Der Euro wird umfallen, weil....

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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Schon etwas älter der Beitrag - aber immer noch aktuell.
verbessert hat sich in der Zeit seit seine Veröffentlichung nichts.



Europa nach dem Euro
Von Bruno Bandulet, Lyon 7. Oktober 2011

Als Finanzanalytiker habe ich gelernt, strikt zwischen dem zu unterscheiden, was ist, und dem, was sein sollte. Die Tatsache, daß der Euro, der früher einmal Europa retten sollte, jetzt selbst gerettet werden muß, bedeutet noch nicht, daß er bald verschwinden wird. Politiker sind es nicht gewohnt, gescheiterte Experimente abzubrechen. Wenn der Euro nicht zur EU paßt, muß die EU eben so lange geändert werden, bis sie zum Euro paßt. Ein ungedecktes, beliebig vermehrbares, synthetisches Geld – und das ist der Euro – kann man sehr lange auf der Intensivstation am Leben erhalten. Notfalls kann die Europäische Zentralbank (EZB), was der britische Economist kürzlich vorgeschlagen hat, „mehrere Billionen Euro“ an Staatsanleihen aufkaufen. Dann braucht Griechenland nicht zur Drachme zurückzukehren, dann wird der Euro selber eine.

Aber ich möchte nicht spekulieren, sondern zunächst berichten, was die Bundesregierung plant. Ob sie es durchsetzen kann, ist wieder eine andere Frage. Das hängt vor allem von Frankreich ab. Jedenfalls laufen die Überlegungen im Kanzleramt, um die obige Formulierung abzuwandeln, darauf hinaus, nicht die Währung an die Realität anzupassen, sondern die Realität an die Währung. Der Erhalt der Währung wird zum Selbstzweck. Die Pläne laufen hinaus auf eine Art von Euro-Finanzdiktatur.
Der Maßnahmenkatalog, an dem die engsten Berater von Angela Merkel gegenwärtig basteln, sieht folgendes vor: Strenge Schuldenregeln, deren Verletzung bestraft wird; zentrale Überwachung der Finanz- und Wirtschaftspolitik der Euro-Staaten; Souveränitätsverzicht der beteiligten Nationen; Zwangsverwaltung, wenn sich Länder wie Griechenland nicht an die Vorschriften halten; Harmonisierung, das heißt Gleichschaltung der Steuer- und Sozialsysteme, eventuell sogar eine gemeinsame Arbeitslosenversicherung. Kurzum: Zentralisierung und Wirtschafts-lenkung statt nationaler Souveränität und Wettbewerb. Am Ende hätten die Nationen im Euro-Land weniger Rechte als die Kantone in der Schweiz. Fragt sich nur, wer am Ende Deutschland unter Zwangsverwaltung stellt. Auch die deutschen Finanzen sind ja keineswegs solide.

Daß die Bundesregierung in der Attitüde des europäischen Zuchtmeisters auftritt, finde ich unangenehm. Ob sich das alles durchsetzen läßt, ist zu bezweifeln. Es ist jedenfalls die Absicht. Übrigens wird in der deutschen Diskussion völlig übersehen, daß auch Frankreich den Zahlmeister spielen soll – unmittelbar nach Deutschland, und zwar mit 20,4% der Bürgschaften und Bareinzahlungen in den permanenten Rettungsfonds ESM, der bekanntlich erst noch ratifiziert werden muß. Wie lange die Franzosen dabei mitmachen, steht auf einem anderen Blatt.

Ein brennendes Haus ohne Ausgang, so könnte man die Euro-Zone umschreiben, muß man irgendwie verlassen. Es gibt folgende Alternativen:

(1) Da ist zunächst der Vorschlag von Hans-Olaf Henkel, dem früheren Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Industrie.
Er favorisiert die Teilung der Währungsunion in einen Nord- und einen Süd-Euro. Ich bin skeptisch, weil das sofort die Frage aufwirft, zu welchem Euro Frankreich gehören soll. Damit wäre ein großer Krach zwischen Berlin und Paris programmiert, der nicht wünschenswert ist. Ein gutes deutsch-französisches Verhältnis muß weiterhin einen hohen Stellenwert genießen – aber nicht um jeden Preis.

(2) Eine elegante Lösung des Problems bestünde im Austritt Deutschlands aus der Euro-Zone. Dann würde die neue Deutsche Mark aufwerten, die deutsche Binnenkonjunktur würde zu Lasten der deutschen Exportwirtschaft gestärkt, die Bundesbank würde Euros kaufen, dadurch den Euro stützen und eine übermäßige Aufwertung der D-Mark bremsen – und die Deutschen hätten nebenbei bemerkt die Möglichkeit, nach chinesischem Vorbild einen Staatsfonds aufzubauen, in den die Exportüberschüsse und die Erlöse aus den Devisenmarktinterventionen fließen. Frankreich und die anderen Euro-Länder müßten nichts tun. Sie bekämen die Abwertung, die sie brauchen, automatisch.
Würde Paris das akzeptieren? Das ist, wenn die Verhältnisse reif sind, nicht völlig auszuschließen. Immerhin kam in der ersten Hälfte der 90er Jahre, als das damalige Europäische Währungssystem (EWS) unter Druck stand, aus Paris die Idee, daß Deutschland im Alleingang vorübergehen austreten könnte. Damit hätte die Aufwertung der D-Mark den anderen die Abwertung erspart. Die Idee wurde damals schnell wieder fallengelassen. Allerdings ist die Chance, daß sich Berlin zu einem solchen Schritt entschließt, unter den gegenwärtigen Umständen gleich Null. Europäismus ist nirgendwo so sehr Bestandteil der Staatsideologie wie in Deutschland.

(3) Für realistischer halte ich das Szenario, daß in den kommenden Jahren einzelne kleinere Euro-Länder ausscheiden, weil sie die Kosten der Euro-Rettung nicht mehr tragen und den eskalierenden Souveränitätsverlust nicht mehr akzeptieren wollen. Potentielle Austrittskandidaten sind die Slowakei, Finnland, Portugal und sicherlich auch Griechenland. Wobei ich hinzufügen möchte, daß das Thema Griechenland - jedenfalls in der deutschen Diskussion – überschätzt wird. Es stimmt, der Euro hat aus Griechenland einen gescheiterten Staat gemacht. Aber an der Diagnose, daß der Euro eine Fehlkonstruktion darstellt, würde sich auch nach einem Austritt Griechenlands nichts ändern.

(4) Nun zu dem Konzept, das Professor Wilhelm Hankel entwickelt hat:
Er sieht zu Recht den Hauptfehler des Euro-Experimentes darin, daß er nicht als Wechselkursunion, sondern als Währungsunion konstruiert wurde, daß er die nationalen Währungen nicht auf feste Wechselkurse festgelegt, sondern sie abgeschafft hat. Sein Vorschlag: ein neues, verbessertes Europäisches Währungssystem, in dem die Wechselkurse nicht nominal, sondern real, d.h. inflations-bereinigt, fixiert werden. Der Vorteil liegt in der Flexibilität. Denn so könnte jedes EWS-Mitglied selbst entscheiden, ob es etwas mehr oder weniger inflationiert, etwas mehr oder weniger Schulden macht – ohne daß sich gefährliche Spannungen und Ungleichgewichte wie unter dem Euro entwickeln können. Der Euro müßte deswegen nicht abgeschafft werden. Er könnte als Recheneinheit für die EU-Behörden und für die nationalen Notenbanken beibehalten werden. Würde ein solches System funktionieren? Ich glaube Ja. Es hätte allerdings eine inflationäre Schlagseite.

(5) Schließlich mein Vorschlag, gedacht als Alternative zum einseitigen Austritt Deutschlands: Eine geordnete, gründlich ausgehandelte und vorbereitete Rückkehr zu den nationalen Währungen kombiniert mit einem harten Euro. Damit ist gemeint, daß der harte Euro nie abgewertet werden darf. Abgewertet werden können nur die nationalen Währungen. Wenn die EZB oder ein Europäischer Währungsfonds den harten Euro in Umlauf bringt, indem er nationale Währungen ankauft, wird die Geldmenge in diesem EWS insgesamt nicht aufgebläht – es ändert sich nur ihre Zusammensetzung. Ein solcher Euro wäre eine ernsthafte Alternative und Konkurrenz zum US-Dollar – und so etwas haben sich die Europäer ja immer gewünscht.
Ein solches Konzept wurde schon in der ersten Hälfte der 90er Jahre vom englischen Regierungschef John Major vorgeschlagen. Auch die Deutsche Bundesbank, die unter Karl-Otto Pöhl den in Maastricht beschlossenen Euro ablehnte, konnte sich damit anfreunden.

Hinzufügen möchte ich, daß überhaupt nichts dagegen spricht, einen solchen Euro in der bisherigen Euro-Zone der 17 oder auch in der EU der 27 oder sogar im Rest Europas als Zahlungsmittel kursieren zu lassen – sofern die Öffentlichkeit ihn akzeptiert. Die Skandinavier, die Osteuropäer und vielleicht sogar die Briten hätten wohl kein wirkliches Problem damit, sich an einem solchen Währungssystem zu beteiligen. Die Spaltung Europas in Euro- und Nicht-Euro-Länder würde beendet. Letztere sind übrigens in der Mehrheit! Die Euro-Zone ist ebenso wenig identisch mit der EU wie diese mit Europa. Gemessen an Rechtsstaat und Demokratie ist die Schweiz am europäischsten – und deswegen bleibt sie ja draußen.

Schließlich eine Schlußbemerkung: Eine Währungsunion aufzulösen und durch etwas Besseres zu ersetzen, ist ungleich schwieriger, als sie zu beginnen. Dennoch hinkt der Vergleich mit dem Omelette, das man nicht in das Ei zurückverwandeln kann. Man kann sehr wohl ein ungenießbares Omelette wegwerfen und ein neues Menü zubereiten.

Kompliziert ist die Situation, in der wir uns befinden, wegen der heillosen Verfilzung zwischen Staatsschulden, Bankbilanzen und der EZB, ja sogar wegen der Verfilzung innerhalb des Euro-Systems, wenn man bedenkt, daß bei der Deutschen Bundesbank Forderungen an andere nationale Euro-Notenbanken in der phantastischen Höhe von 450 (!) Milliarden liegen. Wir dürfen uns keine Illusionen darüber machen, wie schwierig und riskant es sein wird, den gordischen Knoten zu zerschlagen.
Einen Austritt und die offizielle Insolvenz Griechenlands würden die deutschen und französischen Banken noch verkraften. Wenn wir jedoch reinen Tisch machen und ein Ende mit Schrecken dem Schrecken ohne Ende vorziehen, dann müssen wir auf die Möglichkeit gefaßt sein, daß mehr als eine unterkapitalisierte europäische Großbank vor dem Bankrott steht. Eine angenehme Situation wäre das nicht. Dann müßten solche Banken aufgefangen und verstaatlicht werden, damit der Zahlungsverkehr aufrecht erhalten wird. Später wird man sie wieder privatisieren. Der Staat müßte die Kundeneinlagen garantieren, nicht aber die Verbindlichkeiten der Banken untereinander.

In dem unbestreitbaren Risiko versteckt sich zugleich die Chance, die Finanzblase aufzustechen und das System zu sanieren. Dazu zwei Zahlen: Das globale nominale Volumen der Derivate beläuft sich auf 600 000 Milliarden Dollar, ein Vielfaches der jährlichen Leistung der Weltwirtschaft. Davon entfallen auf einen einzigen global player, auf die Deutsche Bank, 59 000 Milliarden und damit fast ein Zehntel. Brauchen wir das? Natürlich nicht. Das kann weitgehend auf Null gestellt werden. Jedenfalls bietet die Euro-Krise die historische Chance, nicht nur zu einer Währungsordnung zurückzukehren, die Europa vitalisiert und Wachstum anstelle von Stagnation und Depression bringt, sondern sie bietet auch die Chance, die Reform der Währung mit einer Gesundung des Finanzsystems zu verbinden und – nicht zuletzt –Zentralisierungswahn und Demokratieabbau zu beenden und ein Europa der Vaterländer zu bauen, auf das wir wieder stolz sein können.
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Beitrag von oegeat »

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Antagon
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Beitrag von Antagon »

Für mich als Antizykliker ist ein solches Titelbild wie in der aktuellen SPIEGEL-Ausgabe (25.6.12) bemerkenswert - vor allem, wenn ich die riesige EUR-Netto-Short-Position der Spekulanten im Hinterkopf habe. In der Vergangenheit hat der SPIEGEL schon mehrfach den Wendepunkt mehr oder weniger genau getroffen (z.B. bei Öl 2008, US-Dollar, etc.).

Andere selbsternannte "Investoren" sehen das natürlich etwas anders...
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

das mit dem Kontraindikator in Sachen Euro mah ja stimmen.
Die Frage - zerbricht der Euro - ist aus meiner Sicht die falsche Fragestellung.

Die Frage müßte lauten: Zerbricht das Finanzsystem ?

Meine bescheidene Antwort !
Es ist bereits zerbrochen !
Man will es nur nicht wahrhaben !

Den sollte der Euro zerbrechen, was passiert dann mit dem USD und erst recht mit dem GBP ?

Allein der Gedanke, jetzt nicht nur Staaten sondern auch noch Banken retten zu wollen, läßt einem einen Schauer über den Rücken laufen

dazu:



Ifo-Präsident warnt vor einer Bankenunion in Europa

München (BoerseGo.de) - ifo-Präsident Hans-Werner Sinn hat erneut mahnende und warnende Worte gefunden:
Der Spitzenökonom schrieb in einem Gastbeitrag für die WirtschaftsWoche, eine Bankenunion in Europa könnte Deutschland und sein Bankensystem gewaltig überfordern. Dies würde die Finanzkraft des Landes und der Banken bei weitem überschreiten.
„Während die Staatsschulden von Griechenland, Irland, Italien Portugal und Spanien Ende 2011 bei 3,3 Billionen Euro lagen, betrugen die Bankschulden 9,2 Billionen Euro, waren also bald drei Mal so groß“, so Sinn.

Die Bank- und Staatsschulden der Krisenländer lagen laut dem Experten zusammengenommen bei rund 12,5 Billionen Euro.
Unter Abzug von Doppelzählungen bleibe die „gigantische Schuldensumme von etwa zwölf Billionen Euro.
Kaum auszudenken, was mit Deutschland passieren würde, wenn auch nur ein moderater Prozentanteil hiervon auf die noch gesunden Länder des Euro-Raums übertragen werden müsste“, meint Sinn. „Mit seinem Bruttoinlandsprodukt von etwa 2,5 Billionen Euro würde sich Deutschland mit Garantieerklärungen gewaltig überheben.“

Die deutschen Banken seien viel zu klein, um die hoch verschuldeten Banken Südeuropas zu retten.
„Die deutschen Banken sind außerstande, die Risiken der Kreditinstitute in den Krisenländern zu übernehmen.
Sie verfügen nur über ein Eigenkapital von 354 Milliarden Euro – ein Klacks im Verhältnis zu den 9,2 Billionen Euro Bankenschulden der Krisenländer
“.
Deutschland würde immer weiter in die Krise gerissen.

Der ifo-Präsident bringt als Lösung den Umtausch von Fremdkapital in Eigenkapital (Debt-Equity-Swaps) ins Spiel: „Die Eigentümer der Banken Südeuropas müssen akzeptieren, dass sie ihr Eigentum an den Bankaktien verlieren und ihre Anteile im Umfang der Verluste an ihre Gläubiger übertragen, um diese für den Verzicht auf einen Teil ihrer Ansprüche zu kompensieren. Diese Lösung führt sofort zu einer Rekapitalisierung und Stabilisierung der Bankensysteme.“
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

hier ein Auszug aus dem Beitrag oben von oegeat - aus der Wissensmanufaktur.
Darin heißt es u.a.
Ob das alles so geht ?
Keine Ahnung !
Aber der Satz:
"Waren und Dienstleistungen sind im Überfluss vorhanden.
Die physische Ökonomie wird von einem Staatsbankrott überhaupt nicht tangiert, wenn man die richtige Methode anwendet
".
steht im Raum.
Wir hatten keinen Krieg, nichts ist zerstört
Geld ist nicht alles.
Ich habe mich schon längst aus diesem Hamsterad ausgeklinkt, verzichte auf Geld und mache was mir Spaß macht


...Die von den Politikdarstellern nach wie vor suggerierte Methode ist die Rückzahlung der Staatsschulden. Es ist jedoch kaum vorstellbar, mit welchen Repressalien der Staat den Steuerzahlern zwei Billionen Euro abnehmen könnte, um dieses Geld dann an Banken und Vermögende zu übertragen, deren Forderungen größtenteils aus dem unsittlichen Zinseszinssystem resultieren. Aber abgesehen davon scheidet diese Methode schon allein dadurch aus, dass sie mathematisch und finanztechnisch unmöglich ist.
Da sämtliches im bisherigen System vorhandene Geld in Form von Schulden entstand, würde selbst der Versuch einer Rückzahlung eine sprunghafte Reduktion der Geldmenge bewirken.
Die Wirtschaft käme mangels Tauschmittel zum Erliegen, und unnötiges Leid wäre die Folge
.

Da die Rückzahlung somit ausscheidet, stellt sich die Frage nach einer Annullierung der Staatsschulden, was den Staatsbankrott bedeutet.
Ein Staatsbankrott ist bei Weitem nicht so dramatisch wie es heute dargestellt wird, es kommt nur darauf an, wie man ihn gestaltet. All die Staaten, die in der Geschichte (zum Teil schon mehrfach) bankrott waren, sind heute nach wie vor auf der Landkarte zu finden. Die Annullierung der Staatsschulden führt nur dann zu Not und Elend, wenn man sie falsch anpackt.
Waren und Dienstleistungen sind im Überfluss vorhanden. Die physische Ökonomie wird von einem Staatsbankrott überhaupt nicht tangiert, wenn man die richtige Methode anwendet.

Eine Rückzahlung der Staatsschulden ist also unmöglich, und eine Annullierung unter Anwendung der falschen Methode würde zu einer unnötigen Gefährdung der öffentlichen Ordnung und unseres Wohlstands führen. Daher stellt sich nun natürlich die Frage nach der richtigen Methode, die die Interessen aller Beteiligten berücksichtigt, Ruhe und Ordnung sowie die Funktionsfähigkeit der physischen Ökonomie bewahrt.

Diese Methode einer sauber kontrollierten Staatsentschuldung, die die Menschen entschuldet, aber nicht enteignet, besteht darin, Staatsanleihen unter Aufhebung der Zinspflicht in gesetzliche Zahlungsmittel zu konvertieren. Anders ausgedrückt: Jemand der seine Ersparnisse heute in Staatsanleihen investiert hat, geht im Gegensatz zum unkontrollierten Staatsbankrott nicht leer aus, sondern erhält durch diese Umwandlung ein Guthaben in gleicher Höhe. Oder ganz anders ausgedrückt: Das Geld im Gegenwert der Staatsanleihe wird auf diese Weise erzeugt
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Schöne Grüße aus der Vergangenheit
Juni 29, 2012by Bankhaus RottKommentare
(von Bankhaus Rott)

In der europäischen Politik sind zahlreiche Abgeordnete und Kommissare offensichtlich verwundert, wie wenig sich die Realität für Beschlüsse irgendwelcher Räte und Kommissionen interessiert.
Während so mancher immer noch glaubt, ein verringertes Defizit sei eine Ersparnis und mit ein paar hundert Milliarden mehr könne man die Welt wieder in den Tiefschlaf versetzen, schreiten die Fakten weiter voran.
Die Festlegung der Wechselkurse zur neuen Einheitswährung ist schon eine Weile her. Offenbar sind ein paar Jahre schon ausreichend dafür, dass manche Eurokraten sich gar nicht mehr daran erinnern können, dass die Kurse nicht schon immer fix waren. Es lohnt sich den Blick auf die historischen Daten zu lenken, denn die Parallelen zur aktuellen Entwicklung am Anleihenmarkt sind unverkennbar.

Die Währungen zeichneten sich vor der Währungsunion durch beachtliche Schwankungen und Trends aus. So hat etwa der französische Franc gegenüber dem US-Dollar jährlich um 0,37% abgewertet während die D-Mark pro Jahr rund 2,5% zulegte. Die Währungen Spaniens und Italien legten unterdessen dauerhaft den Rückwärtsgang ein, sie fielen im Vergleich zum Dollar pro Jahr sogar um 3,1% respektive 4,1%. Die folgende Grafik zeigt die langfristigen Verläufe vom Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems bis zur Festschreibung der Wechselkurse der nationalen Währungen zum Euro. Unschwer zu erkennen ist die deutliche Divergenz zwischen den heutigen Sorgenkindern und der D-Mark.

Nicht ohne Grund erinnern die Datenreihen an die aktuelle Entwicklung der Anleiherenditen dieser Länder. Nun haben die Technokraten in ihrem unermesslichen Ratschluss das Ventil, das Wechselkurse nun einmal darstellen, verschweißt.
Der gesamte Druck, der sich auch aus dauerhaften ökonomischen Abweichungen und massiven Kapitalfehlallokationen ergibt, sucht sich nun mit den Bondmärkten einen neuen Ausweg.

Dies lässt sich an den Renditen der Staatspapiere sehr gut ablesen. Die Anleihekurse fallen übrigens nicht wegen vermeintlicher Short-Spekulanten, so einfach ist das am Bondmarkt nicht. Vielmehr passen sich die Kurse der schwachen Nachfrage an. Kauft niemand die Anleihe, fällt der Kurs und die Rendite steigt.

Es ist bemerkenswert, wie sehr sich die Entwicklungen gleichen. Die fundamentalen Daten geben eine derartige Entwicklung durchaus her, wenn auch die Bundrenditen stark von der intraeuropäischen Kapitalflucht profitiert haben dürften. Die vergleichsweise niedrigen französischen Renditen wirken vor dem Hintergrund der verfahrenen Situation in Frankreich sehr ambitioniert. Wenn jedoch Monsieur Hollande nur die Hälfte seiner Fantasialand-Theorien in die Praxis umsetzt, kann man sich bald mit dem italienischen Schatzamt auf Augenhöhe unterhalten.

Werfen wir noch kurz einen Blick auf die per 31.12.1998 festgelegten Wechselkurse der nationalen Wechselkurse zum Euro.

Ab dem 1. Januar 1999 war dann Schluss mit der Bewegungsfreiheit. Schaut man noch einmal auf die erste Grafik, so fragt man sich, wie jemand auf die Idee kommen konnte, dies könne dauerhaft funktionieren. Aber an Ideologien ist die aktuelle Debatte ja ebenfalls nicht arm.
Wer gegen den Euro ist, der sei gegen Europa, so heißt es.
Wir wissen nicht, wie es Ihnen geht, aber wir kommen trotz Schwedenkrone mit den Skandinaviern ebenso gut klar wie mit griechischen Staatsbürgern, wobei uns bei der Einschätzung eines Menschen der Pass und seine heimische Währung ohnehin nicht interessieren.

Schön dämlich war auch die offenbar hastig zusammengeschriebene Bemerkung der Kanzlerin, Länder innerhalb einer Währungsunion hätten noch nie Krieg gegeneinander geführt.

Zunächst einmal ist diese Argumentation vom Kaliber der Storch-Geburten-Kausalität. Letztes Jahr gab es mehr Störche und mehr Kinder, also bringt der Storch die Kinder. Auch Länder mit unterschiedlichen Währungen befinden sich nicht zwangsläufig in einer militärischen Dauerfehde. Zudem gibt es ja auch noch Bürgerkriege – in Europa nicht unbekannt – und sonstige Unannehmlichkeiten wie Unterdrückung und staatliche Repressionen.

Vielleicht aber hat die Bundesregierung nun das allumfassende Friedensmittel gefunden und es ist sicher nur noch eine Frage der Zeit, wann der Euro in Afghanistan Einzug hält.

Hätten sich die Währungen relativ zueinander ab dem Jahr 1999 mit der gleichen Rate so weiterentwickelt, wie seit den 70er Jahren, dann hätte sich in den Jahren der Existenz der Eurozone, natürlich vereinfacht dargestellt, folgendes Bild ergeben.

Wirft man einen Blick auf die Kurse langlaufender Staatspapiere dieser Länder, so ist man von derartigen Werten gar nicht so weit entfernt. Anscheinend sucht sich nicht nur Wasser seinen Weg.
Wie ungewöhnlich die kurze Phase der Annäherung der Renditen in der Eurozone war, zeigt der langfristige Chart. Befeuert wurde diese auch durch den quasi EU-besicherten Konvergenztrade. Anleihen von Eurobeitrittsländern wurden in Fremdwährung gekauft.
Nach der Fixierung der Wechselkurse und der Konvergenz der Renditen verkündeten viele Fonds eine hübsche Entwicklung und hatten nur noch in Euro-Papiere in den Büchern.
Rein ökonomisch ist es nicht nachvollziehbar, warum jemand in den Jahren danach bei gleicher Rendite eine Anleihe Zyperns gegenüber einer Bundesanleihe bevorzugen sollte.

Gestört hat dies offensichtlich wenige. Aber selbst nach den Erfahrungen der letzten Jahre gab es einige Branchenangehörige mit hohem Sendungsbewusstsein, die mit Sätzchen “bis 2013 sind die griechischen Bonds safe” durch die Lande tingelten. Ein teurer Spaß.

Angesichts der politischen Hilflosigkeit und der tiefen Sackgasse, in die man sich auch durch absurde Lobby-Abhängigkeit manövriert hat, werden Investoren aus anderen Teilen der Erde weiterhin wenige Anreize verspüren, Ihr Geld in der Eurozone investieren.
Verdenken kann man es ihnen nicht.
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Beitrag von martinsgarten »

Nur Mut liebe Finnen, zeigt Brüssel wo der Hammer hängt !
Ihr kommt auf jeden Fall ohne diese virtuelle Währung klar


06.07.12Währung
Finnland zieht möglichen Euro-Austritt einer gemeinsamen Haftung vorFinanzministerin kündigt "harte Haltung" ihres Landes an

Finnlands Regierung hat gedroht, eher aus dem Euro aussteigen zu wollen, als für die Schulden anderer Eurostaaten zu haften.
"Finnland ist ein überzeugtes Mitglied der Eurozone und wir glauben daran, dass der Euro Finnland nutzt", sagte die finnische Finanzministerin Jutta Urpilainen in einem Interview mit dem Finanzblatt "Kauppalehti" vom Freitag.
"Dennoch wird Finnland nicht um jeden Preis am Euro festhalten.
Wir sind auf alle Szenarien vorbereitet, auch auf einen Ausstieg aus dem Euro."
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Beitrag von Antagon »

oegeat hat geschrieben:hierwas längerfristiges .....
bei 1,197 rum sehe ich einen Boden dann erste grüne zweite grüne
Passt sehr schön zu diesem Herrnhier.

Eurozone kurz vor dem K.O. - Prognosen aus dem Jahresausblick werden storniert!
Der Euro wird gegenüber dem USD weiter unter deutlichem Druck stehen - Kursziele sind hier zunächst im Bereich von 1,17 und dann in einer nächsten Zielzone bei 1.12 - 1.15 angesiedelt.

Ohne Hellmeyer zu nahe treten zu wollen: Dieser schon seit Wochen anhaltende, weinerliche Grundton nach dem Motto: "Wir von der BLB habens immer gesagt, etc." ging und geht mir gehörig auf den Sack. Wer schrieb denn z.B. sinngemäß im Mai 2010, der erste EZB-Griechen-Anleiheschrottkauf würde sich zum hochprofitablen Geschäft entwickeln?

Fazit:Ich deute den heutigen Marktbericht als Kapitulation. Das freut mich als Antizykliker. Stimme oegeat zu: In Kürze gewaltig EUR-long - v.a. ggü. Yen.
activetrader19

Beitrag von activetrader19 »

In Kürze gewaltig EUR-long - v.a. ggü. Yen

Natürlich wird der Euro wieder nach oben drehen, die Frage ist nur wann, bzw. wann sind die Schmerzen zu groß und die EU kauft wieder Anleihen, bringt Eurobonds oder hat vielleicht andere Ideen.
...und schon gehts nach oben.
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Beitrag von Antagon »

die Frage ist nur wann
Hierist der Fahrplan.
thallo
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EZB, ein trojianisches Pferd !

Beitrag von thallo »

Zitat aus der Welt:

Sollte die Troika aus EU-Kommission, Internationalem Währungsfonds und EZB zum Schluss kommen, dass Griechenland kein weiteres Geld bekommen darf, könnte die EZB mit Notkrediten parat stehen. Es sei denn, es stimmt eine Zweidrittelmehrheit im Zentralbankrat dagegen.

Doch was ist von einem Gremium zu erwarten, in dem die Vertreter Zyperns, Griechenlands und Deutschlands je eine Stimme haben, die Bundesbank aber fast ein Drittel der Lasten zu tragen hat?
Mfg thallo
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Beitrag von martinsgarten »

Ich glaube, die Leute lachen, weil sie glauben, der Typ auf der Bühne erzählt ihnen Witze

Volker Pispers – Fiskalpakt
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Volker Pispers – Fiskalpakt.jpg
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Beitrag von cabriojoe2 »

Der weltweite Konkurenzkampf bewirkt Deflation/Arbeitslosigkeit und die Notenbanken halten mit Geldmengenausweitungen dagegen.
Fazit = Rohstoffpreisexplosion bis die Zinsen gut über 10% sind! :roll: 8) :lol: :roll:
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Beitrag von martinsgarten »

Klarer kann man es nicht zum Ausdruck bringen, wessen geistes Kind die FTD ist - Ein Interessenvertreter der Banken, ein Interessenvertreter des USD + GBP
Es ist die Bild Zeitung der Investmentbanker
Das Erinnert mich an die letzten Tage der DDR und Artikel im Neuen Deutschland, dem Zentralorgan der SED


30.07.2012, Querschüsse der Bundesbank:
Weidmanns ärgerliche Widerworte
Leitartikel
Der Bundesbankchef hat das Recht, sich widerborstig zu gebärden. Doch seine ständigen Warnungen, die EZB durfe keine weiteren Staatsanleihen aufkaufen, nerven. Mit Schweigen würde Weidmann Europa einen Dienst erweisen.

Immer dann, wenn Ärger in Johannes XXIII. aufkeimte, sagte er zu sich: "Giovanni, nimm dich nicht so wichtig." Diese Selbstbescheidenheit des Roncalli-Papstes fehlt dem Chef der Bundesbank.
Jens Weidmann lässt keine Gelegenheit aus, um in die Welt hinauszuposaunen, dass die EZB einzig der Geldwertstabilität verpflichtet ist, nicht Büttel der Politik sein darf und auch nicht Superman bei der Lösung der Euro-Krise spielen kann.
Angela Merkels Ex-Wirtschaftsberater macht das mit einer Impertinenz, die alle Beteiligten zunehmend nervt: EZB-Chef Mario Draghi und viele europäische Regierungschefs, zunehmend aber auch die Kanzlerin und ihren Finanzminister Wolfgang Schäuble.
Beide sind sich mit Draghi einig, dass alles dafür getan werden muss, um den Euro vor dem Auseinanderbrechen zu schützen.
Dagegen kommt von Weidmann die altbekannte Warnung, eine Wiederaufnahme der Anleihenkäufe sei "problematisch" und setze die falschen Anreize. Die Wirkung dieser Widerworte ist stets dieselbe:
Die Hoffnung auf einen Befreiungsschlag, die sich kurzzeitig auch an den Kursverläufen der Finanzmärkte ablesen lässt, verfliegt wieder.
Höchste Zeit also, den Chef der Bundesbank ins Gebet zu nehmen.
Zwar kann niemand Weidmann den Mund verbieten - schließlich ist die Bundesbank unabhängig und hat das Recht, ihren geldpolitischen Einfluss geltend zu machen.
Aber zumindest sollte man ihn dazu bringen, seinen Widerstand nicht ständig so demonstrativ zum Ausdruck zu bringen, dass EZB-Chef Draghi und Staats- und Regierungschefs wie Merkel und Hollande wie Leichtmatrosen aussehen.

Verhindern kann die Bundesbank ein neues Euro-Stützungspaket mithilfe der EZB sowieso nicht. Es wird kommen, die Frage ist nur, wann.
Der Bundesregierung wäre es recht, wenn dafür auch der Rettungsschirm ESM zur Verfügung stünde. Dann ließe sich vielleicht ein großes Paket schnüren, wenn auch die EZB ihre Anleihekäufe wieder aufnähme, um Spanien und Italien bessere Zinskonditionen zu ermöglichen. Fraglich ist allerdings, ob die Finanzmärkte so lange stillhalten. Nicht ohne Grund läuft die Euro-Rettungsdiplomatie auch während des Urlaubs von Merkel und Schäuble auf Hochtouren.
Eine kurzfristige Fortsetzung der EZB-Anleihekäufe allein wäre nicht mehr als ein leichter Sommerregen. Schon zweimal sanken die Zinsen vorübergehend, und die Kurse stiegen - was für Investoren ein willkommener Anlass war, ihre riskanten Papiere zu verkaufen.
Der nächste Akt der Euro-Rettung aber muss nachhaltiger wirken. Und glaubwürdiger sein.
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Beitrag von martinsgarten »

natürlich kauft die EZB keine Anleihen auf :lol:

Quelle: http://www.cds-info.com/
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Beitrag von martinsgarten »

Jetzt liegen die Nerven Blank !
Man sollte den Südländern IHREN EURO überlassen und sich neue Verbündete im Norden suchen, die noch nicht im Euro sind.
Medial ist die Saat bereits gesät


03.08.12 EZB gegen BundesbankDraghi stellt Weidmann als Abweichler bloß
Eigentlich sollen Beratungen im EZB-Rat geheim bleiben. Doch das ist nun vorbei: Mario Draghi lässt Bundesbankchef Weidmann wie einen isolierten Betonkopf aussehen. Kompromisse sind kaum noch möglich.
Von Anja Ettel und Sebastian Jost

Euro-Krise Staatsanleihen Jens Weidmann Europäische Zentralbank (EZB) Mario Draghi Die Frage kommt jedes Mal. Wann immer der Zentralbankrat der EZB eine heikle Entscheidung getroffen hat, wird Mario Draghi hinterher gefragt, welche Gegenstimmen es denn gegeben habe.
Und eigentlich hat der EZB-Präsident genug Routine darin, dieser Frage auszuweichen – schließlich sollen die Beratungen im höchsten europäischen Notenbanker-Gremium vertraulich bleiben.

Doch das scheint nun vorbei. Alle Ratsmitglieder stünden hinter dem Vorhaben, einen Kauf von Anleihen der Krisenstaaten ins Auge zu fassen, sobald die Regierungen den ersten Schritt tun. Nur einer habe Vorbehalte gehabt.

Und auf die Frage, wer das denn gewesen sei, wird Draghi deutlich:
"Es ist klar und bekannt, dass Herr Weidmann und die Bundesbank ihre Vorbehalte gegen ein Programm zum Kauf von Staatsanleihen haben."

Damit hatte er die Position eines Kollegen öffentlich bloßgestellt. Ein Affront für eine Zentralbank, die sonst keine genauen Abstimmungsergebnisse bekannt gibt und peinlichst genau darauf achtet, dass die Protokolle ihrer Sitzungen geheim bleiben.

Es ist eine neue Eskalationsstufe im Richtungsstreit unter den Notenbankern, in dem die Fronten nun klarer sind denn je: Jens Weidmann, der Bundesbank-Präsident, allein gegen den Rest.
Der Streit schwelt seit Monaten – doch nie wurde er derart offen gespielt.

Die öffentliche Konfrontation dürfte die Notenbank noch Wochen und Monate begleiten. Und sie wird die ohnehin schon kniffligen Entscheidungen in der Euro-Krise weiter verkomplizieren.

Weidmann ist isoliert

Zwar gaben sich die Beteiligten am Tag nach Draghis Auftritt betont gelassen. In der Tat hat der EZB-Präsident kein Geheimnis verraten:
Die Bundesbank hatte schon im Vorfeld der Sitzung kein Hehl daraus gemacht, dass sich an ihrer kritischen Position zu Anleihenkäufen nichts geändert habe – und damit seine Kollegen im Rat gehörig verärgert.

Insofern war es nur logisch, dass Weidmann Vorbehalte gegen das Draghi-Konzept vorbringen würde. In Notenbankkreisen heißt es sogar, es sei abgesprochen gewesen, dass der EZB-Präsident die Weidmann-Position outen darf.

Die EZB hat in der Euro-Krise immer mehr Staatsanleihen aufgekauft
Doch die Art und Weise, in der das geschah, stieß sogar Ratsmitgliedern sauer auf, die inhaltlich auf Draghis Seite standen. Mehrfach betonte der Italiener, dass es nur einen einzigen Notenbanker mit Vorbehalten gegeben habe, und als dann auch noch Vizepräsident Vítor Constâncio unter Gelächter der Journalisten kokettierte, er sei bestimmt nicht der Abweichler gewesen, stand Weidmann endgültig als isolierter Betonkopf da, der sich dem allgemeinenKonsens verweigert hatte.

"Das war kommunikativ alles andere als gelungen", heißt es im Umfeld des EZB-Rates. Draghi habe damit nicht nur den Riss innerhalb des Gremiums unnötig stark betont. Er habe Weidmann so auch in eine Ecke getrieben, in der ihm praktisch jeder Weg hin zu einem Kompromiss verbaut sei.

Offene Konfrontation
Schließlich waren zuvor schon andere Skeptiker auf die Mehrheitslinie eingeschwenkt, nachdem sie einige Zugestände durchgesetzt hatten. Dem Vernehmen nach hatte Draghi zwar von Anfang an vorgeschlagen, nur dann Staatsanleihen zu kaufen, wenn die entsprechenden Staaten zuvor Hilfen vom Rettungsfonds ESM beantragt hätten.

Was die EZB darf und was nicht
Aufgaben Eigentlich ist der Auftrag der Europäischen Zentralbank (EZB) klar umrissen: Die Notenbank soll vor allem die Inflation im Zaum halten und gut 330 Millionen Bürgern in inzwischen 17 Euro-Staaten eine stabile Gemeinschaftswährung sichern. Das tut sie, indem sie Zinsen je nach Bedarf senkt oder erhöht. Doch in der Schuldenkrise in Europa sahen sich die Währungshüter zuletzt immer wieder zu Sondermaßnahmen gezwungen. Ob Aufkaufprogramm für Staatsanleihen kriselnder Euroländer oder Beteiligung am Schuldenschnitt für Athen durch die Hintertür: Die EZB sieht sich dabei innerhalb des ihr zugebilligten rechtlichen Rahmens.

Ziel Die „Satzung des Europäischen Systems der Zentralbanken und der Europäischen Zentralbank“ hält fest: Das „vorrangige Ziel“ des Eurosystems, also der EZB und der nationalen Zentralbanken der Eurostaaten, sei „die Preisstabilität zu gewährleisten“. Zudem sollen die Zentralbanken „die allgemeine Wirtschaftspolitik in der Union“ unterstützen, „soweit dies ohne Beeinträchtigung des Zieles der Preisstabilität möglich ist“.

EZB-Rat Der EZB-Rat kann demnach „mit der Mehrheit von zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen über die Anwendung anderer Instrumente der Geldpolitik entscheiden“, die er bei Beachtung dieser Vorgaben „für zweckmäßig hält“. Diesem obersten Entscheidungsgremium der Notenbank gehören die 17 Vertreter der nationalen Euro-Notenbanken an sowie das EZB-Direktorium, das aus dem EZB-Präsidenten, dem EZB-Vizepräsidenten und vier weiteren Mitgliedern besteht.

Finanzierung Staatsfinanzierung mit Hilfe der Notenpresse erlauben die EU-Verträge nicht.
Die „Konsolidierte Fassung des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union“ legt in Artikel 123 fest: „Überziehungs- oder andere Kreditfazilitäten bei der Europäischen Zentralbank oder den Zentralbanken der Mitgliedstaaten (...) für (.......) Zentralregierungen, regionale oder lokale Gebietskörperschaften oder (........) öffentliche Unternehmen der Mitgliedstaaten sind ebenso verboten wie der unmittelbare Erwerb von Schuldtiteln von diesen durch die Europäische Zentralbank oder die nationalen Zentralbanken.“

Unabhängigkeit Betont wird überdies die Unabhängigkeit der Zentralbank (Artikel 130): „Bei der Wahrnehmung der ihnen (...) übertragenen Befugnisse, Aufgaben und Pflichten darf weder die Europäische Zentralbank noch eine nationale Zentralbank (.....) Weisungen von Organen, Einrichtungen oder sonstigen Stellen der Union, Regierungen der Mitgliedstaaten oder anderen Stellen einholen oder entgegennehmen. Die Organe (....) der Union sowie die Regierungen der Mitgliedstaaten verpflichten sich, diesen Grundsatz zu beachten und nicht zu versuchen, die Mitglieder der Beschlussorgane der Europäischen Zentralbank oder der nationalen Zentralbanken bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben zu beeinflussen.“

Im Laufe der Beratungen kamen aber weitere Einschränkungen dazu.
So will die EZB nur Anleihen mit kurzen Laufzeiten kaufen, was ihr einen späteren Ausstieg aus dem Programm erleichtern soll.
Und das tut sie seit Freitag (Siehe Italien+Spanien - kurze Laufzeit)
Im Rat gab es die Hoffnung, dass sich auch Weidmann letztlich mit dieser Linie anfreunden könnte oder zumindest nicht ausdrücklich dagegen opponieren würde. "Diese Chance dürfte jetzt vergeben sein, jetzt muss er aus Prinzip dagegen stimmen, um sein Gesicht zu wahren", sagt ein Notenbanker.

Die offene Konfrontation könnte die Verhältnisse der Notenbank auch über die aktuelle Entscheidung hinaus belasten. Es sei deutlich geworden, wie tief der Riss, der durch den Rat geht, inzwischen sei, sagt Thorsten Polleit, Zentralbankkenner beim Goldhändler Degussa. "Ich habe die Äußerungen von Mario Draghi als sehr despektierlich empfunden. Er hat sich rhetorischer Mittel bedient, um die Position der Bundesbank öffentlich herabzuwürdigen."

Nordländer haben Nachsehen
Dabei kommt die Tradition, die Meinungen der Ratsmitglieder nicht zu veröffentlichen, nicht von ungefähr. So sollte verhindert werden, dass die Notenbanker unter Druck gesetzt werden, etwa von der Regierung ihres Heimatlandes, falls diese eine andere Position vertritt. Das sollte die Unabhängigkeit eines Zentralbankrats stärken, in dem auch die Nationalitäten der Geldpolitiker keine Rolle mehr spielen sollten.

Anleihenkauf
Zurückhaltung der EZB lässt den Dax abrutschen "Der EZB-Rat hat früher darauf beharrt, dass die einzelnen Mitglieder keine nationalen Interessen verfolgen und im Konsens entscheiden", erinnert Polleit. "Es zeigt sich:
Das war alles bloß Schönwetterpolitik, jetzt wird Realpolitik gemacht."

Diese werde bestimmt von den südlichen Euro-Ländern, für die die Inflationierung von Schulden schon immer ein probates Mittel gewesen sei, um Probleme zu lösen. "Das Nachsehen haben die Länder mit hohen Ersparnissen und Leistungsbilanzüberschüssen, wie Deutschland, die Niederlande oder Finnland, die zur Ader gelassen werden."

Die öffentliche Debatte darüber dürfte diese Verhältnisse weiter zementieren. Wird etwa ein spanischer oder italienscher Notenbanker jemals wieder gegen eine für sein Heimatland günstige Maßnahme der EZB stimmen, wenn er fürchten muss, dass seine Haltung öffentlich wird?

Weidmann macht Position deutlich
Daran, dass der Frontverlauf offenbar wurde, hatte allerdings auch Weidmann großen Anteil. Schließlich hatte seine Auffassungen in den vergangenen Wochen immer wieder per Interview kundgetan und dabei auch frühere Krisenmaßnahmen des Rates kritisiert.

Mit Staatsanleihenkäufen tut er sich aus grundsätzlichen Erwägungen schwer – er fürchtet etwa, dass die Zentralbank in der Rolle des Helfershelfers der Finanzpolitik gefangen sei, wenn sie sich erst einmal auf eine konzertierte Aktion mit dem ESM einlasse. Dass diese Linie nicht einmal mehr die Bundesregierung mitträgt, ficht ihn nicht an – er lässt sich lieber isolieren, als seine Überzeugungen über Bord zu werfen.

Ein Kompromiss zum Aufkauf von Staatsanleihen wäre mit ihm womöglich so oder so nicht zu machen gewesen, auch ohne die Draghi-Äußerungen. Nun aber wird sich Draghi nicht einmal mehr beschweren können, wenn Weidmann den Beschluss der anderen öffentlich geißeln sollte.
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Beitrag von martinsgarten »

Sorry - aber diese DEMOKRÖTEN sind einfach nur noch elende Drecksäcke !

Monti fordert größere Unabhängigkeit der Euro-RegierungenSonntag, 5. August 2012, 12:16 Uhr

Berlin (Reuters) - Italiens Ministerpräsident Mario Monti hat sich in der Euro-Krise für mehr Unabhängigkeit der Regierungen von den nationalen Parlamenten ausgesprochen.

"Wenn sich Regierungen vollständig durch die Entscheidungen ihrer Parlamente binden ließen, ohne einen eigenen Verhandlungsspielraum zu bewahren, wäre das Auseinanderbrechen Europas wahrscheinlicher als eine engere Integration", sagte Monti im Gespräch mit dem Magazin "Der Spiegel".
Zwar müssten sich die Regierung nach den Entscheidungen des Parlaments richten, aber sie habe auch die Pflicht, das Parlament zu erziehen.
Das kenne ich alles schon - das htte ich in ähnlicher Form schon einmal.
Da fällt mir der Satz eines "Oberen" ein, der da lautete: Wer das nicht einsieht liegt schief"
Wann jagt Italien diesen Goldmann Sachs Jünger endlich in die Hölle ?

Seine Euro-Partner forderte Monti auf, hart an der Eindämmung der Euro-Krise zu arbeiten.
"Die Spannungen, die in den letzten Jahren die Euro-Zone begleiten, tragen bereits die Züge einer psychologischen Auflösung Europas", sagte Monti.
Sollte der Euro zu einem Faktor des Auseinanderdriftens in Europa werden, seien die Grundlagen für das Projekt Europa zerstört.
Auf die Frage, ob ein Auseinanderbrechen der Euro-Zone nach seiner Einschätzung sicher noch aufhaltbar sei, sagte Monti:
"Ja, das ist noch möglich, aber es fällt nicht vom Himmel."
Es dürfe aber nicht ständig neues Geld hinterhergeworfen werden.
Es könne bereits hilfreich sein, wenn die Kommunikation nach den Entscheidungen der Euro-Zone verbessert würden.
Diese "Pannen nicht völlig deckungsgleicher Informationen" führten zu neuer Unruhe an den Märkten, sagte Monti.
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Beitrag von Azrael_74 »

interessanter Artikel in der Financial Times zu dem Thema:

http://www.ftd.de/politik/europa/:gefah ... 73355.html
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Beitrag von slt63 »

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Beitrag von martinsgarten »

LUDWIG POULLAIN
Zeit für einen Schlussstrich bei der EurorettungVON LUDWIG POULLAIN8. OKTOBER 2012
Einst Kritiker der eigenen Zunft, knöpft sich der ehemalige WestLB-Chef Ludwig Poullain jetzt die Kanzlerin vor: ihr Krisenmanagement hält er für falsch – und plädiert für einen Austritt aus der Euro-Zone: Das geflossene Geld sei weg, der bisherige Rettungsversuch ein Fiasko

....Stattdessen sollten wir uns selbst aus dem Gewürge lösen, eine neue Währung kreieren und hierzu die Staaten und Völker gleicher Struktur und Gesinnung einladen. Zu diesen zähle ich die skandinavischen Länder, die Niederlande, Österreich selbstredend, aber auch die Schweiz würde unter diesen Umständen daran Gefallen finden, sich solch einem Gebilde anzuschließen, denken und handeln doch die alten Eidgenossen ebenso stabilitätsorientiert und industriepolitisch wie wir und bewegen sich dabei auf höchstem Niveau. Ja, und die Franzosen, bitte schön, auch, aber nur dann, wenn sie sich den stringenten Regeln der neuen Gemeinschaft unterwerfen.
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Eurorettung - Ludwig Poullain.doc
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Beitrag von slt63 »

martinsgarten hat geschrieben:LUDWIG POULLAIN
Zeit für einen Schlussstrich bei der EurorettungVON LUDWIG POULLAIN8.
Sehr lesenswerter Artikel!! DANKE!

Der sollte zeitgleich in der FAZ, Zeit, Sueddtsche etc. erscheinen.
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Beitrag von slt63 »

Interessanter Gastkommenter im Handelsblatt von Dr Gunnar Beck.

Dr. Gunnar Beck lehrt EU-Recht und Rechtstheorie an der Universität London. Er ist Autor der Studie The Legal Reasoning of the Cout of Justice of the European Union, die im Dezember 2012 bei HART Publishing, Oxford, erscheint.


Euro-Rettung bindet Deutschland an einen Leichnam
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Beitrag von Azrael_74 »

nicht nur die Südländer haben Probleme:

http://www.ftd.de/politik/deutschland/: ... 22852.html
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Beitrag von martinsgarten »

Erst 44 Mrd für Griechenland, jetzt mal niedliche 37 Mrd NUR für spanische Banken.
Fakt ist, auch dieses Geld ist W - wie Weg.
Das ist alles nur noch voller Abenteuer.
Was bietet uns dieser Idiotenclup - oder wohl eher doch EU-Politkriminelle - noch alles an ?
Und was als Nächstes ?
.

EU gibt Milliardenhilfen für Spaniens Banken frei

Pläne für Verkleinerung und Verkauf genehmigt
diese Pläne erinnern in gewisser Weise an die Olsenbande - die hatten auch immer einen Plan - der ging nur jedesmal in die Hose
.."Unser Ziel ist es, die Rentabilität der Empfängerbanken wiederherzustellen, damit sie in Zukunft wieder ohne staatliche Unterstützung arbeiten können", erklärte Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia

Spanien befindet sich seit dem Platzen einer Immobilienblase im Jahr 2008 in einer Abwärtsspirale. Die Banken sitzen auf faulen Krediten von rund 150 Milliarden Euro

so, so 150 Mrd und Immos, die immer noch viel zu teuer sind.
Man nehme mal 1 Bio Kredite und 20% Wertberichtigungsbedarf - nur über den Daumen gepeilt - dann ist man schon bei 200 Mrd. - den die 105% Finanzierung (Preis + Nebenkosten) lag ja mal voll im TrendDiese 37 Mrd verpuffen wie kaltes Wasser auf einer roten Herdplatte !
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Beitrag von martinsgarten »

Absetzbewegungen: Die Ersten wenden sich vom Euro ab
von Frank Doll
Während in Berlin mit Scheuklappen um den Fortbestand des Euro gekämpft wird, beginnen andere EU-Länder, sich mehr oder weniger offen von der Gemeinschaftswährung abzuwenden.
Einen Austritt aus der Europäischen Währungsunion hatten ihre Gründerväter nicht vorgesehen. Ein Mitgliedsland kann die Euro-Zone nur verlassen, wenn es gleichzeitig aus der Europäischen Union (EU) austritt - ein politisch sehr hoher Preis für einen währungspolitischen Fehltritt. Ende November forderte der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte eine Art Euro-Notausgang durch die Einführung einer Exit-Klausel in den EU-Verträgen. Die Holländer bekommen es offensichtlich mit der Angst zu tun. Verständlich!
Gar nicht erst rein in die Währungsunion wollen inzwischen die Schweden. 1994 votierten in einem Referendum noch 52 Prozent für einen Beitritt. 2003, als es ernst werden sollte, war die Mehrheit dagegen. Glück gehabt! Inzwischen liegt die Ablehnungsquote bei 82 Prozent

Gesamt+Quelle
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Absetzbewegungen.doc
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Beitrag von martinsgarten »

Das ist sie wohl, die Antwort auf die gestrige Eurostärke - UND - wer braucht den jetzt noch Gold - der Euro ist doch gerettet :lol: :lol: :lol:
Und was auch absolut sicher ist - einige Spieler an den Futuremärkten wußten das wohl ETWAS früher, was da kommen wird :wink:
So stelle ich mir FREIE MARKTWIRTSCHAFT vor


Rating-Agentur wertet Griechenland um sechs Stufen auf
Griechenland profitiert von den neuen Hilfszusagen:
Die Rating-Agentur Standard & Poor's hat die Kreditwürdigkeit des Landes gleich um sechs Stufen angehoben. Hintergrund sei die Entschlossenheit der Euro-Länder, Griechenland in der Währungsunion zu halten.

Athen - Es ist zur Abwechslung mal eine gute Nachricht für das hochverschuldete Griechenland: Die US-Rating-Agentur Standard & Poor's hat die Kreditwürdigkeit des Landes um sechs Stufen angehoben.
Statt eines "teilweisen Kreditausfalls" bekommt Griechenland nun die Wertung B-/B.
Die Agentur sprach am Dienstag zugleich von einem stabilen Ausblick für das neue Rating. Zur Begründung erklärte S&P,
ihrer Meinung nach seien die Euro-Länder fest entschlossen, Griechenland in der Währungsunion zu behalten.
Ferner verwiesen sie auf die Sparanstrengungen der Regierung in Athen. Wegen des griechischen Rückkaufs von Schulden bei Privatinvestoren hatte die Agentur das Land kürzlich auf "teilweisen Zahlungsausfall" zurückgestuft.
Da Griechenland vor der Rückstufung aber mit der Note "CCC" nur wenig besser da stand, bedeutet die jetzige Aktion von S&P eine deutliche Verbesserung.

Mit dem Rückkauf von Anleihen zu einem kräftigen Abschlag senkte Griechenland seine Schulden um rund 20 Milliarden Euro.
Dies war Voraussetzung dafür, dass seine Euro-Partner und der Internationale Währungsfonds jüngst grünes Licht gaben für die Auszahlung von Hilfen über 49,1 Milliarden Euro bis Ende März.

Der Internationale Bankenverband IIF erklärte unterdessen, es gebe nach wie vor beträchtliche Risiken.
Das griechische Bruttoinlandsprodukt werde im kommenden Jahr voraussichtlich um vier bis fünf Prozent zurückgehen, außerdem würden neue Sparmaßnahmen den sozialen Zusammenhalt in Frage stellen
.
Das Land hat nach wie vor kein Geschäftsmodell.
Es ist nur eine Frage der zeit, bis sie weitere Mrd brauchen.
Bis dahin hat aber D gewählt, und dem dt. Bürger wurde verklickert, warum er da und dort, etwas mehr bezahlen muß


Die neuen Kredite für Griechenland im Umfang von 34,3 Milliarden Euro sollen nach Angaben aus Regierungskreisen in Athen bis Mittwoch ausgezahlt sein.
Nach einer am Montag überwiesenen ersten Tranche von sieben Milliarden Euro sollen 11,3 Milliarden Euro für den Rückkauf von Staatsschulden überwiesen werden, sagte ein Regierungsvertreter am Dienstag.
Weitere 16 Milliarden Euro würden für die Rettung von Banken des hoch verschuldeten Landes erwartet.

cte/Reuters/AFP

Quelle
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Beitrag von slt63 »

Eurovisionen

Henryk Broder: „Wir erleben die letzten Tage Europas“
Deutsche Wirtschafts Nachrichten | Veröffentlicht: 16.12.12, 00:57 | Aktualisiert: 16.12.12, 11:39

Für den Schriftsteller Henryk Broder ist die EU der massivste Versuch einer Ent-Demokratisierung der Gesellschaft seit dem Ende der Sowjetunion. Er gibt ihr deswegen keine Überlebenschance – auch wenn die Gäste auf der Titanic nichts von dem Eisberg hören wollen, auf den der alte Kontinent zusteuert. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten dokumentieren eine zornige Rede Broders......

Quelle:Ganzer Artikel in den Deutschen-Wirtschafts-Nachrichten

Auszug: "Der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, ist ein fröhlicher Rheinländer, mit dem man jede Woche Weiberfastnacht feiern möchte. In seinem vorigen Leben war er Bürgermeister der Gemeinde Würselen bei Aachen und in dieser Eigenschaft, so lesen wir es bei Wikipedia, „insbesondere für den Bau des Spaßbades Aquana verantwortlich“; angesichts der Haushaltslage der Stadt werde diese Entscheidung inzwischen „kritisch gesehen“. Soll heißen: Das Spaßbad liegt der Gemeinde schwer auf der Tasche. Aber damit hatte sich Schulz für eine wichtige Aufgabe in der EU qualifiziert. In seinem Kabinett beschäftigt er einen Bürochef, einen stellvertretenden Bürochef, eine Anzahl von Assistenten und Beratern; dazu Berater der Assistenten und Assistenten der Berater, vier Pressesprecher, einen Spokesman, einen Redenschreiber, einen Terminverwalter, einen Büroboten, einen Kammerdiener und einen Fahrer. Alles in allem 38 Mitarbeiter, die mit ihm zwischen Brüssel und Strasbourg hin- und her fahren. Der veritable Hofstaat eines Eurokraten.

Wie es der Genosse Zufall will, haben Hamed Abdel-Samad und ich Martin Schulz vor kurzem besucht, um ihn für eine Folge unserer Europa-Safari zu interviewen. Dabei sagte er uns u.a. auch folgenden Satz: „Wäre die EU ein Staat und würde einen Antrag zum Beitritt in die Europäische Union stellen, dann würde der Antrag abgelehnt. Mangels demokratischer Substanz.“ "
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Beitrag von Antagon »

Ich habe mir gerade das hier angehört:
Neues aus der Meyerei.Segel setzen! Doch wohin geht es?

Hellmeyer von der Bremer Landesbank ist einer der Teilnehmer. Ganz am Ende sagt er: "Ich bin so entspannt wie seit dem 1. August letzten Jahres nicht mehr."

:lol: :lol: :lol:

Und was war vorher? Kurz zur Erinnerung seine Prognose vom 23.7.2012 siehe Ausschnitt unten. Das sollte eigentlich etwas demütiger machen. :roll:
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Beitrag von martinsgarten »

Das nimmt man im Moment noch recht locker.
Es wird aber bald Fahrt aufnehmen.
das BIP = lächerliche 24 Mrd - aber man muß mit 17 Mrd retten !!!
Einwohner = 1.116.564
Rettung pro Einwohner = ca. 16.000 Euro


EZB verlangt Entscheidung über Zypern-Hilfebis Ende März 10.02.2013 17:14

BERLIN/BRÜSSEL (awp international) - Im Gerangel um internationale Finanzhilfen für das Euroland Zypern drückt die Europäische Zentralbank (EZB) aufs Tempo. "Ich erwarte, dass das Hilfsprogramm für Zypern Ende März steht", sagte EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen dem "Handelsblatt" (Montagausgabe).
"Damit kein Zweifel aufkommt: Wenn Zypern keine externe Hilfe erhält, rutscht es in die Zahlungsunfähigkeit."
Na und ?

Mit Blick auf die kritische Diskussion möglicher Zypern-Hilfen in Deutschland sagte Asmussen: "Aber falls jemand die Hoffnung hat, eine Entscheidung bis nach der Bundestagswahl zu verschleppen:
Das wird nicht gehen." Asmussen wies auf die Gefahren für das gesamte Eurosystem hin, falls ein Land in die Pleite rutscht.
"Wenn wir heute ein systemrelevantes Land fallen lassen, riskieren wir den Fortschritt, den wir im vergangenen Jahr bei der Bewältigung der Euro-Krise erreicht haben - und zwar unter hohen finanziellen und politischen Kosten."

wer ist wir ?

Zypern wird vor allem deswegen kritisch gesehen, weil dem Land vorgeworfen wird, nicht ausreichend gegen Geldwäsche vorzugehen.
Dazu sagte Asmussen: "Es wäre eine gute Idee, dass eine grosse internationale Wirtschaftsprüfungsgesellschaft das vor Ort untersucht."

Die Euro-Finanzminister kommen an diesem Montag in Brüssel zusammen, um zum wiederholten Male über die Rettung des kleinen Zyperns vor der Staatspleite zu debattieren. Mit einer Entscheidung wird aber noch nicht gerechnet. Erst müssten die Präsidentenwahlen des Inselstaates am 17. Februar abgewartet werden, sagten Diplomaten.
Es geht um ein Hilfspaket von etwa 17,5 Milliarden Euro, davon entfallen allein rund 10 Milliarden Euro auf Bankenhilfen
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Beitrag von martinsgarten »

müßte, könnte, sollte !

Rehn warnt vor Abwertungswettlauf der Währungen
Olli Rehn, EU-Kommissar für Wirtschaft und Währung.
09.02.2013 15:00

EU-Wirtschaftskommissar Olli Rehn fürchtet zwar keinen Zerfall der Eurozone, wohl aber einen Abwertungswettlauf wichtiger Währungen.
der ist längst da.
Nur am Rande - Venezuela hat mal locker seine Währung fast um 50% abgewertet.

Venezuela wertet Landeswährung Bolivar ab

Die Euro-Staatsschuldenkrise werfe zwar vor allem im sozialen Bereich noch Schatten, sagte Rehn dem österreichischen Magazin "profil" in einem am Samstag vorab veröffentlichten Interview.
"Aber das Horrorszenario, also der Zerfall der Eurozone, ist gebannt." auf Dauer ?
Was die Gefahr eines Währungskrieges angehe, bekannte Rehn:
"Ich erkenne die Gefahr einer kompetitiven Abwertung".
Notwendig seien daher Reformen im Weltwährungssystem und eine bessere Koordinierung in Währungsfragen im Rahmen von G7, G20 oder IWF.
Wird schwer, den den einzelnen Ländern ist das Hemd näher als die Hose
Vor allem die deutliche Lockerung der japanischen Geld- und Fiskalpolitik, in deren Folge der Yen nachgab, hat Sorgen vor einem Währungskrieg angefacht.
so, so - SORGEN - das ist Währungskrieg pur.
Das werden die Autobauer bald merken

Frankreichs Präsident Francois Hollande hatte angesichts eines kräftigen, wenn auch nur vorübergehenden, Kursanstiegs des Euro eine aktive Wechselkurspolitik im Euro-Raum gefordert.
Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) Mario Draghi hatte daraufhin erklärt, man werde den Euro-Kurs genau beobachten - was diesen auf Talfahrt schickte.
Hollande zeigte sich in Brüssel von Draghis Äußerungen und ihren Folgen hocherfreut.

Rehn sagte nun, die Kommission habe Japan erst kürzlich vor Schritten in Richtung Yen-Abwertung gewarnt, die den Exporten des Landes helfen würden. Er zitierte eine Studie, nach der ein stärkerer Euro vor allem die südlichen Euro-Länder negativ treffen würde.
+ Frankreich
Deutschland und andere Staaten Zentral- und Nordeuropas dagegen könnten das verkraften.

In der Euro-Schuldenkrise machte Rehn Fortschritte selbst in Griechenland aus. Die Länder müssten aber auf Reformkurs bleiben.
Der Kampf gegen die Krise sei noch nicht gewonnen. :lol: :lol:
"Es ist eine sehr fragile Situation", warnte Rehn mit Blick auf neue Unruhen an den Märkten wegen politischen Unsicherheiten in Spanien und Italien. Bis zu einem Abklingen der sozialen Krisenfolgen werde es noch längere Zeit dauern.

Beim Euro-Krisenfall Zypern kündigte Rehn eine harte Haltung an.
"Da wird es sehr strenge Auflagen geben", sagte er. :lol:
"Es ist enorm wichtig, dass Zypern einen Staatsbankrott und einen Euro-Austritt vermeidet." Das Land selbst müsse einiges tun - etwa stärker gegen Geldwäsche und Steuerflucht vorgehen.
Kritisch äußerte sich Rehn über den Kompromiss im EU-Budgetstreit.
Er beklagte einen Trend, der EU zwar immer neue Aufgaben zu geben, aber sie nicht ausreichend mit Mittel auszustatten.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Die 10-jährigen sind nun schon bei 4,86%.
Da kann die EZB bald wieder die Dicke Berta einsetzen, schließlich ist genug Geld für alle da


Montag, 04. März 2013

Grillo denkt an die "Lira"
Schäuble redet Eurozone stark
An den Finanzmärkten verunsichert neben den Haushaltsproblemen in den USA auch die politische Situation in Italien.
Bundesfinanzminister Schäuble versucht zu beruhigen:
Er wähnt Italien - wie auch die anderen südeuropäischen Krisenländer der Eurozone - auf einem guten Weg
. :lol:
Italiens Wahlsieger Grillo sieht das anders.

Schock nach der Wahl

Italien droht politisches Chaos
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble redet die Eurozone stark und stellt auch den Reformbemühungen von Krisenländern wie Italien oder Griechenland ein gutes Zeugnis aus.
Er sehe auch nach neuen Risiken in Zypern oder Spanien keine Anzeichen für eine Verschärfung der Eurokrise, sagte er der ARD.
"Wir sind gut vorangekommen, aber es kostet viel Anstrengung, diesen Weg fortzusetzen."
Stimmt - gestern waren wir noch vor dem Abgrund, heute sind wir bereits einen Schritt weiter
Für das Krisenland Zypern kündigte Schäuble an, dass "ganz sicher" der Bankensektor zurückgefahren werden müsse, wie dies in anderen europäischen Ländern auch geschehen sei.
Die Eurogruppe trifft sich derzeit in Brüssel, um über den Rettungsantrag von Zypern zu beraten.

Mit Blick auf das Wahlergebnis in Italien gab sich Schäuble zuversichtlich.
"Italien hat sich immer wieder als fähig erwiesen, auch aus komplizierten Wahlergebnissen regierungsfähige Mehrheiten zu bilden", sagte der Finanzminister.
Dabei sah er keine generelle Abkehr des Landes von der Euro-Rettungspolitik. "Die Motive der einzelnen Parteien sind sehr unterschiedlich", sagte Schäuble.
Während Beppe Grillo von der Bürgerbewegung Fünf Sterne mit einem Generalangriff auf das politische System Wahlkampf geführt habe, setzte der Linkspolitiker Pier Luigi Bersani auf eine mehr wachstumsorientierte Politik.
Die neue Zauberformel - SPAREN + WACHSEN - ein Spruch für Deppen, die sich die Hoseen mit der Kneifzange anziehen

Italien habe gute Fortschritte gemacht wie auch Griechenland und Spanien. "Deshalb wäre es ganz falsch, diesen erfolgreichen Weg abzubrechen", warnte Schäuble.
Nachhaltiges Wachstum gebe es nur mit einer soliden Finanzpolitik. "Das Gegenteil ist einfach nicht wahr", unterstrich Schäuble.
Ob der seine eigenen Sätze noch für voll nimmt ?

Grillo mosert
Schäuble widerspricht damit dem bei der Parlamentswahl in Italien erfolgreichen Protestpolitiker Beppe Grillo, der gesagt hatte, dass er mit einem baldigen Zusammenbruch des politischen Systems in Italien rechnet.
"Ich gebe den alten Parteien noch sechs Monate - und dann ist hier Schluss", sagte Grillo dem "Focus".
Dann werde die Politik Renten und öffentliche Gehälter nicht mehr bezahlen können.
"Wir werden erdrückt - nicht von dem Euro, sondern von unseren Schulden", sagte er.
Wenn sich die Bedingungen nicht änderten, solle Italien zur Lira zurückkehren.

Grillo hatte bei der Parlamentswahl mit seiner Bewegung Fünf Sterne vor einer Woche überraschend gut 25 Prozent der Stimmen auf sich vereint.
Er forderte, Italiens Staatsschulden neu auszuhandeln
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„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
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Beitrag von martinsgarten »

das ist der CEO von Linde.
Der hat noch Einer.
Er begründet auch sehr schön, warum andere Firmenlenker sich mit einer eigenen Meinung zurückhalten.

Er sieht als 3. Weltmacht: Europa + Russland (auch ohne Euro), neben China und den USA.


Unternehmer zweifeln an Euro-Rettung
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„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
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