Finanzkrise nicht am Ende

Alles was "Off-Topic" ist oder die Märkte ganz allgemein betrifft. Hier findet Ihr Gelegenheit, euch in Form von Grundsatzdiskussionen, Glückwünschen, Streitereien oder Flirts auszutauschen.

Moderator: oegeat

alexandra

Beitrag von alexandra »

Das Resümee nach diesen ausführlichen Daten zum US-Arbeitsmarkt im Dezember ist vernichtend! Es ist kein Ende der Jobkrise in Sicht. Die drastischen "Eingriffe" in der Statistik bei den dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehenden Arbeitskräften (Civilian Labor Force) mit -661'000 und der steile Anstieg der Nichterwerbsfähigen (Not in Labor Force) von unglaublichen 843'000, der drastische Absturz der Beschäftigung (Employment) und damit der entscheidenden Bezugsgröße bei der Ermittlung der Arbeitslosenquote von -589'000 und nicht zuletzt die erträumten +59'000 Jobs aus dem Net Birth/Death Model sind sehr massiv und verzerren die Dezemberdaten stark. Am realen Desaster am Arbeitsmarkt - fehlenden Jobs und sinkenden Einkommen - ändert diese Statistikakrobatik nichts.

Quelle: Wirtschaftsquerschuss
alexandra

Beitrag von alexandra »

Jetzt machen sie die Main Street richtig platt. Das Motto bleibt wie immer dasselbe: Verbraucher und Unternehmen fragen immer weniger Kredite nach, da zum einen die Sparquote steigen muss und zum anderen viele Unternehmen kaum Investitionschancen auf Basis weiterhin bestehender horrender Überkapazitäten und Zwang zum Schuldenabbau erkennen können. Wen wundert das? Zumal Banken dort draußen immer weniger kreditwürdige Verbraucher auszumachen in der Lage sind, denen sie auf Basis des überaus großen Verschuldungsproblems einen Kredit gewähren würden. All das ist derart vorhersehbar gewesen und wurde hier teils schon vor mehr als einem Jahr prognostiziert. Frugality = Enthaltsamkeit bzw. Askese ist nun das neue Schlagwort, das auf Main Street USA die Runde macht und Einzug hält, ein für allemal vorbei die Zeiten der Fressorgien und Saufgelage, die einzig auf purem und billigem Kredit basierten. „Fly me to the moon“ war gestern, „shelter me“ ist heute. Politiker werden das noch lernen müssen. Keine Angst, die Erkenntnis wird bald reifen. Man sieht, was es gebracht hat, den Banken die Billionen in ihren Schlund namens schwarzes Loch zu schmeißen. Nichts. Und so tun die Banken erstmals seit Jahren etwas Vernünftiges, indem sie diese ganze Kohle, auf der sie sitzen, nicht nach unten weitergeben, da dies die Abschreibungen zukünftig nur steigen lassen würde. Auch gut für alle anderen von uns. Würde das Geld unten ankommen, hätten wir hier von heute auf morgen hyperinflationäre Zustände. Auf der anderen Seite brauchen sie aber auch jeden Penny von dem Kapital, auf dem sie momentan sitzen. Denn bei den Kreditverlusten sind wir erst noch in einem der vorderen Innings. Wen interessiert noch, ob die Börse für den Moment weiter steigt oder nicht? Vielmehr sollte man sich Gedanken darüber machen, was diese Daten für ein Schlachtfest an der Basis nach sich ziehen und welche Konsequenzen das alles noch haben wird...

Quelle: Wirtschaftsfacts
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ist gegangen worden
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Beitrag von ist gegangen worden »

Ich denke,in den USA wird es einen Wandel geben denn der Konsum ist stark eingebrochen.
Die Amerikaner lernen nun zu sparen.
Also muss das Wachstum anderswo generiert werden,zukünftig.
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Also muss das Wachstum anderswo generiert werden,zukünftig.

Wo den bitte sehr.
Das ist doch schon seit Jahren der Trugschluß - Wachstum, Wachstum.

Bei den Rüstungsausgaben ?
Ich hoffe nur die sind nicht so bescheuert und spielen Hitler.

Bei der Gesundheit ? (schon heute in den USA 15% des BIP)

in der Finanzindustrie ? (ca. 20% des BIP)

Wer braucht den im Moment ein neues Computersystem oder neue Handy von Apple wirklich ganz notwendig ?

Sorry - der Ami hat im Moment absolut keinen Plan der mich überzeugen könnte. So ist das eiinfach wen man sein Land DEINDUSTRIEALISIERT.

Deindustriealisierung = Deinvestition = negatives Wachstum
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
alexandra

Beitrag von alexandra »

Deindustriealisierung = Deinvestition = negatives Wachstum

....ich glaube du machst dir das zu einfach, das ist sicher nicht der hauptgrund!
wichtig ist Wertschöpfung, und die kann genauso gut vom dinstleistungssektor kommen oder woanders her.
in saudiarabien kommt diese wertschöpfung zb von öl.
Zuletzt geändert von alexandra am 09.01.2010 12:53, insgesamt 1-mal geändert.
alexandra

Beitrag von alexandra »

der eröffnet eine neue front: Schwellenländer

Ex-IWF-Chefökonom Simon Johnson gab gestern auf CNBC Squawk Box seine Ansicht zur bevorstehenden Entwicklung zum besten. Viele gute Nachrichten hatte er nicht im Gepäck.

Moderatorin: Simon, Sie sagen, dass die Krise jetzt erst richtig beginnen wird. Was meinen Sie damit?

Simon Johnson: Was ich damit meine? Ich meine damit, dass wir jetzt ein Finanzsystem haben, dass komplett auf einem Morald Hazard basiert. Alles ist „too-big-to-fail“. Alle Großbanken, die noch stehen, sind der Ansicht, dass sie immun seien, in der Zukunft nicht Bankrott gehen zu können, weil es genau dies ist, was Geithner oder Larry Summers ihnen im letzten Jahr gesagt haben. Wahnwitzige Dinge passieren, wenn Sie ein Finanzsystem wie dieses haben.

Moderatorin: Welche Dinge könnten in naher Zukunft geschehen? Alle Banker haben sich jüngst zu den Geschehnissen geäußert, wie zum Beispiel Moynihan, der neue CEO der Bank of America, der sagte, dass er besorgt sei über die ökonomische Entwicklung, die Krise jedoch definitiv hinter uns liege. Falsch?

Simon Johnson: Natürlich ist das definitiv falsch. Es ist tatsächlich faszinierend, dass das die Psychologie dieser Herren ist. Wir beobachten die Schwellenländermärkte derzeit sehr genau und sind der Ansicht, dass hier die neue Frontlinie der Krise verläuft. Wir alle sind momentan Zeugen eines unglaublichen Carry Trades in den USA, der den Marktteilnehmern eine billige Finanzierungsquelle zur Verfügung stellt. Die Fed weiß anscheinend nicht, was sie damit heraufbeschwört. Jedoch wird sich ihr Verhalten nicht ändern. Das Kapital fließt derzeit aus den USA hinaus oder bewegt sich einmal um den Globus, ausgehend von den USA hinein in die Schwellenländer und wieder zurück. Leute in Kasachstan finanzieren sich in den USA und bewegen das Kapital zurück in die Märkte der Schwellenländer, nach China, Russland oder Brasilien. Die gängige Meinung basiert darauf, dass es keine kurz aufeinander folgenden Finanzmarktkrisen geben könne. Warten Sie es ab. Schauen Sie sich die Situation lieber einmal ganz genau an und fragen Sie sich, ob das wahr ist. Die kommenden Monate könnten interessant werden. Die Leute an den Märkten werden immer optimistischer. Was jedoch in der Tat geschieht ist, dass wir die Welt reif machen für eine riesige Katastrophe.

Moderator (sehr zynisch): Oh, man. Es geht schon wieder los. Kommt nicht einmal irgendwer hierher in unsere Show, der nicht erneut Sturmwolken am Horizont aufziehen sieht? Was für eine Art der Katastrophe?

Simon Johnson (schmunzelt): Was für eine Art von Katastrophe hätten Sie denn gerne? Sehen Sie es einmal so. Unser gesamtes Finanzsystem, alle großen Player und nur die sechs größten Banken in den USA verfügen über ein Bilanzbuch, das kumuliert 60 Prozent des BIPs der Vereinigten Staaten erreicht. Und diese Bilanzbücher wurden im Laufe der Krise auch noch größer, nicht kleiner. Alle großen Jungs, die es dort draußen gibt, machen momentan nichts anderes, als nach Risikoinvestitionen zu suchen. So wie Sie oder auch ich es machen würden, wenn man ihnen das Gefühl vermitteln würde, dass sie immun sind. Würde man Ihnen eine Freikarte in die Hand drücken, würden Sie dann keine hohen Risiken eingehen? Natürlich würden sie das. Wo gehen Sie diese Risiken ein? Nun, es könnten die Rohstoffmärkte oder auch verrückte Sachen in den USA sein. Ich denke, viele sind dort, wo sie glauben, dass die Preise nur noch nach oben gehen können. Und das ist China oder es sind andere Schwellenländermärkte.

Moderatorin: Eine Krise in China wäre sicherlich eine ziemlich furchterregende Sache. Wie stellen Sie sich eine derartige Krise zum Beispiel in China vor?

Simon Johnson: Das ist eine sehr gute Frage. Zuvorderst lässt sich feststellen, dass die Mechanismen in China aufgrund der Intransparenz des Landes nur äußerst schwer zu verstehen sind. Drehen Sie einen Spiegel um, befindet sich dahinter schon der nächste. Ich denke, dass wir uns in einer Art Japan-Szenario befinden, als Japan einen massiven Run auf seinen Immobiliensektor erlebte. Jedermann ist im Jahr 1989 davon überzeugt gewesen, dass Japan die Nummer 1 auf der Welt sei. Heute hören und lesen Sie derartige Dinge überall über China. Die Chinesen seien die Nummer 1. Wenn Sie dann urplötzlich einen massiven Crash bekommen, geht es um die vielen Spareinlagen – wie es auch in Japan hohe Spareinlagen gab. Ich will nicht sagen, dass wir es mit denselben externen Krisenfaktoren zu tun haben in beiden Ländern wie im Falle Japans im Jahr 1990. Aber was Sie in China durchaus erleben können, ist eine riesige Bankenkrise, welche die Realwirtschaft plattwalzen könnte. Alle interessanten Währungskursdynamiken, die in der Tat einen großen Einfluss auf den Rest der Welt ausüben werden.

Moderator: Wie sieht es in folgender Hinsicht mit China aus: Das Land hat seine Währung floaten lassen, natürlich nicht vollständig, jedoch haben sie sie pendeln lassen. Erst gestern hat die chinesische Zentralbank bekannt gegeben, die Zinsen zu erhöhen. Ist dies nicht ein Zeichen dafür, dass sich die Chinesen bewusst sind darüber, dass es zukünftige Probleme geben könnte? Wollen sie nicht verhindern, die Kontrolle zu verlieren, indem sie jetzt auf die Liquiditätsbremse treten?

Simon Johnson: Ja, sie mögen sich ein wenig über die kommenden Probleme bewusst sein und beginnen damit, das Bremspedal zu treten. Aber: Die fahren gerade mit einer Geschwindigkeit von 100 Meilen pro Stunde und treten jetzt in die Eisen. Kann nicht allein das sehr gefährlich werden?

Zweiter Moderator: Simon, ich möchte nochmals eine andere Sache zur Sprache bringen. Sie sagten, dass die Banken erneut hohe Risiken eingehen und noch mehr Vermögenswerte in ihre Bilanzen nehmen, so dass die Bilanzen größer als jemals zuvor werden. Ich sehe dies jedoch nicht so. Die Kreditvergabe geht den Bach hinunter, die Bilanzbücher schrumpfen, die Raten der Kredithebelung sind stark zurück gekommen und es ist weiterhin nicht einfach eine Bank dazu zu bewegen, ihnen Kapital zukommen zu lassen. Nichts ist noch so, wie es in den Jahren 2005, 2006 oder sogar noch 2007 gewesen ist. Worüber sprechen Sie also?

Simon Johnson: Nun, sehen Sie sich doch einfach einmal die Zahlen aus dem dritten Quartal an. Auch die Q4-Zahlen dürften interessant werden. Die Banken sind augenfällig äußerst restriktiv im Hinblick auf ihre Kreditvergabe. Jamie Dimon [Anm.: CEO von JPMorgan] gab dazu jüngst auf der von Goldman Sachs veranstalteten Investorenkonferenz einen guten Kommentar ab. Ich bin sicher, dass Sie darüber Kenntnis genommen haben als er sagte, dass die Banken bei der Kreditvergabe weiter auf der Bremse stehen werden, sie jedoch großartige Chancen an den Märkten sehen. Zum Beispiel an den Over the Counter (OTC) Derivatemärkten oder auch in allen Feldern der globalen Devisenmärkte. Sie gehen unheimlich große Risiken ein. Sie selbst mögen Ihnen erzählen, dass ihre Geschäfte nicht sonderlich riskant seien. Wahrscheinlich verstehen sie selbst nicht einmal, wie riskant die Transaktionen sind, die sie derzeit eingehen. Das heute stattfindende Treffen der Bank für internationalen Zahlungsausgleich [Anm.: die Notenbank der Notenbanken] in Basel bestätigt genau das, was ich Ihnen heute hier sage. Die öffentlichen Vertreter sind äußerst besorgt, sie wissen jedoch nicht, was sie dagegen tun könnten, weil die Banken alle zu groß geworden sind, um sie pleite gehen zu lassen. Diese Vertreter haben es jetzt nicht leicht. Sie wollen die Zinsen momentan nicht anheben, sehen die Banken jedoch erneut in einer vollkommen unverantwortlichen Weise handeln. Was sollen Sie tun? Sie sollten die Großbanken in mehrere Teile hauen und zerschlagen. Sie haben allerdings nicht das politische Ziel, dies momentan zu tun.

Moderator: Danke, Simon, für das Interview.

Anm.: Man nimmt die Mahner – nach allem was passiert ist – immer noch nicht ernst. Hier spricht ein Insider, aber sie wollen einfach nicht zuhören. Wenn es richtig krachen wird, dürfte das ein für allemal egal sein. Dann stellt sich nur noch die Frage: selbst abgesichert?

da hat wieder einer diese meldung nicht verkraftet und wieder alles gelöscht

daher nochmals, denn das ist genau der richtige thread für diese meldung:

jubel, das gehöhrt gefeiert,
gestern ein neues ATH bei GOLD in euro.

was bekam ich da gestern zur antwort, ein jahr für die paar krümmel und wer klug ist tradet .

ich sehe das auch so mit dem traden,
aber dazu benötigt man viel zeit, wissen und können.
ich hab in 2008 von einen gewissen oegeat für mich traden lassen,
ca ein dreiviertel jahr, 2,xx rendite,
ich will diese rendite keinesfalls kritisieren,
immerhin war sie positv,
jetzt tradet der für mich, www.trendcycles.com

...und wer noch klüger ist steckt nicht all sein vermögen in irgendwelche derivativen finanzinstrumente, sondern ich habe auch sachwerte wie gold und aktien,
denn es geht nicht nur um krümmel,
werd aber keinesfalls all mein vermögen in gold stecken wie so manch anderer hier,
sollte es tatsächlich einmal soweit sein,
werden sie gezwungen sein zu unkonvetionellen mitteln zu greifen,
und keiner kann sagen was das für gold heißt.
_________________
Zuletzt geändert von alexandra am 18.02.2010 07:23, insgesamt 1-mal geändert.
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

alexandra hat geschrieben:Deindustriealisierung = Deinvestition = negatives Wachstum

....ich glaube du machst dir das zu einfach!!!
wichtig ist Wertschöpfung, und die kann genauso gut vom dinstleistungssektor kommen oder woanders.
in saudiarabien kommt diese wertschöpfung zb von öl.
das ist mir schon klar, dass es nicht ganz so einfach ist.

Ich denke, die Wahrheit liegt in der Mitte.

Es bleibt aber die Tatsache, nur Dienstleistung funktioniert nicht.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Naschdax

AIG

Beitrag von Naschdax »

http://www.wiwo.de/politik-weltwirtscha ... lt-420190/
Na das muss da aber extrem übel aussehen
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Beitrag von ist gegangen worden »

martinsgarten hat geschrieben:Also muss das Wachstum anderswo generiert werden,zukünftig.

Wo den bitte sehr.
Das ist doch schon seit Jahren der Trugschluß - Wachstum, Wachstum.

Bei den Rüstungsausgaben ?
Ich hoffe nur die sind nicht so bescheuert und spielen Hitler.

Bei der Gesundheit ? (schon heute in den USA 15% des BIP)

in der Finanzindustrie ? (ca. 20% des BIP)

Wer braucht den im Moment ein neues Computersystem oder neue Handy von Apple wirklich ganz notwendig ?

Sorry - der Ami hat im Moment absolut keinen Plan der mich überzeugen könnte. So ist das eiinfach wen man sein Land DEINDUSTRIEALISIERT.

Deindustriealisierung = Deinvestition = negatives Wachstum

Martin


Ich habe auch in 2008 schon im KS Thread (von uraltkali,auf dem W.O Board) genau geschlidert,was passieren wird,wenn die Welt wegen der Finanzkriese in eine Rezession über geht,Wie sich fallendes Wachstum und Deflation auswirken.
Nun ist für mich,das schlimmste vorüber,die Tahlsohle (die lows) haben wir m.e nach gesehen.
Nun wird die Finanzkriese mehr oder weniger verwaltet und diese Korrektur,sollte die Übertreibung und den Liqiiditätsschwamm erst einmal wieder auspressen,an den Finanzmärkten.
Das nennt man Deflation.Viele Banken haben Ihre Staatshilfen zurück gezahlt.
Kein Umfeld was gut für Preissteigerungen ist.Deshalb denke ich auch,das die Rohstoffe mit runter gehen werden.
Auf der anderen Seite,glaube ich,das sich der Wirtschaftskreislauf neu entfalten wird.Das Rad wird nicht neu erfunden.
Die FED Sitzung wird den Stoff der nächsten Wochen liefern.
Dennoch,ich gehe davon aus,das es keinen Zinserhöhngsschritt geben wird.Da kann erzählt werden was will!Das ist viel zu früh.....wird aber möglw. schon eingepreist.
Jörg
alexandra

Beitrag von alexandra »

US-Zwangsverwalter: “Öffentlichkeit wird geschockt sein über Ausmaß des CRE-Dramas”
Von Roman | 24.Januar 2010


Bill Hoffman hat schon mehr als 1,5 Millionen Bonusflugmeilen durch seine Reisen zu Not leidenden Hotels, Bürogebäuden und anderen gewerblichen Immobilienobjekten auf seinem Konto, wie latimes.com berichtet. Als ein vom Gericht eingesetzter Zwangsverwalter, der sich um die Abwicklung von Not leidenden gewerblichen Immobilien kümmert, muss Hoffman lange Wegstrecken zurücklegen, um mit George Clooney’s ambitioniertem nomadischen Charakter Ryan Bingham in “Up in the Air” mithalten zu können.

Hoffman sammelt jedoch sehr schnell immer mehr Flugmeilen. Er befindet sich nämlich in einer absoluten Boomzeit für Zwangsverwalter. Im Zuge der brutalen Lage an den Immobilienmärkten, die immer mehr Besitzer ihre Gebäude an die Kreditgeber einbüßen lassen, werden immer mehr Profis wie Hoffman rekrutiert, damit sie sich um Objekte und Grundstücke kümmern, bis diese wieder verkauft werden können. Hoffman zwangsverwaltet momentan über dreimal so viele Objekte und Grundstücke im ganzen Lande als vor 18 Monaten, und er ist absolute davon überzeugt, dass sich noch mehr Geschäfte für ihn auf dem Weg befinden, nachdem weitere Besitzer mit ihren Hypothekenzahlungen in Rückstand geraten oder daran scheitern, kurzfristig laufende Kredite auf ihre Objekte zu refinanzieren, die in den kommenden Monaten fällig werden. „Das Ausmaß der Zahlungsausfälle wird sich für die breite Allgemeinheit wie ein Schock darstellen“, erklärte Hoffman. „Ich glaube nicht, dass wir bislang auch nur annähernd eine Vorstellung darüber haben, wie dramatisch sich die gesamte Situation noch entwickeln wird. Der Tunnel ist immer noch tiefschwarz.” Im Zuge der immer weiter ansteigenden Fälle für Zwangsverwalter – die gut für ihre Arbeit bezahlt werden und deren Gebühren oftmals einige hundert Dollar pro Stunde betragen - besteht eine Menge Interesse vieler Leute daran, selbst den Job eines Zwangsverwalters auszuüben. Robert Mosier vom California Receivers Forum, dem Industrieverband der Zwangsverwalter, sagte, dass die Einschreibungen in Bezug auf einen neulich angebotenen Lehrgang, den das Forum im Hinblick auf Neueinstellungen sponserte, doppelt so hoch gewesen seien wie zum letzten Zeitpunkt vor vier Jahren, zu dem der Kurs angeboten wurde. „Es gibt einem starken Zufluss an Interessenten in unser Berufsfeld, und die meisten von ihnen sind tatsächlich sehr beschäftigt“, sagte Mosier, der auch Präsident von Mosier & Co. in Costa Mesa ist.

Zwangsverwalter besitzen das beste Wissen über das, wie ein Boden im Zyklus des gewerblichen Immobilienmarktes aussieht. Wie auch Insolvenzverwalter sind Zwangsverwalter oftmals Teil der Säuberungsmannschaft, die gerufen wird, wenn Märkte in den Sturzflug übergehen. Der Prozess beginnt für gewöhnlich dann, wenn ein Grundstücksbesitzer dabei versagt, seine Hypothekenzahlungen weiter aufrecht zu erhalten. Der Kreditgeber beginnt vielleicht mit der Einleitung von Zwangsversteigerungsmaßnahmen und ersucht einen Richter darum, einen Zwangsverwalter zu berufen, der die Kontrolle über das jeweilige Objekt übernimmt. Die Arbeit eines Zwangsverwalters, der dem Richter unterstellt ist, ist, das Objekt zu schützen und das operative Geschäft im Verlauf des Zwangsversteigerungsprozesses an sich zu reißen. Obwohl gewerbliche Immobilienbesitzer im Status einer Zwangsversteigerung nicht dafür bekannt sind, die Art des Vandalismus und die Weise des Diebstahls an den Tag zu legen, der manchmal zu beobachten ist, wenn private Hausbesitzer ihre Objekte verlieren, könnten sie vielleicht dennoch dazu beitragen oder es erlauben, dem Wert des Objekts Schaden zuzufügen, sagte der in Newport Beach ansässige Makler Stan Mullin. Zum Beispiel könnte ein sich in finanzieller Bedrängnis befindlicher Vermieter notwendige Ausstattungen aus dem Gebäude entfernen, die das Objekt sicher machen und funktionstüchtig halten, wozu auch Aufzugsteile oder Garagenbeleuchtung gehören. Hausmeister und Platzwarte werden vielleicht nicht bezahlt. Objektbesitzer im Status einer Zwangsversteigerung könnten dazu versucht sein, die Mietzahlungen ihrer Mieter in die eigene Tasche zu stecken, anstatt diese Einnahmen darauf zu verwenden, ihre laufenden Kreditverpflichtungen abzubezahlen. Zwangsverwalter besitzen die Autorität, um Handwerker anzustellen, die sich um die Instandhaltung des Gebäudes kümmern. Auch rekrutieren sie oftmals einen Immobilienmakler, die sich um einen Verkauf des Gebäudes kümmern. In der Tat wollen die Kreditgeber die Objekte für gewöhnlich schnell wieder verkaufen, um sich den größtmöglichen finanziellen Anteil zu sichern, den sie sich sichern können. Indem ein Verkauf des Objekts für den zahlungsausfälligen Besitzer arrangiert wird, verhindern die Kreditgeber, einen Titel für das entsprechende Grundstück beantragen zu müssen, wodurch sie ebenfalls etwaigen Verpflichtungen für die Ausbesserung von Defekten oder anderen damit verbundenen Dingen entkommen. Der sich für die Kreditgeber ergebende Ärger basiert darauf, dass potenzielle Käufer nur äußerst schwer zu finden sind, sogar noch dann, obwohl die sich in der Zwangsversteigerung befindlichen Objekten zu hohen Rabattabschlägen angeboten werden.

Eines der bekannten Objekte, die sich in einem derartigen Prozess befanden und lediglich einen Bruchteil ihres ehemaligen Verkaufspreises hereinholten, ist das Campus at Playa Vista. Das insgesamt 56 Acres große Grundstück nahe Marina del Rey ist eines seitens Projektentwicklern am meisten beäugten Objekte im ganzen Lande, weil es nahe am Ozean liegt und bereits die behördliche Genehmigung für den Bau von mehr als 500.000 Quadratfuß an Büro- und Einzelhandelsflächen erhalten hat. Das Grundstück, auf dem DreamWorks einst den Bau eines großen Filmstudios plante, beinhaltet ebenfalls den enorm großen Hangar, in dem der Flieger und Firmenmogul Howard Hughes sein berühmtes “Spruce Goose“ Flugzeug in the 1940iger erbaute. Der Hangar wird momentan häufig genutzt als Soundbühne für die Produktion von Filmen und Fernsehshows. Der in New York ansässige Projektentwickler Tishman Speyer und seine Finanzpartner von Walton Street Capital zahlten vor zweieinhalb Jahren im Zuge des Immobilienmarktbooms $200 Millionen für den Campus, und erbauten dort insgesamt vier Bürogebäude, bevor man im vergangenen Sommer den Zahlungsausfall über einen $155 Millionen schweren Kredit erklärte. Hoffman, dessen in San Diego ansässige Firma namens Trigild Inc., wurde als Zwangsverwalter ernannt im vergangenen Monat. Seine eingesetzten Immobilienmakler hoffen, dass sie aus einem Verkauf des Grundstücks mehr als $100 Million einnehmen werden, haben bislang jedoch noch keinen Käufer finden können. „Die Telefondrähte glühen hier leider nicht heiß“, sagte Hoffman. Die Preisfestsetzung ist eine der hauptsächlichen Herausforderungen für Zwangsverwalter, da sie versuchen, die Objekte an den Mann zu bringen, ohne starke finanzielle Einbußen hinnehmen zu müssen, sagte Mosier vom California Receivers Forum. Er favorisiert es, die Preise aggressiv niedrig anzusetzen, um die Preise sogar im Antlitz eines kollabierenden Marktes noch zu unterbieten. „Sie wollen sich an die Spitze des Preisrückgangs setzen und nicht ihm folgen“, erklärte Mosier. Viele Zwangsverwalter sind hauptberuflich Rechtsanwälte, allerdings wird ein persönlicher Hintergrund im Immobilienbereich als ein Muss für viele Richter angesehen, insbesondere dann, wenn ein Zwangsverwalter ein finanziell an die Wand gefahrenes Projekt übernehmen muss, welches sich immer noch im Bau befindet. Im vergangenen Jahr wurde Mosier zum Zwangsverwalter des Bellagio of Palmdale ernannt, einer Parzelle von hochpreisigen Immobilien, die umzäunt wurden, bevor der Entwickler in den Bankrott schlitterte. Die Häuser mussten allerdings fertig gestellt werden, bevor sie verkauft werden konnten. Mosier beaufsichtigte die Konstruktion für sechs Monate und verkaufte die Häuser danach für rund $225,000 pro Einheit, mehr als die Hälfte weniger als das, was der ursprüngliche Entwickler damit einzunehmen plante, als er die Arbeiten begann. Im Zuge von Krediten in Höhe von Billionen an Dollars, die im gewerblichen Immobiliensektor in den USA in diesem sowie in den Folgejahren fällig werden – und vielen Kreditgebern, die nicht in der Lage oder willens dazu sind, diese Kredite zu refinanzieren – wird eine riesige Welle an Zwangsversteigerungen erwartet.

Hotels, die eine lange Boomzeit nach dem Absturz im Jahr 2001 erlebten, werden als schwächste gewerbliche Immobilienkategorie angesehen, weil die Reiseindustrie äußerst hart getroffen wurde durch die Rezession. Nahezu jedes Hotel, das finanziert oder refinanziert wurde während des Hochpunkts des Marktes in den Jahren 2006 und 2007 befindet sich wahrscheinlich in finanziellen Nöten, da die ausstehenden Schulden die gefallenen Immobilienwerte übersteigen, wie Hotelberater Alan Reay von der Atlas Hospitality Group mitteilte. Der Wert einer Immobilie basiert größtenteils auf den Einnahmen, die das Objekt abwirft, so dass fallende Auslastungskapazitäten und Hotelzimmerpreise das Glück der meisten Hotelbesitzer ins Gegenteil verkehrt haben. Not leidende Objekte beinhalten auch das St. Regis Monarch Beach Hotel in Dana Point, das im Zentrum von Los Angeles liegende Marriott Hotel, das Sheraton Universal in Studio City sowie das W-Hotel in San Diego. Bürogebäude, die größte Kategorie gewerblicher Immobilienobjekte, sind teils weniger anfällig, weil die Mieter Langzeitverträge unterschrieben haben. Nichtsdestotrotz haben die steigende Arbeitslosigkeit und die Unternehmenspleiten zu einer starken Abnahme der Belegungsraten und den Mietpreisen landesweit geführt, während die Zwangsversteigerungen zunehmen. Lagerhäuser und andere industriell genutzte Grundstücke sind bislang kleineren Verlusten ausgesetzt gewesen und werden als risikoärmer angesehen, wie dies ebenfalls auf Apartmenthäuser zutrifft, weil die Belegungsrate trotz allem ziemlich stabil bleibt. Zwangsversteigerungen werden jedoch in nahezu allen gewerblichen Immobiliensektoren erwartet, was auch auf Gebäude mit unverkauften Eigentumswohnungen zutrifft. Einheiten in einem neuen Marina del Rey Eigentumswohnungskomplex namens Element wurden im vergangenen Monat verauktioniert durch den Zwangsverwalter Taylor Grant. Das moderne Gebäude war zugeschnitten auf junge und ein Singledasein fristende Käufer, allerdings scheiterten die Pläne größtenteils bis Grant’s in Newport Beach, Kalifornien ansässige Zwangsverwaltungsfirma für Immobilien 41 Einheiten innerhalb von zwei Stunden an den Mann brachte für kumulierte Erträge in Höhe von $20,5 Million, durchschnittlich also $500.000 pro Einheit. Die Geschwindigkeit der Zwangsversteigerungen sollte sich bald noch forcieren, sagte Grant. „Weder Prozesse noch Prozeduren sind bislang dafür in Planung“, ergänzte er. Viele Kreditgeber drängen nun allerdings vermehrt auf Aktionen. Die Zahlungsausfälle im Sektor der kommerziellen Immobilienkredite wird der nationalen Seele nicht denselben Schreck einjagen, den die Welle an Zwangsversteigerungen an den privaten Häusermärkten bislang verursacht hat, prognostizierte Grant. „Es gibt keinerlei mitfühlende Opfer”, wie dies in Folge geräumter und zwangsversteigerter privater Hausbesitzer der Fall gewesen ist, sagte er.

Hausbauer, Banken und große REITs werden die Schläge abbekommen. Im Prozess einer großen Zwangsversteigerung im gewerblichen Immobiliensektor werden “sowohl der Entwickler als auch die Bank jeweils $100 Millionen verlieren“, so Grant. „Dies wird Auswirkungen auf die Wirtschaft haben, jedoch wird der psychologische Effekt nicht derselbe sein. Immobilienmakler, die bereit dazu sind, Not leidende Objekte und Grundstücke zu verkaufen, wenden sich bereits von selbst an die zuständigen Zwangsverwalter. „Zwangsverwalter werden sich in einer Position befinden, um festzulegen, ob ein Objekt verkauft wird oder nicht und werden in der Verantwortung stehen, Immobilienmakler auszusuchen, die sich um diese Verkäufe kümmern“, sagte Laurie Lustig-Bower, Immobilienmaklerin bei CB Richard Ellis. „In der Vergangenheit wäre es sehr selten gewesen mit einem Zwangsverwalter zusammen zu arbeiten.“ Die Verkäufe von Apartmentgebäuden in Südkalifornien sollten um 50% ansteigen in diesem Jahr gegenüber 2009, erklärte Lustig-Bower. Den Anstieg zusätzlich befeuern wird die Tendenz zur mentalen Aufgabe unter Objektbesitzern und Kreditgebern sein, die realisieren werden, dass sie wahrscheinlich nicht abermals die hohen Grundstückspreise aus dem Jahr 2007 wiedersehen werden in nächster Zeit. „Die Verkäufer werden realisieren müssen, dass wir uns im Hinblick auf die Preisgestaltung in einer neuen Weltordnung befinden“, sagte sie. „Nachdem genügend Zeit ins Land gestrichen sein wird, wird man sich an die Idee gewöhnen, dass Verluste realisiert werden müssen. Die Leute werden nämlich fortfahren wollen mit ihrem normalen Leben.“

Anm.: Die Zwangsversteigerungen im CRE-Sektor rollen jetzt langsam an und kommen in Fahrt, so dass ich an dieser Stelle nochmals auf unseren Artikel “USA: Erster CRE-Preisanstieg seit 13 Monaten – Moody´s warnt dennoch vor weiter fallenden Preisen” verweisen möchte, aus dem nicht klar hervorging, ob die Banken und Kreditgeber nun zwangsversteigern oder ob sie nicht die sich dadurch aufbauende Dynamik so lange wie möglich in die Zukunft verschieben werden. Die Würfel sind gefallen. Zwangsverwalter wie Hoffman sind dafür symptomatisch. Diese Welle im CRE-Bereich wird nun in den kommenden zwei Jahren über die Kommunal- und Regionalbanken hinweg fegen, so dass hier kein Stein auf dem anderen bleiben dürfte. Mit den Zusammenbrüchen dieser lokalen Kreditgeber wird ebenfalls die Kreditvergabe an Kleinunternehmen und Einzelhandelsmeilen in den betreffenden Counties stark zurückgehen, da diese oftmals von den Lokalinstituten abhängig sind und von den Großbanken in den meisten Fällen keine Kreditlinien mehr eingeräumt bekommen. Wie es auf diese Art und Weise zu einer nachhaltigen ökonomischen Erholung kommen soll, bleibt mir ein Rätsel. Sie wird ganz einfach nicht stattfinden, sondern eher wird die US-Wirtschaft in den kommenden Jahren immer wieder in Rezessionen hinein schlittern, die sich mit leichten Erholungsphasen abwechseln dürften. Im allgemeinen also eine eher L-förmige Entwicklung. Und diese Entwicklung passt auch sicherlich am besten zu den Fundamentals. Dies dürfte sich in den kommenden Monaten leider immer deutlicher abzeichnen.
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Beitrag von martinsgarten »

Wer schlau ist stößt seine gewerbliche Immo ab, vevor es zu spät ist.

Aber wer ist den im Moment schlau ?

Der Mainstream + Politik suggeriert, dass Schlimmste sei vorbei. :lol:

Man wird sich noch wundern.

Ich glaube fast niemand hat eine Vorstellung, wie man das Wort SCHLIMM in der Praxis angewendet vorfinden kann/wird.

Und das macht in D den Ost-West Unterschied aus.
Der Westen kennt das Wort schlimm nicht, der Osten hat schon einmal daran geschnuppert, es aber auch noch nicht in seiner vollen Entfaltung erlebt. Das kennt praktisch nur meine Mutter - die ist 93 Jahre alt.
Obwohl ich der Meinung bin, dass es nicht SO SCHLIMM kommen muß und auch nicht wird, da die ökonomische Basis ja vorhanden ist.
Aber die Schönen und Reichen (?), die wir in der Blöd-Presse vorgeführt bekommen, werden etwas dumm aus der Wäsche schauen. :lol:
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Beitrag von martinsgarten »

auch nicht schlecht zum Thema, dass schlimmste sei vorbei. Wir dürfen nicht den Fehler machen und nur D betrachten

Lettland: Gepfändete Kfz als Exportschlager
25.01.2010 | 18:27 | Von unserem Mitarbeiter THORSTEN POHLMANN (Die Presse)

Wie man Nettoexporteur von Autos wird, ohne welche zu produzieren. Viele Autos werden zwangsversteigert, weil die Halter ihre Bankkredite nicht mehr bedienen können. Die baltischen Staaten stecken in einer Wirtschaftskrise.

Riga (n-ost).Verschneite Straßen, rutschende Autos, quietschende Reifen – auf den Straßen Rigas herrscht zurzeit Chaos. Doch die widrige Witterung ist längst nicht die einzige Gefahr für Fahrzeughalter in Lettland.
Immer öfter nimmt man ihnen ihr Gefährt einfach weg.
Viele Autos werden zwangsversteigert, weil die Halter ihre Bankkredite nicht mehr bedienen können.

Porsche, Bentley, Lamborghini und Hummer:
Solche teure Marken galten einst als Symbol des Wirtschaftswunders in den baltischen Staaten. Doch seit die drei Länder in der Wirtschaftskrise stecken, werden die edlen Objekte rar. Dabei sind es längst nicht nur die Luxusschlitten der Reichen, die unter den Hammer kommen.

Der Geschäftsführer der Swedbank in Lettland, Maris Mancinskis, erklärt, dass Kreditinstitute nun auch bei Konsumkrediten Sicherheiten einfordern. Denn zu viele Kreditnehmer sind schon zahlungsunfähig geworden.
Als Pfand besonders gefragt sind Autos
. Sie kann man, anders als Immobilien, recht schnell und einfach zu Geld machen.
Das tun die Banken mit den beschlagnahmten Wagen ihrer Gläubiger – und zwar im Ausland.
Wegen der schwierigen Situation in Lettland exportieren sie die Fahrzeuge und erzielen so höhere Preise.

Auf der Homepage der Firma Conventus, die im Auftrag der Großbanken und Leasinggesellschaften beschlagnahmte Fahrzeuge verkauft, finden sich neben einer Vergnügungsjacht, landwirtschaftlichen Geräten und Luxuslimousinen vor allem Mittelklassewagen.
Die Fahrzeuge – es sind mehrere hundert – stehen auf einem verlassenen Flugplatz. Gleich nebenan parkt die zweitgrößte Bank Lettlands, die SEB Bank, die von ihr beschlagnahmten Wagen.

Dass dieses Geschäft gut läuft, zeigen die Exportdaten des lettischen Statistikamtes. Lettland exportierte während der ersten zehn Monate 2009 Fahrzeuge mit einem Gesamtwert von etwa 86 Mio. Lats, rund 123 Mio. Euro. Dem gegenüber steht der Import im Wert von etwa 116 Mio. Euro. Hinter diesen Zahlen verbergen sich 10.092 exportierte und 8509 importierte Automobile, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Damit ist Lettland Nettoexporteur von Fahrzeugen geworden. Und das, obwohl es– abgesehen von einigen Nutzfahrzeugen für die Landwirtschaft – seit den 80er-Jahren keine Personenfahrzeuge mehr herstellt.
Zielländer sind neben dem europäischen Ausland auch Neuseeland, Saudiarabien, Costa Rica und sogar Ghana.

Gehälter sinken, Kreditlast bleibt

Hohe Auslandsschulden, die Blase auf dem Immobilienmarkt und schwierige Rahmenbedingungen an den internationalen Finanzmärkten haben besonders Lettland an den Rand des Staatsbankrotts geführt.
Das bekommt auch die Bevölkerung massiv zu spüren.

Geht es nach der Bank der Eltern der 26-jährigen Ieva, gibt es bald noch ein Auto weniger auf Lettlands Straßen. Ieva stammt aus einer gut situierten lettischen Familie. Sie arbeitet als Planungsassistentin in einer internationalen Firma. Vor Jahren haben die Eltern ihren beiden Töchtern kleine Apartments am Rande der Hauptstadt gekauft.

Obwohl beide Eltern einen guten Job haben, sind sie in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Sie mussten erhebliche Gehaltskürzungen einstecken.
Die monatliche Kreditlast ist dagegen nicht kleiner geworden. Anfangs konnte Ieva ihren Eltern unter die Arme greifen, doch mittlerweile hat sich auch ihre finanzielle Lage verschlechtert. Ein Ende der Krise ist nicht in Sicht.

Nach Informationen der Europäischen Gesellschaft für Automobilhersteller sind die Neuzulassungen in Lettland im Oktober des vergangenen Jahres um 82 Prozent auf 218 Fahrzeuge zurückgegangen. Auch die beiden Nachbarstaaten Estland und Litauen verbuchten enorme Rückgänge mit 71 beziehungsweise 73Prozent.
Bei Luxuskarossen ist der Rückgang noch stärker:
Von den 20 Geländewagen von Hummer, die 2008 zugelassenen wurden, waren 2009 nur noch zwei registriert. Lamborghinis und Bentleys gab es keine mehr.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Meine Überschrift würde zu diesem Beitrag lauten - WENN SCHREIBERLINGE TRÄUMEN :lol:

Staatsanleihen: Mündelsichere Papiere?
Das war einmal
In der Währungsunion gibt es kein echtes Risiko eines Staatsbankrotts. :lol:
Sorgen macht die hohe Volatilität der Kurse

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs gelten die Staatsanleihen der westlichen Industrienationen als absolut mündelsichere Papiere. Selbst bei den unsichersten Kantonisten wie Griechenland bleibt das reale Ausfallrisiko klein. Natürlich gab es im 19. und 20. Jahrhundert auch in Europa Beispiele für den völligen Staatsbankrott - doch nur als Folge von Revolutionen und großen Kriegen. Von solchen Szenarien sind wir im Euro-Raum weit entfernt.

In den hohen Risikoprämien, die Staaten wie Griechenland trotzdem am Kapitalmarkt zahlen müssen, spiegelt sich also nicht so sehr die reale Möglichkeit eines Zahlungsausfalls zum Fälligkeitstermin der jeweiligen Anleihen wider. Es geht viel mehr um die wachsende Volatilität der Staatsbonds, für die institutionelle Anleger weltweit eine erhebliche Zitterprämie verlangen.

So, so :lol: Dann brauch ich doch das Zeug nur bis zur Fälligkeit halten

Die Kurse von Staatsanleihen schwanken heute in einem Ausmaß, wie es noch vor zehn Jahren kaum vorstellbar war. Das gilt keineswegs nur für die griechischen oder portugiesischen Euro-Anleihen, sondern selbst für grundsolide Länder wie Österreich, die mit einem erstklassigen Rating auf den Kapitalmärkten auftreten.

Die hohe Volatilität selbst erstklassiger Staatsanleihen stellt das ganze Finanzsystem vor eine echte Herausforderung.
Als Quasi-Geld konnten die Banken ihre Staatsbonds praktisch überall problemlos als Sicherheit einsetzen - zum Beispiel zur Hinterlegung von Pfandbriefen.
Halten die jetzigen Kursschwankungen bei Staatsanleihen an, drohen auf mittlere Sicht gefährliche Verwerfungen.
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alexandra

Beitrag von alexandra »

26.01.2010 | 13:01 Uhr
'Börse Online'-Interview mit Crash-Prophet Roland Leuschel: "Es wird zu Massenprotesten und sozialen Unruhen kommen"
Frankfurt (ots) - Leuschel sagt einen Crash der Anleihenmärkte und eine weltweite Rezession von zehn Jahren vorher / US-Notenbankchef Ben Bernanke "für das zukünftige Chaos verantwortlich"

In einem Interview mit dem Anlegermagazin 'Börse Online' (Heft 5/2010, EVT 28. Januar) kritisiert der als Crash-Prophet bekannt gewordene Roland Leuschel den derzeit zur Wiederwahl stehenden US-Notenbankpräsidenten Ben Bernanke scharf. Wie Bernanke seien zuvor schon Hitler und Stalin vom "Time Magzine" zum Mann des Jahres gekürt worden. Beide hätten "ein ziemliches Chaos angerichtet". Irgendwann werde man sagen, "Bernanke war verantwortlich für das Chaos, das wir demnächst sehen werden", mahnte Leuschel. Bernanke müsse die Zinsen "drastisch erhöhen", um die ausufernde Geldmenge zu verkleinern. Weil die Politik von der Finanzlobby beherrscht werde, sei das jedoch nicht durchsetzbar. So mutige Leute wie Bernankes Vorgänger Paul Volcker, der die Zinsen Anfang der 1980er-Jahre um 18 Prozent erhöht hat, gebe es nicht mehr.

Laut Leuschel gehe die Welt aus diesem Grund "mit großer Wahrscheinlichkeit auf einen Anleihencrash zu". Es könne noch ein bis zwei Jahre dauern. "Aber ich befürchte, es geht schneller, als wir glauben." Leuschel begründet seine Sorge mit der "drastisch erhöhten Staatsverschuldung". Das Haushaltsdefizit der USA sei "gigantisch". Wegen der "unverantwortlichen Politik der Notenbanken", die Geld in die Märkte pumpten, rechnet Leuschel mit steigenden Inflationserwartungen und auf dem Rentenmarkt mit steigenden Zinsen. Im Zuge des Anleihencrashs rechnet der Experte mit einem Aufschlag von fünf Prozent auf die Bondrenditen. Das entspreche dem Niveau des Anleihencrashs von 1993, als die Kurse um ein Drittel einbrachen. In den USA rechnet Leuschel mit einer Inflation von zehn Prozent und in Europa mit einer Teuerungsrate von fünf Prozent.

Da sich die Staaten in Folge des Anleihencrashs keine Schulden mehr leisten können, werde in Zukunft "dramatisch gespart". In Folge werde es "zu Massenprotesten und sozialen Unruhen kommen", so seine Befürchtung im 'Börse Online'-Interview. Leuschel rechnet mit einer weltweiten Rezession von zehn Jahren. Er selbst hat 70 Prozent seines liquiden Vermögens in physisches Gold und Silber investiert. Auch für Aktien ist Leuschel skeptisch. Zum Jahresende sieht er den DAX bei 4000 bis 4500 Punkten.
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Beitrag von alexandra »

Gerhard Maier, Donnerstag, 28. Januar 2010, um 15:42 CET
Davos (BoerseGo.de)

- An den internationalen Aktienmärkten gab es in den vergangenen Tagen einen deftigen Rücksetzer. Ursache: Obamas Feldzug gegen die Banken, der auch ein Feldzug gegen die Wirtschaft ist. Steven Schwarzman, der CEO der Fondsgruppe Blackstone Group LP, glaubt, dass die Befürchtungen berechtigt sind. Der Vermögensverwalter warnte heute - anlässlich des World Economic Forums in Davos - in einem Bloomberg TV-Interview vor den Folgen der Anti-Banken-Kampagne. Die Finanzkonzerne fühlten sich im Belagerungszustand, so Schwarzman. Der Infodienst Bespoke hatte bereits darauf hingewiesen, dass die Bank-Manager von der Obama-Administration strenger behandelt werden als Terroristen.

Die Manager der Geldverleiher würden durch die verschärfte Regulierung und die Unsicherheit über künftige Einschnitte in ihre Geschäfte zu stark verunsichert, warnt Blackrock. "Die Leiter der Kreditinstitute wissen nicht wie hoch ihre Steuern sind, sie wissen nicht wieviel Eigenkapital sie benötigen, sie wissen nicht, welche Geschäfte sie noch betreiben können".

Das scharfe Anti-Banken-Klima und die Verunsicherung könnte dazu führen, dass sich die Banken zurückziehen und daher weniger Kredite vergeben, so Schwarzmann laut Bloomberg. Dadurch aber würde der Aufschwung gefährdet.
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Beitrag von martinsgarten »

...dass die Bank-Manager von der Obama-Administration strenger behandelt werden als Terroristen.

Mir kommen gleich die Tränen.

Hätte ich etwas zu sagen, dann wären schon welche in Sibirien im Arbeitslager.
Ich hoffe, die gibt es noch - weit hinterm Ural - freundliches Klima :wink:
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Beitrag von martinsgarten »

Finanzkrise - Die zweite Welle kommt Teil I

Freitag, Januar 29, 2010, 10:58 PM - Wirtschaft
Die Finanzkrise wurde und wird oft mit einem Tsunami verglichen.
Von derartigen Vergleichen halte ich nichts.
Ein Tsunami ist ein nicht vorhersehbares Naturereignis.
Die Finanzkrise war und ist das nicht.
Was jedoch sowohl auf einen Tsunami, als auch auf die Finanzkrise zutrifft, ist die zweite Welle.

Bei einem Tsunami ziehen sich die Wassermassen nach der ersten zerstörerischen Welle zurück. Es herrscht Ruhe. Aber diese Ruhe ist trügerisch, ja verlockend. Man spaziert, wenn man die erste Welle überlebt hat und die Angehörigen wohl auf sind, in Richtung Strand. Um einem einmaligen Naturschauspiel bei zu wohnen. Die ersten Freudentänze werden aufgeführt. Sei es aus Dankbarkeit, die Welle überlebt zu haben, sei es aus Freude, weil man die Liebsten um sich hat.

Das hat nichts mit der Finanzkrise gemeinsam.
Wenngleich die Hütchenspieler schon wieder aktiv sind, als wäre nichts passiert. Es gibt aber eine Gemeinsamkeit. Die Ruhe.
Und, ein Tsunami kehrt nach der ersten Welle wieder.
In Form einer zweiten zerstörerischen Welle und reißt die Menschen am Strand mit sich, die sich schon in Sicherheit wähnten.

Die zweite Welle der Finanzkrise kommt erst noch.
Sie wird gewaltiger werden als die erste Welle.

Sie wird den letzten kümmerlichen Rest von Vertrauen auffressen. Vertrauen in Politiker, Manager, Medien und Berufsoptimisten. Die Experten, die fast in jeder Talkshow auftreten, wird die Ahnungslosigkeit im Gesicht stehen.
Politiker werden wieder starke Sprüche verbreiten, weil man hinter diesen Unfähigkeit am besten verbergen kann.
I do it like Bohlen, werden sich manche sagen. Sie werden wieder den hohlen Spruch vom Gürtel predigen, denn man nun enger schnallen müßte. Die Rattenfänger warten schon. Und auch diesmal werden die „Ich-habe-es-schon-immer-gewußt- Menschen“ in Shows, Interviews etc. auftreten.

Sie werden sich fragen, wovon ich rede. Ich rede von dem größten Betrug seit der Wiedervereinigung.
Die Wiedervereinigung hat aus Unternehmen, die Transferleistungsbezieher waren, Schuldner gemacht.
Aber um konkret zu werden, ich rede von Mortgage Backed Securities.
Sie haben eine Lebens- oder Rentenversicherung? Dazu später mehr. Mortgage Backed Securities sind besicherte Anleihen, also durch Vermögenswerte gesicherte Wertpapiere, deren Bargeldflüsse durch die Zins- und Tilgungszahlungen eines Pools von grundpfandrechtlich gesicherten Forderungen getragen werden.
Im Gegensatz zu Pfandbriefen erscheinen sie nicht in der Bilanz der originierenden Stelle (zum Beispiel eine Bank), da diese den Pool der deckenden Vermögenswerte zur Durchführung der Verbriefung an die ausgebende Stelle (eine Zweckgesellschaft) überträgt.

CMBS

"Commercial MBS (CMBS) sind durch Gewerbe- und Mehrfamilienimmobilien (wie etwa Wohnanlagen, Einzelhandels- oder Bürogebäude) besichert.
Die Eigenschaften dieser Darlehen variieren. Während die längerfristigen Darlehen (5 Jahre oder länger) häufig feste Zinssätze und Beschränkungen auf vorzeitige Tilgungen haben, gibt es kurzfristigere Darlehen (1-3 Jahre) normalerweise mit variablem Zinssatz und freier vorzeitiger Tilgung.

Da Hypothekenschuldner vorzeitig tilgen können, sind die Geldflüsse im voraus nicht bekannt und können nur geschätzt werden. Diese vorzeitige Tilgung wird als Prepayment bezeichnet und stellt ein Risiko für MBS Investoren dar."

Quelle siehe oben.

Zugegeben, das ist leicht schwer verständlich.
Im Klartext, Banken etc. haben dutzende von Zweckgesellschaften.
In diesen Gesellschaften schlummern Risiken ungeahnten Ausmaßes.
Doch diese Zweckgesellschaften haben nicht nur Banken, sondern auch Versicherungen, Hedgefonds etc.


Ich zitiere eine aktuelle Zeitungsmeldung:

„Wegen des Problems der Gewerbeimmobilien-Kredite droht ein Rückschlag am Aktienmarkt“, sagt Jörg Märtin, der für Georgieff Capital deutsche Unternehmen bei Börsengängen und Kapitalerhöhungen berät.
Selbst Börsen-Optimisten wie David Kostin, für US-Aktien zuständiger Stratege bei Goldman Sachs, hält US-Gewerbeimmobilien für „ein echtes und ernsthaftes Problem“.
Immer mehr Kredite würden ausfallen, deshalb mache er sich Sorgen um die US-Regionalbanken.
„Das größte Problem ist die Unmöglichkeit, bestehende Kredite zu refinanzieren“, sagt Kostin.
„Es gibt einfach keine Käufer für verbriefte Immobilienkredite.“
Wenn Banken Kredite verlängern würden, blieben sie also auf dem Risiko sitzen.
Tatsächlich wurden in den zwölf Monaten bis November 2009 nur 48 Milliarden Dollar in verbriefte Immobilienkredite („Commercial Mortgage Backed Securities“, CMBS) investiert.
In den zwölf Monaten bis Oktober 2007 waren es dagegen 547 Milliarden
Dollar — elf Mal so viel.
Der Markt liegt am Boden.
„Das Problem wird von den optimistischen Aktien-Investoren ignoriert, viele wissen nicht, was CMBS heißt“, sagt der ehemalige JP-Morgan-Banker Märtin.
„Aber das kann sich schnell ändern. Vor zwei Jahren wusste auch kaum jemand, was Subprime-Immobilien sind.“

Quelle

Ich will keine Panik verbreiten, aber sollten Sie eine kapitalbildende Lebensversicherung oder eine Rentenversicherung haben, liquidieren. Legen sie das Geld in Metalle an.
Für einen Risikoschutz genügt eine Risiko-LV.

Quelle des Beitrages
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
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alexandra

Beitrag von alexandra »

der obama setzt das arbeitsplatzthema an erste stelle,
....und beim staatshaushalt will er sparen :?

ich erwarte eher viel stimmulus von bernake und obama in den nächsten jahren und gegen ende dieser dekade werden sie ersauffen in schulden und die bonds werden ihnen unm die ohren fliegen.

....das japanische model ist bei den amis nicht anwendbar.
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Finanzkrise - Die zweite Welle kommt Teil II
Samstag, Januar 30, 2010, 10:12 PM - Wirtschaft
Ein Zusammenbruch des US-Gewerbeimmobilienmarktes hätte dramatische Folgen. Nicht nur für die USA. Wann es passiert kann niemand sagen, das es passieren wird bezweifelt kaum noch einer.
Nachfolgend einige Zitate aus der Wirtschaftspresse.

Zwischen jetzt und 2013 ist zumindest eine Finanzierungssumme für US-Gewerbeimmobilien in Höhe von 1,3 Bio. Dollar fällig.
Nach Angaben von Saft kann jedoch selbst “unter den denkbar besten Umständen” nicht einmal die Hälfte der ausstehenden Schulden refinanziert werden.

“Der Gewerbeimmobilienmarkt pfeift aus dem letzten Loch”, betont Saft. Ohne drastische Maßnahmen seien die Folgen für die gesamte Wirtschaft katastrophal.
Die Immobilien-Kreditblase hinterlasse den Banken bei Bürogebäuden und anderen Gewerbeimmobilien gigantische Verluste.
Der Handlungsspielraum von Regierung und Notenbank sei mittlerweile jedoch begrenzt. Die Staaten stünden aufgrund der vergangenen zwei Jahre ohnehin am Rande des Bankrotts.
Ein Kollaps des Gewerbeimmobilienmarktes könne den USA “den Rest geben” und eine weltweite Kettenreaktion zur Folge haben.


Gesamt + Quelle


30.01.2010
Einzelhandelsmieten trotzen Vielerorts der Krise !
Ganz hervorragender, aktueller Bericht vom Einzelhandel. Vorallem die ersten 8 Seiten Einführung sind lesenswert, bevor es dann zum Städtereport geht.
Vorab: Seit 2004/2005 sind die Ladenmieten (80-120qm²) in 1A Lage um durchschnittlich 17,2% gestiegen, größere Verkaufsflächen um 14,3%.
Anm.: Liegt auf der Hand, wo gespart wird: Qualität und Personalkosten.
Für Großständte die Quadratmeterpreise: Ladenlokale 80-120qm² zzgl. Umsatzsteuer und Nebenkosten.

München: 310€
Berlin: 260€
Köln: 250€
Hamburg: 245€
Stuttgart: 240€
Frankfurt: 230€
Düsseldorf: 215€
Dortmund: 200

Wer bezahlt soetwas ?
Oder sind Mieter und Vermieter über viele Ecken identisch ?


Quelle
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
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Beitrag von alexandra »

Spekulationsblase: Warten auf den großen Knall
05.02.2010 | 18:58 | VON FRANZ SCHELLHORN (Die Presse)

Mit einer Politik des billigen Geldes bewahren die Notenbanken Staaten und Unternehmen weltweit vor dem Kollaps. Ein nicht ungefährliches Experiment. Die Frage ist nicht mehr, ob, sondern, wann die nächste Blase platzt.
Als unlängst ein Experte von einem US-Sender um einen Befund zur wirtschaftlichen Verfassung gebeten wurde, dürfte ein paar hunderttausend Amerikanern das Gesicht eingefroren sein. „Nun ja: Wir rasen wieder auf eine Wand zu. Allerdings sitzen wir dieses Mal in einem deutlich schnelleren Auto.“ Nun könnte man freilich einwenden, dass Wirtschaftsexperten in der jüngeren Vergangenheit vor allem dadurch aufgefallen sind, mit Prognosen und Einschätzungen beängstigend falsch gelegen zu sein.



Überschätzte Chancen
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Ökonomen und Analysten auch dieses Mal irren, ist bedauerlicherweise nicht allzu hoch. An den Märkten braut sich nämlich unzweifelhaft etwas zusammen. Für eine ungünstige Druckverteilung sorgen drei Entwicklungen: die enormen Mengen an billigem Geld, die rund um den Globus in den Märkten zirkulieren und nach Veranlagung suchen, die noch immer nicht aus eigener Kraft wachsende Wirtschaft, und die nicht aufgearbeiteten Ursachen für den Ausbruch der letzten (und noch immer aktuellen) Wirtschaftskrise.

Jeder dieser drei Punkte wäre für sich allein gesehen schon ein gröberes Problem. In der Kombination ergibt sich daraus ein Gemisch, das für höchste Explosionsgefahr sorgt. Das deshalb, weil das Zusammentreffen von billigem Geld, einer schwach wachsenden Wirtschaft und nach Anlagen suchenden Investoren das perfekte Umfeld für das Entstehen brandgefährlicher Spekulationsblasen bietet.

Deshalb herrscht in den Chefetagen des IWF und der Notenbanken seit Wochen höchste Nervosität. Die Frage ist nicht mehr, ob, sondern, wann die nächste Blase platzt.

Warum Spekulationsblasen für Angst und Schrecken sorgen, hat vor allem zwei Gründe. Erstens steht an deren Ende eine atemberaubende Vermögensvernichtung. Und zweitens sind sie völlig unberechenbar. Sie werden erst dann sichtbar, wenn sie bereits geplatzt sind. Das wiederum passiert, wenn Investoren auf breiter Front erkennen, dass sie kurzfristige Erfolgschancen überschätzt haben.

An Möglichkeiten für Fehleinschätzungen herrscht derzeit kein Mangel. So haben die internationalen Aktienmärkte seit dem Höhepunkt der Krise im Schnitt um 70 Prozent an Wert gewonnen. In einigen Schwellenländern haben sich die Kurse sogar verdreifacht.

Eine wahre Preishausse gibt es nicht nur bei Aktien, sondern auch bei Anleihen, Edelmetallen und Rohstoffen. Die Preise für Nickel und Kupfer notieren auf Ständen, die üblicherweise in Phasen der Hochkonjunktur zu sehen sind.



Preise wie in Boom-Zeiten
Die hohen Preise wären nicht einmal dann nachvollziehbar, wenn erkennbar wäre, dass die staatlichen Konjunkturspritzen wirkten und ein rasanter Aufschwung vor der Tür stünde. Das ist derzeit aber nirgendwo der Fall. Reduzierten die Staaten ihre aberwitzigen Ausgaben auf Normalniveau, würde sich die Wachstumsillusion mit einem Schlag in Luft auflösen – und mit ihr die Träume vieler Investoren. In vielen Märkten fehlt den hohen Preisen die langfristige Aussicht auf Gewinn. Deshalb deutet sehr viel darauf hin, dass sich gleich mehrere Blasen gebildet haben.

Ihren Ursprung findet die Überschätzung einmal mehr in der Politik des billigen Geldes. Die Notenbanken haben die Märkte mit Unmengen an günstiger Liquidität geflutet und die Zinsen in den Keller gedrückt. Dafür gibt es auch gute Gründe: Schließlich war es oberstes Ziel, die Kreditwirtschaft vor dem freien Fall zu bewahren.

Das ist auch geglückt. Die Crux liegt darin, dass das günstige Geld nicht von investitionsfreudigen Firmen nachgefragt wird, sondern von spekulierenden Anlegern. Das ist eine erschreckende Parallele zur letzten Finanzkrise. Auch damals führte die Geldpolitik der US-Notenbank Fed samt laxer Kreditvergabe zu einer verheerenden Spekulationsblase auf dem Immobilienmarkt.

Heute sind es nicht private Häuslbauer, die mit nahezu kostenlosen Krediten auf steigende Preise spekulieren. Es sind die Banken selbst, die sich günstig in den USA und Europa verschulden, um das geliehene Geld in Märkten mit guten Renditen anzulegen. Etwa in Währungsräumen mit höheren Zinsen, Aktienmärkten von Schwellenländern oder eben in Rohstoffen.



Blendende Geschäfte
Das Geschäft läuft fantastisch, die Banken fahren nach horrenden Verlusten nun wieder Milliardengewinne ein. Das ist weder unanständig noch unmoralisch – die Banken nutzen einfach die ihnen offen stehenden Möglichkeiten. Die Politik hat es nämlich entgegen vieler vollmundiger Ankündigungen verabsäumt, strengere Regeln für die Finanzwirtschaft zu erlassen. Riskante Geschäfte müssen kaum mit Eigenkapital unterlegt werden, zudem halten Banker ja noch immer Blankoschecks der Steuerzahler in Händen, falls die Sache schiefgehen sollte.

Es ist durchaus denkbar, dass diese Schecks schon bald wieder zur Einlösung vorgelegt werden. Etwa, wenn Blasen platzen, weil die überschuldeten Staaten beginnen, ihre Ausgaben (und damit die Konjunkturpakete) zurückzufahren, wodurch die Auftragslage in der Wirtschaft einen schweren Dämpfer erleiden würde. Oder wenn die Politik des billigen Geldes zu Ende geht, um die Gefahr einer Hyperinflation mit höheren Zinsen zu bannen. Anschnallen schadet also nicht – ob wir es nun mit einer größeren Korrektur oder einem Crash zu tun bekommen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.02.2010)
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ist gegangen worden
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Beitrag von ist gegangen worden »

Jau,ich bin ja auch einer derjenigen die sagen:
"never fight the FED"
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cabriojoe2
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Beitrag von cabriojoe2 »

Rassenideologie mal anders!

Arbeitsplätze für Haitianer in Dubai Haitianer und Haitinerinnen sind bekannt als sehr genügsame und zuverlässige Arbeitskräfte, welche auch unter schwierigsten Bedingungen Ihre Arbeit verrichten.
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cabriojoe2
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Beitrag von cabriojoe2 »

Indizes fallen bei neuen Höchstständen bei den wichtigsten Wirtschaftsindikatoren!?

Nicht einfach zu Verstehen!


ISM und PMI unerwartet stark angestiegen 01.02.2010

Geht wohl in die Richtung die Letzten beißen die Hunde, oder Bäume wachsen nicht in den Himmel.

Der Beste Frühindikator ist vermutlich, fallende Kurse bei guten Nachrichten und steigende Kurse bei schlechten Nachrichten.

Das hieße jetzt: Volle Deckung!
thallo
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Kursexplosion ab 17.30

Beitrag von thallo »

Hr. Schäuble rettet Griechenland und damit die europäischen Banken.
Mfg thallo
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Es ist einTeufelskreis.
Die ausufernde Staatsverschuldung liegt in Form von Anleihen bei den Banken.
Die gleichen Banken werden dann durch die hochverschuldeten Staaten "scheinbar" gerettet.
Schon der gesunde Menschenverstand sagt einem, dass das Ganze nur noch eine Weile gut gehen kann.
Wer jetzt noch glaubt, dass sein Geld bei der Bank sicher ist, dem ist nicht mehr zu helfen.
Und das Ganze wird nur noch kleingeredet.
Dabei geht es schon längst nicht mehr um Griechenland.
Griechenland steht stellvertretend für Italien, Spanien, die USA oder auch GB usw.
D dürfte auf Grund des Verhältnisses zwischen Staatverschuldung und Volksvermögen noch relativ gut abschneiden.
Das gleiche gilt allerdings aus meiner Sicht nicht für die Deutsche Bank.
Die steckt voll drin. Deshalb auch die überschnelle Bereitschaft G zu helfen.
Nur wo ist die Grenze des Machbaren?
Bei Portugal oder Spanien ?


Athens Finanzmisere bedroht europäische Banken

Für das krisengeplagte Griechenland scheint Hilfe nah.
Hinter der geplanten Rettungaktion stehen auch Sorgen um den Bankensektor: Institute aus Europa sind wichtige Gläubiger des Staats und seiner Bürger, vor allem jene aus der Schweiz und Frankreich. von Christine Mai und Tobias Bayer

Ein Zahlungsausfall Griechenlands würde vor allem europäische Banken treffen. "50 Prozent der Forderungen ausländischer Banken gegenüber griechischen Schuldnern richten sich gegen den griechischen Staat. Eine Pleite Athens würde also das europäische Ausland und seine Banken heftig treffen", sagt Citigroup-Strategin Giadi Giani

Die Risiken für das europäische Bankensystem gelten als ein Hauptgrund dafür, dass in Berlin Hilfen für das hoch verschuldete Griechenland durchgespielt werden - und auch eine auf EU-Ebene abgestimmte Aktion möglich ist. Auf einem informellen Gipfel am Donnerstag in Brüssel soll darüber beraten werden.
Die Rettung Griechenlands mit deutschem Geld ist eine...

Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) werden
rund zwei Drittel der Verbindlichkeiten Griechenlands - 163 Mrd. Euro - von ausländischen Gläubigern gehalten, wahrscheinlich vor allem in der Euro-Zone.
Daten der Weltbank zufolge sind sogar 77 Prozent der griechischen Verbindlichkeiten in der Hand ausländischer Investoren - ein weit überdurchschnittlicher Wert.
Zum Vergleich: Bei Spanien und Italien liegt die Quote bei 68 beziehungsweise 47 Prozent.
Besonders engagiert sind Banken aus Europa und der Euro-Zone. Griechische Schulden machen laut Experten von Morgan Stanley 10 Prozent der Anleihen-Bestände von Banken aus dem Währungsraum aus und 0,5 Prozent der gesamten Aktiva dieser Institute.
Nach Daten der Bank for International Settlements waren per Ende September 2009 die Institute aus Frankreich mit ausstehenden Verbindlichkeiten von rund 75 Mrd. $. die größten Geldgeber für Griechenland. Der Wert umfasst öffentliche und private Schuldner.
Schweiz besonders betroffen
Es folgen die Banken aus der Schweiz mit fast 64 Mrd. $. und Deutschland mit 43,2 Mrd. $. Im Verhältnis zum jeweiligen Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist das Risiko für die Schweiz mit Abstand am höchsten: Laut den Morgan-Stanley-Ökonomen macht ihr Engagement in Griechenland knapp zwölf Prozent des Schweizer BIP aus.
Frankreich folgt als größtes Land aus der Euro-Zone mit 2,5 Prozent.

Griechische Banken haben ihre Bestände an griechischen Staatsanleihen in den vergangenen Monaten erheblich reduziert: Von Juni bis November schrumpfte der Bestand nach Schätzung der Morgan-Stanley-Experten um rund ein Fünftel auf 32,5 Mrd. Euro.
Gemessen am Gesamtwert der ausstehenden Bonds von 300 Mrd. Euro ist das ein geringer Wert.
Dennoch könnten sie von einer Pleite stark getroffen werden. Denn die griechischen Bonds machen mit 6,7 Prozent immer noch einen vergleichsweise hohen Anteil der Aktiva der hellenischen Institute aus. Bei Banken aus dem Euro-Raum stehen Staatsanleihen des jeweiligen Heimatlandes im Durchschnitt nur für 4,8 Prozent der Aktiva.

Operativ sieht es für viele hellenische Geldhäuser hingegen gut aus. Ein Bespiel ist die National Bank of Greece, die 40 Prozent ihrer Gewinne in der Türkei erzielt. Die Aussichten sind positiv: Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung erwartet dieses Jahr für die Türkei ein BIP-Wachstum von vier Prozent. Dementsprechend dürfte auch die Kreditnachfrage zulegen, was gut für die National Bank of Greece wäre.
"Die griechischen Banken leiden natürlich unter der Wirtschaftskrise in ihrer Heimat. Aber das Risiko ist nicht so hoch, wie es der Markt momentan einschätzt", schrieben die Bankstrategen der Credit Suisse in einer Analyse.
Experten sehen zudem eine Ansteckungsgefahr für Länder wie Portugal, Spanien und Italien, sollte Griechenland ausfallen. "Investoren, die mit griechischen Anleihen eine Menge Geld verloren haben, würden wahrscheinlich Bonds von Ländern wie Spanien, Irland, Portugal und Belgien abstoßen, von denen sie glauben, dass sie ähnliche Haushaltsprobleme haben", schrieb Paul De Grauwe, Professor für internationale Ökonomie an der Universität von Leuven und Berater von EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso, in einem Aufsatz. Mehr zum Thema
Hilfe für Athen Soros hofft auf den "Big Fat Greek Bail-Out"

Refinanzierungsrisiko Griechenland-Krise erfasst Geschäftsbanken

"Eine Ansteckung Portugals wäre ein Non-Event", meint hingegen Charles Wyplosz, Professor für Internationale Ökonomie in Genf. "Ein Übergreifen auf Spanien und Italien wäre etwas anderes". Weitere Ausfälle, gekoppelt mit Bankpleiten könnten zu einem Rückfall in die Rezession führen, warnt Wyplosz. "Wenn das passieren sollte, könnten wir in eine schrecklich schlechte Lage geraten - mit Zinsen fast bei null und ohne die Möglichkeit, fiskalisch weiter gegenzusteuern."
Bedenklicher als die Situation in Griechenland schätzen die Strategen von Credit Suisse die Situation in Spanien ein.
Neben dem Haushaltsdefizit weise das Land noch ein mit sechs Prozent des BIP relativ hohes Leistungsbilanzdefizit und, laut IWF, noch zwölf Prozent zu hohe Hauspreise auf. "Spanien hat nicht nur an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt, sondern ist auch von Kapitalzuflüssen aus dem Ausland abhängig. Zudem besteht eine große Gefahr, wenn der Leitzins steigt. 90 Prozent der ausstehenden Hypotheken haben einen variablen Zins", so die Credit-Suisse-Experten.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
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Beitrag von martinsgarten »

Für mich zeigt der Beitrag eines.
Wir werden langsam darauf eingeschossen, dass dieses Finanzsystem nicht mehr zu retten ist.
Wer lesen kann ist klar im Vorteil.
Im Moment geht es nur noch darum, dass unsere "Bestimmer" möglichst lange ihren Arsch in die Sonne behalten wollen.


Im Gespräch:
Kreditanalyst Felsenheimer „Es wird scheppern“

11. Februar 2010 Billiges Geld ist die Ursache der Subprime-Krise wie der desolaten Lage in Griechenland. Hilfen für Griechenland können vielleicht kurzfristig wirken, sagt Jochen Felsenheimer, einer der angesehensten deutschen Kreditanalysten.

Aber an der langfristigen Schieflage des Finanzsystems ändern sie nichts, erklärt der Kreditanalyst bei der Fondsgesellschaft Assenagon.

Herr Felsenheimer, sind Griechenlands Probleme eine Folge der Finanzkrise, oder beruhen sie auf den griechischen Haushaltsproblemen?

Die meisten Politiker behaupten, dass die Krise in Griechenland überhaupt nichts mit der Finanzkrise zu tun hat. Denn griechische Banken seien von Abschreibungen weitgehend verschont geblieben. Ich sage aber: Es ist das billige Geld, das diese Probleme verursacht hat. Letztlich ist es derselbe Grund, warum es in Griechenland Probleme gibt und es auch am amerikanischen Häusermarkt zur Krise gekommen ist.
Egal ob Sie Häuser kaufen oder Infrastrukturprojekte in Griechenland finanzieren: Auch wenn es billiges Geld ist, Sie müssen es irgendwann auch zurückzahlen. Das Problem ist nun, dass dieses Geld keiner produktiven Verwendung zugeführt wurde.

Wird die griechische Krise nun zur Bankenkrise?

Im Fall der Zahlungsunfähigkeit von Griechenland wären die Banken in dem Land in großen Schwierigkeiten. Es hätte aber auch signifikante Auswirkungen auf das europäische Bankensystem.
Deutsche Banken, auch die Landesbanken und Versicherungen, sind alle groß in Griechenland investiert.

Lautet die Alternative: Wir retten heute Griechenland oder morgen die Banken?

Wir müssen uns fragen, was teurer wird: jetzt Griechenland zu retten oder in zwei Monaten das gesamte europäische Bankensystem.
Ich würde sagen, es ist günstiger, jetzt Griechenland zu retten.
Deshalb wird nun gerade diese Rettung ja auch so intensiv diskutiert.

Über Kreditderivate gibt es angeblich Spekulationen gegen Griechenland. Stimmt das?

Es ist nicht so wichtig, wenn Griechenland die Staatsanleihen für eine Weile nicht bedienen würde. Schlimm aber ist, dass es in einem solchen Fall sofort Probleme im Markt für Credit Default Swaps (CDS) gibt, also im Geschäft mit Kreditausfallversicherungen.
Das würde auch die Banken belasten. Die klassischen spekulativen Angriffe gegen Währungen wie zum Beispiel gegen das britische Pfund oder gegen die thailändische Währung im Jahr 1997 sind völlig anders gelagert.

Inwiefern?

Sie haben immer eine Zentralbank, die auf Währungsreserven sitzt, also Fremdwährungen hat. Als Spekulant verkaufen Sie die inländische Währung, und nur die Zentralbank des Landes steht dagegen. Sie muss immer Fremdwährungsreserven einsetzen, um die eigene Währung zurückzukaufen. Wenn Sie als Spekulant länger feuern können, als die Notenbank zurückschießen kann, dann gewinnt der Spekulant und die Zentralbank muss die Währung irgendwann abwerten.

Bei den Kreditderivaten ist das anders.

Das stimmt. Wer eine Ausfallversicherung abschließt, dann ist das ein Swapgeschäft: Also am Markt verkauft jemand ein griechisches Kreditrisiko, und es gibt einen Käufer dafür auf der anderen Seite. Im Fall von Griechenland ist nicht das Land involviert, auch nicht seine Zentralbank. Es gibt bei den CDS-Geschäften also nur zwei Marktteilnehmer, es ist sozusagen ein Nullsummenspiel. Der eine gewinnt, der andere verliert.

Wer kauft denn?

Involviert mit den griechischen Staatsanleihen und dem CDS-Geschäft sind Banken aus Ländern wie Frankreich, aber auch Deutschland und Italien, die laut Daten des Internationalen Währungsfonds mit mehr als 100 Milliarden Dollar investiert sind.

Wenn es nun eine Rettung Griechenlands gibt: Wie werden die Folgen aussehen?

Das alles erinnert mich an den März 2008, als die amerikanische Bank Bear Stearns gerettet wurde - nur um kurze Zeit später dann Lehman fallenzulassen.
Sie schaffen doch nur Präzedenzfälle mit einer fatalen Signalwirkung. Wenn man nun Griechenland rettet, dann führt das zu einer Destabilisierung der Währungsunion. Die Motivation, einschneidende Maßnahmen gegen die hohe Staatsverschuldung zum Beispiel in Portugal oder Spanien zu machen, sinkt dann rapide.

Erwarten Sie kurzfristig eine Entspannung an den Märkten?

Solche Rettungsideen entspannen immer die Märkte.
Aber die grundlegende Problematik, dass das Finanzsystem seit der Lehman-Pleite schiefliegt, die ist nicht behoben.
Es ist nur noch schiefer geworden, sozusagen.
Der Lösungsweg, der eingeschlagen wurde, war der über eine immense Bereitstellung von Liquidität.
Genau diese Liquidität heizt nun wieder die Vermögensmärkte an, und die Entstehung weiterer Blasen wird wahrscheinlicher.
Die Rettung eines mit zu viel Liquidität versorgten Bankensystems führt nun zu einem extremen Anstieg der Staatsverschuldung.
Der Impulserhaltungssatz der Liquidität gilt also!
Sie verlagern Probleme nur, Sie lösen diese aber nicht.
Politiker sagen immer, dass es keine andere Möglichkeit als einen Bailout gibt.
Denn das System sei bedroht, und bestimmte Akteure seien zu groß, um zu fallen. Aber diese Denke führt nur dazu, dass Akteure an den Finanzmärkten weiterhin zu große Risiken eingehen.

Wie geht es weiter?

Es wird scheppern. Es ist nur die Frage, wann.
Das Risiko einer nächsten Krise ist immens.
Auch wenn es eine Rettung, also einen Bailout, geben wird für Griechenland.
Es wird sehr volatil bleiben und weitere Rückschläge geben.
Nicht nur im Markt für Unternehmensanleihen, sondern auch an den Aktienmärkten.
Das kann reinigenden Charakter haben.
Natürlich ist das mit Kosten verbunden, aber diese müssen gegen diejenigen eines Bailout gegengerechnet werden.
Aber das Griechenland-Problem wird doch mit denselben Mitteln bekämpft, mit dem die Politiker auch versucht haben, die Finanzkrise zu lösen:
Es ist aber dasselbe Mittel, mit dem die Finanzkrise überhaupt erst ausgelöst wurde: mit zu viel Liquidität
.

Das Gespräch führten Gerald Braunberger, Tim Höfinghoff und Stefan Ruhkamp.
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tibesti
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Beitrag von tibesti »

16.02.2010

Immobilienblase
US-Experten fürchten den nächsten Mega-Crash

Von Marc Pitzke, New York


Die US-Regierung verbreitet Optimismus, die Rezession sei überstanden. Doch renommierte Experten widersprechen: Sie warnen vor einem neuen, katastrophalen Crash, diesmal auf dem Markt für Gewerbeimmobilien. Betroffen wäre fast jeder Amerikaner - und die Deutsche Bank.

"Wenn das stirbt", sagt Charles Schumer und blickt sich wehmütig um, "dann stirbt New Yorks Herz und Seele." Der demokratische US-Senator steht vor den Backsteinfassaden der Stuyvesant Town, Manhattans einst größter Mietskaserne. Hunderte Anwohner umringen ihn, viele von ihnen leben seit Jahrzehnten hier. Einige haben selbstgemalte Transparente mitgebracht: "Rettet unsere Wohnungen!" und "Stoppt die Vertreibung von Arbeiterfamilien!"

Die Szene spielte sich kürzlich auf Manhattans East Side ab, allerdings ging sie völlig unter in der Nachrichtenflut jenes Tages, an dem das Erdbeben in Haiti, das US-Haushaltsdefizit und die Grammy-Verleihung die Schlagzeilen beherrschten. Dabei markierte sie einen Moment, aus dem sich womöglich der nächste Mega-Finanzcrash der USA entwickeln könnte.

Anlass der Demonstration in Stuyvesant Town war der größte Immobiliendeal der US-Geschichte, der in nicht mal vier Jahren zum größten Flop mutiert ist. 5,4 Milliarden Dollar hatten der Baukonzern Tishman Speyer und der Vermögensverwalter BlackRock 2006 für den Komplex und seine Nachbarsiedlung Peter Cooper Village hingeblättert. Doch jetzt mussten sie klein beigeben: Der Mammutkredit wuchs ihnen über den Kopf - schließlich waren sie gezwungen, die 110 Häuser mit 11.232 Wohnungen an ihre Gläubiger abzutreten. Damit ist das Schicksal der rund 25.000 Bewohner nun abermals offen.

Dabei steckt hinter dem Milliardenskandal noch weit mehr: Er ist eines der wenigen bereits sichtbaren Symptome einer drohenden neuen Finanzkrise. Noch ist sie nicht ausgebrochen, doch sie könnte die US-Wirtschaft schon bald erneut in die Tiefe reißen.

Es geht um 6,7 Billionen Dollar

Dass dies bisher für nur wenig Wirbel sorgt, liegt an der Materie. Denn diesmal geht es um gewerbliche Immobilienden - ein sperriger Markt, der für Laien nur schwer zu verstehen ist. Aber es ist ein Markt mit einem Volumen von 6,7 Billionen Dollar, fast doppelt so viel wie der gesamte US-Staatshaushalt 2011.

Ein Aufsichtsgremium des US-Kongresses hat jetzt ganz offiziell gewarnt: In den kommenden vier Jahren tut sich auf dem Gewerbeimmobilienmarkt ein neues, kaum fassbares Schuldenloch von 1,4 Billionen Dollar auf - mit dramatischem Dominoeffekt: "Eine beträchtliche Welle an Zahlungsausfällen bei Gewerbe-Hypotheken würde wirtschaftlichen Schaden auslösen, der das Leben fast jedes Amerikaners betreffen könnte".

Im Klartext heißt das: "Die Finanzkrise wird nicht enden." So formuliert es die renommierte Harvard-Juristin und Insolvenzspezialistin Elizabeth Warren. "Wir müssen sofort einen Plan ausarbeiten, bevor das System am Rande des Untergangs steht."

Warren ist die Vorsitzende des Congressional Oversight Panels (COP), eines überparteilichen Sonderausschusses, den der US-Kongress Ende 2008 einsetzte, um die Verteilung des 787-Milliarden-Dollar-Konjunkturpakets zu überwachen. Gemeinsam mit vier Kollegen, allesamt Finanz- und Kreditexperten, kam sie dabei zu einem erschreckenden Fazit.

Viele Kredite übersteigen der Wert der Immobilien

Ihre Sorge gilt den massiven Krediten, die den ohnehin schon wackligen Gewerbeimmobilienmarkt der USA aufrecht halten. Von 2011 bis 2014 würden insgesamt 1,4 Billionen Dollar fällig, schreibt der Ausschuss in einem Bericht. Gut die Hälfte dieser Kredite stünden aber "unter Wasser". Sprich: Sie übersteigen den Wert der Immobilien, die sie finanzieren.

Ein Kollaps dieses Markts, so der Ausschuss, würde vergleichbar verheerende Konsequenzen haben wie seit 2007 der Kollaps des privaten US-Immobilienmarkts: "Arbeitsplatzverluste, verlassene Läden, Bürogebäude und Wohnungen", heißt es im Bericht. Und zahllose neue Bankpleiten. Dies wiederum würde "den Aufschwung unterminieren und eine bereits schmerzhafte Rezession nur noch verlängern". Eine "einfache Lösung" gebe es nicht - und das US-Finanzministerium ignoriere das Problem.

Der US-Gewerbeimmobilienmarkt umfasst nicht nur Bürohäuser und Wolkenkratzer wie die meisten Skyscraper Manhattans. Sondern auch Einkaufszentren, Hotels, Industrieparks sowie Mietkomplexe wie Stuyvesant Town, in denen Abertausende Amerikaner leben. Die meisten dieser Projekte sind mit drei- bis zehnjährigen Bankdarlehen finanziert. Anders als auf dem privaten Markt muss die Kreditsumme erst zum Ende der Frist getilgt werden. Der Bauherr nimmt dazu dann meistens einen neuen Kredit auf.

Dabei stellen sich zwei Hauptrisiken. Erstens: Der Schuldner kann die Zinsen nicht aufbringen. Zweitens: Der Schuldner schafft es nicht, den ursprünglichen Kredit zu refinanzieren. "In beiden Fällen", so der COP-Report, "platzt das Darlehen, und die Immobilie kommt zur Zwangsversteigerung."

Auch die Deutsche Bank wäre betroffen

Zahllose Banken drohen plötzlich in einen ähnlichen Strudel zahlungsunfähiger Kunden gerissen zu werden wie in der Subprime- Hypothekenkrise von 2007/2008. In diesem Fall aber trifft es dem COP- Bericht zufolge eher die kleinen, weit verwundbareren Banken.

Schon jetzt stecken nach Recherchen der Beratungsfirma Real Capital Analytics in den USA fast 9000 Gewerbeimmobilien-Projekte in der Finanzklemme. Gesamtwert: 177,7 Milliarden Dollar. Der COP-Bericht schätzt, dass allein den Banken am Ende Verluste in Höhe von rund 300 Millionen Dollar drohen.

Zwei unglückliche Entwicklungen kommen dabei zusammen. Einerseits wurden die Darlehen zum Höhepunkt der Immobilienblase abgeschlossen, als die Liegenschaften - und Kredite - völlig überpreist waren. Andererseits führte die Rezession zum Einbruch beim Einzelhandel, zu Geschäftsschließungen, sinkender Nachfrage nach Gewerbeimmobilien, sinkenden Mieten und wachsendem Inventar - ein Teufelskreis.

Am schwersten betroffen wäre Wells Fargo, die drittgrößte US-Bank, die 43.000 gewerbliche Immobilienkredite über insgesamt 476 Milliarden Dollar hält. Außerdem mit auf dieser wenig beneidenswerten Top-Ten-Liste: PNC aus Pittsburgh (309 Milliarden Dollar), die Bank of America (132 Milliarden Dollar) sowie sogar die Deutsche Bank (64 Milliarden Dollar).

Die gleichen Instrumente wie in der ersten Krise

Wie auch im berüchtigten Subprime-Markt haben die Banken diese Gewerbedarlehen zu Investitionsvehikeln gebündelt, um damit weiter zu spekulieren. In diesen "commercial mortgage-backed securities" (CMBS) können sich die Hypotheken von jeweils Dutzenden Bürohäusern, Shopping-Centern, Hotels und Wohnkomplexen finden.

Ein einziger Zahlungsausfall kann das ganze Netz zerreißen. Eine weitere Parallele zum Crash der vergangenen Jahre: Auch diesmal hängen wieder komplizierte Derivate wie "credit defaults swaps" (CDS) mit an diesem Tropf. Es waren jene ungedeckten "Versicherungen" für Kreditrisiken, die zum Beinahe-Kollaps des US-Versicherungsgiganten AIG geführt hatten, der nur durch 180 Milliarden Dollar aus der Staatskasse abgewendet werden konnte.

Die Folgen dieser neuen Krise reichen aber noch viel weiter. "Leere Bürogebäude, Hotels und Geschäfte können direkt zu Stellenverlusten führen", orakelt der Bericht. "Zwangsversteigerungen von Wohnkomplexen können Familien aus ihren Häusern vertreiben, selbst wenn sie nie mit der Miete säumig waren." Und Banken würden mit Krediten noch knausriger, was wiederum den Mittelstand erneut mitreiße.

Auch die Kirche von England hängt mit drin

Wie tief die Krise gehen kann, zeigt allein die Milliardenpleite von Stuyvesant Town. Dort fürchten nun zahllose Co-Investoren um ihre Anteile - darunter die Regierung von Singapur, die Kirche von England und Calpers, der Rentenfonds des Bundesstaats Kalifornien.

Warren und ihr Expertenteam fordern deshalb einen Stresstest auch für die kleineren Banken, wie die Regierung sie voriges Jahr den 19 Top-Instituten verordnet hatte. Und selbst dort, kritisiert Warren, sei die Stabilität "nur bis Ende 2010" untersucht worden.

Die Demonstranten von Stuyvesant Town hatten neulich noch eine andere Idee. Sie appellierten an Obamas Chefberater David Axelrod - denn der ist dort aufgewachsen. "David, vergiss deine Wurzeln nicht", flehte einer der Mieter. "Es ist Zeit, heimzukehren."

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Beitrag von oegeat »

Kreditkrise erreicht Kuwait
Seit Monaten steckt Dubai in argen Finanzierungsnöten. Die Probleme des Emirats reißen nun auch Kuwait in die Tiefe: Zahlreichen Investmentgesellschaften droht wegen hoher Schulden und Verlusten die Pleite...

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Beitrag von kaalexs »

es läuft alle nach plan, aber ja,....http://www.wirtschaftsfacts.de/?p=3257#more-3257
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Beitrag von k9 »

Im Anhang eine Übersicht über die Entwicklung S&P 500 im zweiten
Jahr nach den prägnanten Krisen der jüngeren und älteren Vergangenheit.

Abgekupfert aus einem Beitrag aus "Wertpapier-Forum"; Original
auf der HP von Grüner-Fisher.

Spricht für sich.

Gruß k-9
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Beitrag von kaalexs »

k9
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Beitrag von k9 »

Der Meinungsfreiheit sind keine Grenzen gesetzt .......

oder

..... wer selber denkt ist klar im Vorteil.

Gruß k-9
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Beitrag von martinsgarten »

Auch die Dämme an der Front für Gewerbeimmobilien scheinen zu brechen, was eine weitere Ausweitung der Geldmenge nach sich ziehen wird.
Nach dem Immobilienfonds von Morgan-Stanley, der mit einem Verlust von 5,4 Mrd. USD fast zwei Drittel seines Eigenkapitals verlor, weisen nun zwei Weitere horrende Verluste auf.
Der "Reef America Reit III" der Deutschen Bank mit einem Verlust von mindestens 65 Prozent sowie der "Morgan Stanley Real Estate Fund VI" der von einem Wert bei 8,8 Mrd. auf 3,4 Mrd. US-Dollar abrutschte.

Nach Schätzungen ist in den nächsten Jahren alleine bei den Gewerbeimmobilien mit Ausfällen in Höhe von 1,4 Billionen USD zu rechnen, was dem Volumen der damaligen Subprime-Hypothekenkredite entspricht.
Weltweit steigen die Leerstandsquoten, die Mieteinnahmen sinken und die Wertverluste nehmen zu.
Die Harvard-Professorin Elizabeth Warren sagt dazu, dass "bis zu 3.000 mittelgroße Banken eine gefährliche Konzentration von Gewerbeimmobilien in ihren Büchern haben", womit knapp 40% der US-Banken in ihrer Existenz bedroht sind.
Aber auch die Ausfälle bei den privaten Eigenheimen werden wieder zunehmen und neue Staatshilfen erfordern, wenn das zentralistische System vorerst noch nicht kippen darf.
Hier gibt es nicht nur in den USA, sondern weltweit, überall dort wo die künstlich niedrigen Zinsen der Geschäfts- und Notenbanken zu Fehlallokationen verleiteten, Berichtigungsbedarf.
Den Anfang vom Ende würden steigende Inflationsraten und steigende Zinsen bringen, was die Politik mit allen Mitteln hinauszögern will.
Dies würde alle Fehlallokationen, nicht nur die der Staatshaushalte oder im Immobilienbereich, zutage fördern und die Bereinigung erzwingen

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Beitrag von MHeinzmann »

Finanzkrise 2.0?

Eine ganze Serie von Artikeln in den letzten Tagen über das drohende Debakel am US-Gewerbeimmobilienmarkt:

Spiegel Online

Spiegel Online

FAZ

Focus

Handelsblatt

Da rollt was heran, inzwischen dürfte jeder schon davon gehört haben.
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Beitrag von martinsgarten »

Deutsche kauft... griechische Anleihen!
Veröffentlich am 05.05.2010 08:02:00 Uhr von Ralf Flierl
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Nun ist es also offiziell vollbracht.
Griechenland ist gerettet (mal wieder).
Ein Hoch auf die internationale Solidarität! In einer Kampagne des Handelsblatts tat sogar der eigentlich als "blanker Hans" bekannte ehemalige Bundesfinanzminister Eichel kund, dass er nun aus Solidarität zum ersten Mal in seinem Leben [sic!] Anleihen gekauft habe - und zwar griechische!

Deutsche kauft... griechische Anleihen!

Der Tenor des Artikels erinnert denn auch entfernt an vergangene Zeiten, als man den Deutschen unter Hinweis auf die völkische Solidarität ihr Einkaufsverhalten vorschreiben wollte, diesmal ist es halt das Investitionsverhalten und die europäische Solidarität.
Schon erstaunlich, welche Blüten das Ganze inzwischen treibt.
Dass die Aktion des Handelsblatts an Platt- und Plumpheit kaum zu überbieten ist - geschenkt!
Interessant ist vielmehr etwas anderes: zwischen den Zeilen des Artikels liest man das Griechenland nur ein Ausrutscher war und mit der Hilfe der EU, des IWF, der EZB und der Einzelstaaten (allen voran Deutschlands) schnell wieder auf die Beine kommen wird und dann ist wirklich alles wieder im Lot... Unsinn!

Griechenland ist nur ein weiteres Glied der Ereigniskette, die mit dem Bankrott des Investmenthauses Lehmann Brothers ihren Anfang nahm und mit dem Zusammenbruch unseres Finanzsystems enden wird.
Damals erkannte man, dass die Fallhöhe zu hoch geworden ist - seitdem steht unumstößlich fest, dass kein Unternehmen (ab einer gewissen Größe) und schon gar kein Staat fallen gelassen werden wird.
Daran haben wir an dieser Stelle und auch in unserem Heft nie einen Zweifel gelassen, während im Mainstream immer diskutiert wurde, ob und wenn ja in welcher Höhe die Hilfen den kommen würden.


Die finale Katastrophe

Warum wir dies so klar postulieren konnten, verehrte Leserinnen und Leser, hat einen einfachen Grund:
wir haben das richtige Handwerkszeug.
Die Österreichische Schule der Nationalökonomie gibt uns ganz klar den Fahrplan der Krise an die Hand - wie gewisse technische Probleme dabei gelöst werden (ob die EZB die Schulden nun direkt monetarisiert, ob mit Bürgschaften gearbeitet wird oder wer welche zusätzliche Schuldenlast schultern muss) ist dabei zweitrangig.

Ludwig von Mises hat es einfach und klar formuliert:

"Es gibt keine Möglichkeit, den finalen Zusammenbruch eines Booms zu verhindern, der durch Kreditexpansion erzeugt wurde
.
Die einzige Alternative lautet:

Entweder die Krise entsteht früher durch die freiwillige Beendigung einer Kreditexpansion - oder sie entsteht später als finale und totale Katastrophe für das betreffende Währungssystem"
(Aus dem Buch "Nationalökonomie" - Theorie des Handelns und Wirtschaftens. Erstauflage 1940)

Nach Lehman fiel die Entscheidung für letzteres und auf die Konsequenzen dessen steuern wir nun unerbittlich zu.
Als nächstes werden die Spanier oder die Portugiesen gerettet werden - auch hier gilt natürlich die neue europäische Solidarität, irgendwann kommen die Briten und ganz am Schluss machen die Vereinigten Staaten das Licht für den Dollar und das gesamte westliche Finanzsystem aus.
Bis dahin werden die Schulden ins Unermessliche wachsen und die Aktienmärkte in ungeahnte (nominale) Höhen treiben.
Und damit sind wir bei den Märkten:

Sell in May and go away...?

Jedes Jahr im Mai macht diese Börsenweisheit ihre Runde.
Und über viele Jahre lag man damit auch ziemlich richtig, auch wenn sich dieses Kursmuster so in der jüngsten Vergangenheit nicht mehr bestätigt hat. Da die Börsen aber auch und gerade kurzfristig extrem Psychologie-getrieben sind, müssen wir es in unsere Überlegungen auf jeden Fall mit einfließen lassen.
Und in der Tat ist es so, dass sich auf den Charts einiger wichtiger Indizes Umkehrformationen auszubilden beginnen.
Wie hier beispielsweise der Chart des S 500. Auf dem relativ kurzen Chartbild hat sich eine wunderbare kleine Schulter-Kopf-Schulterformation (SKS) ausgebildet (rote Bögen). Am heutigen Dienstag wurde sogar die Nackenlinie der SKS (schwarze Linie) durchbrochen.
Die Korrektur hat nun aus unserer Perspektive das Potenzial bis in die relativ breite Unterstützungszone zwischen 1.150 und 1.130 Punkten zu laufen (blaue Linien).

Auch die breite Anlegerschaft ist äußerst nervös.
Ebenso auch einige unserer Leser, die in den letzten Tagen bei uns in der Redaktion anriefen und wissen wollten wie es denn weiter geht.
Dabei hat sich an unserer immer klar und offen kommunizierten Position nichts geändert.
Für uns ist klar, dass die Märkt von den enormen Geldmengen ganz einfach nach oben gedrückt werden.
Allerdings wird dies keineswegs linear geschehen, sondern dürfte immer wieder mit schnellen scharfen Rücksetzern verbunden sein, die die Investorengemeinde verunsichern werden - gerade an dieser Verunsicherung, besser bekannt als die berühmte "wall of worry", wird sich die "Katastrophen-Hausse" immer weiter nach oben hangeln.
Kurzfristig hatten wir jedoch in den letzten Ausgaben des Weekly ebenfalls daraufhingewiesen, dass die Zone zwischen 6.100 und 6.300 Punkten nicht so einfach zu überwinden sein dürfte.


Fazit

Lassen Sie sich von den scharfen Rücksetzern, wie denen der letzten Tage (inklusive des heutigen und vermutlich noch dem einen oder anderen in den nächsten Tagen) nicht verunsichern.
Der letzte Bullenmarkt unseres Finanzsystems wird noch einen ganze Weile weiterlaufen, wenn auch unter deutlich volatileren Bedingungen


© Fabian Grummes, Ralf Flierl
Quelle: Auszug aus dem aktuellen http://www.smartinvestor.de" rel="external" title="">Smart Investor Newsletter.
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Beitrag von raketen101 »

Finanzkrise 2.0
Das Zocken geht weiter :!: :roll:

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnav ... umentation
"Krisen sind Zeiten, in denen man weder Kreditnehmer noch Kreditgeber sein will". - Bill Bonner
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