http://www.bantleon.com/de/aktuelles/ko ... 2013-01-07
Eurozone kämpft sich aus der Rezession
2013 verspricht ein herausforderndes Jahr zu werden – wieder einmal. Bereits der Auftakt war spannungsgeladen. Es dauerte sprichwörtlich bis fünf nach zwölf, bevor sich die beiden massgeblichen politischen Parteien in den USA auf einen Kompromiss in Sachen Fiskalklippe einigen konnten. Der befürchtete Sturz ins Bodenlose bleibt der US-Wirtschaft demnach erspart. Aber auch die verbleibenden Stolpersteine, bestehend aus saftigen Steuererhöhungen für Einkommensbezieher jenseits von 400.000/450.000 USD (Alleinstehend/Verheiratet) sowie die Erhöhung der Rentenversicherungsbeiträge von 4,2% auf 6,2%, haben es in sich. So bleiben von den 600 Mrd. USD an ursprünglich »geplanten« Gesamtbelastungen für 2013 immerhin noch 200 Mrd. USD übrig. Die Frage, wie mit dem »Rest« verfahren werden soll, wird in den kommenden Wochen die Schlagzeilen beherrschen.
Kaum hat sich daher der Sturm der europäischen Schuldenkrise etwas gelegt, bläst der Weltwirtschaft kühler Wind aus den USA entgegen. Nach unserem Dafürhalten bremst dies die wirtschaftliche Entwicklung rund um den Globus, löst aber keinen neuen Stillstand oder gar eine Rezession aus. Dafür sind die makroökonomischen Rahmenbedingungen mittlerweile schlicht und ergreifend zu günstig.
Das gilt zuallererst für die grossen Schwellenländer, die Ende 2012 aus ihrem konjunkturellen Dämmerschlaf erwacht sind und im laufenden Jahr wieder für spürbare Nachfrageimpulse sorgen werden. Dies geht aus den Einkaufsmanagerumfragen ebenso hervor wie aus den Geschäftsklimaerhebungen. Neben den staatlich animierten Infrastrukturinvestitionen trägt dabei auch die Entspannung mit Blick auf die Entwicklung in Europa erste Früchte. So decken sich die asiatischen Unternehmen wieder vermehrt mit Rohstoffen und Vorprodukten ein, um sich für das anziehende Exportgeschäft zu wappnen.
Die Europäer rechtfertigen diesen Vertrauensvorschuss mit deutlich steigenden Geschäftsklimawerten. Die Schockstarre in den Peripherieländern beginnt sich zu lösen, was vor allem auf die markant gesunkenen Zinsniveaus und Risikoprämien zurückzuführen sein dürfte. Gleichzeitig scheint der Abwärtstrend bei den Auftragseingängen gebrochen zu sein und die Produktionserwartungen für das erste Halbjahr 2013 sind zuletzt spürbar gestiegen.
Sofern von politischer Seite keine neuen Störfeuer entfacht werden – Aspiranten hierfür sind vor allem Spanien (ausstehender ESM-Antrag) und Italien (Parlamentswahlen Ende Februar) – sollte sich die Eurozone daher in den verbleibenden Wintermonaten erfolgreich aus der Rezession herauskämpfen und schlussendlich auf einen moderaten Wachstumspfad zurückkehren. Allein wegen der Unwägbarkeiten in den USA ist zwar kaum mit einer geradlinigen, geschweige denn einer dynamischen Erholung zu rechnen. Von akuten Krisenängsten in der Wirtschaft oder an den Finanzmärkten dürfte indes auch keine Rede mehr sein.
Die Voraussetzungen für eine Fortsetzung der Rallye von Risikoanlagen sind mithin denkbar günstig. Wir gehen deshalb von deutlich anziehenden Aktien- und Rohstoffnotierungen sowie von weiter sinkenden Risikoprämien an den Anleihenmärkten aus. Umgekehrt gestaltet sich das Umfeld für die sicheren Häfen schwierig, dort rechnen wir unverändert mit moderat steigenden Renditen. Warum nur »moderat«? Weil die Welt trotz der guten Vorgaben nicht in Ordnung ist! Deutschen Bundesanleihen wird sich daher auch im Jahr 2013 immer wieder die Gelegenheit bieten, ihre Stärken (Sicherheit und Liquidität) auszuspielen.
Wenn der mann recht hat, wird der DAX die 550 nicht mehr sehen !
Seine Fonds sind weltklasse, aber dass ja mittlerweile auch jeder.
kato