GRIECHENLAND + und der Euro - Bankenrettung 2.0
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GRIECHENLAND + und der Euro - Bankenrettung 2.0
Die griechische Gefahr wird unterschätzt
18.01.2010
Ein Zahlungsausfall Griechenlands würde die Zahlungsausfälle von Argentinien und Russland noch in den Schatten stellen, sagt Jim Reid von der Deutschen Bank.
Auch bestehe in diesem Fall eine Ansteckungsgefahr in Europa.
Die Grafik (siehe unten) zeigt, dass Griechenland doppelt so viele Verbindlichkeiten hat wie Russland und Argentinien zusammengenommen, als sie 1998 beziehungsweise 2001 ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkamen.
Die Verbindlichkeiten Griechenlands belaufen sich auf 254 Mrd. Euro, während Russland Papiere im Volumen von 51 Mrd. Euro (35,5 Mrd. Euro) nicht bedienen und Argentinien Zahlungsverpflichtungen von 57,2 Mrd. Euro nicht einhalten konnte.
Auch Portugal und Irland haben Bloomberg-Daten zufolge ein hohes Verschuldungsniveau, so dass sie gefährdet sein könnten.
“Die Zahlen sind sehr viel höher als bei den Zahlungsausfällen Russlands und Argentiniens”, sagte Jim Reid, Leiter fundamentale Strategie bei der Deutschen Bank in London. Wenn sich die Lage Griechenlands verschlechtere, drohe Europa ein Teufelskreis in ähnlicher Grössenordnung wie im Finanzsektor vor den Bankenrettungen, befürchtet Reid.
EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hat am 14. Januar gewarnt, dass kein Mitglied des Euroraums eine Sonderbehandlung erwarten könne.
Das heizte Spekulationen an, Griechenland werde Probleme bekommen, liquide Mittel zu beschaffen.
Die Kosten für die Absicherung gegen einen Zahlungsausfall griechischer Staatsanleihen erreichten ein Rekordhoch.
So sind die Preise für Kreditausfallswaps auf griechische Anleihen vergangene Woche auf ein Allzeithoch bei 344,5 Punkten geklettert, geht aus den Daten von CMA DataVision hervor.
Ein Anstieg dieser Kontrakte bedeutet, dass der Markt die Kreditqualität schlechter einschätzt.
Quelle
18.01.2010
Ein Zahlungsausfall Griechenlands würde die Zahlungsausfälle von Argentinien und Russland noch in den Schatten stellen, sagt Jim Reid von der Deutschen Bank.
Auch bestehe in diesem Fall eine Ansteckungsgefahr in Europa.
Die Grafik (siehe unten) zeigt, dass Griechenland doppelt so viele Verbindlichkeiten hat wie Russland und Argentinien zusammengenommen, als sie 1998 beziehungsweise 2001 ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkamen.
Die Verbindlichkeiten Griechenlands belaufen sich auf 254 Mrd. Euro, während Russland Papiere im Volumen von 51 Mrd. Euro (35,5 Mrd. Euro) nicht bedienen und Argentinien Zahlungsverpflichtungen von 57,2 Mrd. Euro nicht einhalten konnte.
Auch Portugal und Irland haben Bloomberg-Daten zufolge ein hohes Verschuldungsniveau, so dass sie gefährdet sein könnten.
“Die Zahlen sind sehr viel höher als bei den Zahlungsausfällen Russlands und Argentiniens”, sagte Jim Reid, Leiter fundamentale Strategie bei der Deutschen Bank in London. Wenn sich die Lage Griechenlands verschlechtere, drohe Europa ein Teufelskreis in ähnlicher Grössenordnung wie im Finanzsektor vor den Bankenrettungen, befürchtet Reid.
EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hat am 14. Januar gewarnt, dass kein Mitglied des Euroraums eine Sonderbehandlung erwarten könne.
Das heizte Spekulationen an, Griechenland werde Probleme bekommen, liquide Mittel zu beschaffen.
Die Kosten für die Absicherung gegen einen Zahlungsausfall griechischer Staatsanleihen erreichten ein Rekordhoch.
So sind die Preise für Kreditausfallswaps auf griechische Anleihen vergangene Woche auf ein Allzeithoch bei 344,5 Punkten geklettert, geht aus den Daten von CMA DataVision hervor.
Ein Anstieg dieser Kontrakte bedeutet, dass der Markt die Kreditqualität schlechter einschätzt.
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Zuletzt geändert von martinsgarten am 15.11.2010 09:08, insgesamt 2-mal geändert.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
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- martinsgarten
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Griechenland in der Krise: Schulden werden immer teurer
Griechenland muss heuer 53 Milliarden € aufnehmen, was etwa 20 Prozent des BIP entspricht.
Der Risikoaufschlag zehnjähriger griechischer Anleihen gegenüber deutscher Bundesanleihen gleicher Laufzeit hat am Freitag einen neuen Höchstwert erreicht. Er weitete sich in der Spitze um 21 Basispunkte auf 309 Basispunkte aus. Das ist der höchste Wert seit Dezember 1998.
Die Rendite zehnjähriger griechischer Anleihen zog bis zu 19 Basispunkte auf 6,27 Prozent an.
Griechenland hat Probleme, das Haushaltsdefizit zu senken, welches in diesem Jahr 12,7 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt (BIP) erreichen dürfte. Das Land muss 2010 53 Milliarden € aufnehmen, was etwa 20 Prozent des BIP entspricht.
Der Mittelmeerstaat will in „naher Zukunft" mindestens drei Milliarden € über fünf- und zehnjährige Staatsanleihen aufnehmen, erklärte Spyros Papanicolaou, der Leiter der Schuldenagentur des Landes. Sollte die Nachfrage es zulassen, könnte das Volumen der Emission aufgestockt werden, sagte Papanicolaou.
Griechenland hat sechs Banken mit der Platzierung von Anleihen in € mit Fälligkeit August 2015 beauftragt. Bei den Banken handelt es sich um Credit Suisse Group, die Deutsche Bank, Eurobank EFG, Goldman Sachs, Morgan Stanley und National Bank of Greece.
Unsichere Fremdkapitalkosten
Es gebe keine unmittelbaren Pläne, Anleihen im Rahmen einer Privatplatzierung zu begeben, erklärte der Chef der Schuldenagentur. Bei einer Privatplatzierung werden die Papiere direkt bei ausgewählten Investoren platziert statt über ein Auktionsfahren oder ein Bankenkonsortium begeben. Dadurch sinkt das Risiko, dass eine unzureichende Nachfrage die Fremdkapitalkosten nach oben treibt.
Die Börse Athen bleibt ob der Troubles weiter unter Druck: Der Leitindex ASE hat seit Jahresbeginn bereits über sieben Prozent verloren.
Besorgnis wächst
"Wer sich nicht an die Regeln hält, handelt unsolidarisch, unverantwortlich und schadet dem Euro", warnte EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark am Wochenende. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet forderte das Land ungewöhnlich deutlich auf, sein Budget in Ordnung zu bringen und künftig korrekte Statistiken vorzulegen. Dem "Spiegel" zufolge machen sich bereits die Beamten der EU-Kommission Gedanken um den Zusammenhalt der Euro-Zone.
"Die Währungsunion ist eine Schicksalsgemeinschaft", sagte Stark der "Welt am Sonntag". Dabei gehe es auch um Statistiken, die nicht in Ordnung gewesen seien: "Folglich war es auch nicht möglich, frühzeitig entsprechend einzugreifen." Griechenland werde an diesem Punkt dringend nachbessern müssen, sagte Stark.
Das Mittelmeerland hatte überhaupt nur mit frisierten Zahlen den Beitritt zur Euro-Zone geschafft. Nach der Wahl im Herbst 2009 hatte die neue sozialistische Regierung überraschend mitgeteilt, dass das Haushaltsdefizit mit 12,7 Prozent mehr als doppelt so groß ausfallen werde wie bisher bekannt. Seitdem muss das Land deutlich höhere Zinsen am Kapitalmarkt zahlen. Am Montag will die Regierung die Auftragsbücher für eine neue Fünf-Jahres-Anleihe öffnen. Die erste Anleihe in diesem Jahr gilt als ein Test, wie die Finanzmärkte die Lage bewerten.
"Nie wieder werden wir Haushaltszahlen akzeptieren, die nicht den Tatsachen entsprechen", sagte Trichet dem "Focus". Jedes Land sei es seinen Partnern schuldig, sich solide zu verhalten und seine Ungleichgewichte zu korrigieren. Um seine Finanzen in Ordnung zu bringen, dürfe die griechische Regierung auch nicht vor unpopulären Entscheidungen zurückschrecken.
Stark sagte, wer ständig Defizite produziere, lebe über seine Verhältnisse: "Das lässt sich nur ändern, wenn man den Gürtel enger schnallt und die Volkswirtschaft wieder wettbewerbsfähiger macht." Manche Länder hätten dazu sogar einen Rückgang der Löhne erlaubt. Eine Rettung des Mittelmeerstaates durch die Euro-Partner schloss er aus: "Die Währungsunion beruht auf einer klaren Geschäftsgrundlage, an die man die heutige Politikergeneration erinnern muss. Kein Land der Währungsunion haftet für die Schulden eines anderen Landes."
Quelle
Griechenland muss heuer 53 Milliarden € aufnehmen, was etwa 20 Prozent des BIP entspricht.
Der Risikoaufschlag zehnjähriger griechischer Anleihen gegenüber deutscher Bundesanleihen gleicher Laufzeit hat am Freitag einen neuen Höchstwert erreicht. Er weitete sich in der Spitze um 21 Basispunkte auf 309 Basispunkte aus. Das ist der höchste Wert seit Dezember 1998.
Die Rendite zehnjähriger griechischer Anleihen zog bis zu 19 Basispunkte auf 6,27 Prozent an.
Griechenland hat Probleme, das Haushaltsdefizit zu senken, welches in diesem Jahr 12,7 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt (BIP) erreichen dürfte. Das Land muss 2010 53 Milliarden € aufnehmen, was etwa 20 Prozent des BIP entspricht.
Der Mittelmeerstaat will in „naher Zukunft" mindestens drei Milliarden € über fünf- und zehnjährige Staatsanleihen aufnehmen, erklärte Spyros Papanicolaou, der Leiter der Schuldenagentur des Landes. Sollte die Nachfrage es zulassen, könnte das Volumen der Emission aufgestockt werden, sagte Papanicolaou.
Griechenland hat sechs Banken mit der Platzierung von Anleihen in € mit Fälligkeit August 2015 beauftragt. Bei den Banken handelt es sich um Credit Suisse Group, die Deutsche Bank, Eurobank EFG, Goldman Sachs, Morgan Stanley und National Bank of Greece.
Unsichere Fremdkapitalkosten
Es gebe keine unmittelbaren Pläne, Anleihen im Rahmen einer Privatplatzierung zu begeben, erklärte der Chef der Schuldenagentur. Bei einer Privatplatzierung werden die Papiere direkt bei ausgewählten Investoren platziert statt über ein Auktionsfahren oder ein Bankenkonsortium begeben. Dadurch sinkt das Risiko, dass eine unzureichende Nachfrage die Fremdkapitalkosten nach oben treibt.
Die Börse Athen bleibt ob der Troubles weiter unter Druck: Der Leitindex ASE hat seit Jahresbeginn bereits über sieben Prozent verloren.
Besorgnis wächst
"Wer sich nicht an die Regeln hält, handelt unsolidarisch, unverantwortlich und schadet dem Euro", warnte EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark am Wochenende. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet forderte das Land ungewöhnlich deutlich auf, sein Budget in Ordnung zu bringen und künftig korrekte Statistiken vorzulegen. Dem "Spiegel" zufolge machen sich bereits die Beamten der EU-Kommission Gedanken um den Zusammenhalt der Euro-Zone.
"Die Währungsunion ist eine Schicksalsgemeinschaft", sagte Stark der "Welt am Sonntag". Dabei gehe es auch um Statistiken, die nicht in Ordnung gewesen seien: "Folglich war es auch nicht möglich, frühzeitig entsprechend einzugreifen." Griechenland werde an diesem Punkt dringend nachbessern müssen, sagte Stark.
Das Mittelmeerland hatte überhaupt nur mit frisierten Zahlen den Beitritt zur Euro-Zone geschafft. Nach der Wahl im Herbst 2009 hatte die neue sozialistische Regierung überraschend mitgeteilt, dass das Haushaltsdefizit mit 12,7 Prozent mehr als doppelt so groß ausfallen werde wie bisher bekannt. Seitdem muss das Land deutlich höhere Zinsen am Kapitalmarkt zahlen. Am Montag will die Regierung die Auftragsbücher für eine neue Fünf-Jahres-Anleihe öffnen. Die erste Anleihe in diesem Jahr gilt als ein Test, wie die Finanzmärkte die Lage bewerten.
"Nie wieder werden wir Haushaltszahlen akzeptieren, die nicht den Tatsachen entsprechen", sagte Trichet dem "Focus". Jedes Land sei es seinen Partnern schuldig, sich solide zu verhalten und seine Ungleichgewichte zu korrigieren. Um seine Finanzen in Ordnung zu bringen, dürfe die griechische Regierung auch nicht vor unpopulären Entscheidungen zurückschrecken.
Stark sagte, wer ständig Defizite produziere, lebe über seine Verhältnisse: "Das lässt sich nur ändern, wenn man den Gürtel enger schnallt und die Volkswirtschaft wieder wettbewerbsfähiger macht." Manche Länder hätten dazu sogar einen Rückgang der Löhne erlaubt. Eine Rettung des Mittelmeerstaates durch die Euro-Partner schloss er aus: "Die Währungsunion beruht auf einer klaren Geschäftsgrundlage, an die man die heutige Politikergeneration erinnern muss. Kein Land der Währungsunion haftet für die Schulden eines anderen Landes."
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ein paar Grafiken ..die das Problem zeigen ..
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Der Gewinn liegt im Einkauf. Alles wird besser, man muss nur warten können !
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Alle meine Beträge sind nur meine private Meinung und stellen keine Anlageberatung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes dar oder sind Aufforderungen zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Finanzmarktinstrumenten.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: evtl. sind besprochene Wertpapiere in meinem privaten Depot enthalten
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- martinsgarten
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Hier die typische Meinung eines Gutmenschen.
Die Griechen haben sich den Beitritt durch falsche Angaben erschlichen - deshalb raus damit
29.01.2010, 15:59 Währungsunion
„Griechenland muss den Euro abgeben“
Griechenland hat die Eurozone in eine schwere Krise gestürzt.
Ökonom Dirk Meyer sagt, warum Deutschland jetzt zwei Dinge tun muss: Helfen und Härte zeigen.
Von FOCUS-Online-Redakteur Ansgar Siemens
Der Fall Griechenland spitzt sich zu: Mehrere Medien berichteten am Freitag, Vertreter der EU würden fieberhaft Rettungspläne für das Gründungsmitglied der Eurozone ausloten. Das Land der Philosophen ist heillos überschuldet.
Offenbar lässt sich die Pleite nur noch mit Hilfe von außen abwenden.
Auch Deutschland ist gefragt: Abermals könnte der Steuerzahler gefordert sein, Geld zu geben für die Stabilität der Wirtschaft. Noch wehrt sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zwar – fraglich ist aber, wie lange sie hart bleiben kann. Welchem Volk ist Frau Merkel verpflichtet ?
Oder ist sie Kanzlerin für Europa ?
Habe ich etwas verpaßt ?
Waren Europawahlen ?
Im Interview erklärt Dirk Meyer, Professor für Volkswirtschaft an der Universität der Bundeswehr in Hamburg, welche Rettungsmöglichkeiten bestehen – und wie Euroland die Krise überwinden kann.
FOCUS Online: Müssen die deutschen Steuerzahler nach den Banken jetzt die Griechen retten?
Dirk Meyer: Die Staaten der Eurozone werden nicht umhin kommen, den Griechen beizuspringen. Da ein Griff in die Gemeinschaftskasse laut EU-Vertrag verboten ist, wären zwei Alternativen plausibel:
Entweder überweisen Staaten einzeln Geld nach Athen – oder einige Euroländer legen gemeinsam mit Griechenland eine Anleihe auf.
Jedes Land würde einen Teil der Einnahmen bekommen, jedes Land für Zahlungsausfälle des anderen haften.
Die Griechen könnten von dem guten Ruf der Partner profitieren.
Für Investoren wäre das Risiko eines Totalausfalls gleich Null.
FOCUS Online: Was würde das kosten?
Meyer: Bei einer gemeinsamen Anleihe zum Beispiel müsste Deutschland höhere Zinsen zahlen als gewohnt. Es gibt Berechnungen, wonach pro Jahr drei Milliarden Euro mehr für Schulden anfallen.
Bei einer zehnjährigen Anleihe wären das insgesamt 30 Milliarden Euro.
FOCUS Online: Warum sind finanzielle Hilfen alternativlos?
Meyer: Eine griechische Pleite – der Staat kann seine Schulden nicht mehr bedienen – würde in Südeuropa einen Flächenbrand entfachen: Spanien, Italien, Portugal, allesamt Länder, die unsolide gewirtschaftet haben, würden schlagartig große Probleme haben, frisches Geld zu bekommen.
Der Euro verlöre stark an Wert, auch in Deutschland würden die Zinsen steigen. Es wäre eine tiefe Währungskrise, die es tunlichst zu vermeiden gilt.
FOCUS Online: Lachende Dritte wären Spekulanten: Sie kaufen jetzt Anleihen in Griechenland, die doppelt so hohe Zinsen bieten wie in Deutschland. Am Schluss gäbe es kein Risiko – weil die EU eine Staatspleite verhindern wird.
Meyer: Genau davon gehen die Anleger aus – sonst würden die Zinsen für griechische Staatspapiere sicher bei 15 bis 20 Prozent liegen.
Griechenland zu retten hätte natürlich den Nebeneffekt, dass der deutsche Steuerzahler auch die Risikofreude von Spekulanten belohnt.
FOCUS Online: Das klingt ungerecht.
Meyer: Griechenland ist der Ernstfall für die Eurozone – es muss klar sein, dass ein solches Verhalten auf Dauer nicht toleriert wird.
Es wäre ein fatales Signal an Spanien, Italien, Portugal. Es hieße: Auch wer sich an die Auflagen für Euroländer nicht hält, wer sich hemmungslos verschuldet, wird am Ende immer rausgepaukt. Das darf nicht sein. Griechenland muss auf mittlere Sicht die Eurozone verlassen.
Lächerlich - es gibt keine mittlere Sicht. Die müssen sofort raus
FOCUS Online: Ein Rausschmiss ist nach den geltenden Verträgen nicht möglich.
Meyer: Wer spricht von Rausschmiss? Denkbar ist ein Austrittsvertrag, der einen goldenen Handschlag vorsieht: Griechenland bekommt Geld, muss aber im Gegenzug freiwillig Abschied nehmen. Ein Geschäft auf Gegenseitigkeit. Wo ist das ein Geschäft ?
FOCUS Online: Warum sollte Athen zustimmen?
Meyer: Es wird eine Frage des Preises sein. Immerhin gäbe es auch Vorteile: Athen könnte seine Währung abwerten und heimische Waren billiger im Ausland verkaufen.
FOCUS Online: Griechenlands Ministerpräsident Giorgos Papandreou gelobt längst Besserung, er will die Staatsfinanzen wieder auf Vordermann bringen.
Meyer: Griechenland belastet die Währungsunion seit dem durch falsche Zahlen erschlichenen Beitritt im Jahr 2001 – und es wird immer schlimmer. Die griechische Staatsverschuldung steigt kontinuierlich, ähnlich wie in Spanien und Portugal. Die Erfahrung lehrt: Hoffnungen auf eine Haushaltssanierung in Südeuropa sind verfehlt. Griechenland kostet Deutschland auf jeden Fall Geld.
Es lässt sich nur noch verhindern, dass es ein Fass ohne Boden wird.
Ja durch rausschmiss
FOCUS Online: Experten warnen, dass auch der Euro zerbrechen könnte.
Meyer: Das Euro-Ende steht überhaupt nicht zur Debatte. Selbst wenn einige Länder in Südeuropa ausscheren sollten – ein Kernblock der Euroländer bliebe bestehen.
Es ist nicht absehbar, dass Deutschland oder Frankreich auf die Einheitswährung verzichten. Die momentane Misere zeigt lediglich, dass genau die Länder Probleme haben, die nach wirtschaftlichen Kriterien nicht in die Eurozone gehören.
Und genau deshalb wird es den Euro zerlegen.
Die Antwort gibt bereits der Kusverfall. Hilft man den Griechen, dann kann man gleich auch für die anderen die Taschen öffnen.
Quelle
Die Griechen haben sich den Beitritt durch falsche Angaben erschlichen - deshalb raus damit
29.01.2010, 15:59 Währungsunion
„Griechenland muss den Euro abgeben“
Griechenland hat die Eurozone in eine schwere Krise gestürzt.
Ökonom Dirk Meyer sagt, warum Deutschland jetzt zwei Dinge tun muss: Helfen und Härte zeigen.
Von FOCUS-Online-Redakteur Ansgar Siemens
Der Fall Griechenland spitzt sich zu: Mehrere Medien berichteten am Freitag, Vertreter der EU würden fieberhaft Rettungspläne für das Gründungsmitglied der Eurozone ausloten. Das Land der Philosophen ist heillos überschuldet.
Offenbar lässt sich die Pleite nur noch mit Hilfe von außen abwenden.
Auch Deutschland ist gefragt: Abermals könnte der Steuerzahler gefordert sein, Geld zu geben für die Stabilität der Wirtschaft. Noch wehrt sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zwar – fraglich ist aber, wie lange sie hart bleiben kann. Welchem Volk ist Frau Merkel verpflichtet ?
Oder ist sie Kanzlerin für Europa ?
Habe ich etwas verpaßt ?
Waren Europawahlen ?
Im Interview erklärt Dirk Meyer, Professor für Volkswirtschaft an der Universität der Bundeswehr in Hamburg, welche Rettungsmöglichkeiten bestehen – und wie Euroland die Krise überwinden kann.
FOCUS Online: Müssen die deutschen Steuerzahler nach den Banken jetzt die Griechen retten?
Dirk Meyer: Die Staaten der Eurozone werden nicht umhin kommen, den Griechen beizuspringen. Da ein Griff in die Gemeinschaftskasse laut EU-Vertrag verboten ist, wären zwei Alternativen plausibel:
Entweder überweisen Staaten einzeln Geld nach Athen – oder einige Euroländer legen gemeinsam mit Griechenland eine Anleihe auf.
Jedes Land würde einen Teil der Einnahmen bekommen, jedes Land für Zahlungsausfälle des anderen haften.
Die Griechen könnten von dem guten Ruf der Partner profitieren.
Für Investoren wäre das Risiko eines Totalausfalls gleich Null.
FOCUS Online: Was würde das kosten?
Meyer: Bei einer gemeinsamen Anleihe zum Beispiel müsste Deutschland höhere Zinsen zahlen als gewohnt. Es gibt Berechnungen, wonach pro Jahr drei Milliarden Euro mehr für Schulden anfallen.
Bei einer zehnjährigen Anleihe wären das insgesamt 30 Milliarden Euro.
FOCUS Online: Warum sind finanzielle Hilfen alternativlos?
Meyer: Eine griechische Pleite – der Staat kann seine Schulden nicht mehr bedienen – würde in Südeuropa einen Flächenbrand entfachen: Spanien, Italien, Portugal, allesamt Länder, die unsolide gewirtschaftet haben, würden schlagartig große Probleme haben, frisches Geld zu bekommen.
Der Euro verlöre stark an Wert, auch in Deutschland würden die Zinsen steigen. Es wäre eine tiefe Währungskrise, die es tunlichst zu vermeiden gilt.
FOCUS Online: Lachende Dritte wären Spekulanten: Sie kaufen jetzt Anleihen in Griechenland, die doppelt so hohe Zinsen bieten wie in Deutschland. Am Schluss gäbe es kein Risiko – weil die EU eine Staatspleite verhindern wird.
Meyer: Genau davon gehen die Anleger aus – sonst würden die Zinsen für griechische Staatspapiere sicher bei 15 bis 20 Prozent liegen.
Griechenland zu retten hätte natürlich den Nebeneffekt, dass der deutsche Steuerzahler auch die Risikofreude von Spekulanten belohnt.
FOCUS Online: Das klingt ungerecht.
Meyer: Griechenland ist der Ernstfall für die Eurozone – es muss klar sein, dass ein solches Verhalten auf Dauer nicht toleriert wird.
Es wäre ein fatales Signal an Spanien, Italien, Portugal. Es hieße: Auch wer sich an die Auflagen für Euroländer nicht hält, wer sich hemmungslos verschuldet, wird am Ende immer rausgepaukt. Das darf nicht sein. Griechenland muss auf mittlere Sicht die Eurozone verlassen.
Lächerlich - es gibt keine mittlere Sicht. Die müssen sofort raus
FOCUS Online: Ein Rausschmiss ist nach den geltenden Verträgen nicht möglich.
Meyer: Wer spricht von Rausschmiss? Denkbar ist ein Austrittsvertrag, der einen goldenen Handschlag vorsieht: Griechenland bekommt Geld, muss aber im Gegenzug freiwillig Abschied nehmen. Ein Geschäft auf Gegenseitigkeit. Wo ist das ein Geschäft ?
FOCUS Online: Warum sollte Athen zustimmen?
Meyer: Es wird eine Frage des Preises sein. Immerhin gäbe es auch Vorteile: Athen könnte seine Währung abwerten und heimische Waren billiger im Ausland verkaufen.
FOCUS Online: Griechenlands Ministerpräsident Giorgos Papandreou gelobt längst Besserung, er will die Staatsfinanzen wieder auf Vordermann bringen.
Meyer: Griechenland belastet die Währungsunion seit dem durch falsche Zahlen erschlichenen Beitritt im Jahr 2001 – und es wird immer schlimmer. Die griechische Staatsverschuldung steigt kontinuierlich, ähnlich wie in Spanien und Portugal. Die Erfahrung lehrt: Hoffnungen auf eine Haushaltssanierung in Südeuropa sind verfehlt. Griechenland kostet Deutschland auf jeden Fall Geld.
Es lässt sich nur noch verhindern, dass es ein Fass ohne Boden wird.
Ja durch rausschmiss
FOCUS Online: Experten warnen, dass auch der Euro zerbrechen könnte.
Meyer: Das Euro-Ende steht überhaupt nicht zur Debatte. Selbst wenn einige Länder in Südeuropa ausscheren sollten – ein Kernblock der Euroländer bliebe bestehen.
Es ist nicht absehbar, dass Deutschland oder Frankreich auf die Einheitswährung verzichten. Die momentane Misere zeigt lediglich, dass genau die Länder Probleme haben, die nach wirtschaftlichen Kriterien nicht in die Eurozone gehören.
Und genau deshalb wird es den Euro zerlegen.
Die Antwort gibt bereits der Kusverfall. Hilft man den Griechen, dann kann man gleich auch für die anderen die Taschen öffnen.
Quelle
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
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und es geht munter weiter.
Und man spannt den Bogen schon einmal etwas weiter.
Papier der Finanzminister
Sprengt Griechenland den Euroraum?
Muss Europa das hoch verschuldete Griechenland retten, weil sonst die Gemeinschaftswährung gefährdet ist? Ein Papier der Finanzminister erhärtet den Verdacht. Der Druck auf Deutschland zu helfen wächst, doch Kanzlerin Merkel zögert noch. Die Märkte dagegen reagieren: Börsen und Euro stürzen ab.
Die Angst gilt nicht nur dem hoch verschuldeten Griechenland, sondern auch Irland, Spanien, Portugal und Zypern.
In diesen fünf Ländern seien die Ungleichgewichte besonders groß, sie alle hätten erhebliche Probleme mit ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit bei Preisen und Produktionskosten
Und man spannt den Bogen schon einmal etwas weiter.
Papier der Finanzminister
Sprengt Griechenland den Euroraum?
Muss Europa das hoch verschuldete Griechenland retten, weil sonst die Gemeinschaftswährung gefährdet ist? Ein Papier der Finanzminister erhärtet den Verdacht. Der Druck auf Deutschland zu helfen wächst, doch Kanzlerin Merkel zögert noch. Die Märkte dagegen reagieren: Börsen und Euro stürzen ab.
Die Angst gilt nicht nur dem hoch verschuldeten Griechenland, sondern auch Irland, Spanien, Portugal und Zypern.
In diesen fünf Ländern seien die Ungleichgewichte besonders groß, sie alle hätten erhebliche Probleme mit ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit bei Preisen und Produktionskosten
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
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29. Januar 2010 Das Misstrauen gegenüber den finanzschwachen Mitgliedern des Euro-Raums hat am Donnerstag einen neuen Höhepunkt erreicht. Der Risikoaufschlag für griechische Staatsanleihen erreichte im Vergleich zu Bundesanleihen mit knapp 4 Prozentpunkten den höchsten Wert seit Einführung des Euro.
Die Rendite zehnjähriger griechischer Anleihen stieg auf 7 Prozent.
Quelle
Die Rendite zehnjähriger griechischer Anleihen stieg auf 7 Prozent.
Quelle
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Leserzuschrift-CH - Griechenland aus erster Hand:
da Griechenland im moment hochaktuell ist, wollte ich auch mal meinen Senf dazu geben.
Bin selbst Grieche allerdings seit Geburt in der schönen Schweiz ansässig.
Griechenland ist Bankrott; "Na und"?!
Der Staatsbankrott hat sich schon lange angebahnt was man zum einen von den Wirtschaftsdaten erkennen konnte und zum anderen am "Lebenstil" meiner Landsleute.
Grundlegendes
Vor 30 jahren war Griechenland zum grössten teil ein Agrarland das vergleichbar ist mit England vor 150jahren und Deutschland vor 125 Jahren. Also der ganze "Weg" zum heutigen "Wohlstand" hat sich in kürzester zeit abgespielt was in der heutigen Situation von grossem Vorteil ist.
Die Leute aus den Dörfen strömten erst vor kurzer Zeit in die Städte um zu arbeiten, hauptsächlich als Staatsbedienstete und im Dienstleistungssektor.
Die strukturen zu ihren Heimatorten stehen fast noch zu 100%, jeder Grieche hat noch nahe Verwandte, mindestens ein Häuschen (Elternhaus) und Landwirtschaftsboden in den Dörfern.
Das kann man gut sehen wenn an Feiertagen die "Athener" zu 100 Tausenden in alle Himmelsrichtungen in ihre Heimatorte strömen, um diese mit ihren Familien zu verbringen. Neuerdings fahren sie fast jedes Wochenende in ihre Dörfer und kehren mit rammelvollen Karren, gefüllt mit oliven-oel, käse, gemüse, obst, eiern usw., zurück! Ihnen ist spätestens jetzt bewusst dass Wohlstand nur in kleinen schritten geschehen kann, so wie ihre Vorfahren 3 generationen geschuftet haben um ein zusätzliches kleines Stückchen Land zu erwerben.
Die "Party" ist in Greichenland schon seit ca 2 jahren vorbei aber wie sie sehen geht es den Menschen immernoch verhältnismässig gut dank ihren "Dorfstrukturen" und ihrem Ideenreichtum der sich bei allen Menschen spätestens wenn man keine kohle mehr hat ausprägt.
ich denke so ein "Partyende" wäre in DE viel verheerender da eben diese strukturen zum grössten teil fehlen.
Land und Leute
die Leute beschweren sich über die Anarchisten die in der Athener Innenstadt alles kurz und klein schlagen da sie die letzten Jahre keine "party" feiern durften. Ich muss anmerken dass, wir, alle Griechen die viel grösseren Anarchisten sind, wir halten uns nicht an Gesetzte, Regeln usw. Rauchen verboten, na und?!, Helmpflicht wird mit 700Euro (geahndet) na und?! 50%-70% der Motorradfahrer tragen keinen. Steuern bezahlen? warum wenn die Politiker den grössten teil schon mal oben abschöpfen (offenes Geheimnis) und auch keine steuern bezahlen. Und so weiter und so fort. Wir befinden uns in einem Teufelskreis wo jeder auf den anderen wartet bis er mal ein "Gutes" zeichen setzt.
Kredit
das war der einzige Aufschwung der sich die letzten jahre entwickelt hat, ich hab keine neuen Fabriken, High Tech Unternehmen und Weltkonzerne aus dem boden stapfen sehen.
Das einzige Wachstum das sich in den letzt Jahren abgezeichnet hat war die Kreditexpansion. neue Autos, neue Immobilien, neue Motorräder, neue Kleidung, Schuhe usw(wird sehr oft auf kredit gekauft und in Raten abbezahlt).
Sind alles "Luxusgüter" die nur kosten und keine Investitionen die unter umständen irgend wann einmal vielleicht Gewinne eingebracht hätten.
Momentan
Naja es gibt die Schiffahrt die dem Staat rund 20Mrd jährlich bringen, ein paar Touristen und sonstige "kleine Furze" die nur mässigen "Wind" erzeugen.
da ich fast täglich GR-news lese und täglich mit meine Verwandten telefoniere kann ich euch die folgende Situation aus erster hand schildern.
was jeder sagt: es gibt kein Geld, bei niemandem, der "eine" bezahlt dem "anderen" seine schulden nicht zurück und der "andere" dem "nächsten" auch nicht, da er denkt dass der "eine" verantwortlich dafür ist usw.
So geht es bei Privatpersonen und bei Kleinunternehmern und Bauern, "Oben" wirds wohl nicht anders aussehen was ich allerdings nicht weiss. Ich höre täglich von Firmenpleiten aus meiner näheren Umgebung, die Leute besinnen sich wieder auf das wesentliche, Essen, Familie und Überleben.
Was sich hier dramatisch anhört meistern die meisten Griechen mit Humor, da sie, wie ich glaube bemerkt haben dass alles was sie in den letzten Jahren "erworben" haben, gar nie ihnen gehörte!
Die Griechen werdens überleben und hoffentlich die wunderschönen verlassenen Dörfer wieder bevölkern!
bei Gelegenheit und Zeit werde ich euch gerne wieder meine Infos aus erster Hand weitergeben!
Ich wünsch allen "Europäern" viel Mut
Leserzuschrift-DE - Vergleich Griechenland - Ungarn:
Da ich vor 10 Jahren einen kleinen Bauerhof mit genügend Land in Ungarn gekauft habe und dort viel Zeit verbringe, kann ich Ähnliches von dort berichten.
Wenn man den Polizeichef, den Pfarrer und die Bürgermeisterin gut kennt, erfährt man aus erster Hand, wie die Ungarn mit der Krise umgehen.
Es interessiert sie nicht - denn Krise war schon immer.
Nun hat eben jeder einen Computer, zwei Handys und einen guten deutschen Gebrauchtwagen -und sonst bleibt alles beim Alten: kein Geld mehr da,
aber dank Selbstversorgung (Fleisch, Obst, Gemüse, Weinberg, schuldenfreies altes Haus) geht es den Leuten wie vor 20 Jahren.
Die Ungarn werden den Staatsbankrott relativ gut überleben - anders als wir Deutschen. Interessant in diesem Zusammenhang:
Alle, die es im Dorf zu etwas gebracht haben (der Bauunternehmer, der junge Ingenieur, der Putenfabrikant), haben wieder im eigenen Land investiert.
Es wurde der bessere Weinberg, der bessere Acker oder eine Eigentumswohnung in Budapest erstanden. Das Geld blieb im Land.
Der Ungarn fährt weder auf die Malediven noch kauft er Aktien, wenn er Geld übrig hat.
Quelle
da Griechenland im moment hochaktuell ist, wollte ich auch mal meinen Senf dazu geben.
Bin selbst Grieche allerdings seit Geburt in der schönen Schweiz ansässig.
Griechenland ist Bankrott; "Na und"?!
Der Staatsbankrott hat sich schon lange angebahnt was man zum einen von den Wirtschaftsdaten erkennen konnte und zum anderen am "Lebenstil" meiner Landsleute.
Grundlegendes
Vor 30 jahren war Griechenland zum grössten teil ein Agrarland das vergleichbar ist mit England vor 150jahren und Deutschland vor 125 Jahren. Also der ganze "Weg" zum heutigen "Wohlstand" hat sich in kürzester zeit abgespielt was in der heutigen Situation von grossem Vorteil ist.
Die Leute aus den Dörfen strömten erst vor kurzer Zeit in die Städte um zu arbeiten, hauptsächlich als Staatsbedienstete und im Dienstleistungssektor.
Die strukturen zu ihren Heimatorten stehen fast noch zu 100%, jeder Grieche hat noch nahe Verwandte, mindestens ein Häuschen (Elternhaus) und Landwirtschaftsboden in den Dörfern.
Das kann man gut sehen wenn an Feiertagen die "Athener" zu 100 Tausenden in alle Himmelsrichtungen in ihre Heimatorte strömen, um diese mit ihren Familien zu verbringen. Neuerdings fahren sie fast jedes Wochenende in ihre Dörfer und kehren mit rammelvollen Karren, gefüllt mit oliven-oel, käse, gemüse, obst, eiern usw., zurück! Ihnen ist spätestens jetzt bewusst dass Wohlstand nur in kleinen schritten geschehen kann, so wie ihre Vorfahren 3 generationen geschuftet haben um ein zusätzliches kleines Stückchen Land zu erwerben.
Die "Party" ist in Greichenland schon seit ca 2 jahren vorbei aber wie sie sehen geht es den Menschen immernoch verhältnismässig gut dank ihren "Dorfstrukturen" und ihrem Ideenreichtum der sich bei allen Menschen spätestens wenn man keine kohle mehr hat ausprägt.
ich denke so ein "Partyende" wäre in DE viel verheerender da eben diese strukturen zum grössten teil fehlen.
Land und Leute
die Leute beschweren sich über die Anarchisten die in der Athener Innenstadt alles kurz und klein schlagen da sie die letzten Jahre keine "party" feiern durften. Ich muss anmerken dass, wir, alle Griechen die viel grösseren Anarchisten sind, wir halten uns nicht an Gesetzte, Regeln usw. Rauchen verboten, na und?!, Helmpflicht wird mit 700Euro (geahndet) na und?! 50%-70% der Motorradfahrer tragen keinen. Steuern bezahlen? warum wenn die Politiker den grössten teil schon mal oben abschöpfen (offenes Geheimnis) und auch keine steuern bezahlen. Und so weiter und so fort. Wir befinden uns in einem Teufelskreis wo jeder auf den anderen wartet bis er mal ein "Gutes" zeichen setzt.
Kredit
das war der einzige Aufschwung der sich die letzten jahre entwickelt hat, ich hab keine neuen Fabriken, High Tech Unternehmen und Weltkonzerne aus dem boden stapfen sehen.
Das einzige Wachstum das sich in den letzt Jahren abgezeichnet hat war die Kreditexpansion. neue Autos, neue Immobilien, neue Motorräder, neue Kleidung, Schuhe usw(wird sehr oft auf kredit gekauft und in Raten abbezahlt).
Sind alles "Luxusgüter" die nur kosten und keine Investitionen die unter umständen irgend wann einmal vielleicht Gewinne eingebracht hätten.
Momentan
Naja es gibt die Schiffahrt die dem Staat rund 20Mrd jährlich bringen, ein paar Touristen und sonstige "kleine Furze" die nur mässigen "Wind" erzeugen.
da ich fast täglich GR-news lese und täglich mit meine Verwandten telefoniere kann ich euch die folgende Situation aus erster hand schildern.
was jeder sagt: es gibt kein Geld, bei niemandem, der "eine" bezahlt dem "anderen" seine schulden nicht zurück und der "andere" dem "nächsten" auch nicht, da er denkt dass der "eine" verantwortlich dafür ist usw.
So geht es bei Privatpersonen und bei Kleinunternehmern und Bauern, "Oben" wirds wohl nicht anders aussehen was ich allerdings nicht weiss. Ich höre täglich von Firmenpleiten aus meiner näheren Umgebung, die Leute besinnen sich wieder auf das wesentliche, Essen, Familie und Überleben.
Was sich hier dramatisch anhört meistern die meisten Griechen mit Humor, da sie, wie ich glaube bemerkt haben dass alles was sie in den letzten Jahren "erworben" haben, gar nie ihnen gehörte!
Die Griechen werdens überleben und hoffentlich die wunderschönen verlassenen Dörfer wieder bevölkern!
bei Gelegenheit und Zeit werde ich euch gerne wieder meine Infos aus erster Hand weitergeben!
Ich wünsch allen "Europäern" viel Mut
Leserzuschrift-DE - Vergleich Griechenland - Ungarn:
Da ich vor 10 Jahren einen kleinen Bauerhof mit genügend Land in Ungarn gekauft habe und dort viel Zeit verbringe, kann ich Ähnliches von dort berichten.
Wenn man den Polizeichef, den Pfarrer und die Bürgermeisterin gut kennt, erfährt man aus erster Hand, wie die Ungarn mit der Krise umgehen.
Es interessiert sie nicht - denn Krise war schon immer.
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aber dank Selbstversorgung (Fleisch, Obst, Gemüse, Weinberg, schuldenfreies altes Haus) geht es den Leuten wie vor 20 Jahren.
Die Ungarn werden den Staatsbankrott relativ gut überleben - anders als wir Deutschen. Interessant in diesem Zusammenhang:
Alle, die es im Dorf zu etwas gebracht haben (der Bauunternehmer, der junge Ingenieur, der Putenfabrikant), haben wieder im eigenen Land investiert.
Es wurde der bessere Weinberg, der bessere Acker oder eine Eigentumswohnung in Budapest erstanden. Das Geld blieb im Land.
Der Ungarn fährt weder auf die Malediven noch kauft er Aktien, wenn er Geld übrig hat.
Quelle
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
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- martinsgarten
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Für mich ist es das Versuchsfeld für den Euro.
Griechenland bald bankrott?
Eurokrise: Wehe, wenn der Erste kippt 8. Februar 2010, 05:30 Uhr
Die Griechen steuern schnurstracks in den Staatsbankrott.
Wird der nicht abgewendet, kommt es zum Domino-Effekt, einer Katastrophe
Gesamt+Quelle
Griechenland bald bankrott?
Eurokrise: Wehe, wenn der Erste kippt 8. Februar 2010, 05:30 Uhr
Die Griechen steuern schnurstracks in den Staatsbankrott.
Wird der nicht abgewendet, kommt es zum Domino-Effekt, einer Katastrophe
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Der Bürger - er zahlt die Zeche
Wir dürfen gespannt sein, welche Länder nach den Helenen noch mit frisch gedrucktem Geld gerettet werden (müssen).
http://www.start-trading.de/zeche.htm
Wir dürfen gespannt sein, welche Länder nach den Helenen noch mit frisch gedrucktem Geld gerettet werden (müssen).
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"Krisen sind Zeiten, in denen man weder Kreditnehmer noch Kreditgeber sein will". - Bill Bonner
- martinsgarten
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klarer geht es kaum
Wie sollte Griechenland geholfen werden ?
Keine Hilfe - führt eure Drachme endlich wieder ein 461 (89%)
Eurobond 8 (1%)
Kredite anderer EU-Staaten 2 (0%)
Der IWF soll es richten 17 (3%)
Die EZB soll ins quantitative easing einsteigen, schließlich warten noch andere Länder auf Hilfe 25 (4%)
Stimmen Sie für diese Umfrage ab
Stimmen bisher: 513
Verbleibende Tage bis zum Ende der Abstimmung: 6
Quelle
Wie sollte Griechenland geholfen werden ?
Keine Hilfe - führt eure Drachme endlich wieder ein 461 (89%)
Eurobond 8 (1%)
Kredite anderer EU-Staaten 2 (0%)
Der IWF soll es richten 17 (3%)
Die EZB soll ins quantitative easing einsteigen, schließlich warten noch andere Länder auf Hilfe 25 (4%)
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Euro-Krise
Warum Deutschland für Griechenland zahlen muss
Ein Kommentar von Henrik Müller
Die griechische Regierung plant auf Druck der EU ein extrem ambitioniertes Sparprogramm - von dem allen Beteiligten klar ist, dass es nicht funktionieren wird. Die Bundesrepublik wird für die Schulden des Landes geradestehen müssen. Nur traut sich niemand, das dem deutschen Steuerzahler zu sagen.
Hamburg - "Zwischen 1800 bis nach dem Zweiten Weltkrieg war Griechenland praktisch permanent bankrott", heißt es lapidar bei den US-Ökonomen Carmen Reinhart und Kenneth Rogoff in ihrer umfassenden Studie zur Geschichte der Finanzkrisen ("This Time is different"). Der Befund hatte keine prognostischen Qualitäten - aber beim Blick auf die heutigen griechischen Budgetzahlen kann einem mulmig werden. Selbst wenn das Land fiskalische Hilfe von außen bekommen sollte.
Ein paar Fakten: Der griechische Staat hat im vorigen Jahr ein Defizit von fast 13 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) verbucht.
Die hellenische Staatsschuldenquote (120 Prozent des BIP) ist die höchste in der EU und sie steigt weiter.
Knapp zehn Prozent der öffentlichen Schulden müssen dieses Jahr refinanziert werden, wie die Athener Regierung in ihrem EU-Stabilitätsprogramm ausweist.
Ein Großteil dieser Refinanzierung steht im April und im Mai an.
Dann müssen neue Anleihen Käufer auf dem Kapitalmarkt finden.
Rares ökonomisches Ereignis
Um Anleger davon zu überzeugen, dass die griechischen Finanzen tragfähig sind - und weil Brüssel massiven Druck ausübt -, hat die Regierung ein äußerst sportliches Sparprogramm vorgelegt: Bis 2013 soll das Defizit auf nur noch zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) sinken. Ein Defizitrückgang um elf Prozentpunkte binnen vier Jahren wäre ein rares ökonomisches Ereignis. Unter den OECD-Ländern hat seit Anfang der neunziger Jahre nur Schweden Vergleichbares hinbekommen - und das war zu Zeiten des New-Economy-Booms, der das Land aus der Krise zog.
Ob Griechenland eine solche Wende bei den Staatsfinanzen schafft, ist angesichts der mittelfristig trüben Wirtschaftsaussichten mehr als fraglich. Nicht nur weil, die Einsparungen der Athener Regierung bereits im Ansatz auf massiven Widerstand in der Bevölkerung stoßen.
Sondern auch, weil die Haushaltssanierung vor allem durch höhere Steuern erreicht werden soll.
Nach dem Plan der griechischen Regierung soll die Einnahmequote - Steuern und Abgaben in Relation zum BIP - bis 2013 um sechs Prozentpunkte steigen, auf dann 45 Prozent. Auch das ist ein überaus ambitionierter Plan.
Kann die Rechnung aufgehen?
Vielleicht - falls die griechische Gesellschaft in einem patriotischen Kraftakt Einnahmen und Ausgaben des Staates in eine neue Balance brächte und Verzicht übte.
Aber die Bedingungen für einen solchen nationalen Kraftakt stehen nicht gut. Denn drei Viertel der griechischen Staatsverschuldung wird von Ausländern gehalten.
Griechische Staatsanleihen in Höhe von 88 Prozent des BIP waren 2009 in ausländischem Besitz, rechnet die Deutsche Bank in einer Analyse vor.
Deutschland wird für die Schulden gerade stehen
Eine hohe Auslandsverschuldung macht ein Land einerseits verletzlich - weil Ausländer keine emotionale Präferenz für heimische Anlageformen ("home bias") haben. Andererseits wird die Sanierung der Staatsausgaben dadurch umso schwieriger. Im Falle eines Staatsbankrotts - oder einer halbwegs geordneten Schuldenrestrukturierung - prellt man ja vor allem ausländische Anleger, nicht heimische Wahlbürger. Warum soll man selbst sparen, bloß damit jemand anderswo sein Geld zurück bekommt?
Populistische Politiker und Gewerkschaften können mit diesem Thema trefflich spielen.
Es ist diese politökonomische Dynamik, die in der Geschichte immer wieder zu Staatspleiten geführt hat. Deshalb stimmt der Fall Griechenlands pessimistisch. Es ist wenig wahrscheinlich, dass das Land aus eigener Kraft aus der Schuldenfalle herauskommt.
Umso wahrscheinlicher ist es, dass Deutschland und andere finanzstarke Euro-Staaten am Ende für einen Teil der hellenischen Schulden gerade stehen müssen. Das ist richtig, weil sonst eine Kettenreaktion von weiteren fiskalischen Zusammenbrüchen droht.
Aber man sollte es den hiesigen Steuerzahlern auch so ehrlich sagen.
Warum Deutschland für Griechenland zahlen muss
Ein Kommentar von Henrik Müller
Die griechische Regierung plant auf Druck der EU ein extrem ambitioniertes Sparprogramm - von dem allen Beteiligten klar ist, dass es nicht funktionieren wird. Die Bundesrepublik wird für die Schulden des Landes geradestehen müssen. Nur traut sich niemand, das dem deutschen Steuerzahler zu sagen.
Hamburg - "Zwischen 1800 bis nach dem Zweiten Weltkrieg war Griechenland praktisch permanent bankrott", heißt es lapidar bei den US-Ökonomen Carmen Reinhart und Kenneth Rogoff in ihrer umfassenden Studie zur Geschichte der Finanzkrisen ("This Time is different"). Der Befund hatte keine prognostischen Qualitäten - aber beim Blick auf die heutigen griechischen Budgetzahlen kann einem mulmig werden. Selbst wenn das Land fiskalische Hilfe von außen bekommen sollte.
Ein paar Fakten: Der griechische Staat hat im vorigen Jahr ein Defizit von fast 13 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) verbucht.
Die hellenische Staatsschuldenquote (120 Prozent des BIP) ist die höchste in der EU und sie steigt weiter.
Knapp zehn Prozent der öffentlichen Schulden müssen dieses Jahr refinanziert werden, wie die Athener Regierung in ihrem EU-Stabilitätsprogramm ausweist.
Ein Großteil dieser Refinanzierung steht im April und im Mai an.
Dann müssen neue Anleihen Käufer auf dem Kapitalmarkt finden.
Rares ökonomisches Ereignis
Um Anleger davon zu überzeugen, dass die griechischen Finanzen tragfähig sind - und weil Brüssel massiven Druck ausübt -, hat die Regierung ein äußerst sportliches Sparprogramm vorgelegt: Bis 2013 soll das Defizit auf nur noch zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) sinken. Ein Defizitrückgang um elf Prozentpunkte binnen vier Jahren wäre ein rares ökonomisches Ereignis. Unter den OECD-Ländern hat seit Anfang der neunziger Jahre nur Schweden Vergleichbares hinbekommen - und das war zu Zeiten des New-Economy-Booms, der das Land aus der Krise zog.
Ob Griechenland eine solche Wende bei den Staatsfinanzen schafft, ist angesichts der mittelfristig trüben Wirtschaftsaussichten mehr als fraglich. Nicht nur weil, die Einsparungen der Athener Regierung bereits im Ansatz auf massiven Widerstand in der Bevölkerung stoßen.
Sondern auch, weil die Haushaltssanierung vor allem durch höhere Steuern erreicht werden soll.
Nach dem Plan der griechischen Regierung soll die Einnahmequote - Steuern und Abgaben in Relation zum BIP - bis 2013 um sechs Prozentpunkte steigen, auf dann 45 Prozent. Auch das ist ein überaus ambitionierter Plan.
Kann die Rechnung aufgehen?
Vielleicht - falls die griechische Gesellschaft in einem patriotischen Kraftakt Einnahmen und Ausgaben des Staates in eine neue Balance brächte und Verzicht übte.
Aber die Bedingungen für einen solchen nationalen Kraftakt stehen nicht gut. Denn drei Viertel der griechischen Staatsverschuldung wird von Ausländern gehalten.
Griechische Staatsanleihen in Höhe von 88 Prozent des BIP waren 2009 in ausländischem Besitz, rechnet die Deutsche Bank in einer Analyse vor.
Deutschland wird für die Schulden gerade stehen
Eine hohe Auslandsverschuldung macht ein Land einerseits verletzlich - weil Ausländer keine emotionale Präferenz für heimische Anlageformen ("home bias") haben. Andererseits wird die Sanierung der Staatsausgaben dadurch umso schwieriger. Im Falle eines Staatsbankrotts - oder einer halbwegs geordneten Schuldenrestrukturierung - prellt man ja vor allem ausländische Anleger, nicht heimische Wahlbürger. Warum soll man selbst sparen, bloß damit jemand anderswo sein Geld zurück bekommt?
Populistische Politiker und Gewerkschaften können mit diesem Thema trefflich spielen.
Es ist diese politökonomische Dynamik, die in der Geschichte immer wieder zu Staatspleiten geführt hat. Deshalb stimmt der Fall Griechenlands pessimistisch. Es ist wenig wahrscheinlich, dass das Land aus eigener Kraft aus der Schuldenfalle herauskommt.
Umso wahrscheinlicher ist es, dass Deutschland und andere finanzstarke Euro-Staaten am Ende für einen Teil der hellenischen Schulden gerade stehen müssen. Das ist richtig, weil sonst eine Kettenreaktion von weiteren fiskalischen Zusammenbrüchen droht.
Aber man sollte es den hiesigen Steuerzahlern auch so ehrlich sagen.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
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- ist gegangen worden
- Gold und E-D Experte
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- Wohnort: 57482 Wenden
Deutschand zahlt nicht für Griechenland.Es ist kein Antrag gestellt worden.
This what it is.
No less,no more...and always the same....
fro the 70 ies
http://www.youtube.com/watch?v=u6Jjm1jzIig
Let,s rock it!
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Andere sagen, wir zahlen seit 10 Jahren für Griechenland, und nicht nur für die, ich glaub eher denen.Harmonicdrive hat geschrieben:Deutschand zahlt nicht für Griechenland.Es ist kein Antrag gestellt worden.
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Seite 3 "Die Goldbasis inmitten der Konfusion"
- martinsgarten
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Originally posted by Harmonicdrive:
Deutschand zahlt nicht für Griechenland.Es ist kein Antrag gestellt worden.
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No less,no more...and always the same....
SZ: Solidarisch zur Seite springen?
Juncker: Wir werden im Falle, dass der griechische Staat Refinanzierungsprobleme hat, ihm bei der Bewältigung derselben helfen.
SZ: Wie sehen diese Finanzhilfen aus?
Juncker: Ein genaues Instrument kann ich heute nicht nennen.
Ich halte es auch nicht für geboten, öffentlich über die genaue Ausrichtung der Instrumente zu reden. Wir wollen die Finanzmärkte nicht beunruhigen. Wir haben viele Instrumente bereit und werden sie nutzen, wenn es geboten ist.
übersetzt: wir helfen aber wir sagen es euch nicht wie wir es tun.
Muß er auch nicht.
Man wird den Banken wieder Geld in den Arsch blasen und diese werden die Refinazierung mit frisch gedrucktem Geld gewährleisten.
Das Ganze läuft wie immer.
Siehe HRE.
Quelle
Deutschand zahlt nicht für Griechenland.Es ist kein Antrag gestellt worden.
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SZ: Solidarisch zur Seite springen?
Juncker: Wir werden im Falle, dass der griechische Staat Refinanzierungsprobleme hat, ihm bei der Bewältigung derselben helfen.
SZ: Wie sehen diese Finanzhilfen aus?
Juncker: Ein genaues Instrument kann ich heute nicht nennen.
Ich halte es auch nicht für geboten, öffentlich über die genaue Ausrichtung der Instrumente zu reden. Wir wollen die Finanzmärkte nicht beunruhigen. Wir haben viele Instrumente bereit und werden sie nutzen, wenn es geboten ist.
übersetzt: wir helfen aber wir sagen es euch nicht wie wir es tun.
Muß er auch nicht.
Man wird den Banken wieder Geld in den Arsch blasen und diese werden die Refinazierung mit frisch gedrucktem Geld gewährleisten.
Das Ganze läuft wie immer.
Siehe HRE.
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„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
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Samstag, 13. Februar 2010
Neues Besteuerungssystem in Griechenland
Wie ich bereits in meinem Artikel "Griechenland wird in eine bargeldlose Gesellschaft umgewandelt" berichtet habe, wird das griechische Steuersystem und viel andere Sachen sich komplett verändern. So wird jeder Steuerpflichtige an Hand von Kassenbelegen und Rechnungen, seine Lebenshaltungskosten nachweisen müssen. Diese müssen mindestens 30% des Jahreseinkommen ausmachen. Wer das nicht kann oder nicht erreicht, bezahlt eine Strafsteuer.
http://alles-schallundrauch.blogspot.co ... -eine.html
Samstag, 13. Februar 2010
Griechenland wird in eine bargeldlose Gesellschaft umgewandelt
Der griechische Finanzminister George Papaconstantinou hat einschneidende Massnahmen verkündet, die ab 1. Januar 2011 eingeführt werden. Neue Gesetze werden praktisch Bargeld verbieten und alle Rechnungen, Zahlungen und Finanztransaktionen dürfen nur noch elektronisch durchgeführt werden. Offensichtlich nutzt die NWO die Krise um ihren lange gehegten Wunsch durchzusetzen, eine Gesellschaft in der alles über Computer kontrolliert werden kann und Griechenland scheint der Testfall zu sein.
So sind in Zukunft alle Zahlungen über 1'500 Euro in Bar dann verboten und müssen per Banküberweisung oder Kreditkarte durchgeführt werden. Unternehmen dürfen nur noch Rechnungen auf elektronischen Weg akzeptieren. Und es wird eine Amnestie für Denunzianten eingeführt. Diese Massnahmen werden mit der Bekämpfung der Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung begründet.
Samstag, 13. Februar 2010
Neues Besteuerungssystem in Griechenland
Wie ich bereits in meinem Artikel "Griechenland wird in eine bargeldlose Gesellschaft umgewandelt" berichtet habe, wird das griechische Steuersystem und viel andere Sachen sich komplett verändern. So wird jeder Steuerpflichtige an Hand von Kassenbelegen und Rechnungen, seine Lebenshaltungskosten nachweisen müssen. Diese müssen mindestens 30% des Jahreseinkommen ausmachen. Wer das nicht kann oder nicht erreicht, bezahlt eine Strafsteuer.
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Samstag, 13. Februar 2010
Griechenland wird in eine bargeldlose Gesellschaft umgewandelt
Der griechische Finanzminister George Papaconstantinou hat einschneidende Massnahmen verkündet, die ab 1. Januar 2011 eingeführt werden. Neue Gesetze werden praktisch Bargeld verbieten und alle Rechnungen, Zahlungen und Finanztransaktionen dürfen nur noch elektronisch durchgeführt werden. Offensichtlich nutzt die NWO die Krise um ihren lange gehegten Wunsch durchzusetzen, eine Gesellschaft in der alles über Computer kontrolliert werden kann und Griechenland scheint der Testfall zu sein.
So sind in Zukunft alle Zahlungen über 1'500 Euro in Bar dann verboten und müssen per Banküberweisung oder Kreditkarte durchgeführt werden. Unternehmen dürfen nur noch Rechnungen auf elektronischen Weg akzeptieren. Und es wird eine Amnestie für Denunzianten eingeführt. Diese Massnahmen werden mit der Bekämpfung der Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung begründet.
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In Griechenland ist das Durchschnittseinkommen der Freiberufler wie Rechtsanwälte, Architekten, Ärzte, etc. im Schnitt etwa 10.000 Euro. Dass das nicht nicht sein kann, ist klar. Steuerbetrug im großen Stil.
Im übrigen wird geschätzt, dass Freiberufler und Gewerbetreibende in Griechenland jährlich etwa 30 mrd Euro an Umsatz- und Einkommenssteuer hinterziehen. Mit diesem Betrag ließe sich Griechenlands Haushaltsdefizit 2,5 mal ausgleichen bzw. die Gesamte Staatsverschuldung in etwa 15 Jahren zurückzahlen.
tja so einfach würde das gehen ! nach 15 jahren sind die Schuldenfrei
Das Problem in Griechenland war ja bisher gerade die zu laxe Haltung gegenüber Steuerbetrügern. Das kam daher, weil in Griechenland so eine Art Dauer FDP Regierung an der Macht war, die ihrer Klientel schlichtweg kein Haar krümmen wollte. Das jetzt aber ein Rentner, der 30 oder mehr Jahre Steuern direkt vom Lohn abgezogen bekommen hat und somit gar nicht betrügen konnte, auf Teile seiner Rente verzichten muss weil Anwälte und Ärzte seit Jahrzehnten Steuern hinterziehen, ist natürlich nicht hinnehmbar.
Am Donnerstag wollen die Taxifahrer dagegen streiken, dass sie Quittungsdrucker in ihren Autos installieren müssen und nicht mehr wie bisher mit einer niedrigen Pauschale, sondern nach ihrem tatsächlichen Einkommen besteuert werden sollen.
Dieser Satz aus dem Artikel ist bezeichnend für die Situation dort. Da beschweren sich wirklich Taxifahrer, also Gewerbetreibende, darüber, dass sie jetzt ihr gesamtes Einkommen deklarieren sollen und auch noch für ihr ganzes Einkommen Steuern zahlen müssen
Wo gibts denn sowas ??? - Für sein ganzes Einkommen Steuern bezahlen... Ach ja, ich glaube im Rest der Welt gilt der Grundsatz den die Griechen jetzt zwangsweise einführen wollen.
Griechenland verbietet Bargeld-Geschäfte
Monday, 15. February 2010
Alptraum Griechenland: Athen plant den toalen Überwachungsstaat, um die Bürger zu schröpfen. Finanzminister will mit drakonischen Maßnahmen aus der Krise kommen. Wichtigster Punkt: Geschäfte ab 1500 Euro sind nur noch legal, wenn sie per Überweisung erfolgen. Bargeldgeschäfte über 1500 Euro werden verboten.
quelle
Man muss sich das mal vorstellen, es gibt in Griechenland zig tausend Menschen die laut ihrer Steuererklärung jährlich nur 10.000 oder 15.000 Euro verdienen, jedoch neben einer Stadtvilla auch eine Villa am Meer samt Boot haben und in den dicksten Porsche oder BMW SUV´s herumtuckern.
Im übrigen wird geschätzt, dass Freiberufler und Gewerbetreibende in Griechenland jährlich etwa 30 mrd Euro an Umsatz- und Einkommenssteuer hinterziehen. Mit diesem Betrag ließe sich Griechenlands Haushaltsdefizit 2,5 mal ausgleichen bzw. die Gesamte Staatsverschuldung in etwa 15 Jahren zurückzahlen.
tja so einfach würde das gehen ! nach 15 jahren sind die Schuldenfrei
Das Problem in Griechenland war ja bisher gerade die zu laxe Haltung gegenüber Steuerbetrügern. Das kam daher, weil in Griechenland so eine Art Dauer FDP Regierung an der Macht war, die ihrer Klientel schlichtweg kein Haar krümmen wollte. Das jetzt aber ein Rentner, der 30 oder mehr Jahre Steuern direkt vom Lohn abgezogen bekommen hat und somit gar nicht betrügen konnte, auf Teile seiner Rente verzichten muss weil Anwälte und Ärzte seit Jahrzehnten Steuern hinterziehen, ist natürlich nicht hinnehmbar.
Am Donnerstag wollen die Taxifahrer dagegen streiken, dass sie Quittungsdrucker in ihren Autos installieren müssen und nicht mehr wie bisher mit einer niedrigen Pauschale, sondern nach ihrem tatsächlichen Einkommen besteuert werden sollen.
Dieser Satz aus dem Artikel ist bezeichnend für die Situation dort. Da beschweren sich wirklich Taxifahrer, also Gewerbetreibende, darüber, dass sie jetzt ihr gesamtes Einkommen deklarieren sollen und auch noch für ihr ganzes Einkommen Steuern zahlen müssen
Wo gibts denn sowas ??? - Für sein ganzes Einkommen Steuern bezahlen... Ach ja, ich glaube im Rest der Welt gilt der Grundsatz den die Griechen jetzt zwangsweise einführen wollen.
Griechenland verbietet Bargeld-Geschäfte
Monday, 15. February 2010
Alptraum Griechenland: Athen plant den toalen Überwachungsstaat, um die Bürger zu schröpfen. Finanzminister will mit drakonischen Maßnahmen aus der Krise kommen. Wichtigster Punkt: Geschäfte ab 1500 Euro sind nur noch legal, wenn sie per Überweisung erfolgen. Bargeldgeschäfte über 1500 Euro werden verboten.
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Man muss sich das mal vorstellen, es gibt in Griechenland zig tausend Menschen die laut ihrer Steuererklärung jährlich nur 10.000 oder 15.000 Euro verdienen, jedoch neben einer Stadtvilla auch eine Villa am Meer samt Boot haben und in den dicksten Porsche oder BMW SUV´s herumtuckern.
Der Gewinn liegt im Einkauf. Alles wird besser, man muss nur warten können !
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Alle meine Beträge sind nur meine private Meinung und stellen keine Anlageberatung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes dar oder sind Aufforderungen zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Finanzmarktinstrumenten.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: evtl. sind besprochene Wertpapiere in meinem privaten Depot enthalten
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Alle meine Beträge sind nur meine private Meinung und stellen keine Anlageberatung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes dar oder sind Aufforderungen zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Finanzmarktinstrumenten.
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Sven hat geschrieben:Andere sagen, wir zahlen seit 10 Jahren für Griechenland, und nicht nur für die, ich glaub eher denen.Harmonicdrive hat geschrieben:Deutschand zahlt nicht für Griechenland.Es ist kein Antrag gestellt worden.
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Seite 3 "Die Goldbasis inmitten der Konfusion"
Dann kannst Du mir bestimmt auch sagen,in welcher Form wir dafür zahlen?
Wie gesagt,Griechenland hat keine Hilfe bei der EU beantragt!Ansonsten sage ich zu Griechenland soviel,die Sau wird nun durchs Dorf getrieben,ob diese Sau jedoch für die aktuelle Schwäche des Euros geeignet ist,als Erklärung bezweifel ich.Wer kann sich nicht daran erinnern,das Griechenland durch Trickserei in die EU gekommen ist.Deutschland war damals sogar der Treiber dafür!So,das ist also nix neues,sondern eine alte Storry die jetzt neu aufgewährmt wird.
- ist gegangen worden
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Hi Gerhard
Genau so ist das!Ich in 2000 auf Kreta gewesen,die Villen (B&B) die da bspw. existieren,auf Kreta sind die wenigsten als im kompletten Land angemeldet.Ergo werden auch keine Steuern bezahlt,alles schwarz.Ich kenne viele Griechen,die sagen mir alle,wer in Griechenland Steuern zahlt muss irgendwie dumm sein.
@Martin
Solange ich nicht lese,das Griechenland EU Hilfe beantragt,solange geistern diese Argumente als Gerüchte im WEB und auf dem Papier.
Genau so ist das!Ich in 2000 auf Kreta gewesen,die Villen (B&B) die da bspw. existieren,auf Kreta sind die wenigsten als im kompletten Land angemeldet.Ergo werden auch keine Steuern bezahlt,alles schwarz.Ich kenne viele Griechen,die sagen mir alle,wer in Griechenland Steuern zahlt muss irgendwie dumm sein.
@Martin
Solange ich nicht lese,das Griechenland EU Hilfe beantragt,solange geistern diese Argumente als Gerüchte im WEB und auf dem Papier.
Beispiel Griechenland: Das Land hat nach einem heutigen Bericht von Bloomberg zwar über Währungs-Swap Geschäfte kurzfristig seine Schulden-Misere verschönern können. Dafür aber die Probleme nicht nur in die Zukunft verschoben, sondern sogar noch langfristig größeren Schaden angerichtet. Die Rettung von Griechenland wird wohl mit dreistelligen Milliarden-Beträgen enden.
Die WELT AM SONNTAG lieferte gestern die Steilvorlagen, wie man das politisch ausnutzen könnte. So geht nicht nur ein Grieche wesentlich früher in Rente als ein Deutscher. Sondern er erhält dann noch 94 Prozent seines Durchschnittsgehalts, während ein deutscher Rentner nur auf 41 Prozent kommt. Hiermit ließe sich sogar noch im Interesse der deutschen Rentner pro Sozial-Staat argumentieren.
Griechenland sterben zu lassen, anstatt lebensverlängernde Maßnahmen einzuleiten – das allein wäre schon eine eigene Kampagne wert. Warum sollte man da auch Rücksicht auf ein Auseinanderbrechen der Währungs-Union nehmen? Der Stabilitäts-Pakt ist sowieso praktisch tot. Und die Gelder, die unsere Sparer über deutsche Banken und Versicherungen dorthin verliehen haben, sind längst schon verkonsumiert und werden sowieso niemals mehr zurück kommen. Wieso sollte Deutschland nicht einmal, umgekehrt als bislang, die Nehmer-Staaten mit einem Austritt aus der Euro-Zone zur Disziplin erpressen?
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Die WELT AM SONNTAG lieferte gestern die Steilvorlagen, wie man das politisch ausnutzen könnte. So geht nicht nur ein Grieche wesentlich früher in Rente als ein Deutscher. Sondern er erhält dann noch 94 Prozent seines Durchschnittsgehalts, während ein deutscher Rentner nur auf 41 Prozent kommt. Hiermit ließe sich sogar noch im Interesse der deutschen Rentner pro Sozial-Staat argumentieren.
Griechenland sterben zu lassen, anstatt lebensverlängernde Maßnahmen einzuleiten – das allein wäre schon eine eigene Kampagne wert. Warum sollte man da auch Rücksicht auf ein Auseinanderbrechen der Währungs-Union nehmen? Der Stabilitäts-Pakt ist sowieso praktisch tot. Und die Gelder, die unsere Sparer über deutsche Banken und Versicherungen dorthin verliehen haben, sind längst schon verkonsumiert und werden sowieso niemals mehr zurück kommen. Wieso sollte Deutschland nicht einmal, umgekehrt als bislang, die Nehmer-Staaten mit einem Austritt aus der Euro-Zone zur Disziplin erpressen?
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da ist es wieder gut das die sich selbst bescheißen ...weil jeder (Gewerbetrei.)nur 10.000.- im Jahr officell verdient wie hoch ist die Lebenserwartung der Griechen ? tja ... das gleicht sich nicht ausSondern er erhält dann noch 94 Prozent seines Durchschnittsgehalts
Der Gewinn liegt im Einkauf. Alles wird besser, man muss nur warten können !
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Alle meine Beträge sind nur meine private Meinung und stellen keine Anlageberatung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes dar oder sind Aufforderungen zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Finanzmarktinstrumenten.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: evtl. sind besprochene Wertpapiere in meinem privaten Depot enthalten
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Möglicherweise sichern sie damit ihre eigenen Risiken ab.
Ich habe nichts dagegen, wenn ein Unternehmen sich auf diese Weise gegen kommerzielle Unwägbarkeiten versichert. Wenn es jedoch im Verhältnis von zehn zu eins „short“ ist, wird es problematisch. Denn auf diese Weise machen sie das eigentliche Problem aus ökonomisch irrationalen Gründen nur schlimmer, indem sie gegen sich selbst wetten. Es ist so, als ob Sie eine Feuerversicherung auf das Haus eines Nachbarn abschließen könnten, um es schließlich einfach abzufackeln und die Versicherungssumme zu kassieren.
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es ist wie ich schon sagte alles verbieten -Banken dürfen Kredite vergeben und fertig
Ich habe nichts dagegen, wenn ein Unternehmen sich auf diese Weise gegen kommerzielle Unwägbarkeiten versichert. Wenn es jedoch im Verhältnis von zehn zu eins „short“ ist, wird es problematisch. Denn auf diese Weise machen sie das eigentliche Problem aus ökonomisch irrationalen Gründen nur schlimmer, indem sie gegen sich selbst wetten. Es ist so, als ob Sie eine Feuerversicherung auf das Haus eines Nachbarn abschließen könnten, um es schließlich einfach abzufackeln und die Versicherungssumme zu kassieren.
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es ist wie ich schon sagte alles verbieten -Banken dürfen Kredite vergeben und fertig
ja genau das hast mir schon mal geantwortet, da kann ich mich noch gut erinnern,
das war anfang des jahres als paul volker seinen bankenplan vorstellte
....weiters hast mir noch geschrieben die banken werden diese geschäfte auslagern und alles bleibt beim alten
ja genau das hast mir schon mal geantwortet, da kann ich mich noch gut erinnern,
das war anfang des jahres als paul volker seinen bankenplan vorstellte
....weiters hast mir noch geschrieben die banken werden diese geschäfte auslagern und alles bleibt beim alten
- martinsgarten
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Man soll die über die Wupper gehen lassen.
D arbeitet für den griechischen Rentner:
Rentenalter:
Ohne Altersbeschränkung nach 37 Versicherungsjahren, sonst unter bestimmten Voraussetzungen Männer 55), 58), 60) bzw. 62) und Frauen 55), 57) bzw. 60).
Männer: 65
Frauen: 60 (65 für jene, die erst ab 01.01.1993 versichert sind.)
Gesamt + Quelle
D arbeitet für den griechischen Rentner:
Rentenalter:
Ohne Altersbeschränkung nach 37 Versicherungsjahren, sonst unter bestimmten Voraussetzungen Männer 55), 58), 60) bzw. 62) und Frauen 55), 57) bzw. 60).
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„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
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- martinsgarten
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Wenn man sich etwas Mühe geben würde, könnte es doch wohl lauten "Der Staatsanwalt hat das Wort"
Das ist aber wohl kein Thema.
Schließlich hat man ja mit den "Hartz IV-Betrügern" ausreichend zu tun.
Ich glaube, die breite Masse ist in einem Maße verblödet, dass es schon weh tut. Man kann oder will einfach nichts sehen.
Finanzbranche: Goldman-Swap gehört nun einer Briefkastenfirma
Es war nur ein einziger Deal, und seither sind neun Jahre vergangen. Aber das Devisentauschgeschäft, mit dem die US-Bank Goldman Sachs den Griechen half, ihre Schulden und ihr Defizit zu drücken, könnte für die Beteiligten noch einmal teuer werden.
LONDON/ATHEN. Heute gehört der Devisen-Swap einer Londoner Briefkastenfirma namens "Titlos", die wiederum mit der National Bank of Greece (NBG) verbunden ist.
Diese Geschäftsbank, an der der griechische Staat indirekt zwölf Prozent hält, nutzte moderne Finanztechnik, um aus dem umstrittenen Swap Wertpapiere zu kreieren, die als Sicherheit für Kredite der Europäischen Zentralbank (EZB) taugen. Sollte sich die Schuldenkrise weiter verschärfen und die Bonitätsnote der NBG in Gefahr geraten, könnten der Bank allerdings finanzielle Lasten drohen.
2001 arrangierten die Goldman-Banker einen Devisen-Swap für die griechische Regierung. Investoren nutzen solche Transaktionen üblicherweise, um Wechselkurs- und Zinsrisiken abzusichern.
Aber anders als eine ganze Serie solcher Geschäfte von 1998 bis 2000 war dieser Swap so konstruiert, dass er einen versteckten Kredit enthielt, der Griechenland half, die Kriterien der Währungsunion einzuhalten.
Konkret ging es darum, Schulden von rund zehn Mrd. Dollar in Euro umzuwandeln. Dabei legte Goldman allerdings Wechselkurse zugrunde, die unter dem Marktpreis lagen. Auf diese Weise kam Athen in den Genuss einer Einmalzahlung, die einem Kredit von Goldman Sachs entsprach.
Das zusätzliche Risiko sicherte die US-Bank über ein Geschäft mit der Dubliner Filiale der Depfa-Bank ab.
Goldman beziffert den Finanzvorteil, den sich die Griechen durch die damals nach Auffassung der Bank zulässige Transaktion sicherten, auf 2,4 Mrd. Euro. Die Swaps hätten das Staatsdefizit 2001 um 0,14 Prozentpunkte gesenkt.
2005 verkaufte Goldman den Devisen-Swap nach Informationen aus Finanzkreisen an die National Bank of Greece. Die kam 2008, auf dem Höhepunkt der Finanzkrise, auf die Idee, das umstrittene Geschäft in Papiere zu verwandeln, die man als Sicherheit für Liquiditätshilfen der EZB hinterlegen konnte.
Zu diesem Zeitpunkt hat Goldman noch einmal einen Gastauftritt. Die Banker helfen der NBG, in London die Zweckgesellschaft "Titlos" ins Leben zu rufen. An die übertrug die NBG den Goldman-Swap. So konnten Zahlungsströme von Griechenland über Titlos fließen. Diese Zahlungen nutzte Titlos Ende Februar 2009 wiederum als Sicherheit für die Emission von Wertpapieren mit einem Volumen von 5,1 Mrd. Euro und einer Laufzeit bis 2037. Hier schließt sich der Kreis, denn als Käufer trat die NBG auf, die die Papiere als Sicherheit für EZB-Kredite nutzen wollte.
Als Erste haben die Autoren des Internet-Finanzblogs "Zero-Hedge" die Geschichte von Titlos unter die Lupe genommen. Sie kamen zu dem Schluss, dass der Deal noch immer finanzielle Gefahren birgt. Zumindest für die NBG scheint das zuzutreffen. Die Ratingagentur Moody?s bewertete die Transaktion damals mit der Bonitätsnote "A1". Weil das Rating von Titlos jedoch direkt von der Bewertung Griechenlands abhängt, wurde die Zweckgesellschaft genau wie das Mittelmeerland von Moody?s mittlerweile auf "A2" heruntergestuft. Abgesichert wird das Geschäft durch einen Hedging-Vertrag zwischen Titlos und der NBG.
Es ist dieser Teil der Transaktion, der für die NBG teuer werden könnte. Schuld daran sind Richtlinien von Moody?s, die unter dem Namen "Framework for De-Linking Hedge Counterparty Risks from Global Structured Finance Cashflow Transactions" laufen. Der Titlos-Deal wurde so konstruiert, dass er diesen Richtlinien entspricht, und die Regeln sehen vor, dass unter bestimmten Umständen eine Partei verpflichtet ist, zusätzliche finanzielle Sicherheiten für das Hedging-Abkommen zu stellen, sobald ihre Bonitätsnote unter "A2" fällt.
Solche Nachforderungen für komplexe Finanzgeschäfte spielten eine wichtige Rolle, als der US-Versicherungsriese AIG 2008 in Finanznot geriet. Im Moment bewertet Moody?s die Bonität der NBG mit A1 und damit sogar besser als die Griechenlands. Allerdings hat die Ratingagentur Fitch die NBG zuletzt auf "BBB" herabgestuft, vier Stufen unter die Bewertung von Moody?
Für Griechenland selbst stellt der Goldman-Swap keine unmittelbare Gefahr da - es sei denn, das Land würde in die Zahlungsunfähigkeit rutschen. Dann hätte Titlos das Recht, den Deal zu kündigen, und Athen müsste die Milliarden, mit denen die Anleihen besichert sind, auf einen Schlag zurückzahlen. Auf Anfrage des Handelsblatts teilte das Finanzministerium mit, es bestehe keine Gefahr eines Zahlungsausfalls.
Das ist aber wohl kein Thema.
Schließlich hat man ja mit den "Hartz IV-Betrügern" ausreichend zu tun.
Ich glaube, die breite Masse ist in einem Maße verblödet, dass es schon weh tut. Man kann oder will einfach nichts sehen.
Finanzbranche: Goldman-Swap gehört nun einer Briefkastenfirma
Es war nur ein einziger Deal, und seither sind neun Jahre vergangen. Aber das Devisentauschgeschäft, mit dem die US-Bank Goldman Sachs den Griechen half, ihre Schulden und ihr Defizit zu drücken, könnte für die Beteiligten noch einmal teuer werden.
LONDON/ATHEN. Heute gehört der Devisen-Swap einer Londoner Briefkastenfirma namens "Titlos", die wiederum mit der National Bank of Greece (NBG) verbunden ist.
Diese Geschäftsbank, an der der griechische Staat indirekt zwölf Prozent hält, nutzte moderne Finanztechnik, um aus dem umstrittenen Swap Wertpapiere zu kreieren, die als Sicherheit für Kredite der Europäischen Zentralbank (EZB) taugen. Sollte sich die Schuldenkrise weiter verschärfen und die Bonitätsnote der NBG in Gefahr geraten, könnten der Bank allerdings finanzielle Lasten drohen.
2001 arrangierten die Goldman-Banker einen Devisen-Swap für die griechische Regierung. Investoren nutzen solche Transaktionen üblicherweise, um Wechselkurs- und Zinsrisiken abzusichern.
Aber anders als eine ganze Serie solcher Geschäfte von 1998 bis 2000 war dieser Swap so konstruiert, dass er einen versteckten Kredit enthielt, der Griechenland half, die Kriterien der Währungsunion einzuhalten.
Konkret ging es darum, Schulden von rund zehn Mrd. Dollar in Euro umzuwandeln. Dabei legte Goldman allerdings Wechselkurse zugrunde, die unter dem Marktpreis lagen. Auf diese Weise kam Athen in den Genuss einer Einmalzahlung, die einem Kredit von Goldman Sachs entsprach.
Das zusätzliche Risiko sicherte die US-Bank über ein Geschäft mit der Dubliner Filiale der Depfa-Bank ab.
Goldman beziffert den Finanzvorteil, den sich die Griechen durch die damals nach Auffassung der Bank zulässige Transaktion sicherten, auf 2,4 Mrd. Euro. Die Swaps hätten das Staatsdefizit 2001 um 0,14 Prozentpunkte gesenkt.
2005 verkaufte Goldman den Devisen-Swap nach Informationen aus Finanzkreisen an die National Bank of Greece. Die kam 2008, auf dem Höhepunkt der Finanzkrise, auf die Idee, das umstrittene Geschäft in Papiere zu verwandeln, die man als Sicherheit für Liquiditätshilfen der EZB hinterlegen konnte.
Zu diesem Zeitpunkt hat Goldman noch einmal einen Gastauftritt. Die Banker helfen der NBG, in London die Zweckgesellschaft "Titlos" ins Leben zu rufen. An die übertrug die NBG den Goldman-Swap. So konnten Zahlungsströme von Griechenland über Titlos fließen. Diese Zahlungen nutzte Titlos Ende Februar 2009 wiederum als Sicherheit für die Emission von Wertpapieren mit einem Volumen von 5,1 Mrd. Euro und einer Laufzeit bis 2037. Hier schließt sich der Kreis, denn als Käufer trat die NBG auf, die die Papiere als Sicherheit für EZB-Kredite nutzen wollte.
Als Erste haben die Autoren des Internet-Finanzblogs "Zero-Hedge" die Geschichte von Titlos unter die Lupe genommen. Sie kamen zu dem Schluss, dass der Deal noch immer finanzielle Gefahren birgt. Zumindest für die NBG scheint das zuzutreffen. Die Ratingagentur Moody?s bewertete die Transaktion damals mit der Bonitätsnote "A1". Weil das Rating von Titlos jedoch direkt von der Bewertung Griechenlands abhängt, wurde die Zweckgesellschaft genau wie das Mittelmeerland von Moody?s mittlerweile auf "A2" heruntergestuft. Abgesichert wird das Geschäft durch einen Hedging-Vertrag zwischen Titlos und der NBG.
Es ist dieser Teil der Transaktion, der für die NBG teuer werden könnte. Schuld daran sind Richtlinien von Moody?s, die unter dem Namen "Framework for De-Linking Hedge Counterparty Risks from Global Structured Finance Cashflow Transactions" laufen. Der Titlos-Deal wurde so konstruiert, dass er diesen Richtlinien entspricht, und die Regeln sehen vor, dass unter bestimmten Umständen eine Partei verpflichtet ist, zusätzliche finanzielle Sicherheiten für das Hedging-Abkommen zu stellen, sobald ihre Bonitätsnote unter "A2" fällt.
Solche Nachforderungen für komplexe Finanzgeschäfte spielten eine wichtige Rolle, als der US-Versicherungsriese AIG 2008 in Finanznot geriet. Im Moment bewertet Moody?s die Bonität der NBG mit A1 und damit sogar besser als die Griechenlands. Allerdings hat die Ratingagentur Fitch die NBG zuletzt auf "BBB" herabgestuft, vier Stufen unter die Bewertung von Moody?
Für Griechenland selbst stellt der Goldman-Swap keine unmittelbare Gefahr da - es sei denn, das Land würde in die Zahlungsunfähigkeit rutschen. Dann hätte Titlos das Recht, den Deal zu kündigen, und Athen müsste die Milliarden, mit denen die Anleihen besichert sind, auf einen Schlag zurückzahlen. Auf Anfrage des Handelsblatts teilte das Finanzministerium mit, es bestehe keine Gefahr eines Zahlungsausfalls.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
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- martinsgarten
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Das wird ein Stück aus dem Tollhaus
D könnnte hier einmal richtig zocken.
D übernimmt keine Garantien, sondern schiebt das auf die EU.
Und die können nicht anders.
Die Eu-Säcke wollen doch ihren Job behalten.
Griechenland-Krise:
Banken lehnen Finanzhilfe ohne Staatsgarantien ab
Die deutsche Kreditwirtschaft will sich von der Politik nicht zum Kauf von griechischen Anleihen drängen lassen.
Kein Institut hält bei der anstehenden Milliarden-Emission eine Nothilfe ohne staatliche Garantien für akzeptabel, wie eine Umfrage des Handelsblatts ergab.
Eine Hintertür für das Engagement der Banken gibt es jedoch.
Die deutsche Kreditwirtschaft will sich von der Politik nicht zum Kauf von griechischen Anleihen drängen lassen.
Nach Ansicht der Bundesregierung sind vor allem die Banken gefragt,
Athen bei der Refinanzierung zu helfen.
Die Finanzbranche könne sich nicht einfach auf das Eingreifen der Euro-Staaten verlassen, sagte ein ranghoher Regierungsvertreter.
"Die Banken müssen ihre Verantwortung in dieser Situation wahrnehmen."
Die privaten Institute wollten sich hierzu nicht äußern.
Auf den Verband Öffentlicher Banken (VÖB) ist die Politik bislang nach eigenen Aussagen aber nicht zugekommen.
"Wir werden da nicht gedrängt", hieß es auch bei einer großen Adresse. Angesichts der Turbulenzen um Griechenland gebe es keine Rechtfertigung, hier weiteres Geld anzulegen.
"Wenn da was schiefgeht, wird man am nächsten Laternenpfahl aufgeknüpft", sagte ein Banker.
Aktuell sind deutsche Institute laut der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) mit einem Gesamtvolumen von 32 Mrd. Euro der drittgrößte Gläubiger Griechenlands.
Der hochverschuldete Staat muss 2010 aber in Summe 53 Mrd. Euro frisches Geld am Markt aufnehmen.
Alleine im April und Mai werden Anleihen, Zinsen und Geldmarktpapiere über gut 21 Mrd. Euro fällig.
Viele heimische Institute wie die Commerzbank, die Postbank, Hypo Real Estate, WestLB oder BayernLB haben bereits deutlich gemacht, dass sie kein größeres Interesse haben, ihre Griechenland-Positionen auszubauen.
Dagegen könnten Banken, Versicherer und Fonds Interesse zeigen, wenn der Staat Garantien ausspräche.
"Der Bund spielt im Moment Szenarien durch", sagte ein Insider.
Eines sei, die staatliche Förderbank KfW über sogenannte Zuweisungsgeschäfte damit zu beauftragen, griechische Neuemissionen zu kaufen.
Das Risiko läge in diesem Fall beim Bund.
Auch werde erwogen, über die KfW Garantien an den privaten Sektor zu vergeben.
"Wenn es hier Initiativen gäbe, kann das für die Branche durchaus wieder interessant werden", sagte ein Banker. Die Bundesregierung dementierte allerdings eine Einbindung der staatlichen KfW.
Die für den Kapitalmarktauftritt zuständige Schuldenagentur in Athen hat schon vor Wochen für Ende Februar oder Anfang März eine zehnjährige Anleihe über drei bis fünf Mrd. Euro angekündigt.
Banker rechnen damit, dass die verschuldeten Hellenen für diese Anleihe Zinsen von 7 bis 7,5% bieten müssen.
(das wird ein geiler Deal - Refinanzierung zu 1% bei der EZB)
Zwar hatte Griechenlands Premier Georgios Papandreou vergangene Woche in einem Interview mit der BBC noch gesagt, das Land brauche bis Mitte März kein Geld.
"Im Umkehrschluss heißt dies aber, dass die Griechen danach dringend Geld am Kapitalmarkt aufnehmen müssen", sagt Kornelius Purps, Zinsstratege bei der Unicredit.
Doch selbst zu dem erwarteten Zinssatz von sieben bis 7,5 Prozent würden auch Fonds bislang nur mäßiges Interesse an einem neuen Griechen-Bond bekunden, meint Purps.
Skeptisch ist auch Ralf Umlauf, Zinsstratege bei der Helaba:
"Wenn offensichtlich deutsche Großbanken kein Interesse haben, dann ist das eine wichtige Käufergruppe, die ausfällt", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. Jean-Michel Six, europäischer Chefvolkswirt der Ratingagentur Standard & Poor?s, fürchtet dagegen nicht, dass Griechenland auf einer neuen Anleihe sitzen bleibt.
Das sei im Zweifelsfall eine "Frage des Preises" - also der Zinsen, die Griechenland biete.
Die neue fünfjährige Anleihe über acht Mrd. Euro, die Griechenland Ende Januar auf den Markt gebracht hatte, war noch gut dreifach überzeichnet gewesen.
Dabei waren Fonds mit 42 Prozent die größte Käufergruppe.
Banken kauften 29 Prozent der Anleihe, Versicherer 13 Prozent und Zentralbanken sieben Prozent.
Hedge-Fonds beteiligten sich nur mit einem Prozent.
Deutsche Investoren waren damals aber nicht entscheidend.
An sie gingen insgesamt nur sechs Prozent der neuen Anleihe.
Die größte Käufergruppe kam mit 30 Prozent aus Großbritannien, gefolgt von Anlegern in Griechenland, an die 26 Prozent der neuen Anleihe gingen.
Deutsche Politiker betonten gestern auch, dass schon in Griechenland engagierte deutsche Banken bei einem Wertverlust von Anleihen nicht auf Staatshilfe hoffen können:
"Es ist nicht die Aufgabe des Staates, Banken zu schützen, die griechische Staatsanleihen mit der Spekulation auf höhere Renditen gekauft haben", sagte der FDP-Fraktionsvize und Finanzexperte Carl-Ludwig Thiele. Es könne nicht sein, dass der Staat Zockergeschäfte der Banken nachträglich absichere.
Die verstaatlichte Hypo Real Estate (HRE) hat rund zehn Mrd. Euro in griechische Anleihen investiert, die Commerzbank-Tochter Eurohypo 3,1 Mrd. Euro und die Postbank 1,3 Mrd. Euro.
Wegen der Überlegungen, dass die Euro-Staaten Griechenland mit bis zu 25 Mrd. Euro unter die Arme greifen könnten, hatte die Bundesregierung offenbar zunächst auch erwogen, in den Schlussberatungen zum Bundeshaushalt 2010 in dieser Woche eine Risikovorsorge für diesen Fall zu treffen.
Nach Informationen aus Regierungskreisen haben sich das Kanzleramt und das Bundesfinanzministerium inzwischen aber von diesem Vorhaben verabschiedet. "Unser politisches Ziel ist es, Griechenland nicht helfen zu müssen", sagte ein Regierungsvertreter.
Auch Griechenlands Vize-Außenminister Dimitris Droutsas sagte dem Handelsblatt, seine Regierung sei bestrebt, die Schuldenkrise aus eigener Kraft zu lösen.
Gläubiger
Schulden Deutsche Banken sind nach Daten der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich mit 32 Mrd. Euro die drittgrößten Gläubiger Griechenlands.
Athen muss 2010 insgesamt 53 Mrd. Euro am Markt aufnehmen, allein 20 Mrd. im April und Mai.
Schuldner
Die im Zuge der Finanzkrise verstaatlichte Hypo Real Estate ist nach eigenen Angaben mit weniger als zehn Mrd. Euro in Griechenland engagiert, die Commerzbank-Tochter Eurohypo mit 3,1 Mrd. Euro.
D könnnte hier einmal richtig zocken.
D übernimmt keine Garantien, sondern schiebt das auf die EU.
Und die können nicht anders.
Die Eu-Säcke wollen doch ihren Job behalten.
Griechenland-Krise:
Banken lehnen Finanzhilfe ohne Staatsgarantien ab
Die deutsche Kreditwirtschaft will sich von der Politik nicht zum Kauf von griechischen Anleihen drängen lassen.
Kein Institut hält bei der anstehenden Milliarden-Emission eine Nothilfe ohne staatliche Garantien für akzeptabel, wie eine Umfrage des Handelsblatts ergab.
Eine Hintertür für das Engagement der Banken gibt es jedoch.
Die deutsche Kreditwirtschaft will sich von der Politik nicht zum Kauf von griechischen Anleihen drängen lassen.
Nach Ansicht der Bundesregierung sind vor allem die Banken gefragt,
Athen bei der Refinanzierung zu helfen.
Die Finanzbranche könne sich nicht einfach auf das Eingreifen der Euro-Staaten verlassen, sagte ein ranghoher Regierungsvertreter.
"Die Banken müssen ihre Verantwortung in dieser Situation wahrnehmen."
Die privaten Institute wollten sich hierzu nicht äußern.
Auf den Verband Öffentlicher Banken (VÖB) ist die Politik bislang nach eigenen Aussagen aber nicht zugekommen.
"Wir werden da nicht gedrängt", hieß es auch bei einer großen Adresse. Angesichts der Turbulenzen um Griechenland gebe es keine Rechtfertigung, hier weiteres Geld anzulegen.
"Wenn da was schiefgeht, wird man am nächsten Laternenpfahl aufgeknüpft", sagte ein Banker.
Aktuell sind deutsche Institute laut der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) mit einem Gesamtvolumen von 32 Mrd. Euro der drittgrößte Gläubiger Griechenlands.
Der hochverschuldete Staat muss 2010 aber in Summe 53 Mrd. Euro frisches Geld am Markt aufnehmen.
Alleine im April und Mai werden Anleihen, Zinsen und Geldmarktpapiere über gut 21 Mrd. Euro fällig.
Viele heimische Institute wie die Commerzbank, die Postbank, Hypo Real Estate, WestLB oder BayernLB haben bereits deutlich gemacht, dass sie kein größeres Interesse haben, ihre Griechenland-Positionen auszubauen.
Dagegen könnten Banken, Versicherer und Fonds Interesse zeigen, wenn der Staat Garantien ausspräche.
"Der Bund spielt im Moment Szenarien durch", sagte ein Insider.
Eines sei, die staatliche Förderbank KfW über sogenannte Zuweisungsgeschäfte damit zu beauftragen, griechische Neuemissionen zu kaufen.
Das Risiko läge in diesem Fall beim Bund.
Auch werde erwogen, über die KfW Garantien an den privaten Sektor zu vergeben.
"Wenn es hier Initiativen gäbe, kann das für die Branche durchaus wieder interessant werden", sagte ein Banker. Die Bundesregierung dementierte allerdings eine Einbindung der staatlichen KfW.
Die für den Kapitalmarktauftritt zuständige Schuldenagentur in Athen hat schon vor Wochen für Ende Februar oder Anfang März eine zehnjährige Anleihe über drei bis fünf Mrd. Euro angekündigt.
Banker rechnen damit, dass die verschuldeten Hellenen für diese Anleihe Zinsen von 7 bis 7,5% bieten müssen.
(das wird ein geiler Deal - Refinanzierung zu 1% bei der EZB)
Zwar hatte Griechenlands Premier Georgios Papandreou vergangene Woche in einem Interview mit der BBC noch gesagt, das Land brauche bis Mitte März kein Geld.
"Im Umkehrschluss heißt dies aber, dass die Griechen danach dringend Geld am Kapitalmarkt aufnehmen müssen", sagt Kornelius Purps, Zinsstratege bei der Unicredit.
Doch selbst zu dem erwarteten Zinssatz von sieben bis 7,5 Prozent würden auch Fonds bislang nur mäßiges Interesse an einem neuen Griechen-Bond bekunden, meint Purps.
Skeptisch ist auch Ralf Umlauf, Zinsstratege bei der Helaba:
"Wenn offensichtlich deutsche Großbanken kein Interesse haben, dann ist das eine wichtige Käufergruppe, die ausfällt", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. Jean-Michel Six, europäischer Chefvolkswirt der Ratingagentur Standard & Poor?s, fürchtet dagegen nicht, dass Griechenland auf einer neuen Anleihe sitzen bleibt.
Das sei im Zweifelsfall eine "Frage des Preises" - also der Zinsen, die Griechenland biete.
Die neue fünfjährige Anleihe über acht Mrd. Euro, die Griechenland Ende Januar auf den Markt gebracht hatte, war noch gut dreifach überzeichnet gewesen.
Dabei waren Fonds mit 42 Prozent die größte Käufergruppe.
Banken kauften 29 Prozent der Anleihe, Versicherer 13 Prozent und Zentralbanken sieben Prozent.
Hedge-Fonds beteiligten sich nur mit einem Prozent.
Deutsche Investoren waren damals aber nicht entscheidend.
An sie gingen insgesamt nur sechs Prozent der neuen Anleihe.
Die größte Käufergruppe kam mit 30 Prozent aus Großbritannien, gefolgt von Anlegern in Griechenland, an die 26 Prozent der neuen Anleihe gingen.
Deutsche Politiker betonten gestern auch, dass schon in Griechenland engagierte deutsche Banken bei einem Wertverlust von Anleihen nicht auf Staatshilfe hoffen können:
"Es ist nicht die Aufgabe des Staates, Banken zu schützen, die griechische Staatsanleihen mit der Spekulation auf höhere Renditen gekauft haben", sagte der FDP-Fraktionsvize und Finanzexperte Carl-Ludwig Thiele. Es könne nicht sein, dass der Staat Zockergeschäfte der Banken nachträglich absichere.
Die verstaatlichte Hypo Real Estate (HRE) hat rund zehn Mrd. Euro in griechische Anleihen investiert, die Commerzbank-Tochter Eurohypo 3,1 Mrd. Euro und die Postbank 1,3 Mrd. Euro.
Wegen der Überlegungen, dass die Euro-Staaten Griechenland mit bis zu 25 Mrd. Euro unter die Arme greifen könnten, hatte die Bundesregierung offenbar zunächst auch erwogen, in den Schlussberatungen zum Bundeshaushalt 2010 in dieser Woche eine Risikovorsorge für diesen Fall zu treffen.
Nach Informationen aus Regierungskreisen haben sich das Kanzleramt und das Bundesfinanzministerium inzwischen aber von diesem Vorhaben verabschiedet. "Unser politisches Ziel ist es, Griechenland nicht helfen zu müssen", sagte ein Regierungsvertreter.
Auch Griechenlands Vize-Außenminister Dimitris Droutsas sagte dem Handelsblatt, seine Regierung sei bestrebt, die Schuldenkrise aus eigener Kraft zu lösen.
Gläubiger
Schulden Deutsche Banken sind nach Daten der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich mit 32 Mrd. Euro die drittgrößten Gläubiger Griechenlands.
Athen muss 2010 insgesamt 53 Mrd. Euro am Markt aufnehmen, allein 20 Mrd. im April und Mai.
Schuldner
Die im Zuge der Finanzkrise verstaatlichte Hypo Real Estate ist nach eigenen Angaben mit weniger als zehn Mrd. Euro in Griechenland engagiert, die Commerzbank-Tochter Eurohypo mit 3,1 Mrd. Euro.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
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der Euro zum USD testet gerade einmal wieder seine Unterkante.
da bietet sich das Interview mit dem Herrn Juncker an.
Wie man es von einem Politiker kennt - Worte und nichts als Worte
Juncker zur Griechenland-Krise:
„Wir haben die Folterwerkzeuge im Keller“
Ein Zerfall der Währungsunion ist absurd.
Der luxemburgische Ministerpräsident und Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker spricht im Handelsblatt-Interview über mögliche Auswege aus der Griechenland-Krise, das schwierige Verhältnis zwischen Politik und Finanzmärkten und die Notwendigkeit einer Wirtschaftsregierung
Handelsblatt: Herr Ministerpräsident, Griechenland steht kurz vor der Pleite. Wenn das Land sein striktes Sparprogramm nicht durchsetzt, kommt es zum Staatsbankrott. Haben Sie als Vorsitzender der Eurogruppe zu lange tatenlos zugeschaut?
Juncker: Ich möchte Ihrer Frage die Dramatik nehmen.
Wir beschäftigen uns seit Jahren mit Griechenland, weil das Land sichtbar und scheinbar unaufhaltbar seine Wettbewerbsfähigkeit verliert.
Die Beschäftigung war aber folgenlos . . .
Wir hatten lange die Vermutung, dass die Zahlen, aufgrund deren Griechenland sein Defizit berechnet hat, zu optimistisch waren.
Als sich herausstellte, dass die Zahlen tatsächlich fehlerhaft waren, haben wir sofort gehandelt.
Reichlich spät ...
Was hätten Sie mir gesagt, wenn ich vor zwei Jahren behauptet hätte, Griechenland hätte ein massives Korruptionsproblem, wie es ja mittlerweile auch der griechische Premierminister bestätigt hat? Es hätte einen Aufschrei gegeben, dass man so unter Mitgliedstaaten der Euro-Zone nicht miteinander umgehen dürfe.
Aber Sie selbst haben im Jahr 2004 noch eine Verschärfung der Regeln abgelehnt, nach denen die europäische Statistikbehörde Eurostat die Daten der Länder überprüft.
Ja, und ich bin ja auch zur Selbstkritik fähig. Ich rede dann nur etwas leiser. Wir haben unrecht gehabt, als wir das Ansinnen von Eurostat nach mehr Kompetenzen abgelehnt haben. Ich werde die europäische Kommission auf jeden Fall unterstützen, einen neuen Anlauf in diese Richtung zu unternehmen.
Griechenland und die Folgen schwächen den Euro. Viele Ökonomen prognostizieren einen Zerfall der Währungsunion. Ein realistisches Szenario?
Das ist für mich nicht eine absurde Idee. Seit wir den Euro ins Leben gerufen haben, muss ich damit leben, dass einige Kritiker jeden Vorfall nutzen, um ihn im Nachhinein abzuschießen.
Im Ernst: Ich glaube nicht, dass Wettbewerbsunterschiede für sich genommen zu einer Schwäche des Euros führen.
Solche Unterschiede gibt es ja auch im Dollar-Raum. Tatsache ist allerdings, dass sich die Divergenzen tendenziell zu sehr verbreitert haben.
Was lässt sich dagegen tun?
Wir brauchen eine europäische Wirtschaftsregierung im Sinne einer verstärkten Koordinierung der Wirtschaftspolitik vor allem in der Euro-Zone. Der Fall Griechenland zeigt das zur Genüge.
Es muss darum gehen, nationale Maßnahmen in der Wirtschaftspolitik besser auf ihre Folgen für die Eurogruppe und für die 27 EU-Mitgliedstaaten abzustimmen.
Wie soll das funktionieren?
Die Eurogruppe wird im März eine Erklärung zu den Wettbewerbsdivergenzen in der Euro-Zone abgeben. Und dann wird sie wirtschaftspolitische Empfehlungen an jedes Land aussprechen. Jede Regierung wird sagen müssen, in welchem Zeitraum sie ihre nationalen Wettbewerbsungleichgewichte zu beseitigen gedenkt.
Das werden wir dann in der Euro-Gruppe auch überprüfen.
Brauchen wir einen EU-Wirtschaftsminister?
Nein, aber eine Eurogruppe, die das Thema Wirtschaftsregierung ernst nimmt. Niemand darf national vorpreschen, ohne vorher die Konsequenzen dieser Politik mit den Partnern der Euro-Zone abgesprochen zu haben.
Das würde dann auch für Deutschland gelten.
Verhält sich Deutschland in der Krise eigentlich angemessen?
Deutschland stellt nicht das größte Problem dar. Und wird es auch nicht werden.
Wie schmeichelhaft!
Dennoch muss sich auch Deutschland fragen, ob es nicht eine weitere Stärkung der Binnennachfrage braucht.
Also ein neues Konjunkturprogramm?
Ich habe meine eigene Frage nicht beantwortet.
Hätte ich sie so beantwortet, wie Sie es jetzt interpretieren, gibt es ja auch jenseits von Konjunkturprogrammen Ideen.
Zum Beispiel?
Man denke nur an die Tarifpolitik.
In Deutschland gibt es die Tarifautonomie, wie soll der Staat denn darauf Einfluss nehmen?
Wir sind in der Eurogruppe gemeinsam der Auffassung, dass der öffentliche Dienst die Rolle des Trendsetters bei der Lohnfindung innehat.
Die Banken spielen auch im Fall Griechenland eine unrühmliche Rolle.
Die Investmentbanken halfen bei der Defizitkosmetik, die anderen Geschäftsbanken wollen jetzt keine Anleihen mehr zeichnen.
Wie lange lässt sich die Politik das eigentlich noch gefallen?
Ich halte nichts von Vorverurteilungen, obwohl ich die Vorgänge sehr skeptisch betrachte. Die Operationen zur Bilanzkosmetik mögen legal gewesen sein. Die Frage ist aber, ob sie auch gerechtfertigt gewesen sind. Wir werden über die Auswirkungen des Verhaltens der Banken reden müssen.
Die Banken müssen die Auswirkungen ihres Handelns auf die Allgemeinheit stärker beachten. Aber klar ist auch, dass die griechische Tragödie nicht von den Banken verursacht wurde, sondern von dem Land selbst.
Nun aber spekulieren die Märkte gegen Griechenland und verschlimmern die Krise. Fühlen Sie sich von den Märkten erpresst?
Die Politik ist nur so weit erpressbar, wie sie sich erpressen lässt.
Wir müssen das Primat der Politik wieder stärken.
Sie muss die Finanzmärkte stoppen können.
Die Märkte dürfen nicht so tun, als gebe es in Griechenland keine Anstrengungen zur Haushaltskonsolidierung, die im Übrigen eine Bringpflicht der Griechen darstellen und keine Option sind.
Sollten die Griechen sich an die sehr stringenten Vorgaben halten und die Märkte dennoch gegen Griechenland spekulieren, werden wir die Märkte da nicht ein-fach durchmarschieren lassen.
Und wie wollen Sie die daran hindern?
Das möchte ich jetzt hier nicht näher bestimmen.
Aber Sie können sicher sein: Wir haben die Folterwerkzeuge im Keller, und wir zeigen sie, wenn es nötig ist. Das Problem ist, wenn alle wissen, dass es einen Schrank voller Maßnahmen in der Euro-Zone gibt, sieht keiner mehr die Notwendigkeit, seine Haushaltspolitik ambitioniert zu betreiben.
Ich kann Sie deswegen nur wissen lassen, dass es Instrumente gibt. Ich darf aber nicht so konkret werden, dass meine Antwort zu einem Nachlassen der Sparbemühungen in Griechenland führen würde.
So werden Sie die Finanzmärkte aber niemals beruhigen. Die Spekulation gegen Griechenland wird weitergehen.
Dann müssen wir das Instrument zur Not doch noch zeigen.
Sie haben jetzt die Gelegenheit dazu . . .
Nein. Wenn ich jetzt die Möglichkeiten erörtern würde, über die wir in der Eurogruppe gesprochen haben, würde jede Möglichkeit in der Öffentlichkeit so gegrillt, dass sie am Ende nichts mehr taugen würde. Aber wir spielen hier mit dem Feuer. Klar ist nämlich auch, dass es nach Vertragslage nicht zu einem Bail-out kommen wird.
Ist Griechenland der Anlass, dass in der Eurogruppe die Regeln geändert werden müssen?
In der Eurogruppe muss allen und derzeit vor allem Griechenland klar sein, dass jedes Mitglied ein Stück seiner Souveränität verliert. Eine nationale Politik, die der gemeinsamen Währung schadet, darf es nicht geben. Griechenland muss deswegen ultraklar sein, dass es alle Anstrengungen unternehmen muss, um sein Defizit in den Griff zu bekommen.
Wenn wir das griechische Problem gelöst haben, müssen wir uns einen Werkzeugkasten zulegen, um ähnliche Probleme in der Zukunft zu vermeiden.
Brauchen wir dafür einen Europäischen Währungsfonds?
Ich bin sehr dafür, dass wir ein Instrument gegen akute Krisen bekommen. Das darf allerdings nicht dazu führen, dass Mitgliedstaaten sich nicht mehr anstrengen, aus einer selbstverschuldeten Haushaltsmisere herauszukommen. Ich habe vor einigen Jahren ja einmal Eurobonds vorgeschlagen. Es gibt auch andere Lösungen.
Kurzfristig helfen die für die Causa Griechenland aber nicht.
Soll der Internationale Währungsfonds eigentlich helfen?
Ich halte ein Engagement des IWF, das über die technische Hilfe hinausgeht, für nicht notwendig.
Also bilaterale Hilfen?
Sie können jetzt alle Möglichkeiten abfragen, ich werde Ihnen keine Antwort geben.
Auf jeden Fall wird es teuer. Wie sollen die anderen Staaten da von ihren Defiziten wieder runter?
Die hohen Defizite sind durch die Konjunkturprogramme und Stützungsaktionen entstanden. Diese Eingriffe des Staates waren in der Finanz- und Wirtschaftskrise ohne Alternative. Jetzt müssen wir uns aus dieser Spirale wieder hinausbewegen. Noch aber sind die eigenen Wachstumskräfte in der Wirtschaft zu fragil. Es kann nicht Sache der Politik sein, die ersten Wachstumspflänzchen gleich zu zertrampeln.
Aber vom nächsten Jahr an müssen wir sparen.
Es ließe sich auch über höhere Inflation eine Entlastung organisieren ...
Wir haben in Europa mit viel Mühe eine Kultur aufgebaut, die Inflation in einem Korridor bis zwei Prozent zu halten. Ich bin strikt dagegen, das jetzt aufzuweichen. Wenn wir vier Prozent zulassen, sind wir schnell bei fünf oder sieben Prozent. Ich halte jede Debatte über eine Entschuldung durch mehr Inflation für absolut schädlich.
Die Debatte wird aber geführt: IWF-Chefvolkswirt Blanchard fordert, vier Prozent Inflation zuzulassen.
Der Vorschlag ist nicht zielführend. Wir würden die mühsam aufgebaute Stabilitätskultur in der Euro-Zone gefährden. Inflation würde die Wettbewerbsunterschiede in der Euro-Zone noch mehr verstärken. Wir bekämen ein heilloses Durcheinander. Deshalb kann ich nur unterstreichen, was Bundesbank-Präsident Axel Weber zu dem Thema bereits gesagt hat.
Dann sollte ja auch der nächste Kandidat für die EZB-Spitze ein ausgewiesener Stabilitätsvertreter sein. Wer soll denn Trichet im nächsten Jahr beerben?
Die Debatte darüber ist verfrüht. Notenbanker, die für Stabilität stehen, gibt es genügend.
Vor allem in Deutschland!
Auch in Deutschland. Aber nicht nur. Der deutsche Bundesbankchef Weber ist ein hervorragender Zentralbanker und wäre zweifelsohne ein hervorragender EZB-Präsident. Auch der italienische Notenbankchef Mario Draghi ist ein hervorragender Notenbankchef. Ich halte nichts von einem Schaulaufen zwischen diesen beiden ausgezeichneten Zentralbankern.
Gibt es noch weitere Kandidaten?
Wie gesagt, ich halte nichts von einem Schaulaufen, und deswegen schicke ich jetzt auch keinen dritten Kandidaten ins Rennen.
Ihre Vorbehalte gegen einen deutschen Kandidaten sind also verschwunden?
Ich bin verstimmt darüber, dass man in Deutschland denkt, ich hätte mich gegen Herrn Weber ausgesprochen. Ich habe mich lediglich dagegen ausgesprochen, in der Wahl eines portugiesischen EZB-Vizepräsidenten eine Vorentscheidung für einen deutschen EZB-Präsidenten zu sehen.
Also keine Präferenzen?
Im Maastrichter Vertrag steht, dass das Spitzenpersonal der EZB nach professionellen Kriterien ausgewählt werden soll. Daran halte ich mich. Ich glaube nicht, dass man sich in Berlin über diese Forderung wundern muss.
Können zwei Südeuropäer, also der Italiener Draghi und der Portugiese Constantio, an der Spitze der EZB stehen?
Ja, in der Tat, genauso sehe ich das. Ein ausgewiesener Stabilitätspolitiker aus Südeuropa kann doch nicht nur deshalb abgelehnt werden, weil er aus Südeuropa stammt. Das würde doch von einem sehr kleinteiligen provinziellen europapolitischen Verständnis zeugen.
Die Bundesregierung meint, dass das Direktorium der EZB geografisch einigermaßen ausgewogen besetzt werden sollte.
Mag sein. Ich halte aber nichts davon, das EZB-Direktorium nach geopolitischen Gesichtspunkten zu besetzen. Das ist im Maastrichter Vertrag so nicht vorgesehen.
Hat bei der Berufung Constantios zum EZB-Vize geopolitisches Kalkül eine Rolle gespielt?
Ich habe diese Vermutung. Und deshalb habe ich die einschlägigen Artikel des Maastrichter Vertrags noch einmal in Erinnerung gerufen.
da bietet sich das Interview mit dem Herrn Juncker an.
Wie man es von einem Politiker kennt - Worte und nichts als Worte
Juncker zur Griechenland-Krise:
„Wir haben die Folterwerkzeuge im Keller“
Ein Zerfall der Währungsunion ist absurd.
Der luxemburgische Ministerpräsident und Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker spricht im Handelsblatt-Interview über mögliche Auswege aus der Griechenland-Krise, das schwierige Verhältnis zwischen Politik und Finanzmärkten und die Notwendigkeit einer Wirtschaftsregierung
Handelsblatt: Herr Ministerpräsident, Griechenland steht kurz vor der Pleite. Wenn das Land sein striktes Sparprogramm nicht durchsetzt, kommt es zum Staatsbankrott. Haben Sie als Vorsitzender der Eurogruppe zu lange tatenlos zugeschaut?
Juncker: Ich möchte Ihrer Frage die Dramatik nehmen.
Wir beschäftigen uns seit Jahren mit Griechenland, weil das Land sichtbar und scheinbar unaufhaltbar seine Wettbewerbsfähigkeit verliert.
Die Beschäftigung war aber folgenlos . . .
Wir hatten lange die Vermutung, dass die Zahlen, aufgrund deren Griechenland sein Defizit berechnet hat, zu optimistisch waren.
Als sich herausstellte, dass die Zahlen tatsächlich fehlerhaft waren, haben wir sofort gehandelt.
Reichlich spät ...
Was hätten Sie mir gesagt, wenn ich vor zwei Jahren behauptet hätte, Griechenland hätte ein massives Korruptionsproblem, wie es ja mittlerweile auch der griechische Premierminister bestätigt hat? Es hätte einen Aufschrei gegeben, dass man so unter Mitgliedstaaten der Euro-Zone nicht miteinander umgehen dürfe.
Aber Sie selbst haben im Jahr 2004 noch eine Verschärfung der Regeln abgelehnt, nach denen die europäische Statistikbehörde Eurostat die Daten der Länder überprüft.
Ja, und ich bin ja auch zur Selbstkritik fähig. Ich rede dann nur etwas leiser. Wir haben unrecht gehabt, als wir das Ansinnen von Eurostat nach mehr Kompetenzen abgelehnt haben. Ich werde die europäische Kommission auf jeden Fall unterstützen, einen neuen Anlauf in diese Richtung zu unternehmen.
Griechenland und die Folgen schwächen den Euro. Viele Ökonomen prognostizieren einen Zerfall der Währungsunion. Ein realistisches Szenario?
Das ist für mich nicht eine absurde Idee. Seit wir den Euro ins Leben gerufen haben, muss ich damit leben, dass einige Kritiker jeden Vorfall nutzen, um ihn im Nachhinein abzuschießen.
Im Ernst: Ich glaube nicht, dass Wettbewerbsunterschiede für sich genommen zu einer Schwäche des Euros führen.
Solche Unterschiede gibt es ja auch im Dollar-Raum. Tatsache ist allerdings, dass sich die Divergenzen tendenziell zu sehr verbreitert haben.
Was lässt sich dagegen tun?
Wir brauchen eine europäische Wirtschaftsregierung im Sinne einer verstärkten Koordinierung der Wirtschaftspolitik vor allem in der Euro-Zone. Der Fall Griechenland zeigt das zur Genüge.
Es muss darum gehen, nationale Maßnahmen in der Wirtschaftspolitik besser auf ihre Folgen für die Eurogruppe und für die 27 EU-Mitgliedstaaten abzustimmen.
Wie soll das funktionieren?
Die Eurogruppe wird im März eine Erklärung zu den Wettbewerbsdivergenzen in der Euro-Zone abgeben. Und dann wird sie wirtschaftspolitische Empfehlungen an jedes Land aussprechen. Jede Regierung wird sagen müssen, in welchem Zeitraum sie ihre nationalen Wettbewerbsungleichgewichte zu beseitigen gedenkt.
Das werden wir dann in der Euro-Gruppe auch überprüfen.
Brauchen wir einen EU-Wirtschaftsminister?
Nein, aber eine Eurogruppe, die das Thema Wirtschaftsregierung ernst nimmt. Niemand darf national vorpreschen, ohne vorher die Konsequenzen dieser Politik mit den Partnern der Euro-Zone abgesprochen zu haben.
Das würde dann auch für Deutschland gelten.
Verhält sich Deutschland in der Krise eigentlich angemessen?
Deutschland stellt nicht das größte Problem dar. Und wird es auch nicht werden.
Wie schmeichelhaft!
Dennoch muss sich auch Deutschland fragen, ob es nicht eine weitere Stärkung der Binnennachfrage braucht.
Also ein neues Konjunkturprogramm?
Ich habe meine eigene Frage nicht beantwortet.
Hätte ich sie so beantwortet, wie Sie es jetzt interpretieren, gibt es ja auch jenseits von Konjunkturprogrammen Ideen.
Zum Beispiel?
Man denke nur an die Tarifpolitik.
In Deutschland gibt es die Tarifautonomie, wie soll der Staat denn darauf Einfluss nehmen?
Wir sind in der Eurogruppe gemeinsam der Auffassung, dass der öffentliche Dienst die Rolle des Trendsetters bei der Lohnfindung innehat.
Die Banken spielen auch im Fall Griechenland eine unrühmliche Rolle.
Die Investmentbanken halfen bei der Defizitkosmetik, die anderen Geschäftsbanken wollen jetzt keine Anleihen mehr zeichnen.
Wie lange lässt sich die Politik das eigentlich noch gefallen?
Ich halte nichts von Vorverurteilungen, obwohl ich die Vorgänge sehr skeptisch betrachte. Die Operationen zur Bilanzkosmetik mögen legal gewesen sein. Die Frage ist aber, ob sie auch gerechtfertigt gewesen sind. Wir werden über die Auswirkungen des Verhaltens der Banken reden müssen.
Die Banken müssen die Auswirkungen ihres Handelns auf die Allgemeinheit stärker beachten. Aber klar ist auch, dass die griechische Tragödie nicht von den Banken verursacht wurde, sondern von dem Land selbst.
Nun aber spekulieren die Märkte gegen Griechenland und verschlimmern die Krise. Fühlen Sie sich von den Märkten erpresst?
Die Politik ist nur so weit erpressbar, wie sie sich erpressen lässt.
Wir müssen das Primat der Politik wieder stärken.
Sie muss die Finanzmärkte stoppen können.
Die Märkte dürfen nicht so tun, als gebe es in Griechenland keine Anstrengungen zur Haushaltskonsolidierung, die im Übrigen eine Bringpflicht der Griechen darstellen und keine Option sind.
Sollten die Griechen sich an die sehr stringenten Vorgaben halten und die Märkte dennoch gegen Griechenland spekulieren, werden wir die Märkte da nicht ein-fach durchmarschieren lassen.
Und wie wollen Sie die daran hindern?
Das möchte ich jetzt hier nicht näher bestimmen.
Aber Sie können sicher sein: Wir haben die Folterwerkzeuge im Keller, und wir zeigen sie, wenn es nötig ist. Das Problem ist, wenn alle wissen, dass es einen Schrank voller Maßnahmen in der Euro-Zone gibt, sieht keiner mehr die Notwendigkeit, seine Haushaltspolitik ambitioniert zu betreiben.
Ich kann Sie deswegen nur wissen lassen, dass es Instrumente gibt. Ich darf aber nicht so konkret werden, dass meine Antwort zu einem Nachlassen der Sparbemühungen in Griechenland führen würde.
So werden Sie die Finanzmärkte aber niemals beruhigen. Die Spekulation gegen Griechenland wird weitergehen.
Dann müssen wir das Instrument zur Not doch noch zeigen.
Sie haben jetzt die Gelegenheit dazu . . .
Nein. Wenn ich jetzt die Möglichkeiten erörtern würde, über die wir in der Eurogruppe gesprochen haben, würde jede Möglichkeit in der Öffentlichkeit so gegrillt, dass sie am Ende nichts mehr taugen würde. Aber wir spielen hier mit dem Feuer. Klar ist nämlich auch, dass es nach Vertragslage nicht zu einem Bail-out kommen wird.
Ist Griechenland der Anlass, dass in der Eurogruppe die Regeln geändert werden müssen?
In der Eurogruppe muss allen und derzeit vor allem Griechenland klar sein, dass jedes Mitglied ein Stück seiner Souveränität verliert. Eine nationale Politik, die der gemeinsamen Währung schadet, darf es nicht geben. Griechenland muss deswegen ultraklar sein, dass es alle Anstrengungen unternehmen muss, um sein Defizit in den Griff zu bekommen.
Wenn wir das griechische Problem gelöst haben, müssen wir uns einen Werkzeugkasten zulegen, um ähnliche Probleme in der Zukunft zu vermeiden.
Brauchen wir dafür einen Europäischen Währungsfonds?
Ich bin sehr dafür, dass wir ein Instrument gegen akute Krisen bekommen. Das darf allerdings nicht dazu führen, dass Mitgliedstaaten sich nicht mehr anstrengen, aus einer selbstverschuldeten Haushaltsmisere herauszukommen. Ich habe vor einigen Jahren ja einmal Eurobonds vorgeschlagen. Es gibt auch andere Lösungen.
Kurzfristig helfen die für die Causa Griechenland aber nicht.
Soll der Internationale Währungsfonds eigentlich helfen?
Ich halte ein Engagement des IWF, das über die technische Hilfe hinausgeht, für nicht notwendig.
Also bilaterale Hilfen?
Sie können jetzt alle Möglichkeiten abfragen, ich werde Ihnen keine Antwort geben.
Auf jeden Fall wird es teuer. Wie sollen die anderen Staaten da von ihren Defiziten wieder runter?
Die hohen Defizite sind durch die Konjunkturprogramme und Stützungsaktionen entstanden. Diese Eingriffe des Staates waren in der Finanz- und Wirtschaftskrise ohne Alternative. Jetzt müssen wir uns aus dieser Spirale wieder hinausbewegen. Noch aber sind die eigenen Wachstumskräfte in der Wirtschaft zu fragil. Es kann nicht Sache der Politik sein, die ersten Wachstumspflänzchen gleich zu zertrampeln.
Aber vom nächsten Jahr an müssen wir sparen.
Es ließe sich auch über höhere Inflation eine Entlastung organisieren ...
Wir haben in Europa mit viel Mühe eine Kultur aufgebaut, die Inflation in einem Korridor bis zwei Prozent zu halten. Ich bin strikt dagegen, das jetzt aufzuweichen. Wenn wir vier Prozent zulassen, sind wir schnell bei fünf oder sieben Prozent. Ich halte jede Debatte über eine Entschuldung durch mehr Inflation für absolut schädlich.
Die Debatte wird aber geführt: IWF-Chefvolkswirt Blanchard fordert, vier Prozent Inflation zuzulassen.
Der Vorschlag ist nicht zielführend. Wir würden die mühsam aufgebaute Stabilitätskultur in der Euro-Zone gefährden. Inflation würde die Wettbewerbsunterschiede in der Euro-Zone noch mehr verstärken. Wir bekämen ein heilloses Durcheinander. Deshalb kann ich nur unterstreichen, was Bundesbank-Präsident Axel Weber zu dem Thema bereits gesagt hat.
Dann sollte ja auch der nächste Kandidat für die EZB-Spitze ein ausgewiesener Stabilitätsvertreter sein. Wer soll denn Trichet im nächsten Jahr beerben?
Die Debatte darüber ist verfrüht. Notenbanker, die für Stabilität stehen, gibt es genügend.
Vor allem in Deutschland!
Auch in Deutschland. Aber nicht nur. Der deutsche Bundesbankchef Weber ist ein hervorragender Zentralbanker und wäre zweifelsohne ein hervorragender EZB-Präsident. Auch der italienische Notenbankchef Mario Draghi ist ein hervorragender Notenbankchef. Ich halte nichts von einem Schaulaufen zwischen diesen beiden ausgezeichneten Zentralbankern.
Gibt es noch weitere Kandidaten?
Wie gesagt, ich halte nichts von einem Schaulaufen, und deswegen schicke ich jetzt auch keinen dritten Kandidaten ins Rennen.
Ihre Vorbehalte gegen einen deutschen Kandidaten sind also verschwunden?
Ich bin verstimmt darüber, dass man in Deutschland denkt, ich hätte mich gegen Herrn Weber ausgesprochen. Ich habe mich lediglich dagegen ausgesprochen, in der Wahl eines portugiesischen EZB-Vizepräsidenten eine Vorentscheidung für einen deutschen EZB-Präsidenten zu sehen.
Also keine Präferenzen?
Im Maastrichter Vertrag steht, dass das Spitzenpersonal der EZB nach professionellen Kriterien ausgewählt werden soll. Daran halte ich mich. Ich glaube nicht, dass man sich in Berlin über diese Forderung wundern muss.
Können zwei Südeuropäer, also der Italiener Draghi und der Portugiese Constantio, an der Spitze der EZB stehen?
Ja, in der Tat, genauso sehe ich das. Ein ausgewiesener Stabilitätspolitiker aus Südeuropa kann doch nicht nur deshalb abgelehnt werden, weil er aus Südeuropa stammt. Das würde doch von einem sehr kleinteiligen provinziellen europapolitischen Verständnis zeugen.
Die Bundesregierung meint, dass das Direktorium der EZB geografisch einigermaßen ausgewogen besetzt werden sollte.
Mag sein. Ich halte aber nichts davon, das EZB-Direktorium nach geopolitischen Gesichtspunkten zu besetzen. Das ist im Maastrichter Vertrag so nicht vorgesehen.
Hat bei der Berufung Constantios zum EZB-Vize geopolitisches Kalkül eine Rolle gespielt?
Ich habe diese Vermutung. Und deshalb habe ich die einschlägigen Artikel des Maastrichter Vertrags noch einmal in Erinnerung gerufen.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
(Albert Einstein, 1879–1955)
- martinsgarten
- Trader-insider Supermember
- Beiträge: 3673
- Registriert: 12.02.2009 11:28
- Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund
Es geht doch.
Der Autor ist immerhin Mitglied des Bundestages.
Quelle
Rechtsbruch mit Folgen
Gastkommentar für die Süddeutsche Zeitung
02.03.2010
Anstelle von Finanzhilfen für das klamme Griechenland soll ein Währungswettbewerb die Überschuldungskrise lösen
Der Fall Griechenland zeigt, dass die Nichteinhaltung von europäischen Verträgen erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaftsverfassung hat. Die Finanzhilfen, die von den Staats- und Regierungschefs der EU auf ihrem informellen Treffen am 11. Februar 2010 Griechenland in Aussicht gestellt wurden, gefährden nicht nur die Stabilität des Euro.
Die Vereinbarungen der Staats- und Regierungschefs der EU sind eine Verabredung zum kollektiven Rechtsbruch, der den Zusammenhang von Haftung und Entscheidung aushebelt.
Die in den Römischen Verträgen gewollte freiheitliche europäische Wirtschaftsverfassung gleitet durch diesen geplanten Rechtsbruch Schritt für Schritt in eine Ordnung der kollektiven Verantwortungslosigkeit, die das vereinte Europa zerstören kann.
Hilfen von Einzelstaaten der EU, der Europäischen Zentralbank (EZB) oder der Union insgesamt sind ausdrücklich durch die No-Bailout-Klausel des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union ausgeschlossen.
Sie wären das Ende des europäischen Stabilitäts- und Wachstumspaktes und würden den Euro ernsthaft und dauerhaft gefährden.
Hilfen kann Griechenland allenfalls über den Internationalen Währungsfonds (IWF) erhalten.
Der IWF hat im Zuge der Krise in den vergangenen Monaten auch mit den drei EU-Staaten Ungarn, Lettland und Rumänien Vereinbarungen über sogenannte Bereitschaftskredite abgeschlossen.
Sollte anstelle des IWF Griechenland von der EZB, der EU oder den Einzelstaaten geholfen werden, würde Recht bewusst gebrochen.
Rechtsbruch führt immer zu Wohlfahrtsverlusten.
Kollektiver staatlicher Rechtsbruch führt immer zu gesamtwirtschaftlichen Wohlfahrtsverlusten.
Griechenland hat durch seinen erschlichenen Beitritt in die Euro-Zone das Recht gebrochen und durch seine Finanz- und Haushaltspolitik den gesamteuropäischen Wohlstand gesenkt.
Dieser Rechtsbruch wird nicht durch die Verabredung zum kollektiven Rechtsbruch vom 11. Februar 2010 geheilt, sondern nur durch den Austritt von Griechenland aus dem Euro.[/color]
Die in Aussicht gestellten Finanzhilfen für Griechenland werden dem Land letztlich nicht helfen, aber den gesamteuropäischen Wohlstand und den Wert des Euro weiter senken.
Zudem stehen weitere Staaten bereit, nun auch für sich einen kollektiven Rechtsbruch zu fordern, der den Wert der Gemeinschaftswährung noch weiter senken wird.
Die Überschuldungskrise verschärft sich dadurch noch mehr.
Wenn wir diese Entwicklung aufhalten wollen, müssen wir den Stabilitätspakt und die Europäischen Verträge ändern.
Wer die Stabilitätskriterien für den Euro dauerhaft nicht einhält, muss die Euro-Zone verlassen.
Zudem sind institutionelle verfassungsrechtliche Vorkehrungen zu schaffen, die kollektive Rechtsbrüche wirksam verhindern.
Darüber hinaus sind die bislang vorgeschlagenen finanziellen Rettungsmaßnahmen für Griechenland genauso wenig Lösungen für die griechische Überschuldungskrise wie es die seit Herbst 2008 beschlossenen Bankenrettungspakete für die Banken waren.
Die Ursachen der Überschuldungskrise liegen im Geldsystem, doch dies wird von den verantwortlichen Staats- und Regierungschefs bislang nicht einmal diskutiert.
Die Rettungspakete bestehen bisher aus purer Geld- und Kreditschöpfung.
Dieser, unsere freiheitliche Wirtschaftsverfassung gefährdende Schneeball aus ungedecktem staatlichen und schlechten Geld durch die vermeintlichen Rettungspakete wird immer größer.
Das Schneeballsystem wird früher oder später zusammenbrechen.
Wir müssen deshalb über eine neue Geldordnung nachdenken.
Die derzeitige Überschuldungskrise von Staaten und Banken ist nur im Rahmen des staatlichen Papiergeldmonopols, in dem Geld und Kredit aus dem Nichts geschaffen werden, möglich.
Eine marktwirtschaftliche Geldordnung, die wir leider nicht haben, hätte durch die in ihr wirksamen Schuldenbremsen diese Überschuldungskrise erst gar nicht entstehen lassen.
Bei Gewährung von vollständiger Produzenten- und Konsumentenfreiheit im Finanzsektor kann es jedem einzelnen ermöglicht werden, zwischen staatlichem und anderem Geld zu wählen.
Dazu müsste das staatliche Geldmonopol fallen und zugelassen werden, dass sich in dezentralen Entdeckungsverfahren parallel zum staatlichen Zahlungsmittel alternative Währungen entwickeln können.
Da niemand freiwillig schlechtes Geld hält, wird der sich entwickelnde Währungswettbewerb die privaten, aber auch die staatlichen Geldproduzenten dazu anhalten, besseres Geld zu produzieren.
Die Produktion von schlechtem Geld und die Verschlechterung von gutem Geld wird von den Menschen aufgrund ihrer freien Wahlmöglichkeit zwischen unterscheidbaren privaten und staatlichen Währungen, also aufgrund ihrer Konsumentenfreiheit, sofort durch Abwanderung zu konkurrierendem Geld bestraft werden.
Der Staat müsste bei gesunkener Kaufkraft seiner Währung - zum Beispiel aufgrund einer zu hohen Staatsverschuldung - zur Deckung seiner Ausgaben entweder die Steuern erhöhen, sparen oder neue Kredite aufnehmen. Sollten diese Darlehen in der eigenen staatlichen Währung aufgenommen werden und aus purer Geldschöpfung bestehen, wird erneut die private Nachfrage nach der Währung und somit ihr Wert sinken.
Dieser Entwicklung könnte dann nur durch höhere Zinsen für das staatliche Geld entgegengewirkt werden, weil die Investoren sich das erhöhte Risiko zahlen lassen oder eben in eine andere Währung wechseln würden.
Höhere Zinsen verteuern jedoch gleichzeitig die Rückzahlung der Kredite für den Staat.
Ein Staat würde folglich durch die Zulassung von konkurrierenden Privatwährungen und eines allumfassenden Währungswettbewerbs gezwungen, eine nachhaltigere Haushaltspolitik zu verfolgen.
Die Zulassung von konkurrierenden Privatwährungen und eines Wettbewerbs unterschiedlicher Währungen wären deshalb eine weit wirksamere Schuldenbremse als es heute die Grenzwerte des europäischen Stabilitätspaktes sind.
Zudem würden kollektive Rechtsbrüche der Regierungen, wie die vom 11. Februar 2010, sofort durch die Abwanderung aus dem Euro bestraft.
Eine marktwirtschaftliche Geldordnung würde aus diesen Gründen die Rechtstreue unserer Regierungen fördern und verhindern helfen, dass das vereinte Europa aufgrund kollektiver Rechtsbrüche von Staaten auseinanderfällt
Der Autor ist immerhin Mitglied des Bundestages.
Quelle
Rechtsbruch mit Folgen
Gastkommentar für die Süddeutsche Zeitung
02.03.2010
Anstelle von Finanzhilfen für das klamme Griechenland soll ein Währungswettbewerb die Überschuldungskrise lösen
Der Fall Griechenland zeigt, dass die Nichteinhaltung von europäischen Verträgen erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaftsverfassung hat. Die Finanzhilfen, die von den Staats- und Regierungschefs der EU auf ihrem informellen Treffen am 11. Februar 2010 Griechenland in Aussicht gestellt wurden, gefährden nicht nur die Stabilität des Euro.
Die Vereinbarungen der Staats- und Regierungschefs der EU sind eine Verabredung zum kollektiven Rechtsbruch, der den Zusammenhang von Haftung und Entscheidung aushebelt.
Die in den Römischen Verträgen gewollte freiheitliche europäische Wirtschaftsverfassung gleitet durch diesen geplanten Rechtsbruch Schritt für Schritt in eine Ordnung der kollektiven Verantwortungslosigkeit, die das vereinte Europa zerstören kann.
Hilfen von Einzelstaaten der EU, der Europäischen Zentralbank (EZB) oder der Union insgesamt sind ausdrücklich durch die No-Bailout-Klausel des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union ausgeschlossen.
Sie wären das Ende des europäischen Stabilitäts- und Wachstumspaktes und würden den Euro ernsthaft und dauerhaft gefährden.
Hilfen kann Griechenland allenfalls über den Internationalen Währungsfonds (IWF) erhalten.
Der IWF hat im Zuge der Krise in den vergangenen Monaten auch mit den drei EU-Staaten Ungarn, Lettland und Rumänien Vereinbarungen über sogenannte Bereitschaftskredite abgeschlossen.
Sollte anstelle des IWF Griechenland von der EZB, der EU oder den Einzelstaaten geholfen werden, würde Recht bewusst gebrochen.
Rechtsbruch führt immer zu Wohlfahrtsverlusten.
Kollektiver staatlicher Rechtsbruch führt immer zu gesamtwirtschaftlichen Wohlfahrtsverlusten.
Griechenland hat durch seinen erschlichenen Beitritt in die Euro-Zone das Recht gebrochen und durch seine Finanz- und Haushaltspolitik den gesamteuropäischen Wohlstand gesenkt.
Dieser Rechtsbruch wird nicht durch die Verabredung zum kollektiven Rechtsbruch vom 11. Februar 2010 geheilt, sondern nur durch den Austritt von Griechenland aus dem Euro.[/color]
Die in Aussicht gestellten Finanzhilfen für Griechenland werden dem Land letztlich nicht helfen, aber den gesamteuropäischen Wohlstand und den Wert des Euro weiter senken.
Zudem stehen weitere Staaten bereit, nun auch für sich einen kollektiven Rechtsbruch zu fordern, der den Wert der Gemeinschaftswährung noch weiter senken wird.
Die Überschuldungskrise verschärft sich dadurch noch mehr.
Wenn wir diese Entwicklung aufhalten wollen, müssen wir den Stabilitätspakt und die Europäischen Verträge ändern.
Wer die Stabilitätskriterien für den Euro dauerhaft nicht einhält, muss die Euro-Zone verlassen.
Zudem sind institutionelle verfassungsrechtliche Vorkehrungen zu schaffen, die kollektive Rechtsbrüche wirksam verhindern.
Darüber hinaus sind die bislang vorgeschlagenen finanziellen Rettungsmaßnahmen für Griechenland genauso wenig Lösungen für die griechische Überschuldungskrise wie es die seit Herbst 2008 beschlossenen Bankenrettungspakete für die Banken waren.
Die Ursachen der Überschuldungskrise liegen im Geldsystem, doch dies wird von den verantwortlichen Staats- und Regierungschefs bislang nicht einmal diskutiert.
Die Rettungspakete bestehen bisher aus purer Geld- und Kreditschöpfung.
Dieser, unsere freiheitliche Wirtschaftsverfassung gefährdende Schneeball aus ungedecktem staatlichen und schlechten Geld durch die vermeintlichen Rettungspakete wird immer größer.
Das Schneeballsystem wird früher oder später zusammenbrechen.
Wir müssen deshalb über eine neue Geldordnung nachdenken.
Die derzeitige Überschuldungskrise von Staaten und Banken ist nur im Rahmen des staatlichen Papiergeldmonopols, in dem Geld und Kredit aus dem Nichts geschaffen werden, möglich.
Eine marktwirtschaftliche Geldordnung, die wir leider nicht haben, hätte durch die in ihr wirksamen Schuldenbremsen diese Überschuldungskrise erst gar nicht entstehen lassen.
Bei Gewährung von vollständiger Produzenten- und Konsumentenfreiheit im Finanzsektor kann es jedem einzelnen ermöglicht werden, zwischen staatlichem und anderem Geld zu wählen.
Dazu müsste das staatliche Geldmonopol fallen und zugelassen werden, dass sich in dezentralen Entdeckungsverfahren parallel zum staatlichen Zahlungsmittel alternative Währungen entwickeln können.
Da niemand freiwillig schlechtes Geld hält, wird der sich entwickelnde Währungswettbewerb die privaten, aber auch die staatlichen Geldproduzenten dazu anhalten, besseres Geld zu produzieren.
Die Produktion von schlechtem Geld und die Verschlechterung von gutem Geld wird von den Menschen aufgrund ihrer freien Wahlmöglichkeit zwischen unterscheidbaren privaten und staatlichen Währungen, also aufgrund ihrer Konsumentenfreiheit, sofort durch Abwanderung zu konkurrierendem Geld bestraft werden.
Der Staat müsste bei gesunkener Kaufkraft seiner Währung - zum Beispiel aufgrund einer zu hohen Staatsverschuldung - zur Deckung seiner Ausgaben entweder die Steuern erhöhen, sparen oder neue Kredite aufnehmen. Sollten diese Darlehen in der eigenen staatlichen Währung aufgenommen werden und aus purer Geldschöpfung bestehen, wird erneut die private Nachfrage nach der Währung und somit ihr Wert sinken.
Dieser Entwicklung könnte dann nur durch höhere Zinsen für das staatliche Geld entgegengewirkt werden, weil die Investoren sich das erhöhte Risiko zahlen lassen oder eben in eine andere Währung wechseln würden.
Höhere Zinsen verteuern jedoch gleichzeitig die Rückzahlung der Kredite für den Staat.
Ein Staat würde folglich durch die Zulassung von konkurrierenden Privatwährungen und eines allumfassenden Währungswettbewerbs gezwungen, eine nachhaltigere Haushaltspolitik zu verfolgen.
Die Zulassung von konkurrierenden Privatwährungen und eines Wettbewerbs unterschiedlicher Währungen wären deshalb eine weit wirksamere Schuldenbremse als es heute die Grenzwerte des europäischen Stabilitätspaktes sind.
Zudem würden kollektive Rechtsbrüche der Regierungen, wie die vom 11. Februar 2010, sofort durch die Abwanderung aus dem Euro bestraft.
Eine marktwirtschaftliche Geldordnung würde aus diesen Gründen die Rechtstreue unserer Regierungen fördern und verhindern helfen, dass das vereinte Europa aufgrund kollektiver Rechtsbrüche von Staaten auseinanderfällt
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
(Albert Einstein, 1879–1955)
- martinsgarten
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- Beiträge: 3673
- Registriert: 12.02.2009 11:28
- Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund
Man kommt kaum noch hinterher.
Die Ereignisse scheinen sich zu überschlagen
Hilfe für Schuldenstaat - Die griechische Zwickmühle ist für Merkel heikel
Von J. Dams, J. Eigendorf, M. Greive und S. Jost 1. März 2010, 20:04 Uhr
Mögliche Hilfen Deutschlands für das hoch verschuldete Griechenland werden äußerst kontrovers diskutiert.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist klar, dass sie den Griechen helfen muss.
Das ist die Zwickmühle: Denn die Regierungschefin weiß nicht, wie sie die Notwendigkeit dem Wahlvolk verkaufen soll.
Bereits dunkel war es draußen, als an jenem späten Samstagnachmittag das Handy eines wichtigen Politikers klingelte.
Ob er sich vorstellen könnte, dass Deutschland am darauffolgenden Montag ein Milliardenpaket zur Rettung der internationalen Finanzmärkte vorlegen werde, kam der Anrufer aus Washington direkt zur Sache.
Der Mann, der damals noch Parlamentarier war, lachte auf: „Im Leben nicht“, rief er. „Die Märkte brauchen das nicht.
Sehen Sie, ich bin gerade bei meiner Tochter und baue dort ein Kinderbett auf.“ Wenn es so ernst wäre, hätte er, der sich ja gut auskennt, dafür keine Zeit, sollte das heißen.
Zwei Tage später – am 13. Oktober 2008 – war der Parlamentarier informiert.
Nachdem die US-Regierung Tage zuvor die Investmentbank Lehman Brothers in die Pleite geschickt hatte, stand die Finanzwelt vor dem Zusammenbruch. Die Politik griff ein.
Heute, eineinhalb Jahre später, stehen wir vielleicht vor der gleichen Situation. Nur geht es dieses Mal nicht um die Pleite von Banken, sondern um die Zahlungsfähigkeit ganzer Staaten.
Angela Merkel weiß um das Problem. Und die Bundeskanzlerin ahnt auch, dass sie den Griechen helfen muss, wenn es hart auf hart kommt. „Verglichen mit der Lehman-Pleite ist dieser Fall viel komplexer“, heißt es in Regierungskreisen.
Kippe Griechenland, könnten Portugal, Irland und Spanien folgen. Das wäre dann der GAU.
Deshalb drängt vor allem Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann die Politik zu einem Rettungsplan. Andererseits – und das spürt Merkel ganz genau – ist in ihrer Fraktion die Mehrheit dagegen, den hellenischen Tricksern nur einen einzigen Euro zu leihen.
Deutschland will nicht schon wieder mit Milliarden ran.
Merkel steckt in der Klemme. Daher spielt sie auf Zeit.
Deutlich ist das Grummeln unterhalb der Regierungsebene zu vernehmen. In der Union ist man bestenfalls dafür, den Internationalen Währungsfonds in das Land zu schicken. Die Washingtoner Behörde habe wenigstens die Expertise, um so schwierige Fälle zu lösen.
Dass die Europäer und damit auch die Deutschen, dem Treiben am Mittelmeer so lange zugesehen haben, spielt da keine Rolle. Dass Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) gegen ein Eingreifen des IWF im Euro-Raum ist, ebenfalls nicht.
Die Liberalen sind nur wenig konzilianter: Griechenland „kann nicht auf Hilfe anderer rechnen, wenn es sich nicht bemüht“, sagt der finanzpolitische Sprecher der FDP, Carl-Ludwig Thiele, der WELT.
Bis zum 16. März, wenn die EU-Kontrolleure in Athen anreisen, ist nicht mehr viel Zeit. Die Griechen hätten ja einiges auf den Weg gebracht, meint Thiele: „Das reicht aber nicht.“
Recht hat er. Die Griechen haben noch nicht einmal eine zuverlässige Liquiditätsplanung vorgelegt. Wann wo wie viel Kredit abgelöst wird und wo das Geld herkommen soll – das ist wohl nur dem griechischen Finanzminister wirklich klar.
Andererseits ist klar, dass die Auflagen Griechenland überfordern.
Hilfe des IWF
Das hoch verschuldete Griechenland kann notfalls auch auf Hilfen des Internationalen Währungsfonds (IWF) bauen. Das hat ein Experten-Gutachten des Bundestages bestätigt. Demnach kann auch ein Land der Euro-Gruppe – wie Griechenland – Finanzspritzen des IWF nutzen. Diese fielen nicht unter Verbotsbestimmungen der europäischen Verträge, die Hilfen der Euro-Länder untereinander teilweise ausschließen.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und Bundeskanzlerin Angela Merkel (beide CDU) sind bisher gegen IWF-Hilfen für Griechenland. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) lehnt ein Eingreifen des IWF ab.
Länder außerhalb des Euro-Raums könnten sich in einer Notlage vom IWF helfen lassen.
Im Euro-Raum sei das aber anders, hieß es zuletzt bei der EZB.
Hier bestehe die Hilfe schon in Form der Mitgliedschaft.
Schäuble hatte zudem auf den Dollar-Raum verwiesen.
Kalifornien bitte auch nicht den IWF um Hilfe.
Dieses Schuldenproblem lösten die USA – genauso werde der Fall Griechenland innerhalb des Euro-Raums gelöst. dpa
Gemessen an seiner Wirtschaftsleistung soll der Staat in den kommenden drei Jahren zehn Prozentpunkte seiner Ausgaben einsparen.
Übertragen auf Deutschland wären das 100 Milliarden Euro – und zwar im Jahr.
Mag sich in mitten in der Wirtschaftskrise jemand einen so rigiden Sparkurs vorstellen?
Bei 100 Milliarden Euro reicht es nicht, Schwimmbäder und Kindertagesstätten zu schließen.
Rentner bekämen viel weniger Geld, Beamte auch.
Die Krankenkassenbeiträge gingen durch die Decke.
Nicht zu Unrecht fragt sich mancher in der Bundesregierung besorgt, ob die griechische Gesellschaft das aushält:
„Griechenland durchläuft derzeit den schweren Test, ob die demokratischen Systeme des Landes stabil genug sind, die notwendigen Maßnahmen durchsetzen zu können“, sagt FDP-Mann Thiele.
In dieser Gemengelage lässt sich für Merkel nur schwer agieren. Gestern schickte sie ihre Sprecherin raus: „Ein ganz klares Nein“, sagt die nach all den Gerüchten über ein deutsches Hilfspaket vom Wochenende: „Es gibt keine Haushaltsmittel für die Griechen.“
Dabei hasst Merkel Machtworte, weil sie ahnt, wie groß der Machtverlust ist, wenn niemand auf ihr Wort hört. Lieber lässt sie den Dingen Zeit, bis sie reif für eine Entscheidung sind. Die Bankenrettung im Oktober 2008 ist ein Beispiel, wie die Kanzlerin so etwas angeht.
Fast verzweifelt saß Bundesbank-Präsident Axel Weber am Freitag des 10. Oktober in einem Hotel in Washington und hielt eine flammende Rede, in der er die Hilfe der Politik einforderte. Merkel in Berlin aber zögerte bis zuletzt. Erst dann trat die Frau, die als Gegnerin internationaler Hilfsmaßnahmen galt, vor ihre Fraktion und überzeugte sie vom Unvermeidlichen.
Nur ist dieses Mal manches anders. Was passiert, wenn die Griechen Pleite gehen, ist die Frage, die sich jeder stellt.
41 Mrd. Euro müssen sie in diesem Jahr an Kapital aufnehmen.
Zweifeln potenzielle Geldgeber daran, dass die Griechen das Geld zurückzahlen können, werden die Kredite immer teurer.
Bis es am Ende gar kein mehr Geld gibt. So lief es mit Lehman.
Was aber passiert dann? Wäre nur Griechenland davon betroffen, ließe sich das Problem lösen. Wenn die Finanzmärkte in Folge aber nun die Zahlungskraft anderer Euro-Staaten wie Irland, Portugal oder gar Spanien anzweifeln, ist die Katastrophe perfekt.
152 Milliarden Euro brauchen die drei Länder 2010.
Bekommen sie das Geld nicht, müssten Banken und Fonds Milliardenbeträge auch auf ihre alten Anleihen abschreiben.
Wieder wäre die Finanzwelt am Rande des Abgrunds.
Und der Euro, vor zwei Jahren noch ein Stabilitätsanker, würde dieses Mal wackeln.
Dummerweise aber gibt es in dieser vertrackten Gleichung viele unbekannte Variablen. Thiele etwa sieht das alles gelassen: Dann müssten die Banken eben abschreiben, sagte er. „So funktioniert Marktwirtschaft. Und für alle, die sich das wegen ihrer schwachen Eigenkapitalausstattung nicht leisten können, gibt es die staatlichen Auffanglösungen.“
Er sehe jetzt keinen Grund, den Griechen wegen der Probleme der Banken mit Geld unter die Arme zu greifen.
Solche Worte dürften bei Deutsche-Bank-Chef Ackermann für Entsetzen sorgen, weil er die Folgen für die gesamte Branche fürchtet.
Auf eigene Initiative war der Chef der Deutschen Bank in Griechenland, um mit der Regierung zu sprechen.
Ackermann versucht, ein Rettungspaket für das Land zu organisieren – natürlich mit staatlicher Hilfe. 20 bis 30 Milliarden Euro sollen aufgebracht werden, die Hälfte vom Steuerzahler. Aber wie so oft bei Ackermann ziehen die anderen nicht mit: „It's a Joe-Show“, heißt es dazu in der Branche.
Ackermanns Motive sind so komplex, wie die Sache an sich.
Einerseits treibt ihn die Angst vor einer Destabilisierung der Finanzmärkte. Seinen Bankern soll er verboten haben, gegen griechische Anleihen zu wetten. Außerdem könnte sein Institut ein Geschäft machen, dürfte es neue Staatspapiere Griechenlands aus Dankbarkeit für das Engagement ihres Chefs platzieren.
Und eine weitere Überlegung dürfte für den gewieften Politiker, der Ackermann inzwischen ist, eine wichtige Rolle spielen: Geht Griechenland Pleite und haben Finanzinvestoren mit ihren Spekulationen daran einen Anteil, wird die Politik so hart durchgreifen, dass alle bisherigen Regulierungsversuche wie Sandkastenspiele wirken.
Seit Tagen kann Ackermann in Zeitungen lesen, was man in den Hauptstädten über seine Branche denkt. Und das alles nur, weil einige wieder mit Credit Default Swaps (CDS) – also Kreditausfallversicherungen – auf den Untergang Griechenlands wetten.
Es sind die gleichen Finanzinstrumente, die die Immobilienkrise in den USA zu einem weltweiten Flächenbrand an den Finanzmärkten gemacht haben. „Erst retten wir die Märkte, und als Dank dafür jagen sie uns jetzt den Euroraum in die Luft“, schimpft der Wirtschaftsweise Peter Bofinger.
Kommentar: Griechenlands Krise ist zugleich eine Chance
Allmählich scheint man sich in Wissenschaft und Politik einig:
Genug ist genug. FDP-Mann Thiele, der demnächst in den Bundesbank-Vorstand wechselt, sagt: „Da die Staaten der Finanzwirtschaft mit Steuergeldern geholfen haben, ist es unsere Aufgabe, die Aktivitäten der Finanzbranche nun zu überprüfen und gegebenenfalls etwas dagegen zu unternehmen.“
Jean-Claude Juncker, immerhin Ministerpräsident von Luxemburg, drohte im „Handelsblatt“ gar mit den „Folterwerkzeugen im Keller“. Wenig wird Ackermann mehr fürchten.
Angela Merkel weiß das alles. Und doch hat sie bislang kein Rezept, das der Lage gerecht wird. Für sie ist es eine Frage der richtigen Einschätzung – und des Zeitpunkts. Ist es bloß ein Problem der Finanzmärkte, fragt man sich in ihrem Umfeld. Oder ist es eines der gesamten Wirtschaft und damit auch der Euro-Zone? Keiner weiß das so genau.
Für die Finanzmarkttheorie spricht, dass die Kreditausfallversicherungen für kurzfristige Anleihen Griechenlands derzeit teurer sind als für langfristige. Das ist widersinnig. Wer damit rechnet, dass Griechenland seine Schulden bald nicht mehr bedienen kann und deshalb tatsächlich vorhandene Griechenland-Anleihen in seinem Portfolio absichern will, der würde das auch bei langfristigen Papieren nicht unterlassen. Die Märkte spielen wieder einmal verrückt, aber das ist eben auch längst nicht verwunderlich. Das Land ist schließlich bis zur Halskrause verschuldet.
Weil die Lösungen zu diesen Problemen je nach Antwort so grundverschieden sind, versucht Merkel, Zeit zu gewinnen.
Vielleicht hofft sie, dass sich am Ende wie schon im Oktober 2008 die richtige Antwort aus der Lage heraus fast zwangsläufig ergibt – dieses Mal nur mit geringerem staatlichem Einsatz.
Am Freitag, dem 5. März, wird man sehen, ob sie diesen Kurs durchhält. Denn Griechenlands Premier Jorgos Papandreou kommt zu Besuch. „Papandreou wird Merkel um konkrete Hilfe bitten“, ist man sich sicher. Er will die Kanzlerin festnageln. Merkel soll endlich Farbe bekennen. Es ist genau das, worauf sie im Moment überhaupt keine Lust hat.[/b]
Die Ereignisse scheinen sich zu überschlagen
Hilfe für Schuldenstaat - Die griechische Zwickmühle ist für Merkel heikel
Von J. Dams, J. Eigendorf, M. Greive und S. Jost 1. März 2010, 20:04 Uhr
Mögliche Hilfen Deutschlands für das hoch verschuldete Griechenland werden äußerst kontrovers diskutiert.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist klar, dass sie den Griechen helfen muss.
Das ist die Zwickmühle: Denn die Regierungschefin weiß nicht, wie sie die Notwendigkeit dem Wahlvolk verkaufen soll.
Bereits dunkel war es draußen, als an jenem späten Samstagnachmittag das Handy eines wichtigen Politikers klingelte.
Ob er sich vorstellen könnte, dass Deutschland am darauffolgenden Montag ein Milliardenpaket zur Rettung der internationalen Finanzmärkte vorlegen werde, kam der Anrufer aus Washington direkt zur Sache.
Der Mann, der damals noch Parlamentarier war, lachte auf: „Im Leben nicht“, rief er. „Die Märkte brauchen das nicht.
Sehen Sie, ich bin gerade bei meiner Tochter und baue dort ein Kinderbett auf.“ Wenn es so ernst wäre, hätte er, der sich ja gut auskennt, dafür keine Zeit, sollte das heißen.
Zwei Tage später – am 13. Oktober 2008 – war der Parlamentarier informiert.
Nachdem die US-Regierung Tage zuvor die Investmentbank Lehman Brothers in die Pleite geschickt hatte, stand die Finanzwelt vor dem Zusammenbruch. Die Politik griff ein.
Heute, eineinhalb Jahre später, stehen wir vielleicht vor der gleichen Situation. Nur geht es dieses Mal nicht um die Pleite von Banken, sondern um die Zahlungsfähigkeit ganzer Staaten.
Angela Merkel weiß um das Problem. Und die Bundeskanzlerin ahnt auch, dass sie den Griechen helfen muss, wenn es hart auf hart kommt. „Verglichen mit der Lehman-Pleite ist dieser Fall viel komplexer“, heißt es in Regierungskreisen.
Kippe Griechenland, könnten Portugal, Irland und Spanien folgen. Das wäre dann der GAU.
Deshalb drängt vor allem Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann die Politik zu einem Rettungsplan. Andererseits – und das spürt Merkel ganz genau – ist in ihrer Fraktion die Mehrheit dagegen, den hellenischen Tricksern nur einen einzigen Euro zu leihen.
Deutschland will nicht schon wieder mit Milliarden ran.
Merkel steckt in der Klemme. Daher spielt sie auf Zeit.
Deutlich ist das Grummeln unterhalb der Regierungsebene zu vernehmen. In der Union ist man bestenfalls dafür, den Internationalen Währungsfonds in das Land zu schicken. Die Washingtoner Behörde habe wenigstens die Expertise, um so schwierige Fälle zu lösen.
Dass die Europäer und damit auch die Deutschen, dem Treiben am Mittelmeer so lange zugesehen haben, spielt da keine Rolle. Dass Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) gegen ein Eingreifen des IWF im Euro-Raum ist, ebenfalls nicht.
Die Liberalen sind nur wenig konzilianter: Griechenland „kann nicht auf Hilfe anderer rechnen, wenn es sich nicht bemüht“, sagt der finanzpolitische Sprecher der FDP, Carl-Ludwig Thiele, der WELT.
Bis zum 16. März, wenn die EU-Kontrolleure in Athen anreisen, ist nicht mehr viel Zeit. Die Griechen hätten ja einiges auf den Weg gebracht, meint Thiele: „Das reicht aber nicht.“
Recht hat er. Die Griechen haben noch nicht einmal eine zuverlässige Liquiditätsplanung vorgelegt. Wann wo wie viel Kredit abgelöst wird und wo das Geld herkommen soll – das ist wohl nur dem griechischen Finanzminister wirklich klar.
Andererseits ist klar, dass die Auflagen Griechenland überfordern.
Hilfe des IWF
Das hoch verschuldete Griechenland kann notfalls auch auf Hilfen des Internationalen Währungsfonds (IWF) bauen. Das hat ein Experten-Gutachten des Bundestages bestätigt. Demnach kann auch ein Land der Euro-Gruppe – wie Griechenland – Finanzspritzen des IWF nutzen. Diese fielen nicht unter Verbotsbestimmungen der europäischen Verträge, die Hilfen der Euro-Länder untereinander teilweise ausschließen.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und Bundeskanzlerin Angela Merkel (beide CDU) sind bisher gegen IWF-Hilfen für Griechenland. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) lehnt ein Eingreifen des IWF ab.
Länder außerhalb des Euro-Raums könnten sich in einer Notlage vom IWF helfen lassen.
Im Euro-Raum sei das aber anders, hieß es zuletzt bei der EZB.
Hier bestehe die Hilfe schon in Form der Mitgliedschaft.
Schäuble hatte zudem auf den Dollar-Raum verwiesen.
Kalifornien bitte auch nicht den IWF um Hilfe.
Dieses Schuldenproblem lösten die USA – genauso werde der Fall Griechenland innerhalb des Euro-Raums gelöst. dpa
Gemessen an seiner Wirtschaftsleistung soll der Staat in den kommenden drei Jahren zehn Prozentpunkte seiner Ausgaben einsparen.
Übertragen auf Deutschland wären das 100 Milliarden Euro – und zwar im Jahr.
Mag sich in mitten in der Wirtschaftskrise jemand einen so rigiden Sparkurs vorstellen?
Bei 100 Milliarden Euro reicht es nicht, Schwimmbäder und Kindertagesstätten zu schließen.
Rentner bekämen viel weniger Geld, Beamte auch.
Die Krankenkassenbeiträge gingen durch die Decke.
Nicht zu Unrecht fragt sich mancher in der Bundesregierung besorgt, ob die griechische Gesellschaft das aushält:
„Griechenland durchläuft derzeit den schweren Test, ob die demokratischen Systeme des Landes stabil genug sind, die notwendigen Maßnahmen durchsetzen zu können“, sagt FDP-Mann Thiele.
In dieser Gemengelage lässt sich für Merkel nur schwer agieren. Gestern schickte sie ihre Sprecherin raus: „Ein ganz klares Nein“, sagt die nach all den Gerüchten über ein deutsches Hilfspaket vom Wochenende: „Es gibt keine Haushaltsmittel für die Griechen.“
Dabei hasst Merkel Machtworte, weil sie ahnt, wie groß der Machtverlust ist, wenn niemand auf ihr Wort hört. Lieber lässt sie den Dingen Zeit, bis sie reif für eine Entscheidung sind. Die Bankenrettung im Oktober 2008 ist ein Beispiel, wie die Kanzlerin so etwas angeht.
Fast verzweifelt saß Bundesbank-Präsident Axel Weber am Freitag des 10. Oktober in einem Hotel in Washington und hielt eine flammende Rede, in der er die Hilfe der Politik einforderte. Merkel in Berlin aber zögerte bis zuletzt. Erst dann trat die Frau, die als Gegnerin internationaler Hilfsmaßnahmen galt, vor ihre Fraktion und überzeugte sie vom Unvermeidlichen.
Nur ist dieses Mal manches anders. Was passiert, wenn die Griechen Pleite gehen, ist die Frage, die sich jeder stellt.
41 Mrd. Euro müssen sie in diesem Jahr an Kapital aufnehmen.
Zweifeln potenzielle Geldgeber daran, dass die Griechen das Geld zurückzahlen können, werden die Kredite immer teurer.
Bis es am Ende gar kein mehr Geld gibt. So lief es mit Lehman.
Was aber passiert dann? Wäre nur Griechenland davon betroffen, ließe sich das Problem lösen. Wenn die Finanzmärkte in Folge aber nun die Zahlungskraft anderer Euro-Staaten wie Irland, Portugal oder gar Spanien anzweifeln, ist die Katastrophe perfekt.
152 Milliarden Euro brauchen die drei Länder 2010.
Bekommen sie das Geld nicht, müssten Banken und Fonds Milliardenbeträge auch auf ihre alten Anleihen abschreiben.
Wieder wäre die Finanzwelt am Rande des Abgrunds.
Und der Euro, vor zwei Jahren noch ein Stabilitätsanker, würde dieses Mal wackeln.
Dummerweise aber gibt es in dieser vertrackten Gleichung viele unbekannte Variablen. Thiele etwa sieht das alles gelassen: Dann müssten die Banken eben abschreiben, sagte er. „So funktioniert Marktwirtschaft. Und für alle, die sich das wegen ihrer schwachen Eigenkapitalausstattung nicht leisten können, gibt es die staatlichen Auffanglösungen.“
Er sehe jetzt keinen Grund, den Griechen wegen der Probleme der Banken mit Geld unter die Arme zu greifen.
Solche Worte dürften bei Deutsche-Bank-Chef Ackermann für Entsetzen sorgen, weil er die Folgen für die gesamte Branche fürchtet.
Auf eigene Initiative war der Chef der Deutschen Bank in Griechenland, um mit der Regierung zu sprechen.
Ackermann versucht, ein Rettungspaket für das Land zu organisieren – natürlich mit staatlicher Hilfe. 20 bis 30 Milliarden Euro sollen aufgebracht werden, die Hälfte vom Steuerzahler. Aber wie so oft bei Ackermann ziehen die anderen nicht mit: „It's a Joe-Show“, heißt es dazu in der Branche.
Ackermanns Motive sind so komplex, wie die Sache an sich.
Einerseits treibt ihn die Angst vor einer Destabilisierung der Finanzmärkte. Seinen Bankern soll er verboten haben, gegen griechische Anleihen zu wetten. Außerdem könnte sein Institut ein Geschäft machen, dürfte es neue Staatspapiere Griechenlands aus Dankbarkeit für das Engagement ihres Chefs platzieren.
Und eine weitere Überlegung dürfte für den gewieften Politiker, der Ackermann inzwischen ist, eine wichtige Rolle spielen: Geht Griechenland Pleite und haben Finanzinvestoren mit ihren Spekulationen daran einen Anteil, wird die Politik so hart durchgreifen, dass alle bisherigen Regulierungsversuche wie Sandkastenspiele wirken.
Seit Tagen kann Ackermann in Zeitungen lesen, was man in den Hauptstädten über seine Branche denkt. Und das alles nur, weil einige wieder mit Credit Default Swaps (CDS) – also Kreditausfallversicherungen – auf den Untergang Griechenlands wetten.
Es sind die gleichen Finanzinstrumente, die die Immobilienkrise in den USA zu einem weltweiten Flächenbrand an den Finanzmärkten gemacht haben. „Erst retten wir die Märkte, und als Dank dafür jagen sie uns jetzt den Euroraum in die Luft“, schimpft der Wirtschaftsweise Peter Bofinger.
Kommentar: Griechenlands Krise ist zugleich eine Chance
Allmählich scheint man sich in Wissenschaft und Politik einig:
Genug ist genug. FDP-Mann Thiele, der demnächst in den Bundesbank-Vorstand wechselt, sagt: „Da die Staaten der Finanzwirtschaft mit Steuergeldern geholfen haben, ist es unsere Aufgabe, die Aktivitäten der Finanzbranche nun zu überprüfen und gegebenenfalls etwas dagegen zu unternehmen.“
Jean-Claude Juncker, immerhin Ministerpräsident von Luxemburg, drohte im „Handelsblatt“ gar mit den „Folterwerkzeugen im Keller“. Wenig wird Ackermann mehr fürchten.
Angela Merkel weiß das alles. Und doch hat sie bislang kein Rezept, das der Lage gerecht wird. Für sie ist es eine Frage der richtigen Einschätzung – und des Zeitpunkts. Ist es bloß ein Problem der Finanzmärkte, fragt man sich in ihrem Umfeld. Oder ist es eines der gesamten Wirtschaft und damit auch der Euro-Zone? Keiner weiß das so genau.
Für die Finanzmarkttheorie spricht, dass die Kreditausfallversicherungen für kurzfristige Anleihen Griechenlands derzeit teurer sind als für langfristige. Das ist widersinnig. Wer damit rechnet, dass Griechenland seine Schulden bald nicht mehr bedienen kann und deshalb tatsächlich vorhandene Griechenland-Anleihen in seinem Portfolio absichern will, der würde das auch bei langfristigen Papieren nicht unterlassen. Die Märkte spielen wieder einmal verrückt, aber das ist eben auch längst nicht verwunderlich. Das Land ist schließlich bis zur Halskrause verschuldet.
Weil die Lösungen zu diesen Problemen je nach Antwort so grundverschieden sind, versucht Merkel, Zeit zu gewinnen.
Vielleicht hofft sie, dass sich am Ende wie schon im Oktober 2008 die richtige Antwort aus der Lage heraus fast zwangsläufig ergibt – dieses Mal nur mit geringerem staatlichem Einsatz.
Am Freitag, dem 5. März, wird man sehen, ob sie diesen Kurs durchhält. Denn Griechenlands Premier Jorgos Papandreou kommt zu Besuch. „Papandreou wird Merkel um konkrete Hilfe bitten“, ist man sich sicher. Er will die Kanzlerin festnageln. Merkel soll endlich Farbe bekennen. Es ist genau das, worauf sie im Moment überhaupt keine Lust hat.[/b]
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
(Albert Einstein, 1879–1955)
- ist gegangen worden
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Weiteres Milliarden-Sparprogramm:
Papandreou zwingt Griechen drastische Einschnitte auf
Die Katze ist aus dem Sack:
Mit drastischen Steuererhöhungen und radikalen Kürzungen im Öffentlichen Dienst will der griechische Premierminister Papandreou das Staatsdefizit drücken. Das neuerliche Sparprogramm soll dem Fiskus mehrere Milliarden Euro bringen. Doch in der Bevölkerung regt sich neuer Widerstand, es drohen Streiks.
Höhere Verbrauchssteuern, eingefrorene Renten, gekürzte Einkommen für die Staatsbediensteten: Für die Griechen schlägt wegen der dramatischen Schuldenkrise ihres Landes die Stunde der Wahrheit.
Der Regierungschef Giorgos Papandreou unterrichtete am Mittwoch seinen Ministerrat über das harte Sparprogramm, mit dem er Griechenland vor dem Staatsbankrott retten will. Die Gewerkschaften der Staatsbediensteten kündigten Streiks an.
Die EU verlangt von Athen, die Neuverschuldung von derzeit knapp 13 Prozent des Bruttoinlandsproduktes bis Ende 2012 unter die erlaubte Marke von drei Prozent zu drücken. An diesem Freitag reist Papandreou zu einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Berlin. Zwei Tage später wird er sich in Paris mit dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy treffen.
Griechische Medien berichten, die Stimmung im Ministerrat sei "schlimm und äußerst bedrückt" gewesen. Am Vorabend hatte Papandreou die Griechen auf das böse Erwachen vorbereitet: "Die Tage, Wochen und Monate, die kommen werden, werden nicht leicht sein", sagte er im Fernsehen.
Wie das staatliche Fernsehen NET berichtete, sollen alle Renten eingefroren werden.
Die Netto-Gehälter der Staatsbediensteten werden den bislang vorliegenden Informationen zufolge um etwa zehn Prozent reduziert.
Das 13. Gehalt (Weihnachtsgeld) wird um 30 Prozent
und das Ferien- und Ostergeld um ebenfalls 30 Prozent gekürzt.
Das Ferien- und Ostergeld sind in Griechenland ein 14. Monatsgehalt.
Die schmerzhaften Einschnitte für Staatsbedienstete, Rentner und Studenten sollen 4,8 Milliarden Euro bringen.
„Sie sind notwendig für das Überleben unseres Landes und unserer Wirtschaft - und für Griechenland, um dem Wirbelwind der Spekulanten zu entgehen“, sagte Ministerpräsident Papandreou am Mittwoch nach einer Krisensitzung seines Kabinetts. „Wir befinden uns im Krieg gegen die negativen Szenarien, denen unser Land ausgesetzt ist“, sagte er auf einer Veranstaltung seiner sozialistischen Pasok-Partei. „Jeden Tag finden wir neue Löcher, neue Landminen im Haushalt.“ Bei der Umsetzung der notwendigen Maßnahmen erwarte er „europäische Solidarität“.
Über höhere Verbrauchssteuern werden alle Griechen zur Kasse gebeten:
Die Haupt-Mehrwertsteuersatz wird von 19 auf 21 Prozent,
niedrigere Sätze von 4,5 auf 5 Prozent und
von 9 auf 10 Prozent erhöht.
Auch die indirekten Steuern auf Tabak und Spirituosen werden um etwa 20 Prozent erhöht.
Benzin wird um 8 Cent teurer.
Diesel um 3 Cent.
Nach Schätzungen der Athener Wirtschaftspresse geht es um Einsparungen und Einnahmen durch Steuern in Höhe von etwa 4,8 Milliarden Euro.
Der Regierungschef hat anschließend den Präsidenten der Republik Karolos Papoulias informiert und sich danach mit allen Gewerkschaftsverbänden getroffen, um sie in die Pflicht zu nehmen, damit das Land nicht in einer Welle von Streiks versinkt.
Die rund 300 000 Beamten des griechischen Staates kündigten aber bereits einen 24-stündigen Streik für den 16. März an.
"Mit diesen Maßnahmen werden wir finanziell verbluten.
Diese Sparmaßnahmen werden unglaubliche Auswirkungen auf die griechische Gesellschaft haben", sagte eine Sprecherin der Gewerkschaft der Beamten im Rundfunk. Vor dem Sitz des Ministerpräsidenten demonstrierten rund 300 Rentner.
Das hoch verschuldete Griechenland wird nach den Worten von EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso von seinen europäischen Partnern nicht alleine gelassen. „Wir müssen Solidarität in der Europäischen Union haben“, sagte Barroso am Mittwoch am Brüssel. Es gebe derzeit eine intensive Debatte, wie dem Land im Notfall geholfen werden könne.
Zu Details nahm Barroso keine Stellung. Die EU arbeitet am einem Notfallplan, um Griechenland zu helfen, falls es seine Schulden nicht mehr bezahlen kann.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble sagte in Berlin, die griechische Regierung sei nun auf dem richtigen Weg. Jetzt komme es auf eine rasche Umsetzung des verschärften Sparprogramms an. „Sobald dies geschehen ist, sollte das Marktvertrauen deutlich gestärkt sein und Griechenland weiter in der Lage sein, sich an den Kapitalmärkten zu refinanzieren.“
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) besteht darauf, dass Griechenland zunächst selbst durchgreifende Sparmaßnahmen einleiten muss, bevor über Hilfen der EU-Partner entschieden werde. Wenn jetzt schon über Beistandsmöglichkeiten gesprochen werde, könne der Druck auf Athen nicht aufrechterhalten werden, verlautete gestern Abend aus einer Krisensitzung zur Schuldenkrise im Kanzleramt.
Einen Tag vor der regulären Kabinettssitzung hatte Merkel unter anderem Vizekanzler Guido Westerwelle, Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (beide FDP) und für den erkrankten Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) dessen Staatssekretär Jörg Asmussen (SPD) eingeladen.
Nach Informationen des Handelsblatts informierte die Kanzlerin die Minister vor dem Hintergrund der sich zuspitzenden Griechenland-Krise über die Strategie der Bundesregierung.
Hintergrund ist unter anderem die Verärgerung beim Koalitionspartner FDP darüber, nicht ausreichend über die Pläne informiert worden zu sein. Außerdem hatte es Unstimmigkeiten über die Frage gegeben, ob im Zuge der Haushaltsberatungen nicht Vorsorge getroffen werden müsse für den Fall, dass Deutschland Griechenland finanziell zur Seite springen müsse.
EU-Währungskommissar Rehn hatte sich bei seiner Visite in Griechenland vor allem besorgt über die griechische Konjunktur geäußert – nicht ohne Grund. Im Gegensatz zu vielen anderen Euro-Staaten hat Griechenland die Rezession noch lange nicht überwunden.
Nachdem die Wirtschaftsleistung bereits 2009 um 2 Prozent geschrumpft ist, erwartet die Regierung für dieses Jahr einen weiteren Rückgang von 0,3 Prozent.
Diese Annahme gilt aber als viel zu optimistisch. „Wir rechnen mit einem Rückgang des BIP von 1,5 bis zwei Prozent“, sagte der Direktor des Athener Wirtschaftsforschungsinstituts IOBE, Giannis Stournaras, dem Handelsblatt. Damit drohen nach seinen Berechnungen Steuermindereinnahmen in einer Größenordnung von einer Mrd. Euro.
Stournaras, der an der Universität Athen Makroökonomie und Wirtschaftspolitik lehrt, wirft der im Oktober gewählten sozialistischen Regierung vor, sie habe zu zögerlich auf die Schuldenkrise reagiert und damit Zeit verloren. Überdies habe man in der EU die Wettbewerbsunterschiede und die wachsende Verschuldung einzelner Länder, die seit Jahren an hohen Leistungsbilanzdefiziten abzulesen war, lange unterschätzt. „Wir alle dachten, in der Euro-Zone seien Leistungsbilanzdefizite nicht so wichtig“, sagte Stournaras. „Aber da haben wir uns getäuscht, wie sich jetzt zeigt. Sie spielen eine sehr große Rolle.“
Stournaras sieht in der Krise aber auch eine Chance, die chronischen Strukturprobleme der Wirtschaft zu lösen. Die Wettbewerbsschwächen des Landes liegen nach seiner Ansicht vor allem im aufgeblähten öffentlichen Sektor, der allein in den Jahren 2004 bis 2009 unter der konservativen Regierung um 80 000 Bedienstete und 200 neue Behörden gewachsen sei, und in der Überregulierung der Privatwirtschaft.
Als Beispiel nennt Stournaras den Transportsektor: Die Zahl der Konzessionen für Lastwagen wurde 1990 festgelegt und seither nicht erhöht. Während sich die Wirtschaftsleistung in den vergangenen 20 Jahren verdoppelt hat, ist die Zahl der Lkws gleich geblieben. „Man kann sich denken, was das für die Transportkosten bedeutet“, sagt Stournaras: „Ein Lastwagentransport von Athen nach Thessaloniki ist heute teurer als ein Transport von München nach Athen.“
Laut Wirtschaftsforschungsinstitut IOBE könnte Griechenland durch Deregulierung jährliche Wachstumsraten von 10 Prozent erzielen.
„In den vergangenen zehn Jahren haben wir Wachstum vor allem mit der Deregulierung des Telekom- und des Bankensektors generiert“, sagt Stournaras. „Jetzt müssen wir den Rest unserer Wirtschaft deregulieren.“
Papandreou zwingt Griechen drastische Einschnitte auf
Die Katze ist aus dem Sack:
Mit drastischen Steuererhöhungen und radikalen Kürzungen im Öffentlichen Dienst will der griechische Premierminister Papandreou das Staatsdefizit drücken. Das neuerliche Sparprogramm soll dem Fiskus mehrere Milliarden Euro bringen. Doch in der Bevölkerung regt sich neuer Widerstand, es drohen Streiks.
Höhere Verbrauchssteuern, eingefrorene Renten, gekürzte Einkommen für die Staatsbediensteten: Für die Griechen schlägt wegen der dramatischen Schuldenkrise ihres Landes die Stunde der Wahrheit.
Der Regierungschef Giorgos Papandreou unterrichtete am Mittwoch seinen Ministerrat über das harte Sparprogramm, mit dem er Griechenland vor dem Staatsbankrott retten will. Die Gewerkschaften der Staatsbediensteten kündigten Streiks an.
Die EU verlangt von Athen, die Neuverschuldung von derzeit knapp 13 Prozent des Bruttoinlandsproduktes bis Ende 2012 unter die erlaubte Marke von drei Prozent zu drücken. An diesem Freitag reist Papandreou zu einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Berlin. Zwei Tage später wird er sich in Paris mit dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy treffen.
Griechische Medien berichten, die Stimmung im Ministerrat sei "schlimm und äußerst bedrückt" gewesen. Am Vorabend hatte Papandreou die Griechen auf das böse Erwachen vorbereitet: "Die Tage, Wochen und Monate, die kommen werden, werden nicht leicht sein", sagte er im Fernsehen.
Wie das staatliche Fernsehen NET berichtete, sollen alle Renten eingefroren werden.
Die Netto-Gehälter der Staatsbediensteten werden den bislang vorliegenden Informationen zufolge um etwa zehn Prozent reduziert.
Das 13. Gehalt (Weihnachtsgeld) wird um 30 Prozent
und das Ferien- und Ostergeld um ebenfalls 30 Prozent gekürzt.
Das Ferien- und Ostergeld sind in Griechenland ein 14. Monatsgehalt.
Die schmerzhaften Einschnitte für Staatsbedienstete, Rentner und Studenten sollen 4,8 Milliarden Euro bringen.
„Sie sind notwendig für das Überleben unseres Landes und unserer Wirtschaft - und für Griechenland, um dem Wirbelwind der Spekulanten zu entgehen“, sagte Ministerpräsident Papandreou am Mittwoch nach einer Krisensitzung seines Kabinetts. „Wir befinden uns im Krieg gegen die negativen Szenarien, denen unser Land ausgesetzt ist“, sagte er auf einer Veranstaltung seiner sozialistischen Pasok-Partei. „Jeden Tag finden wir neue Löcher, neue Landminen im Haushalt.“ Bei der Umsetzung der notwendigen Maßnahmen erwarte er „europäische Solidarität“.
Über höhere Verbrauchssteuern werden alle Griechen zur Kasse gebeten:
Die Haupt-Mehrwertsteuersatz wird von 19 auf 21 Prozent,
niedrigere Sätze von 4,5 auf 5 Prozent und
von 9 auf 10 Prozent erhöht.
Auch die indirekten Steuern auf Tabak und Spirituosen werden um etwa 20 Prozent erhöht.
Benzin wird um 8 Cent teurer.
Diesel um 3 Cent.
Nach Schätzungen der Athener Wirtschaftspresse geht es um Einsparungen und Einnahmen durch Steuern in Höhe von etwa 4,8 Milliarden Euro.
Der Regierungschef hat anschließend den Präsidenten der Republik Karolos Papoulias informiert und sich danach mit allen Gewerkschaftsverbänden getroffen, um sie in die Pflicht zu nehmen, damit das Land nicht in einer Welle von Streiks versinkt.
Die rund 300 000 Beamten des griechischen Staates kündigten aber bereits einen 24-stündigen Streik für den 16. März an.
"Mit diesen Maßnahmen werden wir finanziell verbluten.
Diese Sparmaßnahmen werden unglaubliche Auswirkungen auf die griechische Gesellschaft haben", sagte eine Sprecherin der Gewerkschaft der Beamten im Rundfunk. Vor dem Sitz des Ministerpräsidenten demonstrierten rund 300 Rentner.
Das hoch verschuldete Griechenland wird nach den Worten von EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso von seinen europäischen Partnern nicht alleine gelassen. „Wir müssen Solidarität in der Europäischen Union haben“, sagte Barroso am Mittwoch am Brüssel. Es gebe derzeit eine intensive Debatte, wie dem Land im Notfall geholfen werden könne.
Zu Details nahm Barroso keine Stellung. Die EU arbeitet am einem Notfallplan, um Griechenland zu helfen, falls es seine Schulden nicht mehr bezahlen kann.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble sagte in Berlin, die griechische Regierung sei nun auf dem richtigen Weg. Jetzt komme es auf eine rasche Umsetzung des verschärften Sparprogramms an. „Sobald dies geschehen ist, sollte das Marktvertrauen deutlich gestärkt sein und Griechenland weiter in der Lage sein, sich an den Kapitalmärkten zu refinanzieren.“
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) besteht darauf, dass Griechenland zunächst selbst durchgreifende Sparmaßnahmen einleiten muss, bevor über Hilfen der EU-Partner entschieden werde. Wenn jetzt schon über Beistandsmöglichkeiten gesprochen werde, könne der Druck auf Athen nicht aufrechterhalten werden, verlautete gestern Abend aus einer Krisensitzung zur Schuldenkrise im Kanzleramt.
Einen Tag vor der regulären Kabinettssitzung hatte Merkel unter anderem Vizekanzler Guido Westerwelle, Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (beide FDP) und für den erkrankten Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) dessen Staatssekretär Jörg Asmussen (SPD) eingeladen.
Nach Informationen des Handelsblatts informierte die Kanzlerin die Minister vor dem Hintergrund der sich zuspitzenden Griechenland-Krise über die Strategie der Bundesregierung.
Hintergrund ist unter anderem die Verärgerung beim Koalitionspartner FDP darüber, nicht ausreichend über die Pläne informiert worden zu sein. Außerdem hatte es Unstimmigkeiten über die Frage gegeben, ob im Zuge der Haushaltsberatungen nicht Vorsorge getroffen werden müsse für den Fall, dass Deutschland Griechenland finanziell zur Seite springen müsse.
EU-Währungskommissar Rehn hatte sich bei seiner Visite in Griechenland vor allem besorgt über die griechische Konjunktur geäußert – nicht ohne Grund. Im Gegensatz zu vielen anderen Euro-Staaten hat Griechenland die Rezession noch lange nicht überwunden.
Nachdem die Wirtschaftsleistung bereits 2009 um 2 Prozent geschrumpft ist, erwartet die Regierung für dieses Jahr einen weiteren Rückgang von 0,3 Prozent.
Diese Annahme gilt aber als viel zu optimistisch. „Wir rechnen mit einem Rückgang des BIP von 1,5 bis zwei Prozent“, sagte der Direktor des Athener Wirtschaftsforschungsinstituts IOBE, Giannis Stournaras, dem Handelsblatt. Damit drohen nach seinen Berechnungen Steuermindereinnahmen in einer Größenordnung von einer Mrd. Euro.
Stournaras, der an der Universität Athen Makroökonomie und Wirtschaftspolitik lehrt, wirft der im Oktober gewählten sozialistischen Regierung vor, sie habe zu zögerlich auf die Schuldenkrise reagiert und damit Zeit verloren. Überdies habe man in der EU die Wettbewerbsunterschiede und die wachsende Verschuldung einzelner Länder, die seit Jahren an hohen Leistungsbilanzdefiziten abzulesen war, lange unterschätzt. „Wir alle dachten, in der Euro-Zone seien Leistungsbilanzdefizite nicht so wichtig“, sagte Stournaras. „Aber da haben wir uns getäuscht, wie sich jetzt zeigt. Sie spielen eine sehr große Rolle.“
Stournaras sieht in der Krise aber auch eine Chance, die chronischen Strukturprobleme der Wirtschaft zu lösen. Die Wettbewerbsschwächen des Landes liegen nach seiner Ansicht vor allem im aufgeblähten öffentlichen Sektor, der allein in den Jahren 2004 bis 2009 unter der konservativen Regierung um 80 000 Bedienstete und 200 neue Behörden gewachsen sei, und in der Überregulierung der Privatwirtschaft.
Als Beispiel nennt Stournaras den Transportsektor: Die Zahl der Konzessionen für Lastwagen wurde 1990 festgelegt und seither nicht erhöht. Während sich die Wirtschaftsleistung in den vergangenen 20 Jahren verdoppelt hat, ist die Zahl der Lkws gleich geblieben. „Man kann sich denken, was das für die Transportkosten bedeutet“, sagt Stournaras: „Ein Lastwagentransport von Athen nach Thessaloniki ist heute teurer als ein Transport von München nach Athen.“
Laut Wirtschaftsforschungsinstitut IOBE könnte Griechenland durch Deregulierung jährliche Wachstumsraten von 10 Prozent erzielen.
„In den vergangenen zehn Jahren haben wir Wachstum vor allem mit der Deregulierung des Telekom- und des Bankensektors generiert“, sagt Stournaras. „Jetzt müssen wir den Rest unserer Wirtschaft deregulieren.“
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
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Und nun die Systempresse
Kolumne - Wolfgang Münchau
Zeit für die Griechenland-Entscheidung
Die Finanzmärkte reagieren auf die deutsche Position in der Griechenland-Krise mit Unverständnis.
Daher muss sich die Kanzlerin positionieren, auch wenn das ihr schwer fällt: Unterstützen wir den griechischen Konsolidierungsprozess - oder nicht?
Es ist üblich, dass Politiker bei komplexen Themen verschiedene Signale in verschiedene Richtungen schicken.
Die Kunst besteht darin, sich nicht zu verheddern.
Im Falle Griechenlands sind sie dabei, genau das zu tun.
In Brüssel versichert Angela Merkel, dass Deutschland einer Lösung nicht im Wege stehen wird, solange Griechenland seinen Haushalt konsolidiert.
Die Rettung von G ist eine:
Notwendigkeit: 17%
Verschwendung: 30%
Fehlentscheidung: 53% 7753 Stimmen
In Deutschland wird diese Einigung anders verkauft:
Man setze nicht auf Hilfe, sondern auf Selbsthilfe.
Den Banken gibt man zu verstehen, dass man sie nicht fallen lassen will, wenn Griechenland in finanzielle Schwierigkeiten geraten sollte.
Und signalisiert zugleich den Staatsrechtlern, dass man auf jeden Fall Geist und Wortlaut des Urteils des Bundesverfassungsgerichts von 1993, das sogenannte Maastricht-Urteil, respektieren wolle.
Für die Finanzmärkte ist die deutsche Position unverständlich.
Dort sieht man die Sache so: Deutschland ist der größte Profiteur der Währungsunion, weil man mit dem Euro den Wechselkurs innerhalb Deutschlands wichtigster Exportmärkte stabilisieren konnte.
Nur dadurch konnte Deutschland seine Wettbewerbsfähigkeit so massiv ausbauen.
Da ein Leistungsüberschuss logischerweise auch ein Sparüberschuss ist, besitzen deutsche Banken zwangsläufig überschüssige Mengen an ausländischen Wertpapieren.
In einer solchen Situation wäre es völlig rational, Griechenland zu helfen.
Denn zum einen sind die Kosten trivial oder sogar negativ:
Die angepeilten 5 Mrd. Euro sind keine Subvention, sondern ein gut verzinster Kredit oder eine Garantie.
Zum anderen sichern wir das Vertrauen in ein System, von dem keiner mehr profitiert als wir selbst.
Floskel von den Hausaufgaben reicht nicht
In Deutschland wird das anders gesehen.
Da die Bundeskanzlerin wieder einmal nicht in der Lage ist, den Menschen klar zu erklären, warum eine Notsituation ein bestimmtes Handeln erfordert, haben die ökonomischen Moralapostel die Führung in dieser Debatte übernommen.
Griechenland müsse für seine Sünden büßen;
die Währungsunion sei eine Stabilitätsunion;
die "No-Bailout-Regel" des Maastrichter Vertrags müsse auf jeden Fall möglichst eng ausgelegt werden - lasst doch Griechenland reuevoll zum Internationalen Währungsfonds (IWF) kriechen, wenn es Geld braucht. Kommt das Hilfspaket nicht zustande, wird das geschehen.
Die Geschichte scheint auf der Kippe zu stehen, Deutschland sträubt sich noch gegen den IWF.
In diesen Tagen und Wochen wird die Bundeskanzlerin um eine Klärung ihrer Position nicht herumkommen.
Sie wird sich erklären müssen, ob das neueste Stabilitätsprogramm der griechischen Regierung ausreicht oder nicht.
Wenn sie am Freitag ihren Amtskollegen Giorgos Papandreou trifft, dann wird sie sich eine andere Floskel ausdenken müssen als die, dass Griechenland seine Hausaufgaben machen muss.
Griechenland hat jetzt alles gemacht, was man von einem Land in dieser Situation erwarten kann.
Noch mehr Konsolidierung würde die private Wirtschaft destabilisieren,
das Wachstum abwürgen und damit die Staatsverschuldung noch weiter in die Höhe treiben.
Jeder, der sich mit Finanzkrisen auskennt, weiß, dass es einen optimalen Anpassungspfad gibt, und der liegt irgendwann zwischen den Extremen des Nichtstuns und dem radikalen Versuch, die gesamte Anpassung in einem einzigen Ruck durchzuführen.
Kolumne - Wolfgang Münchau
Zeit für die Griechenland-Entscheidung
Die Finanzmärkte reagieren auf die deutsche Position in der Griechenland-Krise mit Unverständnis.
Daher muss sich die Kanzlerin positionieren, auch wenn das ihr schwer fällt: Unterstützen wir den griechischen Konsolidierungsprozess - oder nicht?
Es ist üblich, dass Politiker bei komplexen Themen verschiedene Signale in verschiedene Richtungen schicken.
Die Kunst besteht darin, sich nicht zu verheddern.
Im Falle Griechenlands sind sie dabei, genau das zu tun.
In Brüssel versichert Angela Merkel, dass Deutschland einer Lösung nicht im Wege stehen wird, solange Griechenland seinen Haushalt konsolidiert.
Die Rettung von G ist eine:
Notwendigkeit: 17%
Verschwendung: 30%
Fehlentscheidung: 53% 7753 Stimmen
In Deutschland wird diese Einigung anders verkauft:
Man setze nicht auf Hilfe, sondern auf Selbsthilfe.
Den Banken gibt man zu verstehen, dass man sie nicht fallen lassen will, wenn Griechenland in finanzielle Schwierigkeiten geraten sollte.
Und signalisiert zugleich den Staatsrechtlern, dass man auf jeden Fall Geist und Wortlaut des Urteils des Bundesverfassungsgerichts von 1993, das sogenannte Maastricht-Urteil, respektieren wolle.
Für die Finanzmärkte ist die deutsche Position unverständlich.
Dort sieht man die Sache so: Deutschland ist der größte Profiteur der Währungsunion, weil man mit dem Euro den Wechselkurs innerhalb Deutschlands wichtigster Exportmärkte stabilisieren konnte.
Nur dadurch konnte Deutschland seine Wettbewerbsfähigkeit so massiv ausbauen.
Da ein Leistungsüberschuss logischerweise auch ein Sparüberschuss ist, besitzen deutsche Banken zwangsläufig überschüssige Mengen an ausländischen Wertpapieren.
In einer solchen Situation wäre es völlig rational, Griechenland zu helfen.
Denn zum einen sind die Kosten trivial oder sogar negativ:
Die angepeilten 5 Mrd. Euro sind keine Subvention, sondern ein gut verzinster Kredit oder eine Garantie.
Zum anderen sichern wir das Vertrauen in ein System, von dem keiner mehr profitiert als wir selbst.
Floskel von den Hausaufgaben reicht nicht
In Deutschland wird das anders gesehen.
Da die Bundeskanzlerin wieder einmal nicht in der Lage ist, den Menschen klar zu erklären, warum eine Notsituation ein bestimmtes Handeln erfordert, haben die ökonomischen Moralapostel die Führung in dieser Debatte übernommen.
Griechenland müsse für seine Sünden büßen;
die Währungsunion sei eine Stabilitätsunion;
die "No-Bailout-Regel" des Maastrichter Vertrags müsse auf jeden Fall möglichst eng ausgelegt werden - lasst doch Griechenland reuevoll zum Internationalen Währungsfonds (IWF) kriechen, wenn es Geld braucht. Kommt das Hilfspaket nicht zustande, wird das geschehen.
Die Geschichte scheint auf der Kippe zu stehen, Deutschland sträubt sich noch gegen den IWF.
In diesen Tagen und Wochen wird die Bundeskanzlerin um eine Klärung ihrer Position nicht herumkommen.
Sie wird sich erklären müssen, ob das neueste Stabilitätsprogramm der griechischen Regierung ausreicht oder nicht.
Wenn sie am Freitag ihren Amtskollegen Giorgos Papandreou trifft, dann wird sie sich eine andere Floskel ausdenken müssen als die, dass Griechenland seine Hausaufgaben machen muss.
Griechenland hat jetzt alles gemacht, was man von einem Land in dieser Situation erwarten kann.
Noch mehr Konsolidierung würde die private Wirtschaft destabilisieren,
das Wachstum abwürgen und damit die Staatsverschuldung noch weiter in die Höhe treiben.
Jeder, der sich mit Finanzkrisen auskennt, weiß, dass es einen optimalen Anpassungspfad gibt, und der liegt irgendwann zwischen den Extremen des Nichtstuns und dem radikalen Versuch, die gesamte Anpassung in einem einzigen Ruck durchzuführen.
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Und das Gegenfeuer kommt gleich zweimal.
Peak-EUro: Der Mainstream will es jetzt wissen
von Peter Boehringer 04.03.10 11:11:16
Gestern [3.3.2010] stand in der FTD ein unterirdischer Kommentar von W. Münchau.
Es hat mir physisch weh getan, dazu NICHT zu bloggen - hatte aber gestern partout keine Zeit. Zum Glück hat es Peter Ziemann NOCH mehr weh getan - und er hat den geradezu zwingenden Gegenkommentar "Gold & Gesellschaft: Der ewige Zahlmichel" heute gebloggt. Unbedingt lesen (s.u.). Dabei war Ziemann scharf - aber IMMER noch nicht scharf genug. Einige Kommentare sollte man daher noch hinzufügen:
1. Münchau schreibt: "Wir sind mittlerweile an dem Punkt, wo sich die Ratingagenturen weniger Sorgen um den politischen Willen der griechischen Regierung machen als um die ökonomischen und sozialen Konsequenzen des jetzt avisierten Rettungspakets."
=> Sauber "übersetzt" sind mit "sozialen Konsequenzen" vor allem "POLITISCHE Konsequenzen" gemeint: Ehrlicherweise hätte Münchau "Regierungssturz und EU-Austritt" schreiben müssen.
Wenn die Griechen den Austritt partout wollen, dann sollten wir ihnen den Wunsch erfüllen. Reisende soll man nicht aufhalten.
Quelle+Gesamt
Peak-EUro: Der Mainstream will es jetzt wissen
von Peter Boehringer 04.03.10 11:11:16
Gestern [3.3.2010] stand in der FTD ein unterirdischer Kommentar von W. Münchau.
Es hat mir physisch weh getan, dazu NICHT zu bloggen - hatte aber gestern partout keine Zeit. Zum Glück hat es Peter Ziemann NOCH mehr weh getan - und er hat den geradezu zwingenden Gegenkommentar "Gold & Gesellschaft: Der ewige Zahlmichel" heute gebloggt. Unbedingt lesen (s.u.). Dabei war Ziemann scharf - aber IMMER noch nicht scharf genug. Einige Kommentare sollte man daher noch hinzufügen:
1. Münchau schreibt: "Wir sind mittlerweile an dem Punkt, wo sich die Ratingagenturen weniger Sorgen um den politischen Willen der griechischen Regierung machen als um die ökonomischen und sozialen Konsequenzen des jetzt avisierten Rettungspakets."
=> Sauber "übersetzt" sind mit "sozialen Konsequenzen" vor allem "POLITISCHE Konsequenzen" gemeint: Ehrlicherweise hätte Münchau "Regierungssturz und EU-Austritt" schreiben müssen.
Wenn die Griechen den Austritt partout wollen, dann sollten wir ihnen den Wunsch erfüllen. Reisende soll man nicht aufhalten.
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(Albert Einstein, 1879–1955)
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Welcher Markt den ?
Der EZB-Markt ?
Oder der mit einer Garantie versehene Banken-Markt ?
Auf jeden Fall ein NULL-Risiko-Markt
Da kann man als gelernter DDR-Bürger, der täglich die Erfolgsmeldungen der Ost-Prawda "genießen" durfte nur noch staunen.
Ich denke der Herr Weber macht gerade die Aufnahmeprüfung für die EZB Spitze.
(Anmerk. Die Prawda (russ. Правда, deutsch: „Wahrheit”) ist eine russische Tageszeitung, die bereits vor der Oktoberrevolution in Russland erschienen
EZB/Weber: Markt hat griechische Anleihe gut aufgenommen
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Reaktion an den Märkten auf die neue Staatsanleihe Griechenlands ist nach Einschätzung von Axel Weber, Mitglied im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB), ein gutes Zeichen.
"Wir haben heute schon gesehen, dass die Märkte ... diese neue Anlage gut aufgenommen haben", sagte Weber am Donnerstag in Frankfurt. Insofern seien die ersten Zeichen nach der Bekanntgabe des griechischen Sparprogramms durchaus positiv.
Investoren hatten am Donnerstag reges Interesse an der neuen zehnjährigen Staatsanleihe Griechenlands gezeigt.
Nach Angaben einer mit der Ausgabe der Anleihe beauftragten Bank gingen Kaufaufträge von 16 Mrd EUR ein.
Griechenland konnte mit der Emission damit die angestrebten 5 Mrd EUR locker aufnehmen.
Die Emission verlaufe "sehr gut" und übertreffe die Erwartungen, hatte der Leiter der griechischen Schuldenverwaltung kurz zuvor erklärt. Die Börse in Athen schloss um 1,7% höher.
Am Mittwoch hatte die griechische Regierung weitere umfangreiche Sparmaßnahmen beschlossen, die Einschnitte bei den Verdiensten im öffentlichen Dienst und eine Erhöhung der Mehrwertsteuer umfassen. Dieses zusätzliche Sparpaket wird voraussichtlich Einsparungen von 4,8 Mrd EUR zur Folge haben.
Es ist bereits das zweite Maßnahmenpaket der griechischen Regierung.
Das massiv verschuldete Griechenland steht unter großem Druck der EU und der Finanzmärkte, seine Staatsfinanzen in Ordnung zu bringen.
Die Wirtschaftserholung im Euroraum ist Weber zufolge weiter von der "extrem expansiven" Geldpolitik der EZB abhängig.
Die wirtschaftliche Entwicklung verlaufe holprig, das Momentum sei niedrig. Daher brauche die Wirtschaft den Stimulus noch, erklärte Weber, der auch Präsident der Bundesbank ist, weiter.
Mit Blick auf die Preisentwicklung sagte Weber, er sehe auf Sicht von ein bis zwei Jahren keine beträchtlichen Inflationsrisiken.
(Einfach mal die Scheuklappen entfernen. Das läuft diemal etwas anders. Lohndrückung bei "stabilen" Preisen. Das ist natürlich keine Inflation. Hat aber für den Verbraucher die gleiche Wirkung. Und dann natürlich siehe Thema EZB.)
Der EZB-Markt ?
Oder der mit einer Garantie versehene Banken-Markt ?
Auf jeden Fall ein NULL-Risiko-Markt
Da kann man als gelernter DDR-Bürger, der täglich die Erfolgsmeldungen der Ost-Prawda "genießen" durfte nur noch staunen.
Ich denke der Herr Weber macht gerade die Aufnahmeprüfung für die EZB Spitze.
(Anmerk. Die Prawda (russ. Правда, deutsch: „Wahrheit”) ist eine russische Tageszeitung, die bereits vor der Oktoberrevolution in Russland erschienen
EZB/Weber: Markt hat griechische Anleihe gut aufgenommen
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Reaktion an den Märkten auf die neue Staatsanleihe Griechenlands ist nach Einschätzung von Axel Weber, Mitglied im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB), ein gutes Zeichen.
"Wir haben heute schon gesehen, dass die Märkte ... diese neue Anlage gut aufgenommen haben", sagte Weber am Donnerstag in Frankfurt. Insofern seien die ersten Zeichen nach der Bekanntgabe des griechischen Sparprogramms durchaus positiv.
Investoren hatten am Donnerstag reges Interesse an der neuen zehnjährigen Staatsanleihe Griechenlands gezeigt.
Nach Angaben einer mit der Ausgabe der Anleihe beauftragten Bank gingen Kaufaufträge von 16 Mrd EUR ein.
Griechenland konnte mit der Emission damit die angestrebten 5 Mrd EUR locker aufnehmen.
Die Emission verlaufe "sehr gut" und übertreffe die Erwartungen, hatte der Leiter der griechischen Schuldenverwaltung kurz zuvor erklärt. Die Börse in Athen schloss um 1,7% höher.
Am Mittwoch hatte die griechische Regierung weitere umfangreiche Sparmaßnahmen beschlossen, die Einschnitte bei den Verdiensten im öffentlichen Dienst und eine Erhöhung der Mehrwertsteuer umfassen. Dieses zusätzliche Sparpaket wird voraussichtlich Einsparungen von 4,8 Mrd EUR zur Folge haben.
Es ist bereits das zweite Maßnahmenpaket der griechischen Regierung.
Das massiv verschuldete Griechenland steht unter großem Druck der EU und der Finanzmärkte, seine Staatsfinanzen in Ordnung zu bringen.
Die Wirtschaftserholung im Euroraum ist Weber zufolge weiter von der "extrem expansiven" Geldpolitik der EZB abhängig.
Die wirtschaftliche Entwicklung verlaufe holprig, das Momentum sei niedrig. Daher brauche die Wirtschaft den Stimulus noch, erklärte Weber, der auch Präsident der Bundesbank ist, weiter.
Mit Blick auf die Preisentwicklung sagte Weber, er sehe auf Sicht von ein bis zwei Jahren keine beträchtlichen Inflationsrisiken.
(Einfach mal die Scheuklappen entfernen. Das läuft diemal etwas anders. Lohndrückung bei "stabilen" Preisen. Das ist natürlich keine Inflation. Hat aber für den Verbraucher die gleiche Wirkung. Und dann natürlich siehe Thema EZB.)
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Finanzmisere
Griechenlands verzweifelter Kampf gegen die Uhr
Helfen sie oder helfen sie nicht?
Bange wartet Athen auf die Entscheidung der EU-Partner.
Die Regierung fühlt sich jetzt schon wie unter der Knute des IWF - ohne, dass der einen Cent gegeben hätte.
Der griechischen Regierung läuft die Zeit davon: Rund 20 Mrd. Euro an Schulden müssen in den kommenden zwei Monaten refinanziert werden - und angesichts der Unklarheit über die Unterstützung der EU für das Land verlangen Investoren weiter enorme Zinsen von Athen.
Der Risikoaufschlag für zehnjährige griechische Staatsanleihen gegenüber vergleichbaren Bundespapieren weitete sich am Freitag zeitweise auf 329 Basispunkte aus.
Die Prämien waren damit so hoch wie seit Anfang des Monats nicht mehr. Die Rendite auf griechische Bonds kletterte um neun Basispunkte auf 6,4 Prozent.
Renditen bewegen sich gegenläufig zu den Kursen von Anleihen.
Quelle+Gesamt
Griechenlands verzweifelter Kampf gegen die Uhr
Helfen sie oder helfen sie nicht?
Bange wartet Athen auf die Entscheidung der EU-Partner.
Die Regierung fühlt sich jetzt schon wie unter der Knute des IWF - ohne, dass der einen Cent gegeben hätte.
Der griechischen Regierung läuft die Zeit davon: Rund 20 Mrd. Euro an Schulden müssen in den kommenden zwei Monaten refinanziert werden - und angesichts der Unklarheit über die Unterstützung der EU für das Land verlangen Investoren weiter enorme Zinsen von Athen.
Der Risikoaufschlag für zehnjährige griechische Staatsanleihen gegenüber vergleichbaren Bundespapieren weitete sich am Freitag zeitweise auf 329 Basispunkte aus.
Die Prämien waren damit so hoch wie seit Anfang des Monats nicht mehr. Die Rendite auf griechische Bonds kletterte um neun Basispunkte auf 6,4 Prozent.
Renditen bewegen sich gegenläufig zu den Kursen von Anleihen.
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Der IWF solle die Griechen dazu bewegen, auf freiwilliger Basis "temporär" aus der Eurozone auszuscheiden. Einen solchen Ausstieg auf Zeit hält Sinn für die vernünftigste Lösung. Eine neue Drachme, die im Verhältnis eins zu eins zum Euro eingeführt werden solle, könne Griechenland in den kommenden Jahren abwerten und das Defizit im Außenhandel abbauen. "Sobald die Außenhandelsbilanz wieder im Gleichgewicht ist, könnte die Regierung erneut die Aufnahme in die Eurozone beantragen", sagte Sinn.
http://diepresse.com/home/wirtschaft/in ... o?from=rss
http://diepresse.com/home/wirtschaft/in ... o?from=rss
- martinsgarten
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- Registriert: 12.02.2009 11:28
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Da braucht nur der Hauch eines Gedankens in Richtung NEUE Drachme auftauchen und sämtliche GL-Anleihen rauschen in den keller.upandaway hat geschrieben: Eine neue Drachme, die im Verhältnis eins zu eins zum Euro eingeführt werden solle, könne Griechenland in den kommenden Jahren abwerten und das Defizit im Außenhandel abbauen. "Sobald die Außenhandelsbilanz wieder im Gleichgewicht ist, könnte die Regierung erneut die Aufnahme in die Eurozone beantragen", sagte Sinn.
http://diepresse.com/home/wirtschaft/in ... o?from=rss
Anschließend die Neue Drachme ebenfalls.
Aber anders wird es wohl nicht laufen können.
Und dann ruft die Krankenschwester: "Der nächste bitte"
Und das wars dann mit dieser Totgeburt - auch Euro genannt
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
(Albert Einstein, 1879–1955)
CDS auf Griechenland
http://www.ekathimerini.com/4dcgi/_w_ar ... 010_115787
Einer der größten Spieler mit CDS auf Greichenland war - genau die griechische Postbank.
Ekatimerini, eine griechinschen Tageszeitung berichtet am 22.03.2010:
TT bet against Greece
State-controlled Hellenic Post Bank (TT) spent nearly 1 billion euros last year to secure its positions against the possible bankruptcy of the Greek government, according to documents seen by Kathimerini.
In August, the bank bought credit default swaps (CDS) – a form of insurance on financial instruments – worth 950 million euros when the spread on the Greek five-year bond over the German Bund was at 135 basis points.
CDS products allow investors to purchase protection against the default of debt issued by governments, hedging existing positions.
TT’s management, which changed after the Socialists took power in October, sold the CDS when the spread was at 235 basis points in December, earning a profit of some 35 million euros, the documents show.
The bank’s position in CDS protected the lender from its exposure in Greek bonds but also provided it with an opportunity to play a part in the global CDS market worth some 8 billion dollars last year.
With a position totalling 950 million euros, or 1.2 billion dollars, TT had the ability to shape momentum in the speculative derivatives market which the Greek government wants to be controlled.
Prime Minister George Papandreou is among the global leaders that have been pushing for increased financial market supervision of CDS and a crackdown on market manipulation.
TT’s previous CEO, Angelos Philippidis, had said in his last press conference as head of the bank last year that the swaps were part of the lender’s “social role,” giving it the ability to tackle speculators targetting Greece.
Leider haben die zu früh verkauft. 3 Monate später und der Ertrag wäre mehr als doppelt so hoch gewesen. aber wem passiert das nicht?
Einer der größten Spieler mit CDS auf Greichenland war - genau die griechische Postbank.
Ekatimerini, eine griechinschen Tageszeitung berichtet am 22.03.2010:
TT bet against Greece
State-controlled Hellenic Post Bank (TT) spent nearly 1 billion euros last year to secure its positions against the possible bankruptcy of the Greek government, according to documents seen by Kathimerini.
In August, the bank bought credit default swaps (CDS) – a form of insurance on financial instruments – worth 950 million euros when the spread on the Greek five-year bond over the German Bund was at 135 basis points.
CDS products allow investors to purchase protection against the default of debt issued by governments, hedging existing positions.
TT’s management, which changed after the Socialists took power in October, sold the CDS when the spread was at 235 basis points in December, earning a profit of some 35 million euros, the documents show.
The bank’s position in CDS protected the lender from its exposure in Greek bonds but also provided it with an opportunity to play a part in the global CDS market worth some 8 billion dollars last year.
With a position totalling 950 million euros, or 1.2 billion dollars, TT had the ability to shape momentum in the speculative derivatives market which the Greek government wants to be controlled.
Prime Minister George Papandreou is among the global leaders that have been pushing for increased financial market supervision of CDS and a crackdown on market manipulation.
TT’s previous CEO, Angelos Philippidis, had said in his last press conference as head of the bank last year that the swaps were part of the lender’s “social role,” giving it the ability to tackle speculators targetting Greece.
Leider haben die zu früh verkauft. 3 Monate später und der Ertrag wäre mehr als doppelt so hoch gewesen. aber wem passiert das nicht?
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UBS: Griechenland «irgendwann zahlungsunfähig»
Dunkle Wolken über der Akropolis: UBS-Ökonom Paul Donovan ist für Griechenland skeptisch.
24.03.2010 17:01
Nach den Worten des UBS-Ökonomen Paul Donovan wird Griechenland «irgendwann zahlungsunfähig» und seine Verbindlichkeiten nicht mehr bedienen.
«Ich denke, es ist eine unmögliche Situation», sagt der stellvertretende Leiter Weltwirtschaft bei der Investmentbank der UBS, Paul Donovan, gegenüber Bloomberg Radio.Donovan. «Ich denke, das Problem, was wir hier haben, ist, dass Europa seine erste ernsthafte Hürde nicht bewältigt hat. Wenn Europa ein kleines Problem wie dieses nicht lösen kann, wie soll es dann das grössere Problem lösen, nämlich, dass der Euro nicht funktioniert. Er ist eine schlechte Idee.»
Die Regierungen Europas haben sich noch nicht darauf verständigt, wie Griechenland geholfen werden soll. Das Land wird nach eigenen Angaben Schwierigkeiten haben, zu den derzeitigen Marktkonditionen seine Schulden zu bedienen. Obwohl Ministerpräsident Giorgos Papandreou am 3. März Sparmassnahmen in Höhe von 4,8 Milliarden Euro ankündigte, hat sich die Risikoprämie, die Investoren für griechische Staatsanleihen gegenüber deutschen verlangen, seither noch errhöht.
Am Mittwoch lag sie bei 324 Basispunkten, gegenüber 316 Basispunkten zu Monatsbeginn. Der Euro gab am Mittwoch 1,1 Prozent gegenüber dem Dollar nach und hat damit seit Jahresanfang 6,7 Prozent eingebüsst.
Schon bald unfähig, Kredite aufzunehmen?
Nach einer Woche, in der zwischen Deutschland und Frankreich Uneinigkeit herrschte über die Beteiligung des Internationalen Währungsfonds IWF an einem Rettungspaket für Griechenland, beginnt am Donnerstag in Brüssel ein EU- Gipfeltreffen. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel vertrat den Standpunkt, ihre Wähler sollten nicht herangezogen werden, um für mangelnde griechische Haushaltsdisziplin gerade zu stehen. Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hält es hingegen für notwendig, dass Europa seine eigenen Krisen selbst bewältigt.
Am Dienstag verlautete aus dem Berliner Finanzministerium, die beiden Regierungen könnten sich wohl auf eine Beteiligung des IWF verständigen. Papandreou hatte am vergangenen Freitag erklärt, Griechenland stehe kurz davor, keine Kredite mehr aufnehmen zu können. Wenn Europa keine Hilfe leiste, müsse Athen sich voraussichtlich an den IWF wenden.
(Bloomberg)
Dunkle Wolken über der Akropolis: UBS-Ökonom Paul Donovan ist für Griechenland skeptisch.
24.03.2010 17:01
Nach den Worten des UBS-Ökonomen Paul Donovan wird Griechenland «irgendwann zahlungsunfähig» und seine Verbindlichkeiten nicht mehr bedienen.
«Ich denke, es ist eine unmögliche Situation», sagt der stellvertretende Leiter Weltwirtschaft bei der Investmentbank der UBS, Paul Donovan, gegenüber Bloomberg Radio.Donovan. «Ich denke, das Problem, was wir hier haben, ist, dass Europa seine erste ernsthafte Hürde nicht bewältigt hat. Wenn Europa ein kleines Problem wie dieses nicht lösen kann, wie soll es dann das grössere Problem lösen, nämlich, dass der Euro nicht funktioniert. Er ist eine schlechte Idee.»
Die Regierungen Europas haben sich noch nicht darauf verständigt, wie Griechenland geholfen werden soll. Das Land wird nach eigenen Angaben Schwierigkeiten haben, zu den derzeitigen Marktkonditionen seine Schulden zu bedienen. Obwohl Ministerpräsident Giorgos Papandreou am 3. März Sparmassnahmen in Höhe von 4,8 Milliarden Euro ankündigte, hat sich die Risikoprämie, die Investoren für griechische Staatsanleihen gegenüber deutschen verlangen, seither noch errhöht.
Am Mittwoch lag sie bei 324 Basispunkten, gegenüber 316 Basispunkten zu Monatsbeginn. Der Euro gab am Mittwoch 1,1 Prozent gegenüber dem Dollar nach und hat damit seit Jahresanfang 6,7 Prozent eingebüsst.
Schon bald unfähig, Kredite aufzunehmen?
Nach einer Woche, in der zwischen Deutschland und Frankreich Uneinigkeit herrschte über die Beteiligung des Internationalen Währungsfonds IWF an einem Rettungspaket für Griechenland, beginnt am Donnerstag in Brüssel ein EU- Gipfeltreffen. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel vertrat den Standpunkt, ihre Wähler sollten nicht herangezogen werden, um für mangelnde griechische Haushaltsdisziplin gerade zu stehen. Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hält es hingegen für notwendig, dass Europa seine eigenen Krisen selbst bewältigt.
Am Dienstag verlautete aus dem Berliner Finanzministerium, die beiden Regierungen könnten sich wohl auf eine Beteiligung des IWF verständigen. Papandreou hatte am vergangenen Freitag erklärt, Griechenland stehe kurz davor, keine Kredite mehr aufnehmen zu können. Wenn Europa keine Hilfe leiste, müsse Athen sich voraussichtlich an den IWF wenden.
(Bloomberg)