Fondsmanagerwechsel beim Fidelity Magellan

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schneller euro
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Fondsmanagerwechsel beim Fidelity Magellan

Beitrag von schneller euro »

08.11.2005
"Laut einem Bericht des US-Branchendienstes „MarketWatch“ scheidet der Fondsmanager des legendären 52,5 Milliarden-schweren Magellan-Fonds von Fidelity, Robert Stansky, aus dem Unternehmen aus. Er managte den Fonds beinahe ein Jahrzehnt lang und verlässt gleichzeitig nach 22 Jahren das Unternehmen. Sein Nachfolger wird Harry Lange, ebenfalls ein langjähriger Fondsmanager bei Fidelity.
Schlechte Performance des Magellan-Fonds
Hauptgrund für den Wechsel sei die schlechte Performance: Der Magellan-Fonds, der für neue Investoren geschlossen ist, erzielte in den letzten drei Jahren (per 30. September 2005) eine Performance von 13,9 Prozent, seine Benchmark hingegen, der S&P 500 Index, weist eine Performance von 16,7 Prozent auf.
Zudem sei seit September der Magellan-Fonds, der schon vom legendären Investor Peter Lynch und vom Fidelity-Aufsichtsratsvorsitzenden gemanagt wurde, nicht mehr der größte Fonds innerhalb der Fidelity-Gruppe, sondern Contrafund, der ein Vermögen von 55,7 Milliarden US-Dollar verwaltet.
„Wechsel war längst überfällig“
Bob Stansky hätte bei einer Telefonkonferenz gemeint, er habe sein Bestes gegeben. Auch betonte er, dass er nicht auf Wunsch von Fideltiy aus dem Unternehmen ausscheidet, im Gegenteil, Stephan Jonas, Geschäftsführer der Fidelity Management & Research Co., wolle für Stansky eine neue Position im Unternehmen finden.
Einige Analysten meinten jedoch, dass ein Wechsel längst überfällig war. „Es ist spät, aber besser zu spät als nie“, wird Jim Lowell, Herausgeber des unabhängigen „Fidelity Investor“-Newsletters in Massachusetts, im Artikel zitiert. „Es ist ganz klar, Bob Stansky war einfach nicht fähig für den Magellan-Fonds eine Outperformance zu erzielen“, so Lowell weiter.
Neuer Manager setzt mehr auf Mid-Caps
Der neue Fondsmanager Harry Lange konnte seine Qualifikationen bei Fidelity bereits unter Beweis stellen: Mit dem Capital Appreciation Fund, der 7,1 Milliarden US-Dollar verwaltet, erzielte er hervorragende Performances. Lange hätte jedoch noch nie im Laufe seiner Karriere einen Fonds mit einem so hohen Volumen gemanagt, schreibt Market Watch. Einige Analysten gehen davon aus, dass der neue Fondsmanager seinen „go-anywhere“ Investmentstil wohl reduzieren werden müsse, um den Magellan erfolgreich zu verwalten.
John Bonnanzio, Herausgeber des unabhängigen Newsletters “Fidelity Insight” meinte, er werde Magellan aufgrund des Fondsmanagerwechsels höher stufen. Gleichzeitig betonte er, dass unter dem neuen Fondsmanager Lange der Magellan-Fonds ein „sehr, sehr schwieriger Fonds“ sein werde. Er werde mehr auf Mid-Caps setzen, die Stansky jedoch stets vermied, so Bonnanzio.
Lange fühle sich geehrt den Fonds zu übernehmen: Er habe stets einen sehr flexiblen Investment-Stil verfolgt, was auch für den Magellan-Fonds wichtig sei. Er werde sowohl in Growth- und Valuewerte investieren, aber auch in Unternehmen unterschiedlicher Größe."
Quelle: fondsprofessionell
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