Rolling-Discount-Zertifikat ein Auslaufmodell?

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schneller euro
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Rolling-Discount-Zertifikat ein Auslaufmodell?

Beitrag von schneller euro »

In Zeiten hoher impliziter Volatilität emittierte
die UBS Investmentbank erstmals Rolling
Discountzertifikate. Innerhalb kürzester Zeit
konnten die neuen Rollings gegenüber den
Basisindizes DJ-EuroStoxx50 und DAX eine
deutliche Outperformance erwirtschaften.
Mit der nachhaltigen Kurserholung der Aktienmärkte
ging die implizite Volatilität drastisch
zurück. Durch den Volarückgang reduzierten
sich auch die Verkaufserlöse der monatlich
geschriebenen Calls, die ja maßgeblich für die
Performance der Rolling-Discounts verantwortlich
sind. Im vergangenen Jahr verzeichneten
die Rollings gegenüber den Basisindizes
generell eine Underperformence. Sind die
Rollings deshalb ein Auslaufmodell?
Keinesfalls! Wer sich ein „normales“ Discountzertifikat
kauft, kann von einem Volaanstieg
nicht mehr profitieren. Ganz im Gegenteil: ein
Volaanstieg wirkt sich negativ auf die Performance eines
klassischen Discountzertifikates vor dessen Laufzeitende aus.
Da der Ertrag eines Rolling-Discountzertifikates wegen der
monatlichen Roll-Over-Transaktionen permanent vom aktuellen
Volatilitätsniveau abhängt, wird der Inhaber eines Rollings in
Zeiten steigender Volatiliät gegenüber dem Investment im Basisindex
mit ziemlicher Sicherheit eine deutliche Überrendite erzielen
– und das bei wesentlich geringerer Schwankungsbreite als beim
Basisinvestment.
Auch der kürzlich erfolgte Markteintritt der Citigroup in dieses
interessante Marktsegment ist ein Indiz dafür, dass Rollings noch
lange nicht abzuschreiben sind.
(Artikel aus: Zertifikatereport 10/05)
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