Portugal + der Euro - Bankenrettung 4.0

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kaalexs
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Beitrag von kaalexs »

es sieht so aus als ob für die kleinen länder der gläubiger bluten darf und für die grossen länder die ezb drucken muß,

bzw. die 500 banken mrd fließen in die systemrelevanten länder italien und spanien und nicht nach griechenland und portugal.
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kaalexs
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Beitrag von kaalexs »

Schuldenkrise Portugal trifft erste Vorbereitungen für Schuldenschnitt
Deutsche Mittelstands Nachrichten | Veröffentlicht: 07.02.12, 00:49 |
Die portugiesische Regierung soll Berater bezüglich eines Schuldenschnitts konsultiert haben. Ähnlich wie in Griechenland könne man so schneller seine Schulden umstrukturieren. Es kursieren Befürchtungen, das Rettungspaket sei für 2012 nicht mehr ausreichend.


Während in Griechenland seit Wochen verhandelt wird und die Entscheidungen von einem Tag auf den anderen verschoben werden (mehr hier), gerät Portugal wieder ins Blickfeld. Die portugiesische Regierung soll diskret Berater hinsichtlich eines möglichen Schuldenschnitts für Portugals Schulden konsultiert haben. Reuters zufolge ging es beispielsweise darum, welche Aspekte des PSI in Griechenland man nutzen könnte, um angemessen mit den eigenen Schuldner zu verhandeln. Entsprechend wachsam verfolgt man in Portugal die Geschehnisse in Griechenland.

„Wenn der PSI in Griechenland erfolgreich sein würde, dann könnte das die Türen für einige Regierungen öffnen“, so einer der Berater, die mit der portugiesischen Regierung gesprochen hat. „Es würde zeigen, dass jeglicher Schuldenabbau möglich ist und eben nicht das Ende der Welt.“ Eine solche Verzögerung wie in Griechenland dürfe es allerdings nicht geben.

Indes sagte der portugiesische Premier Pedro Passos Coelho, dass Portugal nicht in einer ähnlichen Situation wie Griechenland sei. „Wir werden nicht erlauben, dass das, was in Griechenland geschieht, auch hier passiert“, so Coelho. Außerdem sei die Verschuldung Portugals (110,1%) eher mit der Irlands vergleichbar (mehr hier). Auch Barroso betonte jüngst, dass sein Heimatland nicht pleite sei (hier). Der portugiesische Finanzminister verneinte, dass eine solche Konsultation über einen portugiesischen Schuldenschnitt stattgefunden haben soll.

Die Zinsen, die Portugal derzeit am Staatsanleihenmarkt aufbringen muss, sind horrend. Eine Refinanzierung der Schulden wird dadurch immer schwieriger. Erst vergangene Woche war die EZB gezwungen, am Sekundärmarkt einzugreifen (mehr hier). So gibt es mittlerweile auch Befürchtungen, dass das portugiesische Rettungspaket im Wert von 78 Milliarden Euro nicht ausreichen könnte. Die Investoren gehen bereits von einer 70-prozentigen Wahrscheinlichkeit einer Pleite Portugals aus (hier).
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kaalexs
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Beitrag von kaalexs »

Hedgefonds haben nächstes Schuldenland im Visier
Das Ziel der Hedgefonds: Möglichst günstig portugiesische Bonds kaufen.
Bild: Bloomberg07.02.2012 00:40 Quelle: Cash

Während alle Welt nach Griechenland schaut, haben einige hochspekulative Hedgefonds bereits das nächste Euro-Land im Visier.

Das nächste Opfer heisst Portugal. Das Ziel der Hedgefonds ist es, Staatsanleihen aus Lissabon zum Tiefstpreis zu kaufen. Das Kalkül: Selbst wenn es auch in Portugal zu einem Schuldenschnitt kommt, könnten sie profitieren.

Noch ist es aus Sicht der Hedgefonds zu früh, um loszuschlagen. Sie wollen warten, bis ein griechischer Schuldenschnitt in trockenen Tüchern ist. "Wenn der griechische Deal vorankommt, werden sich Investoren sicherlich auf einige andere Länder fokussieren, und Portugal gilt schon lange als nächster Kandidat", sagt Chefvolkswirt Stuart Culverhouse von Exotix, eine Investmentbank mit Fokus auf illiquide und notleidende Anlagen.

Solange Griechenland verhandle, rückten die Schuldenprobleme Portugals in den Hintergrund. Entsprechend gebe es noch keinen allzu großen Verkaufsdruck für Besitzer portugiesischer Anleihen. Sei der griechische Schuldenschnitt aber erst einmal durch, dann dürften sich Investoren auf Portugal als zweitschwächstes Glied der Kette stürzen, so die Rechnung der Hedgefonds. Sie gehen davon aus, dass viele Anleger dann aus portugiesischen Anleihen aussteigen und die Kurse in Folge massiv sinken. Für die Fonds wäre das der perfekte Zeitpunkt zum Einstieg.

Spekulieren auf eine Umschuldung Griechenlands

Selbst wenn es Griechenland nicht gelingen sollte, sich rechtzeitig mit seinen Gläubigern zu einigen, sehen die Hedgefonds ihre Chancen. Denn dann werde auch ein Zusammenbruch der Eurozone wahrscheinlicher, was wiederum portugiesische Anleihen auf neue Tiefs drücken könnte. "Wenn Griechenland keine vernünftige Einigung erreicht, dann sieht es schlecht aus für Portugal", sagt ein Hedgefonds-Manager.

Schon jetzt werden zehnjährige portugiesische Anleihen zu weniger als der Hälfte ihres Nennwerts gehandelt. Bei den griechischen Pendants sieht es noch schlimmer aus, sie notieren gerade noch zu einem Fünftel des Nennwerts.

Serge Umanski, Mitbegründer des Dach-Hedgefonds Signet, geht davon aus, dass Portugal im Spätsommer seine Schulden neu strukturiert. Er schätzt, dass Investoren nur 50 bis 60 Prozent des Nennwertes zurückbekommen werden. Ein gutes Geschäft für Hedgefonds, die zu deutlich niedrigeren Kursen eingestiegen sind. Sollte Portugal sein Schuldenproblem sogar aus eigener Kraft in den Griff bekommen, würden die Hedgefonds noch größere Gewinne einfahren.

Wer zu spät kommt...

Die Strategie des Abwartens hat natürlich auch ihre Risiken. So könnte sich die Europäische Zentralbank an Hilfen für Griechenland beteiligen. Solch ein Schritt dürfte von Investoren mit großer Erleichterung aufgenommen werden und könnte nach Einschätzung von Experten eine Rally am Anleihemarkt auslösen. Die auf niedrigere Kurse wartenden Hedgefonds hätten dann das Nachsehen.

Etliche Experten bezweifeln, dass sich die EZB zu Hilfen durchringt, ganz unrealistisch ist das Szenario aber nicht. Immerhin hat sie für ihre Hellas-Anleihen mit einem Nennwert von etwa 50 Milliarden Euro dem Vernehmen nach nur 38 Milliarden bezahlt. Sie könnte also Athen zwölf Milliarden Euro überweisen - ohne eigene Verluste.
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Die Überschrift könnte auch lauten:
"Wie fährt man ein Land an die Wand"
helfen wir es in keinster Weise


Kampf gegen die Finanzkrise
Portugal kündigt massives Sparvorhaben anzuletzt aktualisiert: 16.10.2012 - 06:51 Lissabon (RPO).
Portugal hält an seinem harten Sparkurs fest: Die Regierung kündigte am Montag deutliche Steuererhöhungen für das kommende Jahr an, die das Land noch tiefer in die Rezession drücken und den Unmut in der Bevölkerung weiter anstacheln könnten. Der Entwurf für den Haushalt 2013 sieht vor, dass viele Arbeiter im Jahr auf Einnahmen in der Höhe eines Monatsgehalts verzichten müssen.

"Wir haben keinen Handlungsspielraum", sagte Finanzminister Vitor Gaspar am Montagabend bei der Vorstellung des Krisenhaushalts.
Portugal müsse "auf Kurs" bleiben.
So beabsichtige die Regierung Ausgabenkürzungen in Höhe von 2,7 Milliarden Euro. Dies soll unter anderem durch die Entlassung von zwei Prozent der 600.000 im öffentlichen Dienst beschäftigten Arbeitnehmer geschehen.

Die "sehr deutlichen" Steuererhöhungen, die Gaspar ankündigte, werden vor allem den portugiesischen Mittelstand treffen.
Durch Änderungen bei den Einkommenssteuerklassen sollen Arbeitnehmer mit einem Jahresgehalt ab 41.000 Euro ab 1. Januar 45 Prozent Steuern zahlen. Bisher sind es 35,5 Prozent.
Und auch in der Einkommensklasse von 7.000 bis 20.000 Euro jährlich steigen die Sätze von 24,5 Prozent auf 28,5 Prozent.

Auch die Spitzenverdiener müssen deutliche Einbußen hinnehmen.
Bisher war der Spitzensteuersatz von 46,5 Prozent nur für Arbeitnehmer und verheiratete Paare vorgesehen, die über 153.300 Euro pro Jahr verdienen.
Dieser Betrag wird ab 1. Januar auf 80.000 Euro gesenkt und mit 48 Prozent versteuert
.
Außerdem soll die Kapitalertragssteuer von bislang 25 auf 28 Prozent angehoben werden.

Kritiker befürchten Verschärfung der Rezession

Portugal hatte voriges Jahr eine Finanzspritze von 78 Milliarden Euro in Anspruch nehmen müssen. Mit dem Abbau der Schuldenlast tut sich Portugal jedoch schwer, weil die Kürzungen die Rezession verschärft haben und die Arbeitslosigkeit auf die Rekordhöhe von 15,9 Prozent gestiegen ist. Der Sparkurs ist nach Ansicht der Mitte-Rechts-Regierung die einzige Möglichkeit, um den von den internationalen Geldgebern im Gegenzug für das Rettungspaket geforderten Schuldenabbau umzusetzen.

Kritiker glauben aber, dass die Rezession sich dadurch weiter verschlimmern und die Arbeitslosenquote steigen wird.
Der Etat prognostiziert für 2013 einen Wirtschaftsrückgang von 1 Prozent und ein Ansteigen der Arbeitslosenzahl auf 16,4 Prozent.

Sowohl die Opposition als auch die Gewerkschaften kritisierten das neue Sparpaket scharf. Sozialistenführer António José Seguro nannte die Maßnahmen eine "finanzpolitische Atombombe". Die größte Gewerkschaft des Landes hat für 14. November bereits einen Generalstreik angekündigt.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
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oegeat
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Beitrag von oegeat »

mein Güte ja und ? .... all die Länder die jetzt Probleme haben, haben über ihre Verhältnisse gelebt !

Löhne und Gehälter gingen hoch auf Deutschland Österreich usw Lavel ohne das die Wirtschaft auch so mit ging .... ganz dramatisch in Griechenland wo das Beamten Heer und die verblödeten roten Politiker es auf die Spitze trieben. Auf Pump bezahlte man jeden blödsinn wer als Busfahrer sich die Hände wascht bekommt 300 Euro im Monat :!:
Der Gewinn liegt im Einkauf. Alles wird besser, man muss nur warten können !

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Alle meine Beträge sind nur meine private Meinung und stellen keine Anlageberatung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes dar oder sind Aufforderungen zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Finanzmarktinstrumenten.
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