Ohne Telekom waere der DAX schon ueber 8000!

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Papstfan
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Ohne Telekom waere der DAX schon ueber 8000!

Beitrag von Papstfan »

" Alfred Junker, Hauck & Aufhäuser: DAX 8000 – und keiner hat’s gemerkt!

Der DAX von 2000 ist nicht der DAX von 2006
Viele Anleger, die bisher den Aktienmärkten ferngeblieben sind, fragen sich angesichts der inzwischen eingetretenen Korrektur, ob sich ein Einstieg bei DAX-Unternehmen auf ermäßigtem Niveau lohnt. Mit 5680 Punkten liegt der DAX deutlich unter seinem Höchststand von 2000. Dies vor dem Hintergrund, dass die kumulierten DAX-Unternehmensgewinne 2006 mit erwarteten 442 Euro pro Aktie etwa 80 Prozent über den Gewinnen von 1999 liegen. Eine vermeintlich einfache Entscheidung also.

Analysiert man die Zusammensetzung und Performance-Entwicklung der einzelnen Unternehmen im DAX jedoch im Detail, dann wird deutlich: Der DAX von 2000 ist nicht der DAX von 2006, ein simpler Rückschluss auf ein noch bestehendes Kurspotenzial ist nur bedingt zulässig.

Großes Revirement bei den DAX-Unternehmen
Von den insgesamt 30 Titeln sind sechs Titel mit so bekannten Namen wie Degussa, Dresdner, HypoVereinsbank, Karstadt, Mannesmann und Viag aufgrund von Übernahmen nicht mehr auf dem DAX-Kurszettel. Mit Altana, Continental, Deutsche Börse, Deutsche Post, Hypo Real Estate und Infineon sind sechs neue Unternehmen (Epcos hatte ein "Zwischenspiel") hinzugekommen. Ingesamt wurde ein Fünftel der alten DAX-Welt ausgetauscht.

Auch die Branchengewichtungen innerhalb des DAX haben sich durch das Revirement der Unternehmen, vor allem aber durch die unterschiedliche Performance der Sektoren deutlich verschoben. Der DAX ist heute wesentlich zyklischer und zinssensitiver als im Jahr 2000. Dies liegt vor allem an dem um 30 Prozentpunkte geringeren Gewicht der weitgehend konjunkturunabhängigen Telekommunikationsunternehmen, während die zyklischen Sektoren auch aufgrund ihrer sehr guten Performance seit 2000 an Gewicht gewonnen haben.

Für das gesunkene Gewicht des Telekom-Sektors war zum einen das Ausscheiden von Mannesmann und Viag, zum anderen die schlechte Performance der Telekom-Aktie, die immer noch unter ihrem Höchststand liegt und damit als Schlusslicht aller DAX-Titel fungiert, verantwortlich. Die zinssensitiven Titel Banken, Versicherungen und Versorger haben – dank der enormen Performance der Versorger – an Bedeutung gewonnen, mit der Deutschen Börse ist ein weiterer Finanztitel hinzugekommen.

DAX im historischen Vergleich günstig bewertet
Die Gewinne pro Aktie der 30 DAX-Unternehmen sind von 2000 bis 2005 von 294 auf 389 Euro deutlich gestiegen, das durchschnittliche KGV bewegt sich auf Basis der 2006er-Gewinnschätzung mit 13 signifikant unter dem Niveau der Bewertung in 2000 (KGV von 33). Eliminiert man die Kursgewinnbewertungen der Übertreibungsphase 1999 bis 2001 ergibt sich seit 1996 ein Bewertungsdurchschnitt von 14,5. Damit ist der DAX im historischen Vergleich als günstig bewertet anzusehen.

Bei der Frage, wie viel Potenzial noch im DAX steckt, ist sicherlich ganz maßgeblich, wie die weitere Gewinnentwicklung der Unternehmen eingeschätzt wird. Hier ist mit ins Kalkül einzubeziehen, dass außerordentliche Gewinne, die in der Vergangenheit auch steuerlich motiviert über Beteiligungsverkäufe realisiert wurden, nicht mehr in dem Maße zur Verfügung stehen. Die Unternehmen haben mittlerweile schlanke Strukturen.

Rationalisierungseffekte auf der Kostenseite sind zudem kaum mehr zu erwarten. Es kommt deshalb in erheblich stärkerem Maße auf das Volumens- und Ertragswachstum an, das heißt auf die weitere konjunkturelle und Zinsentwicklung, zumal der DAX, wie festgestellt, zyklischer und zinssensitiver geworden ist. Positiv ist der Effekt aus der Unternehmenssteuerreform.

Telekom und Versicherer verzerren das Bild
Von den 24 DAX-Unternehmen, die bereits im März 2000 bei einem DAX-Stand von über 8000 Bestandteil des Index waren, haben bereits 13 Titel ihren Höchststand wieder erreicht oder teilweise erheblich überschritten. Hervorzuheben sind insbesondere Schering, RWE und E.On, die ihren Kurswert verdoppelt haben. Von den sechs DAX-Aufsteigern sind weitere vier bereits auf Allzeithoch. Deutliche Underperformer sind neben der Telekom vor allem die Versicherer. Die deutliche Underperformance der ehemaligen Schwergewichte im DAX verzerrt das Bild.

Läge allein der Kurs der Telekom auf dem Niveau von 2000, stünde der DAX heute bei deutlich über 8000! Die Performance der DAX-Unternehmen war also durchaus sehr viel besser als der DAX dies dem oberflächlichen Betrachter signalisiert. Festzuhalten bleibt: Der DAX von 2006 ist mit dem DAX von 2000 nur bedingt vergleichbar.

Die Rahmenbedingungen haben sich deutlich verändert
Der DAX hat sich aber nicht nur in seiner Zusammensetzung geändert, es haben sich auch die Rahmenbedingungen für die DAX-Unternehmen verändert. Während der Aktienmarkt in den vergangenen Jahren in starkem Maße durch eine expansive Geld- und Zinspolitik und deutlich zweistellige Wachstumsraten bei den Unternehmensgewinnen getrieben wurde, befindet sich der Markt jetzt in einer Übergangsphase.

Die Konjunktur wird sich voraussichtlich, ausgehend von den USA, abschwächen. Viel wichtiger ist jedoch, dass mit einem ersten Zinserhöhungsschritt in Japan die Phase expansiver Notenbankpolitik weltweit ihr Ende findet. Die zuvor totgeglaubte Inflation erweist sich als viel vitaler als noch vor kurzem angenommen. Mehr Zinserhöhungsschritte, als viele Marktteilnehmer derzeit annehmen, sind bis ins Jahr 2007 hinein nicht auszuschließen. Denn die Notenbanken wissen: Ein späterer Zinssenkungsschritt ist schneller umzusetzen, als eine ins Laufen gekommene Inflationsentwicklung zu bremsen ist.

Wir bezahlen heute die Rechnung für eine viel zu lange, expansiv ausgerichtete Geldpolitik in den USA. Hohe Kurzfristzinsen sind aber Gift für die Aktienmärkte. Wer fünf bis sechs Prozent Zinsertrag risikolos vereinnahmen kann, wird das erheblich höhere Risiko an den Aktienmärkten nicht eingehen wollen. Vor allem wird dem sogenannten Hot Money, das bisher starker Treibsatz für die Märkte war, mehr und mehr der Boden entzogen.

Das Risiko für die Aktienmärkte sehen wir weniger in der konjunkturellen Entwicklung. Eine Rezession halten wir für extrem unwahrscheinlich. Auch die Entwicklung der Unternehmensgewinne sehen wir weiterhin als robust an. Der DAX hat Potenzial. Wenn die Notenbanken die Inflation schnell unter Kontrolle bekommen, ist mittelfristig auch ein DAX-Stand von 8000 Punkten keine Illusion. "

Quellen-Vermerk: fundresearch.de
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Beitrag von oegeat »

hahaha ja wäre wenn und ohne MLP die man vor dem Splitt rein nahm bei 10.000.- :shock: denn als man von 100 auf ünter 10 ging war man im Dax ! und dann flog man raus zu dem bei 90 ging ich mit dem Vorstand damals für Österreich eine Wette ein ! Das es unter 10 gehen wird ...... die ich gewann :D

hier MLP
Der Gewinn liegt im Einkauf. Alles wird besser, man muss nur warten können !

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