Russland bietet zwölf Prozent mit gebremstem Risiko

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The Ghost of Elvis
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Russland bietet zwölf Prozent mit gebremstem Risiko

Beitrag von The Ghost of Elvis »

FINANZ-TREFF:

Wenn es einen Aktienmarkt gibt, der sich von dem sukzessive steigenden Ölpreis nicht verrückt machen lassen muss, dann ist das ohne Zweifel die Börse Moskau. Als größter Ölförderer der Welt profitiert Russland nämlich – ganz im Gegensatz zu den meisten anderen Nationen - von den auf immer höherem Preisniveau sprudelnden Ölquellen. Kein Wunder, dass die großen russischen Indizes im Einklang mit dem Ölpreis von einem Rekord zum nächsten eilen. So sprang der fünfzig Werte umfassende Leitindex RTS zu Wochenbeginn ebenso auf ein neues Allzeithoch wie der RDX-Index, der sich auf die Londoner Notierungen der russischen Werte bezieht. Und auch der lediglich aus sieben Werten bestehende RTX, der von der Wiener Börse auf Basis der Moskauer Notierungen ermittelt wird, liegt nur knapp unter seinem im April 2004 erreichten Höchststand.

Investoren, die vom russischen Aktien-Boom profitieren wollen, müssen aber trotzdem auf die vielen kleinen Unterschiede der verschiedenen Indizes achten. Dabei fällt der RTS-Index als Investitionsobjekt schon mal aus, da sich sämtliche Derivate auf den RTX oder den RDX beziehen. Und bei diesen beiden ist wichtig zu wissen, dass der Gasriese Gazprom nur in London, nicht aber in Moskau notiert wird. Aus diesem Grund wird die Aktie beim RTX nicht mit berücksichtigt, während sie beim RDX zu den Schwergewichten zählt. In der Performance hat sich dies zuletzt so ausgewirkt, dass der „D“-Index inklusive Gazprom mit einem Plus von knapp 40 Prozent auf Jahressicht besser abschnitt hat, als das Gegenstück mit „T“. Ohne den Energie-Riesen reichte es „nur“ für einen Zuwachs von gut 30 Prozent. Dafür gelang dem RTX-Index allerdings in den vergangenen drei Jahren mit einem Plus von fast 140 Prozent, eine deutliche Outperformance gegenüber dem RDX, der sich in diesem Zeitraum verdoppelte.

Der Blick auf die langfristigen Charts zeigt aber für beide Indizes relativ einheitlich, dass die Kurse regelmäßig in Wellen verlaufen. Nach starken Kursanstiegen kam es regelmäßig zu heftigen Gewinnmitnahmen, die danach zumeist wieder von einer noch stärkeren Rallye abgelöst wurden. Für prozyklische Trader ist dies das optimale Szenario, allerdings nur zu dem Zeitpunkt, wo gerade ein neuer Trend beginnt, der sich dann zumindest bislang herrlich „traden“ ließ. Aktuell befinden wir uns aber mittendrin im Aufwärtstrend und kaum einer weiß, wie lange dieser noch anhält und wann es zur nächsten Korrektur kommt.

Interessanter erscheint daher momentan der Kauf von Discount-Zertfikaten, die auf Grund der vergleichsweise hohen Volatilität der russischen Börsen attraktive Zielrenditen generieren. Bei einer Laufzeit bis Ende kommenden Jahres winkt bei RTX-Discountern der Deutschen Bank eine Rendite von bis zu zwölf Prozent (p.a.). Sie wird erreicht, wenn der Index, der aktuell bei gut 1.326 Punkten notiert, am Ende zumindest die Marke von 1.200 Zählern verteidigt hat. Es bleibt also ein Risikopuffer von knapp zehn Prozent (DB6BMK).

Nun sind zehn Prozent Puffer in einem Markt wie dem in Russland natürlich auch schnell mal aufgezehrt, weswegen die Wahl niedrigerer Caps sich am Ende vielleicht doch als die bessere Wahl erweist. Die konservativsten Lösung wäre ein Discounter mit Cap bei 800 Punkten, bei dem es noch eine Zielrendite von knapp 4,7 Prozent gibt. Nicht eben viel für ein Russland-Engagement, aber dafür gibt es auch ein einigermaßen beruhigendes Sicherheitspolster von fast 40 Prozent (WKN DB0ETN). Zu beachten ist bei allen Papieren, dass der Index in US-Dollar berechnet wird und die Performance deshalb durch Entwicklungen am Devisenmarkt maßgeblich mit beeinflusst werden kann.
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schneller euro
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RDX (Deep) Bonus Zertifikat

Beitrag von schneller euro »

Wer direkt in Russland investieren möchte und trotzdem einen gewissen Risikopuffer haben will, für den ist das
RDX (Deep)Bonus-Zertifikat von ABN AMRO
interessant. Aktuell liegt das Zerti ca. 5% ÜBER der Bonus-Barriere, was dann auch dem maximal möglichen Verlust entspräche, vorausgesetzt die Untergrenze bei 560 Punkten im RDX wird in den nächsten 3 Jahren nie unterschritten.
Besagter Indexstand wurde zuletzt Anfang 2003 erreicht.
Der größte Unterschied zwischen RDX und RTX besteht übrigens darin, daß im o.g. RDX mit ca. 26% Gazprom stark gewichtet, welche im RTX gar nicht enthalten ist.
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