentlichen auf die Gewinn- und die Zinsentwicklung an. Nehmen Sie mal die Bundesbank: Früher konnten Sie als Investor eigentlich nicht viel falsch machen, wenn Sie deren Zinsentscheidungen im Vorhinein richtig absehen konnten. Um ein Beispiel zu geben: Senkte die Zentralbank den Leitzins, gab dies den Aktienmärkten in der Regel einen Schub nach oben. Wer sich rechtzeitig in Position gebracht hatte, konnte gut davon profitieren. Heute funktioniert dieser Zusammenhang aber nicht mehr so einfach – die Komplexität an den Märkten hat deutlich zugenommen.

Leicht zu durchschauen waren die Abläufe an den Börsen doch auch früher nicht.

Jens Ehrhardt: Das ist schon richtig. Aber heute hat sich ein ganzes Bündel von Einflussgrößen eben sehr stark verändert. Darum ist es so schwierig geworden, zu einer richtigen Markteinschätzung zu gelangen.

Von welchen Einflussgrößen sprechen Sie?

Jens Ehrhardt: Fangen wir mal mit dem Verschuldungsproblem an: Früher konnten Anleger die Schuldenlast eines Industriestaates schlichtweg vernachlässigen, in Europa und den USA spielte das so gut wie keine Rolle für die Aktienmärkte. Nun wissen die Finanzakteure aber seit mittlerweile fast zwei Jahren um das Ausufern der Staatsverschuldung in Griechenland und anderen Euro-Ländern – eine lange Zeit. Trotzdem hat es fast genauso lange gedauert, bis die Marktteilnehmer die Tücken der Krise in ihrer ganzen Tiefe erkannt haben. Dies war ein Grund dafür, dass die Aktienmärkte erst jetzt auf Talfahrt gingen.

Das allein erklärt aber doch nicht den Zeitpunkt des Börsenabsturzes. Sie sagen ja selbst, dass die Schieflage Griechenlands ein altbekanntes Problem ist.

Jens Ehrhardt: Der Punkt ist: Die Schuldenkrise hat das richtige Timing für Aktienkäufe und -verkäufe noch einmal deutlich erschwert. Den besten Zeitpunkt dafür zu finden war zwar nie einfach. Aber mittlerweile ist es fast unmöglich geworden. Der Grund dafür sind die ständigen Eingriffe der Politik: Noch nie war ihr Einfluss so stark zu spüren wie derzeit, noch nie war sie so unkalkulierbar. Sie trägt die Verantwortung für die Schulden- und die Börsenkrise. Denn wenn sich die Regierungschefs äußern, schlägt dies direkt auf die Lage an den Börsen durch. Das ist neben der Verschuldung die zweite große Änderung, die unser Geschäft derzeit so schwierig macht.


Ihrer Meinung nach sind also überwiegend die Politiker schuld. Stehlen Sie und andere Marktteilnehmer sich da nicht zu leicht aus der Verantwortung?

Jens Ehrhardt: Ich bitte Sie: Die Märkte sind politisch manipuliert, daran besteht kein Zweifel. Woanders lässt sich die Schuld auch kaum suchen: Die Europäische Zentralbank (EZB) hat schließlich ihre Steuerungsmöglichkeiten bereits weitgehend aus der Hand gegeben – die Zinsen sind niedrig, in ihrer Verzweiflung kauft die EZB sogar Anleihen angeschlagener Euro-Staaten auf. Das mag die Schuldenkrise zwar kurzfristig lindern, eine dauerhafte Lösung ist dies nicht. Die muss von der Politik kommen, primär aus den USA. Bislang allerdings warten wir darauf vergebens.

Wie stellen Sie sich in Ihrer Anlagestrategie auf die unsichere Börsenlage ein?

Jens Ehrhardt: Aktuell heißt die Devise: weniger Aktien, mehr Kasse. In den defensiven Fonds unseres Hauses haben wir darum die Aktienquote auf 25 Prozent gesenkt, in den anderen in der Regel auf 50 Prozent. Die frei gewordenen Gelder halten wir derzeit vor allem in Cash, so bleiben wir flexibel – was sehr wichtig ist angesichts der aktuell hohen Schwankungen an den Märkten. Einen Teil investieren wir auch in Gold.

Für Bundesanleihen oder US-Staatsanleihen interessieren Sie sich gar nicht? Die Anleger reißen sich zurzeit darum, die Kurse notieren auf Höchstständen.

Jens Ehrhardt: Ich kann diesen Hype beim besten Willen nicht nachvollziehen. Ein Investment in solch vermeintlich sichere Staatsanleihen ist in meinen Augen paradox.

Paradox? Wie meinen Sie das?

Jens Ehrhardt: Es ist doch so: Einerseits sorgen sich Anleger um die Zahlungsfähigkeit Amerikas, andererseits steigen die Kurse von US-Papieren – das passt nicht zusammen. Gleiches gilt für Bundesanleihen: Deutschland steht indirekt für einen Großteil der Schulden im Euro-Raum gerade, aber das macht den Anlegern keine Angst. Im Gegenteil: Sie kaufen trotzdem Bundesanleihen. Aber unabhängig davon: Solche Mikro-Renditen für Papiere mit zehnjähriger Laufzeit – zumal nach Abzug von Inflation und Steuern – kann ich meinen Anlegern nun wirklich nicht zumuten.

Ihr Haus bietet auch einen Asienfonds an. Von dem jüngsten Kursverfall konnten sich die asiatischen Märkte aber nicht abkoppeln. Bleiben sie trotzdem eine Alternative?

Jens Ehrhardt: Davon bin ich überzeugt. Dies gilt besonders für China. Dort ist die Wachstumsrate mit fast zehn Prozent selbst nach Abzug der Teuerung immer noch hoch, die Löhne niedrig, die Bevölkerung jung. Und für Aktienanleger hat der Markt noch einen Vorteil: Die Zahl der Profiinvestoren, die sich dort gut auskennt, ist überschaubar. Das macht es viel leichter als in Europa oder den USA, unterbewertete Unternehmen aufzuspüren.
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Sparkus anpassen ?
sprich, es hat sich gezeigt, dass man das System damit an die Wand fährt.
Man wird Europaweit und in den USA aufschulden und inflationieren.
Eine andere Lösung, das GAME OVER nach hinten zu schieben ist unmöglich.
Und diese "wachstumsfördernden Maßnahmen" werden RUCK ZUCK kommen.


IWF-Chefin Lagarde fordert deutsches Konjunkturprogramm(AFP) – Vor einer Stunde
Hamburg — Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) Christine Lagarde hat im Fall eines Wirtschaftseinbruchs in Deutschland ein Konjunkturprogramm gefordert.
"Wenn der Export, auf dem das deutsche Wirtschaftsmodell beruht, einbricht, dann könnte die Bundesregierung gegensteuern", sagte Lagarde dem "Spiegel", wie das Nachrichtenmagazin vorab aus seiner neuen Ausgabe berichtete.
Spielraum für staatliche Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft ist aus ihrer Sicht vorhanden.

Es sei auch positiv für die Nachbarn, wenn Deutschland die Binnennachfrage stütze, betonte die IWF-Präsidentin.
Sie warnte, dass der IWF in den vergangenen Monaten eine neue Vertrauenskrise festgestellt habe, die die wirtschaftliche Lage weltweit verschlechtere. Lagarde plädierte daher dafür, "dass die Länder ihren Sparkurs anpassen und wachtumsfördernde Maßnahmen ins Auge fassen." Zahlreiche EU-Staaten haben in den vergangenen Monaten ihre Sparanstrengungen verschärft, um ihre Haushalte zu sanieren

Quelle
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

da ist richtig Feuer unter dem Kessel !
Aus der Nummer kommt sie nie und nimmer ohne Folgen wieder heraus.
Das sind samt und sonders ungedeckte Schuldscheine


Quelle

P.S. sorry - August 2011 in einem Rekordniveau von 402,739 Mrd. Euro mündete
Dateianhänge
forderungen der Bundesbank - Stand Juli2011.jpg
forderungen der Bundesbank - Stand Juli2011.jpg (95.8 KiB) 37328 mal betrachtet
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Der Junge verwechselt Ursache und Wirkung.
Sicher wird es „katastrophale Schäden“ in Europa geben.
Ausgelöst durch ein Wirtschaftsmodel Made in USA.
Das Gute daran - die Boys mit ihren Zockerbanken stecken mit in der Scheiße.
Und hat die US Politik je eine Lösung gehabt ?


JPMorgan: Es wird „katastrophale Schäden“ in Europa gebenDeutsche Mittelstands Nachrichten - Veröffentlicht: 25.09.11,

Griechenland sei pleite, die europäische Politik habe keine Lösungen.
Der Chefvolkswirt von JPMorgan Chace erwartet verheerende Schäden in Europa.

Auf einer Veranstaltung des Institute of International Finance (IIF) sagte der Chefvolkswirt des US-Bankhauses JPMorgan Chase, dass der Punkt überschritten worden sei, an dem man die europäische Schuldenkrise hätte lösen können. Kasman sagte, Griechenland sei insolvent und werde den Staatsbankrott anmelden müssen. Dadurch werde Europa in die Rezession, Griechenland aber in eine Depression gestürzt, „welche katastrophale Schäden in Europa anrichten“ wird.
Kasman sagte, dass der Sozialvertrag zwischen Griechenland und dem Rest Europas zerbrochen sei. Das müsse die die EU zur Kenntnis nehmen, als Fakt akzeptieren und damit entsprechend umgehen. Bis jetzt liegen keine Antworten vor.

Die unkoordinierten und sporadischen Aktionen der politischen Führer haben an den Märkten den Eindruck hinterlassen, dass die Regierungen nicht wüssten, wie sie die Krise lösen sollen. Kasman: „Wir haben bereits den Schadensfall.“
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
thallo
Trader-insider
Beiträge: 280
Registriert: 14.08.2005 18:55
Wohnort: Neuried, Landkreis München

Griechenland ist nicht entscheidend !

Beitrag von thallo »

Bitte klaren Kopf bewahren. Viel wichtiger sind die Gewinnentwicklungen der Unternehmen, die ab Oktober wieder berichten.

Ob es eine weltweite Rezession gibt, ist unklar und, ich denke, eher unwahrscheinlich.

Bei der Wiedervereinigung Deutschlands gab es ebenfalls einen Staatsbankrott der DDR und der wurde locker weggesteckt. Daraufhin boomte die Wirtschaft im Westen Deutschlands erst richtig, die Immobilienpreise in München z.B. zogen ab 1989 stark an.

Das Erzeugen von Panik nutzt nur den Banken und Politikern (Konsensusdruck auf die Abgeordneten). Hr. Geithner als Abgesandter der US-Großbanken, die die FED stellen, hat sich ja deutlich geoutet.

Die schwachen Geschäftsmodelle muessen verschwinden, die Finanz- und Versicherungswirtschaft muss gesund geschrumpft werden. Ähnlich wie es mit der Landwirtschaft in Deutschand nach dem 2. Weltkrieg passiert ist. Portugal und Griechenland haben leider noch nicht den Sprung von einem Agrarland in ein international konkurrenzfähiges Industrieland geschafft.

Die Sache mit Griechenland ist klar: wer mehr konsumiert als produziert, muss sich das Geld dafür von anderen leihen. Wer Konsumschulden zurückzahlen muss, der muss etwas produzieren, was es nicht ausreichend gibt oder halt billiger sein.
Mfg thallo
Benutzeravatar
oegeat
Charttechniker
Beiträge: 20890
Registriert: 17.12.2000 00:00
Wohnort: Vienna - Austria
Kontaktdaten:

Beitrag von oegeat »

in meinen Augen ein Verbrecher !

hier

Bild
Der Gewinn liegt im Einkauf. Alles wird besser, man muss nur warten können !

Bild youtube Bild facebook Bild Discord Bild DIVIdendenBrummer.de Bild
Alle meine Beträge sind nur meine private Meinung und stellen keine Anlageberatung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes dar oder sind Aufforderungen zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Finanzmarktinstrumenten.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: evtl. sind besprochene Wertpapiere in meinem privaten Depot enthalten
Benutzeravatar
oegeat
Charttechniker
Beiträge: 20890
Registriert: 17.12.2000 00:00
Wohnort: Vienna - Austria
Kontaktdaten:

Beitrag von oegeat »

es reicht den Leuten ........ und in einger Zeit werden die Hern Banker am Laternen masten hängen ! 8)

+++

Anti-Wall-Street-Proteste werden zum Flächenbrand

hier
Der Gewinn liegt im Einkauf. Alles wird besser, man muss nur warten können !

Bild youtube Bild facebook Bild Discord Bild DIVIdendenBrummer.de Bild
Alle meine Beträge sind nur meine private Meinung und stellen keine Anlageberatung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes dar oder sind Aufforderungen zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Finanzmarktinstrumenten.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: evtl. sind besprochene Wertpapiere in meinem privaten Depot enthalten
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

von Agenturen| 09.10.2011 | 13:06
60-Prozent-Schuldenschnitt für Griechenland möglich
Einschneidender Haircut für Griechenland wird überlegt.
Nun scheint auch schon ein Schuldenerlass von 60 Prozent möglich zu sein.
Da kann man auch 100% erlassen !
Die Griechenland AG hat kein Geschäftsmodell.
Würde man 100% der Schulden streichen, produzieren die immer noch ein Defizit

Die griechische Tragödie geht weiter
...Die Hinweise auf eine harte Umschuldung Griechenlands verdichten sich. Wie die Deutsche Presse-Agentur am Sonntag aus Finanz- und Verhandlungskreisen erfuhr, werden aktuell in der Eurogruppe Szenarien für einen Schuldenschnitt von bis zu 60 Prozent durchgespielt.
Gläubiger Griechenlands müssten dann auf diesen Anteil ihrer Forderungen verzichten.

Banken und Steuerzahler betroffen

Bei einem Schuldenschnitt wären nicht nur Banken, sondern auch Steuerzahler betroffen. In Deutschland etwa hat der deutsche Staat im Rahmen der internationalen Hilfen Griechenland Notkredite in Milliardenhöhe über die Förderbank KfW gewährt.
In Österreich hat zudem die notverstaatlichte Kommunalkredit größere Griechenland-Außenstände.

In deutschen Regierungskreisen hieß es, in Sachen Schuldenschnitt sei es zu früh für eine abschließende Bewertung.
Die Analyse der "Troika" - Experten von Europäischer Union (EU), Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) - zur Schuldentragfähigkeit Griechenlands liege noch nicht vor.

Merkel und Sarkozy beraten wieder

Auch müsse das Treffen der deutschen Kanzlerin Angela Merkel mit Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy am heutigen Sonntag Abend in Berlin abgewartet werden.
Die haben aus meiner Sicht neue/andere Sorgen.
Dexia und Folgende

Mitglieder der Troika-Mission in Athen haben am Wochenende in düsteren Worten die stockenden Reformen der griechischen Regierung kritisiert.

Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) zeigte sich besorgt, ob die Griechen ihre gigantische Schuldenlast dauerhaft stemmen können. "Es gibt ein hohes Risiko, dass sich diese Krise weiter zuspitzt und ausbreitet", sagte Schäuble der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

Zurückgewiesen wurde in deutschen Regierungskreisen ein Medienbericht, wonach Deutschland im Gegenzug für einen Schuldenschnitt in Griechenland bereit sei, den Franzosen beim Rettungsfonds EFSF mehr Flexibilität zuzugestehen.
Französische Banken wären von einer Umschuldung in Athen besonders betroffen.
Mehr Fexibilität beim EFSF ?
Rettung von Banken ??
Und das mauschelt man dann zwischen D und F aus ?
Die anderen Länder werden schon nicht mehr befragt ?
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
cabriojoe2
Trader-insider Experte
Beiträge: 1105
Registriert: 19.12.2008 09:13
Wohnort: Kreis Biberach an der Riß

Beitrag von cabriojoe2 »

So geht es bestimmt schneller!


40 bis 52 Cent pro Kilowattstunde Solarstrom

Seit 2006 hat Griechenland ein Gesetz zur Förderung der erneuerbaren Energien (EEG), das im Vergleich zu anderen europäischen Ländern eine der höchsten Einspeisevergütungen bietet. So garantiert das griechische EEG zum Beispiel eine Einspeisevergütung für Solarstrom von 40 bis 52 Cent pro Kilowattstunde. Diese wurde 2010 durch Ergänzungen und Verbesserungen im Gesetz Nr. 3468/2006 noch einmal bekräftigt.
Der weltweite Konkurenzkampf bewirkt Deflation/Arbeitslosigkeit und die Notenbanken halten mit Geldmengenausweitungen dagegen.
Fazit = Rohstoffpreisexplosion bis die Zinsen gut über 10% sind! :roll: 8) :lol: :roll:
Azrael_74
Trader-insider
Beiträge: 270
Registriert: 08.03.2008 22:52
Wohnort: Wien

Beitrag von Azrael_74 »

die Erste Bank schreib dieses Jahr Verluste in Höhe von mehr als einer Mrd ab:

http://derstandard.at/1317019764463/Kei ... t-erwartet

Zumindest handelt es sich um einen Mut zur Ehrlichkeit. Ich vermute in vielen europäischen Bankbilanzen schauts ähnlich aus.
Benutzeravatar
oegeat
Charttechniker
Beiträge: 20890
Registriert: 17.12.2000 00:00
Wohnort: Vienna - Austria
Kontaktdaten:

Beitrag von oegeat »

passt net ganz da her ...

++++

Barroso rechnet mit Euro-Ländern und Finanzmärkten ab
Rundumschlag
10.10.2011, 11:13

Bild

In der anhaltenden Euro- Schuldenkrise ist dem Präsidenten der EU- Kommission, Jose Manuel Barroso, jetzt der Kragen geplatzt. Der Portugiese ging am Montag schwer mit den Euro- Staaten ins Gericht. Diese hätten bei der Aufnahme Griechenlands in den Euro- Raum "massiven politischen Druck" auf die EU- Kommission ausgeübt und zudem Sanktionen gegen Schuldenländer verhindert. Auch die Finanzmärkte sparte Barroso bei seiner Kritik nicht aus.


quelle

++

tja das ist das Problem ! am besten man setzt nen was weis ich Neuseelände oder egal wem der nicht aus Europa ist ein und entmachtet zeitgleich Merkel Sarko und all die anderen Pfeiffen und lässt den Präsidenten machen ..der dann nach besten Wissen und gewissen entscheidet bassierend auf Expertenmeinungen dei alle nicht aus Europa kommen. Denn so rühren zu viel Köche rum und versalzen alels wie jetzt geschehen
Der Gewinn liegt im Einkauf. Alles wird besser, man muss nur warten können !

Bild youtube Bild facebook Bild Discord Bild DIVIdendenBrummer.de Bild
Alle meine Beträge sind nur meine private Meinung und stellen keine Anlageberatung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes dar oder sind Aufforderungen zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Finanzmarktinstrumenten.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: evtl. sind besprochene Wertpapiere in meinem privaten Depot enthalten
Benutzeravatar
ist gegangen worden
Gold und E-D Experte
Beiträge: 3839
Registriert: 11.11.2006 14:05
Wohnort: 57482 Wenden

Beitrag von ist gegangen worden »

Der Baroso muss gerade den Mund aufmachen.Er wusste doch vom gefälschten Staatshaushalt bei der Aufnahme griechenlands in die EU.
Antworten