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Moderator: oegeat
-
sed
Hallo Turon, 
Es ist eine sehr gute Artikel. Aber nachdem Ich alles durchgelesen habe, habe ich mich gefragt, Ob Ich was dazu gelernt habe. Die Antwort war leider negativ. Weil, Die haben DAS geschrieben, was Ich hier ganze zeit predige. "Fed hat keine andere wahl als den Markt mit Geld zu überschwemmen" sonst kommt es unweigerlich zum Rezession. "WIE" der das machen will, "ist mir egal". Ich muß als Börsianer nicht alles, bis jeder kleinster detail wissen. Es reicht vollkommen, wenn Ich zusammenhänge eigenemassen verstehen kann.
Das beste, was mann in der Börse machen kann.
-taub werden für Börsengerüchte (Jüngster Beispiel, letzte Woche)
-taub werden gegenüber Äußerungen von Politikern (Schröder hat gesagt "T-Aktie ist ne gute Aktie
)
-mißtrauisch werden gegenüber Börsenbriefen und Börsenzeitschriften. ( das kennen wir ja alle)
-mißtrauisch auf Empfehlungen von Banken und Marklen reagieren.
- mißtrauisch werden gegenüber Unternehmensmeldungen. ( Sun gibt gewienwarnung. Und nachdem der Kurs sich halbiert hat, will es eigene Aktien zürückkaufen. Ts,ts)
-hellhörig werden für ganz bestimmte "Zahlen" und "Fakten".
Nun, was sind dieser Zahlen und Fakten (Signale fürs einstieg). Die Formel ist.
Zinssenkung + Niedrigere Rohstoffpreise + Sinkende Goldpreis = Hause.
Für defensiv veranlagte Börsianer gilt noch, das 200-Tage Linie nachhaltig nach oben durchgebrochen werden könnte. Ich meine, das die erste und zweite Signal gegeben wurde. Auf die dritte Signal (sinkende Goldpreis) müssen wir noch warten.
Ich bin sehr Offensiv veranlagter Börsianer und handele sofort nach erster Signal (manchmal sogar vorher). >>>Es ist mir lieber, 20% verlust hinnehmen als denen Kurse hinterher zu rennen<<<<. Ich kann damit sehr gut leben, weil der Börse bei mir nur eine Hoby ist. so nach der Motto,
"in der Börse kriegt jeder Recht. Mann muß nur lange genug daran festhalten"
viele grüße an dich und andern
sed
Es ist eine sehr gute Artikel. Aber nachdem Ich alles durchgelesen habe, habe ich mich gefragt, Ob Ich was dazu gelernt habe. Die Antwort war leider negativ. Weil, Die haben DAS geschrieben, was Ich hier ganze zeit predige. "Fed hat keine andere wahl als den Markt mit Geld zu überschwemmen" sonst kommt es unweigerlich zum Rezession. "WIE" der das machen will, "ist mir egal". Ich muß als Börsianer nicht alles, bis jeder kleinster detail wissen. Es reicht vollkommen, wenn Ich zusammenhänge eigenemassen verstehen kann.
Das beste, was mann in der Börse machen kann.
-taub werden für Börsengerüchte (Jüngster Beispiel, letzte Woche)
-taub werden gegenüber Äußerungen von Politikern (Schröder hat gesagt "T-Aktie ist ne gute Aktie
) -mißtrauisch werden gegenüber Börsenbriefen und Börsenzeitschriften. ( das kennen wir ja alle)
-mißtrauisch auf Empfehlungen von Banken und Marklen reagieren.
- mißtrauisch werden gegenüber Unternehmensmeldungen. ( Sun gibt gewienwarnung. Und nachdem der Kurs sich halbiert hat, will es eigene Aktien zürückkaufen. Ts,ts)
-hellhörig werden für ganz bestimmte "Zahlen" und "Fakten".
Nun, was sind dieser Zahlen und Fakten (Signale fürs einstieg). Die Formel ist.
Zinssenkung + Niedrigere Rohstoffpreise + Sinkende Goldpreis = Hause.
Für defensiv veranlagte Börsianer gilt noch, das 200-Tage Linie nachhaltig nach oben durchgebrochen werden könnte. Ich meine, das die erste und zweite Signal gegeben wurde. Auf die dritte Signal (sinkende Goldpreis) müssen wir noch warten.
Ich bin sehr Offensiv veranlagter Börsianer und handele sofort nach erster Signal (manchmal sogar vorher). >>>Es ist mir lieber, 20% verlust hinnehmen als denen Kurse hinterher zu rennen<<<<. Ich kann damit sehr gut leben, weil der Börse bei mir nur eine Hoby ist. so nach der Motto,
"in der Börse kriegt jeder Recht. Mann muß nur lange genug daran festhalten"
viele grüße an dich und andern
sed
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Turon
Defensiv veranlagte Börsianer steigen nicht bei Durchbruch der 200 Tage Linie, sondern bei einer Ausbildung eines Doppelbodens, am unteren Begrenzung des Aufwärtskanals - historisch gesehen.
Oder auch nicht sed. Im Moment scheint Gold vor einer echter Explosion zu stehen.
Ich persönlich nehme Dollars nur noch zum Arschabwischen und zwar aus dem Grund, weil es keine Währung mehr ist nur Klopapier.
Jetzt kommen nur noch die Japaner, die quasi von der Konsumwahnsinn der Amis gelebt haben, quasi an der Cyce der Wohlfahrt und dann geht es definitiv los. Die Gefahren gibt es von beiden Seiten. Amis konsumieren nicht - woher soll dann Umsatz bei den Firmen kommen. Und die Japaner sind am meisten dran, weil sie am stärksten von dem US Konsum abhängig sind.
Und Greenspan? alter, dummer Sack der nun mal gar nix mehr drauf hat. Er wird weiter Zinsen senken und die Börse wird weiter fallen - ganz besonders die Nasdaq.
Hier ist Kursziel von 1500 mindestens denkbar, wenn es nicht crashen wird.
Und morgen? morgen könnte ein historischer Tag werden. Entweder wird der AG abdanken, oder, er wird weiter hyperinflationieren wie er das jetzt schon tut, oder er wird Gold als Standard zurücknehmen, damit die Leute die Gold besitzen wieder verschuldungsfähig werden.
Die Goldmienen legten 30% zu, Gold legte bereits 18 % zu. So hoch wie die Gold Lease Rates heute sind waren sie seit 1994 nicht.
Das ist kein Zufall. Wenn die Goldshorter
davon Wind bekommen dann geht Gold hoch - und Greennspan hat wegen Preisregulierung
des Goldes bereits eine Anzeige am Hals und Anhörung am 15 März.
Da wäre noch die Kleinigkeit, daß Japan einiges neu bilanzieren muß, und schon beabsichtigt eigene Währung zu drücken, damit sie überhaupt eine Chance haben.
<img src=http://www.kitconet.com/charts/metals/l ... 30_lsb.gif>
Sei daher nicht überrascht, wenn aus Deinen 20% Verluste, doch 50-60% werden und das auf Dauer von mind.2-3 Jahren wenn wir überhaupt Glück haben.
März könnte ganz schlimmer Monat werden. Und wenn Dow als letzte Wall 10.000 fällt, dann geht es aber voll zu Sache.
[Dieser Beitrag wurde von Turon am 28. Februar 2001 editiert.]
Oder auch nicht sed. Im Moment scheint Gold vor einer echter Explosion zu stehen.
Ich persönlich nehme Dollars nur noch zum Arschabwischen und zwar aus dem Grund, weil es keine Währung mehr ist nur Klopapier.
Jetzt kommen nur noch die Japaner, die quasi von der Konsumwahnsinn der Amis gelebt haben, quasi an der Cyce der Wohlfahrt und dann geht es definitiv los. Die Gefahren gibt es von beiden Seiten. Amis konsumieren nicht - woher soll dann Umsatz bei den Firmen kommen. Und die Japaner sind am meisten dran, weil sie am stärksten von dem US Konsum abhängig sind.
Und Greenspan? alter, dummer Sack der nun mal gar nix mehr drauf hat. Er wird weiter Zinsen senken und die Börse wird weiter fallen - ganz besonders die Nasdaq.
Hier ist Kursziel von 1500 mindestens denkbar, wenn es nicht crashen wird.
Und morgen? morgen könnte ein historischer Tag werden. Entweder wird der AG abdanken, oder, er wird weiter hyperinflationieren wie er das jetzt schon tut, oder er wird Gold als Standard zurücknehmen, damit die Leute die Gold besitzen wieder verschuldungsfähig werden.
Die Goldmienen legten 30% zu, Gold legte bereits 18 % zu. So hoch wie die Gold Lease Rates heute sind waren sie seit 1994 nicht.
Das ist kein Zufall. Wenn die Goldshorter
davon Wind bekommen dann geht Gold hoch - und Greennspan hat wegen Preisregulierung
des Goldes bereits eine Anzeige am Hals und Anhörung am 15 März.
Da wäre noch die Kleinigkeit, daß Japan einiges neu bilanzieren muß, und schon beabsichtigt eigene Währung zu drücken, damit sie überhaupt eine Chance haben.
<img src=http://www.kitconet.com/charts/metals/l ... 30_lsb.gif>
Sei daher nicht überrascht, wenn aus Deinen 20% Verluste, doch 50-60% werden und das auf Dauer von mind.2-3 Jahren wenn wir überhaupt Glück haben.
März könnte ganz schlimmer Monat werden. Und wenn Dow als letzte Wall 10.000 fällt, dann geht es aber voll zu Sache.
[Dieser Beitrag wurde von Turon am 28. Februar 2001 editiert.]
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Turon
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sed
Turon,
Ich glaube, jede Nachricht, jeder Börsenkommentar ist von auswahl und Inhalt her, SUBJEKT. Nicht das sie unbediedt Falsch oder unlogisch sind. Sondern, weil die nur augenblicklichen Stimmungen und Überzeugungen wiederspiegeln. Ich "versuche" darüber hinwegzusehen. Und rate jeden dasselber zu tun.
Ich glaube weiterhin, das die chancen weiterhin 60 zu 40 für eine Hausse stehen. deshalb werde Ich demnächst meine letzte cachreserven abbauen. und falls DJ tatsächlich unter die 10 000 marke fallen sollte, schmeise Ich alle meine Aktien (auser Fantastic und Fonds) aus den Depot, und gehe Short.
Wünsche dir eine schönen Tag
sed
Ich glaube, jede Nachricht, jeder Börsenkommentar ist von auswahl und Inhalt her, SUBJEKT. Nicht das sie unbediedt Falsch oder unlogisch sind. Sondern, weil die nur augenblicklichen Stimmungen und Überzeugungen wiederspiegeln. Ich "versuche" darüber hinwegzusehen. Und rate jeden dasselber zu tun.
Ich glaube weiterhin, das die chancen weiterhin 60 zu 40 für eine Hausse stehen. deshalb werde Ich demnächst meine letzte cachreserven abbauen. und falls DJ tatsächlich unter die 10 000 marke fallen sollte, schmeise Ich alle meine Aktien (auser Fantastic und Fonds) aus den Depot, und gehe Short.
Wünsche dir eine schönen Tag
sed
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sed
Ehm
Ich schrieb, Für defensiv veranlagte Börsianer gilt noch, das 200-Tage Linie nachhaltig nach oben durchgebrochen werden könnte. Nun dieser begriff NACHHALTIG ist relativ, Einer der sich mit Chart auskennt (sowie Du), und jeden Tag mit Börsengeschehen zutun hat, kann es so auslegen. Ein andere würde vielleicht sagen, "Wenn der Kurs, nach zwei Monaten immer noch über die 200-tage linie befindet, ist das nachhaltig genug".
gruß
sed
Ich schrieb, Für defensiv veranlagte Börsianer gilt noch, das 200-Tage Linie nachhaltig nach oben durchgebrochen werden könnte. Nun dieser begriff NACHHALTIG ist relativ, Einer der sich mit Chart auskennt (sowie Du), und jeden Tag mit Börsengeschehen zutun hat, kann es so auslegen. Ein andere würde vielleicht sagen, "Wenn der Kurs, nach zwei Monaten immer noch über die 200-tage linie befindet, ist das nachhaltig genug".
gruß
sed
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sed
Könnte so kommen oder nicht.
Nur so am rande
sed
E X K L U S I V - I N T E R V I E W
Boden erreicht
Nach der monatelangen Talfahrt an den Börsen hoffen die Anleger nun auf weitere Zinssenkungen durch Alan Greenspan. Im Gespräch mit mm.de analysiert Fondsmanager Heiko Thieme die aktuelle Situation.
Fondsmanager Heiko Thieme
mm.de: Wie schätzen Sie die momentane Lage ein? Ist die Abwärtsbewegung beendet?
Heiko Thieme: Die Stimmung ist am Boden, aber das ist nicht schlecht. Diese schlechte Stimmung braucht man, um zu einer klaren antizyklischen Kaufempfehlung zu kommen. Ich glaube, wir sind fast am Boden angekommen, maximal zehn Prozent von Tiefststand entfernt. Sehr viel tiefer kann es nicht gehen.
mm.de: Sie sind also der Ansicht, man könnte nun schon wieder kaufen?
Heiko Thieme: Absolut. Was wir jetzt haben, ist die Kaufchance des Jahrzehnts, ähnlich wie zu Beginn der 90er Jahre. Wer jetzt zu lange darauf wartet, dass er den absoluten Tiefpunkt erwischt, der hat am Ende nach das Nachsehen.
mm.de: Gilt das auch für die vom Kursverlust besonders stark betroffenen Technik-Werte?
Heiko Thieme: Das muss man differenziert betrachten. Sicher gibt es an der Nasdaq einige Titel, die hoch interessant sind. AOL zum Beispiel halte ich für ein gutes Investment, weil es hier echte Substanz in Form von hohen Abonnentenzahlen gibt.
Bei anderen Online-Werten bin ich da weniger optimistisch. Die Situation, in der heute drei Viertel aller Internetwerte sind, ist vergleichbar mit der Spekulationsblase am japanischen Markt Ende der 80er Jahre. Den könnten sie heute Geld schenken, und sie würden trotzdem nicht überleben. Die Parallelen sind deutlich: In beiden Fällen hatten wir eine absurde Übertreibung in der Bewertung.
mm.de: Das klingt, als würden Sie noch einige Zusammenbrüche in diesem Bereich erwarten....
Heiko Thieme: Das ist richtig. Ich glaube, zwei Drittel der Nasdaq-Werte werden dieses Jahrzehnt nicht überleben.
Heiko H. Thieme ist seit 1972 im Börsengeschäft tätig und lebt seit über 20 Jahren in New York. 1990 verließ er die Deutsche Bank, gründete Thieme Associates und etablierte sich als selbständiger Fondsmanager. Einige Jahre später wurde er Vorsitzender der American Heritage Management Corporation und übernahm gleichzeitig das Management des American Heritage Fund.
mm.de: Gilt diese Einschätzung auch für die Werte des Neuen Marktes?
Heiko Thieme: Ich fürchte ja. Am Neuen Markt hatte sich eine Illusion aufgebaut, die mit der Realität nichts mehr zu tun hatte. Die Kurs-Gewinn-Verhältnisse im dreistelligen Bereich waren völlig absurd, aber das wollte niemand sehen. Die Situation erinnerte an einen Menschen, der erst einem Liter Whisky trinkt und dann noch einen LSD-Trip mit einer Flasche Doppelkorn herunterspült. Die Leute waren nicht nur high, sondern super-high. Die standen doch schon kurz vor der Leber-Zirrhose.
mm.de: Eine Erholung halten Sie für unwahrscheinlich?
Heiko Thieme: Es wird eine Erholung geben, aber die alten Höchststände des Neuen Marktes werden wir in diesem Jahrzehnt nicht mehr sehen.
mm.de: Was veranlasst Sie trotz dieser negativen Einschätzung der Werte an der Nasdaq und am Neuen Markt, an eine Erholung der Märkte zu glauben?
Heiko Thieme: Mehrere Dinge. Erstens: Wir haben schon zwei Zinssenkungen gesehen, zwei weitere könnten kommen. Die nächste möglicherweise schon sehr bald, eventuell am 20. März, die vierte dann im Mai. Zweitens: Wir haben keine echte Rezession, sondern nur eine Stimmung, wie sie üblicherweise in Rezessionsphasen herrscht. Im zweiten Halbjahr werden wir steigende Gewinnzahlen sehen, davon bin ich überzeugt.
mm.de: Welche Strategie raten Sie den Anlegern in dieser Situation?
Heiko Thieme: Ich empfehle das, was ich immer empfehle: Nicht alles auf einen Wert setzen, sondern diversifizieren. Man sollte mindestens vier Sektoren abdecken, und zwar Sektoren, die nicht miteinander verwandt sind. Wer die Bereiche Konsum, Finanzen, Technik, Biotech und Pharmazie, Telekommunikation, Basisindustrie im Depot hat, kann wenig falsch machen. Zu Energie-Titeln würde ich derzeit nicht unbedingt raten, weil ich fallende Ölpreise erwarte.
mm.de: Gibt es Bereiche, die Sie aktuell bevorzugen?
Heiko Thieme: Ja. Ich glaube, die nächste Boombranche wird die Biotechnik-Sparte sein. Allerdings nicht die Werte, die sich mit Genomforschung befassen, sondern diejenigen, die Proteinforschung betreiben. Hier gibt es sehr interessante Werte. Dazu gehören Amgen, Chiron und Biogen. Sehr gut gefällt mir allerdings auch Bayer. Der Wert vereinigt den zyklischen Chemiebereich, die Pharmabranche und die Biotechnologie. Hier kauft man praktisch eine Gesellschaft, die an dem Boom beteiligt sein wird, ohne alles auf eine Karte zu setzen.
mm.de: Welchen Rat haben Sie für Anleger, denen der Kauf von Einzel-Aktien zu riskant ist?
Heiko Thieme: Sie werden lachen: Ich empfehle Index-Fonds. Damit ist man langfristig immer auf der sicheren Seite. Wer vor zehn Jahren in den Dow oder in den S+P investiert hätte, der wäre jetzt schwer reich.
Das Gespräch führte Redakteur Clemens von Frentz
Gruss
THE CANADIEN
Nur so am rande
sed
E X K L U S I V - I N T E R V I E W
Boden erreicht
Nach der monatelangen Talfahrt an den Börsen hoffen die Anleger nun auf weitere Zinssenkungen durch Alan Greenspan. Im Gespräch mit mm.de analysiert Fondsmanager Heiko Thieme die aktuelle Situation.
Fondsmanager Heiko Thieme
mm.de: Wie schätzen Sie die momentane Lage ein? Ist die Abwärtsbewegung beendet?
Heiko Thieme: Die Stimmung ist am Boden, aber das ist nicht schlecht. Diese schlechte Stimmung braucht man, um zu einer klaren antizyklischen Kaufempfehlung zu kommen. Ich glaube, wir sind fast am Boden angekommen, maximal zehn Prozent von Tiefststand entfernt. Sehr viel tiefer kann es nicht gehen.
mm.de: Sie sind also der Ansicht, man könnte nun schon wieder kaufen?
Heiko Thieme: Absolut. Was wir jetzt haben, ist die Kaufchance des Jahrzehnts, ähnlich wie zu Beginn der 90er Jahre. Wer jetzt zu lange darauf wartet, dass er den absoluten Tiefpunkt erwischt, der hat am Ende nach das Nachsehen.
mm.de: Gilt das auch für die vom Kursverlust besonders stark betroffenen Technik-Werte?
Heiko Thieme: Das muss man differenziert betrachten. Sicher gibt es an der Nasdaq einige Titel, die hoch interessant sind. AOL zum Beispiel halte ich für ein gutes Investment, weil es hier echte Substanz in Form von hohen Abonnentenzahlen gibt.
Bei anderen Online-Werten bin ich da weniger optimistisch. Die Situation, in der heute drei Viertel aller Internetwerte sind, ist vergleichbar mit der Spekulationsblase am japanischen Markt Ende der 80er Jahre. Den könnten sie heute Geld schenken, und sie würden trotzdem nicht überleben. Die Parallelen sind deutlich: In beiden Fällen hatten wir eine absurde Übertreibung in der Bewertung.
mm.de: Das klingt, als würden Sie noch einige Zusammenbrüche in diesem Bereich erwarten....
Heiko Thieme: Das ist richtig. Ich glaube, zwei Drittel der Nasdaq-Werte werden dieses Jahrzehnt nicht überleben.
Heiko H. Thieme ist seit 1972 im Börsengeschäft tätig und lebt seit über 20 Jahren in New York. 1990 verließ er die Deutsche Bank, gründete Thieme Associates und etablierte sich als selbständiger Fondsmanager. Einige Jahre später wurde er Vorsitzender der American Heritage Management Corporation und übernahm gleichzeitig das Management des American Heritage Fund.
mm.de: Gilt diese Einschätzung auch für die Werte des Neuen Marktes?
Heiko Thieme: Ich fürchte ja. Am Neuen Markt hatte sich eine Illusion aufgebaut, die mit der Realität nichts mehr zu tun hatte. Die Kurs-Gewinn-Verhältnisse im dreistelligen Bereich waren völlig absurd, aber das wollte niemand sehen. Die Situation erinnerte an einen Menschen, der erst einem Liter Whisky trinkt und dann noch einen LSD-Trip mit einer Flasche Doppelkorn herunterspült. Die Leute waren nicht nur high, sondern super-high. Die standen doch schon kurz vor der Leber-Zirrhose.
mm.de: Eine Erholung halten Sie für unwahrscheinlich?
Heiko Thieme: Es wird eine Erholung geben, aber die alten Höchststände des Neuen Marktes werden wir in diesem Jahrzehnt nicht mehr sehen.
mm.de: Was veranlasst Sie trotz dieser negativen Einschätzung der Werte an der Nasdaq und am Neuen Markt, an eine Erholung der Märkte zu glauben?
Heiko Thieme: Mehrere Dinge. Erstens: Wir haben schon zwei Zinssenkungen gesehen, zwei weitere könnten kommen. Die nächste möglicherweise schon sehr bald, eventuell am 20. März, die vierte dann im Mai. Zweitens: Wir haben keine echte Rezession, sondern nur eine Stimmung, wie sie üblicherweise in Rezessionsphasen herrscht. Im zweiten Halbjahr werden wir steigende Gewinnzahlen sehen, davon bin ich überzeugt.
mm.de: Welche Strategie raten Sie den Anlegern in dieser Situation?
Heiko Thieme: Ich empfehle das, was ich immer empfehle: Nicht alles auf einen Wert setzen, sondern diversifizieren. Man sollte mindestens vier Sektoren abdecken, und zwar Sektoren, die nicht miteinander verwandt sind. Wer die Bereiche Konsum, Finanzen, Technik, Biotech und Pharmazie, Telekommunikation, Basisindustrie im Depot hat, kann wenig falsch machen. Zu Energie-Titeln würde ich derzeit nicht unbedingt raten, weil ich fallende Ölpreise erwarte.
mm.de: Gibt es Bereiche, die Sie aktuell bevorzugen?
Heiko Thieme: Ja. Ich glaube, die nächste Boombranche wird die Biotechnik-Sparte sein. Allerdings nicht die Werte, die sich mit Genomforschung befassen, sondern diejenigen, die Proteinforschung betreiben. Hier gibt es sehr interessante Werte. Dazu gehören Amgen, Chiron und Biogen. Sehr gut gefällt mir allerdings auch Bayer. Der Wert vereinigt den zyklischen Chemiebereich, die Pharmabranche und die Biotechnologie. Hier kauft man praktisch eine Gesellschaft, die an dem Boom beteiligt sein wird, ohne alles auf eine Karte zu setzen.
mm.de: Welchen Rat haben Sie für Anleger, denen der Kauf von Einzel-Aktien zu riskant ist?
Heiko Thieme: Sie werden lachen: Ich empfehle Index-Fonds. Damit ist man langfristig immer auf der sicheren Seite. Wer vor zehn Jahren in den Dow oder in den S+P investiert hätte, der wäre jetzt schwer reich.
Das Gespräch führte Redakteur Clemens von Frentz
Gruss
THE CANADIEN
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Turon
