Mutiges antizyklisches Handeln erhöht den Gewinn!
Verfasst: 25.01.2006 16:32
Und der Herdentrieb kostet Rendite!
ZUM START in ein neues Jahr zählen gute
Vorsätze in allen Lebensbereichen. Inwieweit
sie tatsächlich eingehalten werden,
steht auf einem anderen Blatt. So fragt sich
auch mancher Privatanleger im Rahmen einer
persönlichen kritischen Rück- und Vorschau:
Was ist strategisch verbesserungsbedürftig?
Da bietet sich eine neue Studie des
Instituts für Asset-Management
der Technischen Hochschule Aachen unter
Leitung des bekannten Anlageexperten Rüdiger
von Nitzsch an.
Das Fazit kann nur lauten: Abkehr
vom Herdentrieb. Keine Aktien kaufen, wenn die
Titel schon teuer und hoch bewertet sind! Einsteigen,
so lange die Kurse im Keller liegen! Wem es gelingt,
seine Aktienquote zumindest konstant zu halten,
schneidet besser ab als die Masse. Wer entgegen dem Herdentrieb
handelt, dessen Rendite fällt höher aus. Es lohnt sich, die Theorie der „Wertinvestoren“ umzusetzen, die Aktien in Anlehnung an
Warren Buffett nur ordern, wenn sie niedrig bewertet sind. Nitzsch beobachtete die Investments deutscher Privatanleger von 1989
bis 2003. Seine Untersuchungen ergaben: Wer mit einer durchschnittlichen Aktienquote von 50% zyklisch, gemäß dem Trend handelte, machte aus 1.000 EUR immerhin 2.582 EUR und erzielte pro Jahr eine Rendite
von 7,0%. Eine durchgehend konstante Aktienquote erbrachte 3.022 EUR bzw. eine Rendite von 8,2%. Wer antizyklisch bei hohen Kursen die Aktienquote verringerte und bei niedrigen Kursen aufstockte, verminderte sein Risiko und steigerte die Rendite jährlich auf 10,6%. Mag eine solche Strategie auch theoretisch überzeugen, das antizyklische Verhalten „buy low, sell high“ umzusetzen, fällt im Börsenalltag schwer. Dazu meint Nitzsch: „Die Gründe liegen sowohl in der menschlichen Psyche als auch im Produktmarketing der Investmentbranche. Es werden stets solche Finanzprodukte offensiv vermarktet, die in der momentanen Phase gut gelaufen sind.“ So hat auch die Versicherungsbranche nicht gegen den Herdentrieb investiert. In der Hausse lag ihr Aktienanteil bei gut 20%. Erst nach Platzen der Spekulationsblase wurde die Aktienquote drastisch zurückgefahren. Sie liegt derzeit lediglich bei rund 10%. Die großen Versicherer wie auch viele Privatanleger haben einen Großteil der Rallye seit Frühjahr 2003 verpasst.
Interessant erscheint folgende Beobachtung:
Eine jährliche Depotanpassung gegen den Herdentrieb
führt zur deutlichen Outperformance.
Dreimonatige und noch kürzere Umschichtungen
verbessern das Ergebnis nur geringfügig, fressen doch die Transaktionskosten die zusätzliche Rendite meist
auf. Aktienexperte R. von Nitzsch hält deutsche
Aktien für kaufenswert. Er ermutigt mit folgenden Worten:
„Auf lange Sicht fahren Wertinvestoren immer besser.“
Eine im Handelsblatt abgedruckte Analyse über
die favorisierten Branchen für 2006 ergibt:
Technologie: 19%, Industrie: 17%, Medien:
15%, Pharma: 13,5%, Auto: 12,5%.
Aus Börse am Sonntag 02/06
ZUM START in ein neues Jahr zählen gute
Vorsätze in allen Lebensbereichen. Inwieweit
sie tatsächlich eingehalten werden,
steht auf einem anderen Blatt. So fragt sich
auch mancher Privatanleger im Rahmen einer
persönlichen kritischen Rück- und Vorschau:
Was ist strategisch verbesserungsbedürftig?
Da bietet sich eine neue Studie des
Instituts für Asset-Management
der Technischen Hochschule Aachen unter
Leitung des bekannten Anlageexperten Rüdiger
von Nitzsch an.
Das Fazit kann nur lauten: Abkehr
vom Herdentrieb. Keine Aktien kaufen, wenn die
Titel schon teuer und hoch bewertet sind! Einsteigen,
so lange die Kurse im Keller liegen! Wem es gelingt,
seine Aktienquote zumindest konstant zu halten,
schneidet besser ab als die Masse. Wer entgegen dem Herdentrieb
handelt, dessen Rendite fällt höher aus. Es lohnt sich, die Theorie der „Wertinvestoren“ umzusetzen, die Aktien in Anlehnung an
Warren Buffett nur ordern, wenn sie niedrig bewertet sind. Nitzsch beobachtete die Investments deutscher Privatanleger von 1989
bis 2003. Seine Untersuchungen ergaben: Wer mit einer durchschnittlichen Aktienquote von 50% zyklisch, gemäß dem Trend handelte, machte aus 1.000 EUR immerhin 2.582 EUR und erzielte pro Jahr eine Rendite
von 7,0%. Eine durchgehend konstante Aktienquote erbrachte 3.022 EUR bzw. eine Rendite von 8,2%. Wer antizyklisch bei hohen Kursen die Aktienquote verringerte und bei niedrigen Kursen aufstockte, verminderte sein Risiko und steigerte die Rendite jährlich auf 10,6%. Mag eine solche Strategie auch theoretisch überzeugen, das antizyklische Verhalten „buy low, sell high“ umzusetzen, fällt im Börsenalltag schwer. Dazu meint Nitzsch: „Die Gründe liegen sowohl in der menschlichen Psyche als auch im Produktmarketing der Investmentbranche. Es werden stets solche Finanzprodukte offensiv vermarktet, die in der momentanen Phase gut gelaufen sind.“ So hat auch die Versicherungsbranche nicht gegen den Herdentrieb investiert. In der Hausse lag ihr Aktienanteil bei gut 20%. Erst nach Platzen der Spekulationsblase wurde die Aktienquote drastisch zurückgefahren. Sie liegt derzeit lediglich bei rund 10%. Die großen Versicherer wie auch viele Privatanleger haben einen Großteil der Rallye seit Frühjahr 2003 verpasst.
Interessant erscheint folgende Beobachtung:
Eine jährliche Depotanpassung gegen den Herdentrieb
führt zur deutlichen Outperformance.
Dreimonatige und noch kürzere Umschichtungen
verbessern das Ergebnis nur geringfügig, fressen doch die Transaktionskosten die zusätzliche Rendite meist
auf. Aktienexperte R. von Nitzsch hält deutsche
Aktien für kaufenswert. Er ermutigt mit folgenden Worten:
„Auf lange Sicht fahren Wertinvestoren immer besser.“
Eine im Handelsblatt abgedruckte Analyse über
die favorisierten Branchen für 2006 ergibt:
Technologie: 19%, Industrie: 17%, Medien:
15%, Pharma: 13,5%, Auto: 12,5%.
Aus Börse am Sonntag 02/06