J. Bär setzt in Zeiten von Zinserh. auf AssetBackSecurities

Anlageinstrumente, Asset Allocation, Portfoliotheorie, Diskussionen und wissenschaftliche Beiträge

Moderatoren: oegeat, The Ghost of Elvis

Antworten
Benutzeravatar
The Ghost of Elvis
Trader-insider Experte
Beiträge: 1749
Registriert: 12.06.2005 11:35
Wohnort: München Unterhaching

J. Bär setzt in Zeiten von Zinserh. auf AssetBackSecurities

Beitrag von The Ghost of Elvis »

Nach einer dreijährigen Phase der relativen Ruhe an der Leitzinsfront in Euroland, hat sich Ende November der Ton seitens der EZB deutlich verschärft. Eine Anhebung des Leitzinses im Dezember um mindestens 25 Basispunkte scheint laut aktuellem Julius Bär-FundWeek eine ausgemachte Sache zu sein. Darüber hinaus rechnen die Marktteilnehmer momentan damit, dass bis Frühjahr nächsten Jahres weitere Zinsschritte folgen und der Leitzins in Euroland dann bei 2.75 Prozent liegen wird.

[color=darkred][b]Für Besitzer festverzinslicher Anleihen bedeutete das deutliche Kursverluste[/b][/color]. So haben zum Beispiel zehnjährige Deutsche Bundestitel im Laufe der letzten beiden Monate einen Kursverlust von rund 3.5 Prozent erlitten. Dadurch wurde der Jahreskupon aufgezehrt.

Europäischer ABS Markt nicht betroffen
Die Käufer europäischer Asset Backed Securities (ABS) haben dieses Problem nicht, da der Markt zu mehr als 90 Prozent aus variabel verzinslichen Anleihen besteht, bei denen der Kupon regelmäßig an das aktuelle Zinsniveau angepasst wird. Daher treten Kursverluste aufgrund von Änderungen des allgemeinen Zinsniveaus hier nicht auf. Der Julius Bär ABS Fonds ist daher in Bezug auf das Durationsrisiko mit Geldmarktfonds vergleichbar.

Fokus auf Bonitätsprämien
Die Vergleichbarkeit mit Geldmarktprodukten endet allerdings, mit dem Blick auf die Bonitätsrisiken. Der ABS Fonds ist bestrebt, eine möglichst stabile Zusatzrendite im Vergleich zu Geldmarktfonds zu erzielen. Letztere sind nahezu ausschließlich in Titel investiert, die mit AAA bewertet sind. Im Gegensatz dazu, umfasst das Bonitätsspektrum des ABS Fonds den gesamten Investmentgradebereich. Das heißt, es werden Titel mit Ratings zwischen AAA und BBB erworben.

Investmentuniversum
Im Vergleich zu anderen Fonds, die Bonitätsrisiken eingehen, hat der ABS Fonds drei große Vorteile: Erstens steht ein größeres Investmentspektrum zur Verfügung als zum Beispiel bei Corporate Fonds. Denn es wird außer in Unternehmensanleihen auch in andere Assetklassen wie zum Beispiel Leasingverträge, Kreditkartenforderungen, gewerbliche Hypothekarkredite und staatliche Forderungen investiert. Zweitens ist der Diversifikationsgrad bereits auf der Ebene der Einzelinstrumente sehr hoch, da ABS durch hunderte, oft auch tausende von Einzelforderungen besichert sind. Drittens können die jeweiligen Aktiva in jeder gewünschten Qualität erworben werden. So ist es beispielsweise möglich, Emerging Market Aktiva, die in Form eines ABS verbrieft werden, in beliebigen Ratingklassen (AAA –B) und Währungen zu erwerben. Möglich wird dies durch sehr fortgeschrittene Strukturierungstechniken, die bis vor einigen Jahren nur wenigen großen institutionellen Investoren vorbehalten waren. (dnu)
Quelle: FONDS professionell
Antworten