Die Abhängigkeit vom Star-Fondsmanager ist riskant!

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The Ghost of Elvis
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Die Abhängigkeit vom Star-Fondsmanager ist riskant!

Beitrag von The Ghost of Elvis »

Papstfan hat geschrieben: Schlechte Nachrichten von Gartmore: :(
" ......Der angeschlagene britische Vermögensverwalter Gartmore hat sich zum Verkauf angeboten. Wie das HB berichtet, wurde die Investmentbank Goldman Sachs als Berater für eine Fusion oder einen Verkauf der Firma beauftragt.
Die Probleme bei Gartmore haben bereits im April angefangen, als die Firma ihren Starmanager und Aktienspezialisten Guillaume Rambourg suspendieren musste, weil dieser gegen interne Vorschriften verstoßen haben soll. Rambourg und Roger Guy hatten gemeinsam den wichtigsten Hedgefonds des Unternehmens gemanagt. Nun müsse auch Guy seinen Job aufgeben, sagte Gartmore-Chef Jeffrey Meyer....."
quellen-vermerk: portfolio-int.
handelsblatt: Die Abhängigkeit vom Star-Fondsmanager ist riskant.............
Anfang des Jahres gewannen Roger Guy und Guillaume Rambourg, die Star-Manager der Gartmore Group, den Preis für den Europäischen Fonds des Jahres. Nur zehn Monate später sind beide beim Vermögensverwalter nicht mehr an Bord - und das Unternehmen erwägt, sich selbst zum Verkauf zu stellen. Der Absturz verdeutlicht die Problematik für den Anleger........zeigt der steile Absturz von Gartmore laut Analysten auch die Verletzlichkeit von Vermögensverwaltern, die zu sehr von ihren "Star-Händlern" abhängig sind. "Wenn wir uns in einen Fonds von Roger Guy einkaufen, dann tun wir das wegen seines Talents und nicht wegen der Firma, für die er arbeitet........"
k9
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Beitrag von k9 »

Die Vorgänge bei Gartmore können einem schon ein wenig Angst
einjagen.
Zum einen ist man mit weit über 20 Mrd. verwaltetem Vermögen
von den Kleinen nicht gerade der kleinste, zum anderen hat man
über viele Jahre konstant gute Ergebnisse liefern können (z.B.
Continental Europe, Latin America).
Wie sehr das alles an eine einzige Person gebunden zu sein scheint,
sieht man gerade.

An andere gute Boutiquen mag ich da gar nicht denken .......

....... ist das Starmanager-Risiko für die Fonds-Branche das
was den Zerti-Leuten ihr Emittenten-Risiko ist ?


Gruß k-9
Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
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Fondsfan
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Beitrag von Fondsfan »

....... ist das Starmanager-Risiko für die Fonds-Branche das
was den Zerti-Leuten ihr Emittenten-Risiko ist ?


Definitiv nein, denn dem Managerwechsel können
wir uns entziehen, indem wir bei einem Wechsel den
Fonds verkaufen.

Beim Emi-Risiko hast Du die Verschlechterung der
Bonität und damit des Kurses des Zertis oft so, daß
Du erst nach dem Kursverlust reagieren kannst.
k9
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Beitrag von k9 »

@Fondsfan

Die Frage war nicht wirklich ernst gemeint.

Allerdings wollte ich sehr wohl darauf aufmerksam machen, dass man
sich auf unsicherem Terrain bewegt wenn man sich bei seinen Investments
in kleine, gut gemanagte Fonds von ebenso kleinen und agilen Boutiquen
allzu sehr auf der sicheren Seite wähnt.

Und genau das machen wir hier doch alle.

Es ist doch eher dir Regel als die Ausnahme, dass solche Investments
sehr, um nicht zu sagen extrem personengebunden sind. Das bleiben sie
auch dann, wenn das schon viele Jahre gut geht und keiner mit einem
Weggang der zentralen Figur rechnet - siehe Gartmore.

Carmignac, Erhardt, Lingohr, früher mal Klein (First Private), Tulloch
(First State) ...... die Reihe kann beliebig fortgesetzt werden.

Gruß k-9
Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
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slt63
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Beitrag von slt63 »

Die Gefahr besteht m.E. am ehesten. solange gute Leute nicht "Ihre eigene Bude" haben.
Bei Leuten, die Ihre eigene Firma haben (Lingohr, Erhardt, Pesarini...) halte ich das Risiko für relativ gering. Aber auch die können verunfallen, erkranken, sich mit Compagnons zerstreiten...oder einfach zu alt werden (Erhardt z.B hat bzgl. letzterem ja schon "vorgesorgt") .
Papstfan
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Beitrag von Papstfan »

Liste der
Fondsmanager des Jahres
bei das Investment
viele grosse Namen, aber nur wenige die jetzt auch noch zu den Besten gehoeren
ora et labora!
Kato
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Beitrag von Kato »

dje und french sind die einizigen, die immer noch top sind.

kato
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Beitrag von k9 »

Kato hat geschrieben:dje und french sind die einizigen, die immer noch top sind.

kato
..... wenn man ausschließlich obige Liste als Grundlage für eine solche Aussage
nimmt.
Ich denke mal, auf den zweiten Blick gibt es schon ein paar mehr, die dauer-
haft gute Leistungen bringen ..... ich denke da z.B. an Tulloch.

Gruß k-9
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BOERSEN-RAMBO
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Beitrag von BOERSEN-RAMBO »

Die neuen STAR-FONDSMANAGER:

"........
Das Fondsmanager Rating im Juni 2011 in Deutschland habe sieben Aufsteiger ins AAA-Rating ergeben. An erster Stelle finde sich Joergen Hartmann mit dem DWS Europe Convergence Bonds. Der Fonds sei seit dem 14.02.2000 auf dem Markt und aktuell in Deutschland zum Vertrieb zugelassen. Er habe eine 3-Jahres Performance von +7,03 Prozent p.a. und eine 5-Jahres Performance von +6,74 Prozent p.a. erreicht.
Der Fonds investiere vor allem in Renten mitteleuropäischer Beitrittsländer und nutze hauptsächlich die Lokalwährungs-Märkte. ......
An zweiter Stelle der Aufsteiger finde sich Sreejith Banerji (MR 1,11) mit dem Vontobel Fund Gl Trend Future Resources I EUR. Der Fonds sei seit dem 17.11.2008 auf dem Markt ....... Vermögen des Teilfonds werde weltweit zu mindestens zwei Drittel in Aktien, aktienähnlichen übertragbaren Wertpapieren, Genussscheinen und Partizipationsscheinen usw. sowie in einem untergeordneten Masse in Aktienoptionsscheinen von Unternehmen investiert, die im Bereich von Future Resources tätig seien. Der Sektor Future Resources befasse sich dabei mit den beiden Hauptthemen Alternative Energien (z.B. Wind, Solar oder Bio-Brennstoff) und Ressourcenverknappung (z.B. bei Rohstoffen, Produktinnovationen, Wassersäuberung, Forstwirtschaft, Agrikultur etc.).
Bis höchstens ein Drittel des Vermögens des Teilfonds könne weltweit in Aktien, aktienähnlichen übertragbaren Wertpapieren, Genussscheinen und Partizipationsscheinen usw. sowie in Wandel- und Optionsanleihen von Unternehmen investiert werden, die nicht dem erwähnten Anlageuniversum entsprechen würden. Bis 10 Prozent des Vermögens des Teilfonds könnten außerhalb der oben beschriebenen Anlageuniversen angelegt werden.

Platz drei und vier würden vom Fondsmanagerteam Didier Bouvignies und Philippe Chaumel (MR 1,11) mit dem Elan Selection Europe C belegt. Der Fonds sei am 28.08.2009 aufgelegt worden und aktuell in Deutschland und der Schweiz zum Vertrieb zugelassen. Er habe eine 3-Jahres Performance von +3,84 Prozent p.a. und eine 5-Jahres Performance von +3,16 Prozent p.a. erreicht.

Ihnen folge auf Platz fünf der Fondsmanager Wahid Chammas (MR 1,02), der sich für den Janus Europe I EUR Acc verantwortlich zeichne. Der Fonds sei seit dem 28.11.2008 auf dem Markt und aktuell in Deutschland, Österreich und der Schweiz zum Vertrieb zugelassen. Regionaler Schwerpunkt der Anlagepolitik sei Europa.

An der nächsten Stelle finde sich Robert Smith (MR 1,02) mit dem Baring German Growth Trust EUR Acc (ISIN GB0008192063/ WKN 940132). Der Fonds sei seit dem 29.08.2000 auf dem Markt und aktuell in Deutschland, Österreich und der Schweiz zum Vertrieb zugelassen. Er habe eine 3-Jahres Performance von +5,27 Prozent p.a. und eine 5-Jahres Performance von 6,84 Prozent p.a. erreicht.
Das Anlageziel des Fonds sei die Erzielung eines langfristigen Kapitalzuwachses durch die Anlage in Aktien deutscher Unternehmen.

Den siebten und damit letzten Platz der Aufsteiger ins AAA-Rating im Juni 2011 belege Ewald Dür (MR 0,96) mit dem LGT Bond Fund Global (EUR) I1 (ISIN LI0021089029/ WKN A0EAB4). Der Fonds sei am 29.04.2005 aufgelegt worden und aktuell in Deutschland, Österreich und der Schweiz zum Vertrieb zugelassen. Er habe eine 3-Jahres Performance von +11,93 Prozent p.a. und eine 5-Jahresperformance von +6,57 Prozent p.a. erreicht.
Die Benchmark des Portfolios sei der J.P. Morgan Global Government Bonds Index in Euro. Durch die Vermeidung von Unternehmens- und Schwellenmarktanleihen seien Währungen, Duration, Kurve und inflationsgeschützte Papiere die Hauptquelle für die Ertragsgewinnung.
......"

gelesen bei Fondscheck
Und Gott fragte die Steine : "Wollt Ihr PANZERGRENADIERE werden ?"
Aber die Steine antworteten : "Nein Herr, wir sind nicht hart genug !"
Papstfan
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Beitrag von Papstfan »

Threadneedlezu den neuen Aufgaben von Dave Dudley

fondsweb:
"....Seit 1. April 2013 ist David Dudding nach Angaben der Fondsgesellschaft neuer Fondsmanager des Threadneedle Lux Global Focus Fund (A0DPBA, 974979).
Dudding ist seit dem Jahr 1999 bei Threadneedle. Der als Starmanager gehandelte Investmentstratege verwaltete lange Zeit bis zu seiner Staffelübergabe an Mark Heslop den überaus erfolgreichen Threadneedle European Smaller Companies. Dudding hat einen Abschluss in Zeitgeschichte und Europäischer Politik aus Oxford. ....."

vielleicht kann mir irgend wann jemand erklaeren, warum diese Star-Fondsmanager alle moeglichen und unmoeglichen Abschluesse haben, nur nicht in VWL, BWL oder anderem, was etwas mit Wirtschaft und Finanzen zu tun hat?
ora et labora!
thallo
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Starfondsmanager in England?

Beitrag von thallo »

Ein Abschluss von Oxford oder Cambridge, egal was es ist, das zählt.
Ansonsten training on the job.
Mfg thallo
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drhc
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Beitrag von drhc »

Eine Studie von Prof. Zhou von der Universität Alaska. Zitate von fondsprof.:
" ... Wissenschaftler haben nun untersucht, ob solche Teams ein Portfolio tatsächlich besser durch die Wirren der Märkte steuern als Einzelkämpfer. Die Untersuchung zeigt, dass Solisten deutlich besser abschneiden... Je mehr Köpfe eine Steuerungsgruppe umfasst, desto mehr hinken diese Fonds hinterher.
Am schlechtesten schneiden Fonds ab, bei denen mehrere Manager unabhängig voneinander ihren Teil eines Gesamtportfolios steuern. Einzelmanager schlagen diese Gruppe um 1,3 Prozentpunkte pro Jahr. Zweier-Teams hinken hinter Einzelmanagern um 0,41 Prozentpunkte pro Jahr hinterher.
...
"Unsere Untersuchung unterstützt die Idee, dass es Starfondsmanager gibt", sagte Thomas Zhou, Wirtschaftsprofessor an der Universität von Alaska und Co-Autor der Studie, der "Financial Times". Die Forscher untersuchten die Wertentwicklung von 3.895 Publikumsfonds von 1990 bis 2012. Der Auswertung zufolge stellen Einzelkämpfer ein sehr viel konzentrierteres Portfolio zusammen. Solisten gehen größere Wetten ein. Teams hingegen neigen dazu, in der Gruppendiskussion ihre Überzeugungen zu verwischen.
Die Forscher kommen zwar auch zu dem Ergebnis, dass Solo-Fondmanager oft höhere Kosten produzieren als Teams. Dieser Vorteil wird jedoch von der besseren Performance mehr als aufgewogen. Professor Zhou gibt daher den Rat: "Wenn ein Manager einen Co an die Seite gestellt bekommt, sollte man den Fonds verkaufen."
..."
:!:
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lloyd bankfein
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Beitrag von lloyd bankfein »

wichtigste fondsmanagerwechsel 2016, beitrag bei morningstar
erwähnt werden: "....
1. Tanguy Le Saout (Pioneer Investments)
2. Henning Gebhardt (Deutsche Asset Management)
3. Rajiv Jain (Vontobel)
4. Allan Conway (Schroders)
5. Phil Milburn (Kames)
...."
meine Meinung: Rajiv Vain, die wichtigste Personalie. Vontobel hat ein Problem und viele Anleger werden den V. EM verkaufen. Jain gründet eigene Firma im heißen Fort Lauderdale, Florida
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drhc
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Beitrag von drhc »

Resultat einer Studie der Universität Hohenheim in Kooperation mit der Universität Köln und der Mason School of Business
zitat: " ... Fondsmanager mit einem Bruch im Lebenslauf erzielen bessere Erträge als andere. Allerdings beschränkt sich die Überperformance auf Manager, die in den Bereichen investieren, in denen sie zuvor beruflich tätig waren. ....
Einzelmanager erzielten dort eine signifikante Überperformance, wo sie zuvor berufliche Erfahrung gesammelt hatten. „Ein ehemaliger Arzt wählt zum Beispiel Pharma-Aktien mit einer deutlich höheren risikoadjustierten Performance aus“, erläutert Prof. Dr. Gehde-Trapp, Leiterin der Studie. Für die Studie untersuchten die Forscher gezielt das Alpha von Einzelmanagern und recherchierten die Lebensläufe. ..
Die Professorin empfiehlt Fondsgesellschaften dieses Wissen weiter zu nutzen: „Vor allem bei Sektorfonds kann man sicherlich mit einer Steigerung der Rendite rechnen, wenn ein solcher Spezialist im Team ist“.
Prof. Gehde-Trapp warnt allerdings davor, dass Branchenkenntnis nur dann von Nutzen ist, wenn Anleger die Branche verlassen haben. Wenn sie in Branchen investierten, in denen sie noch tätig sind, seien sie zu wenig selbstkritisch, die Ergebnisse daher meist sehr schlecht..." :!:

quellenvermerk: fundresearch

( Prof. Gehde-Trapp: Lehrstuhl für Risikomanagement an der Universität Hohenheim in Stuttgart. Schwerpunkte der Forschung: Marktmikrostruktur, Asset Management )
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The Ghost of Elvis
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kopiert aus Fundsmith Thread

Beitrag von The Ghost of Elvis »

schneller euro hat geschrieben:Aber: Citywire "... Der Gründer der britischen Boutique Fundsmith, Terry Smith... der zu einem der bekanntesten europäischen Fondmanagern zählt, bereitet seine Nachfolge vor. Zwar hat der von Citywire mit einem A-Rating ausgestattete Manager bislang noch keine konkreten Pläne, in den Ruhestand zu gehen. Trotzdem setzt sich der 68-Jährige nun für den Fall seines Rücktritts mit der Übergabe des Unternehmens auseinander..".
Fondsfan hat geschrieben:Ein erfolgreicher Manager, der sich nicht für unsterblich hält.
Das finde ich erfreulich und nicht negativ.
lloyd bankfein hat geschrieben:Das Thema kommt mir seeehr bekannt vor
Hier: viewtopic.php?f=13&t=4559&p=84739&hilit ... ger#p84739
Die Abhängigkeit vom Star Fondsmanager isr riskant :shock:
Fundsmith, Acatis, Quantex, Seilern, vielleicht Flossbach
Das Rentenalter naht 8)
Fondsfan hat geschrieben:@ lb
Einige der Leute dürften bereits deutlich über dem üblichen Rentenalter liegen.
Solange es denen Spaß macht und die Ergebnisse gut sind ist das doch nur positiv.
MarkyMark
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Re: Die Abhängigkeit vom Star-Fondsmanager ist riskant!

Beitrag von MarkyMark »

Starfondsmanager und ihr Alter lohnt eine eigene Untersuchung.

Und zwar habe ich 2008 vor Einführung der AbgSt in Fonds einiger Stars der damaligen Zeit investiert. Die meisten davon waren zufällig im Alter um oder über 60 gewesen. Heute sind mir nur zwei geblieben. Ein Manager ist verstorben, einer hat sich zur Ruhe gesetzt, die meisten haben an Nachfolger übergeben, aber die Performance war zuletzt meist nicht gut, auch die der Nachfolger nicht, so dass ich den Fonds verkaufte.
Mir scheint, dass bei guten Fondsmanagern irgendwann im Alter 60 - 65 ausnahmelos ein Performanceknick eintritt. Vielleicht hängt das damit zusammen, dass man mit zunehmendem Alter risikoaverser wird (Eingehen von Risiken ist Quelle von Outperformance) und in dem Alter Gedanken an die Firmenübergabe (meist Fondsboutique) und das Genießen des Lebensabends wichtiger werden als Risiken einzugehen.

Exemplarisch weise ich mal auf Carmignac hin oder man vergleiche die Performance von Buffet <60 und >60. Anderes Beispiel: Ich habe noch den Astrafonds von DJE (jetzt DJE Concept). Jens Ehrhardt hatte nach der Finanzkrise keine guten Jahren (zu vorsichtig, zuviel Asien statt USA), erst seit der Sohn den Fonds übernahm und in Wachstumsaktien ging läuft der wieder gut. An Jens Ehrhardts Markteinschätzung kann es nicht liegen, die ist nach wie vor top und er ist nach wie vor voll engagiert am Markt dran. Anderes Beispiel, der „Bondkönig“ Bill Gross, man schaue sich seine Performance in Abhängigkeit vom Alter an.

Ich kenne aber kein Beispiel, wo ein mittelmäßiger Manager im Alter von >60 doch noch weiterhin Lust hat und mit seiner großen langjährigen Erfahrung als großer Star rauskommt.
Tatsächlich investiere ich jetzt in keine Fonds mit Manager älter als 60 Jahre mehr. Obwohl ich Hendrik Leber schätze habe ich dem ehemaligen Junior-Co-Manager Henrik Muhle von Gane den Vorzug gegeben. Bin gespannt ob Bert Flossbach die Performance halten kann. Habe aber nur eine kleine Position.
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The Ghost of Elvis
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Beitrag von The Ghost of Elvis »

morningstar fragt:

Sollten Sie einem Fondsmanager zur neuen Gesellschaft folgen?

Die Antwort,
Zitat: .... Manager bei Neuanfängen oft erfolgreich!
Die meisten Fondsmanager, die ihr Unternehmen (freiwillig oder unfreiwillig) verließen, hatten eine attraktive Bilanz vorzuweisen, was es verlockend macht, ihnen in ihre neue Wirkungsstätte zu folgen........

In den ersten Jahren nach ihrem Neustart waren die Fondsmanager oft erfolgreich. Bei der Betrachtung von Dreijahreszeiträumen (im alten und erstes Jahr im neuen Unternehmen) lässt sich ein deutlicher Anstieg des durchschnittlichen Alphas von der alten Firma (0,67 %) zur neuen Firma (1,36 %) feststellen. Sowohl für den Vermögensverwalter als auch für den neuen Portfoliomanager gibt es starke Anreize, schnell gute Ergebnisse zu erzielen. Das neue Unternehmen stellt wahrscheinlich Ressourcen und Unterstützung bereit, um den Übergang erfolgreich zu gestalten.,,,,
Unsere Ergebnisse zeigen aber auch, dass dieser Erfolg oft nicht von Dauer ist. Der anfangs beobachtete Anstieg des Alphas verschwindet, wenn wir den Horizont verlängern und Fünfjahreszeiträume betrachten, in denen das durchschnittliche Alpha bei der alten und der neuen Firma im Großen und Ganzen ähnlich ist. Außerdem verwaltet der Manager immer mehr Geld, was möglicherweise das Alphapotenzial verringert.....

Vergangene Leistung sagt nichts über zukünftigen Erfolg aus
Ein weiterer interessanter Aspekt war die Betrachtung der Erfolgsquoten durch Messung des Anteils der Fondsmanager, die bei ihrem ersten Arbeitgeber ein positives Alpha erzielten und dieses auch bei ihrer neuen Firma beibehielten. Auf der Grundlage der Fünfjahresberichte wiederholten zwei Drittel (67 %) dieser "erfolgreichen Manager" ihre Leistung bei ihrer neuen Firma.

Ist das nicht ein Zeichen, dem Manager zu folgen? Nicht unbedingt. In der Statistik sind die Manager nicht berücksichtigt, die bei ihrem neuen Arbeitgeber keine Fünfjahresbilanz vorweisen können.
.......
Von den 335 Managern, die bei ihrem alten Unternehmen eine fünfjährige Erfolgsbilanz vorweisen konnten, waren 140 (42 %) nicht in der Lage, dies bei ihrem neuen Unternehmen zu erreichen. Die Einbeziehung dieser Manager senkt die Erfolgsquote auf 35 %. Außerdem wäre es für die Anleger eine sehr riskante Wette gewesen, den offensichtlichen Gewinnern allein aufgrund ihrer einstigen Erfolgsbilanz den Vorzug zu geben. Einem Drittel dieser erfolgreichen Manager gelang es nicht, ihren früheren Erfolg zu wiederholen.....

Zahlreiche akademische Studien sowie unsere Forschung bei Morningstar haben bewiesen, dass die vergangene Performance kein zuverlässiger Prädiktor für die zukünftige Performance ist. Könnte ein Wechsel des Managers eine Ausnahme darstellen? Das ist unwahrscheinlich. :?

Outperformance ist schwierig, und die Alphas der Manager waren in unserer Stichprobe bei weitem nicht linear zwischen den alten und den neuen Firmen angeordnet. Die statistischen Zusammenhänge, die wir fanden, waren bestenfalls dürftig. Mit anderen Worten: Das in der ersten Firma generierte Alpha erklärt nur einen geringen Teil der Schwankungen im später generierten Alpha.....

Zahlreiche akademische Studien sowie unsere Forschung bei Morningstar haben bewiesen, dass die vergangene Performance kein zuverlässiger Prädiktor für die zukünftige Performance ist. Könnte ein Wechsel des Managers eine Ausnahme darstellen? Das ist unwahrscheinlich.
Outperformance ist schwierig, und die Alphas der Manager waren in unserer Stichprobe bei weitem nicht linear zwischen den alten und den neuen Firmen angeordnet. Die statistischen Zusammenhänge, die wir fanden, waren bestenfalls dürftig. Mit anderen Worten: Das in der ersten Firma generierte Alpha erklärt nur einen geringen Teil der Schwankungen im später generierten Alpha......

Die Antwort, anders formuliert: im Prinzip ja, aber vielleicht doch eher nicht?!? :(

morningstar 2014: ... Hilfe, mein Fondsmanager ist weg!...." :shock:
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Barnaby Wiener

Beitrag von The Ghost of Elvis »

Es naht wieder einmal eine schwierige Entscheidung: Mfs Prudent halten oder verkaufen :?
schneller euro hat geschrieben: 27.11.2023 18:37 Zitat aus einer Meldung bei MFS:
"...2. März 2023 .... Es gibt Änderungen in drei unserer Portfoliomanagementteams.
... Zum 30. April 2024 wird Barnaby Wiener MFS verlassen und seine Verantwortung als einer der Portfoliomanager der MFS Managed Wealth, Prudent Capital und Prudent Wealth Strategien sowie seine Rolle als Chief Sustainability Officer des Unternehmens abgeben.
Deshalb werden der MFS Meridian® Prudent Wealth Fund und der MFS Meridian® Prudent Capital Fund mit Wirkung zum 30. April 2024 von David Cole, Shanti Das-Wermes und Edward Dearing gesteuert. Cole, Das-Wermes und Dearing sind seit 2016, 2022 und 2018 Mitglieder des Portfoliomanagementteams des MFS Prudent Capital Fund und seit 2023, 2022 und 2019 am Management des MFS Prudent Wealth Fund beteiligt.
Ebenfalls ab dem 30. April wird der MFS Meridian® Managed Wealth Fund weiterhin von Lead Portfolio Manager Rob Almeida sowie von Bill Adams, David Cole und Mike Roberge gemanagt. Almeida, Adams und Roberge sind seit Auflegung des Fonds im Jahr 2014 Mitglieder von dessen Portfoliomanagementteam. Cole gehört dem Team seit 2021 an.
Weil MFS großen Wert auf eine langfristige Nachfolgeplanung und Kontinuität legt, haben wir die Teams der Prudent Capital und Prudent Wealth Strategien in den letzten Jahren vergrößert...."

Wird interessant sein, zu sehen wie verschiedene Dachfondsmanager darauf reagieren
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Fondsfan
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Re: Die Abhängigkeit vom Star-Fondsmanager ist riskant!

Beitrag von Fondsfan »

"Es naht wieder einmal eine schwierige Entscheidung: Mfs Prudent halten oder verkaufen "

Ich bin schon vor geraumer Zeit bei dem Fonds ausgestiegen, weil m.E.
in Relation zu den propagierten Zielen die Vola mir jedenfalls zu groß war.
Zuletzt geändert von Fondsfan am 30.12.2023 19:29, insgesamt 1-mal geändert.
potter
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Re: Die Abhängigkeit vom Star-Fondsmanager ist riskant!

Beitrag von potter »

ich bin noch unsicher, was mich am meisten stört, ist, daß ein aktives Fondsmanagement sehen hätte müssen, was mit den Zinsen und den Immowerten passiert. Man hat nur beim Absturz zugesehen.
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Fondsfan
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Re: Die Abhängigkeit vom Star-Fondsmanager ist riskant!

Beitrag von Fondsfan »

potter hat geschrieben: 30.12.2023 19:14 ich bin noch unsicher, was mich am meisten stört, ist, daß ein aktives Fondsmanagement sehen hätte müssen, was mit den Zinsen und den Immowerten passiert. Man hat nur beim Absturz zugesehen.
Wenn das meine Meinung zu einem Fonds wäre, würde ich den sofort verkaufen.
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