Portugal + der Euro - Bankenrettung 4.0

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martinsgarten
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Portugal + der Euro - Bankenrettung 4.0

Beitrag von martinsgarten »

Fast jeder kennt den Spruch - wer zu spät kommt....
Da warte ich mal nicht lange und schiebe gleich Portugal nach.
Warum schon jetzt ?

Deshalb !


Portugal weist jeglichen Bedarf an Finanzhilfen von sich

Kommt mir irgend wie bekannt vor dieses - "jeglichen Bedarf."

Hat man bei Griechenland + Irland auch behauptet


Nach den milliardenschweren Rettungszusagen für Irland hat Portugal erneut beteuert, keine Finanzhilfen zu benötigen.

Portugal sei nicht Irland, sein Land brauche "keinerlei Hilfe", sagte Regierungschef José Socrates in Lissabon.
Analysten sehen in Portugal aber nach wie vor den nächsten Kandidaten für Hilfen von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF).
Wegen des Antrags auf Milliarden-Hilfen gerät die irische Regierung im eigenen Land zunehmend in Bedrängnis und wird von der EU zu Steuererhöhungen gedrängt.

"Wir haben niemals eine Immobilienblase gehabt, und unser Haushalt ist mit dem irischen nicht zu vergleichen", sagte Socrates.
Mag stimmen - Vergleiche sind immer relativ

Er hoffe, dass die Beruhigung der Märkte nun anhalte, denn Portugal habe sehr gelitten unter der "Ansteckung" der irischen Krise.
Das Land hatte in den vergangenen Wochen hohe Zinsen an Investoren für seine Staatsanleihen zahlen müssen.

Das Staatsdefizit in Portugal liegt derzeit bei 7,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes - das in Irland bei 32 Prozent.
Die Regierung in Lissabon hat ein striktes Sparprogramm aufgelegt und will das Defizit bis kommendes Jahr auf 4,6 Prozent senken.
Wers glaubt ? :lol:

Als Reaktion auf den Hilfeantrag der irischen Regierung forderte der grüne Koalitionspartner von Ministerpräsident Brian Cowen vorgezogene Neuwahlen in der zweiten Januar-Hälfte.
Die Bürger fühlten sich "getäuscht und verraten", sagte Grünen-Chef John Gormley. Noch in der vergangenen Woche hatte Cowen erklärt, Irland brauche keine Rettungsgelder.
Am Sonntag beantragte seine Regierung dann die Hilfen. Cowens Regierungskoalition hat nur eine knappe Mehrheit im Parlament.

Die Finanzminister der Euro-Länder stimmten dem irischen Hilfsantrag in einer Telefonkonferenz zu. Die genauen Konditionen dürften Anfang kommender Woche feststehen.
Laut Diplomaten sind 80 bis 90 Milliarden Euro im Gespräch.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) betonte, die Hilfen sollten an "strenge Auflagen" gekoppelt werden.
Die EU machte Druck auf Dublin, das Sparprogramm zu verschärfen und unpopuläre Steuererhöhungen auf den Weg zu bringen.
"Es ist wahrscheinlich, dass Irland kein Niedrigsteuerland mehr sein wird", sagte der Sprecher von Wirtschaftskommissar Olli Rehn.
Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn sprach sich aber dagegen aus, von Dublin eine deutliche Erhöhung der Unternehmenssteuern zu verlangen.
"Man muss aufpassen, dass man Irland jetzt nicht erwürgt", sagte er dem "Tagesspiegel".

Fazit: Europa entgleitet diesen Bürokröten in Brüssel
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

ja - es ist eine andere Situation als in G + I
Nur nicht besser.


SchuldenkrisePortugal steht vor dem Kollaps
"Ich glaube, es wird noch schlimmer als in Griechenland", sagt ein Banker.
Jeden Tag verschwinden in Portugal über 200 Arbeitsplätze, jeden Tag geht ein neues Unternehmen pleite.
Immer mehr rückt das Land ins Zentrum der Euro-Krise.

0Die Fabrik der Deutschen, die der Stadt Arbeit gab, ist verlassen, alles Leben aus ihr gewichen, einzig die Deckenventilatoren drehen sich. Rotieren lautlos über dem Kopf von Fernando Castro.
„Diese Stille“, sagt der 66-Jährige, „du wirst am Ende ganz verrückt.“
Jeden Tag betritt er die Fabrik zur Sicherheit durch die gleiche Tür.
„Ich verliere sonst die Orientierung“, klagt er.
Entlang weißer Zettel, die er in den Wochen zuvor auf Türen und Maschinen klebte, sucht er auf 50 000 Quadratmetern den Weg durch Hallen und Gänge, einem in Jahrzehnten gewachsenen Labyrinth von Bauten, Anbauten und Erweiterungen. Ein Assistent begleitet ihn, so sind sie zu zweit, sollte ein Unfall passieren.
Die beiden Männer leben davon, das Lebenswerk anderer zu demontieren. Die Fabrik war bis vor kurzem die größte Schuhfertigung Portugals, eine der größten des Landes, und Fernando Castro ist ihr Abwickler.
Einer, der immer dann erscheint, wenn das Hoffen vergebens war.

Wo bei der Firma Rohde früher bis zu 3000 Menschen stanzten, nähten, verpackten, arbeitet jetzt nur noch er.
Sein Assistent, mehr ein Freund als ein Angestellter, sagt Castro, zählt, hält inne, damit er sich nicht verzählt, schließt kurz die Augen, zählt weiter. „Nach ein paar Stunden kotzt du Maschinen“, stöhnt er.
Endlose Reihen von Pfaff-Nähmaschinen, die ehemals ein Vermögen kosteten. „Für die da kriegt man so gut wie nichts. 50 Euro, vielleicht nur 20“, sagt er. Es gibt keinen Markt hierfür. Die Madonnenbilder, mit denen sie die Näherinnen beklebten, vermochten ihre Arbeitsplätze nicht zu schützen. Verwaist sind die vier großen Kantinen, in denen wie nach einer Massenflucht die Stühle kreuz und quer stehen.
Die letzten Lohnabrechnungen bedecken die Schreibtische der Buchhaltung. Einsam klingelt ab und an irgendwo noch ein Telefon. Es ist niemand da, der abnimmt.

„Wie konnte das passieren?“, fragen sich die Arbeiter, die in Santa Maria da Feira durchs geschlossene Werkstor schauen. Die Schuhfabrik, die zum deutschen Traditionshersteller Rohde gehörte, war in der nordportugiesischen Region das wichtigste Unternehmen.
„Wie ist das möglich?“, rätseln Menschen überall in Portugal, wo die Fabriken schließen, eine um die andere, und an jedem Tag 243 Arbeitsplätze verschwinden.
Die in den vergangenen 30 Jahren aufgebaute Industrie löst sich in Pleiten und Insolvenzen auf, das Land rückt immer mehr ins Zentrum der Euro-Krise.
Für die internationale Finanzwelt ist Portugal längst angezählt.
Die Ratingagenturen stuften die Kreditwürdigkeit des Landes um zwei Punkte herab. Eine Katastrophe bahnt sich an
.

Das Wirtschaftswunder exportierten die Deutschen in einen Pinienwald am Stadtrand von Santa Maria da Feira, 150 000 Einwohner, südlich von Porto. Dort baute 1975 die Firma Rohde aus dem hessischen Schwalmstadt ihre erste Fertigungshalle.
Wie viele Unternehmen getrieben von den Billiglöhnen im damaligen Armenhaus Europas.
Sie produzierten in Feira für Karstadt und Otto, Kaufhof und Reno.
„Made in Portugal
“ fand der erstaunte Käufer in Deutschland von nun an auf den Sohlen.
Die Gegend kam zu Wohlstand, Neubaugebiete entstanden, Supermärkte, vornehme Restaurants und asphaltierte Straßen. Die Fabrik wuchs fast jedes Jahr, und mit jeder Erweiterung wuchs auch die Bedeutung von Sidònio Lamoso, dem Prokuristen.
„Ich versuche, diese Sache langsam zu vergessen“, sagt er und streicht mit den Fingerspitzen über die Platte des schweren Eichenschreibtisches, vom dem aus er 33 Jahre lang das Werk leitete.

Er wird das Stück dem Abwickler überlassen, er solle es verhökern, bitter steht Lamoso in seinem früheren Büro. Hier ratterte am 13. März 2007 das Faxgerät, schob sich Zeile für Zeile ein Blatt heraus, das die Pleite des deutschen Mutterkonzerns verkündete. „Das war ein Schlag.
Aber da hatten wir immer noch Hoffnung“, sagt Lamoso. Die Firma in Hessen war Opfer ihres eigenen Missmanagement geworden.

Zu lange hatte Rohde am Standort Portugal festgehalten, mit seinen Durchschnittslöhnen von 600 Euro galt es den Buchhaltern plötzlich als kostspielig. „Die Chinesen sind bei Schuhen um das Vierfache billiger.

Dorthin zog dann auch die Fertigung, als der Konzern in Deutschland aus der Konkursmasse neu auferstand. Lamoso kämpfte bis zum Schluss, drei Jahre lang, verhandelte, reiste, warb um neue Kunden. Es fanden sich keine. Die Produktion wurde eingestellt, vor ein paar Monaten räumte Lamoso sein Büro. Den meisten anderen Schuhfabriken in der Gegend erging es gleich. Portugal erwies sich auf dem Zug der Billiglohnnomaden nur als Zwischenstation.

Kraftlos hängen die Schultern, der Blick Lamosos flackert irritiert.
Wie verwandelt wirkt der Mann, sagen die, die ihn kennen. Er kommt in die Fabrik, wenn Verwerter Castro nach ihm ruft, hilflos, inmitten von Bergen an Kartons und Maschinenteilen. Dann blitzt in Lamoso noch einmal der alte Chef auf, kurz, einen Augenblick lang, um rasch wieder zu verlöschen. Er geht nun viel spazieren, morgens und abends, erzählt Lamoso, jätet Unkraut im Garten. „So viel Unkraut“, sagt er, lächelt unsicher, bevor er auf dem Betriebsparkplatz in den Wagen steigt. „Der war mein Boss“, sagt der Pförtner und sieht ihm hinterher, als Lamoso durchs Tor hinausfährt, „jetzt muss er mich um Erlaubnis fragen, um reinzukommen.“

„Nur einer von denen, die alles zugrunde gerichtet haben!“, zischt die Wirtin des „Casa Lima“ gegenüber der Werkseinfahrt. Das Ende der Fabrik reißt auch sie in den Strudel. Nur wenige kommen noch an ihren Tresen, sie kann kaum noch den Strom zahlen. Ihr Mann, der Inhaber eines Altpapierunternehmens, hatte sich wegen Zahlungsproblemen vor sieben Monaten erhängt. Sie nimmt Anti-Depressiva, wartet auf Gäste, schaut auf die Straße, wo frühere Rohde-Beschäftigte ratlos auf und ab flanieren.

Die Krise nimmt das Land in den Zangengriff.
Zu lange vertraute die Elite auf die Niedriglohnindustrie, betäubt von einem rauschhaften Aufstieg.
Bis vor zwei Jahren war Portugal eine der größten europäischen Erfolgsgeschichten.
Die Weltbank führte die Nation mit ihren zehn Millionen Einwohnern noch 1989 als Entwicklungshilfeland, dann begannen es internationale Konzerne zu entdecken. Die EU förderte milliardenschwer.
Portugal avancierte zum Musterschüler mit geringem Haushaltsdefizit und sinkender Arbeitslosigkeit.
Das Auswandererland wandelte sich zum Einwandererland, zum stolzen Ausrichter von Expo und EM.

Aber immer noch blieb das Bildungssystem desolat, konnten 2003 einer Pisa-Studie zufolge fast die Hälfte der Portugiesen die Zeitung zwar lesen, doch nicht ihren Inhalt verstehen.

Immer noch schaffte es Portugal nicht, eine eigenständige Industrie aufzubauen.

Während seit der EU-Erweiterung 2004 mehr und mehr Billiglöhner nach Osteuropa und China abwanderten, verschuldeten sich Portugals Regierungen mit dem Bau immer neuer Autobahnen, die meisten leer wie sonst nur in Nordkorea.

Die Arbeitslosigkeit schießt jetzt mit 10,7 Prozent auf ein historisches Hoch, die Banken wanken, weil sie in den letzten Jahren Kredite geradezu verschleuderten. Hastig präsentiert die Regierung Rettungspakete, beschließt drastische Sparmaßnahmen, die die größten Demonstrationen in der Geschichte des Landes provozieren. Für übermorgen haben die Gewerkschaften zu einem Generalstreik aufgerufen. „Ich bitte alle meine Mitpatrioten“, wandte sich Ministerpräsident José Socrates an das Volk, „verteidigt den Euro! Verteidigt unser Land!“

Das Fabriksterben hat auch das Bankhaus von Santa Maria da Feira erreicht, mit Schweißperlen auf der Oberlippe verlässt Victor Marques (Name geändert) das Büro. „Ich glaube, es wird noch schlimmer werden als in Griechenland.“ Er trifft sich zum Gespräch in einem neuen Vier-Sterne-Hotel, nicht weit vom Rohde-Werk, kalte Pracht, 109 Zimmer, fünf Stockwerke, auf denen selten mehr als sechs Gäste logieren. „Die Schuhindustriellen wollten unbedingt ein Luxushotel, um ihre Geschäftspartner unterzubringen“, sagt der Banker und setzt sich in die leere Lounge. „Es war ein Traum – kein Mensch braucht hier dieses Hotel.“

Der Bankangestellte mit hellblauer Krawatte verweigert überall neue Kredite, verrichtet Henkersarbeit, jeden Tag landet eine neue Insolvenz auf seinem Schreibtisch. Jeden Tag erlischt in der Kleinstadt und ihren Dörfern ein Betrieb. Nach der Schuhindustrie kollabiert nun der zweitwichtigste Arbeitgeber, die Korkbranche. Ein Netz aus kleinen und kleinsten Familienunternehmen zerfällt. „Wir sind ein Land ohne Eigenkapital“, sagt der Banker, „die echte Krise erwarte ich im Winter.“ Er fürchtet drastisch fallende Immobilienpreise, weil die Banken – welche gleichfalls keine Kredite bekommen – die Häuser auf den Markt schleuderten, um wieder flüssig zu werden.

Die Einbrüche nehmen zu, manche Häuser in Feira werden dreimal in vier Monaten geknackt. Die Menschen beginnen erneut, ins Ausland zu emigrieren. Unfälle häufen sich auf den Straßen, weil immer mehr übermüdet weite Distanzen fahren. Aus Sorge streichen die Leute ihre Urlaube. Sie haben Angst, jeder in seiner Position, Bankdirektoren wie Arbeiter, sie erkranken, die Wartelisten von Psychiatern sind lang. Halb Portugal scheint derzeit unter Psychopharmaka zu stehen.

Auch dem Ehepaar Barros hat der Arzt Pillen verschrieben. 120 Euro soll die Medikamentenzuzahlung kosten. „Ich weiß nicht, wie wir das machen sollen“, sagt Antonio Barros, der nach 18 Jahren als Lagerist bei Rohde mit der Insolvenz arbeitslos wurde. Das Paar hat zwei Kinder, Ersparnisse, die mit jedem Monat schwinden, sowie Schulden auf der Eigentumswohnung. Vergebens hat sich Antonio Barros bisher als Straßenfeger und Wachmann beworben „Es rümpfen alle die Nase, wenn ich sage, dass ich schon 42 Jahre alt bin.“ Seine Frau Cristina hat noch eine Anstellung als Näherin; während ihrer Schicht brach sie dort vor anderthalb Monaten zusammen. Weinte, zitterte. Jetzt ist sie krankgeschrieben und bekommt nur 65 Prozent des Lohns von 450 Euro.

Der Garten der Großeltern ist ihre Sozialversicherung, das Kartoffelfeld und die Zwiebelbeete ihr Hartz IV. Die Portugiesen kehren zurück auf ihre Äcker, sie jäten und ernten, füttern die Hühner. „Das hält uns über Wasser“, sagt Barros, der 420 Euro an Arbeitslosengeld bezieht.
Den Mais müssen sie als Nächstes einholen, dann die Kartoffeln. Er hofft auf einen Fortbildungskurs des Arbeitsamtes. Wie viele seines Alters hat er den Unterricht nur bis zur sechsten Klasse besucht, mit der damals die Schulpflicht endete.

Aus jeder Krise ist Portugal in seiner Geschichte neu erstanden.
Etwa nach dem Erdbeben 1755 das strahlende Lissabon.
Aber jetzt hat viele die große Skepsis ergriffen, sie zweifeln daran, dass ihr Land auch diesmal die Kraft zur Erholung aufbringen wird.
„Meine Kinder studieren auswärts“, sagt der Banker in Feira, „sie glauben nicht mehr an Portugal.“

Der Abwickler Fernando Castro erlaubt unterdessen dem Pförtner, eine frühere Rohde-Beschäftigte durchs Tor zu lassen. Sie hat gebeten, den Sauerampfer, der auf dem Firmengelände wächst, rupfen zu dürfen. Er ist zart und saftig.

Konkursmasse. Keiner mehr da in der portugiesichen Schuhfabrik des deutschen Unternehmens Rohde.
Nur der Nachtwächter Antonio Martins Oliveira dreht noch seine Runden. - Foto: Theodor Barth/laif
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Antagon
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Beitrag von Antagon »

martinsgarten hat geschrieben:ja - es ist eine andere Situation als in G + I
Nur nicht besser.
Fällt der Dominostein Portugal, fällt kurze Zeit später auch Spanien wegen des Engagements der Banken dort. Spätestens dann ist der Euro durch D nicht mehr zu retten.

Euro-Gold ist der beste Krisen-Indikator. Noch 25 Euro bis zum ATH aus dem Mai.
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Euro-Gold ist der beste Krisen-Indikator. Noch 25 Euro bis zum ATH aus dem Mai

sehe ich auch so.

Der Goldpreis eignet sich hervorragend als Fieberthermometer für sämtliche Währungen.

Der Patient Euro liegt mit 40,xx grad Fieber im Koma
.
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Beitrag von martinsgarten »

ZU diesem Zinsatz bekommt Portugal ein Problem !
5-jährige 6,05%
2-jährige 4,44%.
Die 2 jährigen liegen im Zeitrahmen des Rettungsschirms.
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portugal 10-jährige 24-11-2010.jpg
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Beitrag von martinsgarten »

Das ist jetzt NUR NOCH großes Kino !
Damit bekommt man den Euro in Richtung 1,10
Warum ?
siehe hier


EZB und Euro-Länder drängen Portugal zu Finanzhilfen
Freitag, 26. November, 09:56 Uhr

Die Europäische Zentralbank (EZB) und eine Mehrheit der Euro-Länder dringen offenbar darauf, dass nach Irland auch Portugal einen Antrag auf Hilfen aus dem Euro-Rettungsschirm stellt.
Wie die "Financial Times Deutschland" berichtet, soll damit Spanien vor einer Rettungsaktion bewahrt werden
.

Angesichts der sich zuspitzenden Finanzkrise in Europa machen sich Wirtschaftsexperten derweil für eine deutliche Aufstockung des Euro-Rettungsschirms stark.
EZB-Chefvolkswirt: Irland muss sich an harte Kredit-Auflagen halten

"Wenn Portugal den Schirm nutzen würde, wäre das für Spanien gut, weil das Land in Portugal stark engagiert ist", erfuhr die "FTD" aus dem Bundesfinanzministerium. Portugals Banken gelten zwar nicht als überschuldet wie die irischen, sind aber derzeit für ihre Geschäfte offenbar ebenfalls auf Geld der EZB angewiesen.
Die portugiesische Regierung stemmt sich aber bislang gegen einen Hilfsantrag.

Irland hatte am vergangenen Sonntag als erstes Euro-Land Hilfen aus dem 750 Milliarden Euro schweren Rettungsschirm beantragt. Im Gespräch sind Kredite in Höhe von 85 Milliarden Euro, die von der EU und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) bereitgestellt werden sollen. Der Fonds war als Reaktion auf die Schuldenkrise in Griechenland eingerichtet worden, das im Frühjahr mit einer Milliarden-Unterstützung vor dem Staatsbankrott gerettet werden musste.

Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, schlägt das Hamburgische Welt-Wirtschafts-Institut (HWWI) eine Erhöhung des Garantierahmens um 500 Milliarden Euro auf 1,25 Billionen Euro vor.
Damit solle sichergestellt werden, dass neben Irland und möglicherweise auch Portugal und Spanien weitere Länder den Rettungsschirm nutzen können.

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Klaus Zimmermann, hält sogar eine Verdoppelung des Garantierahmens auf 1,5 Billionen Euro für "vorstellbar".
Zimmermann warnte jedoch, das Schuldenproblem in der Eurozone lasse sich auf diese Art nicht dauerhaft lösen.

IcH nehme noch Gebote an !
Wer bietet mehr ?
:lol: :lol:

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) wies die Forderungen nach einer Aufstockung des Euro-Rettungsschirms zurück.
"Ich halte von den Forderungen gar nichts", sagte Schäuble im Bayerischen Rundfunk.
Der jetzige Umfang des Schirms reiche aus.
Die Forderungen nach einer Erhöhung des Euro-Rettungsschirms führte der Finanzminister auf die derzeit "nervöse Lage" zurück.
Auch in der FDP formiert sich Widerstand gegen eine Vergrößerung des Rettungsschirms.
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X-Market
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Beitrag von X-Market »

nur 1.10 ? mehr auf 0.50 mit glück 70 cents USD
Bild
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Beitrag von Think positiv »

Ein Chart dazu wäre schön!
k9
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Beitrag von k9 »

Zum Thema "Bankenrettung" meint die Schweizer Zeitschrift CASH diejenigen
identifiziert zu haben, die niemals untergehen dürfen:

CASH KlickDieMaus

Gruß k-9
Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Die Signale die der Euro in der letzten Woche geliefert hat sind für mich die Vorboten, dass die Luft wieder brennt

09. Januar 2011, 12:49 Uhr
Euro-Rettungsschirm
Portugiesen wehren sich gegen deutsche Pleite-Prognose
Das Klima in der Euro-Zone wird rauer: Portugal will von einer Flucht unter den Euro-Rettungsschirm partout nichts wissen. Damit stemmt sich der Krisenstaat gegen entsprechende Pläne aus Deutschland und Frankreich.

Lissabon/Brüssel - Es sind deutliche Worte: Der portugiesische Ministerpräsident José Sócrates hat Spekulationen zurückgewiesen, sein Land werde als nächstes den Euro-Rettungsschirm in Anspruch nehmen.
Er bekräftigte, dass Portugal sein Haushaltsziel für 2010 erfüllen werde
.

"Wir haben bessere Ergebnisse bei den Einnahmen wie bei den Ausgaben.
Schöne Politiker-Vormulierung. Die aber nicht gleichzeitig bedeutet, dass die Einnahmen über den Ausgaben liegen.
Das ist das beste Signal des Vertrauens, das wir den internationalen Märkten geben können", sagte er.
"Portugal tut, was es tun muss, und das wird auch so bleiben."
Im Laufe des vergangenen Jahres habe es wiederholt ähnliche Spekulationen gegeben, so der sozialistische Regierungschef.

Immerhin ist die Wirtschaft des hochverschuldeten Landes 2010 stärker gewachsen als erwartet. Auch bei der Konsolidierung seiner Staatsfinanzen macht Portugal Fortschritte:
Das Haushaltsdefizit ist im vergangenen Jahr von 9,4 auf 7,3 Prozent gesunken.
Dieses Jahr soll das Minus auf 4,6 Prozent gedrückt werden.

Auch China hat Portugal Unterstützung zugesagt, ohne jedoch dabei direkt den Kauf von Anleihen in Aussicht zu stellen. Die portugiesische Regierung bemüht sich auch bei der ehemaligen Kolonie Brasilien um Geld.

Belgien könnte Notregierung bekommen

Nach SPIEGEL-Informationen wollen Deutschland und Frankreich den Krisenstaat trotzdem drängen, möglichst bald unter den Euro-Rettungsschirm zu schlüpfen. Das finanziell angeschlagene Land werde nicht mehr lange Kredite am Kapitalmarkt aufnehmen können, vermuten Experten beider Regierungen.

Zeitgleich mit der Hilfe für Lissabon sollten die Mitgliedsländer der Euro-Zone ankündigen, bei Bedarf alle notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen, um die Währungsunion zu retten, heißt es in Berlin weiter.
Die Maßnahme liefe darauf hinaus, dem bislang mit 750 Milliarden Euro ausgestatteten Rettungsschirm notfalls unbegrenzt weiteres Geld zu geben.

Angesichts einer seit Monaten anhaltenden, schweren Staatskrise schauen die Akteure auf den Finanzmärkten auch immer kritischer auf Belgien.
Nun könnte das Land sogar eine Notregierung bekommen.

Der liberale Vizepremierminister Didier Reynders sprach sich dafür aus, eine provisorische Regierung mit begrenzten Kompetenzen zu bilden, um die Finanzmärkte zu beruhigen. Die flämischen Christdemokraten und die flämischen Sozialdemokraten reagierten aber ablehnend, berichteten belgischen Medien am Sonntag.

Risikoprämien steigen langsam

Die Notregierung könnte bis zum Sommer amtieren, argumentierte Reynders. Der Politiker aus der französischsprachigen Wallonie ist seit über zehn Jahren Finanzminister seines Landes. Die flämischen Nationalisten, die die Wahlen im vergangenen Juni gewonnen hatten, müssten in die Regierung einbezogen werden, forderte Reynders.

Die politische Krise in Belgien hatte sich in der zurückliegenden Woche zugespitzt. Der offizielle Vermittler Johan Vande Lanotte, der die Parteien aus Flandern und der Wallonie zu erneuten Koalitionsgesprächen bewegen sollte, bat um Entbindung von seiner Aufgabe.

Belgien ist hochverschuldet. Die Risikoprämien für langfristige Staatsanleihen steigen langsam, haben aber noch nicht das Niveau von Wackelkandidaten der Euro-Zone, wie etwa Irland oder Portugal, erreicht. Zurzeit gibt es eine geschäftsführende Regierung des christdemokratischen Premiers Yves Leterme
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MHeinzmann
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Beitrag von MHeinzmann »

martinsgarten hat geschrieben:ZU diesem Zinsatz bekommt Portugal ein Problem !
5-jährige 6,05%
2-jährige 4,44%.
Die 2 jährigen liegen im Zeitrahmen des Rettungsschirms.
Woher hast du den Chart für 10-Jahresanleihen Portugal?
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Beitrag von martinsgarten »

MHeinzmann hat geschrieben:
martinsgarten hat geschrieben:ZU diesem Zinsatz bekommt Portugal ein Problem !
5-jährige 6,05%
2-jährige 4,44%.
Die 2 jährigen liegen im Zeitrahmen des Rettungsschirms.
Woher hast du den Chart für 10-Jahresanleihen Portugal?

hier:
http://www.bloomberg.com/apps/quote?ticker=GSPT10YR:IND

oder hier alle:
http://pigbonds.info/
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Beitrag von martinsgarten »

alles ROGER auf der Titanic :lol:
halb so schlimm - kennen wir ja.
Der Anstieg der Renditen hat absolut nichts zu sagen :lol: :lol: :lol:


URL: http://www.manager-magazin.de/unternehm ... 75,00.html
28. April 2010, 08:31 Uhr
Kreditrating
Finanzkrise erschüttert Portugal
Die Herabstufung der Kreditwürdigkeit Portugals und neue Sparpläne der Regierung sorgen für große Unruhe im Land. 20.000 Menschen sollen sich an Streiks beteiligt haben, der öffentliche Nah- und Fernverkehr kam zum erliegen. Ministerpräsident José Sócrates gerät unter Druck.

Lissabon - Eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit und neue Streiks gegen die Sparpläne der Regierung haben Portugal kräftig erschüttert. Die Ratingagentur Standard & Poor's senkte die Bonität für das hoch verschuldete Land am Dienstag von "A+" auf "A-". Gleichzeitig senkte die Ratingagentur Standard & Poor's ihr Rating für griechische Staatsanleihen von bisher "BBB+" auf ein Ramschniveau von "BB+".



REUTERS
Lissabon: Kein Bahn- und Fernverkehr
Der öffentliche Nah- und Fernverkehr wurde unterdessen von einem Ausstand nahezu lahmgelegt. Bahn- und Busverkehr kamen nach ersten Medienbilanzen im ganzen Land nahezu völlig zum Erliegen. Vom Ausstand betroffen war auch der für Lissabon wichtige Fährverkehr auf dem Fluss Tejo. Die Streikbeteiligung lag nach Gewerkschaftsangaben zwischen 40 und 80 Prozent. 20.000 Menschen sollen sich danach an den Aktionen beteiligt haben. Die Postangestellten hatten am Montag einen viertägigen Streik begonnen. Die Verwaltungsbeamten des Parlaments wollten am Mittwoch die Arbeit niederlegen.

Die Börse in Lissabon stürzte zum Handelsschluss um 5,36 Prozent ab. Die Sorgen um Portugal drückten auch den deutschen Leitindex Dax um 2,73 Prozent nach unten. "Die Herabstufung um zwei Noten reflektiert die vergrößerten haushaltspolitischen Risiken", sagte der zuständige S&P-Länderanalyst Kai Stukenbrock. Der Ausblick für das Rating bleibe negativ.

S&P teilte mit, der negative Ausblick signalisiere weitere Herabstufungen, falls die Konsolidierung nicht gelinge. Trotz der Reformen im öffentlichen Sektor bleibe der Haushalt schwach. Die portugiesische Regierung müsse daher Sparmaßnahmen ergreifen, die über die bisher getroffenen Maßnahmen hinausgingen. Zudem blieben die Aussichten für das Wirtschaftswachstum düster. Die portugiesische Wirtschaft werde im laufenden Jahr trotz der weltweiten Konjunkturerholung stagnieren. Die Minderheitsregierung könnte Schwierigkeiten haben, die angestrebten Reformen umzusetzen.

Die sozialistische Minderheitsregierung von Ministerpräsident José Sócrates von will mit einem strikten Sparprogramm das Rekord- Haushaltsdefizit von 9,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts auf 8,5 Prozent im laufenden Jahr und auf 2,8 Prozent bis 2013 drücken. Projekte wie die Hochgeschwindigkeitsbahn nach Spanien werden um zwei Jahre verschoben. Durch Privatisierung von Staatseigentum erhofft man sich in Lissabon zusätzliche Einnahmen von sechs Milliarden Euro.

manager magazin mit Material von dpa-afx
Dateianhänge
portugal 5-jährige 28-03-2011.jpg
portugal 5-jährige 28-03-2011.jpg (6.83 KiB) 44962 mal betrachtet
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vom 24.11.2010
ZU diesem Zinsatz bekommt Portugal ein Problem !
5-jährige 6,05%
2-jährige 4,44%.
Die 2 jährigen liegen im Zeitrahmen des Rettungsschirms
.

und heute:
5-jährige 8,69%
2-jährige 7,43%.


...und die haben ein Problem - mit Ansteckungsgefahr besonders für Spaniens Banken
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
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Staatsschulden - Zinsen für Portugal schießen auf Rekordhoch
Montag 28.03.2011, 17:16

Die Anleger zweifeln an den Sparbemühungen Portugals.
Das schwer angeschlagene südeuropäische Land muss am Finanzmarkt immer höhere Zinsen zahlen.
Die Rendite für zehnjährige portugiesische Staatsanleihen stieg am Montag auf Rekordwerte von mehr als acht Prozent.
Für Anleihen mit Laufzeiten von fünf Jahren verlangten Investoren sogar bis zu 8,7 Prozent, bei zwei Jahren waren es immer noch 7,3 Prozent. Die Ratingagentur Standard & Poor´s hatte zuvor die Noten von fünf portugiesischen Banken gesenkt und damit den Druck auf die Regierung in Lissabon erhöht, internationale Finanzhilfe in Anspruch zu nehmen.
„Das ist nur eine Fortsetzung dessen, was wir vergangene Woche gesehen haben“, sagte ein Händler.
„Die Herabstufung der Banken dürfte dazu beigetragen haben. Am Markt wird zunehmend damit gerechnet, dass ein Hilferuf nötig wird, und die Renditen dürften daher weiter steigen.“

Anleihe-Investor Pimco sieht Chancen in Spanien
... Und die Erde wird zur Scheibe.
Wenn ich mit Bill in Anleihen stecken würde, würde ich auch diesen Scheiß erzählen. Raus kommt er ohne Schaden auf keinen Fall.

Unterdessen sieht der weltgrößte Anleihe-Investor Pimco derzeit attraktive Einstiegschancen in Spanien, lässt aber die Finger von Griechenland, Portugal und Irland. „Ich gehe davon aus, dass Spanien nicht unter den Euro-Rettungsschirm muss“, sagte der Leiter des deutschen Portfoliomanagements bei der Allianz-Tochter, Andrew Bosomworth, in Frankfurt. Die Regierung treibe fiskalpolitische Reformen und die Rekapitalisierung der heimischen Banken voran.
Damit sei Spanien auf einem guten Weg aus der Krise, derzeit allerdings noch unterbewertet.

Deutlich schlechter steht dagegen nach den Worten von Bosomworth etwa Griechenland da, wo ein Zahlungsausfall drohe.
Auch Portugal habe angesichts der Hängepartie um das Sparpaket noch viele Probleme, sagte er. „Wir sehen das Land weiterhin als ziemlich großes Risiko.“

„EU-Gipfelbeschlüsse gut für die Zukunft“

Die jüngsten EU-Gipfelbeschlüsse zur Schuldenkrise – etwa der dauerhafte Euro-Rettungsschirm ESM und die Verschärfung des Stabilitätspaktes – gehen laut Bosomworth in die richtige Richtung, um künftige Krisen zu verhindern.
„Sie sind allerdings nicht unbedingt die Lösung für heute, weil sie den Schuldenüberhang nicht konsequent adressieren.“
Der Markt (welcher Markt ?) werde nun beobachten, wie die Beschlüsse umgesetzt werden.
Bis dahin bleibe es für Investoren im Rentenmarkt schwierig, sich die „Perlen“ herauszupicken, um Mehrerträge zu liefern.
Pimco habe als alternative Renditequellen etwa ausgewählte Unternehmensanleihen in Schwellenländern ausgemacht.
mbe/dpa/Reuters

Da Spanien und Portugal stark verflochten sind, wir es in Spanien auch bald bei den Zinsen rappeln - noch kommt man hier relativ "sauber" raus.
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MHeinzmann
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Beitrag von MHeinzmann »

martinsgarten hat geschrieben:
MHeinzmann hat geschrieben:
martinsgarten hat geschrieben:ZU diesem Zinsatz bekommt Portugal ein Problem !
5-jährige 6,05%
2-jährige 4,44%.
Die 2 jährigen liegen im Zeitrahmen des Rettungsschirms.
Woher hast du den Chart für 10-Jahresanleihen Portugal?
hier:
http://www.bloomberg.com/apps/quote?ticker=GSPT10YR:IND

oder hier alle:
http://pigbonds.info/
Bei Bloomberg sollen laut Page bei der 1-day Darstellung die Kurse mindestens 15 mins zeitverzögert sein. Die sind heute jetzt gerade bei 12:00 ET (US Eastern Time). Zu MEZ ist der Abstand 6-7h früher, je nach Sommerzeit.
Dann wären das um 21:00 (jetzt gerade) frühstens die Kurse von 19:00 MEZ.
Das wäre also eine Zeitverzögerung nicht um 15 mins sondern um 1-2h, je nachdem wie das mit Sommerzeit gerechnet wird.
Hast Du das auch bemerkt oder habe ich mich irgendwo verrechnet?

Trader-inside.de hier befindet sich übrigends noch auf Winterzeit, gibts in Österreich keine Sommerzeit?
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

und was ändert die Zeit an der Sache ?
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Beitrag von oegeat »

MHeinzmann hat geschrieben:Trader-inside.de hier befindet sich übrigends noch auf Winterzeit, gibts in Österreich keine Sommerzeit?
ahahhaha

nee nur manche user die seit 30.07.2007 dabei sind haben den Thread noch nicht entdeckt !!!!!!!!! :roll: so neben bei wir haben User aus Tailand Taiwan bis China Kanada und einen Aussi hier ....... jeder muss sich seite Zeitselber einstellen den überall is die anders :wink: tschauli :D
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Portugal will jetzt doch unter EU-Rettungsschirm

Beitrag von oegeat »

06.04.2011, 22:20


Portugal will nach langem Zögern jetzt doch unter den EU-Rettungsschirm schlüpfen. Der portugiesische Finanzminister Fernando Teixeira dos Santos (re.) sagte am Mittwochabend der Zeitung "Jornal de Negocios", es sei jetzt notwendig, auf den europäischen Finanzmechanismus zurückzugreifen. In der Nacht hieß es von EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso, eine entsprechende Mitteilung aus Portugal sei eingelangt. Unklar ist aber, ob die nur mehr kommissarisch tätige Regierung den Antrag rechtlich überhaupt stellen darf.

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Beitrag von MHeinzmann »

martinsgarten hat geschrieben:und was ändert die Zeit an der Sache ?
Nun es ging mir um die Zeitverzögerung, hat sich inzwischen aufgeklärt 3:30-12:00 ET auf bloomberg entsprechen ungefähr der MEZ Börsenzeit von 9:00-17:30.

Die Nachrichten über Portugal hab ich auch den Abend über reinbekommen, deswegen wunderte ich mich, warum sich bei den Kursen nichts tat und wie die Kurszeiten mit der Umrechnung ET und MEZ zustandekommen.
Der Euro ist ja unbeeinddruckt von Portugal, mal gucken was morgen die Anleihenrenditen sagen.
Es kam auf SPON übrigends schon vor Stunden die Nachricht (Link), dass der portugisische Finanzminister sagte, dass Portugal unter den Rettungsschirm geht. Deswegen war ich eben auch so interessiert an den Anleihenkursen für Portugal, Spanien, usw.
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Re: Portugal will jetzt doch unter EU-Rettungsschirm

Beitrag von MHeinzmann »

oegeat hat geschrieben:06.04.2011, 22:20
Unklar ist aber, ob die nur mehr kommissarisch tätige Regierung den Antrag rechtlich überhaupt stellen darf.
Kann sie SPON: "Zunächst war unklar, ob die portugiesische Übergangsregierung überhaupt in der Lage wäre, einen Hilfsantrag zu stellen. Sie ist bis zu den Neuwahlen Anfang Juni lediglich kommissarisch im Amt. Bei ihrer Bitte kann sich die Sócrates-Regierung allerdings auf die portugiesische Verfassung stützen. Darin steht in Artikel 188, Absatz 5 ausdrücklich, dass eine Übergangsregierung Entscheidungen fällen darf, die für das Wohl des Landes absolut nötig sind. Die Bitte um EU-Hilfen ist so ein Fall - weil Portugal bei steigenden Zinsen seine finanzielle Probleme nicht auf andere Weise lösen kann."
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Beitrag von martinsgarten »

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Beitrag von Think positiv »

Top- Danke für die Einstellungen!!
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Beitrag von martinsgarten »

Alles schaut wie blind NUR NOCH nach GL.
Dabei startet die nächste Baustelle bereits voll durch.

13,7% !!!

Das Land kann sich NICHT MEHR am freien Markt finanzieren !

Der Abgang des z.Zt. herrschenden Finanzsystems ist für mich abgemachte Sache.
Nichts ist hier zufällig.
Hier läuft ein Theater mit festem Ablaufplan.

Was scheinbar noch nicht voll klar ist - wie erklär ich es meinem Kind (dem gemeinem Volk.)

Aber jetzt kommt ja erst einmal
- Fussball
- Urlaub und Reisen, hab ich etwas "wichtiges" vergessen ? :wink:
- ach ja, in D läuft ja noch die Schmierenkömödie
STEUERSENKUNG ! :lol: :lol:
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Beitrag von oegeat »

Friday, July 1, 2011 Euro-Bonds durch die Hintertür

Stell Dir vor, die Euro-Bonds werden eingeführt und keiner kriegt es mit! Investoren rund um den Globus begrüßen die "freiwillige" und "substantielle" Beteiligung des privaten Sektors an der Lösung der Griechenland-Krise. Solche "Beiträge" leisten die Banken aber gerne. Ein Essay über einen unglaublichen Vorgang.

Was genau wurde vereinbart: Fällige griechische Anleihen werden "planmäßig" zurückgezahlt. Den Erlös von 100% des Nennwertes behalten die Banken zu 30% und die restlichen 70% investieren die Banken "freiwillig" (deshalb braucht es auch eine Vereinbarung ...) wieder in Griechenland-Anleihen mi einer Laufzeit von 30 Jahren. (1. Nebenrechnung: 30% müssen also schon einmal von den anderen EU-Ländern finanziert werden)........

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Beitrag von oegeat »

Moody's setzt Portugal auf Ramsch-Status
06. Juli 2011 10:17
--------------------------------------------------------------------------------
Ratingagentur sieht großes Risiko für Notwendigkeit von zweitem Hilfspaket
Paris - Die Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit Portugals am Dienstag erneut deutlich herabgestuft und eine weitere Absenkung angedroht. Die Herabstufung spiegle das Risiko wider, dass Portugal bald einen zweiten EU-Rettungsplan benötigen könnte, wie dies bereits bei Griechenland der Fall ist, und dass private Gläubiger sich daran beteiligen müssten, teilte Moody's mit. Auch bestehe das Risiko, dass das Land seine Sparzusagen nicht erfüllen könnte, die es im Gegenzug für Hilfen in Höhe von 78 Milliarden Euro von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) gemacht hatte

...... infos quelle
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

alles roger auf der Titanic - der nächste Eisberg bitte.
Schon interessant zu beobachten, wer, wann, wen ein neues Rating verpaßt und wie die Bondaffen darauf reagieren.
Dabei hat sich nichts verändert.
Kein Problen für P sich am freien Markt zu refinanzieren :lol: :lol:
D hilft wo es MUSS
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Think positiv
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Beitrag von Think positiv »

Passt doch alles!?

Es läuft verschärft weiter!

Siehe andere Threads! Morgen oder Übermorgen Italien - nur nie USA merkwürdig?! nee Verarsche!
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tibesti
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Beitrag von tibesti »

Bankexperte David Marsh
„Euroland wird auf einen harten Kern reduziert“
Europa muss sich gesundschrumpfen, sagt der britische Finanzjournalist, Banker und Unternehmensberater David Marsh im F.A.Z.-Gespräch. Der Euro bleibe bestehen, doch mit weniger Mitgliedern.



07. Juli 2011
Herr Marsh, in Ihrem viel beachteten Buch über die Geschichte des Euro 2009 schrieben Sie, dass es keine Gewissheit gebe, dass die Einheitswährung die nächsten zehn Jahre überdauern werde. Nun kommt eine aktuelle, überarbeitete Neuauflage des Buches heraus. Was ist jetzt Ihre Prognose für den Euro?

Der Euro bleibt, aber es wird einen anderen Euro geben. Die Währungsunion wird eher zu einer Koalition der Willigen. Im Laufe der Zeit wird sich der Euro auf einen harten Kern reduzieren, vielleicht mit zehn oder zwölf Staaten. Das kann schon in den nächsten drei Jahren passieren. Die Währungsunion wird dadurch homogener. Eine politische Union wird es dann nicht mehr geben müssen, weil die Länder ökonomisch stärker konvergieren.



Für einen Kern-Euro müssten einige Länder ausscheiden. Ist das realistisch?

Ja, das nehme ich an. Griechenland wird abwägen, was sein Interesse ist, und dann souverän entscheiden. Nicht die Deutschen werden Griechenland rausschmeißen, aber vielleicht wird Athen selbst diesen Schritt vollziehen und souverän entscheiden auszutreten.

Noch bemüht sich das Land aber verzweifelt, mit einem harten Sparkurs aus dem Schuldensumpf zu kommen. Die „Troika“ aus Internationalem Währungsfonds, Europäischer Kommission und Europäischer Zentralbank meint, dass es klappen kann.

Das Land braucht eine Umschuldung. Schon vor einem Jahr hätte man einen Schuldenschnitt beschließen sollen. Es war verantwortungslos vom IWF, der EU und der EZB, die Griechen auf den jetzigen Kurs zu schicken. Die Griechen sind in einer „debt deflation“, einer Spirale, in der die Schulden immer drückender werden. Alle Maßnahmen, die jetzt ergriffen werden, sollen nur Zeit kaufen, um den Schwarzen Peter – die Verluste – auf andere abzuschieben.

Sie haben in Ihrem Buch den politischen Kampf um die Unabhängigkeit der EZB beschrieben. Hat diese Unabhängigkeit nun Schaden genommen?

Absolut. Das ist für die EZB ein Desaster. Ironischerweise und über verschiedene Umwege ist nun das eingetreten, was maßgebliche französische Politiker immer gewollt haben, die so lange die Position der Bundesbank unterminieren wollten. Die Unabhängigkeit der EZB ist hin. Damit ist die Kritik und die Befürchtung vieler konservativer deutscher Professoren bestätigt. Die EZB ist nun in einem extremen Interessenkonflikt.

Worin besteht der Interessenkonflikt?

Sie ist hin und her gerissen zwischen Geld- und Fiskalpolitik. Die EZB gibt sich zumindest indirekt für die Deckung von Haushaltsdefiziten in den angeschlagenen Peripherieländern her, indem sie vor gut einem Jahr begonnen hat, Staatsanleihen auf dem Sekundärmarkt zu kaufen. Damit hat sie den Rubikon zwischen Geld- und Fiskalpolitik überschritten. Die EZB ist jetzt in eine untragbare Situation geraten, in der sie Kritik von allen Seiten bekommt. Die einen sagen, dass sie ihre Stabilitätspolitik aufgegeben hat. Die anderen monieren, dass sie zu wenig für die Rettung der überschuldeten Länder tue. Man kann dem neuen EZB-Präsidenten bei seiner Gratwanderung nur viel Glück wünschen.

Würden Umschuldungen und sogar Austritte aus der Währungsunion nicht gewaltige Erschütterungen auf den Finanzmärkten auslösen, ähnlich denen nach dem Zusammenbruch von Lehman?

Das hört man gelegentlich von Banken, aber ich glaube, es ist viel Heuchelei dabei. Wenn man die Statistiken der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) anschaut, dann sieht man, dass die Banken ihr Engagement gegenüber den Peripherieländern schon kräftig abgebaut haben. Einen Teil der Papiere haben sie auf die EZB abgewälzt. Herr Ackermann von der Deutschen Bank hat ja schon im Mai 2010 in einer Talkshow ausgeplaudert, dass er nicht glaube, dass die Griechen ihre Schulden zurückzahlen könnten. Da ist es die Pflicht eines Bankchefs, seine Bilanz von solchen Papieren zu befreien. Auch andere Banken haben ihr Engagement reduziert. Die Banken sind nun besser in der Lage, einen Zahlungsausfall Griechenlands zu bewältigen.

Aber wenn Griechenland pleitegeht, dann würde das Virus des Misstrauens auf andere Peripheriestaaten überspringen.

Das Problem wird nicht besser, wenn man es immer weiter verschiebt. In der Frage der Umschuldung ist ein Ende mit Schrecken besser als ein Schrecken ohne Ende.

Manche befürchten, das wäre das Ende des Euro ...

Der Euro wird bestehen bleiben, denn die Chinesen, die Japaner, die großen Anleger dieser Welt, wollen ihre Währungsreserven diversifizieren. Sie wollen nicht einem Monopol des Dollar ausgesetzt sein. Es war auch ein Leitgedanke der Europäischen Währungsunion, dass der Dollar nicht allein die Reservewährung der Welt sein solle. Der Euro wird also überleben. Und er wird möglicherweise eine viel stärkere Währung als das, was wir jetzt erleben.

Die EU-Spitze fürchtet dennoch, dass ein Ausscheiden einzelner Länder aus dem Euro das Ende des politischen Projekts Europa wäre ...

Das ist Unsinn. Dies wird von Personen behauptet, die um ihre Jobs und ihr Renommee bangen. Mit Recht bangen sie um ihre Jobs und ihr Renommee, denn sie haben fast alles falsch gemacht. Die Europäische Kommission hat die Warnsignale übersehen, die schon vor drei Jahren erkennbar waren, dass sich gefährliche Ungleichgewichte aufgebaut haben. Wenn Sie den Bericht des Währungskommissars Joaquín Almunia von 2008 lesen, 328 Seiten über die tollen Erfolge des Euro in den ersten zehn Jahren, dann finden Sie nur zwei Seiten über die wachsenden Ungleichgewichte. Die Leute, die für diese Berichte verantwortlich sind, sollten sich wirklich schämen. Eigentlich bräuchte man eine vollkommene Erneuerung des Stabes in Brüssel. Das wird es leider nicht geben. Aber Europa sollte seine Ambitionen wirklich zurückstutzen.

Die Briten stehen seit jeher dem Brüsseler Europa skeptisch gegenüber. Wird Großbritannien je dem Euro beitreten?

Wenn sich der Euro in eine gute Richtung entwickelt und wenn der Euro zu einem Club wird, der Stabilität verspricht, dann würden wir uns anstrengen. Einem schwachen Euro, einer Transferunion, würden aber die soliden Länder wie Dänemark, Schweden, Tschechien oder Polen nicht beitreten. Sie wären dann nur Geberländer, die die Zeche zahlen. Sie werden einen Teufel tun und so einer Währungsunion beitreten.

Der Euro wurde als großes Friedensprojekt bezeichnet, nun wachsen aber die Spannungen. Musste es dazu kommen?

In Krisen gibt es immer Spannungen, und die Egoismen nehmen zu. Es war alles ziemlich blauäugig zu glauben, der Euro werde der große Friedensbringer sein. Eine Währungsunion ist kein Selbstzweck, sondern ein Mittel, um Wohlstand, Handel und Beschäftigung zu steigern. Die Briten sind nicht überzeugt, dass dies nur mit dem Euro ginge. Man kann ein friedliches und prosperierendes Europa auch ohne einen überdimensionierten Euro schaffen. Europa geht auch nach dem Ende dieses Euro weiter.

Das Gespräch führte Philip Plickert.



Text: F.A.Z.
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Beitrag von oegeat »

Portugal will nachverhandeln

Inmitten der eskalierenden Schuldenkrise in Griechenland meldet sich ein Sorgenkind vom anderen Ende Europas wieder zu Wort: Portugal will mit seinen Geldgebern über "flexiblere Bedingungen" verhandeln. Dem griechischen Beispiel eines Referendums will Ministerpräsident Coelho aber nicht folgen.

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+++++++

na da san ma nun froh das die Griechen nicht nachfolgen wollen :roll:
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Beitrag von k9 »

Nach Angaben der Portugiesischen Schuldenagentur (IGCP) hat das Land kurzläufige Staatsanleihen mit einem Volumen von €1,0 Mrd platziert, der durchschnittliche Zinssatz liege bei 4,346%. Dies wäre der niedrigste Zinssatz den das Land an den Kapitalmärkten seit April 2011 zahlen musste.

vor 9 Min (15:27) - Echtzeitnachricht

Quelle:jandaya
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Beitrag von martinsgarten »

1 Mrd - Peanuts für die EZB
hier werden sie geholfen - koste es was wolle :lol:
Was die Fed + die BoE kann, kann die EZB schon lange.
Zinssatz 0% - kein Problem.
Man muß nur wollen


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Beitrag von martinsgarten »

Portugal wurde lange links liegengelassen.
Das hat man nicht verdient.
Sieht es doch doert nicht viel besser aus wie in G.
NULL wettbewerbsfähigkeit innerhalb der Eurozone
.

Desasterzone 2: Portugal

22.01.2012 | 13:01
Portugal könnte zum Pleitekandidaten werden
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Beitrag von kaalexs »

zuerst griechenland, dann portugal, dann.... ??
...die zinsen steigen weiter und weiter.
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Beitrag von oegeat »

kaalexs hat geschrieben: ...die Zinsen steigen weiter und weiter.
so so :roll: hier intraday und klick auf 1 Jahr ..Fazit 6 Monate stabil :wink:
Fazit am besten selbst überprüfen.
Zuletzt geändert von oegeat am 26.01.2012 23:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von martinsgarten »

Fazit manchen Usern hier darf man kein Wort glauben, alles am besten selbst überprüfen

Genau :wink:

Dann noch der von Bloomberg


Bloomberg

wo hast Du neuerdings die Striche her ?

Man sollte auch bedenken, besonders das kurze Ende steigt.

Und was diese Zinssätze praktisch bedeuten - siehe Griechenland
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Beitrag von kaalexs »

Year 2 Year 5 Year 10 Year
Greece 437.89 +2.9% 200.14 +16.5% 51.8 +1% 33.48 -0.2%
Portugal 16.08 +10.2% 19.45 +3.5% 14.8 +1.4%

...ich glaub die eu-troika fliegt von griechenland direkt nach portugal!
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kaalexs
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Beitrag von kaalexs »

heute in ganz europa hohe zinsrückgänge an den anleihemärkten, ausgenommen portugal, dort steigen die zinsen erneut :!:
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Antagon
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Beitrag von Antagon »

Der Chart zeigt folgendes: Als der Spread zwischen der Rendite 10jähriger griechischer Staatsanleihen und der Rendite 10jähriger Bundesanleihen die 15-Prozentpunkte-Marke überschritt, war das Schicksal Griechenlands im Hinblick auf den „Default“ besiegelt. Der Rendite-Spread stieg anschließend schnell auf das aktuelle Niveau an. Wir nehmen an, dass eine Überschreitung der 15-Prozent-Marke des Spreads portugiesischer Staatsanleihen zu Bundesanleihen eine ähnliche Wirkung entfalten würde. Von dieser Marke ist der Spread nicht mehr weit entfernt.

Quelle: Wellenreiter-Invest
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Beitrag von martinsgarten »

Neben G etabliert sich Portugal jetzt als feste Baustelle.
Der nächste bitte !
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Portugal - Land unter.jpg
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„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
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