Was gefällt ist die starke Gewichtung von außereuropäischen Regionen, zuletzt u.a. mit über einem Drittel EM`s.
Weniger erfreulich ist die, gerade in 2006, doch sehr hohe Vola:
1 Jahres Chart Carmignac Inv. und MSCI World
Quartalsbericht I/06:
"In unserem Anlagebericht von Dezember 2005 hieß es: „Das
Wachstum, das nun die Schwellenländer übernommen haben,
treibt die Rohstoffpreise in die Höhe und übt gleichzeitig Druck auf
die Arbeitskosten aus. (...) Diese gewaltige Verschiebung der
Kaufkraft zugunsten von Lohnempfängern in den Schwellenländern
ermöglicht ihrerseits ein synchrones, nicht inflationäres und damit
dauerhaftes weltweites Wachstum.“ Die Synchronisierung des
weltweiten Wachstums ist mittlerweile in dem Ausmaß gegeben,
daß der internationale Währungsfonds nun mit einer Stabilisierung
des Wachstums der Weltwirtschaft bei 4,6 bis 4,8% rechnet.
Kann diese Stabilisierung der Wirtschaftsaktivitäten auf einem
solchen Niveau, das es in der Nachkriegszeit noch nicht gegeben
hat, zu Inflationsdruck führen und damit die Nachhaltigkeit des
weltweiten Wirtschaftswachstums gefährden? Wir bezweifeln
dies. Die Dynamik der Kräfte, die der Gleichgewichtsfindung des
weltweiten Wirtschaftswachstums zugrunde liegen, erstickt die
Lohnforderungen der Arbeitnehmer in den Industrieländern,
während ihre Kaufkraft durch die beständige Erhöhung der
Rohstoffpreise, die durch die Verbraucher in den Schwellenländern
angetrieben wird, geschwächt wird.
Auf der anderen Seite sind wir um so besorgter im Hinblick auf die
Gefahr für die Bewertung von Vermögenswerten durch ein
mögliches Versiegen der Liquidität, das durch dieses Mehr an
wirtschaftlichen Aktivitäten verursacht werden könnte. Wie wir im
Bericht zu Carmignac Patrimoine bereits erwähnt haben, ist
sowohl in Japan als auch in Europa eine Geldverknappung zu
verzeichnen, in zwei Regionen, in denen in den letzten Jahren ein
Überfluß an Liquidität herrschte. Hierdurch haben sie erhebliche
Käufe von Vermögenswerten auf der ganzen Welt stimuliert,
insbesondere seitens der spekulativen Fonds mit hoher
Verschuldung.
Die Auflösung dieser empfindlichen, verschämt als
„Carry Trades“ bezeichneten Positionen läuft zur Zeit, ist aber erst
zum Teil vollzogen. Die Rentenmärkte, die seit fünf Jahren von
kurzfristigen Spargeldern auf der Suche nach Anlagemöglichkeiten
getragen werden, könnten ebenfalls unter einer relativen
Verknappung dieser Liquidität leiden, auch wenn das Ausbleiben
von Inflationsdruck ihre Anleger im Hinblick auf die reale Rendite
ihres Vermögens beruhigen dürfte. Wir verfolgen sehr genau den
Anstieg der langfristigen Zinssätze, der sich seit Ende März
abzeichnet und dessen Fortsetzung sich unausweichlich auf die
Risikoprämie der Aktienmärkte niederschlagen würde.
Wir sind jedoch der Auffassung, daß dieses Risiko einer
restriktiveren Geldpolitik nicht überschätzt werden sollte. Zunächst
einmal scheint uns aus den im Bericht zu Carmignac Patrimoine
genannten Gründen das Ende der geldpolitischen Straffung in den
USA nicht mehr weit zu sein. Dann verbieten die strukturellen
Schwächen der Volkswirtschaften in Europa und Japan in diesen
Regionen einen zu restriktiven geldpolitischen Kurs. Und
schließlich schaffen die USA, Japan und Europa heute nur noch ein
Viertel der weltweiten Geldmenge. Mittlerweile sind es die
Schwellenländer, allen voran China, die, indem sie erhebliche
Handelsüberschüsse mit den Industrieländern erzielen, den größten
Teil der Währungsreserven ansammeln, die – solange sie nicht neu
verwendet werden – nichts anderes als großzügige
Lieferantenkredite sind.
Anlagestrategie
Auch wenn wir seine Tragweite relativieren, ist das Risiko einer
Liquiditätsverknappung ein bestimmendes Element für die in den
kommenden Wochen stärker belasteten Märkte. Darüber hinaus
kann die Wahrnehmung einer relativen Abschwächung der
amerikanischen Wirtschaft zahlreiche Anleger beunruhigen, die von
einer anhaltenden Stärke anderer geographischer Regionen
überzeugt werden wollen.
Die angemessenen Bewertungsniveaus
der Märkte – Kurs-Gewinn-Verhältnisse von 12,6 in Europa und 15,3
in den USA – können etwaige Turbulenzen jedoch durchaus
auffangen. Die aktuelle Zusammensetzung des Portfolios zielt darauf
ab, sowohl die Effekte von Befürchtungen abzuschwächen, die
kurzfristig wieder aufleben könnten, und gleichzeitig weitgehend von
den Vorteilen des laufenden weltweiten Ausgleichs zu profitieren.
An der Strategie einer systematischen Absicherung des
Dollarrisikos wird festgehalten. Eine Verengung der Spreads
zwischen den Sätzen in den USA und Europa muß zur Fortsetzung
des Dollar-Rückgangs beitragen, der im November letzten Jahres
eingesetzt hat.
Bedeutende Gewichtung im Rohstoffsektor im weiteren
Sinne – Energie, Grundmetalle, Gold (46,2%), deren
Preissteigerungen in erster Linie von der Dynamik der
Schwellenländer abhängen. Auch wenn dieses Thema durch die
instabile Präsenz spekulativer Fonds belastet wird, bildet es vor
allem eine grundlegende Wahl im Zentrum der weltweiten
Gleichgewichtsfindung.
Das knappe Angebot an Rohstoffen und die
zunehmende Nachfrage nach ihnen rechtfertigen bedenkenlos das
höhere Maß an Volatilität, das dieses Thema dem Fonds verleiht,
um so mehr, als es ihn gegen die Risiken einer echten Überhitzung
schützt, an die einige Anleger glauben. Im Energiesektor (29,8%)
haben wir Schlumberger in die Liste der im Fonds bereits
vertretenen Dienstleister aufgenommen, um in stärkerem Maße
von der Suche nach Erdöl im Universum der Schwellenländer zu
profitieren. Wir haben unsere Positionen in Cameco, dem
weltweit führenden kanadischen Produzenten von Uran, verstärkt
und Gewinne bei Cnooc mitgenommen, dem chinesischen
Ölproduzenten, bei dem wir riskante Entscheidungen durch die
Muttergesellschaft befürchten.
Die Position von Goldminen (11,1% des Portfolios) wurde
überarbeitet, indem Barrick Gold, das von seiner
Absicherungsstrategie belastet wird, die verhindert, daß das
Unternehmen in vollem Umfang von der Goldpreissteigerung
profitiert, veräußert wurde und indem die beiden kanadischen
Gesellschaften Goldcorp und Yamana Gold hinzugekauft wurden.
Die erste wurde ausgewählt, weil sie sehr geringe
Produktionskosten hat, ihre Produktion nicht abgesichert ist und
weil sie über Reserven in Ländern verfügt, die als sicher angesehen
werden. Die zweite zeichnet sich durch ein vielversprechendes
Produktionsprofil sowie durch ein gutes Management aus.
Grundmetalle machen nunmehr fast 6,5% des Portfolios
aus, nachdem die Linien Alcoa und Inco verstärkt und Phelps
Dodge neu aufgenommen wurden. Wir sind nach wie vor der
Auffassung, daß dieser Sektor an den Börsen nicht korrekt
bewertet ist. In den Prognosen werden die Ergebnisse wie auch die
künftigen Metallpreise unterschätzt. Darüber hinaus werden die
Reserven in den Bewertungen nur unzureichend berücksichtigt.
Dort, wo der Faktor Knappheit am augenfälligsten ist, schenkt man
ihm keine Bedeutung.Die Schwellenländer, einschließlich Rohstofftiteln,
werden auf einem hohen Niveau gehalten (33%). Der
Aufschwung des Konsums und das Entstehen einer Mittelklasse in
den Schwellenländern gehören zu den Grundzügen unserer
makroökonomischen Überlegungen. Abgesehen vom weiter unten
erwähnten Thema Banken ziehen wir Nutzen aus diesen positiven
Entwicklungen, indem wir unsere Positionen in der Distribution
verstärken: Lotte Shopping, die bedeutendste Kaufhauskette in
Korea, die zu Shinsegae, dem führenden Discounter, hinzukommt.
In Lateinamerika haben wir Submarino, das brasilianische
„Amazon“, aufgestockt.
Banken, die an der Entwicklung des Konsums in den
Schwellenländern beteiligt sind oder von der Reflation in
Japan profitieren (16,5% des Portfolios). Wir befreien uns auf
diese Weise von verschiedenen amerikanischen Risiken und nutzen
gleichzeitig die Kräfte des Ausgleichs in Richtung der
Schwellenländer oder die Dynamik der Neubewertungen der
Börsen, die mit der Reflation in Japan einhergeht: Japanische
Banken werden von Zinserhöhungen profitieren und bilden damit
eine stark diversifizierende Anlage, während der Rest der Welt sich
Sorgen über möglicherweise bevorstehende Zinserhöhungen
macht. Die japanischen Positionen wurden beibehalten, und
thailändische Banken (Kasikorn, Bangkok Bank) angesichts der
ungewissen politischen Situation im Lande verringert.
Unternehmen im Umstrukturierungsprozeß (10%), deren
Verhalten von unserem Szenario einer Fortsetzung der
Gleichgewichtsfindung entkoppelt ist und die darüber hinaus von
einer möglichen Abschwächung der Energiepreise
profitieren können. Trotz der anhaltend hohen Rohölpreise im
Laufe dieses Quartals hat dieses Thema bereits einen positiven
Beitrag zur Performance des Fonds geleistet. Die amerikanischen
Fluggesellschaften Continental und US Airways wurden
aufgestockt. Unter den Automobilbauern wurde der Anteil von
Renault erhöht, während Fiat neu hinzugekommen ist. "