Finanzkrise nicht am Ende

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Moderator: oegeat

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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

raketen101 hat geschrieben:Finanzkrise 2.0
Das Zocken geht weiter :!: :roll:

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnav ... umentation

Hat es je aufgehört ?
Ich hatte nie den Eindruck
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Beitrag von kaalexs »

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Beitrag von kaalexs »

Im späten Handel drehte die Stimmung in New York, ausgelöst durch den chinesischen Staatsfonds. Presseangaben zufolge will dieser zwar in Europa investiert bleiben, dennoch überdenke man das Engagement in europäischen Staatsanleihen. Die US-Börsen schlossen daraufhin im Minus.

manche hier sprechen von panikmache der medien,
der markt und scheinbar auch die chinesen sehen es anders,
es kann natürlich auch sein das sie nur "ihren" dollar stärken wollen,
die wallstreet sah es gesten jedenfalls nicht so.
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Beitrag von oegeat »

jojo und heute morgen hoben die aktien alle ab .... bzw der US Futures leget zu und hat alles was er zum schluß verlohr wieder aufgeholt ....

die begründung dafür wurde genannt das die Mizitante in der nacht nen guten schlaf hatte und 2 mal kam bevor sie erschöpft .... :roll: mei mich kotzt das an wenn ich diese nachgereichten begründungen lese deren Wahrheitsgehalt gleich Null ist -den die Wahrheit ist das zum ende der "sitzung" am Klo die Leute Gewinne mitnahmen weil man die Querlinie erreichte und es zu einer Stop Los abräumorgie kam und sonnst gar nichst.


hier de chart grau gestern grün heute

Bild
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Beitrag von kaalexs »

wenn die wallstreet am späten nachmittag dreht,
folgt der dax in der regel promt,
.....aber sicher nicht wegen deiner striche-theorie.
die charttechnik hat sicher ihre bedeutung aber nicht die, die du ihr zugestehst.
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Beitrag von oegeat »

die charttechnik hat sicher ihre bedeutung aber nicht die, die du ihr zugestehst
eh nicht ..! eine viel größere Goldman Sachs und JP Morgen sowie deutsche bank richten ihre Nockouts genau so aus das man sehen kann welche linien relevannt sind
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Beitrag von kaalexs »

...ich werd dich wieder errinnern wenn die daten die märkte wieder bewegen.
für nockout wie du es nennst ist das chartbild sehr gut zu brauchen!
ich bin gesetern vormittag mit 400T in den deutschen markt rein, aufgrund der charttechnik (deuíner).

...aber deine anschauung, die daten haben keinen einfluß, sondern werden nur nachgereicht ist unfug.
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Beitrag von oegeat »

...aber deine anschauung, die daten haben keinen einfluß, sondern werden nur nachgereicht ist unfug.
und ob das so ist !!!!!!!!!!!



Bild
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Beitrag von kaalexs »

das hab ich schon x-mal gelesen von dir,
es geht ja nicht um 1000ende daten, meistens reicht eine meldung um eine dementsprechende bewegung herbeizuführn.
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Beitrag von kaalexs »

Bill Gross: Staatsbankrotte als einziger Ausweg aus dem Schuldendilemma
27.05.2010

Staatsbankrotte sieht Bill Gross, seines Zeichens Co-CEO von Pacific Investment Management Corp. (PIMCO), als einzigen Ausweg für so manchen staatlichen Schuldner, wie er in seinem monatlichen Investment Outlook für Juni schreibt:



Es kann Jahrzehnte dauern, eine Schuldenlast zu akkumulieren, aber nur wenige Monate, bis man dadurch in einen krisenhaften Zustand gerät. Viele Investoren, genauso wie Ökonomen und Politiker, zeigen wenig Verständnis dafür, dass sich die Einstellung zum Verleihen von Geld an Staaten so schnell ändern kann. Diese Gruppen haben einen Mind-Set, dass es wie bei Märkten und Arbeitsplätzen zu einer Rückkehr zur Normalität kommt, was aber manchmal genau nicht geschieht.




Die gegenwärtige Phase ist durch die Schuldenhöhe der Staaten und ihre Fähigkeit, aus ihrer Verschuldung herauszuwachsen, charakterisiert. Niemand kann mit Bestimmtheit sagen, wo die Schuldengrenze liegt beziehungsweise ab welchem Wirtschaftswachstum man von einem zu geringen spricht, hebt Gross hervor. Wirtschaftshistoriker wie Kenneth Rogoff sagen, dass ab einem Schuldenniveau von 80 bis 90 Prozent des BIP das Wachstum regelrecht verkümmert. Griechenland ist bereits darüber hinaus, was potentielle Zeichner neuer Anleihen beziehungsweise Kreditgeber verschreckt.



Bezieht man in die Betrachtungen neben staatlichen Schulden auch jene der Unternehmen und privaten Haushalte mit ein, wird das Bild noch düsterer, was insbesondere auch für die USA selbst gilt. Ein zu hohes Schuldenniveau, verbunden mit geringem Wachstum, lassen Gläubiger leicht davon Abstand nehmen, neue Kredite zu geben.



Souveräne Staaten tun nun alles dazu, um das Wachstum der Schulden zu stoppen. Nicht nur Europas Südflanke, sondern auch Frankreich, Großbritannien, Japan und sogar die USA arbeiten sich in Richtung geringerer Budgetabgänge vor. Noch immer fragen sich manche Marktteilnehmer, ob nicht manche souveräne Schuldner zu weit gegangen sind und eine Restrukturierung der Schulden unumgänglich ist.



Bei der Festlegung der Zinsaufschläge für Griechenland durch IWF und EU auf Libor plus 300 bis 350 Basispunkte gibt es kein vernünftiges Szenario, wie Griechenland aus dem Schuldendilemma herauswachsen könnte. Fiskalische Sparmaßnahmen führen nun einmal auf kurze Sicht zu einem niedrigeren Wachstum. Budgetäre Schritte bedeuten Arbeitsplatzabbau, Lohn- und Pensionskürzungen und damit einen rückläufigen Konsum. Eine Rezession ist damit unausweichlich, die Staatsschuldenquote steigt dann wegen des sinkenden BIP weiter an. In vielen Fällen kann es deshalb für ein Land gar nicht möglich sein, durch die Reduktion der Defizite aus der Schuldenkrise herauszukommen, schreibt Gross.



Ist es möglich, durch eine Erhöhung der Verschuldung aus der Schuldenkrise herauszukommen? In einzelnen Fällen wohl schon. Dies gelingt aber nur bei günstigen Voraussetzungen wie einen niedrigen Verschuldungsgrad, niedrigen Zinsen und wachstumsankurbelnden Staatsausgaben auf Pump. Dann könnte ein Staat dem deflationären Schuldeneffekt durch die Schaffung neuer Schulden entkommen. Einer Handvoll Länder inklusive der USA wird das zugetraut, allerdings hegen Investoren wie PIMCO starke Zweifel daran, ob die US-Budgetdefizit zu stärkerem künftigen Wachstum der Volkswirtschaft führen können.



Fiskale Sparmaßnahmen und konservative Budgets könnten für Griechenland und einige andere Staaten in vergleichbarer Situation zu spät kommen. Eine Fortführung des Deficit Spending könnte ein Privileg weniger sein. Die meisten westlichen Industriestaaten sind dann zwischen den beiden Extremen gefangen, müssen mit niedrigeren Wachstumsraten und Schwankungen am Wege dorthin fertig werden.



Die Investorengemeinde andererseits muss sich auf schmerzlich magere Jahre in der näheren Zukunft einstellen, ist der Deleveragingprozess, der sich auf zu hohen Schulden und zu geringem Wachstum gründet, nicht von heute auf morgen beendet. Auf mittlere Sicht sei bei einem ausgewogenen Aktien- und Rentenportfolio von Jahresreturns in der Höhe von vier bis sechs Prozent im Schnitt auszugehen, schließt Gross seine Ausführungen. Negative Überraschungen sind dabei nicht auszuschließen.

Quelle: FONDS professionell
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Das hat er aber schön gesagt:

Die Investorengemeinde andererseits muss sich auf schmerzlich magere Jahre in der näheren Zukunft einstellen, ist der Deleveragingprozess, der sich auf zu hohen Schulden und zu geringem Wachstum gründet, nicht von heute auf morgen beendet....
Auf mittlere Sicht sei bei einem ausgewogenen Aktien- und Rentenportfolio von Jahresreturns in der Höhe von vier bis sechs Prozent im Schnitt auszugehen, schließt Gross seine Ausführungen.

Negative Überraschungen sind dabei nicht auszuschließen

Ich mache es kurz - die können sich auf saftige Abschreibungen ihres Vermögens einstellen.
Da führt kein Weg vorbei.
man nennt es auch Forderungsverzicht.
Nur so kann die Schuldenorgie wieder NEU starten :lol:
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Beitrag von oegeat »

kaalex hat geschrieben:...... meistens reicht eine meldung um eine dementsprechende bewegung herbeizuführn.
genau und wo es hingeht bestimmt der chart ... den man ist vorher schon Positioniert ..die großen jungs ... am Abend hören wir entweder

das glas ist halb voll deswegen gings hoch

und wenns runter ging das glas war eh schon halb lehr .....

beides ist blödsinn sondern nur ein nachhineinbegründung :wink:
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Beitrag von kaalexs »

der dax steigt den ganzen nachmittag leicht an(tümpelt seitwärts dahin oder verliert die ganze zeit leicht)
plötzlich kommt eine sehr nagative meldung aus amerika und der dax bricht stark ein-schon oft so gehabt und die chartisten habens nicht angekündigt.
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Beitrag von oegeat »

...die chartisten habens nicht angekündigt.....
keine ahnung mit welchen Chartisten du verkehrst :wink: kann ich daher nicht beurteilen :wink:

hir von gestern ...
Bild
man beachte die linin wo man eigenartiger weise ..jeweis verharrte .. hmm warum genau da :lol:

gan einfach weil Mio von charttechniker wie ich die linein so malen ... doch du hast leider tomaten im Kopf :lol:

Bild

aber ahst recht liien sidn alles zufällig ,,,, jajaja träum weiter

Thread Dax hier

rechtschreib und Tipfehler sind gewollt und als Signatur zu verstehen ...denneben dem Traden habe ich eigendlich keine zeit für den Blödsinn ..den so grundsatzdiskusionen mit jemanden der in einem chart keine grade Linie malen kann ist zeitverschwendung :wink:
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Beitrag von kaalexs »

wenn in den nächsten minuten sehr negative daten über die ticker laufen,
so wissen dies auch die charttechniker mit denen du verkehrst nicht,
aber die märkte werden drauf reagieren.
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Beitrag von oegeat »

das mag sein ..doch die richtung ist klar .. und auch welceh linie getroffen wird zu dem wird auch die "Nachricht" gefiltert die "angeblich" das bewirkt hat ... fazit alles blödsinn
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Beitrag von martinsgarten »

Es war eine Weile Ruhe - es war aber auch klar, dass das noch einmal hochkommt

Anleihen: Dubai-Krise kommt zurück
Die Dubai-Krise haben Anleger schon fast vergessen, jetzt ist wieder ein Unternehmen des Emirats in Zahlungsnöten.
Die Dubai International Capital bittet um Zahlungsaufschub.
Die Gläubiger der Beteiligungssparte des staatlichen Mischkonzerns Dubai Holding haben der Bitte offenbar bereits entsprochen.

HB DUBAI. In Dubai kriselt es wieder.
Ein halbes Jahr nach dem Beinahe-Kollaps von Dubai steckt erneut ein prominentes Unternehmen des Emirats in Zahlungsnöten.
Die Dubai International Capital (DIC), die Beteiligungssparte des staatlichen Mischkonzerns Dubai Holding, bat seine Gläubiger am Donnerstag um einen dreimonatigen Zahlungsaufschub bei im Juni auslaufenden Krediten über 1,25 Mrd. Dollar.

Wie Reuters erfuhr, haben die wichtigsten Geldgeber der Bitte bereits nachgegeben.
Die Dubai Holding verfügt über ein großes Portfolio im Hotel- und Immobiliensektor und befindet sich im Besitz von Scheich Mohammed bin Raschid al-Maktum. Die "Financial Times" hatte schon im März von Finanz-Problemen des Konzerns berichtet.

Der Zeitung zufolge erwägt der Konzern, bis zu 20 Mrd. Dollar umzuschulden. Vergangene Woche hatte sich der staatliche Mischkonzern Dubai World mit seinen Haupt-Gläubigern auf eine Milliarden-Umschuldung geeinigt.

Nach dem Ende des Immobilienbooms befinden sich viele Firmen des Landes in Schwierigkeiten. "In dem System gibt es dringenden Bedarf an Kapital. Dubai World war noch lange nicht das Ende vom Lied", erläuterte Robert McKinnon von ASAS Capital.

"Wahrscheinlich wird es weitere Umstrukturierungen geben, aber auf einem niedrigeren Niveau als Dubai World." Die Ankündigung von DIC werde aber wohl nicht zu neuen Absturz des Marktes führen, wie dies noch im November bei Dubai World der Fall war.
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Beitrag von kaalexs »

Der schweizer hedgefondmanager felix zulauf zur aktuellen situation,
http://www.zuam.ch/publications/2010_de ... onntag.pdf
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Beitrag von kaalexs »

Roubini: Staatsbankrott und Inflation
Von: Michael Mross
29. 05 2010
Prognose-Legende Nouriel Roubini sieht schwarz für die Zukunft: "Die zweite Welle der Finanzkrise rollt auf uns zu". In den kommenden drei Jahren droht der Welt eine tiefe Deflation. Anschließend folgt die Inflation. MMnews traf den Wirtschaftsprofessor in Frankfurt.


Schon 2006 sah der New Yorker Wirtschaftsprofessor die Finanzkrise in ihrer katastrophalen Tragweite voraus. Damals wurde Nouriel Roubini noch belächelt. Doch was dann geschah, übertraf selbst die finstersten Voraussagen. Nun sagt Roubini voraus: Die zweite Welle der Finanzkrise ist im Anmarsch – mit verheerenden Folgen.

Roubini war für ein paar Stunden in Frankfurt, wo er sein neues Buch vorstellte: „Das Ende der Weltwirtschaft und ihre Zukunft“. MMnews hatte dabei Gelegenheit, das Thema „Krise“ mit dem Wirtschaftsexperten zu vertiefen.

Wie geht es nun weiter? Auch für die kommenden Jahre gibt Roubini keine Entwarnung. Er prophezeit sogar, dass es noch schlimmer kommt. Seiner Meinung nach werden derzeit die Fundamente für eine noch größere Blase gelegt. Doch diese Bombe werde erst später hochgehen.

Ich wollte von Roubini wissen, ob er die derzeitigen und zukünftigen Probleme nicht als eine zwangsläufige Folge des Geldsystems ansehe, welches auf Gedeih und Verderb darauf angewiesen sei, die Schuldenmenge zu erhöhen. Befinden wir uns damit nicht in einer Sackgasse?

Roubini antwortete darauf ausweichend. Das Thema „Geldsystem“ scheint offenbar nicht auf seinem Radar zu sein. Vielmehr führte er die Krise auf eine typische Bubble zurück, welche auf unverantwortliche Weise von Banken und Notenbanken erzeugt wurde, in dem diese Billionen an Krediten für fragwürdige Investitionen verteilten.

Seiner Meinung nach sei die Krise nur entstanden, weil die Anforderungen für Kredite heruntergeschraubt wurden und das Geld in Konsum oder überbewertete Immobilien geflossen sei. Die Frage, ob das Geldsystem nicht ausgerechnet eine solche Fehlallokation erzwinge, blieb unbeantwortet.

Die Finanzkrise ist demnach für Roubini nicht etwa eine existenzielle Geldsystemkrise, sondern eine typische „Finanzkrise“, das Platzen einer Blase, wie wir sie seit der großen Tulpenspekulation oder der South Sea Bubble schon oft gesehen hätten.

Im weiteren Verlauf der Finanzkrise 2.0 prognostiziert Roubini den möglichen Staatsbankrott westlicher Industrienationen. Auf die Frage, wie dieser verhindert werden könne, ermahnte er die Staaten zu sparen und das Monetarisieren von Schulden einzustellen. Ob damit aber nicht gleichzeitig der Weg in den deflatorischen Crash drohe, diese Frage blieb offen.

Sein Rezept: Banken dürfen Kredite nur ausgeben, wenn das Geld in die Produktion fließt und damit das Wirtschaftswachstum gesteigert werden kann. Die Krise sei ausgelöst worden, weil das Gegenteil passierte.

Für die nächsten drei Jahre sieht Roubini schwarz. Zunächst rechnet er mit einer harten Deflation. Kapazitätsüberhänge, Arbeitslosigkeit, Angst um Jobs, steigende Produktivität und geringere staatliche und private Ausgaben würden in eine schwere Deflation führen – prognostiziert Roubini. In diesem Ambiente sieht er die Kurse für Aktien, Rohstoffe aber auch Immobilien einbrechen.

Auf mittlere Sicht befürchtet Roubini allerdings eine starke Inflation. Zwar würden die Banken das Geld derzeit nicht „rausrücken“, aber der Zeitpunkt wird kommen, wenn die aufgestaute „Mauer des Geldes über Güter und Dienstleistungen hereinbricht“.


Die monetäre Basis der Banken steigt und bildet ein explosives Gemisch. Staaten und Zentralbanken würden immense Geldbeträge drucken, welche auf jeden Fall bald auch ihren Weg in den Wirtschaftskreislauf finden würden. Wie hoch die Inflation dann ausfallen würde, könne man jetzt noch nicht sagen, so Roubini. Fakt jedenfalls sei, dass dann eine noch größere Blase platzen würde.

Zum Thema Euro / Dollar bemerkte Roubini, dass der Dollar „weniger hässlich“ sei als der Euro. Damit wolle er nicht sagen, dass irgendeine Währung besser wäre. Allerdings sei der Dollar in der Krisensituation besser gemanagt, während der Euro in den Mühlen der Politik zerrieben würde.
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Beitrag von kaalexs »

«Auch die Amerikaner werden irgendwann in die Wand fahren»
Von Alain Zucker. Aktualisiert am 05.06.2010

Weitermachen wäre fatal: Nur wenn man den Gürtel enger schnalle, gebe es positive Zeichen für die Weltwirtschaft. Ökonom Nouriel Roubini zu den globalen Aussichten.

«Mit dem richtigen Timinig lassen sich sowohl Inflation als auch Deflation verhindern»: Nouriel Roubini.

Nouriel Roubini wurde als Sohn iranischer Juden in Istanbul geboren und ist Professor an der Stern School of Business in New York. Er warnte bereits 2004 vor dem Platzen der Hypothekenblase in den USA und wurde dafür oft als «Dr. Doom», als «Dr. Untergang» verspottet. Im Nachhinein allerdings stellte sich seine Prognose als zutreffend heraus.

Herr Roubini, wann wird Dr. Doom endlich zu Dr. Boom?
Ich bin nicht Dr. Doom. Wenn ich sagen würde, die Welt gehe zu Ende, obwohl sie wächst, könnte ich in meinem Geschäft nicht lange überleben.

Kaum glaubten wir, das Schlimmste sei vorbei, begann Europa zu wanken. Sie erwarten sicher eine Rezession.
Das Risiko besteht, zumindest für die Eurozone. Das Wachstum wird gegen null fallen. Auch wenn das vielleicht noch keine richtige Rezession ist, wird es sich so anfühlen. Griechenland war nur die Spitze des Schulden-Eisbergs. Auch die Amerikaner werden irgendwann in die Wand fahren, wenn sie so weitermachen.

Bedroht die europäische Schuldenkrise die Weltwirtschaft?
Falls die Sache mit einem unkontrollierten Kollaps von Ländern endet, dann riskieren wir eine zweite Finanzkrise. Wenn Länder von einem Tag auf den andern zahlungsunfähig werden, wenn sie plötzlich und unfreiwillig aus der Währungsunion austreten müssen, wenn Banken untergehen, die zwar zu gross sind, um unterzugehen, aber nicht gross genug, um gerettet zu werden: Solche Sachen müssen Sie sich vorstellen. Ich sage nicht, dass dieses Szenario eintrifft, aber wenn, dann wäre es schlimmer als der Kollaps von Lehman Brothers.

Sie haben viele Schuldenkrisen studiert. Was ist die richtige Politik?
Es war richtig, dass Europa und die USA all das Geld ausgegeben haben, um ihre Volkswirtschaften zu stützen. Nur: Wie schnell ändern wir die Politik der Grosszügigkeit? Die Finanzmärkte fordern bereits von Ländern wie Griechenland und Spanien, dass sie sparen und Steuern erhöhen müssen, wenn sie den Zugang zu den Kapitalmärkten nicht verlieren wollen. Dass diese Länder in einer Rezession sind, interessiert Investoren nicht.

Kann man sich mit einer scharfen Sparpolitik aus der Krise retten?
Wenn die Regierungen zu früh sparen, schwächen sie die Nachfrage und gefährden den Aufschwung. Warten sie zu lang und finanzieren ihre Defizite mit der Notenpresse, riskieren sie eine Katastrophe mit hohen Zinslasten und Inflation. Man ist verdammt, wenn man spart, und man ist verdammt, wenn man es nicht tut.

Und was empfehlen Sie?
Jedes Land sollte sich dazu verpflichten, seinen Staatshaushalt mittelfristig zu sanieren. Verpflichtet man sich auf einen glaubwürdigen Mehrjahresplan, sehen auch die Finanzmärkte das Licht am Ende des Tunnels und gewähren den zusätzlichen finanziellen Spielraum, den viele Staaten im Moment brauchen. Es gibt die Quadratur des Kreises.

Das hören die Deutschen nicht gern. Der Euro wird weiter sinken.
Wieso soll das ein Problem sein? Ein sinkender Euro stellt die Wettbewerbsfähigkeit dieser Länder wieder her. Und es hilft auch den Deutschen, ihren Beitrag zu leisten. Sie konsumieren zu wenig, sparen zu viel, auch weil die Politik eine Erhöhung des verfügbaren Einkommens nicht fördert. Sinkt der Euro nochmals um 20 bis 30 Prozent, wird Deutschland superkompetitiv und kann sich steigende Löhne erlauben, um die Nachfrage in der Eurozone zu stimulieren.

Die Deutschen haben wieder Angst vor Inflation. Teilen Sie diese nicht?
Wo sehen Sie Inflation? Das ist in den nächsten zwei bis drei Jahren bestimmt die kleinste Sorge Europas. Viel grösser ist die Gefahr, dass hier das Gleiche passiert wie einst in Japan: Stagnation, was Deflation und hohe Arbeitslosigkeit bedeutet. Da wieder herauszukommen, ist sehr, sehr schwierig. Wir sollten uns erst um die Inflation sorgen, wenn die Inflation zu einer wirklichen Gefahr wird. Sobald der Aufschwung sich als robust erweist, kann die Zentralbank dann Gegensteuer mit höheren Zinsen geben. Man muss heute nicht zwischen Deflation und Inflation wählen. Mit dem richtigen Timing lässt sich beides verhindern.

Ist ein Schuldenverzicht der Griechenland-Gläubiger, also der Banken, noch vermeidbar?
Sehen Sie sich doch das drakonische Sanierungsprogramm in Griechenland an. So etwas hat noch kein Land gemacht. Es wird zu einer weiteren Rezession kommen, und die Schulden werden sich schliesslich bei 140 Prozent des Bruttoinlandprodukts stabilisieren. Ist das etwa Stabilität?


Sollen die Banken also auf ihre Forderungen verzichten?
Nein. Um die Zahlungsunfähigkeit eines Staates zu verhindern, hat man in ähnlichen Fällen das Konzept der sogenannten «freundlichen» Umschuldung entwickelt. Ein Land bietet den Gläubigern einen Austausch an: alte Schulden gegen neue, eine Verlängerung der Zahlungsfristen, eine Beschränkung der Zinssätze und mehr. Die Verluste bleiben begrenzt, und man verhindert einen Fall wie Argentinien, wo die Gläubiger auf 75 Prozent ihrer Ausstände verzichten mussten.

Wird der Euro die Krise überleben?
Die Wahrscheinlichkeit, dass das eine oder andere Mitglied austreten muss, hat sich sicher erhöht, liegt aber noch unter 50 Prozent. Das ist der erste richtige Test für die Währungsunion. Alles hängt von ihrer Reaktion ab und ihrer Bereitschaft, den Euro sinken zu lassen.

Haben Sie auch gute Nachrichten?
Mittelfristig schon. Die Schwellenländer sind in viel besserer Form als die Industrieländer. Sie wachsen schneller, ihre potenzielle Wachstumsrate ist zwischen 5 und 8 Prozent. Das macht die Welt stabiler, weil es mehr Wachstumsquellen gibt als nur die USA und Europa. Das Schuldenproblem der westlichen Volkswirtschaften kann mit der Zeit gelöst werden – auch wenn wir unsere Gürtel erst einmal enger schnallen müssen. Wir sind innovativ, kreativ, führend bei erneuerbaren Energien, Web 3.0, Biotechnologie, Neurowissenschaften usw. Es gibt also die positive Story, die rosa Zukunft, in der die Welt nicht untergehen wird.
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Beitrag von oegeat »

kaalex interessanter Artikel - der eines zeigt das der Staat das System mit 100erte Möglichkeiten sich selbt am Leben zu erhalten kann.
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Beitrag von kaalexs »

hm...natürlich gibt es möglichkeiten,aber ich glaube eher
bevor die westlichen politiker einen steinigen weg durch pest und cholera gehen,
gehen sie den weg des gelddruckens.
das weltweit enorme potential der entwicklungsländer und die möglichkeit des westen daran mitpartizipieren sind meine grösste hoffnung.
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Nach langer Pause hat die aus meiner Sicht beste Informationsseite im deutschsprachigem Raum, die im Internet zu finden ist, wieder eine hervorragende Übersicht über den Zustand der Wirtschaft in den USA und Europas geliefert.
Fazit: Ein einmaliges Trauerspiel - eine Verbesserung nicht erkennbar !


schon interessant und sagt einiges über unsere Gesellschaft:
" In eigener Sache:
Nach über 3 Jahren intensiver Begleitung der Entwicklungen an den Finanzmärkten und der Wirtschaftsdaten im Blog Querschüsse werde ich wie die letzten 3 Wochen weiter Pause einlegen und nur noch gelegentlich schreiben. Der zeitliche Aufwand ist einfach zu groß, um dies in der schmalen Freizeit zu stemmen. Die Motivation für den Blog lässt sich nicht halten, die bisher erreichte Relevanz und Reichweite der Querschüsse bleibt beschränkt, zu wenige Menschen interessieren sich für Wirtschaft und Finanzen."


Sonntag, 6. Juni 2010
"Voodoo-Ökonomie"

USA:
Die Zahl der dem Arbeitsmarkt nicht zu Verfügung stehenden Arbeitskräfte, Erwachsene ab 16 Jahre, stieg im Mai 2010 um +493'000 auf 83,107 Millionen!
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Politik Im Gespräch | 03.06.2010 14:00 | Stefan Fuchs


"Teile des Finanzmarktes einfach schließen"

Der britische Wirtschaftshistoriker Lord Robert Skidelsky hält einen Europäischen Währungsfonds für ebenso notwendig wie eine EU-Wirtschaftsregierung

Der Freitag: Was wären wichtige Instrumente, um mit der Finanzkrise kurzfristig fertig zu werden und auf längere Sicht mit nötigen Reformen zu beginnen?

Lord Skidelsky: Wir können für Jahre nicht wirklich mit Erholung rechnen, sondern müssen mit hohen Staatsschulden und einer Reihe neuer Einbrüche leben – eine düstere Aussicht.
Ich weiß nicht, wie wir da herauskommen sollten, wenn wir nicht etwas tun, das für mich im Moment unvorstellbar ist. Nämlich, dass die Regierungen weitgehend die Kontrolle über die Wirtschaft übernehmen und die Ausgaben steuern.

Radikale Neokeynesianer wie Paul Krugman und Joseph Stiglitz kritisieren schließlich, dass selbst das große US-Konjunkturprogramm viel zu klein ausgefallen sei. Während die Konservativen in Großbritannien die Auffassung der deutschen Regierung teilen und eine Schuldenbremse einführen wollen. Mit anderen Worten: Der Konflikt um den Weg aus dem Abgrund ist noch nicht einmal entschieden, von einer Debatte über notwendige Reformen ganz zu schweigen.
Es ist eben sehr viel einfacher, gar nicht erst in den Abgrund zu stürzen, als sich wieder daraus zu befreien.

Ist jetzt die Deflationsgefahr durch ein frühes Sparen größer als die Gefahr, die durch die Staatsverschuldung eintritt?

Bezogen auf die gesamtwirtschaftliche Nachfrage ist Deflations­gefahr zweifellos das größere Übel. Aber die Finanzmärkte, besonders die für Staatsobligationen, sehen das anders.
Tatsächlich müsste man – sollten Programme zur wirtschaftlichen Erholung in nennenswertem Umfang aufgelegt werden – große Teile der Finanzmärkte einfach schließen, Kapitalflucht verhindern und Spekulation auf Währungen ausschließen.
Blanke Utopie - das wäre eine Diktatur. Das würde den realen vergangenen Soz. um Längen schlagen und gleichzeitig koordiniertes weltweites Handeln voraussetzen - unmöglich.
Jeder ist sich im Moment selbst der Nächste.


Alternativlose Schritte?

Die Alternativen wären eine dürftige Erholung auf Jahre hinaus, minimale Wachstumsraten, die ständige Gefahr weiterer Zusammenbrüche und die Abhängigkeit von der Stimmung auf den Finanzmärkten. Die werden sich immer wieder gegen die Regierungen stellen.
Selbst wenn deren Politik der Realwirtschaft objektiv zugute kommt, werden sie eine Kehrt­wende erzwingen. Sie müssen nur die Zinsen für Staatsverschreibungen erhöhen oder Währungen unter Druck setzen.
Die Eurozone erlebt das gerade.

Kann man den Euro noch retten?

Was mich zunächst einmal als Wirtschaftshistoriker beeindruckt, ist eine auffallende historische Parallele.
Die Weltwirtschaftskrise begann 1929, aber die internationale Finanzkrise kam erst zwei Jahre später, als der Goldstandard zusammenbrach. Auch jetzt hat es seit Ausbruch der Finanzkrise 2008 zwei Jahre gedauert, bis wir mit einer Krise des Währungssystems konfrontiert wurden.
Sie könnte wirklich zu einer Zersplitterung der Eurozone führen.
Wenn einige Länder zur Aufgabe des Euro gezwungen wären, gäbe es andererseits vielleicht eine Chance, den dann kleineren Wirtschaftsraum einer effektiveren gemeinsamen Wirtschaftspolitik zu unterwerfen.
Was dann aber droht, ist jener Währungskrieg, der bereits die dreißiger Jahre überschattet hat und bei dem sich verschiedene Währungen einen erbarmungslosen Unterbietungswettbewerb lieferten
.
Sehen wir aus meiner Sicht bereits
Wenn das Währungssystem zusammenbricht, wird auch die Versuchung des Protektionismus übermächtig.
Ich würde den Zusammenbruch der Euro-Zone sehr bedauern, aber sie ist auf wackeligen Fundamenten aufgebaut. Bei der ersten großen Krise zeigt sich, sie verfügt nicht über zentrale Steuerungsinstrumente.

Sollte auf diese Krise mit einer Art von wirtschaftlicher Governance für Europa reagiert werden?

Erstens gibt es keinen politischen Willen dazu,
zweitens würde eine gemeinschaftliche Wirtschafts- und Finanzpolitik eine sehr viel strengere Kontrolle der jeweiligen nationalen Politik in den Mitgliedsstaaten voraussetzen, als man das bisher akzeptieren wollte.
Im Grunde setzt eine europäische Wirtschaftspolitik eine echte europäische Innenpolitik voraus. Das bedeutet, dass dann weit mehr als nur ein Prozent des Steuer­aufkommens dafür zur Verfügung stehen müsste.

Mit welcher Konsequenz?

Die Haushaltspolitik der Mitgliedsländer wäre dann einer strengeren politischen Kontrolle auf der europäischen Ebene unterworfen, wobei die europäischen Wirtschaftsinstitutionen ihrerseits der demokratischen Kontrolle durch die europäischen Wähler unterworfen sein müssten.
Davon sind wir weit entfernt.

Zwar wurde der Fortschritt der Integration in Europa meist durch Krisen vorangetrieben, aber im Moment sehe ich keine politische Bereitschaft dazu.
Ich auch nicht - eher das Gegenteil
Obwohl Finanzminister Schäuble zur Schaffung eines Europäischen Währungsfonds aufgerufen hat.
Was sicher ein guter Vorschlag ist. Aber er geht davon aus, dass die Kredite, die diese Institution vergeben könnte, an äußerst harte Bedingungen geknüpft sind. Wäre ein Land nicht bereit, sie zu akzeptieren, müsste es auf irgendeine Weise aus der Eurozone verstoßen werden.
Ich weiß nicht, ob das mehrheitsfähig ist. Sicher ist, dass weder die griechische Herausf­orderung noch die Krisen Spaniens und Portugals wirklich hinter uns liegen.

Ist es nicht unglaublich, dass die gleiche Finanzindustrie, die vor Monaten noch mit großen Rettungsaktionen vor dem Kollaps bewahrt werden musste, nun die Regierungen Griechenlands und anderer EU-Staaten zwingt, Zinsen von 10 bis 15 Prozent für ihre Staatsverschuldungen zu bezahlen?

Moralisch ist das verwerflich.
Aber es entspricht der Logik der Finanzmärkte. Wenn Märkte von etwas überzeugt sind, werden sie auf der Grundlage dieser Überzeugung auch handeln. Das bedeutet übrigens nicht, dass diese Überzeugung auf objektiven Tatsachen beruht.
Die Finanzmärkte haben sich gründlich geirrt, was die Nachhaltigkeit des Immobilienbooms betrifft.
Alan Greenspan* hat davon gesprochen, dass die Märkte weltweit das Risiko als zu gering eingestuft und aufs falsche Pferd gesetzt hätten.
Jetzt irren sie sich möglicherweise wieder, weil sie das Risiko absichtlich oder unabsichtlich viel zu hoch einschätzen.
Private Rating-Agenturen haben stillschweigende hoheitliche Aufgaben über­nommen. Das kann nicht gut gehen.
Sobald man Finanzmärkte mit einer derartigen Macht ausstattet, endet man als ihr Erfüllungsgehilfe.
Wir erleben einen eklatanten Missbrauch finanzieller Macht.
Ich glaube nicht, dass der Kapitalismus eine Chance hat, wenn die Finanzmärkte diese Macht behalten.

Das Gespräch führte Stefan Fuchs

Hintergrund
Der britische Wirtschaftshistoriker Lord Robert Skidelsky (71) wurde vor allem durch eine über Jahrzehnte geschriebene dreibändige Keynes-Biografie bekannt, die internationale Preise erhielt und im Jahr 2000 zur Erhebung in den Adelsstand führte.
Skidelsky gehörte einst zur Labour Party, schloss sich dann aber 1992 als Mitglied des Oberhauses den Konservativen an, zu denen er im Jahr 2001 wieder auf Abstand ging.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
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Beitrag von martinsgarten »

Banken- und Verschuldungskrise im Juni 2010
von Mack & Weise Vermögensverwaltung

„Erst die Krise deckte auf, was das innovativste und lukrativste Bankgeschäft der letzten 20 bis 25 Jahre in Wahrheit gewesen war:
der am besten organisierte Finanzschwindel aller Zeiten!“ (Prof. Dr. Wilhelm Hankel, 12.04.2010)


„Es gibt das Gerücht, dass Staaten nicht Pleite gehen können … dieses Gerücht stimmt nicht.“ (Angela Merkel, im Januar 2009)

........Da sich Europas Banken und Versicherungen bis „zur Halskrause“ mit Staatsanleihen der PIGSI-Five vollgesogen haben – allein die deutschen Banken hielten im Februar 2010 nach Angaben der Bundesbank 515,9 Milliarden Euro dieser „Publikumslieblinge“ – können wir davon ausgehen, dass die Aufstockung des Rettungsschirms auf mehrere Billionen Euro demnächst auf der Agenda stehen wird, falls die Euro-Rettung inklusive beschlossener Haftungs- und Transfergemeinschaft nicht doch noch durch das Bundesverfassungsgericht gestoppt wird!
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Beitrag von martinsgarten »

Crack up Boom – Wenn Geld nicht mehr zählt (Teil 1)
von Frank Meyer

An den Finanzmärkten und in der Wirtschaft scheint man sich einig zu sein, dass die sogenannte Krise vorbei ist – bis zur Wiederauflage.
Probleme wurden nicht gelöst, dafür in die Zukunft verschoben.
Von einem Boom ist mancherorts schon die Rede.
Ist es ein sogenannter Crack up Boom?
Darüber sprach ich mit Ralf Flierl, dem Chefredakteur vom „Smart Investor“...

Die Worte hört man wohl. Wie aber sieht es mit dem Glauben aus? Wie trügerisch ist das Bild?

Wenn ich es kurzfristig oder auch mittelfristig sehe, stimmt die Aussage, dass wir jetzt einen Aufschwung bekommen, dass auch die Börse weiter steigt. Wenn ich es längerfristig sehe und mir das Finanzsystem sehe, würde ich sagen, dass wir nur in einer Zwischenerholung sind und das System weiter seinen Weg geht - in Richtung Abgrund.

Meinen Sie, wir haben es im Moment mit einer Scheinblüte zu tun?

Ja, so würde ich es sehen. Ich gehe davon aus, dass wir jetzt schon eine hohe Inflation haben und zukünftig eine noch viel größere bekommen werden, die zum Schluss vielleicht sogar hyperinflationäre Züge tragen kann.
Eine Inflation an sich ist ja nichts anderes, als dass sich Schein und Sein auseinander entwickeln. Das heißt: Das Sein ist unser reales Leben, unsere reale Kaufkraft. Und die (Hyper)inflation verschleiert das im Prinzip.

Wir sehen steigende Aktienmärkte und nach oben preschende Rohstoffpreise.
Gleichzeitig erzählen aber die Experten und solche, die sich dafür halten, es bestünde eine Gefahr der Deflation – vor allem in Amerika. Wie passt das überhaupt zusammen?


Es ist in der Tat so, dass es deflationäre Tendenzen gibt.
Das kann gar keiner leugnen.
Die Frage ist aber, was ist der Nettoeffekt von allen Tendenzen.
Da würde ich sagen, dass dieser eindeutig inflationär ist.
Es kommt immer darauf an, wo man hinschaut: Wenn ich mir nur weiße Ware oder Elektronik anschaue, dann kann ich definitiv einen deflationären Effekt erkennen.
Schauer ich mir aber Bereiche an, wo kein so starker Wettbewerb vorherrscht, wo vor allem der Staat seine Finger im Spiel hat, gehen die Preise sowieso nach oben. Das eine ist also, wo man hinschaut.
Das andere ist, ob den offiziellen Zahlen überhaupt zu glauben ist.

Bleiben wir noch einen Moment beim Thema Inflation/ Deflation. Die Voraussetzung für eine Deflation wäre doch auch, dass sich die Leute zwar verschulden würden, sie aber nicht mehr in der Lage dazu sind. Muss man dann nicht vor allem in den sogenannten entwickelten Industrienationen nicht eher mit Deflation rechnen statt mit Inflation?

In einem Papiergeldsystem wie in unserem, ist es notwendig, dass die Verschuldungsmenge und respektive auch die Geldmenge steigt.
Vor dem Hintergrund könnte man vor dem Hintergrund der schrumpfenden oder allenfalls stagnierenden Geldmengen in der westlichen Welt davon ausgehen, dass wir deflationäre Entwicklungen haben bzw. Deflationspotential.
Zugleich muss man auch sehen, dass die potentiellen Schuldner sich nicht mehr weiter verschulden können. (Private und Unternehmen)
Aber es springt ja ein gigantisch großer Schuldner ein, nämlich der Staat.
Er übernimmt im Prinzip die Schulden derer, die nicht mehr können
oder auch die Verbindlichkeiten derer, die pleite zu gehen drohen, indem er zum Beispiel Hilfspakete auflegt. All diese Pakete sind Auffangnetze für gestrauchelte Privatunternehmen oder andere Staaten wie Griechenland und diese sind quasi Geld.
Es würde sofort abgerufen werden, wenn eine Pleite droht.

Das alles kann der Staat natürlich niemals aus der Portokasse bezahlen, sondern er müsste sich wieder neu verschulden.
Der Staat springt quasi in die Bresche für die, die sich nicht mehr verschulden können – was keine gesunde Entwicklung ist.

Sie vertreten seit geraumer Zeit die Meinung, angelehnt an die Schulde der österreichischen Nationalökonomie, dass wir einen Crack Up Boom sehen werden. Was ist das genau?

Das erste Mal erwähnt wurde dieser sogenannte Crack Up Boom von Ludwig von Mises. Er ist der wohl herausragendste Kopf innerhalb der Österreichischen Schule.
Er hat diese Crack up Boom These unter dem Eindruck der hyperinflationären Zeit in Deutschland (1920-1924) herausgearbeitet.


Die damalige Zeit ist nicht hundertprozentig mit der jetzigen zu vergleichen, aber in vielen Punkten schon.
Er hat gesehen, dass durch das ewige Gelddrucken und das ewige Befeuern der Wirtschaft durch den Staat bei relativ niedrigen Zinsen es dazu kommen musste.
Der Staat musste damals wild Geld drucken, weil Deutschland unter der Last der Reparationszahlungen aus dem 1. Weltkrieg zu zerbrechen drohte. Wir vermuten, dass uns zumindest vom Prinzip her etwas Ähnliches bevorsteht – und zwar nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa und in den USA

Was werden die Zentralbanken tun?
Sie könnten die Zinsen anheben, wäre die landläufige Meinung.
Geht das überhaupt (noch)?


Das ist natürlich die Vorstellung der Mainstream-Ökonomen, dass man das jetzt offensichtlich zu viele Geld, welches man in die Märkte gepumpt hat, um sie vor dem Zusammenbruch zu retten (Bankenkrise, Griechenlandkrise), wieder abziehen bzw. neutralisieren könnte.
Da ist man sich übrigens auch einig, dass es zuviel Geld im System gibt. Wo man sich aber streitet ist, wie man das Geld wieder rausholen kann, ohne dass man der Wirtschaft schadet.

Ich behaupte, man kann es nicht mehr – nur phasenweise
.
Es ist aus meiner Sicht schwierig, denn man müsste das auch über steigende Zinsen machen.
Zudem muss man wissen, dass sich die Wirtschaft in zwei Hälften geteilt hat. Der einen Hälfte geht es gut. Ich nenne hier mal exemplarisch die Firma Nestlé, die gut dasteht, die Nahrungsmittel produziert, die jeder braucht. Und Nestlé ist relativ unbetroffen von irgendwelchen Maßnahmen des Staates.

Es gibt aber viele kleine Firmen, vor allem mittelständische Unternehmen, die würden sehr stark unter Druck kommen, wenn eine restriktivere Geldpolitik gefahren werden würde.
Oder denken wir an die vielen amerikanischen Hausbauer, denen das Wasser bis zum Hals steht.
Wenn die Zinsen nachhaltig und dramatisch steigen würden, würde es dort Zwangsliquidierungen in millionenfacher Höhe geben.
Und ich glaube, das kann man sich in Amerika nicht leisten – und auch hier bei uns nicht – weil bei uns der Mittelstand im Prinzip in der gleichen Rolle ist wie der amerikanische Immobilienbesitzer.

…und wieso soll es dann Ihrer Meinung nach bald auch hierzulande zu einem Crack up Boom kommen?

Die zwei Hauptzeichen sind, dass man einmal ein gigantisches Inflationspotential geschaffen, indem ich die Märkte mit Geld geflutet hat. Genau das ist passiert in den letzten zwei Jahren.
Zudem haben wir noch gigantische Garantien ausgegeben, die eine weitere Flutung in den nächsten Jahren schon festlegen.
Da führt meines Erachtens gar kein Weg mehr daran vorbei.
Ich denke hier an dieses unsägliche 750 Milliarden Euro große Rettungspaket für Europa.
Das sind Pakete, die sind noch nicht abgerufen, bis auf den Fall Griechenland. Der ganze Zug rollt ja noch weiter, auch in Amerika.
Wir haben also ein gigantisches Inflationspotential aus Geld und Geldäquivalenten geschaffen.

Das andere ist, dass man dieses Geld nicht mehr neutralisieren kann aufgrund der niedrigen Zinsen und der oben beschrieben zweigeteilten Wirtschaft.
Und das ist der Punkt, an dem wir sagen:
Wenn man Inflationspotential hat, was man nicht mehr eindämmen kann, dann muss alles, was als Ausgleich dieser Inflation steigen kann, auch wirklich steigen. Und das sind die Preise für Sachwerte.

Was müsste passieren, dass Sie Unrecht haben?

… dann müssten die Staaten diese Sparmaßnahmen, die sie jetzt beschlossen haben und umsetzen wollen in noch stärkerem Maße umsetzen.
Daran zweifle ich
.
In Griechenland, Spanien und England fängt man zu Sparen an.
Das fällt ihnen übrigens recht früh ein.
Und es ist auch kein Sparen, sondern ein nicht ganz so viel ausgeben wie man ohnehin ausgeben wollte... Sich nicht mehr ganz so viel verschulden. Wenn dieser Drang und Zwang zum sich reduzieren fortgesetzt würde, dann wäre die Crack-Up-Boom-Theorie falsch.
Ich kann es mir aber nicht vorstellen.

Warum?

Bevor wirklich elementare Auswirkungen in der Wirtschaft stattfinden, würde die untere Schicht in der Bevölkerung auf die Straße gehen.
Da braucht man nur nach Griechenland schauen.
Ich prophezeie, dass wir demnächst nicht nur Streiks, sondern richtige Unruhen bekommen. Aufgrund des Drucks von der Straße wird man diese ganzen geplanten Sparmaßnahmen wieder rückgängig machen.

Ich muss noch eines hinzufügen: Aus den USA kommt ja auch Druck.
Die Amerikaner werfen die ganze Zeit Europa und insbesondere Deutschland vor, viel zu sehr auf der Bremse zu stehen und fordern uns auf, Gas zu geben, also eine aggressivere Geld- und Fiskalpolitik zu fahren.
Unsere Nachbarländer in Europa machen den gleichen Druck.
Die sagen ja auch, die Deutschen sollten viel aggressivere Politik betreiben und mehr ausgeben.
Wir kriegen sozusagen von unten Druck und gleichzeitig auch von unseren Nachbarn und den USA.
Ich glaube, dass die Politik letztendlich umfallen wird
.

Worauf sollte man in erster Linie das Augenmerk richten, um rechtzeitig die Zeichen richtig deuten zu können?

Man sieht die Zeichen schon heute.
Diese stehen auf Inflationierung, auf ein Hinausschieben der Katastrophe, die ohnehin schon angestanden hätte (Lehman, Griechenland).
Man hat die Katastrophe, die fällig gewesen wäre, nur auf der Zeitachse nach hinten verlagert.
Ich bin überzeugt, dass noch weitere Katastrophen passieren werden.
Spanien und Großbritannien stehen dafür schon in der Warteschleife
.
Auch die europäischen Banken haben Probleme, denn der Stresstest war nur Makulatur. Man hat ja versucht, eher etwas zu vertuschen statt offen zu legen.

Die Zeichen sind schon länger zu sehen.
Die Frage ist, wie stellt man sich darauf ein?
Wir beim Smart Investor sind schon jetzt dabei, uns darauf einzustellen. Das heißt: Raus aus Geldwert – rein in Sachwert.

Im zweiten Teil des Interviews geht es vorrangig um Gold, die Diskussion um ein mögliches Goldverbot und das, was während eines Crack Up Booms alles passieren kann – und das danach.
Vielen Dank an dieser Stelle an Ralf Flierl für seine Zeit und seine Ausführungen.
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Beitrag von k9 »

Der "Smart Investor", dessen Chefredaktueur Flierl ist, hat seine These
vom Crack-Up-Boom erstmals in Heft 4/2009 (umfassend) veröffentlicht.

Im wesentlichen basiert die These auf den Lehren der "Österreichischen
Schule" (Hayek, von Mises, Rothbard).

Ohne darauf im einzelnen eingehen zu wollen, sagt die These im Kern aus,
dass wir uns aufgrund der extremen Verschuldung in und vor einem
beispiellosen Aktienboom befinden, der einhergeht mit einem enormen
Anstieg der Edelmetalle Gold und Silber.

Daraus würde sich für uns als Investoren ableiten:
Mit Aktien verdienen so lange es geht und die Gewinne immer wieder in
Gold/Silber anlegen.
Wenn dann parallel zum definitiven Zusammenbruch des Finanzsystems
die Aktienblase platzt, sind die Edelmetalle das einzige was zählt.

Sxhön, wenn man das so planen könnte.

Gruß k-9
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Beitrag von Kato »

finde vieles davon sehr logisch und sinnvoll, denke nur die aktiengewinne schwerpunktmässig in Immobilien, Land und Hedgefonds anzulegen, (bei einem DAX von 9000 !?)

Für Gold und Silber kann ich mir auch nichts kaufen, glaube aber dass die Assetklasse irgendwann auch mächtig fällt-

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Beitrag von k9 »

Kato hat geschrieben:finde vieles davon sehr logisch und sinnvoll, denke nur die aktiengewinne schwerpunktmässig in Immobilien, Land und Hedgefonds anzulegen, (bei einem DAX von 9000 !?)

Für Gold und Silber kann ich mir auch nichts kaufen, glaube aber dass die Assetklasse irgendwann auch mächtig fällt-

kato
Das sehe ich ähnlich.
Ich verfolge die Entwicklung ebenfalls mit Spannung.
Eine entscheidende Frage wird sein, das Timing einigermaßen hinzukriegen.
Wenn man an die These glaubt, und es gibt nicht wenig, das dafür spricht,
(aber auch nicht alles), dann dürfte die Timing-Frage keine triviale sein.

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Beitrag von martinsgarten »

folgende Meldung verursacht auf dem ersten Blick vielleicht Achselzucken - dumm gelaufen.
Ist es jetzt bereits soweit, dass AUCH SCHON Versicherungen pleite gehen - ohne Schutz der Anleger ?
Ich she es nicht als NORMAL an, dass ich für einen gezahlten Beitrag keinen Versicherungsschutz mehr habe und mein Geld verliere.


Bei der Autoversicherung fängt es an - bei der KLV hört es auf ?

Internetversicherer insolvent:
50 000 Autofahrer verlieren Versicherungsschutz
Autofahrer mit Verträgen der Internetversicherer Ineas und Ladycaronline sind ab 1. September ohne Versicherungsschutz. In Deutschland sind davon 50 000 Kunden betroffen, berichtet Stiftung Warentest. Betroffene sollten sich schnellstmöglich um Abschluss eines neuen Vertrags kümmern.


Am 31. August um Mitternacht laufen die Verträge aus. Betroffene Autofahrer sollten daher schnellstmöglich einen neue Versicherung abschließen. (Bild: dpa) Quelle: dpa
dpa/tmn BERLIN. Die Notverwalter der beiden niederländischen Versicherungen haben alle Verträge zum 31. August, 24 Uhr, gekündigt. Stiftung Warentest rät Versicherten daher, sofort eine neue Versicherung abzuschließen.

"Wer sich nach dem 1. September ohne Versicherungsschutz mit dem Auto fortbewegt macht sich strafbar", sagt Thorsten Rudnik vom Bundesverband der Versicherten (BdV) in Henstedt-Ulzburg bei Hamburg. Außerdem kann sein Fahrzeug von der Zulassungsstelle außer Betrieb gesetzt werden, ergänzt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), die aktuell von der niederländischen Aufsichtsbehörde Denederlandsche Bank (DNB) informiert wurde.

Es sei besser, lieber jetzt sofort eine neue Versicherung abzuschließen und vielleicht doppelte Beiträge zu bezahlen, als gar nicht versichert zu sein, sagt Rudnik. Denn von den insolventen Versicherern wird es vermutlich keine Rückerstattung der bereits gezahlten Beiträge geben.

Die Opfer von Unfällen mit Ineas oder Ladycaronline versicherten Autos sind nach Angaben der Stiftung Warentest abgesichert. Für sie zahlt die Verkehrsopferhilfe, wenn sie keine Kaskoversicherung haben, keine Lohnfortzahlung bekommen oder keine Krankenversicherung ihre Behandlungskosten übernimmt. Allerdings sind die Autofahrer mit ihren Ineas-Versicherungen schon jetzt nicht mehr kaskoversichert, erklärt Rudnik. Wird das Auto also gestohlen, brennt ab oder kommt bei einem Sturm zu schaden, sei selbst eine Vollkasko aktuell nichts mehr wert.

Die niederländische International Insurance Corporation (IIC), zu der die beiden Internetversicherer gehören, war in Schieflage geraten und Ende Juni vom Landgericht Amsterdam unter Notverwaltung gestellt worden. Die Notverwalter wollten einen neuen Versicherer finden, der die Verträge übernimmt. Dies scheiterte vermutlich daran, dass das Gesamtportfolio aus niederländischen, deutschen, französischen und spanischen Verträgen besteht, so die BaFin.

Nach Angaben des ADAC in München dürfen insolvente Versicherer nicht mehr direkt mit Reparaturwerkstätten abrechnen. Stattdessen müssten Versicherte erst einmal in Vorleistung treten und dann die Quittung bei der Versicherung einreichen. Ist der Versicherer zahlungsunfähig, seien die Chancen schlecht, das Geld wiederzubekommen. "Wir raten den Versicherten dringend, ihr Sonderkündigungsrecht wahrzunehmen", sagt ADAC-Sprecher Maximilian Maurer. Damit lasse sich der Vertrag sofort beenden. Die Kündigung muss schriftlich erfolgen.

Wer jetzt zu einer neuen Autoversicherung wechselt, muss der Kfz-Zulassungsstelle umgehend die elektronische Bestätigungsnummer des neuen Anbieters mitteilen. Ansonsten drohen bei einem Schaden Leistungsbeschränkungen. Das neue Vertragsverhältnis beginnt auch erst mit der ersten Prämienzahlung. Viele Versicherer in Deutschland seien laut Rudnik aber schon auf die neuen Kunden vorbereitet.

Da gibt es jetzt eine Schlußfolgerung - NUR NOCH die Monatsrate - Keine Jahresprämie mehr - Scheiß auf die 5% Ersparnis
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Beitrag von k9 »

Vielleicht dies noch als Nachtrag, da es wichtig ist:

Das o.g. Crack-Up-Boom-Scenario läßt weitgehend offen, was am Ende der
Vorstellung passiert.
Neue Währung ? neues Finanzsystem ? Neues Wirtschaftssystem ?

Welchen Platz haben dann Gold und Silber ?

Sind sie dann das ultimative Geld, was sich heute manche wünschen ?
Oder haben sie dann ihre Rolle als Wertaufbewahrungsmittel (gut)
ausgespielt und das Spiel geht unter anderem Namen von vorne los ?.

Ich glaube, irgendwo im Smart Investor wird das letztere so vorausgesagt.
Ich krieg's aber nicht mehr auf die Reihe, wo das war.


Gruß k-9
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Beitrag von martinsgarten »

Ökonomen-Warnung:
Fed-Entscheidung bedroht deutschen Aufschwung
Ökonomen haben die Entscheidung der US-Notenbank, angesichts des schwachen Wachstums weitere Stützungsmaßnahmen auf den Weg zu bringen, scharf kritisiert. Sie befürchten schwerwiegende Folgen für andere Volkwirtschaften. Auch im deutschen Konjunkturbild würden wohl bald Bremsspuren zu sehen sein.

von Dietmar Neuerer

DÜSSELDORF. "Die Idee, dass mit dauerhaft niedrigen Zinsen und einem Ausweiten der Geldmenge die Krise, die durch zu niedrige Zinsen und zu viel Kredit und Geld verursacht wurde, aus der Welt geschaffen werden kann, ist ökonomisch nicht nachvollziehbar", sagte der Chefvolkswirt von Barclays Capital Deutschland, Thorsten Polleit, Handelsblatt Online zur Entscheidung der US-Notenbank, einem neuen geldpolitischen Manöver der amerikanischen Konjunktur auf die Sprünge helfen.
"Vielmehr ist zu befürchten, dass die Fed-Politik Gefahr läuft, schlussendlich in eine ausgewachsene Inflationspolitik zu münden."

Einer solchen Entwicklung werde sich wohl kein Währungsraum entziehen können. "Schwenken die USA auf eine Inflationspolitik ein, brechen die Dämme: Andere Währungsräume würden ebenfalls auf eine Inflationspolitik einschwenken", warnte Polleit. "Denn in allen Währungsräumen ist das Problem das gleiche: zu hohe Schulden und damit einhergehend der politische Anreiz, den Geldwert herabzusetzen."

Der Chefvolkswirt der Dekabank, Ulrich Kater, hält den Fed-Schritt für angemessen, da noch die Chance bestehe, dass sich die US-Wirtschaft in den kommeden Monaten wieder fängt. "Sollte sich aus der gegenwärtigen Verlangsamung ein kompletter Stillstand oder sogar eine Rückwärtsbewegung ergeben, wird die Fed ihre Geldpolitik aggressiver lockern", sagte Kater Handelsblatt Online.
Für die europäischen Volkswirtschaften erwartet der Ökonom für den Rest des Jahres ebenfalls eine Verlangsamung ihrer Konjunkturerholung, nachdem das zweite Quartal fulminante Zuwächse gebracht hat.

Der renommierte Krisen-Ökonom Max Otte erklärte, die Wiederaufnahme des Quantitative Easing sei angesichts der extremen strukturellen Schwäche der US-Wirtschaft und der Fed-Philosophie des leichten Geldes nur eine Frage der Zeit gewesen.
"Ein Double Dip ist in den USA sehr wahrscheinlich, da die Verwerfungen am Immobilienmarkt und anderen Sektoren noch lange nicht korrigiert sind und die massiven Stützungsmaßnahmen für die Konjunktur langsam auslaufen", begründete der Wirtschaftsprofessor an der Fachhochschule Worms im Gespräch mit Handelsblatt Online die Entscheidung der Notenbank.

Hinzu komme, dass die Wirtschaft im Ursprungsland der Finanzkrise sehr viel fragiler sei als die der Euro-Zone.
"Amerika ist in dreifacher Hinsicht verschuldet:
als Nation gegenüber Ausland,
als Staat gegenüber Bürgern und Ausland und die Bürger selber sind
auch hoch verschuldet", sagte Otte und fügte hinzu: "Unter diesen Umständen wird die Fed immer das Risiko einer Inflation dem eines Wirtschaftsabschwungs vorziehen."


Die Federal Reserve hatte am Dienstag auf die Verlangsamung der Konjunkturerholung in den Vereinigten Staaten reagiert.
Nach einer Sitzung ihres Offenmarktausschusses (FOMC) wurde mitgeteilt, dass der Umfang der bisherigen Unterstützung nicht wie geplant zurückgefahren werde.
Vielmehr werde durch die Fälligkeit bereits gekaufter Wertpapiere flüssig werdendes Geld wieder reinvestiert und damit neue Staatsanleihen erworben, Im Klartext heißt dies, dass hypothekenbesicherte Anleihen und Papiere der staatlichen Hypothekenfinanzierer, die zur Stützung des taumelnden Häusermarktes erworben wurden, bei Fälligkeit von der Notenbank durch Staatspapiere ersetzt werden.
Dadurch bleibt der Umfang der Hilfen für die Wirtschaft auf dem Papier zwar gleich, jedoch verschiebt sich die Gewichtung weg vom Immobilienmarkt hin zur allgemeinen Belebung der Konjunktur per Notenpresse.

Die Erholung der US-Wirtschaft von der schwersten Krise seit vielen Jahrzehnten war zuletzt ins Stocken geraten.
Entsprechend positiv fiel die Reaktion der Börsen auf den von vielen Experten erhofften, aber dann doch überraschenden Schritt der Fed vom Dienstag aus. An der Wall Street drehte der Dow Jones-Index zumindest kurzzeitig ins Plus. Am Anleihemarkt zogen die Kurse kräftig an, während es am Devisenmarkt für den Dollar zu wichtigen Weltwährungen abwärts ging. Ihren Leitzins beließen die Notenbanker um Fed-Chef Ben Bernanke wie erwartet bei 0 bis 0,25 Prozent. Sie bekräftigten zudem erneut, dass er „noch für einen längeren Zeittraum extrem niedrig“ bleiben soll.

Dekabank-Chefökonom Kater kann die Entscheidung der Fed vor dem Hintergrund der als schwach wahrgenommenen konjunkturellen Erholungsbewegung zwar nachvollziehen.
Dennoch gibt die Konjunktur in den USA aus seiner Sicht einige Rätsel auf. "So stiegen die Investitionen in den vergangenen Monaten kräftig an, allerdings blieb dies fast folgenlos für den Arbeitsmarkt", analysiert Kater. Auch die Risikotragfähigkeit und Kreditvergabebereitschaft des US-Bankensektors ließen sich gegenwärtig schlecht einschätzen. "In diese Unsicherheit hinein will die US-Notenbank Vertrauen aufbauen durch die Aussage, dass der geldpolitische Stimulus zunächst erhalten bleibt."

Barclays-Chefökonom Pollleit nannte das Vorgehen der Fed einen
"Akt der Verzweiflung". Denn:
"Kippt die US-Konjunktur, werden auch die europäische und insbesondere die deutsche folgen", ist sich Polleit sicher. "Angesichts der Schwächeanzeichen der US-Wirtschaft werden die Bremspuren im deutschen Konjunkturbild bald – vermutlich ab dem dritten Quartal dieses Jahres – sichtbar werden."

Deutschlands konjunkturelle Entwicklung sei zwar in der Tat äußerst erfreulich. Insbesondere die Produkt- und Prozessinnovationen der deutschen Unternehmen, einhergehend mit einer richtigen moderaten Lohnpolitik, zahlten sich nun aus. "Dennoch sollte nicht übersehen werden, dass es sich um eine Sonderkonjunktur handelt", sagte Polleit. "Erstens profitieren deutsche Unternehmen von Nachholinvestitionen in vielen Ländern, zweitens erzeugen die extrem niedrigen EZB-Zinsen einen künstlichen Ausgabe-Boom."

Wirtschaftsprofessor Otte meinte dagegen, für Europa aus der Fed-Entscheidung zunächst nichts. "Sollte die Politik Erfolg haben, wird europäisches Auslandsvermögen in Form von Staatsanleihen abwerten", erklärte er. Auch würden wohl wieder Forderungen aus Amerika an Europa und insbesondere Deutschland gerichtet werden, dem amerikanischen Beispiel zu folgen. "Effektiver wäre aber eine expansive Fiskalpolitik bei maßvoller Geldpolitik", sagte Otte.

Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer sagte, die deutsche Wirtschaft sei seit dem Frühjahr "sehr stark" gewachsen. Das werde sich in den kommenden Monaten normalisieren. "Aber wir fallen ebenso wenig in die Rezession zurück wie die USA.", sagte Krämer Handelsblatt Online. Auf den angekündigten Fed-Kurs reagierte Krämer gelassen. "Gemessen an der Diskussion der letzten Tage hat die Fed das absolute Minimum dessen beschlossen, was notwendig war, um die Märkte nicht heftig zu enttäuschen", sagte der Ökonom. "Denn mit immer mehr Liquidität kann man letztlich nicht eine Krise lösen, die durch ein Zuviel von Liquidität und Kredit ausgelöst worden war."

Die US-Geldpolitik sei bereits sehr expansiv ausgerichtet, so Krämer weiter. "Mehr braucht die US-Wirtschaft nicht." Und dass sich das Wachstum zwischenzeitlich abschwächt, komme regelmäßig in wirtschaftlichen Erholungsphasen vor. "Positiv ist aber, daß die Sparquote der Konsumenten mittlerweile deutlich gestiegen ist, in Zukunft wird der Konsum nicht mehr schwächer wachsen als die Einkommen", erklärte der Commerzbank-Chefökonom und fügte hinzu: "Die US-Wirtschaft wird sich weiter schrittweise erholen."

Die Fed hatte wie viele Notenbanken in aller Welt auch auf dem Höhepunkt der Finanz- und Wirtschaftskrise ihren Leitzins kräftig gesenkt und zudem massiv Wertpapiere angekauft um zusätzlich Geld in das Finanzsystem, den Immobilienmarkt und die Wirtschaft zu pumpen: insgesamt für rund 1,7 Billionen Dollar.

Da die Laufzeit dieser Papiere sukzessive zu Ende geht, nimmt diese Unterstützung automatisch ab, wenn das frei werdende Geld nicht wieder in Umlauf gebracht wird. Bislang hatte die Fed nur bei der Fälligkeit von Staatsanleihen wieder nachgekauft, nicht aber bei anderen Wertpapieren. Durch die jetzt bekannt gegebene Änderung ihrer Politik, die ab dem 17. August umgesetzt werden soll, bleibt das Volumen der von der Fed gehaltenen Papiere insgesamt bei etwas mehr als zwei Billionen Dollar stabil. :lol:
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Beitrag von k9 »

Programmtip / 3sat / heute:

Gruß k-9
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Beitrag von k9 »

ohne Worte
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Beitrag von martinsgarten »

Das ist nicht das Thema - was sagt der Preis ?

1 g :lol: - Aufgeld ???


1 g = 41,83*31,1=1300 die Unze :lol:

Das gesamte Thema ist wohl eher was für die "Mathematiker" unter der Käuferschicht. Also die, die Mathe abgewählt haben
:wink:

http://www.gold-super-markt.de/edelmeta ... /gold.html
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Beitrag von k9 »

Sei froh, dass Mathe in deutschen Schulen überhaupt noch auf dem
Lehrplan steht - so wie das den Nachwuchs stresst.

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Beitrag von martinsgarten »

Sei froh, dass Mathe in deutschen Schulen überhaupt noch auf dem
Lehrplan steht - so wie das den Nachwuchs stresst.



Mein Mathelehrer war etwas älter.
Er war vor dem 2. WK Ingenieur bei dem Flugzeugbauer Junkers, während des Krieges Jagdflieger.
Der Mann hat das Fach gelebt und wir als seine Schüler ebenfalls.
Und da liegt der Hase im Pfeffer.
Warum sollte sich heute ein begabter junger Mensch das Fach Mathe in einer Schule antun ?
Ein Lehrer in den Fächern Malen, Singen, Beten verdient das Gleiche !
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Beitrag von k9 »

martinsgarten hat geschrieben:Sei froh, dass Mathe in deutschen Schulen überhaupt noch auf dem
Lehrplan steht - so wie das den Nachwuchs stresst.



Mein Mathelehrer war etwas älter.
Er war vor dem 2. WK Ingenieur bei dem Flugzeugbauer Junkers, während des Krieges Jagdflieger.
Der Mann hat das Fach gelebt und wir als seine Schüler ebenfalls.
Und da liegt der Hase im Pfeffer.
Warum sollte sich heute ein begabter junger Mensch das Fach Mathe in einer Schule antun ?
Ein Lehrer in den Fächern Malen, Singen, Beten verdient das Gleiche !
Ja, genauso ist das.

Zumal ein wirklich "begabter junger Mensch" dann eher in Wissenschaft
und Forschung geht (Universitäten oder private oder öffentliche Institute).

Was immer mehr fehlt, ist eine Art Sendungsbewußtsein, gepaart
mit der Fähigkeit, das pädagogisch rüberbringen zu können. Du hast
es ja selber hinsichtlich deines Lehrer schön beschrieben. Vor allem
aber auch der Wille dazu. Und wenn der da ist, dann muss er natürlich
auch auf eine wenigstens rudimentär ausgebildete Aufnahmebereit-
schaft seitens der Schüler stoßen.

Genau die sehe ich heut nicht mehr. Jedenfalls nicht an öffentlichen
Schulen, allenfalls im privaten Schulbereich. An öffentlichen Schulen
könntest du Interesse wecken mit Fächern wie "Bedienung von Apple-
Produkten" und "Home-Page-Egineering", aber die gibt's ja nicht
- noch nicht.

Gruß k-9
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Beitrag von martinsgarten »

Die neuen Crash-Risiken

Das 2000-Mrd.-Euro-Problem der europäischen Banken

Die Durchleuchtung ihrer Bilanzen haben die Institute recht gut bestanden. Doch der eigentliche Stresstest kommt erst noch: Die Banken müssen Billionen umschulden. Auf sie kommt eine Refinanzierungslawine zu. von Mareike Scheffer Frankfurt

Entspannung, wohin man blickt:
Den Stress des Stresstests haben die meisten Banken in Europa längst hinter sich, an dem für ihre Geldbeschaffung so wichtigen Anleihemarkt sinken die Zinskosten, sprich: die Risikoaufschläge zu Staatspapieren nehmen ab. Überdies finden neue Papiere guten, wenn auch nicht reißenden Absatz. Kurzum: Am Anleihemarkt geht wieder was für die so lange gebeutelten Kreditinstitute. Doch bei näherem Hinsehen wird rasch klar: Der echte Stresstest kommt erst noch. So müssen Europas Geldhäuser nach einer Studie der britischen Großbank Barclays bis Ende 2012 Anleihen im Umfang von rund 1500 Mrd. Euro umschulden, also neu begeben. Hinzu kommen 500 Mrd. Euro, die sie sich bei den Notenbanken geliehen haben und ebenfalls bis Ende 2012 zurückzahlen müssen. 2000 Mrd. Euro - eine gewaltige Summe, selbst für den an Billionen gewöhnten Anleihemarkt.
"Die Refinanzierung an den Kapitalmärkten ist für die meisten Banken in den kommenden Monaten eine große Herausforderung", sagt Jörg Birkmeyer, Bankenanalyst der DZ Bank.
Das Refinanzierungsrisiko steige, glauben auch die Experten der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW).............
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Beitrag von martinsgarten »

18.08.2010 Drohende Überschuldung
Alternative Noa Bank am Ende
Von Anne Seith, Frankfurt am Main

Von Anne Seith, Frankfurt am Main

Bankengründer Jozic sieht sich als Opfer des Systems: Die BaFin hat seine alternative Noa Bank wegen drohender Überschuldung für die Kunden geschlossen. Tatsächlich aber gleicht die kurze Geschichte des Geldinstituts mit ethischem Anspruch einer Farce.

Den Untergang zelebrierte François Jozic noch einmal mit ordentlichem Pathos: "Ich höre auf zu kämpfen", verkündet der Gründer der alternativen Noa Bank am Mittwochabend in einem letzten Blog-Eintrag auf den Internetseiten der Noa Bank: "Der BaFin wurden bis zu diesem Tag viele Vorschläge von potentiellen Investoren unterbreitet, aber keiner schien sie zu befriedigen." Er habe sich deshalb entschlossen, die Noa Bank von der Finanzaufsicht "schließen zu lassen". Jozic wusste wohl, was kommt. Wenig später am Abend ordnete die BaFin ein sogenanntes Moratorium über das Geldinstitut an. Damit ist die Bank vorübergehend geschlossen, die Einlagen sind eingefroren - das Geldinstitut ist praktisch am Ende.

Für Jozic sind die Schuldigen ausgemacht. "Das gesamte Finanzsystem ist selbstorganisiert, um unbeweglich zu sein. Ich habe versucht, es zu ändern, aber ich bin gescheitert", schreibt er in seinem Blog. Die Schuld an seinem Scheitern trage die BaFin. Ihre Ankündigung, der Bank die Lizenz zu entziehen, habe "verschiedene Investoren verschreckt". Er fühle sich wie Josef K., schreibt Jozic. Eine Anspielung auf die Hauptfigur aus Kafkas "Prozess", die eines Morgens aus heiterem Himmel verhaftet wird.

Wer glaubt, dass sich hier nur ein Gescheiterter kurz vergisst, täuscht sich. Jozic hatte schon in früheren Blog-Einträgen eine Art Komplott von Großbanken und "Establishment" skizziert, sich als Kämpfer gegen vermeintliche dunkle Mächte des Kapitals inszeniert. Dabei stellt sich nach den letzten chaotischen Monaten der Bank eigentlich nur eine Frage: Wie konnte ein derartiges Finanzinstitut überhaupt zugelassen werden?

"Das wussten wir nicht"

Der erste Eindruck, den der Unternehmer mit der Wuschelfrisur und der riesigen schwarzen Brille hinterließ, war wohl zu gut. Der 37-Jährige gab den Antibanker, setzte auf Transparenz, verkündete die Parole: "Keine Spekulation". Die Kunden sollten selbst entscheiden, was mit ihren Spareinlagen passiert. Ob sie in Kredite für den Mittelstand, in Umwelt-, Kultur- oder Gesundheitsprojekte fließen sollte.

Der Erfolg war zunächst groß. Die Noa Bank befriedigte nämlich nicht nur den Wunsch ihrer Kunden nach einem guten Gewissen, sondern auch den nach überdurchschnittlich hohen Zinsen. Binnen kürzester Zeit wurden so rund 300 Millionen Euro an Kundengeldern eingesammelt. Allein: das Kreditgeschäft lief nicht wie geplant. Lediglich 60 Millionen Euro konnten vergeben werden. Die enorme Lücke aber ist ein Problem, schon weil man die großzügigen Zinsen für die eigenen Kunden finanzieren musste. Schon im April erklärte die Bank deshalb, vorübergehend vorübergehend kein neues Tagesgeld mehr anzunehmen.

Der Anfang vom Ende begann spätestens, als Jozic die Factoring-Firma Quorum mit dem Geldinstitut verschmolz, die er mit einst mit dem gleichen Partner wie die Noa Bank gegründet hatte. Auf den ersten Blick hatte die Idee zwar Charme: Das Unternehmen kaufte Firmen ihre offenen Forderungen ab, um diese dann später einzutreiben. Für die Vorfinanzierung ist viel Geld nötig - das die Noa Bank hatte. Doch die neue Tochter, die nach dem Zusammenschluss Noa Factoring hieß, brachte auch neue Probleme. Die Eigenkapitalanforderungen für die Gruppe, deren Puffer ohnehin dünn war, erhöhten sich weiter. Weil die Noa Bank dem nicht gerecht werden konnte, griff die BaFin endgültig ein und untersagte der Noa Bank das Kredit- und Spareinlagengeschäft.

Eine Hiobsbotschaft nach der anderen

"Rechtlich ist dies korrekt, aber das wussten wir nicht", erklärte Jozic über die Entwicklung entwaffnend offen auf seiner Seite. Den Banken-Professor Martin Faust von der Frankfurt School of Finance und Management entsetzte diese Äußerung schon damals gehörig. Sie zeige die "große Naivität", mit der bei der Noa Bank die Geschäfte betrieben worden seien. Er habe den Eindruck, dass das von Jozic ausgewählte Management "keinen Einblick hat, wie eigentlich eine Bank zu führen ist."

Am Mittwoch folgten die Hiobsbotschaften dann Schlag auf Schlag. Zunächst reichte die Noa Factoring beim Amtsgericht Düsseldorf einen Insolvenzantrag ein. Am Abend machte Jozic dann seinen Blogeintrag öffentlich. Dann erklärte die BaFin ihr Moratorium. Wegen der Insolvenz der Noa Factoring habe die Überschuldung der Bank gedroht, heißt es aus der Behörde. Die Noa Factoring war mit einem Gesamtvolumen von 26 Millionen Euro der mit Abstand größte Kreditnehmer der Noa Bank.

Für die Kunden des Geldinstituts bedeutet das, dass ihre Gelder nun zunächst eingefroren sind. Ihre Konten sind allerdings pro Person bis zu einer Höhe von 50.000 Euro durch die gesetzlich vorgeschriebene Einlagensicherung abgedeckt. Allerdings kann es einige Wochen, wenn nicht sogar Monate dauern, bis die BaFin den so genannten Entschädigungsfall festgestellt hat und die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken alle Gelder zurückgezahlt hat.
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