Offene Immobilienfonds

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alterhase
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Beitrag von alterhase »

Ich sehe Kan AM kritisch - wie ich jede vermeintliche Perle über die lang und breit in den Foren diskutiert wird sehr kritisch sehe.

Der US-Grundinvest wird angeblich hautsächlich von Vermögensverwaltern, Dachfonds und wohlhabenden Privatinvestoren die eine $ Diversifikation suchen, gehalten. Insofern kann ich keine "Panik" für den Sell-Out verantwortlich machen.

Ich glaube vielmehr, dass viele auf den Sell Button gedrückt haben ohne erst lange zu fragen. Bei 6% Rendite ist ein Risiko der Anlage kaum akzeptabel. Auch das unterschreiten der Liquiditätsquote kann ich nicht nachvollziehen nachdem ohnehin ständig gehebelt wird.
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The Ghost of Elvis
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Bafin kritisiert SCOPE wegen Panikmache

Beitrag von The Ghost of Elvis »

Ard-Boerse, 18.01.2006 09:31

Panikmache bei Immobilienfonds? von Tilo Barz

Nach der erzwungenen Schließung des KanAm-Fonds "US-grundinvest" geraten die Gegenspieler der Gesellschaft in die Kritik. Der Vorwurf: Die Notlage sei durch alarmistische Aussagen erst herbeigeführt worden.

Stein des Anstoßes ist die Verkaufsempfehlung der Ratingagentur Scope. Sie hatte vor wenigen Tagen beide offenen Immobilienfonds von KanAm für gefährdet erklärt, weil beim wichtigsten US-Partner Mills Bilanzierungsunregelmäßigkeiten aufgetreten waren. Scope hatte insbesondere damit argumentiert, dass Anleger durch die Berichte über Mills verunsichert werden und dann massenhaft Anteile zurückgeben könnten, wodurch die Liquidität bei KanAm unter die Mindestschwelle sinken könnte.

Genau das war dann auch eingetreten: Nach Anteilsrückgaben in zweistelliger Millionenhöhe musste KanAm am Dienstag den "US-grundinvest" für drei Monate schließen (siehe Link "KanAm zieht die Notbremse").

BaFin ohne Verständnis
In ungewöhnlich offenen Worten kommentierte die Wertpapieraufsicht BaFin die Vorgänge: "Die BaFin hat kein Verständnis dafür, dass Anleger in einer Situation, in der ohnehin große Nervosität herrscht, mit Informationen konfrontiert werden, die nur Experten interpretieren können, da es um ausländische Sachverhalte und Rechtsfragen geht", sagte eine Sprecherin der "Financial Times Deutschland", "man hätte wissen müssen, dass Anleger dadurch in Panik versetzt werden."

Feri vermisst sachliche Zusammenhänge
Die mit Scope konkurrierende Ratingagentur Feri verwies darauf, dass die Probleme bei Mills bisher keineswegs als ernsthafte Gefahr für KanAm gegolten hatten: "Es gibt derzeit noch keine sachlich valide Aussage, die gegen den US-grundinvest spricht", sagte Feri-Experte Jürgen Schäfer dem "Handelsblatt". Er halte es für problematisch, "die Gefahr einer Illiquidität zu postulieren, die aber durch die ausdrückliche Verkaufsempfehlung mitverursacht wurde." Feri hatte jüngst die Managementqualität bei KanAm mit "AA", also als hervorragend eingestuft.

Loipfinger bleibt bei Kritik
Der schon seit längerem KanAm-kritische unabhängige Fondsexperte Stefan Loipfinger sieht angesichts der schlechten Nachrichtenlage auch hohe "Schließungsgefahren" für den zweiten KanAm-Fonds, den deutlich größeren "grundinvest". Er bemängelt die grundsätzliche Anlagepolitik der Gesellschaft, Kundeneinlagen über Kredite zu "hebeln" und damit zwar einerseits die Renditen hochzutreiben, andererseits aber auch anfälliger für Krisensituationen zu werden.

Da der "grundinvest" mit Mills nach KanAm-Angaben nichts zu tun hat, wäre eine Krise hier ausschließlich auf das Verhalten alarmierter Anleger zurückzuführen. KanAm selbst hält den Fonds bisher für sicher und will in den kommenden Tagen die Anleger über die tatsächlichen Zusammenhänge aufklären.

Branche plant Reform
Dass mit offenen Immobilienfonds nicht alles zum besten steht, ist durch die zweite Schließung eines bisher als praktisch risikolos vermarkteten Produkts offenkundig geworden. Der Bundesverband der Investmentgesellschaften plant deshalb eine umfangreiche Reform, deren Eckpunkte voraussichtlich heute vorgestellt werden sollen.
Papstfan
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Beitrag von Papstfan »

quote="schneller euro"]
Und beim 679180 gibt es vielleicht heute an der Börse noch die eine oder andere Möglichkeit mit Abstauberlimits zum Zuge zu kommen, wenn da noch weitere Anleger schwache Nerven bekommen!?[/quote]


Scheint leider heute nichts zu werden mit den Abstauberlimits - bisher noch keine Börsenumsätze. Meine Vermutung: Vermutlich vom Handel ausgesetzt. Aber warum? Wenn Anleger so dumm(Verzeihung!) sind, dass Sie so und so viel % unter dem letzten Kurs verkaufen wollen und sich Käufer dafür finden, warum setzt die Börse dann den Handel aus?
ora et labora!
Papstfan
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Beitrag von Papstfan »

Papstfan hat geschrieben: Scheint leider heute nichts zu werden mit den Abstauberlimits - bisher noch keine Börsenumsätze. Meine Vermutung: Vermutlich vom Handel ausgesetzt. Aber warum? Wenn Anleger so dumm(Verzeihung!) sind, dass Sie so und so viel % unter dem letzten Kurs verkaufen wollen und sich Käufer dafür finden, warum setzt die Börse dann den Handel aus?

Anscheinend doch nicht vom Handel ausgesetzt.
An der Boerse Hamburg
Kanam an der Boerse Hamburg
ist vermekrt:
Geld: -
Brief: 55,77 € - 60.000 St.
Sind die 60000 St. "fill or kill",also man kann nur den ganzne Bestand kaufen oder gar nicht?
ora et labora!
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BOERSEN-RAMBO
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Skandal: Abzocker beim grundinvest !

Beitrag von BOERSEN-RAMBO »

Skandalfonds » Während rund 300.000 Fondsanleger der Wiedereröffnung des Deutsche-Bank-Fonds im Februar entgegenzittern und Sachverständige sämtliche Immobilien neu bewerten, wittern andere das große Geschäft.

Konkurrierende Banken, Beteiligungsgesellschaften und Hedgefonds versuchen aus den verunsicherten Investoren des Grundbesitz Invest Kapital zu schlagen. Das berichtet die WirtschaftsWoche. So reichten unter anderem CortalConsors und die HypoVereinsbank ein Übernahmeangebot der Troja Beteiligungen & Consulting an Kunden weiter. Die Trojaner aus Stuhr bei Bremen bieten laut WirtschaftsWoche 25 Euro pro Anteil – so viel, wie ein Anteil 1971 kostete. Spekuliert wird zur Zeit über eine Wiedereröffnung des Fonds zu 34 Euro. Auch einige Sparkassen und Volksbanken kaufen Anlegern die Fondsanteile ab – vorausgesetzt, sie kappen auch gleich ihre Bankverbindung zur Deutschen Bank.
18.01.2006
Aus der WirtschaftsWoche 4/2006.


Herrschaftszeiten, eine üble Geschichte ! :roll:
Papstfan
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Beitrag von Papstfan »

Nun ist doch noch etwas geschehen:
679180 18.01.2006 15:10:34 55,77 bez 54.810 3.056.753,70
54810 statt 60000 St.
Volumen über 3 Mio €
Mit 55,77 der gleiche Preis wie zuletzt von Kanam

Hat Jemand eine Erklärung oder einen Kommentar dazu?
ora et labora!
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schneller euro
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KANAM

Beitrag von schneller euro »

@papstfan: Die Umsätze an der Börse HH waren zwar gestern hoch, aber im Vergleich mit der Kurshistorie auch nicht exorbitant. Warum es nur einmal, kurz vor 16 Uhr, zu einer Kursfeststellung kam, bin ich aber auch überfragt.

Auf Nachfrage habe ich von Kanam folgende Nachrichte(n) erhalten:
1) " Stellungnahme zu den heute im Fondstelegramm, einer Pressemitteilung von SCOPE und in der WELT angesprochenen Problemen bei Mills nehmen wir wie folgt Stellung:
Vorab ist klarzustellen, dass die Anleger unseres KanAm grundinvest Fonds und unseres KanAm US-grundinvest Fonds keine negativen Auswirkungen zu befürchten haben.

1. Der KanAm grundinvest Fonds ist nicht in Mills Malls investiert.
2. Die Ereignisse bei Mills betreffen die Mills Aktiengesellschaft und nicht die Objektgesellschaften, an denen der KanAm US-grundinvest Fonds beteiligt
ist. Damit ist auch sichergestellt, dass die Mietzahlungen, die nicht von der Mills Aktiengesellschaft, sondern von den jeweiligen Objektgesellschaften abgeführt werden, uneingeschränkt an den KanAm US-grundinvest Fonds als Hauptgesellschafter der Objektgesellschaften fließen.
3. Die sogenannten Probleme bei der Mills Aktiengesellschaft beziehen sich auf das Rechnungswesen der Mills Aktiengesellschaft. Dies musste
rückwirkend korrigiert werden, weil Management und Abschlussprüfer Geschäftsvorfälle in der Vergangenheit bilanzierungsmäßig anders bewertet haben. Hierbei handelt es sich um die bilanzielle Behandlung geplanter Projektentwicklungen. Bereits fertiggestellte und im Betrieb befindliche Malls sind davon nicht betroffen. Dies gilt insbesondere auch für die zum KanAm US-grundinvest Fonds gehörende Milpitas Mall und die
Opry Mills Mall.
Rückwirkende Korrekturen von Bilanzzahlen – auch wenn sie keine wesentlichen Auswirkungen auf die Ertragskraft des Unternehmens haben – müssen nach dem strengen US-Börsenrecht der Börsenaufsicht SEC mitgeteilt werden. Dies führt regelmäßig zu einer Prüfung durch die
Börsenbehörde.
Sämtliche Börsenanalysten haben im Zusammenhang mit den
Bilanzkorrekturen der Mills Aktiengesellschaft hervorgehoben, dass es sich bei den Mills Malls selbst um besonders ertragreiche und qualitätsvolle Objekte handelt.
4. Eine Verflechtung zwischen der Mills Aktiengesellschaft und dem KanAm grundinvest Fonds bzw. dem KanAm US-grundinvest Fonds ist nicht . Tatsache ist, dass zwei Mitglieder des Aufsichtsrates der KanAm Grund Kapitalanlagegesellschaft mbH auch im Board der Mills Aktiengesellschaft sitzen. Diese müssen sich aber nach amerikanischem Recht der Stimme enthalten, wenn Interessenkollisionen auch nur im
Entferntesten zu vermuten sind. Ausschlaggebend für den Erwerb der Great Mall und der Opry Mills Mall waren einzig und allein wirtschaftliche Überlegungen: Beide Grundstücksgesellschaften erzielen für den Anleger
auf das angesetzte Kapital ein Ergebnis nach Steuern in Höhe von 6,7 %.
Im letzten Geschäftsjahr konnten Mietsteigerungen von rund 8% erwirtschaftet werden.

Frankfurt am Main, den 16. Januar 2006
KanAm Grund
Kapitalanlagegesellschaft mbH"


2) Stellungnahme zur Mills Aktiengesellschaft
Da offensichtlich viele Fehlinformationen kursieren und wir einige Rückfragen zu unserer Vertriebsinformation zum gestrigen Tage erhalten haben, dürfen wir Sie nochmals mit den nachfolgenden Klarstellungen über den Stand der Dinge informieren:
1. Der in Euro-Währung aufgelegte KanAm grundinvest Fonds ist nicht in Mills investiert und deshalb von den Ereignissen bei Mills nicht betroffen.
2. Wir heben nochmals hervor, dass die Ereignisse bei Mills sich ausschließlich auf die Mills Aktiengesellschaft beziehen. Das Rechnungswesen der eigenständigen Objektgesellschaften, welche die Great Mall und die Opry Mills Mall halten, ist davon nicht betroffen. Die Mietzahlungen aus diesen Gesellschaften an den KanAm US-grundinvest Fonds sind sichergestellt.
3. Die Mills Aktiengesellschaft ist gegenüber keinem ihrer Finanzierungspartner im Verzug, für zukünftigen Kreditbedarf hat JP Morgan Mills eine über die bestehenden Kreditlinien hinausgehende offene Kreditlinie in Höhe von USD 150 Mio. zugesagt.
4. Mills hat aufgrund des schnellen Wachstums der Gesellschaft vorerst ihre expansive Unternehmenspolitik aufgegeben und deshalb projektierte Mills
Malls vorerst zurückgestellt, um sich auf ihren extrem erfolgreichen Kernbereich zu konzentrieren: Die Betreuung der bestehenden überregionalen Shopping Malls. Dies kommt selbstverständlich auch der uns gehörenden Great Mall und Opry Mills Mall zugute.
5. Beide Malls haben ihre Ertragskraft in den vergangenen Jahren steigern können. In der Verstärkung der Verwaltungstätigkeit durch Mills sehen wir sehr gute Chancen, durch weitere Mietsteigerungen noch bessere Renditen aus diesen Investments erzielen zu können.
6. Die bei der Mills Aktiengesellschaft erforderlich gewordenen Bilanzkorrekturen wirken sich für die Aktionäre der Gesellschaft wirtschaftlich gesehen nur in der zweiten Stelle hinter dem Komma aus. Der ausschüttungsfähige Barüberschuß pro Aktie sinkt nach Angaben der Mills Aktiengesellschaft um USD 0,06 pro Aktie in 2002, um USD 0,06 pro Aktie in 2003, um USD 0,02 pro Aktie in 2004 und um USD 0,01 pro Aktie in 2005. Für das 4. Quartal 2005 hat die Mills Aktiengesellschaft eine Dividende in der erwarteten Höhe von USD 0,6275 pro Aktie für den 01.02.2006 bekannt gegeben. Diese Zahlen zeigen,
dass die finanzielle Lage der Mills Aktiengesellschaft in keinster Weise bedrohlich ist.
Frankfurt am Main, den 17. Januar 2006
KanAm Grund
Kapitalanlagegesellschaft mbH"
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schneller euro
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AXA Immoselect (984645)

Beitrag von schneller euro »

Nachfolgende, aktuelle Meldung über einen Kauf von 4 Objekten für den o.g. AXA ist recht interessant, da dieser Fonds in der Vergangenheit oft einige Tage (oder auch erst Wochen) nach dem Kauf neuer Immobilien einen Kurssprung nach oben vollführte (auf Grund der Höherbewertung bei der Einbuchung). Unter diesem Aspekt wäre ein spekulativer und kostenfreier Kauf unter Tradingaspekten über Ebase vielleicht eine
Idee!?
Unter längerfristigen Gesichtspunkten muß man zum AXA-I. kritisch anmerken, dass die Performance p.a. aktuell mit +1,9% in 6 Monaten und +4,0% auf einem historisch niedrigen Niveau angelangt und inzwischen auch z.B. unter die Perf. des SEB-Immoinvest abgesackt ist.



17.01.2006
AXA Immoselect neuer Ankauf

AXA Investment Managers:
"AXA Investment Managers hat für seinen offenen Immobilienfonds AXA Immoselect (ISIN DE0009846451/ WKN 984645) vier Objekte mit einem Gesamtvolumen von 151,8 Millionen Euro erworben. Die Investitionen erfolgten in Deutschland, Frankreich, Italien und den Niederlanden, so AXA Investment Managers in ihrer aktuellen Pressemitteilung. Näheres entnehmen Sie bitte aus dem Wortlaut der Pressemeldung:

Der AXA Immoselect ist jetzt in sieben Ländern mit insgesamt 28 Objekten investiert. Die Liquiditätsquote konnte mit diesen Ankäufen deutlich auf 22,4 Prozent reduziert werden. In den letzten zwölf Monaten wurden insgesamt 14 Objekte mit einem Gesamtvolumen von rund 900 Millionen Euro für den Fonds erworben.

Bei der Immobilie in Deutschland handelt es sich um einen Bürohausneubau in Hattersheim, direkt an der Stadtgrenze zu Frankfurt am Main. Das Objekt mit rund 10.400 Quadratmetern Nutzfläche liegt in dem neu erschlossenen Gewerbegebiet "Innovationspark" in verkehrsgünstiger Lage. Die Deutschlandquote im AXA Immoselect liegt jetzt bei 14,1 Prozent.

Mit einem Objektkauf in Mailand wurde das Engagement in Italien weiter ausgebaut. Die Immobilie befindet sich in einer etablierten Bürolage (Via Nizzoli) und zeichnet sich durch große Flächeneffizienz und -flexibilität aus. Die Mieter des fünfstöckigen Gebäudes mit einer Nutzfläche von circa 6.700 Quadratmetern gehören dem Banken- und Finanzsektor an. Der Fonds ist jetzt zu 20,2 Prozent in Italien investiert.

Das französische Teilportfolio konnte um ein Investment in Issy-les-Moulineaux erweitert werden. Das rund 15.200 Quadratmeter große Objekt befindet sich in zentraler Ecklage entlang der Rue Rouget de l’Isle. Issy-les-Moulineaux gilt als attraktiver Wohn- und Arbeitsstandort und zeichnet sich durch eine sehr gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr aus. Frankreich hat mit 49,4 Prozent den größten Länderanteil im Fonds.

Die vierte Immobilie liegt in den Niederlanden (Rijswijk). Das Objekt wurde bereits Anfang 2005 kaufvertraglich gesichert und ging jetzt nach einjähriger Bauzeit in den AXA Immoselect über. Das "Chelsea Building" umfasst rund 8.200 Quadratmeter und ist langfristig an eine Beratungsgesellschaft für Informationstechnologie vermietet.

Der AXA Immoselect wurde im Juni 2002 aufgelegt. Das Fondsvolumen liegt bei rund 1.536 Millionen Euro. Das Management-Team des AXA Immoselect gehört zu AXA Real Estate Investment Managers (AXA REIM). AXA REIM verwaltet derzeit 28 Milliarden Euro und wurde 2005 vom europäischen Anlegerverband INREV als der führende Immobilienfondsmanager in Europa ausgezeichnet."
alterhase
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Beitrag von alterhase »

In der SZ steht heute, dass Finanzkreise sagen nur wenige eventuell nur ein einzelner Insitutioneller Anleger wollten Geld aus dem US-Grundinvest abziehen. Das Volumen der Rückgaben belief sich auf 200 Mill.
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The Ghost of Elvis
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Auch Kanam - Grundinvest geschlossen für 3 Monate

Beitrag von The Ghost of Elvis »

Diese blöden Kleinaleger mit ihren Panikverkäufen, jetzt haben Sie es vollbracht und auch der Grundivnest wird für 3 MOnate geschlossen:

Handlesblatt:
"KanAm muss zweiten Fonds schließen
Der Anbieter KanAm hat auch seinen zweiten Immobilienfonds geschlossen. Nach der Schließung des Immobilienfonds „Kanam-US-Grundinvest“ hatte der „Kanam-Grundinvest“ bereits am Mittwoch erhebliche Mittelabflüsse verzeichnet.
HB FRANKFURT. Nach Angaben eines Kanam-Sprechers zogen Anleger aus diesem Fonds am Mittwoch bis kurz vor Handelsschluss Geld in Höhe von fünf Prozent des Fondsvolumens von drei Mrd. Euro ab. Marktbeobachter betonten, dass die Schließung des relativ kleinen Kanam-Fonds mit einem Volumen von rund 600 Mill. Euro nicht mit der Krise des DB Grundbesitz-Invest der Deutschen Bank vergleichbar sei. Der Kanam-Fonds sei anders als das Deutsche-Bank-Produkt kaum von Kleinanlegern, sondern vor allem von professionellen Investoren gekauft worden.
Die Aussetzung des Fonds KanAm Grundinvest sei auf drei Monate befristet, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Frankfurt mit. „Dieser Schritt ist nach Rücknahmeverlangen von rund 700 Millionen Euro innerhalb von 24 Stunden notwendig geworden, da sonst die gesetzlich vorgeschriebene Mindestliquidität von fünf Prozent unterschritten worden wäre“, hieß es. Als Grund für die Schließung nannte KanAm eine Verkaufsempfehlung der Rating-Agentur Scope. Der Fonds selbst habe keine Bewertungsprobleme."

Aber, was soll's: ich wollte sowieso meine Anteile nicht in den nächsten 3 Monaten verkaufen. Und wenn jetzt tatsächlich noch außerord. Verkaufserlöse erzielt werden, soll es mir recht sein!

Kanam hat auch gleich ein blitzsauberes+brandaktuelles Faktsheet vom Grundinvest nachgschoben:
Faktsheet Kanam - Grundinvest
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maximale
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Beitrag von maximale »

Ich kann nicht verstehen warum jemand überhaupt sein Geld in solche Immofondskonstrukte anlegt.
Nur weil in der Vergangenheit mittels "Bewertungen" der Kurs nach oben gezogen wurde.

Was die wert sind, zeigt sich wenn solche Bewertungen am freien Markt bestehen müssen, nämlich dann wenn verkauft werden muß, weil die Anleger nicht mehr Geld nachschieben.

Sollte auch zu denken geben, das dieses Rechtskonstrukt so nur in Deutschland existent ist.
Österreich, hat es vor 2 Jahren in etwa gleich nachgemacht. Aber dies ist absolut kein Qualitätskriterium.

Diese Immofonds haben noch den Nachteil, daß sie das nachgeschobene Geld der Anleger gemäß Anlagerichtlinien in Beton anlegen müssen. Egal ob lukrative Anlageziele gegeben sind od. nicht.

Dazu kommt, daß es sich oft um Gesellschaften handelt, die in Nahebeziehung zu Banken usw. stehen. Dort gibt es gut dotierte zugeschobene Posten auf Kosten der Anleger. Die Manager können sich immer darauf ausreden, sie mußten ja den Anlagenotstand in Objekte anlegen.

Nein, da wollte ich nie investiert sein.

Immoaktien sind sicherlich auch nicht vor all den obigen Auswüchsen ausgenommen, aber einfach doch zumeist eine Spur ehrlicher.
Zumindest gibt es ein Grundkapital, daß nur durch Kapitalerhöhungen vermehrt werden kann. Gute Manager holen aber nur Geld von der Börse wenn die beabsichtigten Objekte auch was bringen.

So gesehen fühle ich mich bei Immoaktien schon lange etwas besser aufgehobe, und die Marktkräfte können die Immofonds keineswegs ausser Kraft setzen. Siehe Leerstandsquote, reale Objektwerte usw.

Die Anleger wollten es halt glauben, weil es jahrelang schöne stetige Charts gab.
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schneller euro
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Beitrag von schneller euro »

Warum in solche Fonds noch anlegen:
Z.B. bringt der SEB-Immoinvest seit Jahren/Jahrzehnten Top-Renditen von 5-6% p.a. und selbst in schwächeren Zeiten (wie zuletzt) immer noch 4% + x. Mit welcher ähnlich risikolosen Anlage (und diese Bezeichnung trifft auf den SEB wirklich zu) konnte man dies sonst noch erreichen?
Und mit dem Kanam habe ich in den letzten Jahren ca. 6% p.a. erzielt, superkonstant und völlig ohne Kursrückgänge. Das, was da nun in den letzten Tagen passiert ist, stellt in der Tat nun den "Größten Anzunehmenden Unfall" da. Aber nachdem ich mich eingehend mit allen vorliegenden Informationen beschäftige habe, bin ich immer noch der Meinung, daß der Fonds und die Gesellschaft Kanam TOP sind und die Verkaufspanik fast ausschließlich auf den zweifelhaften Journalismus dieser dubiosen Agentur "Scope" zurückzuführen ist. Das Schlimmste, was nun noch passieren kann, ist, dass Kanam in den nächsten 3 Monaten doch noch Objekte UNTER Wert verkaufen muß für die Anteilsrückgaben. Allerdings wird auch dies von Kanam bestritten und sogar von a.o. Verkaufserlösen gesprochen.
Ich persönlich werde meine ca. 4% Depotanteil in Kanam halten und falls die Möglichkeit bestehen sollte mit Abstauberlimits an der Börse zum Zuge zu kommen, vielleicht noch 1-2% hinzukaufen. Ein gewisses Restrisiko bleibt natürlich immer, wie bei JEDER Kapitalanlage mit mehr als 1-2% Verzinsung.
Und was die ImmobilienAKTIEN angeht, so ist z.B. Meinl ein absoluter Top-Wert. Nur, selbst bei solchen Gesellschaften kann man das AKTIENrisiko nicht ausschließen. D.h., dass urplötzlich mal der Kurs von einem Tag auf den anderen kräftig einbricht und mir dadurch herbe Verlust entstehen. Und bei Einzelaktien ist immer noch davon auszugehen, dass ich als Privatanleger relevante Informationen vermutlich erst dann bekommen werde, wenn der Kurseinbruch schon (größtenteils) geschehen ist...

Zum Thema Kanam noch ein Auszug von "fundresearch", welchen ich sehr treffend finde:
"...
Dieser Schritt ist nach Rücknahmeverlangen von rund 700 Mio. Euro innerhalb von 24 Stunden notwendig geworden, da sonst die gesetzlich vorgeschriebene Mindestliquidität von 5% unterschritten worden wäre. Die Panik in dem KanAm grundinvest Fonds als Spitzenprodukt der Branche ist offenbar ausgelöst worden durch die Veröffentlichung einer überraschenden und sachlich nicht nachvollziehbaren Verkaufsempfehlung der Ratingagentur Scope.

Die KanAm Fonds haben keine Bewertungsprobleme
Dieser Umstand hatte bereits zu starken Rückgabenverlangen bei dem in US-Dollar notierten Schwesterfonds KanAm US-grundinvest Fonds geführt, der deshalb am Dienstag, dem 17. Januar 2006, aus denselben Gründen geschlossen werden mußte. Die Aussetzung der Anteilrücknahmen ist nicht wie bei der Deutschen Bank auf Bewertungsprobleme zurückzuführen.

Die Fonds stehen wirtschaftlich gut da
Das Management versteht die Schließung auch des KanAm grundinvest Fonds als Schutzmaßnahme im Interesse der Anleger. Die Mittelabflüsse sind allein durch panikartige Verkäufe und nicht durch wirtschaftliche Daten des Fonds begründet.

Feri bewertet den KanAm grundinvest Fonds mit sehr gut
Der KanAm grundinvest Fonds ist gerade mit einem Feri Rating als sehr gut (A) geratet und vom Anlegermagazin "€uro" als bester in Deutschland zugelassener Offener Immobilienfonds der Jahre 2002, 2003 und 2004 ausgezeichnet worden. Das aktuelle Fondsvermögen liegt derzeit bei rd. EUR 3,2 Milliarden, die Wertentwicklung zum 31.12.2005 bei 6 % p.a.. Der Fonds ist in 34 Objekte investiert, durchgängig Class-A- und Trophy-Bürogebäude in europäischen und US-Metropolen.

Der Fokus des Fonds liegt auf Europa
Sein Schwerpunkt liegt in Europa vor allem in Paris, London, Amsterdam und Brüssel; in den USA in Washington und Chicago. Wegen seiner über Jahre hinweg überdurchschnittlichen Performance verzeichnete der KanAm grundinvest Fonds mit die höchsten Mittelzuflüsse der gesamten Branche in 2005 und hatte deshalb über 6 Monate lang durch einen CashSTOP diese Zuflüsse reduziert und die Liquidität in renditestarke Objekte investiert.

Die Liquiditätsquote lag bei knapp über 20 %
Seit dem 27. Dezember 2005 war der Fonds wieder geöffnet und verzeichnete deutliche Mittelzuflüsse von über 125 Mio. Euro in wenigen Tagen. Anfang dieser Woche (16. Januar) lag die Liquiditätsquote deshalb bei knapp über 20 %. Die Aussetzung der Anteile erfolgt zunächst für 3 Monate. Während dieser Zeit wird der Anteilpreis weiterhin veröffentlicht werden, der sich nach Auffassung des Managements kontinuierlich nach oben entwickeln wird. Damit kann der Anleger weiterhin eine überdurchschnittliche Rendite (nahezu steuerfrei) erzielen.
..."
Zuletzt geändert von schneller euro am 20.01.2006 09:34, insgesamt 2-mal geändert.
lodo
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Beitrag von lodo »

Fonds fürchten Massenflucht


Von Reiner Reichel, Florian Kolf, Christian Potthoff und Ingo Narat


Die dritte Schließung eines offenen Immobilienfonds innerhalb nur weniger Wochen hat die Branche in höchste Aufregung versetzt. Auch wenn Bundesbankvorstand Meister sagt, dass die „Rückflüsse noch nicht Besorgnis erregend“ seien, fordern einige Anbieter die Schließung aller Immobilienfonds. Kein Anleger käme mehr an sein Geld heran.

DÜSSELDORF/FRANKFURT. Am Donnerstag hat die deutsche Investmentgesellschaft Kanam nach massiven Mittelabflüssen auch ihren zweiten Immobilienfonds, den Kanam Grundinvest, geschlossen. Verunsicherte Anleger hatten innerhalb von nur 24 Stunden rund 700 Millionen Euro aus dem Fonds abgezogen. Kanam teilte mit, die Aussetzung der Anteilsrücknahme an dem 3,2 Mrd. Euro schweren Fonds sei auf drei Monate befristet.

Anbieter fürchten nun, dass verängstigte Sparer weitere Mittel abziehen und so auch andere Fonds der fast 90 Mrd. Euro schweren Branche in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Nervosität ist groß: „Wenn eine Panik ausbricht, ist die Finanzaufsicht BaFin gefragt“, sagt Reinhard Mattern, Geschäftsführer der Hypo-Vereinsbank-Tochter iii-Investments. In allerletzter Konsequenz könne überlegt werden, ob zum Schutz der Anleger alle Fonds provisorisch geschlossen werden – ein Vorschlag, mit dem auch andere Anbieter schon an das BaFin herangetreten sein sollen. Für eine generelle Schließung aller Fonds gebe es keinen Grund, entgegnete jedoch eine BaFin-Sprecherin auf Nachfrage.

Auch Analysten warnen Anleger vor überstürzten Verkäufen. „Wer hektisch verkauft, schadet nur sich selbst“, sagt Helmut Knepel, Geschäftsführer von Feri Rating & Research. „Nur keine Panik“, appelliert auch Daniela Bergdolt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. Wenn sich die Anleger rational verhielten, werde es nicht zu einem Domino-Effekt kommen.

Zumal die bisherigen Fälle kaum vergleichbar waren. So hatte die Deutsche Bank ihren Fonds Grundbesitz-Invest am 13. Dezember 2005 geschlossen, nachdem die Anleger wegen bevorstehender Wertberichtigungen der Immobilien aus ihren Anteilen geflüchtet waren. Die Rückzugswelle bei Kanam dagegen hatte eine Verkaufsempfehlung der Ratingagentur Scope ausgelöst. Hintergrund waren Probleme des amerikanischen Kanam-Partners Mills, einer der größten Shoppingcenter-Betreiber der USA. „Sachlich nicht nachvollziehbar“ sei diese Einschätzung, schimpfte ein Kanam-Sprecher. Beide Kanam-Fonds seien kerngesund, bestätigte auch Bundesbankvorstand Edgar Meister dem Handelsblatt. Er ergänzte: „Es handelt sich bei Kanam um einen isolierten Vorgang, der durch den Streit mit der Ratingagentur ausgelöst wurde. Das hat nichts mit dem deutschen Immobilienmarkt oder Bewertungsfragen der Fonds zu tun.“

Auch viele Investmentgesellschaften stufen trotz der Zuspitzung der Lage die Wahrscheinlichkeit einer Kettenreaktion als gering ein. „Ich sehe gute Chancen, dass es nicht dazu kommt“, sagt ein Sprecher der zur Commerzbank gehörenden CGI. Ähnlich gering stuft auch die Sparkassengesellschaft Deka Immobilien Investment die Gefahr ein. Die Gesellschaften registrieren bisher keine Rückgabe von Fondsanteilen in auffälliger Höhe. „Die aktuellen Rückflüsse sind noch nicht Besorgnis erregend“, sagt Bundesbankvorstand Meister. Ein Sprecher der Difa berichtet von Mittelbewegungen „im normalen Bereich“. Auch aus diesem Grund halten viele Branchenvertreter die vorsorgliche Schließung aller Immobilienfonds bis zur Beruhigung der Lage für unangemessen.

Doch es gibt auch warnende Stimmen. „Es ist nicht ausgeschlossen, dass es zu einem Run kommt, der weite Teile des Marktes erfasst“, sagt Mark Wahrenburg, Professor für Bankbetriebslehre an der Universität Frankfurt. Auch Bankenprofessor Wolfgang Gerke warnt vor Gefahren für andere Fonds: „Ein Domino-Effekt ist nicht auszuschließen, wenn die Anbieter nicht entschieden gegenhalten.“ Notwendig sei jetzt, dass die Fondsgesellschaften – anders als die Deutsche Bank – deutlich machten, dass Anleger ihre Anteilsscheine jederzeit zurückgeben könnten.

Quelle:Handelsblatt
dennis78

Beitrag von dennis78 »

Das kommt halt daher das der Kanam mehr geld ausgegeben hat als er Gelder der Anleger eingenommen hat. Man muß doch immer für unerwartete Szenarien etwas Polster haben.
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Beitrag von alterhase »

Nein 20% Liquidität ist m.E. ausreichend. Das eigentliche Problem ist, dass die offenen Immobilienfonds als besserer Parkplatz für kurzfristig liquidierbares Geld misbraucht wurden. Natürlich mit Wissen und Billigung der Fondsgesellschaften, ansonsten hätten diese entweder eine 100% Rabattierung verbieten oder aber gestaffelte Rücknahmegebühren einführen können.

100% Rabatt, jederzeitiger Verkauf und dabei 4% p.a. Rendite auc h noch steuerbegünstigt - wer hat da noch einen Geldmarkktfonds genommen?
lodo
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Beitrag von lodo »

Immobilienfonds
Scope geht keinem Konflikt aus dem Weg


21. Januar 2006 Über mangelnde Aufmerksamkeit kann sich die Berliner Ratingagentur Scope in diesen Tagen nicht beklagen. Institutionen wie die Bundesbank, die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) und der Bundesverband deutscher Banken (BdB) stehen ihr vereint in der Kritik gegenüber, sie habe mit ihrer Verkaufsempfehlung der Kan-Am-Fonds zu Wochenbeginn die jüngste Krise der offenen Immobilienfonds zumindest mit ausgelöst.


„Zwei Fonds, die in den vergangenen Wochen noch laufend Zuflüsse verzeichnet haben, sind über Nacht in die Illiquidität getrieben worden”, sagte beispielsweise eine Bafin-Sprecherin in ungewöhnlicher Deutlichkeit. „Auch Ratingagenturen haben eine hohe Verantwortung”, hob BdB-Präsident Klaus-Peter Müller den Zeigefinger. Bundesbank-Vorstandsmitglied Edgar Meister bezeichnete den Vorgang gar als „Privatfehde” zwischen Scope und Kan-Am.

Viel Wirbel um eine Ratingagentur

So viel Wirbel dürfte ein Unternehmen, das unter der Bezeichnung Ratingagentur firmiert, noch nie zuvor hervorgerufen haben. Allerdings ist es auch genau die Lautstärke, mit der sich Scope seit zwei Jahren im Bewertungsgeschäft mit offenen Immobilienfonds zu positionieren versucht. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 2002 in Berlin. Treibende Kraft und Kopf von Scope ist der 32 Jahre alte Florian Schoeller.

Seine Familie, die sich vor allem in der Textilbranche einen Namen gemacht und die österreichische Schoellerbank gegründet hat, wird als Hauptgesellschafter genannt. Scope beschäftigt derzeit 55 Mitarbeiter, gut die Hälfte davon sind Analysten. Die Kundenzahl soll bei 750 liegen. Zielgruppen sind dabei Berater, Finanzinstitute und Kapitalanlagegesellschaften.

Die Bewertung geschlossener Fonds, hervorgegangen aus dem Vorgängerunternehmen Fondscope, bildete zunächst die Basis des Geschäftsmodells. Scope finanziert sich über Lizenzeinnahmen aus dem Verkauf der Bewertungsergebnisse.

Kein gemeinsamer Standard

Die Expansion des Unternehmens über diese Wurzeln hinaus begann mit dem Zugang der Analystin Alexandra Merz vor knapp zwei Jahren. Merz hatte zuvor für die internationale Ratingagentur Moody's gearbeitet. Dort entwickelte sie ein Bewertungsmodell für offene Immobilienfonds, das in Zusammenarbeit mit dem deutschen Branchenverband BVI 2002 auf den Markt kam. Doch so schnell, wie es auftauchte, war das Rating schon wieder verschwunden. Ohne Angaben von Gründen entließ Moody's zwei Jahre später Merz und ihre Mannschaft. Die im BVI zusammengeschlossenen Immobilienfondsgesellschaften entzogen Moody's daraufhin den Auftrag.

Mit dem Einstieg von Merz sicherte sich Schoeller einen gewissen Vorsprung vor den anderen Wettbewerbern, die nun um den neu ausgeschriebenen BVI-Auftrag rangelten. Dank ihrer vorherigen Tätigkeit verfügte Merz über entsprechendes Hintergrundwissen. Trotzdem kam Scope bei der neuerlichen Ausschreibung nicht zum Zuge.

Alles sah nach einem Rückschlag für den Ratinganbieter aus, da verselbständigten sich die Ereignisse. Im Zuge der Vertrauenskrise vor anderthalb Jahren, ausgelöst durch die Liquiditätsschwierigkeiten des Deka-Immobilienfonds, nahmen die BVI-Gesellschaften von ihrer Auswahl an Ratinganbietern wieder Abstand. Seither ist diese Frage nicht geklärt. Die Fondsanbieter können sich nicht mehr auf einen gemeinsamen Standard einigen.

Kaufen, Halten, Verkaufen

Scope sah diese Entwicklung als Steilvorlage an. Im vergangenen Jahr war es plötzlich möglich, ein Rating ohne den Ritterschlag der Branche zu etablieren. Aufmerksamkeit war Scope dabei von Anfang an sicher, weil erstmals eine Ratingagentur klare Handlungsanweisungen gab - Kaufen, Halten, Verkaufen. Allerdings litt die Bewertung unter der lückenhaften Datenbereitstellung der Anbieter. Einige Gesellschaften lieferten Merz alle gewünschten Daten zu und erwarben zum Teil auch Lizenzen, die bis zu 200.000 Euro kosten können.

Andere wiederum verweigerten die Zusammenarbeit. In diesen Fällen griff Scope dann auf öffentlich zugängliche Zahlen zurück. Unvermeidlich treten bei einem solchen Vorgehen Konflikte mit einzelnen Gesellschaften auf. Diese wurden dann in die Öffentlichkeit getragen. Dies war vor einem Jahr mit SEB Immoinvest zu beobachten und kürzlich mit Kan-Am. „Auffallend ist, daß alle Fonds, die Daten an Scope geliefert haben, tendenziell positiv bewertet werden”, beklagte eine Gesellschaft gegenüber ihrem Vertrieb.

Den bislang größten Dämpfer brachte Scope allerdings kein negatives, sondern ein zu positives Bewertungsurteil. Vor einem Monat wurde die Agentur von der Schließung des Grundbesitz-Invest durch die Immobiliengesellschaft der Deutschen Bank völlig auf dem falschen Fuß erwischt. Von notwendigen Bewertungskorrekturen hatte die Gesellschaft nichts bemerkt, sondern statt dessen den Fonds mit der Note „A” und DB Real Estate mit der Bestnote „AAA” bewertet. DB Real Estate gehörte zu den besten Kunden von Scope und hatte umfassendes Datenmaterial zur Verfügung gestellt.


Text: sfu., F.A.Z., 21.01.2006, Nr. 18 / Seite 21
lodo
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Beitrag von lodo »

Großanleger trennen sich von Immobilienfonds
Private Investoren behalten noch die Nerven - Branche erwägt Schließung aller Fonds
von Richard Haimann

Berlin - Institutionelle Investoren verlieren offenbar das Vertrauen in offene
Immobilienfonds. Seit Mittwoch haben vorwiegend Großanleger mehr als eine Mrd. Euro aus der Assetklasse abgezogen und damit auch die Schließung des dritten Fonds binnen Wochen verursacht. Einige Anbieter fordern inzwischen, die Bankenaufsicht BaFin solle vorsorglich alle Fonds schließen, damit sich die Lage beruhige.


Eine halbe Million Anleger kommen nicht mehr an ihr Geld, seit erst die Deutsche Bank im Dezember ihren Grundbesitz-Invest und nun die Kan Am ihre beiden Fonds gesperrt haben. Über 8,6 Mrd. Euro sind eingefroren - gut zehn Prozent des gesamten in dieser Assetklasse investierten Kapitals von noch rund 85 Mrd. Euro. Seit die Krise Mitte Dezember begann, haben offene Fonds drei Mrd. Euro verloren.


Die Situation sei nicht besorgniserregend, sagte Bundesbank-Vorstandsmitglied Edgar Meister der " Börsenzeitung" . " Bei einer falschen Einschätzung der Lage durch die Anleger kann sich das aber schnell ändern." Die Verbraucherzentrale Berlin warnt vor Panikverkäufen. Peter Lischke: " Sonst besteht die Gefahr, daß auch gutlaufende Fonds in Mitleidenschaft geraten."


Die jüngste Verkaufswelle begann, als die Ratingagentur Scope die Kan-Am-Fonds wegen Problemen des US-Partners Mills Corporation auf " Verkaufen" herabstufte. Erst mußte Kan Am den US-Grundinvest mangels Liquidität schließen. Am Donnerstag auch den Grundinvest. Mit Renditen von bis zu 6,7 Prozent waren die beiden Fonds die Top-Performer der Branche. Die Bankenaufsicht übt harte Kritik an Scope: " Zwei Fonds, die zuvor noch laufende Mittelzuflüsse verzeichneten, sind in die Illiquidität getrieben worden" , ließ BaFin-Chef Jochen Sanio seine Sprecher verbreiten.

Vor allem Sparkassen und Volksbanken hatten binnen 24 Stunden 700 Mio. Euro aus dem Grundinvest gezogen, das Volumen von über drei auf unter 2,4 Mrd. Euro gedrückt. Andere Anbieter berichten, auch bei ihren Fonds hätten Sparkassen, Volksbanken, Dachfonds und Pensionskassen Geld abgezogen. " Kaum ein Privatanleger gibt Anteile zurück" , sagt CGI-Sprecher Dietmar Müller. Auch bei Difa, Degi, SEB und iii-Investment hieß es, Privatanleger würden kaum Kapital abziehen.


Nachdem Scope-Rating hatten Sparkassen-Vorstände bei ihrem Fondsanbieter Deka-Bank angerufen, um Informationen über die Kan-Am-Fonds einzuholen. " Vielen Vorständen war nicht bewußt, daß die Top-Renditen auf hohen Kreditanteilen bei der Finanzierung von Immobilienkäufen basierten" , sagt ein Deka-Mitarbeiter. In Panik hätten die Vorstände dann die Reißleine gezogen und auch andere Fonds abgestoßen. Nach der Krise des Deka-Fonds in 2004 hatten zahlreiche Sparkassen Eigenbestände in diesem Fonds abgebaut und statt dessen auf besser rentierende Konkurrenzprodukte gesetzt. Ebenso hatten viele Volksbanken gehandelt, nachdem die Renditen bei hauseigenen Difa-Fonds im Frühjahr 2005 gefallen waren.


" Die Profis nutzen ihren Informationsvorsprung und gehen von Bord" , kommentiert der unabhängige Analyst Stefan Loipfinger die Entwicklung. Eine vorübergehende Schließung aller Fonds wäre seiner Ansicht nach die beste Lösung, um die Lage zu beruhigen. Dieser Ansicht sind auch einige Fondsgesellschaften. " Eine entsprechende Anweisung der BaFin wäre der beste Schutz für die Anleger" , sagt ein Manager. Die Kontrollbehörde sollte dabei auch anordnen, das Entsparpläne weiter bedient werden. Zahlreiche Senioren bessern mit den Bezügen ihre Renten auf.


Die BaFin sieht dafür jedoch " derzeit keine Handlungsgrundlage" , sagte eine Sprecherin der Behörde. Nicht zuletzt, weil sich mehrere große Anbieter widersetzen. CGI-Sprecher Dietmar Müller: " Für diese Diskussion gibt es keinen Anlaß, weil unsere Fonds gesund sind und kein Liquiditätsproblem haben." Die CGI hatte die Bestände in ihrem Hausinvest-Europa in den vergangenen Jahren mit 26 Prozent am stärksten abgewertet, konnte deshalb Immobilien im Wert von mehr als zwei Mrd. Euro verkaufen.


Bei Degi, Deka und Difa hatten die Muttergesellschaften den Fonds bei früheren Krisen unter die Arme gegriffen und zugesagt, dies auch erneut zu tun. Auch Reinhard Mattern, Geschäftsführer des Anbieters iii-Investments, setzt auf die Mutter HypoVereinsbank, die vor Monaten erst Immobilien im Wert von 500 Mio. Euro aus den Fonds kaufte, um diese zu stabilisieren. Mattern: " Die HVB ist sich ihrer Verantwortung bewußt und hat dies auch schon bewiesen." Klar sei aber auch, daß keine Bank unbegrenzt Immobilien ihrer Fondstöchter aufkaufen oder Geld in diese pumpen könne. " Wenn es zu einer richtigen Panik kommt, ist die BaFin gefordert" , sagt Mattern.


Unterdessen versuchte der Branchenverband BVI gestern weiter, ein Reformpaket zu schnüren, dem alle Fondsgesellschaften zustimmen können. Hauptgeschäftsführer Stefan Seip arbeite persönlich an dem Papier, sagte BVI-Sprecher Andreas Fink. Aus Fondsgesellschaften verlautete, nur ein Anbieter verweigere sich noch einzelnen Teilen des Reformvorhabens. Die Mitbewerber drohen mit dem Alleingang: " Notfalls bleibt diese Gesellschaft eben außen vor" , sagt ein Manager.


Artikel erschienen am Sa, 21. Januar 2006
dennis78

Beitrag von dennis78 »

Dann bin ich ja bei der richtigen Gesellschaft, denn ich spare seit jahren in den HausInvest Europa und habe vor kurzen in den HausInvest Global investiert.

Der HausInvest Europa hatte zwar in den letzten zwei jahren eher eine magere Performance aber die haben meiner meinung nach absolut fair ihre immobilien bewertet auf kosten der Performance.
Doch das zahlt sich jetzt aus.

Mich persönlich wundert mich immer noch wie der SEB Immoinvest eine rendite von 4% die letzten zwei jahre halten konnte ?

dennis78
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kaalexs
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Beitrag von kaalexs »

da gibts in deutschland eine immobilien ag deren focus auf handelsimmobilien liegt.
kann mir jemand sagen wie diese ag heißt?
membran

Beitrag von membran »

Hallo


Wir hatten Anfang des Jahres schon angemerkt das Engagements in Immobilienfonds nicht empfelenswert sind.Gestützt auf die Tatsache das der US Imobillienmarkt eben stark überhitzt ist und bei steigenden Zinsen korrigieren wird.In Deutschland gelten Imobillien gegenüber den USA als unterbewertet jedoch frage ich mich wie Fonds Positionen bewerten die schon Jahrelang Leerstände zu verzeichnen haben?Gehe ich nach Fanny Mae so werden Renditen auch erziellt wenn man sich refinanziert,also durch die Aufnahme neuer,günstiger Kredite.Steigen die Zinsen werden diese teurer und man muß zwangsweise neu bewerten.Ich bin kein Imobillienexperte jedoch ist es doch offensichtlicht das ich mit einem Imobillienfonds nicht nur Rendite einfahre sondern auf der anderen Seite auch an den Finanzierungen beteiligt bin die sich nach den Zinsen als auch Kontrakten zur Absicherung richten.
Die Risiken am US Imobillienmarkt sind nach wie vor sehr hoch und wer denkt,das sich der deutsche Imobillienmarkt vom US Markt abkoppeln könnte dem wünsche ich viel Glück dabei:


http://www.zeit.de/2004/17/Fannie_Mae
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Beitrag von kaalexs »

@ membran

was hat der am. mit dem deutschen immobilienmarkt zu tun-nichts!
immomärkte entwiekeln sich regional weltweit sehr unterschiedlich weil sie nichts miteinander zu tun haben (zb spanien und deutschland).
membran

Beitrag von membran »

Eben soviel wie der NDX mit dem Dax ....
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Beitrag von kaalexs »

@ membran

ja, ich denke das sich der deutsche vom amerikanischen immomarkt abkoppel kann.
membran

Beitrag von membran »

Das kann langfristig passieren aber glaubst Du wirklich das ein mögl. platzen des amerikanischen Marktes ohne Spuren am deutschen Imobillienmarkt vorüber gehen wird?
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schneller euro
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Beitrag von schneller euro »

dennis78 hat geschrieben:Dann bin ich ja bei der richtigen Gesellschaft, denn ich spare seit jahren in den HausInvest Europa und habe vor kurzen in den HausInvest Global investiert.
Der HausInvest Europa hatte zwar in den letzten zwei jahren eher eine magere Performance aber die haben meiner meinung nach absolut fair ihre immobilien bewertet auf kosten der Performance.
Doch das zahlt sich jetzt aus.
Mich persönlich wundert mich immer noch wie der SEB Immoinvest eine rendite von 4% die letzten zwei jahre halten konnte ?
dennis78


:?:
Da scheinst du aber etwas völlig falsch verstanden zu haben.
Der SEB-I. bringt seit Jahrzehnten eine konstante Rendite von über 4 bis ca. 6% Rendite p.a. und wurde selbst von den größten Kritikern dieser Fondsgattung noch nie in Frage gestellt.
Im Gegensatz zu solch guten Fonds ist der Hausinvest-Europa (früher ein reinrassiger Deutschland-Fonds und erst ab Anfang 04 in H.-Europa umbenannt!) schwerpunktmässig immer noch in Deutschland investiert und seit Jahren auf dem absteigenden Ast. Die Rendite betrug zuletzt nur noch 1,5%(!) p.a. Dafür braucht man nun wirklich keinen Fonds zu kaufen... -> Das Tagesgeldkonto der Diba bietet z.Z. 2,25% p.a.!
Und der Hausinvest Global konnte bisher ebenfalls nicht überzeugen:
2,7% p.a. sind ziemlich kläglich und die (im Gegensatz zu "Scope") renommierterten und seriöse Analysten von DFA empfehlen den Fonds zu VERkaufen.
Generell ist zu Hausinvest-CGI noch zu sagen, dass dies FRÜHER mal eine Top-Gesellschaft war, aber es dann seit dem Abgang von Bärbel Schomberg zur DEGI Ende 2003 ziemlich steits abwärts ging.
Wie gesagt, für 1,5% Rendite p.a. in einen FONDS zu investieren, ergibt nun wirklich keinen Sinn...
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schneller euro
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Beitrag von schneller euro »

kaalex hat geschrieben:@ membran

ja, ich denke das sich der deutsche vom amerikanischen immomarkt abkoppel kann.


-> Sehe ich auch so. Die Berichte über angelsächsische Investoren, welche nun verstärkt in deutsche Immobilien investieren, häufen sich.
Auch dürfte die Einführung von REITS in D dem Markt einen großen Schub geben.
Gottfried Adoube

Beitrag von Gottfried Adoube »

Ein Fonds mit 1,5% Rendite hat wirklich keinen Sinn. Neukunden
bekommen bei Consors oder comdirekt auch höhre Angebote für Tagesgeld als bei Diba, manchmal bei Aktionen sogar 4 oder 5% im Jahr.

Und zum amerik. Immob.Markt:
Thräd: ABN Amro - Short-Turbos auf den Homebuilding-Index - ABN0JX
http://www.trader-inside.de/viewtopic.php?t=2660
Papstfan
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Immo-Fonds: Wie ernst ist die Lage?

Beitrag von Papstfan »

Ard-Boerse:
"Kaum ein Tag vergeht ohne schlechte Nachrichten von offenen Immobilienfonds. Im Mittelpunkt steht am Montag die Gesellschaft SEB Immobilien-Investment: Fondsmanagerin Barbara Knoflach redet Tacheles.
Das "Handelsblatt" zitiert Knoflach mit der Angabe, der SEB Immoinvest-Fonds habe allein am Freitag Mittelabflüsse in Höhe von 100 Millionen Euro verzeichnet. Dadurch habe sich die Nettoliquidität des 5,5 Milliarden Euro schweren Fonds auf eine Milliarde Euro reduziert.
Die Fondsmanagerin schätzt, dass die Mittelabflüsse bei anderen Gesellschaften doppelt so hoch sind wie direkt nach der Schließung des Deutsche-Bank-Fonds "Grundbesitz-Invest" Mitte Dezember. Wenn die Abflüsse nicht wie damals nach drei bis vier Tagen abebbten, wage sie keine Prognose, wo dies enden werde, sagte Knoflach. Allerdings warnte sie nach Angaben der Finanzzeitung ausdrücklich vor einer Panik."


Fundamental ist das ein hervorragender Fonds und es gibt keine bekannten Fakten,welche Zweifel hervorrufen wuerden. Also,was koennte schlimmstenfalls passieren: Der SEB und alle anderen offenen Immob.fonds werden 3 Monate geschlossen. Waere auch kein Problem fuer Langfristanleger. Daher meine Meinung: ruhig bleiben und abwarten!
ora et labora!
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Beitrag von kaalexs »

News & Artikel/News/ Einzelnachricht

Experten sehen deutschen Immobilienmarkt europaweit vorn
20.01.2006

In einer Umfrage hat Morgan Stanley die Teilnehmer des Morgan Stanley German Property Day, (11. Januar 2006 in London) um ihre Einschätzungen bezüglich aktueller Entwicklungen am deutschen Immobilien-Kapitalanlagemarkt und zu ihren Erwartungen im Hinblick auf die Einführung von REITs in Deutschland (G-REITs) befragt. Insgesamt beteiligten sich an der Befragung 250 Kongressteilnehmer, unter ihnen 150 der führenden internationalen Immobilienaktieninvestoren.

Deutschland aussichtsreichster Markt in Europa

Zum ersten Mal seit langer Zeit ist Deutschland nach Einschätzung führender internationaler Immobilienaktieninvestoren der europäische Markt mit den besten Aussichten für das kommende Jahr. Von den befragten Teilnehmern des Morgan Stanley German Property Day sehen 40 Prozent Deutschland als den Markt an, der innerhalb der nächsten zwölf Monate die beste Performance erreichen dürfte. 24 Prozent betrachten das Großbritannien als den attraktivsten Immobilienmarkt. Deutlich weniger Befragte nannten Spanien (8 %), Italien (7 %), Frankreich (6 %) oder Schweden (2 %).






Quelle: Morgan Stanley Equity Research



Mit Blick auf den Frankfurter Büroimmobilienmarkt rechnen 37 Prozent der Befragten innerhalb des nächsten Jahres mit gleich bleibenden Renditen, 36 Prozent von ihnen erwarten sinkende Renditen. Von einem Anstieg der Renditen gehen nur 23 Prozent der Befragten aus.

Einzelhandelsobjekte neben Wohnimmobilien im Fokus

Die besten Ertragsaussichten am deutschen Immobilienmarkt während der nächsten drei Jahre sehen 30 Prozent der Befragten im Bereich Wohnimmobilien, dicht gefolgt von Einzelhandelsimmobilien, die von 28 Prozent am besten beurteilt wurden. 19 Prozent sehen bei Büroimmobilien die besten Chancen. Für 17 Prozent der Umfrageteilnehmer sind Industrie- und Logistikimmobilien das attraktivste Marktsegment. Damit geben die Investoren tendenziell defensiven Investments in weniger konjunktursensiblen und weniger volatilen Marktsegmenten wie Wohnen oder Einzelhandel den Vorzug. Doch auch Büroimmobilien spielen nach wie vor eine bedeutende, eventuell sogar wachsende, Rolle, so das Umfrageergebnis.

Bemerkenswert, so Morgan Stanley, ist der starke Anstieg der Wohneigentumsquote am deutschen Immobilienmarkt, mit dem viele Investoren innerhalb der nächsten fünf Jahre rechnen. Insgesamt erwarten mehr als 80 Prozent der Befragten, dass die Eigentumsquote in Deutschland steigen wird, während nur jeweils fünf Prozent mit einer konstanten bzw. unter das gegenwärtige Niveau von 42 Prozent sinkenden Eigentumsquote rechnen. 39 Prozent der Befragten gehen von einem Anstieg auf 45 Prozent aus. Weitere 28 Prozent rechnen mit einem Anstieg auf 50 Prozent, und 19 Prozent sogar damit, dass die Wohneigentumsquote auf 55 Prozent oder mehr steigt.

Deutsche Immobilienaktienanlagen in Portfolios stark untergewichtet

Während der Anteil Deutschlands am Bruttoinlandsprodukt der Eurozone rund ein Drittel beträgt, liegt der deutsche Anteil am Immobilienaktienmarkt (börsennotierte Immobilienaktiengesellschaften) der Eurozone nur bei rund neun Prozent. Die Befragten wurden um eine Einschätzung gebeten, welchen Deutschland-Anteil sie innerhalb eines Portfolios von Immobilienaktien der Eurozone für ideal halten. Dabei plädierten mehr als vier Fünftel für einen Anteil von 20 Prozent oder mehr. 35 Prozent der Befragten würden sich für einen Deutschland-Anteil von 30 Prozent entscheiden, weitere acht Prozent der Befragten würden Deutschland in ihren Portfolios sogar mit 40 Prozent oder mehr gewichten.






Quelle: Morgan Stanley Equity Research



G-REITs

Die Befragten wurden von Morgan Stanley gebeten, die minimale Dividendenrendite zu nennen, die aus ihrer Sicht erreicht werden muss, damit G-REITs attraktiv sind. Dabei nannten knapp 70 Prozent der Befragten Mindestwerte von vier bis fünf Prozent. Elf Prozent gaben sogar an, sie rechneten mit Dividendenrenditen von mehr als fünf Prozent. Auf die Frage, welchen durchschnittlichen jährlichen Total Return sie innerhalb der nächsten fünf Jahre bei G-REITs erwarten würden, nannten gut die Hälfte der Befragten Werte zwischen sieben und acht Prozent. 15 Prozent der Befragten rechnen sogar mit mehr als acht Prozent, und nur sieben Prozent gaben an, sie erwarteten einen Total Return von weniger als sechs Prozent.

Erfolgskriterium Quellensteuerregelung

Ein entscheidendes Kriterium für die Attraktivität von G-REITs dürfte die Quellensteuerregelung für ausländische Investoren werden. Nach Auffassung von knapp zwei Dritteln der Befragten würde es die Attraktivität der G-REITs signifikant verringern, wenn ausländischen Investoren keine Möglichkeit eingeräumt würde, die auf ihre Dividenden erhobene Quellensteuer ganz oder teilweise zurückerstattet zu bekommen. Für weitere 20 Prozent würden G-REITs dadurch zumindest leicht an Attraktivität verlieren. 14 Prozent sahen in dem Fehlen einer solchen Möglichkeit gar ein grundsätzliches Hindernis.

Externes Management von G-REITs wäre für Investoren akzeptabel

Die Möglichkeit, dass G-REITs auf ein eigenes Management verzichten und extern gemanagt werden könnten, wäre für viele Investoren offenbar grundsätzlich akzeptabel. 30 Prozent der Befragten sehen keinen Attraktivitätsunterschied zwischen intern und extern gemanagten REITs. 34 Prozent der Befragten erwarten in diesem Fall nur geringe Attraktivitätseinbußen. Nur für 16 Prozent würde die Attraktivität der G-REITs deutlich leiden, wenn sie extern gemanagt würden. Lediglich drei Prozent betrachten dies sogar als „deal-breaker“. Weitere 17 Prozent der Umfrageteilnehmer haben keine klare Meinung zu diesem Thema.

Investoren tolerieren vergleichsweise hohe Fremdkapitalaufnahme

Mit Blick auf die Finanzierung von G-REITs zeigten sich die Befragten bereit, eine im europäischen Vergleich relativ hohe Fremdkapitalaufnahme zu tolerieren, so Morgan Stanley. Zwei Drittel der Befragten hielten Fremdkapitalquoten („Loan-to-Value“) von 55 bis 70 Prozent für akzeptabel, die meisten (34 % der Befragten) nannten Fremdkapitalquoten im Bereich von 60 bis 65 Prozent. Für 15 Prozent der Befragten dürfte die Fremdkapitalquote auch höher als 65 Prozent liegen.

Mehrheitsbeteiligung früherer Eigentümer am REIT relativ unproblematisch

Des Weiteren fragte Morgan Stanley die Immobilienexperten, inwieweit es die Attraktivität der G-REITs beeinflussen würde, wenn Unternehmen, die zuvor Eigentümer der in einen REIT eingebrachten Immobilien waren, mit einer Mehrheitsbeteiligung von 50 bis 75 Prozent an diesem REIT beteiligt wären. In diesem Punkt sind Investoren offenbar unterschiedlicher Auffassung. Etwa die Hälfte der Befragten sieht dadurch keinen Einfluss oder nur eine geringe Beeinträchtigung der Attraktivität. Größere Attraktivitätsverluste befürchten in diesem Zusammenhang 31 Prozent der Befragten. Weitere zehn Prozent sehen darin ein grundsätzliches Hindernis, und neun Prozent haben keine eindeutige Meinung dazu.

Identität von Mehrheitsaktionär und Hauptmieter kritisch beurteilt

Eindeutig kritisch beurteilen Investoren es, wenn ein 50 bis 75-prozentiger Eigentümer zugleich der Hauptmieter der im REIT gehaltenen Objekte wäre. Dies hätte in den Augen von knapp zwei Fünftel der Befragten einen signifikanten Attraktivitätsverlust zur Folge, für weitere 18 Prozent wäre es ein grundsätzliches Hindernis. 27 Prozent rechnen in diesem Fall mit leichten Attraktivitätsverlusten. Zwölf Prozent sehen keinen Unterschied, und nur vier Prozent haben keine eindeutige Meinung zu diesem Punkt.

Keine Verkaufswelle bei Offenen Fonds zu erwarten

Die angesichts der Probleme einiger Offener Immobilienfonds gelegentlich geäußerte Befürchtung, die Offenen Fonds würden in großem Umfang Immobilien abstoßen, wird von den Befragten offenbar nicht geteilt. Lediglich ein Zehntel erwartet forcierte Verkaufsaktivitäten der Fonds, um mit den Erlösen Anleger auszuzahlen, die ihre Fondsanteile zurückgeben wollen. 78 Prozent glauben dagegen, dass es nur selektive Verkäufe geben wird. Dabei begründen 43 Prozent der Befragten diese Meinung mit wachsender Zuversicht der Anleger angesichts von Erholungstendenzen am deutschen Investmentimmobilienmarkt. Die übrigen 35 Prozent derjenigen Befragten, die nur selektive Verkäufe erwarten, begründen dies mit der Erwartung, dass Offene Immobilienfonds in Investmentvehikel mit Closed-ended-Status überführt würden.



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Morgan Stanley Real Estate (MSRE) bietet Immobilienunternehmen sowie Investoren eine breite Palette von Dienstleistungen in den Segmenten Beratung, Finanzierung und Investment. Seit 1991 hat MSRE eigenen Angaben zufolge weltweit Immobilien im Wert von mehr als 52 Milliarden US-Dollar erworben. Derzeit verwaltet MSRE im Auftrag ihrer Kunden 29,3 Milliarden US-Dollar. (rmk)
Quelle: FONDS professionell
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Beitrag von kaalexs »

die öst. immoaktie meinl european land notiert ab heute an der wiener börse im fließhandel.
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Beitrag von kaalexs »

MEINL EUROPEAN LAND LTD. date/time change last


23.01.2006 11:41 -0,01 15,24
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Panik-Verkäufe bei Immobilienfonds

Beitrag von schneller euro »

iWatch:

"Nun ist er da, der Run-Fall, Panik-Verkäufe von Immobilienfondsanlegern häufen sich, so das EKIP-Team des "iWatch".

Von vielen befürchtet, von wenigen nur für möglich gehalten. Der Run von Anlegern zu ihren Hausbanken. Die große Mehrzahl der Investoren in offenen Immobilienfonds fordere derzeit Bargeld für den Verkauf von teilweise jahrelang unberührt in den Depots belassenen Fondsanteilsscheinen. Bereits im Dezember 2005 habe am "schwarzen Dienstag", auch noch ein 13., die Deutsche Bank ihren db Grundbesitz Invest schließen lassen. Für viele Marktbeobachter ohne erkennbaren Grund. Immerhin sei der Fonds 6 Milliarden Euro schwer gewesen.

Am Dienstag sei dann die Investmentgesellschaft KanAm mit der Schließung eines offenen Immobilienfonds gefolgt, dem am Donnerstag die Schließung des zweiten Fonds gefolgt sei. Insgesamt seien die beiden offenen Immobilienfonds 3,3 Milliarden Euro schwer gewesen. Damit würden nun über 9 Milliarden Euro Fondsvermögen nicht mehr in der Dispositionshoheit des Investors stehen, was immerhin 10 Prozent der Summe in Höhe von 90 Milliarden Euro in offenen Immobiliefonds investiertem Kapital entspreche.

...

Der Vorstandsvorsitzende der Immobilienbank Hypo Real Estate, Georg Funke, habe nun einen grundsätzlichen Konstruktionsfehler bei offenen Immobilienfonds ausgemacht. "Es ist ein Fehler, täglich handelbare Fonds mit Rücknahmegarantie mit Immobilien zu unterlegen, die eben nicht gerade liquide sind", habe er der Tageszeitung "Die Welt" (Freitagausgabe) gesagt. Am Ende müsse es zu einer Marktbereinigung kommen, bei der die Fonds in REITS umgewandelt würden, schlage Funke vor. Dann gebe es keine Rücknahmegarantie mehr und der Kunde trage das volle Verlustrisiko.

Dies trage er auch heute schon. Allerdings sei er mit den Verkaufsargumenten jahrzehntelang in dieses Anlageprodukt gelockt worden, dass er jederzeit seine Investition liquidieren könne. Wie bereits erwähnt könnten rund 10 Prozent der Anleger dies nun nicht mehr und müssten auf eine Neubewertung bzw. Wiedereröffnung der Fonds mindestens zwei bis drei Monate im Extremfall über zwei Jahre warten. Der Vorstandschef der Commerzbank, Peter Müller, mache bereits eine Systemkrise aus, deren Auswirkungen noch gar nicht in ihrer Gesamtheit einschätzbar seien. Der Gesetzgeber suche nun hektisch nach einem Ausweg, wie man den eingetreten Run-Fall in den Griff bekommen wolle.

Die Umwandlung der offenen Immobilienfonds-Anteile in REITS nach angelsächsischer Prägung scheine ein möglicher Ausweg. Wer als Anleger verkaufen möchte, könne dies dann jederzeit tun, vermutlich aber dann nur mit hohen Verlusten auf das ehemals eingesetzte Kapital.
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Börse Düsseldorf nimmt Handel von KanAm-Fonds wieder auf

Beitrag von schneller euro »

23.01.2006

Ab heute werden an der Börse Düsseldorf wieder die beiden KanAm-Fonds „Grundinvest“ (WKN: 679 180) und „US-Grundinvest“ (WKN: 679 181) gehandelt. Die beiden Fonds waren am Donnerstag bzw. am Dienstag vergangenen Woche von der Gesellschaft geschlossen und daher vom Handel an der Börse Düsseldorf ausgesetzt worden.

Anleger bekommen damit die Chance, Anteile dieser beiden Fonds zu kaufen und zu verkaufen. Allerdings, so die Börse Düsseldorf, müssen Anleger folgende Handelsregeln beachten:

Es gibt keine verbindlichen Ausführungsgarantien, Maximalspreads oder Stillhaltevolumen. Der Preis wird ausschließlich nach Orderlage, also nach Angebot und Nachfrage, festgestellt. Hierdurch kann es auch zu deutlichen Abweichungen auf den zuletzt veröffentlichten Preis der Fondsgesellschaft kommen. Anlegern wird daher dringend geraten, ihre Kauf- und Verkaufsorders immer zu limitieren (also keine Bestens- oder Billigst-Orders zu beauftragen) und die Preisentwicklung eng zu verfolgen
(Echtzeit-Kurse im Internet unter http://www.boerse-duesseldorf.de).

Quelle: FONDS professionell
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Aktuelle Einschätzung

Beitrag von schneller euro »

SEB, Kanam und einige anderen offene Immobilienfonds sind Top-Produkte, welche fundamental über jeden Zweifel erhaben sind.
Das Risiko resultiert auch nicht aus strukturellen Problemen, sondern aus der z.Z. herrschenden Verkaufspanik. Und diese könnte dazu führen, dass zwecks notwendiger Liquidätsbeschaffung Objekte unter Wert verkaufen werden müssen. Von Kanam wurde dies schon energisch dementiert, dort rechnet man sogar mit a.o. Erlösen.
Grundsätzlich würde ich aktuell in 3 Kategorien von off. Immobilienfonds unterscheiden:
1) Die schlechten, wie z.B. die Dekafonds, db-grundinvest, hausinvest, iii-fonds etc., welche von der Performance sowieso so weit hinterhinkten, dass Sie eh keine Investition mehr wert sind
2) Die strukturell gesunden und langfristig aussichtsreichen Fonds wie SEB, UBS Euroinvest und 3 Kontinente, Degi International, CS Euroreal, deren Performance durch die Verkaufspanik möglicherweise Schaden nehmen könnte aufgrund von kurzfristig erzwungenen Objektverkäufen unter Wert.
Wer sei Depot bei Ebase hat und diese Fonds jederzeit wieder kostenfrei ankaufen kann, der ist sicher nicht schlecht beraten, wenn er sich mal ein paar Tage von den Anteilen trennt und die weitere Entwicklung abwartet, bis der Pulverrauch sich verzogen hat.
3) Der Sonderfall Kanam Grundinvest: wie 2), nur mit dem Unterschied, dass dieser Fonds bereits von der Gesellschaft geschlossen ist, aber nun wieder börsenhandelbar ist. Wenn man den Aussagen von Kanam vertraut (a.o. Erlöse auch bei Notverkäufen), dann sollte man eigentlich bei den aktuellen Börsenkursen einsteigen und zukaufen. Aber natürlich gibt es da auch noch die alte Börsenregel mit dem fallenden Messer...
Momentan zeichnet sich möglicherweise eine Bodenbildung bei ca. 53 - 54 Euro ab, also ca. 3 - 5 % unter dem letzten Kurs der KAG.

Intradaychart Düsseldorf Kanam 679180

Intradaychart Hamburg Kanam 679180

Off. Immofonds an der Börse Hamburg
aaaaaaaaaa

Beitrag von aaaaaaaaaa »

Wie stehts eigentlich um die Immobilien-Dachfonds, die koennen doch nicht einfach die Ruecknahme von Anteilen aussetzen - oder? Angenommen, die Immofonds machen reihenweise dicht und dann geben die Leute Ihre Dachfondsanteile zurueck...?
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Rational irrationale Flucht aus Immobilienfonds

Beitrag von schneller euro »

FAZ:

"23. Januar 2006 Was leben wir doch in einer aufregenden Zeit: Kaum kommt die Finanzgemeinde einmal ein wenig zur Ruhe, schon brennt es wieder irgendwo, und alles läuft zusammen, um entweder das Feuer zu löschen oder aber um darüber zu sprechen.


In der vergangenen Woche waren es einmal mehr die offenen Immobilienfonds, welche die Ruhe der Fondsgemeinde störten - allmählich fängt man an, sich daran zu gewöhnen, daß in schöner Regelmäßigkeit irgendwo ein Immobilienfondsfeuer lodert.

Das Rationale im Irrationalen

Diesmal waren es die Fonds der Fondsgesellschaft Kan-Am, die Anlaß zur Aufregung boten: Nach einer umstrittenen Verkaufsempfehlung durch das Fondsanalysehaus Scope flohen die Anleger in Scharen aus den beiden Produkten von Kan-Am, obwohl die meisten Experten dazu keine Veranlassung sahen. Das Wort von einer Panik machte die Runde. Da muß man näher hinsehen: Sind Investoren irrationales Herdenvieh, nicht geschaffen, um auf Gottes Immobilienacker zu weiden?

Vielleicht nicht ganz, denn wie so oft trägt das Irrationale auch Züge des Rationalen - was es noch irrationaler macht. Der Sachverhalt ist eigentlich einfach: Indem immer mehr Anleger ihre Gelder aus den Kan-Am-Fonds abzogen, schadeten sie in der Masse sich selbst, denn diese Liquiditätsabflüsse führten zur Schließung der Fonds, die an für sich kerngesund sind. Wer allerdings noch rechtzeitig den Ausgang fand, hatte seine Schäfchen noch rechtzeitig ins Trockene gebracht - der Verkauf der Anteile war also dann rational, wenn man hoffen konnte, rechtzeitig auszusteigen.

Gedrängel am Notausgang

Nur in der Summe wurde dieses rationale Kalkül zur irrationalen Massenflucht. Vor allem für manche institutionelle Anleger war dieser Fluchtinstinkt äußerst rational: Was, wenn der Auftraggeber, dessen Geld man verwaltet, in der Zeitung von Schwierigkeiten des Fonds liest? Ein kurzer Anruf beim Vermögensverwalter mit der Frage, ob man denn davon betroffen sei, löst bei diesem eine Panik aus - niemand möchte seinem Auftraggeber sagen, daß Geld in Gefahr ist, sei die Gefahr auch noch so gering. Also raus aus dem Fonds, aber zackig. Für sich betrachtet recht rational: Man kann den Auftraggebern mitteilen, daß man von „der Sache” nicht betroffen sei. Individuell betrachtet rational, in der Summe verheerend.

Womit man bei den Anlegern wäre - auch sie unterlagen dem gleichen Kalkül: Schaffe ich es noch, vor den anderen aus der Tür rauszukommen, dann bin ich in Sicherheit. Daß man als Anleger damit zum einen möglicherweise auf die Leistung eines Fonds verzichtet, den man ja gerade wegen dieser Leistung gekauft hat, fällt unter den Immobilienfondstisch. Noch teurer wird die Flucht dadurch, daß man das nun flüssig gewordene Geld wieder investieren muß, was Zeit, Mühen und neue Ausgabeaufschläge kostet, welche sich der freundliche Bankberater liebend gerne auf sein Konto verbucht - möglicherweise der gleiche Bankberater, der dazu geraten hat, aus dem Fonds, den er dem Kunden noch im Sommer angedient hat, auszusteigen.

Von Investmentmücken zu Finanzkrisenelefanten

Auch die Medien unterlagen einer merkwürdigen Art der Rationalität: Je lauter und marktschreierischer diese vor dem Auszug aus den Fonds warnten, um so größer wurde dieser Exodus. Wäre das alles nicht passiert, wenn die Medien geschwiegen hätten? Mag sein, doch auch als Medienschaffender steht man in der Pflicht seinen Kunden gegenüber: Wenn sich da etwas anbahnt, was diese wissen müssen, so muß man es ihnen melden - und damit zur Erfüllung der eigenen Prophezeiung beitragen.

Diesem gleichen Mechanismus unterlag auch die Rating-Agentur Scope, die den ganzen Ärger angezettelt und den Stein ins Rollen gebracht hatte: Hätte sie schweigen und ihren Kunden damit Informationen vorenthalten sollen? Ebensowenig kann man dies wie im Falle der Medien verneinen, aber beiden - den Medien als auch Scope - kann man den Vorwurf machen, daß sie an der ein oder anderen Stelle aus eigennützigen Motiven aus einer Investmentmücke einen Finanzkrisenelefanten gemacht haben.

Es ist ein bitteres Lehrstück, das die Branche da gerade vorgeführt bekommt: Eine Mischung aus individueller Rationalität, eigennützigem Verhalten und dem, was Keynes einmal „animal spirits”, also Urinstinkte, nannte, kann ein Finanzsystem an die Grenzen seiner Belastbarkeit führen. Die einzige Hoffnung dabei ist, daß die Welt nach dieser Krise stabiler aussehen kann, nämlich dann, wenn wir Krisen als einen produktiven Zustand begreifen. Man muß ihnen nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen."
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schneller euro
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Verstöße gegen Wertpapierhandelsgesetz prüfen

Beitrag von schneller euro »

FAZ, 24.1.06:

"Die Bafin prüft unterdessen die Rolle des Fondsanalysehauses Scope, dessen Verkaufsempfehlung für den Kan-Am-Fonds die starken Mittelabflüsse aus den beiden Kan-Am-Produkten ausgelöst hatte. „Wir prüfen, ob möglicherweise einschlägige Verstöße gegen das Wertpapierhandelsgesetz vorliegen”, erklärte eine Sprecherin der Bafin. In Betracht käme dabei eine Prüfung nach Paragraph 34 b, wonach Finanzanalysen gewissenhaft und sorgfältig erstellt werden müssen.

Die Immobilienfondsgesellschaften haben am Montag von leicht erhöhten Mittelabflüssen gesprochen, die allerdings kein Problem für die Liquidität der Fonds darstellen. „Wir sehen nur eine leichte Erhöhung der Abflüsse, die aber kein Problem darstellt”, heißt es beispielsweise bei der Difa, der Immobilienfondsgesellschaft der Volks- und Raiffeisenbanken.

Liquiditätsquoten zwischen 20 und 30 Prozent

Auch bei der Degi, der Immobilienfondsgesellschaft der Allianz, und bei der CSAM Immobilien gibt man sich hinsichtlich der Mittelabflüsse gelassen: „In den vergangenen Tagen haben wir wie zuletzt bei der Schließung des Deutsche-Bank-Fonds erhöhte Mittelabflüsse gesehen, gehen aber aus heutiger Sicht davon aus, daß sich das wie das letzte Mal in ein paar Tagen beruhigt hat”, heißt es bei der CSAM Immobilien KG. Bei der Deka Immobilien, der Immobilienfondsgesellschaft der Sparkassen, spricht man ebenfalls von erhöhten Mittelabflüssen, verweist aber auf hohe Liquiditätsquoten zwischen 20 und 30 Prozent.

Der SEB Immoinvest, einer der Vorzeigefonds der Branche, hat den Angaben zufolge in den vergangenen Tagen deutliche Mittelabflüsse gesehen. Die Nettoliquidität des 5,5 Milliarden Euro schweren Fonds habe sich damit auf eine Milliarde Euro reduziert. Mit einer Liquiditätsquote von rund 20 Prozent liegt der Fonds allerdings deutlich über der gesetzlich geforderten Marke von fünf Prozent.

Spezielle Produkte für institutionelle Anleger

Ein Großteil der Abflüsse geht laut Barbara Knoflach, Geschäftsführerin der SEB Immoinvest, auf das Konto institutioneller Investoren: Vor der ersten Fondsschließung hätten Institutionelle rund 550 Millionen Euro in dem Fonds investiert, davon seien mittlerweile 370 Millionen Euro abgeflossen. Selbst wenn die Institutionellen auch die restlichen 180 Millionen Euro abziehen sollten, läge die Liquiditätsquote des Fonds immer noch bei rund 16 Prozent.

Gesellschaften wie die Degi oder die Difa versuchen das Problem zu hoher Mittelabflüsse von institutionellen Geldern aus den Fonds dadurch zu entschärfen, indem sie spezielle Produkte für institutionelle Anleger aufgelegt haben. Diese Produkte haben auch Vorkehrungen, um das Liquiditätsproblem, das den Kan-Am-Fonds zum Verhängnis geworden ist, zu entschärfen: Sie schreiben Kündigungsfristen sowie Rücknahmeaufschläge vor, wodurch die Liquiditätssteuerung der Fonds deutlich erleichtert wird.

Unterdessen gibt es für die Anleger, die in geschlossenen Fonds investiert sind, eine Möglichkeit, sich von den Fondsanteilen zu trennen: Sowohl die Börsen Berlin und Bremen als auch die Börsen Hamburg und Düsseldorf haben angekündigt, den Handel mit den Anteilen der beiden vom Handel ausgesetzten Kan-Am-Fonds wiederaufzunehmen. In Berlin und Bremen können Anleger auch die Anteile des ebenfalls geschlossenen Grundbesitz Invest handeln. Die Anleger seien inzwischen hinreichend über die Hintergründe der Liquiditätsprobleme der jeweiligen Fonds informiert, heißt es zur Begründung."
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schneller euro
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Merkur-Online, 24.01.06

Beitrag von schneller euro »

"... Grundsätzlich sollte niemand in Panik verfallen", sagt Karin Baur von der Stiftung Warentest. Auch das Bundesfinanzministerium gab eine Ehrenerklärung für offene Immobilienfonds ab: "Wir sehen gute Gründe dafür, dass die Anleger dem Produkt auch in Zukunft vertrauen können." Bei den Kan-Am-Fonds zeige die Überreaktion, wie nervös die Anleger seien. "Beide sind mit am besten gelaufen und selbst wenn sie Immobilien verkaufen müssen, erwarten Experten, dass das mit Gewinn möglich ist", so Baur.

Verkauf über die Börse wieder möglich
Hier steckt auch das Dilemma: Kommt es zu massenhaften Anteilsrückgaben, ist die gesetzlich vorgeschriebene Liquiditätsreserve schnell verbraucht. Das Fondsmanagement ist dann gezwungen, Immobilien zu verkaufen, was naturgemäß nicht von heute auf morgen geht. Daher hat es die Möglichkeit, den Fonds vorübergehend bis zu zwei Jahre zu schließen. "Nur wer das Geld kurzfristig braucht, sollte sich überlegen, ob er aussteigt", rät Keitel. Dabei muss er sich aber bewusst sein, dass er womöglich Verluste realisiert. Ansonsten sollte sich der Anleger ansehen, welche Rendite sein Immobilienfonds in den letzten Jahren gebracht hat.

Die Zusammensetzung des Immobilienvermögens entscheide über die Qualität des Fonds. Auch Baur hält Immobilienfonds für ausreichend sicher, so dass niemand deswegen verkaufen müsse. Die im Fonds vorhandenen Immobilien seien zudem als Sondervermögen auch im Falle eines Kollapses der Gesellschaft geschützt. Allerdings empfiehlt Baur, grundsätzlich nicht sein gesamtes Geld in dieses Brancheninvestment zu stecken, sondern Immobilienfonds nur als Beimischung neben Anleihen, Geldmarktfonds und breiter streuende Aktienfonds zu halten.

"Geschäftszweck der Fonds ist nicht mit Immobilien zu zocken, sondern kaufen, halten und verwalten", sagt Baur. Die privaten Anleger hätten das schon richtig verstanden. Allerdings würden Immobilienfonds als "Parkmöglichkeit" von Geldern missbraucht - vor allem von institutionellen Anlegern. Angeblich haben Banken in großem Stil aus den Grundinvest Gelder abgezogen. Aber auch die vorübergehend geschlossenen Immobilienfonds können Anleger über ein Wertpapier-Depot verkaufen. An den Börsen Berlin, Hamburg und Düsseldorf werden ab heute wieder die beiden Kan-Am-Fonds gehandelt, in Berlin auch der Grundbesitz-Invest der Deutschen Bank. Auch sei es möglich, Fondsanteile zu beleihen"
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Immobilien Dachfonds

Beitrag von schneller euro »

aaaaaaaaaa hat geschrieben:Wie stehts eigentlich um die Immobilien-Dachfonds, die koennen doch nicht einfach die Ruecknahme von Anteilen aussetzen - oder? Angenommen, die Immofonds machen reihenweise dicht und dann geben die Leute Ihre Dachfondsanteile zurueck...?

->
Z.Z. gibt es ja nur einen reinrassigen Immo-Dachfonds, nämlich den noch recht jungen "Stratego Grund". Dieser ist bisher so performanceschwach, dass er ein Schattendasein fristet. Gut vorstellbar, dass es hier zu Problemen wegen Mittelabflüssen kommen wird.

Der DJE Real Estate ist ein Mischfonds aus off.Immofonds und Immobilienaktien. Die größten Positionen waren zuletzt AXA Immoselect, SEB Immoinvest und CS Euroreal. Bisher gibt es keine Kommentare und auch (noch) keine Antworten auf Anfragen. Ich vermute aber mal, dass man hier die ganze Angelegenheit ruhig und gelassen regeln wird und nichts am Bestand verändert.

Der Sauren Defensiv hielt zeitweise auch über 50% Anteile an off. Immobilienfonds. Von dritter Seite habe ich diesbezgl. folgende Auskunft gelesen:
"Reduziert wurden vor allem die beiden Kanam-Fonds.
Der Anteil am Kanam -Grundinvest sank von 11 auf 5,5% und im Kanam US-Fonds von 9,5 auf 5,4%.
Ich hab vor zwei Tagen lange mit Sauren bezüglich der Problematik telefoniert; dabei wurde klar herausgestellt, dass die Reduzierung absolut nichts mit der Qualität der Fonds zu tun habe (insbesondere von der Qualität der Kanam-Fonds seien sie nach intensiven Gesprächen mit den Fondsmanagern nach wie vor überzeugt), vielmehr hätten sie genau eine solche Panik als möglich erachtet und deshalb den Anteil an Immobilienfonds vorsichtshalber deutlich reduziert; die 10% Restanteil an beiden Kanam-Fonds sähen sie sehr entspannt und wären davon überzeugt, dass der Verkauf von einigen Immobilien zur Liquiditätsbeschaffung aufgrund der Verkaufserlöse sogar zu einer Steigerung der Anteilswerte führen werde."
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