High Yield Rentenfonds ???

Anlageinstrumente, Asset Allocation, Portfoliotheorie, Diskussionen und wissenschaftliche Beiträge

Moderatoren: oegeat, The Ghost of Elvis

Malefiz

High Yield Rentenfonds ???

Beitrag von Malefiz »

Die EZB warnt in ihrem letzten Bericht: "... Banken im Euro-Raum, die festverzinsliche Wertpapiere halten, könnten jetzt höheren Kreditrisiken als üblich ausgesetzt sein".

Die EZB sieht wohl die Gefahr, dass Rating-Herabstufungen bei HY und Unternehmensanleihen zu großen Verlusten führen könnten.

Wie seht ihr das?

Welche Alternativen seht ihr im Rnetenbereich zu HY Fonds, Z.B. zu ROBECO HY (WKN 988158) oder AMEX Glob HY (WKN 523366)?

Bitte keine Akten- bzw. Hedgefonds als Alternative, sondern (relativ) sichere Sachen, wie Renten oder Immos.

Grüße,

Malefiz
Benutzeravatar
schneller euro
Trader-insider Fondsexperte
Beiträge: 5847
Registriert: 31.05.2005 09:11
Wohnort: Bochum
Kontaktdaten:

HY-Fonds

Beitrag von schneller euro »

Unter den HighYield-Fonds ist der Amex wohl derjenige mit der geringsten Volatilität und der größten Unempfindlichkeit gegenüber Kursrückschlägen.
Bei internationalen Rentenfonds wird der Starcap Argos schon seit einiger Zeit sehr konservativ gemanagt.
Ansonsten gehören off.Immofonds immer noch zu meinen Favoriten im defensiven Bereich: SEB Immoinvest + AXA Immoselect sind sehr solide, Kanam Grundinvest mit mehr Chancen, aber auch einem gewissen Risiko.
Benutzeravatar
Fondsfan
Fondsexperte
Beiträge: 3322
Registriert: 01.06.2005 14:57
Wohnort: Dortmund

Beitrag von Fondsfan »

Mal so einiges aus meinem Spektrum, wo ich investiert bin:

dit EmMkts Bonds Fund, zu haben bei ebase, infos etc.

Deka convergence, wobei es diesen Fonds auch in einer Variante ohne AA gibt.


Die beiden sollen sich nach meinem Verständnis ergänzen und tun das im wesentlichen auch.

Über Hochzinsanlagen Europa und USA denke ich noch nach. Generell scheint mir eine Anlage immer noch sinnvoll, denn ich gehe nach diverser Lektüre davon aus, daß der wirkliche Wendepunkt bei den Zinsen erst in ein bis zwei Jahren kommen wird.
Benutzeravatar
schneller euro
Trader-insider Fondsexperte
Beiträge: 5847
Registriert: 31.05.2005 09:11
Wohnort: Bochum
Kontaktdaten:

Beitrag von schneller euro »

Nachfolgend zwei der solidesten Vertreter aus dem Bereich der EM-Bond-Fonds:
Dateianhänge
adigcbr+ditem-3j.gif
adigcbr+ditem-3j.gif (8.67 KiB) 43088 mal betrachtet
Benutzeravatar
schneller euro
Trader-insider Fondsexperte
Beiträge: 5847
Registriert: 31.05.2005 09:11
Wohnort: Bochum
Kontaktdaten:

EM-Bond-Fonds

Beitrag von schneller euro »

60-70% Rendite bei einer vergleichsweise geringen Volatilität können schon begeistern. Wenn man allerdings einen Blick auf den Langfristchart wirft, bekommt man schon Bedenken. Erstaunlich, wie lange es dauerte, bis die Kursverluste aus der Krise im Jahr 1998 wieder aufgeholt wurden:
Dateianhänge
adigcbr+ditem-10j.gif
adigcbr+ditem-10j.gif (8.05 KiB) 43084 mal betrachtet
Benutzeravatar
Fondsfan
Fondsexperte
Beiträge: 3322
Registriert: 01.06.2005 14:57
Wohnort: Dortmund

Beitrag von Fondsfan »

Wenn ich das grob recht sehe, dauerte die Verlustperiode rd. 24 Monate.

Vergleiche mal damit die Verlustperioden internationaler Aktienfondds, z.B. veröffentlicht in Finanztest.

Die liegen nach eminer Erinnerung -ohne Zugriff weil im Urlaub- bei durchweg deutlich über 40 Monaten.
Benutzeravatar
oegeat
Charttechniker
Beiträge: 20887
Registriert: 17.12.2000 00:00
Wohnort: Vienna - Austria
Kontaktdaten:

Beitrag von oegeat »

weils dazu passt Quadriga reine Verlustfase wo es richtig runter geht 4 Monate -maximaler Verlust 19,93% berechnet mit der AG dem Flagschiff des Hauses.
Längste Fase wo nicht ein Alltime high gesehen worden ist derzeit 16 Monate.
Durchschnittlicher Ertrag seit 10 Jahren über 20% !
Quelle: officelle HP des Hauses
Der Gewinn liegt im Einkauf. Alles wird besser, man muss nur warten können !

Bild youtube Bild facebook Bild Discord Bild DIVIdendenBrummer.de Bild
Alle meine Beträge sind nur meine private Meinung und stellen keine Anlageberatung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes dar oder sind Aufforderungen zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Finanzmarktinstrumenten.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: evtl. sind besprochene Wertpapiere in meinem privaten Depot enthalten
Benutzeravatar
The Ghost of Elvis
Trader-insider Experte
Beiträge: 1737
Registriert: 12.06.2005 11:35
Wohnort: München Unterhaching

Beitrag von The Ghost of Elvis »

aber irgndwie ist der kursanstieg in den letzten 2 jahren doch recht prägnant. deutet sich denn langsam mal eine konsolidierung mit damit verb. einstiegschacnen an ?
Benutzeravatar
The Ghost of Elvis
Trader-insider Experte
Beiträge: 1737
Registriert: 12.06.2005 11:35
Wohnort: München Unterhaching

Beitrag von The Ghost of Elvis »

Angenommen, man steigt jetzt ein, was ist mit dem währungsaspekt: unbedingt einen fonds kaufen, der in Euro notiert, oder in Dollar, oder gar nicht so wichtig?
Benutzeravatar
maximale
Trader-insider
Beiträge: 294
Registriert: 25.06.2005 20:11
Wohnort: Grossraum Wien

Beitrag von maximale »

Warum immer etwas kaufen, das bereits seit Jahren gut gelaufen ist.

Warum in $ od. € kaufen?

Ob der Dollar gegenüber dem Euro steigt?
Der Euro mag für einen Euroinvestor naheliegend sein.
Nur viele Währungen aus dem asiatischen Raum, China geht schon los, werden noch gegenüber dem € steigen.
Deshalb wenn wer in den Markt rein will, den Kauf von Fonds die in lokalen Währungen anlegen überlegen.

Der Julius Bär Emerging Bond lokal markets z.B. könnte eine Möglichkeit sein.
Benutzeravatar
The Ghost of Elvis
Trader-insider Experte
Beiträge: 1737
Registriert: 12.06.2005 11:35
Wohnort: München Unterhaching

Beitrag von The Ghost of Elvis »

Aber mti der Fremdwaehrung habe ich doch ein zusätzl. Risiko.
Wie ist es eigentlich, wenn ein EM-Fonds in Euro notiert: kann man davon ausgehen,dass die Waehrungsabsicherung pro Jahr 1-2 % Rendite kostet,gegenueber einem Fonds,der in Dollar notiert? Oder mache ich da einen Gedankenfehler?
Benutzeravatar
maximale
Trader-insider
Beiträge: 294
Registriert: 25.06.2005 20:11
Wohnort: Grossraum Wien

Beitrag von maximale »

EM Bond Fonds die in Euro notieren:
Kommt darauf an, inwieweit es dem Fondsmanager gelingt EM Bonds die in € ausgegeben werden ins Depot zu packen. Da gäbe es natürlich keine Wechselkursabsicherungskosten.
Vornehmlich notieren aber EM Bonds in $, wobei es aber auch viele € notierten EM Bonds gibt.

Zu den Kosten, die liegen ca. geschätzt pro Jahr bei der Zinsdifferenz der Währungen, also € momentan 2% zu $ 3,..
Aber, wenn es geschickt gemacht wird, dann kann daraus sogar ein Gewinn rausschauen u. die Absicherung gibt es noch dazu.
Inwieweit, jedoch Fondsgesellschaften den Anleger daran mitnaschen lassen, schätze die kassieren einfach mal etwas dafür.

Wie gesagt der Reiz lokaler Währungen, speziell der aus Asien liegt daran, daß sie langfristig wohl zwangsläufig gegenüber dem € aufwerten werden müssen.
Viel produzieren u. exportieren, daß führt zu Währungsaufwertungen.....
Z.b. Deutschland hat diese Situation in den Nachkriegsjahrzehnten als Exportweltmeister mit der harten DM ebenfalls einfach so hinnehmen müssen.
Benutzeravatar
schneller euro
Trader-insider Fondsexperte
Beiträge: 5847
Registriert: 31.05.2005 09:11
Wohnort: Bochum
Kontaktdaten:

Julius Baer Emerging Bond Fonds

Beitrag von schneller euro »

Interessantes Thema, habe ich mir gerade mal näher angesehen.

Die J.Baer-Fonds investieren in EM-Bonds in lokaler Währung.
Diesbezgl. gibt es dann vier verschiedene Fonds, nämlich je zwei in Euro und zwei in Dollar notierte:
- thes. €, WKN 987567
- ausschüttend €
- thes. $, WKN 987565
- ausschüttend $

Wenn man sich bei Onvista den Chart in der Fondswährung des 987567 (also in Euro) anschaut, dann wäre ein heimischer Anleger mit der Euro-Version aufgrund der Währungsgewinnes des Euro gegenüber dem Dollar mit der Euro-Version in den letzten 3 Jahren deutlich besser gefahren:
Dateianhänge
jbaer-em-bond-euro.gif
jbaer-em-bond-euro.gif (8.81 KiB) 43047 mal betrachtet
Zuletzt geändert von schneller euro am 19.08.2005 08:59, insgesamt 3-mal geändert.
Benutzeravatar
schneller euro
Trader-insider Fondsexperte
Beiträge: 5847
Registriert: 31.05.2005 09:11
Wohnort: Bochum
Kontaktdaten:

Beitrag von schneller euro »

Wenn ich dann bei Onvista die Option "Originalwährung" wähle, liegt die Euro-Version immer noch um ca. 15% über der $-Version. Und dies ist mir, offen gestanden, unklar: ich hätte nämlich erwartet, daß in der Orginal-Fondswährung beide Versionen ziemlich gleichauf liegen. Ein Fehler von Onvista scheint es nicht zu sein, denn Comdirekt liefert ein ähnliches Ergebnis.
Dateianhänge
jbaer-em-bond-original-waehrungen.gif
jbaer-em-bond-original-waehrungen.gif (11.74 KiB) 43047 mal betrachtet
Benutzeravatar
schneller euro
Trader-insider Fondsexperte
Beiträge: 5847
Registriert: 31.05.2005 09:11
Wohnort: Bochum
Kontaktdaten:

Beitrag von schneller euro »

Ein anderer, gedanklicher Stolperstein:
Laut Factsheet ist der J.Baer schwerpunktmäßig investiert in folgende Währungen:
MXN, MYR, ARS, PLN, SGD, SKK
Schaut man sich aber das Factsheet eines anderen (guten) EM-Bond-Fonds an, nämlich des Adig Rent Spezial (976964), dann findet man dort folgende Währungsaufteilung: 93% Euro, 3% US-$, 2% It.Lira, usw.
Wenn man dann aber die Charts der beiden Fonds vergleicht (s.u.), weisen diese große Parallelen auf.
Schlußfolgerung: beide Fondsmanagements investieren in EM-Bonds in lokaler Währung, nur das Factsheet des Adig ist unpräzise?!
Dateianhänge
jbaer-em+adig-rent-spez-1j.gif
jbaer-em+adig-rent-spez-1j.gif (8.4 KiB) 43049 mal betrachtet
Benutzeravatar
schneller euro
Trader-insider Fondsexperte
Beiträge: 5847
Registriert: 31.05.2005 09:11
Wohnort: Bochum
Kontaktdaten:

Beitrag von schneller euro »

Und die letzte Unklarheit in dem Zusammenhang:
Warum hat die Benchmark, der
"MSCI Emerging Local Sovereign FI (STRD, UHD LOC) (EUR)"
die beiden Top-Fonds im 1-Jahres-Zeitraum so deutlich outperformt?
Hat Onvista hier vielleicht die falsche Benchmark (Währungen statt Bonds?) verwendet?
Im Factsheet des J.Baer Fonds wird als Referenzindex der "J.P. Emerging Local Markets" angegeben.
Benutzeravatar
Fondsfan
Fondsexperte
Beiträge: 3322
Registriert: 01.06.2005 14:57
Wohnort: Dortmund

Beitrag von Fondsfan »

Was mich bei einigen Beiträgen irritiert:

Es kommt doch überhaupt nicht darauf an, in welcher Währung ein Fonds notiert, denn das ist nur die Frage von Umrechnungskosten beim Kauf.

Entscheidend ist auch nicht, in welcher Währung ein Fonds anlegt.

Entscheidend ist doch nur, ob er für den Bestand an Fremdwährungen eine Kurssicherung fährt oder dies bewußt unterläßt, z.B. in der Erwartung, daß ein Währungsmix genau so stabil sein kann wie eine Kurssicherung in Euro und darüber hinaus weit höhere Zinseinnahmen erlaubt.
Benutzeravatar
schneller euro
Trader-insider Fondsexperte
Beiträge: 5847
Registriert: 31.05.2005 09:11
Wohnort: Bochum
Kontaktdaten:

Beitrag von schneller euro »

Und als Ergänzung noch der Vergleich des J.Baer-Fonds mit dem nagelneuen DWS Emerging Yield (blaue Linie im Chart), welcher ja Renditen durch Währungsgewinne in EM's erzielen soll (siehe auch Thread "Währungsfonds").
Dateianhänge
jbaer-local-bond+dws-emerg-yield.png
jbaer-local-bond+dws-emerg-yield.png (25.54 KiB) 43051 mal betrachtet
Benutzeravatar
maximale
Trader-insider
Beiträge: 294
Registriert: 25.06.2005 20:11
Wohnort: Grossraum Wien

Beitrag von maximale »

Die EM Bond Fonds von Schroders sowohl der, der in $ notiert als auch der der in € notiert, legen Gelder nicht nur in EM Bonds die auf $ od. € lauten an, sondern sie mischen verstärkt Bonds in lokaler Währung dazu.

Der Fonds kommt trotzdem in den letzten Jahren nicht von der Stelle, liegt am total return Ansatz des Managements. Die haben schon vor 2-3 Jahren nicht mehr daran geglaubt, daß die Spreads noch so zurückgehen.

Ein andererer Kandidat der in lokale Währungen sehr bewußt reingeht, ist ja bereits bekannt, der ZZ1.

Habe bereits vor mehr als 3 Jahren, den ABN sowie den Schroders aus meinem Depot verkauft u. alles auf den ZZ1 konzentriert.
Bislang performancemäßig eine richtige Entscheidung.

Nach Risiko- u. Diversifikationsgesichtspunkten nicht unbedingt zur Nachahmung zu empfehlen.
beerzilla

Beitrag von beerzilla »

was haltet ihr eigentlich vom thames river high income (IE00B040HD73) ? super perfomance, focus high yield, emerging debt und distressed. niedrige volatilität und currency hedged in euros. nachteil: performance based fee ab bestimmten punkt. (15% ab euribor)
Benutzeravatar
schneller euro
Trader-insider Fondsexperte
Beiträge: 5847
Registriert: 31.05.2005 09:11
Wohnort: Bochum
Kontaktdaten:

Beitrag von schneller euro »

Der o.g. Thames River High Income schneidet im Chart etwas schlechter ab als der (bekanntere) T.R.H.I mit der WKN 750776. Warum kann ich so adhoc auch nicht ersehen. Letztgenannter Fonds ist aber in vielerlei Hinsicht vergleichbar mit dem hier schon besprochenen Adig Rent Spezial. Also kein Top-Performer, aber sehr solide und weniger volatil als andere Kandidaten aus dieser Peer-Group.
alterhase
Trader-insider
Beiträge: 174
Registriert: 28.07.2005 08:57
Wohnort: Aachen

Beitrag von alterhase »

Der 750776 hat keine Performancegebühr. Ist allerdings inzwischen geschlossen. So gibt es nur die neueren Anteilsklassen mit Performancegebühr zu kaufen.
Benutzeravatar
maximale
Trader-insider
Beiträge: 294
Registriert: 25.06.2005 20:11
Wohnort: Grossraum Wien

Beitrag von maximale »

Die bieten nun einen EM Fonds auf Basis von Futures, der die Volatilität eingrenzen soll u. Total Return soll er auch noch bieten.

Ja, versprechen tun sie immer alles unsere Fondsverkäufer.

Tipp: Mal den beiliegenden 10 Jahreschart anschauen, da erkennt man schnell, daß letztendlich ohne Timing in dem Bereich kaum was zu holen ist.

http://at.e-fundresearch.com/article.php?aID=5878#img2
Benutzeravatar
Fondsfan
Fondsexperte
Beiträge: 3322
Registriert: 01.06.2005 14:57
Wohnort: Dortmund

Beitrag von Fondsfan »

maximale hat geschrieben:Die bieten nun einen EM Fonds auf Basis von Futures, der die Volatilität eingrenzen soll u. Total Return soll er auch noch bieten.

Ja, versprechen tun sie immer alles unsere Fondsverkäufer.

Tipp: Mal den beiliegenden 10 Jahreschart anschauen, da erkennt man schnell, daß letztendlich ohne Timing in dem Bereich kaum was zu holen ist.

http://at.e-fundresearch.com/article.php?aID=5878#img2


Ich denke, in diesem Beitrag geht es um Rentenfonds, aber nach meinem Eindruck hat der vorgestellte Fonds die Akteinmärkte zum Ziel und eben nicht die EM-Rentenmärkte.
Benutzeravatar
schneller euro
Trader-insider Fondsexperte
Beiträge: 5847
Registriert: 31.05.2005 09:11
Wohnort: Bochum
Kontaktdaten:

Beitrag von schneller euro »

Riskant aber einträglich
(Morningstar)

Unternehmens- und Schwellenländeranleihen sind im Niedrigzinsumfeld die einzigen nennenswerten Renditequellen, so Ralph Gasser, Anleihenspezialist bei Julius Bär.

Im derzeitigen Umfeld niedriger Zinsen sind die Erwartungen für die Rentenmärkte eher bescheiden. Dennoch steigen diese weiter. Wie sehen Sie das?

Die erwarteten Zinssteigerungen in den USA sollten Druck auf den amerikanischen Anleihenmarkt ausüben, und damit auch auf die anderen globalen Rentenmärkte. Die langfristigen Zinsen, auch die in der Eurozone, haben extrem niedrige Niveaus erreicht. Sie sind an historischen Tiefständen angelangt und stehen nicht im Einklang mit der derzeitigen Wirtschaftslage, in der die Wachstumsraten positiv sind und inflationäre Tendenzen entstehen könnten.

Welche Strategie verfolgen Sie in dieser Situation?

Wir fahren einen Barbell-Ansatz, in dem ein Teil in Titel mit langer Duration und ein anderer Teil in Anleihen mit kurzer Laufzeit investiert wird. Die Duration des gesamten Portfolios liegt somit zwischen diesen beiden, die Zinssensitivität liegt unter der mittlerer Laufzeiten. Damit sichern wir das Portfolio für den Fall größerer Zinsbewegungen. Wenn die Zinsen steigen, werden die Kurzläufer verkauft und durch Titel mit höherer Verzinsung ersetzt.

Da die Zinsstrukturkurve momentan sehr flach ist, bringt ein derart gestricktes Portfolio mehr ein als eines, das sich auf mittlere Laufzeiten konzentriert, da die Gewinne durch die Kurssteigerung bei den Langläufern höher sind als die Verluste durch Kursverluste bei den kurzlaufenden Anleihen, da diese unterschiedlich auf Zinsrisiken reagieren.

Wenn die Konjunkturerwartungen positiv sind und in der Geldpolitik Risiken liegen: Warum setzten Anleger weiterhin auf Festverzinsliche?

Ein wichtiger Grund ist die Liquidität, die an den weltweiten Finanzmärkten weiterhin reichlich vorhanden ist. Diese muss von institutionellen Investoren wie Banken und Versicherungen in unterschiedliche Instrumente investiert werden, damit sie ihre Verpflichtungen erfüllen können (d.h. das Matching bzw. den Abgleich ihrer Aktiva und Passiva).

Es stimmt: Wenn man sich die Zinskurve ansieht, sind Anleihen derzeit mit hohen Risiken behaftet. Aber man sollte nicht vergessen, dass es an den Anleihemärkten neben den Zinsen auch andere Einflussfaktoren gibt.

Welche?

Währungstrends und die Kreditqualität. In einem Szenario niedriger Zinsen müssen andere Renditequellen erschlossen werden. Eine davon sind hochverzinsliche Anleihen (High Yield), in denen wir übergewichtet sind. Wir setzen also auf Schwellenländer und auf Unternehmen mit einer Kreditwürdigkeit unterhalb des Investment Grade. Sie bieten attraktive Renditeaufschläge: 275 Basispunkte bei den Schwellenländeranleihen und 400 Basispunkte bei Unternehmenstiteln.

Sind die Renditeaufschläge im Vergleich zum Risiko nicht zu gering?

Nein, wir denken, dass das Risiko mehr als ausgeglichen wird, da wir Kurssteigerungen und eine weitere Einengung der Renditeaufschläge (Spreads) erwarten. Nicht wegen günstiger Bewertungen – im Gegenteil, diese sind eher hoch – sonder aufgrund der hohen Nachfrage, die die Emissionen übersteigt.

Dies gilt insbesondere für Anleihen in Lokalwährung, die von Schwellenländern begeben werden: Wir ziehen sie den Hartwährungsanleihen vor, da man damit von der Stärke des Marktes und den Wachstumsaussichten des jeweiligen Landes profitieren kann.

Welche Währungen meinen Sie?

Die türkische Lira, die osteuropäischen Währungen, aber auch die isländische Krone. Letztere bietet einen Kupon von 8% und ist folglich gegenüber dem Euro sehr attraktiv, während das Angebot die Nachfrage nicht befriedigen kann. Die türkische Lira bietet Kupons von 15%. Die Währung wird zudem von ausländischen Investitionen und dem Start der EU-Beitrittsverhandlungen gestützt.
Benutzeravatar
schneller euro
Trader-insider Fondsexperte
Beiträge: 5847
Registriert: 31.05.2005 09:11
Wohnort: Bochum
Kontaktdaten:

Julius Baer Emerging Bond Fonds

Beitrag von schneller euro »

Nachfolgende Meldung wird sich möglicherweise negativ auf den weiter oben besprochenen J.B.-Fonds auswirken:


"Julius Bär verliert zwei Spezialisten

(DER FONDS) Zum 1. Januar 2006 verlassen gleich zwei Spezialisten für Anleihen der Entwicklungsländer das Schweizer Bankhaus Julius Bär. Jean-Dominique Bütikofer ist derzeit noch Leiter des Teams für Schwellenländeranleihen bei Julius Bär Asset Management. Sein Kollege Mark Rall verantwortet als Vize Präsident den Local Emerging Bond Fund (WKN 933 786).
Wer die Nachfolge von Bütikofer und Rall antritt, ist noch nicht geklärt. Derzeit üben beide ihre Funktionen noch aus, sagt ein Sprecher von Julius Bär zu DER FONDS.com. Man gehe auch davon aus, dass das bis zum Jahresende so bleibe. Über weitere Umstände sowie Gründe für den Wechsel gebe man jedoch keine Auskunft.

Die beiden Manager wechseln zum Züricher Konkurrenten Union Bancaire Privée (UBP). Bütikofer wird dort die Leitung des Anleihen-Managements für Emerging-Markets übernehmen, dem auch Mark Rall angehören wird.

Jean-Dominique Bütikofer (35) ist studierter Wirtschaftswissenschaftler und begann seine Karriere bei UBS als Anlageberater und Händler für Emerging-Markets-Anleihen. 1998 ging er als Manager für Entwicklungsländerfonds zum Julius Bär Asset Management in Zürich. Fünf Jahre später wurde er Leiter der Abteilung für Schwellenländeranleihen.

Mark Rall (37) studierte Volkswirtschaft in Tübingen. Er ging 1997 zur Emerging-Markets-Gruppe der Hypovereinsbank in München, um dort zunächst die Research-Abteilung für Osteuropa aufzubauen. Es folgte später der Handel mit Schwellenländerkrediten. Ab 2001 arbeitete er für ABB und integrierte den Handel mit den Emerging-Markets in die bestehenden Handelsabläufe. Seit 2003 übt er seine derzeitige Funktion als Fondsmanager bei Julius Bär Asset Management aus. "
Benutzeravatar
schneller euro
Trader-insider Fondsexperte
Beiträge: 5847
Registriert: 31.05.2005 09:11
Wohnort: Bochum
Kontaktdaten:

EM-Renten-Fonds

Beitrag von schneller euro »

"Bei der Abgrenzung von Schwellenländern richten sich Anleiheexperten nach der gängigen Definition. Danach sind Emerging Markets Staaten mit einem Pro-Kopf-Einkommen von weniger als 10 000 Dollar pro Jahr. Die Ratingagenturen bewerten allerdings die Kreditwürdigkeit vieler Schwellenländer schon so hoch wie die von großen Industrienationen.

Über 40 Prozent der Emittenten aus dem Index für Schwellenländeranleihen von JP Morgan haben heute Ratings im so genannten Investment-Grade für solide Schuldner. Beispiele sind Mexiko, Chile, Südafrika, China und viele osteuropäische Staaten.

Bei der Auswahl von Fonds für Schwellenländer-Anleihen sollten Anleger deshalb genau darauf achten, ob der Fondsmanager mehr auf die solideren Schuldner zurückgreift, oder ob er mit den riskanteren Schuldnern höhere Risiken eingeht. Wichtig ist außerdem, ob der Fonds nur auf Staatsanleihen oder auch auf meist weniger sichere Unternehmensbonds setzt. Achten sollten Anleger außerdem auf das Währungsrisiko.

Beispiele: „Aufs Ganze geht zum Beispiel der Pioneer Funds Emerging Markets Bonds“, sagt Carsten Hermann vom Fondsresearchhaus Feri. Ein großer Anteil der Anleihen im Fonds – darunter viele Unternehmensanleihen – hat Ratings unterhalb des Investment-Grade. Außerdem sichert der Fonds seine Dollar-Anlagen nicht gegenüber dem Euro ab. In diesem Jahr hat das den Anlegern dank des starken Dollars immerhin satte Gewinne gebracht.

Der Schroder ISF-Emerging Markets Debt etwa geht dagegen weniger Risiken ein. In Dollar hat der Fonds in diesem Jahr zwölf Prozent zugelegt, weitgehend durch Wechselkursgewinne. Die Euro-Tranche ist zwar gegen Währungsrisiken abgesichert, machte wegen der schwachen Bondentwicklung aber trotzdem Verluste.

Anleihen Schwellenländer » Auf der Suche nach höheren Renditen in Osteuropa, Lateinamerika oder Asien müssen sich die Anleger vorerst bescheiden. Denn Experten rechnen mit stabilen, wenn nicht fallenden Anleihekursen in Schwellenländern dieser Regionen. Der Renditeaufschlag im Vergleich zu risikoärmeren Anleihen großer Industriestaaten ist eher gering. Gleichwohl halten die Fachleute Anleihefonds aus Emerging Markets als Depotbeimischung für interessant.

Renditen Schwellenländer
HB FRANKFURT/M. Im Schnitt bieten Euro-Anleihen aus Emerging Markets nur noch um die 0,7 Prozentpunkte mehr Rendite als europäische Staatsanleihen. Im Dollar-Bereich mit einer wesentlich größeren Auswahl an Papieren – und Währungsrisiko – liegen die Aufschläge bei 2,45 Prozentpunkten.

Dabei sind die Renditeunterschiede von Land zu Land sehr unterschiedlich. Für eine Laufzeit von bis zu zehn Jahren gibt es bei den Euro-Anleihen der Emerging Markets aus Osteuropa weniger als vier Prozent; die Türkei bietet für eine neunjährige Euro-Anleihe unter fünf Prozent. Bei Staaten aus Südamerika wie zum Beispiel Brasilien oder Venezuela sind es nur noch gut sechs Prozent Rendite. Dabei gilt: Je höher die Rendite, desto höher das Ausfallrisiko. Anleihen aus Brasilien und Venezuela haben wesentlich schlechtere Bonitätsnoten als die neuen Mitglieder und Beitrittskandidaten der Europäischen Union (EU).

In den vergangenen Jahren sind die Kurse durch die Bank stark gestiegen und die Renditen gefallen. Das hat unter anderem wirtschaftliche Gründe. Die Länder haben ihre Verschuldung gesenkt, und Ölexporteure wie Russland, Venezuela oder Mexiko profitieren zusätzlich vom anhaltend hohen Ölpreis. Außerdem haben die ebenfalls stark gesunkenen Renditen von Staatsanleihen der Industrienationen immer mehr Investoren auf der Suche nach einem Renditeplus in Emerging-Market-Bonds gelockt.

Jetzt fürchten einige Strategen, dass die Kurse der Schwellenländer-Anleihen im nächsten Jahr leicht fallen könnten. „In den vergangenen Wochen haben wir zwar zwischenzeitlich eine leichte Korrektur gesehen, aber die ist wohl noch nicht abgeschlossen“, meint Matthias Krieger von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Er rät Anlegern deshalb, mit dem Kauf von Emerging-Market-Anleihen noch einige Zeit zu warten.

Prinzipiell sicherer als der Kauf einzelner Anleihen ist die Anlage in Fonds. „Als Beimischung für das Rentenportfolio sind Fonds für Emerging-Market-Anleihen trotz des aktuell eher schwierigen Umfelds interessant“, sagt Carsten Hermann, der beim Fondsanalyse-Haus Feri Institutional Advisers das Portfoliomanagement leitet.

Fonds können ihr Portfolio breit streuen, den Staats- noch Unternehmensanleihen beimischen und zum Teil auch Anleihen in lokalen Währungen der Schwellenländer kaufen. Die rentieren zum Beispiel in der Türkei für eine Laufzeit von zwei Jahren mit 14 Prozent. Bei dieser Strategie müssen die Fonds allerdings sehr auf die Währungrisiken achten und die Bonds schnell verkaufen, wenn sich Verluste der Lokalwährungen abzeichnen.

„Geeignet sind die Fonds vor allem für Anleger, die auf laufende Erträge setzen, dabei aber mehr Rendite als bei Staatsanleihen der Industrienationen erzielen wollen und das höhere Risiko verkraften können“, sagt Hermann. Die Fondskurse dieser Gattung schwanken mit im Schnitt 6,7 Prozent zwar mehr als doppelt so stark wie die von Anleihen der Industriestaaten. Im Vergleich zu Schwellenländer-Aktienfonds mit einer Volatilität von 17,6 Prozent ist das aber moderat.

Anleger sollten für die Fonds von Schwellenländer-Bonds nach Ansicht von Hermann einen Anlagehorizont von mindestens drei Jahren haben. Wenn die Kurse stark fallen, kann sogar ein noch längerer Atem nötig sein. So verzeichneten viele dieser Fonds zwischen dem Jahr 2000 und Mitte 2002 zweistellige Verluste. Das Platzen der Aktienblase machte Anleger extrem risikoscheu, und darunter litten auch die Zinspapiere der Schwellenländer. Die anschließende Kursrally machte die Verluste aber wieder mehr als wett.

Die vergleichsweise hohen Zinsscheine der Bonds könnten im nächsten Jahr geringe Kursverluste ausgleichen. Außerdem ergeben sich bei steigenden Renditen wieder neue attraktive Anlagemöglichkeiten für die Fonds.

Fazit: Die Zeiten besonders hoher Erträge der Schwellenländer-Anleihefonds dürften wohl zunächst vorbei sein. Mehr als um die fünf Prozent Rendite dürften Anleger im nächsten Jahr kaum bekommen."

Quelle: Wirtschaftswoche, 18.11.2005
Benutzeravatar
schneller euro
Trader-insider Fondsexperte
Beiträge: 5847
Registriert: 31.05.2005 09:11
Wohnort: Bochum
Kontaktdaten:

EM-Anleihen: Zinsen, Vola und Rohstoffe sind entscheidend

Beitrag von schneller euro »

Quelle: fundresearch.de

"Was sind die Bedingungen, unter denen die Renditeaufschläge von Schwellenländer-Anleihen zusammenschmelzen? Thomas Gitzel von der Landesbank Baden-Württemberg hat hier drei Zusammenhänge entdeckt.

Regel Nummer eins: "Je niedriger das allgemeine Zinsniveau in den großen Rentenmärkten, desto geringer fällt der Renditeaufschlag von Emerging Markets Bonds aus", sagt Gitzel.

Regel Nummer zwei: Je volatiler der S&P 500, desto höher sind die Renditeaufschläge. "Bei turbulenten Aktienmärkten sollte man Schwellenländer-Anleihen also besser meiden", so Gitzel.

Regel Nummer drei: Je höher der CRB-Rohstoff-Index notiert, desto niedriger fallen die Spreads aus. Dies verwundert nicht. Beispielsweise entfallen in Brasilien ein Drittel der Ausfuhren auf landwirtschaftliche Produkte und Rohstoffe. Das ist der größte Export-Posten.

Alle drei Regeln fallen seit langem positiv für Schwellenländer-Anleihen aus, so daß die Renditeaufschläge fortlaufend neue Tiefs erreichen.



Rentenfonds Schwellenländer-Anleihen

Fonds: Performance über 3 Jahre (in %)
1. ZZ1: 223,7
2. Türkisfund Bonds: 195,1
3. dit-Emerging Markets Bd. A €: 63,4
4. J. Bär Emerging Bond Euro B: 62,6
5. ABN Global Emerg.Mkt. Bond $A: 62,5
6. DekaTeam-EM Bond CF: 60,3
7. ADIG RentSpezial: 51,2
8. ESPA Bond Emerging Mkts. T: 49,2
9. JPM FF EM Debt A (dist) – USD: 46,5
10. Kepler EM Rentenfonds (T): 45,3

Quelle: *FINANZEN FundAnalyzer, Performance auf Euro-Basis, Stand: 30.11.2005."
Benutzeravatar
Fondsfan
Fondsexperte
Beiträge: 3322
Registriert: 01.06.2005 14:57
Wohnort: Dortmund

Beitrag von Fondsfan »

Ausgerechnet der CRB-Index als Maßstab, in dem m.W. alle Rohstoffe gleich gewichtet werden, also Orangensaft so bedeutend ist wie Rohöl?

Das finde ich schon erstaunlich.
Benutzeravatar
schneller euro
Trader-insider Fondsexperte
Beiträge: 5847
Registriert: 31.05.2005 09:11
Wohnort: Bochum
Kontaktdaten:

Thames River High Income Fund

Beitrag von schneller euro »

„Vorsicht ist bei der Bewertung von Hartwährungsanleihen angebracht“

Morningstar, 2005-09-02:

"Morningstar sprach mit Michael Mabbutt, Fondsmanager des Thames River High Income Fund, über seinen Ansatz beim Management hochverzinslicher Anleihen.
Wer ist Thames River?

Thames River wurde 1998 in London gegründet und versteht sich als „Absolute Return“-orientierte Investment-Boutique, die keine allumfassende Produktpalette anbieten will, sondern sich auf bestimmte Märkte spezialisiert, von denen wir uns eine überdurchschnittliche Wertentwicklung versprechen.

Was ist das Anlageuniversum für den Thames River High Income Fund?

Wir investieren hauptsächlich in auf Hartwährungen lautende hochverzinsliche Anleihen. Diese können von Schwellenländern, aber auch von Unternehmen begeben sein. Wir berücksichtigen auch Unternehmen aus entwickelten Märkten. Daneben sind Anleihen in lokaler Währung oder von Emittenten in finanziellen Schwierigkeiten („Distressed Debt“) möglich.

Wieso gehört „Distressed Debt“ dazu?

Diese Titel korrelieren kaum mit volkswirtschaftlichen Entwicklungen, sondern weisen ein eher aktienähnliches Verhalten auf, d.h. das Kurspotential spielt hier eine größere Rolle als laufende Einnahmen (Kupon). Sie eröffnen dadurch die Möglichkeit, Zinsänderungsrisiken zu diversifizieren.

Wie wichtig ist für Sie die Benchmark?

Wir orientieren uns nicht an einen Vergleichsindex, sondern verfolgen einen „Total Return“-Ansatz. Krisenregionen können wir komplett meiden. Wir streben eine geringere Volatilität als herkömmliche Fonds für Schwellenländeranleihen an.

Wodurch unterscheidet sich Ihr Fonds von der Konkurrenz?

Zum einen ist das Anlageuniversum so zusammengesetzt, dass eine noch stärkere Diversifikation als bei gängigen Schwellenländerfonds erreicht werden kann. Davon abgesehen unterscheiden wir zwischen den Anlegergruppen, die typischerweise hinter bestimmten Papieren oder Sektoren stehen. Wir unterteilen die Investorenbasis dabei in „Dedicated“ (benchmarkorientierte Emerging Markets Bond Fonds), „Crossover“ (Pensionsfonds), „Periphery“ (diverse Investoren) und Distressed (Hedgefonds). Diese Gruppen weisen alle ein typisches Anlegerverhalten auf, das sich untereinander deutlich unterscheidet. Dessen Analyse ermöglicht nicht nur eine weitere Risikostreuung, sondern auch Chancen zur Ausnutzung vorhersehbarer Verhaltensmuster. Die Allokation auf Basis der Investorengruppen hat bei uns Vorrang vor der Aufteilung nach Regionen, Ländern und Einzeltiteln.

Wie wollen Sie Ihr Ziel positiver Renditen erreichen?

Der hohe Zinsertrag von Schwellenländeranleihen bietet einen Puffer gegen Kursschwankungen. Ansonsten ist eine breite Diversifikation entscheidend, um in den Schwellenländern positive Renditen erzielen zu können. Zudem können wir die Kassequote auf bis zu 50% erhöhen.

Wie ist der Fonds derzeit positioniert? Sichern Sie Währungsrisiken ab?

Wir halten derzeit 70 Titel. Emittenten aus 20 Ländern sind im Fonds vertreten. Dazu zählen auch Schuldner aus entwickelten Staaten. Lokalwährungsanleihen machen 20% des Fondsvermögens aus. Darunter fallen Titel aus Mexiko und Brasilien.

Der Schwerpunkt liegt mit fast 60% auf Papieren, die wir der Anlegergruppe „Crossover“ zuordnen. Hier investieren vor allem Pensionsfonds. Diese sind üblicherweise langfristig orientiert und stoßen ihre Anlagen bei Krisen nicht sofort ab, was die Kursverluste begrenzt. Darunter fällt mittlerweile auch unser Investment in argentinische Titel, das wir nach der erfolgreichen Schuldenumstrukturierung aus der „Distressed“-Kategorie herausgenommen haben.

Wir sichern Fremdwährungspositionen mit wenigen Ausnahmen in Euro ab. Eine Ausnahme sind die erwähnten Anleihen in lokaler Währung, wo wir gezielt Fremdwährungspositionen eingehen möchten.

Was hat im laufenden Jahr positiv zur Performance beigetragen, was negativ?

Einen positiven Einfluss hatte unser Engagement in Unternehmensanleihen. Auf der Schwellenländerseite zahlte sich zudem unser Investment in Lokalwährungsanleihen und Währungen aus.

Negativ wirkte sich dagegen die hohe Kassehaltung aus. Zudem halten wir die Duration aufgrund unserer negativen Einschätzung von US-Staatsanleihen niedrig. Dies hat im laufenden Jahr Performance gekostet.

Die Stärke des Dollars schadete dem Fonds nicht. Emerging Markets-Währungen setzten ihren positiven Trend fort: Dazu trugen das recht hohe Zinsniveau, ein stabiles politisches Umfeld und die Verbesserung der wirtschaftlichen Fundamentaldaten bei.

Wie schätzen Sie den Markt für hochverzinsliche und Schwellenländeranleihen derzeit ein?

Vorsicht ist bei der Bewertung von Hartwährungsanleihen angebracht: Sie sind vor allem durch steigende Renditen in den USA gefährdet. Unsere Zurückhaltung beruht darauf, dass eine globale, synchronisierte Belebung der Industrieproduktion, steigender Preisdruck auf der Angebotsseite und eine restriktivere Geldpolitik der amerikanischen Notenbank in entwickelten Staaten zu höheren Renditen führen sollten. Dies gilt für US-Staatsanleihen, dürfte sich aber auch in den Renditen des Euro-Raums widerspiegeln.

Jedoch bieten sorgfältig ausgewählte Schwellenländeranleihen in lokaler Währung und Unternehmensanleihen in 2005 weiterhin interessante Anlagechancen. "
maxillo

Re: Thames River High Income Fund

Beitrag von maxillo »

schneller euro hat geschrieben: Morningstar, 2005-09-02:
"Morningstar sprach mit Michael Mabbutt, Fondsmanager des Thames River High Income Fund, ...
Gutes Interview, habe ich offenbar übersehen. Danke, @schneller euro! Habe den Fonds seit 1 1/2 jahren und bin sehr zufrieden damit.
Servus, maxillo
Benutzeravatar
Fondsfan
Fondsexperte
Beiträge: 3322
Registriert: 01.06.2005 14:57
Wohnort: Dortmund

Re: Thames River High Income Fund

Beitrag von Fondsfan »

maxillo hat geschrieben:
schneller euro hat geschrieben: Morningstar, 2005-09-02:
"Morningstar sprach mit Michael Mabbutt, Fondsmanager des Thames River High Income Fund, ...
Gutes Interview, habe ich offenbar übersehen. Danke, @schneller euro! Habe den Fonds seit 1 1/2 jahren und bin sehr zufrieden damit.
Servus, maxillo
@ maxillo

Welche WKN hast Du genau?
maxillo

Re: Thames River High Income Fund

Beitrag von maxillo »

Fondsfan hat geschrieben:Welche WKN hast Du genau?
WKN 750776 - ISIN IE0008009874. Habe jetzt meine Unterlagen nicht zur Hand, müsste aber stimmen.
Servus, maxillo
Papstfan
Trader-insider Experte
Beiträge: 1474
Registriert: 25.07.2005 11:56
Wohnort: Ein einfacher Arbeiter im Weinberg des Herrn

Beitrag von Papstfan »

Nach der jüngsten Rally wird die Luft für auf Renten aus Schwellenländern
spezialisierte Investmentfonds allmählich dünn.


Fürwahr, ein atemberaubendes
Ergebnis: Seit der Auflage im
August 1996 steigerte Peter
Pühringer den Wert des von ihm betreuten
ZZ 1 um mehr als 900 Prozent.
Doch statt auf Aktien oder noch spekulativere
Finanzinstrumente, wie es
diese Zahl vermuten lässt, setzt der
österreichische Vermögensverwalter in
seinem Fonds auf Rentenpapiere. Das
Kürzel ZZ steht für „Zins-Zyklus“,
und den Schwerpunkt bilden Anleihen
aus Schwellenländern wie Brasilien,
Russland oder der Türkei. Eine Mischung,
die auch in den vergangenen
zwölf Monaten für ein aktienähnliches
Plus gut war (Tabelle).
Wie die Performance zustande kam
oder wie der ZZ 1 aktuell aufgestellt ist,
dazu gibt es so gut wie keine Informationen.
Fact Sheets existieren nicht,
und Pühringer selbst äußert sich nur
sehr selten in der Öffentlichkeit. Im Januar
ließ er sich doch zu einem Statement
hinreißen. Wer die jüngste Entwicklung
des ZZ 1 in die Zukunft fortschreibe,
sei ein Narr, und weiter:
„Langfristig streben wir eine Rendite
von 16 Prozent an. Wenn wir diese
Marke 2006 erreichen, sind wir gut.“
Mit seiner Einschätzung dürfte
Pühringer so falsch nicht liegen.
Schließlich sind die Spreads genannten
Renditeabstände von Schwellenländeranleihen
auf ein Rekordtief gesunken.
Im Dollar-Bereich liegen die Risikoaufschläge
im Durchschnitt bei nur
noch zwei Prozentpunkten, und angesichts
steigender Zinsen in den Industriestaaten
erwarten viele Experten eine
Ausweitung der Spreads. Auch
wenn die Rückschläge beim ZZ 1 dabei
nicht so stark ausfallen müssen wie in
den Jahren 1998 oder 2001, als der Anteilspreis
innerhalb weniger Monate
um mehr als dreissig Prozent nachgab,
so könnte es angesichts des vor kurzem
auf 10 Prozent angehobenen Ausgabeaufschlags
doch sehr lange dauern, bis
das Minus wieder aufgeholt ist.
Deutlich niedrigere Rückschläge in
Krisenzeiten verzeichnete in den vergangenen
Jahren der ABN Amro Global
Emerging Markets Bond Fund
(USD). Allerdings: Auch dessen Manager
Raphael Kassin verfolgt einen
sehr eigenwilligen Investmentstil. So
machen derzeit die beiden in gängigen
Vergleichsindizes kaum vertretenen
Länder Argentinien und Venezuela 60
Prozent seines Portfolios aus.

Fazit: Vorsicht vor Schwellenländer-Rentenfonds – die Top-Ergebnisse der vergangenen Jahre lassen sich nicht wiederholen.


Quellen-Angabe: niw19_06
ora et labora!
Drew Bledsoe

Beitrag von Drew Bledsoe »

Was denkt ihr: ist der Boden schon erreicht bei den Emerg. High Yields?

Dit-Emerging und Msci-Emerging
Benutzeravatar
maximale
Trader-insider
Beiträge: 294
Registriert: 25.06.2005 20:11
Wohnort: Grossraum Wien

Beitrag von maximale »

Ne

Emerging Markets Rentenfonds habe ich eigentlich immer ähnlich den Aktienfonds in generell schwierigen Situationen investiert, d.h. wenn sie im Chart einen Absturz hatten vereinfacht ausgedrückt.

Da die Carry trades langsam auslaufen, wird nicht mehr soviel Geld in die EM Anleihen strömen können.
Wenn dann noch die Risikoaversion zunimmt u. sogar wieder Geld zurückfliessen sollte, dann gehts weiter runter.

In Emerging Markets sind die wirtschaftlichen Entwicklungen zudem stürmischer, rauf u. runter.

Deshalb wie eingangs erwähnt, wenn dann sie möglichst in so einer Situation erwischen, reduziert die Risken von Verlusten.

mfg
maxillo

Comment from Michael Mabbutt, Fund Manager Thames River Glob

Beitrag von maxillo »

Please see below Michael Mabbutt's commentary on recent market events with respect to their impact on global credit markets and portfolio strategy for Thames River global credit funds:

Thames River High Income Fund Update - 01 June 2006

The sell-off in emerging market equities, bonds and currencies over the past month was precipitated by a fear of additional rate hikes by the US Fed. The rationale is that the Fed will need to hike rates further in order to dampen inflation and inflation expectations. At the same time, recent US data releases are indicating the beginnings of an economic slowdown and the fear that this might become a sharp slowdown have started to take hold. The combination of a sharp slowdown and rising inflation (so-called "stagflation") is clearly bad for risk assets, including equities - which is why equities have suffered too. As importantly, the technical position in risky assets has been bad, in the sense that a lot of money - globally - has been invested in high yielding bonds and currencies, especially in emerging markets.

Our view of the US economy is less extreme. Our base case is that the current slowdown is unlikely to be a sharp one - US data is showing weakness, but not substantially so. We think that a moderate slowdown will help to mitigate fears of inflation and avoid the Fed having to raise rates much further. In previous economic cycles, it has not been unusual for the Fed to stop raising rates even when inflation continues to rise. This is because monetary policy works with a lag of at least 6 months. At present, we estimate that the last four Fed rate rises of 0.25% points each are not yet reflected in the real economy. So it is reasonable to suggest that once those rises bite, inflation fears might subside in the US. As for the global economy, we are still constructive as recovering activity in Europe and Japan should help to offset a US slowdown.

Given our base case, and given the sharp correction in many assets, several assets are beginning to offer good value. For example, Mexican and Colombian local long rates are now nearly 9.5% and 10% respectively (coming from 8% and 7%) and both countries' currencies have lost about 10% against the US dollar. The loss to foreign holders is close to 25% which ranks as a very healthy correction. Inflation in Colombia is around 4% and in Mexico it is around 3% - which means that real yields (i.e. after adjusting for inflation) are 6% or more. The assets of these countries have been badly affected by global risk aversion and yet they have reasonably good fundamentals (inflation, growth, current account and budget positions). And this is where we believe some opportunities lie. We have added to our local bond positions in both countries during the sell-off. This is to be contrasted with countries that have less favourable fundamentals - like Turkey. The Turkish Lira has lost 17% against the US dollar and local bond prices have fallen nearly 13%. But this correction in Turkey is supported by deteriorating fundamentals - inflation is on the rise, it has a growing current account deficit and the central bank has lost some of its credibility by not conducting its affairs in an orthodox manner. So while Turkish assets have cheapened as much as many other countries, we are less inclined to buy into them in a falling market. However, at some point Turkish assets might look attractive again, especially as the fall in the currency will tend to improve the current account position by moderating imports and boosting exports. There are many other examples like the ones cited above but the point is that it is important to distinguish between countries that have deteriorating fundamentals and countries whose fundamentals are still sound. Our strategy remains to focus on countries where we believe fundamentals are sound and which are able to withstand the current turbulence. We have also been hedging part of the fund's exposure in the volatile currencies (Mexican Peso, Brazilian Real and Indonesian Rupiah) where total exposure to these three currencies is now less than 10% of the portfolio. The fund has no exposure to Turkish Lira. The markets will remain turbulent until the technical positions are more balanced, but if stability returns then assets with better fundamentals are likely to recover quickest.

As for corporate bonds (denominated mostly in hard currencies such as US dollars and euros), representing about half the portfolio, the present global correction has not had a meaningful impact. Profitability across most corporate sectors is still good and this will help keep yields reasonably stable. In addition, the technical position in corporate bonds is healthier as these assets did not attract the same level of speculative inflows as sovereign bonds and currencies. We continue to think that corporate bonds will not only provide reliable coupon income but also a degree of stability for the portfolio.

Michael Mabbutt

Quelle: E-mail von heute
Benutzeravatar
schneller euro
Trader-insider Fondsexperte
Beiträge: 5847
Registriert: 31.05.2005 09:11
Wohnort: Bochum
Kontaktdaten:

Vergleich High Yield Fonds

Beitrag von schneller euro »

Ich habe mal die hier im Thread genannten Fonds im aktuellen 6 Monats Zeitraum miteinander verglichen.
Das einzig Überraschende ist aus meiner Sicht, dass der ABN nicht nur im Abschwung weniger verloren hat als der ZZ1, sondern sogar in positiven Monaten mithalten konnte. Im 1-Jahres-Chart sieht dies allerdings noch anders aus. Vielleicht macht sich inzwischen doch das höhere Volumen beim ZZ1 bemerkbar?!
Ansonsten laufen T.R. und Adig weiterhin fast parallel und der DIT weicht nur durch die (leicht) höhere Vola von den beiden vorgenannten ab.
Aufgrund der etwas unterschiedlichen Anlageschwerpunkte ist der Vergleich natürlich etwas mit Vorsicht zu genießen, wobei aber Onvista alle genannten Fonds in die gleiche Kategorie einordnet.

6 Monats Chart ABN EM. Bond(schwarz), Thames River H.I.(blau), Adig Rent Spezial(dunkelgrün), DIT Em. Bond(hellgrün), ZZ1(rot)

Name - Performance 6 Monate - Sharpe-Ratio 6 Monate

ABN Emerg. Markets Bond (347968): 8,7% <-> +0,8
Thames River H.I. (750776): 0,0% <-> -0,2
Adig Rent Spezial (976964): 0,0% <-> -0,6
DIT Em.Bond (986790): -0,4% <-> -0,4
ZZ1(986462): -9,1% <-> -0,8
maxillo

Re: Vergleich High Yield Fonds

Beitrag von maxillo »

schneller euro hat geschrieben:Ich habe mal die hier im Thread genannten Fonds im aktuellen 6 Monats Zeitraum miteinander verglichen...
Klasse! Danke, s-€
Benutzeravatar
schneller euro
Trader-insider Fondsexperte
Beiträge: 5847
Registriert: 31.05.2005 09:11
Wohnort: Bochum
Kontaktdaten:

Beitrag von schneller euro »

Bitte, gern geschehen! Ich suche ja auch schon seit längerer Zeit nach einer Ergänzung oder Alternative zu dem Adig Rent. Aber der T.R. und der DIT sind sehr ähnlich (gut) und haben eine starke Korrelation zu dem Adig. Der ABN wäre vielleicht eine Idee, aber dazu man doch erst einmal recht positiv gestimmt sein für diesen Sektor.
Und der ZZ1: vielleicht ärgert man sich ja in einem halben Jahr, dass man jetzt nicht zugegriffen hat (Kurse um 190€ an der Börse HH). Aber die Bedenken und Gegenargumente sind weiterhin ziemlich stark aus meiner Sicht.
Dateianhänge
zz1-10j.png
zz1-10j.png (24.4 KiB) 43047 mal betrachtet
Antworten