Zeitungsartikel mit alten Bekannten

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Turon

Zeitungsartikel mit alten Bekannten

Beitrag von Turon »

Man beachte bitte den letzten Absatz


ham. FRANKFURT, 19. März. Vier von fünf Zinsauguren sehen eine Trendwende
bei den langfristigen Zinsen in Europa in den nächsten sechs Monaten. Zwei von
diesen vier Experten rechnen damit, daß die Phase sinkender Renditen der
zehnjährigen Bundesanleihen schon in den nächsten zwei Monaten von einer Periode
steigender Zinsen abgelöst wird. Und in sechs Monaten rechnen vier von fünf
Analysten mit einem Euro-Kurs nahe der Parität zum Dollar. Nur ein Analyst
rechnet mit einem Wertverlust des Euro gegenüber dem Dollar auf Halbjahressicht.
Dies ist das Ergebnis einer vom Bundesverband der Öffentlichen Banken
organisierten halbjährlichen Konferenz, in der verschiedene Zinsprognosemodelle
um die beste Vorhersage wetteifern. Sie hat zum einen ihren Reiz darin, daß die
Teilnehmer nicht wechseln und sich somit ihrer Verantwortung für die beim
letzten Mal gemachte Prognose nicht entziehen können; zum anderen verwenden die
Teilnehmer unterschiedliche Modelle und Einflußgrößen für ihre Vorhersagen. Der
langjährige Vergleich der Prognosen soll insofern auch Hinweise darauf geben,
mit welcher Methode sich langfristige Zinsen und der Euro-Wechselkurs am besten
vorhersagen lassen.

Zum zwölften Mal fand am Montag die Präsentation der Prognose statt. Am besten
in den vergangenen sechs Jahren haben sich das Zins-Simulatormodell der Feri
GmbH, Bad Homburg, und die Methode von Heinz Grimm, der für die Bankgesellschaft
Berlin sogenannte neuronale Netze für die Prognose heranzieht, geschlagen.
Tobias Schmidt von Feri rechnet mit zwei weiteren Leitzinssenkungen in Amerika
bis Mitte des Jahres um jeweils 50 Basispunkte und einem Anziehen der Konjunktur
im zweiten Halbjahr dort. Die Europäische Zentralbank erhalte im zweiten Haljahr
dadurch Spielraum die Leitzinsen im Euro-Raum um bis zu 50 Basispunkte zu
senken. Heinz Grimm ist skeptischer und sieht allenfalls Chancen für einen
Zinsschritt in Europa von 25 Basispunkten.

Die Teilnehmer, deren Prognosen auf fundamental meßbaren Einflußgrößen basieren,
sind sich darin einig, daß die gegenwärtige Schwäche und Unsicherheit an den
Aktienmärkten die Wahrscheinlichkeit ihrer Vorhersagen senkt. So habe das
Platzen der Blase insbesondere an den Technologiemärkten zu einer Flucht in
Qualität und insbesondere in die als sicher geltenden Bundesanleihen geführt.
"Wir gehen weiter von einer weichen Landung der amerikanischen Wirtschaft aus.
Doch die Märkte haben in den vergangenen Monaten offenbar eine Rezession
eingepreist. Wir haben die Dynamik der Konjunkturabschwächung falsch
eingeschätzt", gibt Grimm zu. Das Risiko, daß die amerikanische Wirtschaft nicht
schon wieder im zweiten Halbjahr Tritt faßt und in eine länger andauernde Phase
der Konjunkturabschwächung eingetreten ist, veranschlagen die Analysten mit 25
Prozent (Feri), 20 Prozent (Bankgesellschaft) und 33 Prozent (Helaba). "Ich
glaube nicht, daß im zweiten Halbjahr alles wieder im Lot ist", sagt Jochen
Schober von der Helaba. Wenn die amerikanische Notenbank Fed noch zwei Mal die
Zinsen senke, womit zu rechnen sei, bestehe die Gefahr, daß sie Inflation
schüre. "Die Fed ist nahe am Überziehen", warnt Schober. Da Zinssenkungen erst
nach mehr als einem Jahr eine positive Wirkung auf die Konjunktur entfalteten,
unterstellten alle positiven Szenarien zur amerikanischen Konjunktur, daß die
Unternehmen der New Economy wieder starke Produktionsfortschritte schafften.

Jürgen Küßner, der seine Prognosen mit Hilfe der Theorie der "Elliott-Wellen"
macht, sieht die amerikanische Wirtschaft am Beginn nicht nur einer Rezession,
sondern einer tiefen Depression. Er erwartet nach einer Phase der
Orientierungslosigkeit deutlich steigende Zinsen und stark steigende Preise.
"Gold und vor allem Silber sind die Anlagen des kommenden Jahrzehnts, obwohl sie
ihr Preistief erst in den kommenden Monaten erreichen", meint Küßner. Die
amerikanische Technologiebörse Nasdaq hat nach Ansicht des Anhängers der
Elliott-Wellen gerade einen idealtypischen Abschwung in fünf Teilen hinter sich.
Kurzfristig sieht Küßner Raum für eine Zwischenerholung bis auf 3000 Punkten im
Nasdaq-Composite-Index, bevor ein weiterer fünfteiliger Abschwung einsetze. Den Tiefpunkt der Aktienkurse sagt Küßner für das Jahr 2007 voraus. Dee Nasdaq werde dann nur noch mit 500 Punkten bewertet sein.


Anmerkung: kennt Ihr das alte Spiel mit dem tauben Telefon, wo man einer Person x in der erster Reihe etwas ins Ohr flüsterte? Bild Bild Bild
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