die Währungen und wo hin mit dem Geld ?

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martinsgarten
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die Währungen und wo hin mit dem Geld ?

Beitrag von martinsgarten »

Aus meiner Sicht ist der folgende Beitrag eine sehr umfangreiche gute Analyse

von Erwin Riva 30.07.11 18:39:36

Link: http://www.onlineinvest.at

Am EU –Währungsgipfel wurden nach Ansicht der handelnden Personen bedeutende Ergebnisse erzielt.
Griechenland erhielt ein zweites Rettungspaket im Ausmaß von 109 Milliarden Euro und der Europäische Stabilitätsmechanismus (ESFS) wurde in seiner Bedeutung und seinen Handlungsmöglichkeiten aufgewertet – z.B. bei der Vergabe von Krediten und dem Aufkauf von Anleihen auf dem Sekundärmarkt.
Im Prinzip wurde durch die Summe aller trickreichen Beschlüsse die europäische Transferunion Realität.

Was bedeutet das im konkreten Fall „Griechenland“ und was bedeutet das langfristig für das Euro-System?

Griechenland hat man für längere Zeit vom Kapitalmarkt herausgelöst und somit konnte man – zumindest vorübergehend – eine Beruhigung an den Märkten erzielen. Griechenland hat wieder vorübergehend etwas Luft zum Atmen, aber in diesem Zusammenhang die Begriffe Euro-Rettung oder Griechenland – Rettung zu verwenden ist eine Farce oder Demagogie zur zehnten Potenz.
Von dieser sogenannten zweiten Griechenland - Rettung (wie viele werden noch folgen? ) sieht der griechische Bürger Nichts, gerettet wurden wieder einmal große institutionelle Investoren wie Investmentbanken und Versicherungen, die sich mit Anleihen der PIIGS Staaten verkalkuliert haben. Auch griechische Banken, die sich teilweise in Händen milliardenschwerer Oligarchen befinden, hat man gerettet. Finanzstarke Griechen haben ihre Gelder ins Ausland transferiert und das hat sich z.B. für die Londoner-Immobilienpreise positiv ausgewirkt.
Nicht nur London - auch Paris liegt schon bei um die 8.000 Euro/qmund höher

Wer sind nun die Verlierer:

Die Verlierer zählen zu der Gruppe, die bei den Verhandlungen nicht anwesend war: Alle Steuerzahler werden – in welcher Form auch immer- die aktuellen und kommenden Belastungen auf sich nehmen müssen.

Besonders genutzt haben die Beschlüssen auch den stark „aufgeblähten französischen Bankbilanzen“, ein weiterer Verhandlungserfolg Sarkozys gegenüber Merkel.
Das griechische Rettungspaket ist also vorerst de facto ein Gewinn-Sicherungspaket für institutionelle Investoren.
Griechenland – und damit meine ich die griechische Bevölkerung und nicht die elitäre superreiche Oberschicht- kann nachhaltig (die Betonung liegt auf Nachhaltigkeit) und langfristig nur geholfen werden, wen man für dieses Land und seine Bevölkerung – die nun durch drakonische Sparmaßnahmen in die tiefe Rezession gerutscht sind – eine geordnete Staatsinsolvenzordnung aufstellt. Griechenland ist mit 350 Milliarden Euro hoffnungslos überschuldet, es braucht einen Schuldenschnitt, es braucht eine eigene Währung, und es braucht für diese sicherlich sehr schwierige Übergangsphase die europäische Hilfe inclusive eines Programmes (der Name Marshallplan ist wieder gefallen), um seine Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.
Man konnte doch schon seit Jahren sehen, dass die Überschuldung Griechenlands zu einer großen Belastung der Finanzmärkte führen wird und namhafte Experten haben schon vor Jahren darauf hingewiesen, die Politik hat jedoch die Fakten ignoriert und wundert sich nun, wenn sie in ihrem eigenverantwortlichen Handlungsspielraum zunehmend eingeengt wird, da sie immer stärker unter den Druck der Märkte kommt, die nachhaltige Lösungen einfordern.
Solange die Politiker und Notenbankbürokraten nicht bereit sind, die wahren Ursachen für die in ihrer Schärfe zunehmenden Probleme zu erkennen, bleibt der Weg für nachhaltige und substantielle Lösungen versperrt:

Das Euro-Konstrukt hatte schwerwiegende Geburtsfehler, die jahrelang nicht erkannt und angesprochen wurden und noch immer auch von der Mainstream-Presse ignoriert werden.
Die Deutschen mussten als Preis für die Wiedervereinigung die stabile DM aufgeben und befinden sich nun wie wir Österreicher, die den stabilen Schilling geopfert haben, in einem Währungskonstrukt von Staaten, die sich in ihrer Haushalts-und Stabilitätspolitik, in ihrer Wettbewerbsfähigkeit (Handelsbilanzen) und in ihren zukünftigen wirtschafts- und fiskalpolitischen Handlungsmöglichkeiten wegen großer Unterschiede der jeweiligen Verschuldungsgrade zu stark unterscheiden.
Das gilt auch für die Niederlande und Finnland. Dazu gehört auch Luxenburg, die durch das Papiergezocke Nutznieser sind und waren. Es sind praktisch nur 5 Laänder. Auch Frankreich ist außen vor.

Das ist das Kernproblem, das die Politik bei der Konstruktion des Euros missachtet hat und danach jahrelang bei Seite geschoben hat – mit der Einstellung, dass sich die Dinge schon irgendwie selbst regeln werden. Genau diese Hoffnung hat sich nicht erfüllt und es wird dem einen oder anderen verantwortungsbewussten Politiker und Euro-Konstrukteur vielleicht heute leidtun, dass man seinerzeit Expertenmeinungen, die genau das heutige Szenario prophezeit haben, gänzlich missachtet hat. Zumindest ansatzweise hätte man diese Fachmeinungen berücksichtigen sollen, dann wäre Griechenland heute kein Euromitglied.
Es war doch schon 2004 bekannt, dass die griechischen Zahlen nicht stimmen und der Eintritt in die Währungsunion erschwindelt wird. Mit großer Wahrscheinlichkeit würde es denn Griechen heute besser gehen, mit einer günstigen wettbewerbsfähigen Drachme bräuchten sie heute nicht zuschauen, wie kaufkräftige Touristen in die benachbarte Türkei wechseln.
Aber bleiben wir bei der grundlegenden kaum lösbaren Grundproblematik der Währungsunion:
Am Beispiel Italiens möchte ich aufzeigen, was den wirtschaftlich schwächeren Staaten im Währungsverbund fehlt und gefehlt hat:
Die Möglichkeit der ABWERTUNG als Mittel, die Konkurrenzfähigkeit auf tragfähigem Fundament zu erhalten. ITALIEN hat von 1979 an über einen Zeitraum von 16 Jahren mehr als 10 Abwertungen durchgeführt, in Summe um ca 50%
.
siehe Chart unten

Nach Einführung des Euro gehörten die Maastricht-Stabilitätskriterien bald der Vergangenheit an und die Verschuldungsexzesse – siehe spanische Immobilienblase- nahmen auf Grund der europaweit niedrigen Zinsen ihren dramatischen Verlauf, sodass wir heute mit wirtschaftlichen Ungleichgewichten und Staatsverschuldungen zu kämpfen haben, die die Nachhaltigkeit des Euro-Systems stark in Frage stellen.

Ich fasse die Fakten zusammen:

Der Euro brachte auch den Peripheriestaaten niedrige Zinsen, da die internationalen Märkte den gesamten Euroraum als Stabilitätsraum interpretierten. Je mehr jedoch im Lauf der Jahre die wirtschaftlichen Ungleichgewichte in das reale Blickfeld rückten und zudem das Überdruckventil zur Abwertung von den strukturschwachen Staaten nicht mehr geöffnet werden konnte, desto höher stiegen der Renditen (Zinsen) der Staatsanleihen.
Ökonomen und Anlageexperten haben dieses Dilemma frühzeitig prognostiziert und die aktuelle prekäre Situation zeigt, dass sie kein Gehör fanden.
Es sind die enormen DIVERGENZEN zwischen den Mitgliedsstaaten, die den Euroraum insgesamt sehr labil machen. Auch eine europäische Ratingagentur, die nun immer stärker gefordert wird, kann die Problematik nicht entschärfen.
Es ist schon richtig, dass die US-Ratingagenturen in der Vergangenheit versagt haben (US-Immobilienblase) und nun mit ihren Ratings für die Peripheriestaaten sehr prozyklisch agieren, aber letztendlich ist es ihre Aufgabe, die Märkte einzuschätzen.
Wenn man jedoch berücksichtigt, dass die Neuverschuldung der EU-Staaten insgesamt deutlich geringer ist als die der USA und Großbritanniens, kommt man nicht umhin, hier eine gewisse Asymmetrie in der Wahrnehmung der relevanten Fakten zu konstatieren. Eine europäische Ratingagentur könnte in diesem Zusammenhang durchaus zu mehr Transparenz auch im internationalen Vergleich führen.
diese Messe ist gelesen

Vor einigen Wochen begann nun das Griechenland-Virus am italienischen Markt anzuklopfen.
Seit Monaten reduzieren sich die Einlagenzuwächse in italienischen Banken. Italien ist mit mehr als 1800 Milliarden Euro verschuldet und sein Anleihenvolumen ist das drittgrößte der Welt, ein erheblicher Teil wird auch im Ausland gehalten.
Italien muss in diesem Jahr noch ca. 200 Milliarden Euro refinanzieren und im nächsten Jahr 300 Mrd. Mit Italien und Spanien ticken ganz große Zeitbomben im Währungskonstrukt und die Renditeanstiege der Anleihen zeigen uns, dass die Zeituhren bereits aktiv gestellt wurden.
Ein Tipp in diesem Zusammenhang:
Beobachten Sie zukünftig regelmäßig die Renditen der zehnjährigen italienischen und spanischen Anleihen.
Sollte es hier zu einem Renditeanstieg auf über 7 % kommen, dann wird es wirklich brenzlig.
Es stellt sich die Frage, ob bei einer weiteren Verschärfung der Lage die Schwergewichte Deutschland und Frankreich die Bürde eines dann stark zu erweiternden Haftungsrahmens überhaupt tragen können?
Um Italien und Spanien einzubinden, wäre wohl ein EFSF – Rahmen von zumindest 2000 Milliarden Euro erforderlich.
Nun - Deutschland hat hervorragende Handelsbilanz- und Leistungsbilanzdaten, hat im Verhältnis Verbindlichkeiten-Forderungen ans Ausland einen Überhang von mehr als einer Billion Euro, profitiert als Exportnation stark vom Boom in den BRIC – Staaten und präsentiert sich insgesamt wirtschaftlich sehr stabil und konkurrenzfähig.
Es stellt sich jedoch die Frage, ob bei einer weiteren Verschärfung der Krise auch Frankreich einen starken Rettungsanker auswerfen kann?
Ich glaube nicht, denn die französische Leistungsbilanz fällt immer tiefer, die Neuverschuldung beträgt 2011 knapp 6% des BIP, die französischen Banken halten in griechischen Anleihen ein Volumen von mehr als 50 Mrd. Euro, in portugiesischen mehr als 20 Mrd. , in spanischen 140 Mrd.
und italienischen mehr als 290 Mrd. Euro.
Die fälligen Staatsanleihen Frankreichs belaufen sich für die Jahre 2011 bis einschließlich 2013 auf ein Gesamtvolumen von insgesamt ca. 450 Milliarden Euro.

FAZIT: Sollte sich die Krise verschärfen, könnte auch Frankreich sein Tripple A Rating verlieren und schlussendlich nach der x-ten Rettungsaktion könnte dann auch die Frage auftauchen, wer rettet die Retter?

Aus welchem Blickwinkel man diese gesamte Problematik auch betrachtet, die Situation bleibt weiterhin sehr kritisch, unwägbar und großteils unkalkulierbar. Niemals in den vergangenen Jahrzehnten waren Anlageentscheidungen so schwer zu treffen wie heute. Der Grund liegt darin, dass aktuell die Märkte hautsächlich von der Marktechnik (z.B. Stimmung der Marktteilnehmer) und zunehmend von schwer kalkulierbaren politischen Entscheidungen dominiert werden.
Fundamentale Aspekte rücken zunehmend in den Hintergrund.
Besonders deutlich zeigt sich das auch im US-Aktienmarkt, der im Vergleich zum europäischen deutlich überbewertet ist, aber wegen der enormen Geldspritzen der FED bis dato gut liegt.
Demokraten und Republikaner werden sich wohl in letzter Sekunde arrangieren. Was die US- Konjunktur betrifft, habe ich an dieser Stelle einen selbsttragenden Aufschwung immer wieder in Frage gestellt. Die Immobilienblase ist noch lange nicht bereinigt, der breite Mittelstand verliert nach wie vor an Kaufkraft (seit 30 Jahren kein realer Lohnzuwachs!!), 44 Millionen Amerikaner sind Bezieher von Essensmarken und nun signalisieren auch die Einkaufsmanagerindizes der BRIC-Staaten und auch in Europa eine Abkühlung der Weltkonjunktur.
Ich bin davon überzeugt, dass die FED bei weiterhin nachgebenden Konjunkturdaten QE 3 starten wird, auch wenn dann dafür eine andere Bezeichnung gewählt wird.
Ich auch, ich glaube, dass ohne Nennung, bereits ein QE3 läuft
QE 2 (Quantitative Easing- Aufkauf der US-Staatsschulden durch neu gedrucktes Geld der US-Notenbank FED) hat bei weitem nicht den Erfolg gebracht, den sich der FED-Chef Bernanke erwartet hat. Trotzdem – an der grundsätzlichen Strategie wird sich meiner Einschätzung nicht viel ändern – Dollar schwach halten und die Märkte geldpolitisch weiterhin stützen. Und in Europa wird die EZB weiterhin Ramschanleihen aufkaufen – es zeichnet sich leider ein ähnlicher Weg ab wie der der FED.
Die EZB als letzter Stabilitätsanker eines stabilen Euro – das ist leider Vergangenheit. Die Amerikaner haben bereits vor Jahren den Turbo im Rennauto – das sich Geldmaschine nennt- voll aufgedreht – und beschleunigen damit in der Sackgasse.
Nun scheint die EZB diese Strategie zu übernehmen- nach dem Motto „Wir beschleunigen auf der falschen Spur
.“
Diese falsche Spur läuft parallel zur FED Spur !

Der deutsche Bundesbankpräsident Weidmann hat die Euro-Gipfel-Beschlüsse stark kritisiert:
„Indem umfangreiche zusätzliche Risiken auf die Hilfe leistender Länder und deren Steuerzahler verlagert werden, hat der Euro-Raum aber einen großen Schritt hin zu einer Vergemeinschaftung von Risiken im Falle unsolider Staatsfinanzen und gesamtwirtschaftlicher Fehlentwicklungen gemacht.
Dies schwächt die Grundlagen der auf fiskalpolitischer Eigenverantwortung bauenden Währungsunion.
Künftig wird es noch schwieriger, die Anreize für solide Finanzpolitiken aufrechtzuerhalten.“
(Bundesbank-Präsident Weidmann).
Ich kann mich dieser Kritik an den Beschlüssen nur vollinhaltlich anschließen.

Aber nun zu den Anlageentscheidungen, wie sollte man seinen Investmentprozess strukturieren?

Anlässlich dieser unsoliden inflationären Politik diesseits und jenseits des Atlantiks werden die Entscheidungen immer schwieriger, da man möglichst viele Eventualitäten und auch die eine oder andere böse Überraschung einkalkulieren muss. Faktum für mich ist, dass die westlichen Industriestaaten den falschen Weg gehen, die poröse Struktur der internationalen Finanzarchitektur ist weiterhin unter Beschuss, der schleichende Prozess der stillen Enteignung der Sparer durch Inflation setzt sich fort.

Aus diesem Grund sollte man das Portfolio möglichst breit diversifizieren:

z.B. 20-30% Tagesgeld, um jederzeit liquide zu sein.

Aktien von sehr guten Firmen, die auch gute Dividenden zahlen (z.B. Nestle in der Schweiz).

Gold und Silber physisch und darüber hinaus eventuell Edelmetallfonds und für den aktiven, informierten Investor Edelmetallaktien (Beispiele dazu auf www.onlineinvest.at),

Silber ist meine Nr. 1.
Fonds schließe ich aus. Ich überlasse nicht Leuten, die ich nicht kenne meine Entscheidung. Es gibt mir bei den Verwaltern zu viele Luschen, die ihr Geld nicht wert sind


Immobilien in bester Lage, auch Diversifikation im Währungssektor (z.B. norwegische Krone).
Ich persönlich stehe nur auf die eigene Immo - mehr macht für mich keinen Sinn

Im Verhältnis Sachwert zu Geldwert tendiere ich dazu, die Sachwertkomponente stärker zu gewichten

Ein gewisser Teil schnell verfügbarer Liquidität ist aber erforderlich, um bei stärkeren Korrekturen handlungsfähig zu sein.
In jeder Hinsicht breit diversifizieren. Das gilt auch für das Edelmetalldepot. Nicht alle Eier in denselben Korb geben.
Neben Gold auch Silber und eventuell Platin und Palladium.
Gold könnte im nächsten Jahr die 2000er Marke überschreiten und bei Silber sollte in den nächsten Jahren die 100er Grenze in USD fallen.
Bei Silber ist jedoch zu beachten, dass Silber als hochwertiges Metall in der Industrie und Technik wesentlich konjunktursensibler als Gold reagiert.
Wenn sich die Weltkonjunktor in den nächsten Jahren im normalen Rahmen weiterentwickelt, halte ich das Überschreiten von 100 USD pro Unze bis zum Jahr 2014 für realistisch.
Der Maßstab für Gold sollte das Zwischenhoch von 850 USD im Jahr 1980 sein.
Um dieses Hoch inflationsbereinigt zu erreichen, müsste der Goldpreis auf 2400 USD/Unze steigen.
Zieht man in Betracht, dass seit damals die Berechnungen zur Inflation mehrfach verändert wurden (um die tatsächlichen Raten zu drücken), bewegen wir uns deutlich höher.
Würde man das Zwischenhoch von damals 850 USD pro Unze nach den seinerzeit praktizierten statistischen Messmethoden zur Inflationsberechnung hochrechnen, käme man auf ca. 7000 USD pro Unze.
Die USA liefern schon lange manipulierte Daten, z.B. zur tatsächlichen Inflation oder zur Arbeitslosigkeit. Möchten Sie die tatsächlichen Daten einsehen, gehen Sie auf shadowstats.com.
Gold ist der beste Seismograf in wirtschaftlich unsicheren Zeiten.
Die großen Währungen USD, Euro und Yen kämpfen mit sehr großen strukturellen Defiziten, das sehen wir im Goldpreis im Vergleich zu vielen Währungen.
The trend is your friend. Der langfristige Aufwärtstrend im Goldpreis ist noch immer voll intakt. Immer wieder werde ich mit der Frage konfrontiert, ob es nach 10 jährigem Anstieg nicht schon viel zu riskant wäre, jetzt z.B. in physischer Form in Gold zu investieren.
Darauf kann ich nur sagen, dass ich es angesichts der aktuellen Situation mit zahlreichen ungelösten Problemen als riskant halte, nicht einen Teil der liquiden Mittel in Form von physischen Edelmetallen als „Versicherung für Erschütterungen im Finanzgefüge“ im Depot zu halten.

Gute Investmententscheidungen wünscht Ihnen
Erwin Riva
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„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Man sieht die fallenden Edelmetallpreise und dann dieser Artikel - schon leicht lustig :lol:
Wie bescheuert muß man sein, wenn man immer noch auf dises "Scheinvermögen" setzt.
Ist wohl auch damit zu erklären, dass Leute die voll im Hamsterrad drehen, ihr geld anderen Personen anvertrauen, weil sie selbt keine zeit haben.
Das leben ist eben voll von Fehlentscheidungen - ES IST WIE ES IST


Versicherer in der Klemme - Im Anlagenotstand

Die Krise der Banken ist die Chance der Versicherer.
Sie gehen neue Wege beim Anlegen ihrer Kundengelder - und investieren verstärkt in Immobilien und Infrastrukturprojekte.
Das Hauptproblem der Assekuranz löst das aber nicht
.
von Herbert Fromme , Tim Bartz und Karsten Röbisch

Die deutschen Versicherer stehen täglich vor einer Herausforderung, die wie ein Luxusproblem wirkt. Werktäglich müssen sie 1 Mrd. Euro anlegen,
insgesamt rund 240 Mrd. Euro pro Jahr.
Geld, das ihre Kunden neu einzahlen
.
Und Geld aus Anleihen und anderen Wertpapieren, die ablaufen oder die der Versicherer verkauft.
Jahrzehntelang war das kein Problem.
Mehr als 80 Prozent festverzinsliche Papiere, davon der größte Teil Bundesanleihen, Schuldscheindarlehen der Banken, dazu Aktien, Immobilien und etwas exotischere Produkte - fertig war der Mix
.
Und darin stecken die Gelder noch immer

Doch heute funktioniert das nicht mehr.
Bundesanleihen werfen weniger als zwei Prozent ab, mit Griechenland-Anleihen hat sich die Assekuranz die Finger verbrannt.
Entsprechend misstrauisch beäugt sie hochverzinsliche Papiere aus Südeuropa.
Aha - man beäugt ? - NA SUPER :lol:
Und Aktien sind seit der Aktienkrise 2001 bis 2003 nur noch in homöopathischen Dosen zu finden.
Entsprechend niederschmetternd sind die Ergebnisse.

Versicherer investieren verstärkt in Infrastrukturprojekte
Noch kann zum Beispiel die Munich Re 3,6 Prozent Rendite erwirtschaften und das Ergebnis durch Verkäufe von Wertpapieren aufhübschen.
Aber, so sagt Jörg Schneider, Finanzchef des DAX-Konzerns:
"Bei Neuanlagen erwirtschaften wir 2,9 Prozent."
Jahr für Jahr frisst sich der Niedrigzins weiter in die Bestände hinein, Jahr für Jahr wird es schwerer, die Garantiezinsen zu verdienen, die die Munich-Re-Töcher Victoria Leben und Ergo Leben ihren Kunden versprochen haben und die immer noch mehr als drei Prozent betragen.

So geht es letztlich allen Lebenversicherern.

Die Assekuranz sucht daher dringend nach Alternativen.
Die Kapitalanlagen müssen möglichst durch Realwerte besichert sein, ihr Wert darf kaum schwanken.
Stattdessen müssen sie einen ordentlichen Cashflow bringen.
Dabei will die Branche eher langfristig als kurzfristig anlegen und noch einen ordentlichen Zins erzielen.
Das verlangt die neue Aufsichtswelt, deren Regeln (Solvency II) gerade umgesetzt werden.
Das Credo lautet:
Je schwankungsanfälliger ein Papier und je weniger Sicherheiten es bietet, desto mehr Eigenkapital muss ein Versicherer vorhalten.
"Viele Versicherer versuchen, in Immobilien, Infrastruktur oder privatisierte staatliche Aktivitäten zu investieren", sagt Wolfgang Weiler.
Er ist in Personalunion Chef von HUK-Coburg sowie des Ausschusses für Kapitalanlagen im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Was das sein kann?
Tunnel oder ein Stück Autobahn zum Beispiel.
"Da hat man 15 bis 20 Jahre den Cashflow, dann gibt man es dem Staat zurück, das ist für den Versicherer bei Vertrauen in einen stabilen Rechtsrahmen vernünftig"
, sagt Weiler.
Stabiler Rechtsrahmen - wie lange noch ?
Siehe Griechenland !

Auch Nikhil Srinivasan, Chief Investment Officer von Allianz Investment Management, setzt auf Gewerbeimmobilien und Infrastruktur.
"Wir glauben, dass wir in diesen Sektoren eine höhere Verzinsung erzielen können als bei der Anlage in Staatsanleihen."
Dabei lege die Allianz Wert auf langfristige Positionen.
"Wir wollen nicht wie eine Bank agieren."
Die neuen Geschäftschancen der Versicherer spiegeln vor allem die Probleme der Banken wider.
Viele Geldhäuser müssen ihre Bilanzsummen drastisch und in Windeseile schrumpfen: als Kompensation für Staatshilfen, oder weil sie auf Druck der Aufsicht ihre Kapitaldecke stärken müssen.
Was technisch klingt, hat ganz konkrete Folgen: Banken vergeben kaum noch neue Kredite, verlängern alte nicht oder versuchen, sie mit Abschlägen weiterzuverkaufen.
All das schont ihr Eigenkapital - und lässt Raum für Versicherer.

Doch so wichtig diese Projekte auch sind - sie lösen das Hauptproblem der Versicherer nicht.
Denn mehr als die Hälfte der Kapitalanlagen der Assekuranz liegen bei Banken, und die Versicherer brauchen die Geldhäuser als Großabnehmer ihrer Anlagen.
Jetzt suchen sie neue Spielregeln.
"In der Vergangenheit haben sich die Banken auch mithilfe von Schuldscheindarlehen bei den Versicherern refinanzieren können, die im Prinzip unbesichert waren, auch wenn es gewisse Sicherheitseinrichtungen gibt", sagt Weiler von HUK-Coburg.
"Das geht heute nicht mehr, kein Versicherer vergibt noch ungesicherte Darlehen an Banken."
Abgesehen von wenigen Instituten, die solche Papiere gelegentlich noch platzieren könnten, sei der Markt tot.
"Das ist kein Problem für die Banken, solange sie Liquidität von der Europäischen Zentralbank erhalten", so Weller.
Doch die Institute müssen darüber nachdenken, wie sie in ein paar Jahren ihr Kreditgeschäft refinanzieren.
"Wir diskutieren mit den Banken darüber, wie werthaltige Besicherungen von Darlehen aussehen könnten, möglichst in standardisierter Form", sagt Weiler.
Die Verhandlungen seien nicht einfach.
"Wir bohren ein sehr dickes Brett." Eine aus Sicht der Assekuranz vielversprechende Möglichkeit:
Die Banken könnten Bestände kleinerer Kredite, die sie an Mittelständler vergeben haben, zusammenfassen und verbriefen.
Die Versicherer würden dann Kreditbestände als Sicherheit für Darlehen erhalten. "Wir reden dabei nicht über strukturierte Produkte alten Zuschnitts, sondern über werthaltiges Vermögen, das insolvenzfest außerhalb des Restvermögens der Bank liegt",


sagt der HUK-Chef. :lol: :lol:

Na wenn er es sagt ! :wink:

Bei den Banken stößt Weiler dabei nicht nur auf Widerstand.
"Ich kann mir vorstellen, dass Banken den Versicherern künftig Kreditportfolios vermitteln", sagt Jürgen Fitschen, designierter Co-Chef der Deutschen Bank .


Ja - das kann ich mir auch vorstellen :lol: :lol:

IMMER NOCH LUST AUF EINE KLV ?
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
activetrader19

Beitrag von activetrader19 »

Paradigmenwechsel: Bondkönig Bill Gross favorisiert Gold über Aktien oder Bonds
September 10, 2012

Es mutet schon ein wenig sonderbar an, wenn Bondkönig Bill Gross Investoren plötzlich zum Kauf von Gold und anderen Sachgütern rät. Während neue Bondankaufprogramme durch die Notenbanken ein weiteres Mal kaum etwas zur Verbesserung der Realwirtschaft beitragen werden, dürfte die absehbare Liquiditätsflut jedoch einen Run auf Sachgüter aller Art auslösen. Hauptproblem ist, dass Notenbanken wie die Federal Reserve, die Bank of England oder die EZB ihre Papierwährungen durch immense Kaufkraftverluste immer stärker entwerten.

Die Zeichen deuten: Die Zeit der zentralistischen Regierungs- und Zentralbankplaner ist am Ablaufen
Dass ausgerechnet Bondkönig Bill Gross*, Co-Chef des weltgrößten Anleihefonds unter dem Dach von Pimco, den Investoren im Bloomberg-Interview nun zu Goldanlagen rät, ist sicherlich bemerkenswert. Über viele Jahrzehnte packten Kapitalverwalter wie Gross Gold und andere Edelmetalle nicht einmal mit der Kneifzange an. Doch wie sich zeigt, hat in den vergangenen Jahren ein Paradigmenwechsel stattgefunden, dem sich heute auch Leute wie Gross nicht mehr verschließen können. Laut seiner Aussage sei Gold heute ein besserer Kauf als Aktien oder Bonds.

Gross gehört trotz seiner exponierten Stellung an den Finanzmärkten bereits seit mehreren Jahren zu den Mahnern, die vor einem Zusammenbruch der globalen Kapitalmärkte warnen. Seit Ausbruch der Finanzkrise im zweiten Halbjahr 2007 erwiesen sich die meisten Prognosen von Gross als vertretbar. Unter anderem setzte der Chef des Total Return Fund auf dem Höhepunkt der Finanzkrise in Antizipation des Beginns von Bondankäufen durch die Federal Reserve auf den Kauf von amerikanischen Staatsanleihen und Hypothekenbonds.

Diese Aktion, die man durchaus als eine Art Frontrunning bezeichnen kann, erwies sich für Pimco als äußerst lukratives Geschäft. Doch mit einer immerwährenden Expansion der liquiditätsstiftenden Maßnahmen durch die weltweit wichtigsten Notenbanken, schwenkte Gross ab einem gewissen Zeitpunkt um, indem er vor allem US-Staatsanleihen in seinen Portfolios radikal abbaute. Wenn man in Bonds investieren wolle, dann sei man laut Gross in den Schwellenländern und Emerging Markets besser bedient als in vielen Industrieländern.

Dass ein sich über Jahrzehnte zu den Bondmärkten bekennender Investor wie Gross nun lautstark über Gold- und Sachgüterinvestments sinniert, zeigt, dass sich die Dinge an den internationalen Finanzmärkten definitiv verschoben haben. Es zeigt überdeutlich, dass die Zeit der zentralistischen Regierungs- und Zentralbankplaner am Ablaufen ist. Das heutige Geldsystem ist gescheitert und liegt in seinen letzten Zügen. Ein gutes Spiegelbild dieser Entwicklung ist die sich verschlechternde soziale Stimmung in vielen Gesellschaften

In Ländern wie Griechenland, die bereits richtig unter dem Bus der Wirtschaftskrise gelandet sind, könnte diese Stimmung wohl schon kaum mehr schlechter werden. Goldinvestitionen werden zwar nicht helfen, wenn die Sicherheitslage in Europa oder anderen Teilen der Welt sich weiter verschlechtern sollte. Doch sie helfen definitiv dabei, einen Teil des angesparten Vermögens vor einer anhaltenden Abwertung der Papierwährungen und dem damit verbundenen Kaufkraftverlust zu schützen. Und das ist ja schon einmal eine ganze Menge – wenn nicht sogar die halbe Miete.
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