Macht Euch auf das Schlimmste gefasst!

Alles was "Off-Topic" ist oder die Märkte ganz allgemein betrifft. Hier findet Ihr Gelegenheit, euch in Form von Grundsatzdiskussionen, Glückwünschen, Streitereien oder Flirts auszutauschen.

Moderator: oegeat

Antworten
Turon

Macht Euch auf das Schlimmste gefasst!

Beitrag von Turon »

Finanzminister Miyazawa sagte vor dem Parlament, dass
dem japanischen Haushalt ein Kollaps drohe. Die Regierung
müsse eine fundamentale Umstrukturierung der
Staatsschulden vornehmen. Zum Ende des Fiskaljahrs
2001/2 werden sich die regionalen und zentralen Staatsschulden
Japans auf 129 Prozent des Bruttoinlandsprodukts
belaufen.

Japans Auftragseingänge im Maschinenbau fielen im
Monat Januar um 11,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat.
Vom Markt war ein Rückgang um 5,1 Prozent erwartet
worden.

Das Unternehmensvertrauen (ohne den Finanzsektor) ist
in der Periode Januar bis März auf 2,0 von 5,9 in der
Vorperiode gefallen.

Dem Konjunkturbericht der Fed zufolge, dem so genannten
Beige Book, ist die US-Wirtschaft zu Beginn dieses
Jahres “schleppend bis gedämpft” gewachsen. Die
Verbraucher hätten aufgrund der Preisnachlässe im
Einzelhandel ihre Ausgaben etwas erhöht. Abgesehen
von den Energiepreisen gebe es aber keine Anzeichen
für drohenden Inflationsdruck.

Nach Ansicht von McTeer, Präsident der Fed von Texas,
befindet sich die US-Wirtschaft derzeit nicht in einer
Rezession. Zudem halte er es für unwahrscheinlich, dass
die Wirtschaft sich kurz vor einer solchen befände. Der
jüngste US-Konjunkturbericht sei ermutigend.

US-Notenbankpräsident Alan Greenspan forderte in einer
Rede die Banken auf, nicht ihre Kredite an Kunden mit
guter Bonität zu kürzen. Die grössere Vorsicht sei zu
verstehen. Kreditgeber sollten aber nicht überreagieren.

Das Kieler Institut für Weltwirtschaft hat seine
Wachstumsprognose für Deutschland in diesem Jahr auf
2,1-2,2 von vorher 2,4 Prozent reduziert. Begründet
wurde die Anpassung mit der jünsten Revision der
Wachstumsraten für das dritte Quartal 2000.

Die deutschen Auftragseingänge sind um 3,9%
ggü. Vormonat im Januar gesunken. Im Dezember
stiegen die Auftragseingänge noch um 2,0%.
Hauptursache für den Einbruch war der drastische
Rückgang der Auslandsaufträge um 6,2% im Mo-
natsvergleich. Hier macht sich die rasche Wirt-
schaftsabkühlung in den USA bemerkbar. Die ent-
täuschenden Zahlen unterstreicht nochmals den
ebenfalls rückläufigen Einkaufsmanager-Index so-
wie den Rückgang der Ifo-Geschäftserwartungen
im Januar auf 100,3 nach 101,5 im Dezember. Der
nur noch moderate Anstieg der EU-Erzeugerpreise
im Januar um 0,1% gegenüber Vormonat drückte
die Jahresrate auf 4,8% nach 5,4% im Dezember
und bestätigt die durch die wirtschaftliche Abküh-
lung rückläufigen Inflationstendenzen.

Der Wechselkurs des polnischen Zloty konnte deut-
lich zulegen. USD/PLN rutschte auf ein 19-
Monatstief von 3,94 und mit EUR/PLN 3,67 wurde
gar ein historisches Tief markiert. Durch jüngste
Preisindikatoren geschürte optimistische Erwartun-
gen auf eine stark fallende Inflation und schrump-
fende Leistungsbilanzdefizite haben zu umfangrei-
chen Eindeckungen offener Zloty-Minuspositionen
geführt. Trotz der Leitzinssenkung um 100 Basis-
punkte letzte Woche wird noch reichlich Potenzial
für eine weitere Lockerung der Geldpolitik (Tages-
geldsätze aktuell bei ca. 18%) gesehen. Viele
Marktteilnehmer hatten Zloty-Käufe in der Hoffnung
auf ein billigeres Niveau noch zurückgehalten und
reagierten im Sog der neuerlichen Befestigung nun
mit Stop-Loss-Käufen. Versuche des polnischen
Finanzministers, den Kursanstieg des Zloty zu
stoppen, zeigen bislang keinen Erfolg.
Antworten