Devisenhändler veruntreut in vier Monaten 740 000 Mark

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Turon

Devisenhändler veruntreut in vier Monaten 740 000 Mark

Beitrag von Turon »

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Ein Devisenhändler der HypoVereinsbank hat das Geldinstitut durch Kursmanipulationen in nur vier Monaten um rund 740.000 Mark geschädigt. Der 34-jährige Bankkaufmann wurde am Mittwoch vom Landgericht München I wegen Untreue in 108 Fällen zu zwei Jahren Bewährungsstrafe und 25.000 Mark Geldbuße verurteilt.

Ein befreundeter Makler aus den USA habe ihn im Oktober 1999 "in den Sumpf hineingezogen", verteidigte sich der Angeklagte. Der Bankangestellte hat durch Umsetzen eines Punktes auf den Devisenabrechnungen die aktuellen Kurse verändert. Davon versprach sich der mit 150.000 Mark Jahresgehalt und einem Bonus in gleicher Höhe hoch dotierte Bankkaufmann 20 Prozent der erschwindelten Summe. Zur versprochenen Bar-Auszahlung in New York kam es nicht mehr, weil eine interne Revision die Verfehlungen des Angeklagten im Februar 2000 an den Tag brachte.

Sein sofortiges Geständnis hatte die fristlose Kündigung zur Folge. Die Bank habe ihm damals zugesichert, ihn strafrechtlich nicht zu verfolgen. Acht Monate später sei dennoch Strafanzeige erstattet worden, die ihn seinen neuen Job gekostet habe, klagte der 34-Jährige. "Die wollen mich fertig machen", vermutet der Angeklagte, der mittlerweile gegen 100 000 Mark Bruttojahresgehalt Finanzdienstleistungen vertreibt./DP/af/
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