Das unheimliche deutsche Jobwunder

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martinsgarten
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Das unheimliche deutsche Jobwunder

Beitrag von martinsgarten »

......Diese zynisch-sarkastisch-satirischen Anmerkungen, die ich frei erfundenen Medien unterschoben habe, beruhen - bei aller Angreifbarkeit der Kommentierung - dennoch nur auf den Fakten, die von der Bundesagentur für Arbeit im Monatsbericht November 2009 dargestellt worden sind.

Leider muss man befürchten, dass ein kleiner Wink aus der richtigen Ecke genügen könnte, um den derzeit gepflegten Jubel über ein geringfügiges Sinken der gezählten Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat abzuwürgen und zu einer Berichterstattung zurückzukehren, die nach den Schuldigen unter den Arbeitlosen sucht und propagiert, es gäbe nirgends ein Gesetz, in dem ein Recht auf Faulheit verankert sei.
Es ist ja nicht so, dass wir diese Tendenz nicht schon erlebt hätten ...

Dringende Empfehlung:

Nehmen Sie sich die Zeit, den BA-Bericht einmal gründlich durchzuarbeiten. Es steht schon vorne in der Zusammenfassung sehr viel Erhellendes - und hinten, im Tabellenteil, kann man vieles sehr schön nachvollziehen.
Er ist öffentlich zugänglich.

Gesamter Beitrag
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(Albert Einstein, 1879–1955)
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Da ist es wieder - das JOBWUNDER :lol: :lol:
Sehr erhellend die Meinungen der Leser
Licht ins Thema bringen die Lesermeinungen


Arbeitsmarkt - Experten streiten über das "deutsche Jobwunder" (186) Von Stefan von Borstel u. Flora Wisdorff 31. März 2010, 17:35 Uhr

Die Arbeitslosigkeit ist im März deutlich zurückgegangen.
Trotzdem weigern sich viele Experten, Entwarnung zu geben – wegen der weit verbreiteten Kurzarbeit. Aber auch die veränderte Statistik wirkt sich aus.
WELT ONLINE erklärt, was die Zahlen zum Arbeitsmarkt wirklich bedeuten.


Der Frühling hat auf dem Arbeitsmarkt für einen kräftigen Aufschwung gesorgt. Im März gingen die Arbeitslosenzahlen um 75.000 auf 3,568 Millionen zurück.
Erstmals sank die Zahl der Arbeitslosen damit wieder unter den Vorjahreswert.
WELT ONLINE beantwortet die wichtigsten Fragen zur Arbeitsmarktentwicklung:

Bleibt der Arbeitsmarkt von der Krise endgültig verschont?

Dafür spricht viel. „Erstaunlich“ nennt etwa Alexander Koch von der Unicredit den Rückgang der Arbeitslosenzahl im März. Das sei schon „ein kleines Jobwunder“, sagt der Volkswirt. „Täglich sieht es mehr danach aus, dass es nicht zum nachgelagerten Jobabbau kommt, den man eigentlich erwarten könnte nach dem Konjunktureinbruch von 2009.“ Eine Trendwende wollen die vorsichtigen Analysten aber noch nicht ausrufen. Doch selbst wenn sich die Lage doch noch eintrüben sollte, „wird es nicht dramatisch sein“, sagt Andreas Scheuerle von der Dekabank.

Die Firmen rechneten mit einer Besserung der Geschäfte: „Sie sagen, wir haben mit der Stammbelegschaft schon so lange durchgestanden, jetzt halten wir auch noch die letzten paar Monate durch.“ Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) will dennoch keine Entwarnung geben: „Man darf nicht übermütig werden“, sagte sie.
Sie sehe den Arbeitsmarkt vor einem „Jahr der Bewährung“, das auch noch bis 2011 dauern könne. Auch der Vorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-Jürgen Weise, ist zurückhaltend: Eine Trendwende sei noch nicht in Sicht.

Warum diese Zurückhaltung trotz der guten Zahlen?

Die Arbeitslosenzahlen kann man nicht allein für sich betrachten.
Dass sie nicht viel höher ausfallen, liegt einerseits daran, dass die Statistik nicht mehr alle Arbeitslosen erfasst.
SO so

Offiziell ging die Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vorjahresmonat um 18.000 zurück – aber nur, weil arbeitslose Teilnehmer bestimmter Trainingsmaßnahmen sowie Arbeitslose, die von Privatvermittlern betreut werden, nicht mitgezählt werden.
Wären sie dabei, wäre die Arbeitslosenzahl um 142.000 gestiegen.
Dazu kommen die 800.000 Kurzarbeiter.
Einige Hunderttausend von ihnen wären arbeitslos, wenn die Unternehmen nicht die vom Staat geförderte Kurzarbeit in Anspruch nehmen würden
.

Warum entlassen die Unternehmen noch immer keine Mitarbeiter, obwohl das anspringende Wachstum den Einbruch des vergangenen Jahres noch längst nicht wettmachen kann?

Offenbar sind die Unternehmen sehr optimistisch, sie wollen an ihren Kernbelegschaften festhalten, um gut gerüstet zu sein, wenn das Auftragsvolumen wieder steigt. Sie denken dabei auch an den Fachkräftemangel, der in den kommenden Jahren droht. Sind ihre hoch spezialisierten und gut ausgebildeten Mitarbeiter einmal weg, wird es sehr teuer, neue zu finden und auszubilden.
Der Staat und die Arbeitslosenversicherung unterstützen sie dabei: Als die Krise ausbrach, wurde die Dauer der Kurzarbeit verlängert.

Zudem wird sie finanziell gefördert. Nach sechs Monaten übernimmt die BA die für den Arbeitgeber fälligen Sozialversicherungsbeiträge.
2009 hat das die Beitragszahler fünf Mrd. Euro gekostet.
Aber Kurzarbeit ist auch für die Unternehmen teuer, weil sie dennoch Leistungen wie Urlaubsgeld trotz verkürzter Arbeitszeit voll erbringen müssen.
Dadurch steigen ihre Arbeitskosten.
Auf Dauer lässt sich das nicht durchhalten.
Trotzdem ist das Modell für die Unternehmen offenbar attraktiv, um an ihren Mitarbeitern festhalten zu können.
Auch der Tarifabschluss in der von der Krise am stärksten getroffenen Metall- und Elektroindustrie vom vergangenen Februar hat zur Beschäftigungssicherung beigetragen.
Die Gewerkschaften übten Lohnzurückhaltung und stimmten Lohneinschnitten bei der Verkürzung von Arbeitszeit zu.
Die Arbeitgeber erklärten sich bereit, bis 2012 möglichst keine Entlassungen vorzunehmen.

Wenn sich die Situation jetzt so deutlich gebessert hat, muss die Kurzarbeit dann künftig noch weiter gefördert werden? Den Steuerzahler kostet das schließlich viel Geld.

Noch bis Ende dieses Jahres dürfen die Unternehmen die verlängerte Kurzarbeit von bis zu 18 Monaten beantragen. Die finanzielle Förderung über die Übernahme der Sozialversicherungsbeiträge läuft jedoch Ende 2010 aus. Gewerkschaften und Arbeitgeber fordern gemeinsam von der Politik, diese Regelung ebenfalls bis Mitte 2012 zu verlängern.
Die Bundesregierung will in den kommenden Wochen eine Entscheidung darüber fällen. Bisher hatte sich Bundesarbeitsministerin von der Leyen dazu stets ermutigend geäußert.
Gestern klang sie etwas skeptischer: „Dreh- und Angelpunkt der international vergleichsweise glimpflichen Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Deutschland ist und bleibt vorerst die Kurzarbeit“, sagte sie.
Dabei stemmten Arbeitnehmer, Unternehmen und Politik jedoch allesamt hohe Kosten.
Deshalb, so von der Leyen, sei beim Einsatz „Sensibilität gefragt“.
Die Regierung werde bald einen „verantwortungsvollen Weg finden“, um Unternehmen, die noch um ihre Existenz kämpften, Planungssicherheit zu geben und zugleich „klar das notwendige Ausstiegsszenario aus der Kurzarbeit zu beschreiben“.

Wie werden sich die Arbeitslosenzahlen in den kommenden Monaten entwickeln?

In den düstersten Prognosen auf dem Höhepunkt der Krise Anfang 2009 sagten Arbeitsmarktforscher einen Anstieg der Arbeitslosenzahl bis über die Fünf-Millionen-Marke voraus.
Davon spricht heute niemand mehr.
Selbst die Vier-Millionen-Grenze werde wohl nicht erreicht, erklärte Arbeitsministerin von der Leyen jüngst.
„Die Zahl kann in einem schlechten Monat auf knapp unter vier Millionen steigen“, sagte von der Leyen. Im Jahresdurchschnitt sieht die Bundesregierung in einer Prognose vom Jahresanfang 3,7 Millionen Arbeitslose.

Themen
Arbeitsmarkt Konjunktur Beschäftigung Bundesagentur Aufschwung Das Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit hatte vor kurzem einen Anstieg auf nur 3,5 Millionen Arbeitslose im Jahresschnitt vorausgesagt. Dies wären lediglich 120.000 mehr als im vergangenen Jahr.
Doch nicht alle Branchen werden gleich von Arbeitslosigkeit betroffen sein: 2009 gingen mehr als 250.000 Stellen im Verarbeitenden Gewerbe verloren. Andere Branchen legten dagegen noch deutlich zu: Im Gesundheits- und Sozialwesen wurden 132.000 neue Jobs geschaffen, im Bildungswesen waren es knapp 50.000 Stellen.
Der Bau hielt sich konstant. Diese Trends dürften auch in diesem Jahr anhalten.

Kostprobe der Lesermeinungen:

Allegra sagt:
Für wie dämlich halten Medien und Staat eigentlich ihre Bürger? Glaubt Ihr, wir kennen den Begriff "interessenorientierte Berichterstattung" nicht? Wieviel wurde denn an dieses defizitäre Springerblatt abgedrückt, dass hier solche "entenhaften" Märchen verbreitet werden? Sicher, alles eine Frage der Sichtweise, wie auch das "Jobwunder", das mit Hilfe von 1-Euro-Jobs, Teilzeitarbeit, sozialversicherungsfreien Werkverträgen und brotlosen Praktika enthusiastischer Studenten sich erst so richtig entfalten kann. Und wenn´s nicht reicht, dann legt der Papa einfach noch was drauf. Wahrscheinlich habe ich die Stelle überlesen, an der das "Jobwunder" mit der "kommunistischen Blüte" gleichgesetzt wird, die wir derzeit in Deutschland erleben: Weg von der freien Marktwirtschaft hin zur kollektiven Lohnarbeit für Vater Staat - mit einem fiktiven Arbeitgeber, bei dem man umsonst seinen Dienst verrichten darf, weil: Der Papa Staat kann sich das ja leisten - Hauptsache, das Kind arbeitet fleißig und stellt keine überflüssigen Fragen, um der Führung in die Tasche zu wirtschaften und deren exponentiell anwachsende Kredite abzubauen - kurz: Dass nicht sofort alles zusammen bricht, bevor diverse Top-Manager ihre Zelte ins komplett ins Ausland verlegt haben.
Wie dumm, dass ich schon in der Pubertät bin


Wo ist die Jugend ?? sagt:
@wütend
..Das Volk, die deutsche Bevölkerung denkt und sieht es so... Fragt mal nach!..

Dazu ein paar Worte.
Im italienischen TV gehen täglich Journalisten zu einfachen Leuten und kleinen Firmen und berichten über deren Lage. Ungeschönt und unzensiert reden und berichten die Menschen. Jeden Tag.

Das fehlt bei uns völlig - wir bekommen mediales Fertigfutter vorgesetzt.

DAS müsst Ihr glauben!
DAS müsst Ihr wissen!
DAS müsst Ihr vergessen!

Aber die Menschen wollen Antworten und Übernahme von Verantwortung!
Wie kann ich denn einem betrügenden Kellner wissend um seinen Betrug noch freiwillig ein fettes Trinkgeld geben?

Genau dazu zwingt man uns aber, die Parasiten da oben zu erhalten und zu mästen.
Spare bei Deinem Kind - gib es dem Staatsapparat zum Verzocken und Bereichern!

Die Medien sollten doch zumindest von der Jugend gekapert werden, um echte Info zu verteilen.
Sonst haben wir keine Wahl - und Ihr an der Quelle seid dran schuld.


auchwütend sagt:
@wütend
Man darf seine Meinung schon sagen, sofern sie der sogenannten 'political correctness' und dem stromlinienförmigen 'mainstream' entspricht, d. h. es gibt Zensur und Ausgrenzung auf vielen Gebieten. Die Arbeitslosenstatistiken z. B. sind der reinste Hohn und das Medium nicht wert, auf dem sie ausgegeben werden. Die Erziehung des Volkes zu unmündigen Bürgern ist beabsichtigt und hat System. Leider wehren sich nicht genug Bürger gegen diese Bevormundung und den damit einhergehenden Betrug


Marianne sagt:
Wir werden alle verarscht !
Wieso spielen die Medien bei dieser Manipulation mit ?
Arbeitsmarkt März 2010:
Zahl der registrierten Arbeitslosen im März 2010 3.567.944
Personen + 1.572.723 Personen in arbeitsmarktpolitische Instrumente
ARBEITSLOSE + Personen in Maßnahmen März 2010 = 5.140.667 BA Bericht März 2010 Seite 51
Unterbeschäftigung ohne Kurzarbeit 4.731.308 Personen
Die deutsche BA ? Arbeitsmarktstatistik suggeriert eine Insel der Glückseligkeit


Rechner sagt:
Leider verschweigt der Artikel den wichtigsten Punkt:
die bisherige Rücklage der BA in Höhe von rd. 17 Mrd. ? ist 2009aufgebraucht worden,
2010 bekommt die BA einen Zuschuss aus Steuermitteln in Höhe von rd. 13 Mrd. ?, macht zusammen für 2009 u. 2010 ein Defizitspendig von rd. 30 Mrd. ?. Noch Fragen?


01.04.2010,
13:29 Uhr Hans Wurst sagt: DANN WAR SCHLUSS mit der freien Meinung :lol:
..........Experten streiten über das "deutsche Jobwunder"...............
wieder mal ne Statistik, bei der ich kotzen kann.
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Beitrag von martinsgarten »

Ich halte mich mit einem Kommentar zurück.
Nur soviel - das was in allen Bereichen gerade abläuft ist für mich eine Verblödungsmaschine ersten Ranges.


GfK-Index schnellt nach oben:
Deutsches Jobwunder stoppt Konsumzurückhaltung
Dank anziehender Konjunktur und der Aussicht auf steigende Einkommen bessert sich zunehmend die Stimmung der deutschen Verbraucher.
Das Barometer für das GfK-Konsumklima im Mai kletterte auf 3,8 von revidiert 3,4 Punkten und erreichte den höchsten Stand seit November, wie die Nürnberger GfK-Marktforscher am Dienstag zu ihrer monatlichen Umfrage unter 2000 Verbrauchern mitteilte

Vielleicht sollte man es einfach nur noch so erklären
für Pferd und Rasen nimmt man einfach die Finanzmärkte

Na wo laufen sie denn:lol:

...Allerdings zögern die Menschen weiter damit, teure Güter wie Autos, Möbel oder Sofas zu kaufen. „Die Konsumneigung steht momentan stark unter dem Eindruck der zuletzt deutlich gestiegenen Energiepreise.“ Dieser Indikator sank zum dritten Mal in Folge und liegt nun bei 21,6 Punkten.
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Beitrag von martinsgarten »

Auch beim Staat ist noch mehr Platz.
IN GL soll jeder 4. für den Staat arbeiten.
In D soll es erst jeder 7. sein.


Staat stellt ein:
Sozialberufe tragen Boom am Arbeitsmarkt
Die Arbeitslosigkeit ist im April stark gefallen. Dahinter steckt zum Teil die Belebung der Konjunktur, vor allem aber ein Stellenaufbau im öffentlichen Sektor. In der Industrie sieht der Jobmarkt düsterer aus. Entsprechend vorsichtig fallen die Prognosen aus.
von Dietrich Creutzburg

BERLIN. Wirtschaftskrise? Schuldenkrise? Vor wegen.
Am deutschen Arbeitsmarkt herrscht eitel Sonnenschein.
Die Arbeitslosigkeit sinkt kräftig, während der Personalbedarf in einigen Bereichen bereits wieder mit zweistelligen Zuwachsraten steigt.

Und doch mahnt ein näherer Blick auf die neuen Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA) zur Vorsicht: Boomberuf Nummer eins ist zurzeit alles andere als ein klassischer Aufschwungindikator – mit einem Beschäftigungsaufbau von fast 23 Prozent im Jahresvergleich führen ausgerechnet die Arbeits- und Berufsberater die Hitliste an.

Zwar ist diese eine Berufsgruppe mit insgesamt gut 26 000 Beschäftigten nach wie vor viel zu klein, als dass sich allein damit die verblüffend niedrige Arbeitslosigkeit erklären ließe.
Sie illustriert aber besonders deutlich den Strukturwandel, der den Arbeitsmarkt aktuell prägt: Die schrittweise Belebung der Konjunktur trägt zwar bereits dazu bei, dass sich der ohnehin moderate Jobabbau in der Industrie weiter verlangsamt.
Vor allem aber werden, unbeeindruckt von der Krise, parallel im gesamten Sozialwesen kräftig Stellen aufgebaut.

Der öffentliche Sektor baute binnen Jahresfrist fast 200 000 Stellen auf

Mit zusammen knapp 4,6 Millionen Arbeitnehmern sind ohnehin schon etwa ein Sechstel aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland allein in den Bereichen Gesundheit, Soziales, Bildung und Erziehung tätig.
Zugleich ist ihre Zahl seit Anfang 2009 noch einmal um fast 170 000 oder knapp vier Prozent gestiegen. Einen besonders starken Stellenaufbau erlebten dabei neben den Arbeits- und Berufsberatern etwa Sozialarbeiter (plus 38 000 oder 7,8 Prozent) und Kindergärtnerinnen (plus 24 000 oder 5,6 Prozent).

Damit aber noch nicht genug:
Zusätzlich wurden per saldo weitere 20 000 Arbeitsplätze in den Kernbereichen der öffentlichen Verwaltung aufgebaut, wie die neuen BA-Daten ausweisen.
Rein rechnerisch hat damit allein schon der staatliche und staatsnahe Sektor den krisenbedingten Stellenabbau im verarbeitenden Gewerbe zu beinahe drei Vierteln ausgeglichen:
Die Zahl der Industriebeschäftigten schrumpfte im Vorjahresvergleich um 255 000 oder 3,9 Prozent auf 6,4 Millionen.

Zuwächse in der Zeitarbeit machen Hoffnung – und deuten Risiken an

Bei alledem kommen aber immerhin auch aus der Privatwirtschaft Signale einer Stabilisierung auf dem Arbeitsmarkt an:
Zum einen hat sich der Beschäftigungsabbau in der exportabhängigen Industrie in jüngster Zeit verlangsamt.
Zum anderen zieht die Beschäftigung gerade in der Zeitarbeit bereits wieder an.
Die Zeitarbeit gilt traditionell als Frühindikator für den Arbeitsmarkt.
Dort verzeichnete die BA nun einen Zuwachs um 25 000 Beschäftigte oder 4,8 Prozent.

Wie stabil die konjunkturelle Belebung tatsächlich in den kommenden Monaten verläuft, ist freilich unter anderem angesichts der Schuldenkrise der südlichen Euro-Staaten noch schwer absehbar.
Entsprechend vorsichtig kommentierten sowohl Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU), als auch BA-Chef Frank-Jürgen Weise die neuen Daten. Aktuell stehe der Arbeitsmarkt wie ein „Fels in der Brandung“, sagte von der Leyen – „aber wir sind noch nicht über den Berg“. Weise bewertete die Entwicklung als „erfreulich“, warnte aber ebenfalls vor zu großem Optimismus.

Auch eine Konjunkturerholung würde

Nach den kürzlich aktualisierten amtlichen Prognosedaten geht die Regierung davon aus, dass sich die Arbeitslosigkeit 2010 und 2011 im Jahresdurchschnitt fast stabil bei 3,4 Millionen einpegeln wird. Doch selbst wenn die weltwirtschaftliche Entwicklung keine weiteren negativen Überraschungen bringt, dürfte speziell in der Industrie ein neuer Beschäftigungsaufschwung noch längere Zeit auf sich warten lassen.

Von der Leyen streicht es offen heraus: Durch Abbau von Zeitkonten, Kurzarbeit und andere Flexibilitätspuffer sei die Auslastung des vorhandenen Personals nun einmal in der Krise stark heruntergefahren worden. Folglich würden die Unternehmen bei auch zunehmender Konjunkturerholung „zunächst nur zurückhaltend einstellen“.

Der Beschäftigungsaufbau in Sozialberufen stützt zwar die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts.
Zudem gelten diese Aufgabenfelder – von der Bildung bis zur Altenpflege – als Schlüsselbereiche, die mit dem gesellschaftlichen Wandel noch bedeutsamer werden.
Für die öffentlichen Haushalte ist die Botschaft indes nicht so positiv:
Die Gehälter werden großenteils über die ohnehin klammen Sozialversicherungen und Steuerkassen finanziert
.
Außerdem bedeutet ein gebremster Beschäftigungstrend in der Industrie, dass Steuer- und Beitragszahlungen der dortigen Beschäftigten auf längere Zeit kaum im Gleichschritt mit den Personalkosten im öffentlichen Sektor steigen werden.

Zumindest die Arbeitslosenkasse kann freilich auf eine Entlastung durch den demografischen Wandel hoffen:
Nach den Prognosen des Statistischen Bundesamts sinkt die Zahl der Deutschen im erwerbsfähigen Alter, also der potenziellen Arbeitsuchenden, bereits in dieser Legislaturperiode um etwa 350 000.
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Beitrag von martinsgarten »

Jetzt muß ich aber doch mal wieder laut HUSTEN :lol: :lol:
Wenn das alles sol toll ist, warum kommen dann die Krankenkassen nicht klar ?
Könnte es sein, dass die vom Jobwunder befallenen einfach sehr wenig verdienen ?
- 1 € Job*
- 400 € Job
- Kurzarbeiter 613.000 Beschäftigte Kurzarbeitergeld
- Job + Hartz IV
- Umschüler der BA
Es kursieren da Berechnunmgen von bis zu 13 Mio, die vom Jobwunder befallen sind.


*Im Bereich der gewerblichen Minijobs zählte die Minijob-Zentrale zum 31. März dieses Jahres rund 6,7 Millionen Beschäftigte; im Vergleich zum Vorjahreswert ist dies ein Anstieg von 1,1 Prozent. Gegenüber Dezember 2009 ging die Zahl der gewerblichen Minijobber um 1,2 Prozent leicht zurück, während sie im haushaltsnahen Bereich um 3 Prozent stieg.

Haushaltsentwurf 2011: Arbeitsmarkt wird zur Geldmaschine :lol:
Das Jobwunder erleichtert der Bundesregierung die Sanierung der Staatsfinanzen.
De facto verschiebt Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble die Haushaltsprobleme aus seinem Etat an die Arbeitsagentur.
Doch nur wenn die Arbeitslosigkeit weiter sinkt, geht das Sparkonzept auf.
von Dietrich Creutzburg, Donata Riedel, Axel Schrinner und Sven Afhüppe

BERLIN/DÜSSELDORF. Die Bundesregierung setzt bei ihrer Finanzplanung auf den Arbeitsmarkt.
Ab 2013 soll die Bundesagentur für Arbeit (BA) Überschüsse erwirtschaften und beginnen, ihre Schulden beim Bund abzustottern.
Das geht aus der Vorlage für den Haushalt und die mittelfristige Finanzplanung hervor, die das Bundeskabinett am Mittwoch beschließen wird.

Der Arbeitsmarkt habe sich trotz Rezession „erfreulich robust“ gezeigt, heißt es darin.
Nach den aktuellen Prognosen erscheine es „durchaus realistisch“, dass die Arbeitsagentur (BA) schon 2010 drei Mrd. Euro weniger benötige als geplant.
Bislang ist im Etat 2010 ein Extra-Zuschuss an die BA von 12,8 Mrd. Euro vorgesehen.
2011 soll die Behörde nur noch ein Darlehen von 6,6 Mrd. Euro bekommen, 2012 erneut 2,2 Mrd. Euro.
Schon 2013 soll die BA einen Überschuss von 0,6 Mrd. Euro und 2014 gar von 2,4 Mrd. Euro erwirtschaften und an den Bund zurückzahlen
.
Ach du schöne Welt der Wunder

Tatsächlich haben sich die Finanzen der Arbeitsagentur im ersten Halbjahr wesentlich besser als erwartet entwickelt.
Statt der intern eingeplanten 4,13 Mrd. Euro machte die Behörde bislang lediglich 1,54 Mrd. Euro Defizit, hieß es aus der Behörde.
Vergangene Woche hatte die BA die niedrigste Arbeitslosenzahl in einem Juni seit 1992 gemeldet.
Für den Herbst werden weniger als 3 Mio. Arbeitslose erwartet.
Das Institut für Weltwirtschaft rechnet gar damit, dass 2011 im Schnitt weniger als 3 Mio. Menschen arbeitslos sein werden.

Angesichts der guten Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt hat die Regierung dort großes Sparpotenzial ausgemacht.
Allein bei den Förderprogrammen für Arbeitslose will sie kurzfristig 2 Mrd. Euro sparen.
Bis 2014 sollen die Ausgaben dafür sogar um 5 Mrd. Euro sinken. Haushaltstechnisch ist dies leicht zu erreichen:
Man stellt im Etat einfach weniger Geld bereit.
Der Fördertopf für Hartz-IV-Bezieher schrumpft so 2011 auf 9,5 Mrd. Euro.

De facto verschiebt Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) so aber nur das Problem aus seinem Etat an die Arbeitsagentur.
Denn klar ist nur, dass die Arbeitsvermittler den Arbeitslosen weniger Förderung anbieten können.
Ob die Rechnung aufgeht, hängt von der Konjunktur ab:
Sinkt die Arbeitslosigkeit weiter, geht wohl alles gut.
Sollte sie jedoch steigen, könnte auf die reduzierte Förderung sogar ein umso stärkerer Anstieg der Ausgaben für Arbeitslosengeld folgen – und die Regierung Geld nachschießen müssen.

Mittelfristig soll eine Reform die Effizienz der Förderprogramme verbessern. Dieses Projekt will die Koalition aber erst im nächsten Frühjahr anpacken. Echte Einsparungen wird es daher frühestens ab Mitte 2011 geben – und wie dabei sofort Milliarden hereinkommen sollen, weiß bisher niemand.

Heikle Nebeneffekte hat auch ein anderer Plan:
Bauminister Peter Ramsauer (CSU) will seinen Etat entlasten, indem er das Wohngeld für Geringverdiener kürzt.
Doch je niedriger diese Leistung ausfällt, desto mehr Geringverdiener beantragen ergänzend Hartz IV
.
Nicht nur das, die fallen auch als Konsumenten praktisch aus. Dafür müssen dann wieder die Spanier und Griechen einspringen :wink: .
So wandert das Problem lediglich von Ramsauer zu Sozialministerin Ursula von der Leyen (CDU).
Immerhin ein Problem nimmt Schäuble der Sozialministerin ab:
Für höhere Bildungsausgaben für Kinder von Hartz-IV-Empfängern stellt Schäuble jährlich 480 Mio. Euro zusätzlich bereit.
Mehr Geld, bis 2014 insgesamt 12 Mrd. Euro, will die Regierung darüber hinaus für Bildung und Forschung ausgeben.

Nach Schäubles Haushaltsplan müssen 2011 fast alle Ressorts mit weniger Geld auskommen. Höhere Ausgaben sind im Verteidigungsressort und beim Umweltministerium geplant – allerdings nur auf dem Papier: Das Plus geht großteils auf Verschiebungen zwischen den Ressorts zurück. Das Plus dort ist ein Teil der Kürzungen in anderen Ressorts.

Unklar ist zudem, ob die Regierung das vor einem Monat beschlossene Sparpaket mit Kürzungen bei Energiesubventionen, neuen Steuern auf Brennelemente und Finanztransaktionen umsetzen kann. „Es ist ein schwerer Fehler, dass das Haushaltsbegleitgesetz mit den konkreten Sparmaßnahmen noch nicht vorliegt. So besteht der Haushaltsentwurf vor allem aus Luftbuchungen“, monierte SPD-Haushaltsexperte Carsten Schneider. Überdies sei das Sparpaket nicht ambitioniert genug. „Die Regierung setzt voll auf das Prinzip Hoffnung und zusätzliche Steuereinnahmen durch eine bessere Konjunktur.“

Die Regierung spricht dagegen in ihrem Etatentwurf von „Trendwende“ und „Wendepunkt“ hin zu soliden Finanzen.
Trotz verbesserter Steuereinnahmen 2010 wandte sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gegen Abstriche am Sparkurs.
„Ich sage dazu ein klares Nein“, sagte sie in ihrer Videobotschaft. Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) unterstützte sie.
„Dass die Bundesregierung ein strenges Sparpaket beschlossen hat, war alternativlos“, :lol:
sagte er dem Handelsblatt. „Alternativlos“ sei aber auch, „dass wir intelligent sparen“.
Bereiche wie Bildung und Forschung würden daher ausdrücklich vom Sparen ausgenommen.

Fazit: das ist wieder ein Mrd. Monopoly
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Beitrag von martinsgarten »

Ja wo sind die den hin, die -3,2%, die noch etwas hergestellt haben ?
Verkaufen die jetzt Versicherungen ?
Oder tummeln die sich beim Staat ?
Abwärtstrent gestoppt ?
Wer lesen kann ist klar im Vorteil.
4,9 Mio, die etwas produzieren, sind wenig genug.
Wir haben ca. 40 Mio Beschäftige, das sind immerhin noch ca. 13% die etwas produzieren. Da sind wir im Verhältnis zu GB und den Amis Musterknaben.


Deutsche Industrie: Abwärtstrend bei Beschäftigung gestoppt
Der Abwärtstrend bei der Personalsituation in der deutschen Industrie ist im Mai gestoppt worden.
Die Zahl der Beschäftigten blieb im Vergleich zum Vormonat stabil.
Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte, waren jedoch insgesamt weniger Menschen angestellt als noch vor einem Jahr.

HB BERLIN. Seit Beginn der Wirtschaftskrise im Herbst 2008 hatte die Industrie ihre Mitarbeiterzahl von Monat zu Monat reduziert - lediglich im September 2009 gab es ein leichtes Plus.

Insgesamt zählte das Verarbeitende Gewerbe Ende Mai rund 4,9 Millionen Beschäftigte. Das waren noch 162 600 oder 3,2 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Besonders in der Metallbranche gibt es noch immer deutlich weniger Jobs, während die Nahrungs- und Futtermittelindustrie wieder mehr Mitarbeiter zählt als vor Jahresfrist.

Die Industrie hat zuletzt bei Aufträgen und Produktion deutliche Zuwächse gemeldet.
Sie profitiert vor allem von der starken Nachfrage in Schwellenländern wie China. Dadurch stieg die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden um 2,5 Prozent auf 603 Millionen.
Die Bruttoverdienste nahmen um 1,5 Prozent auf 18,0 Milliarden Euro zu. In der Statistik werden nur Unternehmen mit mindestens 50 Mitarbeiter berücksichtigt.
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Beitrag von martinsgarten »

Arbeitsmarkt: Streit über Zeitarbeit trübt das Jobwunder :lol:

Die Nachfrage nach flexiblen Arbeitskräften erreicht momentan Spitzenwerte.
Brüderle erhofft sich von der aktuellen Lage eine Rückkehr zur Vollbeschäftigung.
Gewerkschaften hingegen warnen vor einer Überhandnahme der Leiharbeit.
von Dietrich Creutzburg


BERLIN. Die Zeitarbeit gilt als wichtiger Indikator für die künftige Entwicklung des Arbeitsmarkts:
In der Frühphase eines Konjunkturaufschwungs fragen die Unternehmen erst einmal mehr Zeitarbeiter nach.
Doch je mehr die Konjunktur dann Fahrt aufnimmt, desto stärker schiebt sich allmählich die Nachfrage nach neuem Stammpersonal in den Vordergrund.

Falls diese Mechanik weiter funktioniert, stehen dem deutschen Arbeitsmarkt die rosigsten Zeiten erst noch bevor. Denn in der Stellenstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) gibt es zurzeit beachtliche Parallelen zum Aufschwungjahr 2007:
Nach längerer Flaute steigt auch jetzt – wie damals – der Anteil der Zeitarbeiterstellen an der Gesamtzahl aller neuen Jobofferten wieder kräftig an.

Allein im ersten Halbjahr 2010 erhöhte sich die Quote von knapp 30 auf 38 Prozent und damit fast in gleicher Weise wie vor drei Jahren.
Anschließend stabilisierte sich die Quote damals, doch die Arbeitslosigkeit sank weiter – von 2007 bis zum Ausbruch der Wirtschafts- und Finanzkrise im Herbst 2008 um insgesamt fast eine Million auf knapp unter drei Millionen. Diesmal steht die Arbeitslosigkeit jedoch schon zu Beginn des Aufschwungs nur noch knapp über drei Millionen.

Nicht alle ziehen aus dieser Ausgangslage freilich gleich so positive Schlüsse wie Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle:
Der FDP-Politiker sprach gestern offen über die Aussichten auf eine Rückkehr zu Vollbeschäftigung.
„Das halte ich in der Perspektive schon für machbar“, sagte Brüderle im ZDF.
Neben konjunkturellem Rückenwind werde dabei in den kommenden Jahren zunehmend auch die demografische Entwicklung helfen, analysierte er.

Die Gewerkschaften sehen indes gerade in der steigenden Nachfrage nach Zeitarbeitern ein Alarmsignal.
„Leiharbeit vermehrt sich geradezu rasant und verdrängt mehr und mehr Stammbeschäftigung“, erneuerte etwa IG-Metall-Vize Detlef Wetzel gestern seine Kritik.
Die Metaller werten den Aufbau von Zeitarbeiterstellen in der Industrie auch mindestens indirekt als Verstoß gegen ihren jüngsten Krisen-Tarifabschluss: Als Gegenleistung für eine moderate Lohnpolitik erwarten sie, dass die Arbeitgeber stärker auf dauerhafte Stammarbeitsplätze bauen.

Ebenso entschieden treten allerdings die Arbeitgeber dem Vorwurf entgegen, durch Zeitarbeit würden auf breiter Front dauerhafte Arbeitsplätze verdrängt.
Zeitarbeit habe vielmehr „entscheidend dazu beigetragen, dass der deutsche Arbeitsmarkt vergleichsweise gut durch die Krise gekommen ist“, sagte Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt dem Handelsblatt. Und auch im aktuellen Aufschwung sei Zeitarbeit „für eine rasche Erholung am Arbeitsmarkt sehr wichtig“.
Vor allem Geringqualifizierte und Langzeitarbeitslose bekämen dadurch Chancen auf einen Einstieg in Arbeit.
Herr Hundt, dass wissen sie doch bestimmt besser.
Erst wird Stammpersonal entlassen.
Dann kommt ein Stohmann und gründet im Auftrag der Firma eine Zeitarbeitsfirma oder die Firma gründet diese ungeniert selber.
Dann werden die entlassenen mit "Abschlag" beim Lohn" in dieser Zeitarbeitsfirma "wieder eingestellt" :wink:
Und so hat der Geringqualifizierte wieder eine Job


Die schwarz-gelbe Koalition prüft zurzeit als Reaktion auf umstrittene Zeitarbeitspraktiken bei der Drogeriekette Schlecker strengere Gesetze. Hundt warnte jedoch: „Flexible Beschäftigungsformen wie die Zeitarbeit dürfen nicht diffamiert und durch Überregulierung beschädigt werden.“
Die Zeitarbeit muß man nicht diffamieren, dass erledigt sie mit Ihren Hungerlohnen selbst recht ordentlich
Im Übrigen seien Zeitarbeiter hierzulande bereits besser geschützt als etwa in Großbritannien und Frankreich: In Deutschland seien sie fest bei der Zeitarbeitsfirma angestellt – dort hingegen würden sie „nur in ein Unternehmen vermittelt und dann arbeitslos, wenn sie nicht mehr benötigt werden“.
Stimmt - in D verdienen sie etwa das Geld, dass ein Arbeitloser bekommen würde. Da aber nach der Arbeitslosigkeit gleich Hartz IV lauert nimmt man den Job an. 60% beim Lohn sind für einen Schweißer auf einer Werft immer noch mehr als Hartz IV

Nach einer neuen Langzeitprognose der Bertelsmann-Stiftung werden sich die Verhältnisse am Arbeitsmarkt in den kommenden zehn Jahren freilich ohnehin so fundamental ändern, dass die Position vieler Arbeitnehmer deutlich stärker werden dürfte: Vor allem durch einen Jobaufbau im Dienstleistungssektor werde die Gesamtzahl der Vollzeitstellen bis 2020 um 1,7 Millionen gegenüber 2003 steigen, sagen die Bertelsmann-Forscher voraus.
Stimmt - bereits jetzt fehlen in der Altenpflege 30.000 Leute.
Der Haken - der Lohn beträgt im Westen 7,50 (macht 1.300 Brutto bei Vollzeit) und im Osten 6,50 € die Stunde. Da ensteht aber dann Nachfrage auf den Binnenmarkt. :lol:
Und nicht vergessen, die Anwartschaften für die spätere "hohe" Rente, die bei ununterbrochener Arbeit von 514 €
(Kann man hier mal durchrechnen Rentenberechnung)
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k9
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Beitrag von k9 »

Auch das hat etwas mit dem neuen deutschen Jobwunder zu tun:

"Wie die Mittelschicht ausgepresst wird

Auszug:

En detail: 1958 lag das Durchschnitteinkommen in Deutschland bei 2.725 Euro jährlich. Der Grundfreibetrag betrug damals 859 Euro. Für diese 859 wurden also gar keine Steuern bezahlt. 31 Prozent des Einkommens waren steuerfrei. Auf der anderen Seite wurde der Spitzensteuersatz fällig bei einem Jahreseinkommen von 56.263 Euro. 1958 unglaublich viel Geld! Es entsprach dem 20fachen des Durchschnittseinkommens.

In den 70er Jahren durchbrach das Durchschnittseinkommen die 10.000-Euro-Marke. 1974 lag es bei 10.421 Euro (damals: 20.381 Mark). Am Grundfreibetrag hatte sich aber nichts geändert. Er lag immer noch bei 859 Euro. Dadurch waren nur noch acht Prozent des Einkommens steuerfrei. Auch am Spitzensteuersatz hatte sich nichts geändert. Er wurde inzwischen schon beim 5fachen des Durchschnittseinkommens fällig. Mit anderen Worten: Der höchste Steuersatz galt für immer mehr Menschen, der Staat kassierte immer mehr ab.

ef: KlickDieMaus


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Beitrag von martinsgarten »

Die Zahl der Beschäftigten im deutschen Niedriglohnsektor stieg 2008 bei einer getrennten Niedriglohnschwelle in Ost und West, um 50'000 auf 6,55 Millionen bzw. auf einen Anteil von 20,7% der Beschäftigten inkl. Teilzeit und Minijobs.(2007: 6,5 Mio., 2006: 6,33 Mio.) Im Zeitraum von 1995 bis 2008 ist die Zahl der Beschäftigten im Niedriglohnsegment um +2,13 Millionen gestiegen, was einem Anstieg von +48,2% entsprach!

"6,81 Millionen mit weniger als 9,06 Euro Brutto"
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Beitrag von k9 »

Das Fatale ist, dass hier seit Jahren ein Millionenheer von Menschen
herangezogen wird, die nichts oder kaum etwas in die Sozialkassen
einzahlen, aber selber bis ans Lebensende versorgt werden müssen.

Von wem ?
Richtig !
Von der Mittelschicht.

Das alles, um "Exportweltmeister" und "Konjunktur-Lokomotive"
bleiben zu können - eine kurzsichtige, folgenschwere und vor allem
dumme Eitelkeit.

Gruß k-9
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Beitrag von martinsgarten »

Das nenne ich einmal "Neue soziale Marktwirtschft"
Wie könnte man lapidar auch sagen: "Wenn es jemanden nicht paßt, der kann ja gehen und sich etwas anderes suchen."
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Beitrag von martinsgarten »

Man könnte darüber lachen, wenn ein Witz wäre.
Ich glaube der Herr Hüthner vom IW könnte sogar bis 75 arbeiten.
Kein Problem - solchen Stuß kann man auch noch mit 75 schreiben.
Der Herr Hüthner vergißt dabei, daß er jetzt schon einen mehrfachen Hartz IV Satz für NICHTS kassiert.
Arbeit kann ich dieses Geschreibe nicht nennen.
Diese Typen finanzieren die Steuerzahler - das scheinen die Herren zu vergessen.


Institute fordern Verlängerung der Lebensarbeitszeit bis 70 Jahre

BERLIN (AFP)--Im Streit um die Rente mit 67 halten Experten selbst dieses Rentenalter für nicht ausreichend. "Wenn wir uns die höhere Lebenserwartung und die abnehmende Geburtenrate anschauen, wird die Rente mit 70 perspektivisch kommen müssen", sagte der Chef des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, am Mittwoch. Ähnlich äußerte sich das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Kritik kam von Sozialverbänden.
Hüther warb in der "Rheinischen Post" vom Mittwoch dafür, das Rentenalter langfristig weiter zu erhöhen.
Nach geltender Rechtslage wird es zwischen 2012 und 2029 in monatlichen Schritten von derzeit 65 auf 67 Jahre angehoben.
Der IW-Chef forderte, diesen Prozess über die Marke von 67 Jahren hinaus fortzusetzen. Wer früher aus dem Erwerbsleben ausscheiden wolle, könne dies mit Abschlägen tun.
Ebenso solle auf Wunsch auch über das 70. Lebensjahr hinaus gearbeitet werden können.
"Wir brauchen viel mehr Flexibilität, was das Arbeiten im Alter angeht", sagte Hüther
.

Auch DIW-Präsident Klaus Zimmermann sprach sich angesichts des demografischen Wandels für eine Ausweitung der Arbeitszeit aus. "Eine langsame Lebensarbeitszeitverlängerung auf 70 Jahre ist der humanste Ansatz, mit der Herausforderung umzugehen", sagte er am Mittwoch Handelsblatt Online. "Mit dem Wunsch auf Verzögerung des Einstiegs in die Rente mit 67 befinden wir uns also auf dem ganz falschen Dampfer."
Auch der Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Gustav Horn, plädierte für eine flexible Regelung, wie sie der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) angeregt hatte. Es solle erlaubt sein, "dass Menschen in manchen die Gesundheit stark belastenden Berufen materiell abgesichert früher in Rente gehen und andere, die es können und wollen, eher später", sagte er Handelsblatt Online.
Der Sozialverband VdK wies die Forderungen als "utopisch" zurück. Bereits die Rente mit 67 erhöhe das Risiko der Altersarmut, warnte Präsidentin Ulrike Mascher am Mittwoch. "Wer künftig nicht bis 67 arbeiten kann, weil er zum Beispiel arbeitslos ist, muss für zwei Jahre vorzeitigen Rentenbeginn 7,2% Abschlag in Kauf nehmen." Eine höhere Regelaltersgrenze wäre daher für viele "ein reines Rentenkürzungsprogramm".
Der Sozialverband Volkssolidarität wandte sich "gegen alle Vorhaben und Vorschläge, das Renteneintrittsalter zu erhöhen, ob nun auf 67 oder 70 Jahre". "Wir begrüßen die politische Diskussion zur Rente mit 67, bleiben aber bei unserer Forderung, diesen Irrweg zu verlassen", erklärte sein Präsident Gunnar Winkler. "Aktuelle Vorschläge, die Rente mit 70 einzuführen, können wir nur als absurd ablehnen."
Im SPD-internen Ringen um die Rente fordert der Landesverband Baden-Württemberg einen Mitgliederentscheid. "Ich halte es für sinnvoll, den Parteimitgliedern unterschiedliche Konzepte zur Rente zur Abstimmung zu stellen", sagte Generalsekretär Peter Friedrich der "Bild"-Zeitung vom Mittwoch. SPD-Chef Sigmar Gabriel fordert, angesichts der schlechten Arbeitsmarktlage für Ältere die Rente mit 67 auszusetzen.
Die Grünen plädierten dafür, später in die Rente mit 67 einzusteigen. "Trotz leichter Verbesserungen ist die Arbeitsmarktlage für ältere Arbeitnehmer weiterhin schwierig", sagte der rentenpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, Wolfgang Strengmann-Kuhn, der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" vom Mittwoch. Daher solle der Starttermin 2012 für die schrittweise Rentenerhöhung verschoben werden. Am Zieljahr 2029, in dem die Rente mit 67 erstmals für alle gilt, solle aber festgehalten werden.
Webseiten: www.diw.de www.iwkoeln.de www.boeckler.de/31923.html www.vdk.de www.volkssolidaritaet.de www.rp-online.de DJG/mle (END) Dow Jones Newswires

August 11, 2010 09:42 ET (13:42 GMT)- - 09 42 AM EDT 08-11-10
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
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Beitrag von martinsgarten »

Am besten gefällt mir in diesem Spiel die SPD und die Grünen.
Das waren doch die Brandstifter, die Hartz IV erst möglich gemacht haben.
Schönes Beispiel für diesen Unsinn ist aus meiner Sicht das ganze Gewürge um die angebliche Zerschlagung des "Postmonopols".
Welches Monopol ?
Meine 10 Briefe im Jahr ?
Ich sehe nur, das die Billigmaxe mit 45 Cent pro Brief rummrennen.
Und die Arbeitgeber dabei die Hartz IV Aufstocker voll eingeplant haben.
Ähnlich sieht es beim Paketdienst Hermes aus.
Die liefern auch noch mit dem Privatfahrzeug aus.
In meiner Region gibt es bei den Briefdiensten sicher schon ca. 2-3 verschiedene Anbieter neben der Post, die sich täglich fast über die Füße fahren.
Was soll dieser Scheiß ?


Mindestlohndebatte: Niedriglöhne mit 50 Milliarden Euro subventioniert

Eine riesige Zahl heizt die Debatte um Mindestlöhne an: Mit 50 Milliarden Euro soll der Staat in den vergangenen fünf Jahren Niedriglöhne von Hartz-IV-Beziehern aufgestockt haben.
Die Opposition schlägt Alarm: Werden die Lohnkosten der Wirtschaft aus Steuergeldern subventioniert?


HB BERLIN. Der Staat hat nach Lesart der Linkspartei in den vergangenen Jahren etwa 50 Mrd. Euro ausgegeben, um Niedriglöhne aufzustocken. Diese Summe sei seit 2005 an erwerbstätige Hartz-IV-Bezieher und deren Familien geflossen, bei denen das Einkommen zum Lebensunterhalt nicht reiche. „Die Bundesregierung blockiert seit Jahren den gesetzlichen Mindestlohn und verschwendet das Geld des Steuerzahlers“, erklärte Linksparteichef Klaus Ernst am Donnerstag.
Auch SPD und Grüne nahmen die Zahlen zum Anlass, ihre Forderung nach gesetzlichen Mindestlöhnen zu bekräftigen.

Die Berechnungen der Linkspartei stützen sich auf die Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine schriftliche Anfrage von Ernst.
Dabei hat das Ministerium für 2005 bis 2009 für den Monat September die Ausgaben für Hartz-IV-Bezieher beziffert, die zusätzlich zum Einkommen aus Erwerbstätigkeit Arbeitslosengeld II beziehen.
Diese Monatswerte rechnete die Linkspartei hoch auf Gesamtausgaben von etwa 50 Mrd. Euro.

Das Arbeitsministerium nannte die Behauptung „hanebüchen und unhaltbar“.
Es könne viele Ursachen haben, warum Erwerbstätige Hartz IV bezögen.
Nur ein Viertel der knapp 1,4 Millionen erwerbstätigen Hartz-IV-Bezieher sei in Vollzeit beschäftigt.
„Hier reicht das Einkommen zwar für den Vollzeitbeschäftigten, nicht aber für den Bedarf der Kinder und Ehepartner“, sagte ein Ministeriumssprecher.

Die jährlichen Ausgaben stiegen nach Zahlen des Ministeriums von rund acht Mrd. Euro im Jahr 2005 auf rund elf Mrd. Euro im Jahr 2009.
Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass Vollzeitarbeiter vor allem dann auf Hartz IV angewiesen sind, wenn eine Familie von ihrem Einkommen abhängig ist.
Etwa die Hälfte aller Aufstocker verdient zudem weniger als 400 Euro im Monat. Viele arbeiten nur für bis zu 100 Euro im Monat, weil nur ein Zuverdienst bis zu dieser Höhe vom Arbeitslosengeld II nicht abgezogen wird.

Die Bundesregierung will daher die Zuverdienstgrenzen noch in diesem Jahr neu regeln, um mehr Anreize für eine Ausweitung der Arbeit zu setzen. Dies gestaltet sich jedoch schwierig, da eine Anhebung der Grenzen das Risiko birgt, dass mehr Menschen Anspruch auf Hartz-IV-Bedarf haben.

Linkspartei, SPD und Grüne bekräftigten ihre Forderung nach einem gesetzlichen Mindestlohn.
„Wenn niemand weniger als zehn Euro pro Stunde verdienen würde, könnte ein Gutteil der elf Mrd. Euro eingespart werden“, sagte Ernst.

SPD-Vizefraktionschef Hubertus Heil sprach von einem
„Skandal, dass die Steuerzahler jährlich mit Mrd. Euro Armutslöhne aufstocken müssen“.
Ein gesetzlicher Mindestlohn sei ein Gebot der Vernunft.
Grünen-Arbeitsmarktexpertin Brigitte Pothmer sprach von „skrupellosen Unternehmern“, die Hungerlöhne zahlten. „Die Subvention von Lohnkosten der Wirtschaft aus Steuergeldern muss beendet werden“, forderte Pothmer.


Kommentare (2)
12.08. 20:46 Zeitzeuge
Die Sittenlosigkeit hat in diesem Staat ein Maß erreicht, das unerträglich ist! Ein sittenloses Staatswesen stellt Gelder auf Kosten und ohne Zustimmung der Allgemeinheit bereit, daß Menschen auf sittenlose Weise mißbraucht und für ein sittenwidrig niedriges Einkommen mit Hilfe unsittlicher Machtinstrumente, den Arbeitsagenturen,
zu Sklavendiensten gezwungen werden. Ich erachte es als sittliche Norm und Maßstab der freien und sozialen Marktwirtschaft, daß Leistungen, die nicht angemessen bezahlt werden, auch nicht erbracht werden dürfen. Außerdem werden keine angemessenen Leistungen in die Sozialkassen abgeführt. Das ist staatlicher Betrug zu Lasten der Beitragszahler, sowohl der fair zahlenden Unternehmen, wie auch der abhängig Beschäftigten und freiwillig Versicherten in den gesetzlichen Kassen. Wann wehrt sich diese Volk endlich gegen die staatlich verordnete Verdummung und Ausplünderung?

12.08. 19:28 Peter W
Das schlimme ist das die da in Berlin gar nicht mal merken das sie hier mal wieder die Industrie subventionieren. Da werden Minilöhnchen bezahlt und der Arbeitnehmer muß sich am Sozialtopf den Rest holen. Der AG bekommt aber dennoch 100% Leistung. Nur bezahlen tun es alle anderen. Das Ziel muß heißen Eqalpay, gleiche Arbeit, gleiches Geld.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
k9
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Beitrag von k9 »

martinsgarten hat geschrieben:Am besten gefällt mir in diesem Spiel die SPD und die Grünen.
Das waren doch die Brandstifter, die Hartz IV erst möglich gemacht haben.
Schönes Beispiel für diesen Unsinn ist aus meiner Sicht das ganze Gewürge um die angebliche Zerschlagung des "Postmonopols".
Welches Monopol ?
Meine 10 Briefe im Jahr ?
Ich sehe nur, das die Billigmaxe mit 45 Cent pro Brief rummrennen.
Und die Arbeitgeber dabei die Hartz IV Aufstocker voll eingeplant haben.
Ähnlich sieht es beim Paketdienst Hermes aus.
Die liefern auch noch mit dem Privatfahrzeug aus.
In meiner Region gibt es bei den Briefdiensten sicher schon ca. 2-3 verschiedene Anbieter neben der Post, die sich täglich fast über die Füße fahren.
Was soll dieser Scheiß ?
Absolute Zustimmung !

Die menschenverachtenden Strukturen, die sich durch diese kurzsichtige
Politik etablieren, werden in nicht allzu ferner Zukunft zu einer voll-
ständigen Zerstörung des sozialen Gefüges unserer Gesellschaft führen.

Das Ergebnis werden tiefste soziale Gräben sein, die auf der einen Seite
triste, um Discounter gruppierte Wohnsilos und verottende Altbauten
schaffen und auf der anderen Seite schnieke hergerichtete "In-", "Szene-"
und "Bürger-Viertel", wo die wohnen, die sich 14 Stunden am Tag den
Artsch aufreissen, um sich genau das noch so gerade leisten zu können.

Etwas abseits der Städte gibt es dann künstliche Wohn-Refugien mit
allen Schikanen und jedem Luxus für die wirklich Wohlhabenden,
eingezäunt und 24h von privaten Wachdiensten abgeschirmt.

Das Beschriebene ist keine Zukunfts-Utopie sondern heute schon
Realität. Was zunehmen wird, ist lediglich das Ausmaß, in welchem
diese Strukturen unsere Gesellschaft dominieren und determinieren
werden.

Gruß k-9
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Sparen - für was und für wen ?
Was sind das für Unternehmer, die außer Kostensenkungen nichts in der Birne haben ?
Hier wird über Hartz IV-Austocker (die werden den "Neuen" Job erledigen) wieder der Steuerzahler bluten.
Die "Gewerkschaften" (wer ist das eigentlich ?), oder besser die Bosse, werden wieder einknicken.
Fazit: Gleiche Arbeit für weniger Geld !
So fährt man ein Land in die Krise


Sparpaket der Deutschen Post
Fremdunternehmen sollen Pakete ausliefern
Die Post will sparen: Der Konzern prüft nach F.A.Z.-Informationen, die Paketzustellung an preiswertere Unternehmen auszulagern. Damit könnten bis zu 140 Millionen Euro im Jahr gespart werden - und bis zu 8000 Arbeitsplätze wegfallen.
Von Helmut Bünder, Bonn

25. August 2010 Die Deutsche Post prüft eine vollständige Auslagerung ihrer Paketzustellung an preiswertere Partnerunternehmen.
Das geht aus einem Vorstandspapier für ein Führungskräftetreffen hervor, das der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vorliegt. Der Konzern verspricht sich von der Fremdvergabe hohe Einsparungen.
In den als „streng vertraulich“ gekennzeichneten Unterlagen werden verschiedene Varianten durchgerechnet. Bei einer vollständigen Auslagerung ihrer Paketzustellung könnte die Post ihre Kosten demnach um bis zu 140 Millionen Euro im Jahr drücken.

Die Sparpläne betreffen die Postkunden in größeren Städten, in denen Briefe und Pakete getrennt zugestellt werden.
In den meisten ihrer 6800 Zustellbezirke setzt die Post dafür noch eigene Mitarbeiter ein.
Allerdings hat sie bereits in der vergangenen Tarifrunde gegen erbitterten Widerstand der Gewerkschaften eine Ausweitung der Fremdvergabe durchgesetzt.
Bis Ende 2011 kann sie in knapp tausend Bezirken „Servicepartner“ mit der Paketzustellung beauftragen.
Wie aus den Unterlagen für das Managertreffen hervorgeht, soll sich diese Zahl schon im Jahr darauf etwa verdoppeln.
In welchem Rhythmus es danach weitergeht, lässt das Papier offen. Angesichts rückläufiger Gewinne in der Brief- und Paketsparte hat Briefvorstand Jürgen Gerdes das Management angewiesen, „wirklich jeden Stein umzudrehen“, um die Kosten weiter zu senken. Auf diese Weise will er verhindern, dass der Betriebsgewinn dauerhaft auf weniger als 1 Milliarde Euro im Jahr zurückgeht. Der große Lohnkostenabstand zu den Konkurrenten sei der wichtigste Wettbewerbsnachteil, so Gerdes.

„Die Ausweitung der Fremdvergabe gefährdet 7000 bis 8000 Arbeitsplätze“

Post-Vorstandschef Appel: „Klare Marschrichtung”
Eine Sprecherin der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi sagte, während des noch bis Ende 2011 laufenden Tarifvertrages, der auch betriebsbedingte Kündigungen ausschließt, hätten die Mitarbeiter nichts zu befürchten. Hingegen schlägt die Kommunikationsgewerkschaft DPV schon Alarm.
„Die Ausweitung der Fremdvergabe gefährdet 7000 bis 8000 Arbeitsplätze bei der Post“, sagte ihr Vorsitzender Volker Geyer.
Für die Paketboten gebe es nur die Alternative, in die Briefzustellung zu wechseln. Dort verdrängten sie dann Mitarbeiter mit befristeten Arbeitsverträgen, die keinen Kündigungsschutz genießen.
Geyer warf der Post vor, eigenes Personal durch „unterbezahlte Mitarbeiter von Servicepartnern“ zu ersetzen und so dem „Lohn- und Sozialdumping in der Postbranche“ Vorschub zu leisten. „Selbst dort, wo nach Tarif bezahlt wird, sind die Beschäftigten der Partnerunternehmen auf ergänzende Hilfen zum Lebensunterhalt angewiesen“, sagte er.

Einer „Musterrechnung“ der Post zufolge kostet ein mit eigenem Personal bedienter Zustellbezirk gut 73 000 Euro im Jahr; davon sind knapp 65 000 Euro Lohnkosten. Die „Servicepartnervergütung“ wird hingegen einschließlich Fahrzeug- und Kraftstoffkosten auf lediglich 56 000 Euro im Jahr veranschlagt.
Hauptgrund sind die niedrigen Lohnkosten im privaten Transport- und Verkehrsgewerbe:
Nach einer Übersicht der Hans-Böckler-Stiftung beträgt der Tariflohn etwa in Hamburg lediglich 7,12 Euro in der Stunde, in Thüringen sogar nur 5,12 Euro.
Die Zusteller der Post verdienen im Durchschnitt deutlich mehr als 10 Euro in der Stunde.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
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Beitrag von martinsgarten »

31. August 2010, 12:32 Uhr
Sinkende Arbeitslosenzahl
Ökonomen entzaubern deutsches Jobwunder
Von Yasmin El-Sharif

Der deutsche Arbeitsmarkt erweist sich als überraschend robust:
In der Rezession gingen nur wenige Stellen verloren, im Aufschwung sinkt die Zahl der Erwerbslosen weiter. Was ist der Grund für das Jobwunder?
Eine wichtige Rolle spielen Demografie und Statistiktricks.

Hamburg - Es dröhnt in der Werkshalle bei Hansgrohe.
Die Poliermaschinen des Schwarzwälder Armaturenherstellers laufen auf Hochtouren, den Mitarbeitern steht der Schweiß auf der Stirn:
So viele Aufträge haben sie in den vergangenen Wochen bereits abgearbeitet, so viele stehen ihnen noch bevor.
"Die Geschäfte laufen sehr viel besser als erwartet", sagt Firmensprecher Carsten Tessmer.

Hansgrohe steckt mitten im Aufschwung.
Die gut 2000 Mitarbeiter in Deutschland erleben hautnah, wie sich dieses abstrakte Wort anfühlt. Und bald dürften es noch einige mehr sein, die daran teilhaben. "Wir haben mehr als 60 Stellen in der Produktion, in der Montage, im Einkauf und im Marketing neu zu besetzen", sagt Tessmer. Spätestens im nächsten Frühling sollen die neuen Arbeitskräfte ihre Stelle antreten.

Nicht nur bei Hansgrohe - auch in anderen deutschen Firmen wird wieder eingestellt. Das belegen die Zahlen vom Erwerbsmarkt, die die Bundesagentur für Arbeit (BA) und das Statistische Bundesamt an diesem Dienstag veröffentlicht haben. Immer näher rückt die Zahl der Erwerbslosen der magischen Marke von drei Millionen - bald könnte sie darunter liegen.

Das Horrorszenario blieb aus

Verkehrte Welt?
Nur etwas mehr als ein Jahr ist es her, da sah es noch düster aus für Deutschland. Das wirtschaftsliberale Ifo-Institut und das gewerkschaftsnahe IMK waren sich ausnahmsweise einig: Die Zahl der Arbeitslosen könnte in der Krise die furchteinflößende Marke von fünf Millionen erreichen, prognostizierten sie.

Dass es anders gekommen ist, hat die Fachwelt überrascht.
Selbst im Ausland hat sich das "German miracle", das deutsche Arbeitsmarktwunder, herumgesprochen. Wie konnte es dazu kommen?

Das Beispiel Hansgrohe macht es vielleicht deutlich.
Den Armaturenhersteller hat die Krise des vergangenen Jahres ebenfalls hart getroffen. Aufträge blieben aus, der Umsatz schrumpfte um fast neun Prozent. Dennoch hielt das Unternehmen eisern an seinen Mitarbeitern fest. Nach Firmenangaben blieb die Zahl der Angestellten stabil.
"Der Abbau gut gefüllter Arbeitszeitkonten hat uns enorm geholfen", sagt Sprecher Tessmer.

Auch zahlreiche andere Firmen und Konzerne haben dieses Instrument der Flexibilisierung genutzt und ihre Mitarbeiter gehalten.
Als echtes Wundermittel stellte sich jedoch die Kurzarbeit heraus. "Heute kann man wohl sagen, dass sie ein Geniestreich war", sagt IMK-Leiter Gustav Horn.

Tatsächlich hat die Kurzarbeit Hunderttausende Jobs gerettet.
In Spitzenzeiten arbeiteten im vergangenen Jahr 1,5 Millionen Menschen kurz. Zuletzt waren es nach Angaben der BA noch etwa 400.000.
"Das Entscheidende an der Kurzarbeit ist, dass die Unternehmen an ihren Mitarbeitern festhalten können, ohne hohe Lohnkosten zu haben", sagt Thomas Straubhaar, der Leiter des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut (HWWI).

Jetzt, wo die Krise überstanden scheint, können die Unternehmen wieder loslegen - und haben ihre besten Leute noch im Betrieb.
"In früheren Rezessionen hatten die Unternehmen viel dafür getan, ihr Personal loszuwerden - vor allem die älteren Beschäftigten", sagt Straubhaar. "Dieses Mal war es anders."

Nicht nur die Kurzarbeit, auch der demografische Wandel hat die Unternehmen veranlasst, Mitarbeiter zu halten.
Gleichzeitig sind um die hunderttausend Personen im vergangenen Jahr aus der Erwerbslosenstatistik verschwunden, schlicht weil sie in Rente gingen.
Das ist alles andere als Zauberei, sieht in der Bilanz der Bundesagentur aber gut aus. Genauso wie die Zehntausenden, die aus der Statistik herausfielen, weil die Behörde sie einfach nicht mehr mitzählte.
So wurden die von privaten Vermittlern betreuten Arbeitssuchenden früher noch eingerechnet. Inzwischen werden sie einfach nicht mehr ausgewiesen.
Ohne diese Änderung und andere müsste die Zahl der Arbeitslosen heute deutlich höher sein.

Der Jubel im Inland ist verhalten

Das vermeintliche Arbeitsmarktwunder ist also gar keins.
Demografie und Statistiktricks haben einen gehörigen Anteil an der positiven Entwicklung der Erwerbslosenzahlen. Vielleicht fällt der Jubel in Regierung und Arbeitsagentur auch deshalb so bescheiden aus. Vielleicht ist aber auch die Angst vor einem Rückschlag zu groß.

Denn noch ist längst nicht klar, wie die Konjunktur in den kommenden Monaten verlaufen wird. Zwar melden zahlreiche Unternehmen wieder steigende Auftragseingänge. Wirtschaftsinstitute und -verbände korrigierten ihre Wachstumsprognosen auf mehr als drei Prozent nach oben.
Die Zahl der Arbeitslosen könnte in einigen Monaten sogar auf 2,8 Millionen fallen. Doch alle warnen vor zu viel Optimismus.
In den USA und China kühlte sich die Wirtschaft wieder merklich ab.
Den exportintensiven Unternehmen in Deutschland droht damit ein Dämpfer. "Erst Anfang 2011 wird sich zeigen, wie tragfähig der Aufschwung tatsächlich ist", sagt Hansgrohe-Sprecher Tessmer.

Vertrauen sieht anders aus - das lässt sich auch am Arbeitsmarkt ablesen. So hat es in den vergangenen Monaten zwar neue Jobs gegeben, aber vor allem in der Zeitarbeit. Viele Firmen gehen auf Nummer sicher und wollen nur wenige Mitarbeiter fest an sich binden.
Die Zahl der Leiharbeiter - die man schnell wieder loswird - erreicht dagegen Höchststände. Derzeit sind es mehr als 800.000. Auch Hansgrohe steht hier exemplarisch für viele:
Die Leiharbeiterzahl ist bei den Schwarzwäldern auf 200 verdoppelt worden und liegt damit auf Vorkrisenniveau.
Die Zahl der offenen Vollzeitstellen fällt wesentlich geringer aus.

Das ist bezeichnend - auch für den langfristigen Trend. Es wird auf kurze Sicht zwar mehr regulär Beschäftigte und weniger Erwerbslose geben. "Die nächsten Jahre dürften gute Jahre auf dem Arbeitsmarkt werden", sagt HWWI-Chef Straubhaar. Aber: So wie die Flexibilisierung den Abschwung gedämpft hat, wird sie auch im Aufschwung keinen Boom bei den Jobs auslösen. Ein zweites Wunder ist eher unwahrscheinlich.

URL:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 53,00.html
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Beitrag von martinsgarten »

Firmensitz in Bayern, Die Zentren mit den "Sklaven" in Dunkeldeutschland (Neue Bundesländer)
Dafür sind also einige 1989 auf die Staße gegangen ?
Glückwunsch !
Dafür haben die Leute jetzt Bananen uns Ananas und fliegen nach Mallorca.
Was will man uns mit dem Beitrag sagen ?
Meiner Meinung nach selbst Schuld, wenn man als AN nach der ersten Gehaltsabrechnung nicht klagt.
Klagen ?
Wie mache ich das ?
Dazu reicht es bei den meisten vom Verstand wohl auch nicht.
So ist das einfach, wenn man den ganzen Tag nur Hartz IV Fernsehen (RTL u.a. ) schaut.


Lebensmittelkonzerne arbeiten offenar mit Lohndumping-Firma
(AFP) – Vor 12 Stunden

Mainz — Die Lebensmittelkonzerne Rewe, Netto und Edeka haben nach Informationen der ARD-Sendung "Report Mainz" mit einem Personaldienstleister zusammengearbeitet, der Lohndumping betreibt.
Wie das Fernsehmagazin in einer Vorabmeldung am Montagabend berichtete, haben oder hatten die Unternehmen für ihre Logistikzentren Werkverträge mit der Firma "headway logistic" aus Bayern, die den Lagerarbeitern fast ausschließlich Akkordlohn zahlt.
Ein Mitarbeiter der betroffenen Firma gab demnach an, er habe in einem Monat trotz Vollzeitarbeit nur knapp 380 Euro verdient.

Unter Berufung auf mehrere vorliegende Arbeitsverträge berichtete
"Report Mainz", dass sich der Verdienst der Angestellten nach der Zahl der bewegten Verpackungseinheiten richtet, die in den Lagern für den Transport in die einzelnen Supermärkte zusammengestellt werden.
Dafür gebe es lediglich geringe Cent-Beträge. Neben dem Akkordlohn werde zwar noch eine Anwesenheitsprämie von 75 Cent pro Stunde gezahlt. Diese entfalle bei einem Tag Krankheit jedoch für den gesamten Monat.

Auf Anfrage von "Report Mainz" bestätigten Netto und Rewe, Verträge mit der Firma abgeschlossen zu haben.
Die Firma Edeka nannte die Firma nicht ausdrücklich; "Report Mainz" lag jedoch eine E-Mail des Betriebsleiters am Edeka-Logistikstandort im sächsischen Hof vor, welche die Zusammenarbeit bestätigt.

Die Lebensmittelunternehmen teilten mit, sie ließen sich von Fremdfirmen zusichern, dass die in ihren Logistikzentren tätigen Arbeiter tariforientiert beziehungsweise branchenüblich bezahlt würden.
Bei Netto müssen externe Dienstleister dem Bericht zufolge eine entsprechende Verpflichtungserklärung unterschreiben.

Die stellvertretende Ver.di-Bundesvorsitzende Margret Mönig-Raane sprach von "Sklavenverhältnissen" und forderte Rewe, Netto und Edeka auf, die Zusammenarbeit mit dem Personaldienstleister zu beenden.
Nach Prüfung der Arbeitsverträge sagte sie der ARD: "Das ist ja wirklich, als hätte man einen Strick um den Hals und kämpft permanent darum, dass man überhaupt noch Luft bekommt. Ich finde so etwas unmoralisch."
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
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Beitrag von martinsgarten »

Ich nehme es mal unter diese Rubrik, das Thema Ärzte und Honorare.
Mal den Streit außen vor.
Ich nehme mal zwei Zahlen aus dem Beitrag.
Da ist von 150.000 Ärzten die Rede und einem Gesamthonorar von 30,9 Mrd.
Das macht nach Adam Riese 206.000 pro Nase.
Wenn ich mich aber nicht irre, muß man davon abziehen:
- Steuern
- eigene Altersvorsorge + KV
- Mieten und Pachten oder auch immer (kapitaldienst) für die Praxis
- Gehalt für die Angestellten.

Ob das überbezahlt ist ?

Und was sagte mal ein Ackermann...
Wenn man die Vergütung für seine zarten Bänkster bei 500.000 deckelt, dann laufen sie ihm weg. :wink:


Ärztegehälter: Warten auf das Rekordhonorar

Die Verhandlungen über das Ärztehonorar sind gescheitert. Die Mediziner können fürs kommende Jahr trotzdem auf eine Rekordhöhe hoffen. Die Politik fürchtet neue Ärzteproteste.


Die Verhandlungen über das Ärztehonorar sind gescheitert. Quelle: dpa
HB BERLIN. Mediziner und Krankenkassen liegen bei der künftigen Höhe der Arzthonorare über Kreuz.

Verhandlungen beider Seiten über die Vergütung im kommenden Jahr scheiterten am Freitag in Berlin. Damit ist unklar, mit welchen Summen die GKV im nächsten Jahr wegen des Honoraranstiegs zusätzlich belastet wird.

Der Vizechef des GKV-Verbands, Johann-Magnus von Stackelberg, nannte die Forderungen der Ärzte völlig überzogen.

Deswegen sei eine Verständigung nicht möglich gewesen. Nun sei die Politik am Zuge. Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Köhler, warf den Kassen dagegen vor, Mittel für die notwendige Verbesserung der ambulanten Versorgung zurückzuhalten.

Das Bundesgesundheitsministerium äußerte sich über die gescheiterten Gespräche enttäuscht. Die Selbstverwaltung von Ärzten und Kassen habe ihre Aufgabe, die Honorarverteilung zu regeln, nicht erfüllt, sagte der Parlamentarische Staatssekretär, Daniel Bahr. Damit habe sie eine Chance verpasst, ihre Handlungsfähigkeit unter Beweis zu stellen. Die Koalition werde die Lage im Oktober beraten. Bereits vor einigen Wochen hatten Ärzte und Kassen bei ihren Gesprächen keine Einigung erzielt. Nach Angaben aus Verhandlungskreisen forderten die Ärzte ein Plus von mehr als einer Milliarde Euro.

Im Entwurf der Gesundheitsreform überlässt die schwarz-gelbe Koalition die Entscheidung über den Anstieg der Grundvergütung weiter Ärzten und Kassen. Vorgegeben ist lediglich, dass der Honoraranstieg bei den sogenannten "extrabudgetären Leistungen" - wie ambulantes Operieren, Vorsorge- und Früherkennung oder Dialysebehandlungen - um 350 Mio. Euro gebremst wird. 500 Mio. Euro sollen zudem bei den Ausgaben für die sogenannten Hausarztverträge gespart werden. Die Festlegung der Gesamtvergütung ist hingegen weiter Sache der Selbstverwaltung.

KBV erwartet Fortsetzung der Verhandlungen

Die Politik könnte die Honorarsätze nun per Verordnung oder durch eine gesetzliche Regelung festsetzen. Die KBV geht hingegen davon aus, dass die Verhandlungen fortgesetzt werden.

Wenn sich Ärzte- und Kassenvertretern in ihren Gesprächen nicht einigen können, kann der unabhängige Vorsitzende Jürgen Wasem in dem Ausschuss einer Seite zu einer Mehrheit verhelfen. Der Gesundheitsökonom enthielt sich am Freitag jedoch bei der Abstimmung.

Sicher ist, dass die 150 000 Ärzte und Psychotherapeuten mit einer höheren Vergütung rechnen können. Auch 2009 waren die Arzthonorare trotz der Wirtschaftskrise gestiegen - nach Angaben der Selbstverwaltung um 2,1 auf 30,9 Mrd. Euro. Für 2010 beträgt das vereinbarte Plus 1,2 Mrd. Euro.

Keine Einigung fanden beide Seiten auch bei der regionalen Verteilung der Honorare. Die Gesundheitsreform schreibt vor, dass gravierende Unterschiede bei den Honorar-Zuwächsen vermieden werden müssen.
Hier hatte es in der Vergangenheit erheblichen Unmut gegeben.
Bayern und Baden-Württemberg fordern etwa, ihre Mediziner dürften nicht erneut benachteiligt werden.

Nach Angaben des GKV-Spitzenverbandes verfügen die Ärzte im Durchschnitt über ein Einkommen von je 164 000 Euro.
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Beitrag von martinsgarten »

Erst das Jobwunder - JETZT der Konsumboom :lol:
Da legst dich lang hin :lol: :lol:


Dienstag, 28. September 2010
"Konsumboom?"
Fast täglich grüßt das Murmeltier bzw. der deutsche Aufschwung. Heute wird mal wieder der der Gfk-Konsumklimaindex als Beleg zelebriert. Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ermittelt den Index an Hand ihrer monatlichen Umfrage bei 2000 Konsumenten, die für September eine spürbare Verbesserung ihrer Verbraucherstimmung signalisieren. Die Konjunktur- und Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung der Konsumenten steigen an. Der Gesamtindikator des Gfk-Konsumklimaindex prognostiziert nach revidierten 4,3 Punkten im September für Oktober einen Wert von 4,9 Indexpunkten. Dieser Indikator misst nicht die real getätigten Ausgaben der Verbraucher, sondern liefert ausschließlich ein Stimmungsbild auf der Basis der 2000 Befragten! Dies ist ein kleiner aber signifikanter Unterschied.

Die Entwicklung des Konsumklimaindex seit Januar 2006.

Die Gfk übertreibt allerdings in ihrer Headline der Pressemitteilung etwas: "Konsumklima auf Drei-Jahres-Hoch", denn mit 4,9 Indexpunkten liegt der Gesamtindex noch knapp unter dem Stand von Mai 2008 mit 5,0 Punkten. Was machen aus dieser Meldung die Speerspitzen des Aufschwungs-Journalismus (Spon):
"Konsumboom: Deutsche shoppen die Krise weg" und gleich darunter:
"Die Bundesbürger blicken optimistisch in die Zukunft - und kaufen wieder fleißig ein."
Die Zeit verfällt ebenfalls diesem empirischen Tiefgang: Für die Verbraucher ist die Krise vorbei und
"Sie shoppen so gern wie vor der Krise."

Diese Sichtweise reflektiert nicht bzw. verkennt komplett den existierenden Fragebogen der Gfk, denn aus keiner der gestellten Fragen und deren Beantwortung bei der Erhebung des Konsumklimaindex, ließe sich ableiten: "Bundesbürger...kaufen wieder fleißig ein."

Die Fragen der Gfk an die 2000 Konsumenten:

Wie wird sich Ihrer Ansicht nach die finanzielle Lage Ihres Haushaltes in den kommenden zwölf Monaten entwickeln?

Wie wird sich Ihrer Ansicht nach die allgemeine Wirtschaftslage in Deutschland in den kommenden zwölf Monaten entwickeln?

Wie werden sich Ihrer Ansicht nach die Verbraucherpreise in den kommenden zwölf Monaten im Vergleich zu den letzten zwölf Monaten entwickeln?

Glauben Sie, dass es in Anbetracht der allgemeinen Wirtschaftslage derzeit günstig ist, größere Anschaffungen (Möbel, elektrische/elektronische Geräte usw.) zu tätigen?

Glauben Sie, dass es in Anbetracht der allgemeinen Wirtschaftslage derzeit ratsam ist, zu sparen?


Komplett hier
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Beitrag von martinsgarten »

Goebels lebt scheinbar noch.
Da ist er wieder der Endsieg


Jobwunder: DIHK rechnet mit 300 000 neuen StellenDer Aufschwung in Deutschland erfasst den Arbeitsmarkt - und wie:
Die Drei-Millionen-Grenze bei der Arbeitslosenzahl dürfte schon bald fallen, für das nächste Jahr rechnet die DIHK mit 300 000 neuen Stellen.
von Dorit Heß

HB DÜSSELDORF. Der Aufschwung in Deutschland erfasst immer stärker den Arbeitsmarkt.
Darauf deuten repräsentative Befragungen von Unternehmen hin, die dem Handelsblatt vorliegen.
"Die Drei-Millionen-Grenze bei der Arbeitslosenzahl wird bereits in Kürze unterschritten", sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Martin Wansleben, dem Handelsblatt. Im September verfehlte die Arbeitslosenzahl die wichtige Symbolmarke nur knapp, die Bundesagentur für Arbeit meldete 3,031 Millionen erwerbslose Menschen.
Im Gesamtjahr 2011 rechnet Wansleben mit einem Zuwachs von 300 000 Stellen. Damit wären im Jahresdurchschnitt weniger als drei Millionen Menschen arbeitslos.
Die Schätzung des DIHK basiert auf einer Umfrage unter 28.000 Unternehmen, die am heutigen Mittwoch veröffentlicht wird.

Den größten Stellenzuwachs erwartet der DIHK im kommenden Jahr in der Gesundheitswirtschaft (60 000 Stellen) gefolgt von Zeitarbeitsunternehmen (50 000 Stellen) und wissensintensiven Dienstleistern (25 000 Stellen).
Zu den Top-Ten nach Beschäftigungszuwachs zählen laut DIHK auch die Bereiche Handel, Maschinenbau und Elektrotechnik.

Der Handelsblatt Business-Monitor untermauert diesen Trend: 38 Prozent der im Auftrag des Handelsblattes und der Unternehmensberatung Droege & Comp. befragten knapp 800 Top-Manager wollen in den kommenden zwölf Monaten Mitarbeiter einstellen. Nur neun Prozent planen, die Zahl ihrer Beschäftigten zu verringern. So groß wie derzeit mit 29 Punkten war der Saldo zuletzt vor drei Jahren. Wie substanziell das Vertrauen der von Psephos befragten Wirtschaftselite in den Aufschwung ist, zeigen
ihre Investitionspläne: So groß wie derzeit war die Investitionsbereitschaft noch nie, seit der Handelsblatt Business-Monitor 1999 startete. 48 Prozent planen, in den nächsten zwölf Monaten ihre Investitionen zu erhöhen, nur sechs Prozent wollen ihre Investitionen drosseln.

Jobwunder:
Laboranten haben beste Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Quelle: dpa
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Beitrag von martinsgarten »

Steueraufkommen: Wachstum XXL = Steuereinnahmen XXL
Der Wirtschaftsboom lässt die Kassen von Bund, Ländern und Gemeinden klingeln.
Was den nun ?hohe Defizite-es fehlen den Kommunen 14 Mrd.
Die Steuerschätzer erwarten, dass die Steuereinnahmen in diesem Jahr wesentlich höher ausfallen werden als erwartet.
Am Sparkurs von Schwarz-Gelb soll das Milliardenplus allerdings nichts ändern.

HB BERLIN. Bund, Länder und Gemeinden können dank der überraschend starken Konjunktur auf zusätzliche Steuereinnahmen in Milliardenhöhe hoffen. Die Steuerschätzer erwarten, dass die Steuereinnahmen in diesem Jahr um 12,5 Mrd. Euro höher ausfallen als noch im Mai erwartet.
Im nächsten Jahr könnte sich das Zusatz-Plus auf weitere drei bis acht Mrd. Euro belaufen, wurde am Dienstag in Steuerschätzerkreisen bestätigt.
Nicht eingerechnet sind dabei geplante Steuererhöhungen durch das schwarz-gelbe Sparpaket.

Das ungewöhnlich große Einnahmeplus ist auch Folge der bisher zurückhaltenden Konjunkturprognose der Bundesregierung.
Bisher ging sie für dieses Jahr von einem Wirtschaftswachstum von 1,4 Prozent und von 1,6 Prozent im nächsten Jahr aus. Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) wird an diesem Donnerstag den neuen Ausblick vorlegen.

Er ist Grundlage der nächsten Steuerschätzung Anfang November.
Es wird erwartet, dass nun auch die Regierung von einem Wachstumsplus von mehr als 3,0 Prozent ausgeht.
Die führenden Institute hatten zuletzt ein Plus von 3,5 Prozent vorhergesagt.

Der Finanzexperte des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, Alfred Boss, sagte der „Berliner Zeitung“: „Gerade die Gewinnsteuern wie Gewerbe- und Körperschaftsteuer laufen extrem gut.“ Die bessere Konjunktur sei der wichtigste Antreiber, sagte der Steuerschätzer Heinz Gebhardt vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI).
Das Steueraufkommen steige auch, weil Bruttolöhne und Privatkonsum kräftiger expandieren als angenommen.

Der FDP-Finanzexperte Volker Wissing warnte davor, sich durch zusätzliche Steuereinnahmen zu neuen Wohltaten verleiten zu lassen:
„Die Staatsverschuldung ist nach wie vor zu hoch, um jetzt von dem Kurs der Haushaltskonsolidierung abzuweichen.“

Die Regierung hat bereits klar gemacht, dass sie an ihrem Sparkurs festhalten will, um die neue Schuldenbremse im Grundgesetz einzuhalten. Der Bund will bis 2014 durch niedrigere Ausgaben und neue Einnahmen wie aus der Flugticketsteuer oder der Atomabgabe insgesamt 80 Mrd. Euro einsparen.

Der Bund wird in diesem Jahr trotz höherer Steuereinnahmen aber so viele neue Schulden machen wie noch nie. Dank des Aufschwungs fällt die krisenbedingte Neuverschuldung aber geringer aus als befürchtet.

Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte von deutlich unter 60 Mrd. Euro neuen Schulden gesprochen - in der Koalition werden inzwischen auch weniger als 55 Mrd. Euro für möglich gehalten.
Das ist sie doch die Wahrheit - mind. 55 Mrd NEUE SCHULDEN
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Beitrag von martinsgarten »

Kaum zu glauben.
Es gibt sie noch - die freie Presse !


28. Oktober 2010, 15:28 Uhr
Arbeitsmarkt
Das Jobwunder, das keines istVon Sven Böll

Die Regierung feiert sich: In Deutschland gibt es so wenige Arbeitslose wie zuletzt vor 18 Jahren, die Zahl der freien Stellen legt deutlich zu.
Doch die offiziellen Daten beschönigen die tatsächliche Lage auf dem Jobmarkt. Noch immer fehlen Millionen Jobs.

Hamburg - Ursula von der Leyen weiß, wie eine Politikerin sich perfekt inszeniert.
Am Mittwoch stand die Arbeitsministerin vor einer Stellwand mit der Aufschrift "Weniger als 3 Mio Arbeitslose wollen wir nicht feiern, sondern in Arbeit bringen", breitete ihre Gehet-hin-in-Frieden-Arme aus und feierte sich dann doch:
Dass die Arbeitslosigkeit auf den niedrigsten Wert seit 18 Jahren zurückging, sei ein "Erfolg für die Menschen, für die Tarifpartner, für die Regierung Merkel und für die Mitarbeiter der Bundesagentur".

Bei so viel Schulterklopfen wollte der Wirtschaftsminister nicht zu kurz kommen. Rainer Brüderle kramte tief in seiner Metapherkiste: "Wir befinden uns auf der Schnellstraße zur Vollbeschäftigung." Der deutsche Arbeitsmarkt entwickle sich "vom Sorgenkind zum Musterschüler".

Alles prima also in Deutschland? Schön wär's!

Zwar sind offiziell nur noch knapp 2.950.000 Menschen ohne Arbeit. Das ist, keine Frage, zunächst einmal eine gute Nachricht. Zumal es vor wenigen Jahren noch fünf Millionen waren.
Allerdings sagt diese amtliche Jubelzahl nur bedingt etwas über die tatsächliche Situation auf dem Arbeitsmarkt aus.

Entscheidend ist,

•welche Jobs die einstigen Arbeitslosen bekommen,
•wie hoch die tatsächliche Unterbeschäftigung ist
•und ob die Arbeitslosenquote in Zukunft weiter sinkt.

Zu diesen Aspekten hört man wenig von den zuständigen Politikern. Dass sich von der Leyen, Brüderle und Kanzlerin Angela Merkel bei den Details zum Arbeitsmarkt vornehm zurückhalten, hat einen simplen Grund: Diese sind nicht wirklich prickelnd.

Viele Menschen tauchen in der Statistik nicht auf

Zwar steigt die Zahl der Menschen, die überhaupt arbeiten gehen, seit Monaten. Das ist positiv für eine Volkswirtschaft.
Nur boomen vor allem geringfügige und unsichere Formen der Beschäftigung.
Es gibt rund fünf Millionen Deutsche, die zum Beispiel einen 400-Euro-Job haben.
Mehr als 2,2 Millionen verdienen sich mit einem Mini-Job etwas dazu.


Und wer eine vermeintlich feste Anstellung findet, landet immer öfter bei einer Zeitarbeitsfirma.
Die Branche feiert derzeit einen Rekord nach dem anderen. 900.000 Deutsche arbeiten trotz der wirtschaftlichen Erholung nur dann, wenn sie gerade gebraucht werden.

Die Regierung verweist gerne darauf, dass auch die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Stellen zunimmt.
Es gibt inzwischen wieder 28 Millionen Arbeitnehmer, die über ihre Abgaben den Sozialstaat finanzieren.
Wenn dies 28 Millionen Menschen tun, und nicht mehr 26,5 Millionen wie vor einigen Jahren, ist auch das ein Erfolg.
Der allerdings durch einen kleinen historischen Rückblick arg relativiert wird. 1992 - also in dem Jahr, in dem es zuletzt so wenige offiziell Arbeitslose gab wie derzeit - waren es noch weit über 29 Millionen.

Hinzu kommt: Viele Menschen tauchen überhaupt nicht in der Statistik auf - obwohl sie de facto arbeitslos sind.
Fast 1,5 Millionen Deutsche befanden sich zuletzt in staatlicher Beschäftigungstherapie[/b].
- Sie arbeiteten als Ein-Euro-Jobber,
- waren in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen oder
machten irgendeine Qualifizierung.
Das Gros dieser Menschen empfindet sich als arbeitslos - ist es nach amtlicher Lesart aber nicht
.

Auch gibt es Hunderttausende Leistungsempfänger, die nicht als arbeitslos gelten, von denen viele aber gern einen Job hätten.
- Etwa alleinerziehende Mütter, die keinen Kita-Platz für ihre Kinder finden
- oder Personen, die aus Kostengründen ihre Angehörigen selbst pflegen.

1,2 Millionen Arbeitslose haben keine Berufsausbildung

Zusätzlich gehören mehrere Hunderttausend Menschen zur sogenannten "Stillen Reserve":
Sie möchten potentiell arbeiten, suchen aber nicht aktiv nach einer Stelle. Das kann etwa die studierte Zahnarztfrau sein, die mit Mitte 50 eigentlich einen zweiten Jobfrühling erleben will, sich aber keine wirklichen Chancen ausrechnet und deshalb den Nachmittag auf dem Golfplatz verbringt.

Zählt man alle diese Personen zusammen (und rechnet diejenigen heraus, die in mehreren Statistiken auftauchen), fehlen unterm Strich wohl 4,5 Millionen Stellen.
Vielleicht sogar fünf Millionen.
Das ist, zugegeben, eine Maximalbetrachtung.
Aber sie zeigt, dass es mindestens 50 Prozent mehr Arbeitslose gibt, als die Regierung durch ihre Drei-Millionen-Jubelmeldung suggeriert.

Von der derzeitigen wirtschaftlichen Erholung profitieren, auch das ist nicht wirklich eine überwältigende Nachricht, vor allem die Arbeitslosen, die eh schon immer leicht Jobs gefunden haben: jüngere, gut ausgebildete und flexible Menschen.

Doch eines der größten Probleme des Arbeitsmarktes ist die extrem hohe Langzeitarbeitslosigkeit. Immerhin mehr als jeder Dritte der offiziell gut 2,9 Millionen Arbeitslosen ist seit mehr als einem Jahr ohne Beschäftigung. Im Vergleich zum Vorjahr beträgt der Rückgang geradezu lächerliche 1,1 Prozent.

Viele der verbliebenen Arbeitslosen werden selbst im Aufschwung Schwierigkeiten haben, eine reguläre Beschäftigung zu finden.
Ihnen fehlt das, was Arbeitgeber suchen:
eine vernünftige Qualifikation.
Fast 450.000 Jobsuchende haben keinen Schulabschluss,
sogar 1,2 Millionen sind ohne abgeschlossene Berufsausbildung.

Die wahren Probleme des Arbeitsmarktes bleiben also.
Doch die Jubelmeldungen der Regierung werden trotzdem weitergehen. Denn die Zahl der Arbeitslosen geht schon allein dadurch um 200.000 pro Jahr zurück, dass viele ältere Arbeitnehmer aus dem Berufsleben ausscheiden, aber nur wenige jüngere nachkommen.
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Beitrag von oegeat »

Die Arbeitslosen-Lüge | Drucken |
28.10.2010
Regierungspropaganda rechnet Arbeitslosenzahlen schön. DGB korrigiert amtliche Jubelzahlen: Statt unter 3 Millionen, befinden sich derzeit rund 4,5 Millionen Menschen auf Arbeitssuche. Etwa acht Millionen Menschen beziehen zudem Hartz IV Leistungen.

Die heute veröffentlichten Arbeitsmarktdaten wurden vom DGB entzaubert. "Die Wirklichkeit ist grauer als der Schein" erklärte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach in Berlin:

„Der regierungsamtliche Jubel darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Wirklichkeit grauer ist als der schöne Schein der Statistik. Der Aufschwung ist noch längst nicht stabil, immer noch sind viele Menschen in Kurzarbeit und 4,5 Millionen suchen Arbeit.

Statt des verkündeten ‘Aufschwungs für alle’ verfestigt sich die Spaltung am Arbeitsmarkt. Am harten Kern der Arbeitslosen geht der Aufschwung nämlich weitgehend vorbei – an den Langzeitarbeitslosen, Geringqualifizierten und an den Älteren. Immer noch sind 900 000 Menschen länger als 12 Monate ohne Beschäftigung. Auch Geringqualifizierte konnten nur unzureichend integriert werden, 20 Prozent von ihnen sind nach wie vor arbeitslos. In den letzten zehn Jahren hat sich die Lage für diese Gruppe nicht gebessert. Auch Ältere profitieren nicht, gegenüber dem Vorjahr liegt die Arbeitslosigkeit um 8 Prozent höher.

Wir sehen mit großer Sorge, dass Beschäftigungsaufbau vielfach in Leiharbeit stattfindet. Die Zahl der Leiharbeiter ist inzwischen auf 900.000 angestiegen. Wir brauchen aber kein Heuern und Feuern, sondern vernünftig abgesicherte Beschäftigung. Hier ist der Gesetzgeber gefordert – mit gleichem Lohn für gleiche Arbeit in der Leiharbeit und existenzsicherndem gesetzlichen Mindestlohn. Viele können von ihrer Arbeit nicht mehr leben, auch wenn sie Vollzeit arbeiten. Fast 5 Millionen Personen haben ausschließlich einen Minijob mit einem Einkommen unter 400,- Euro im Monat. Jeder zweite Beschäftigte, der neu eingestellt wird, muss sich zunächst mit einer befristeten Stelle begnügen.

Der Anstieg der prekären Beschäftigung muss dringend gestoppt werden. Deutschland hat inzwischen europaweit den größten Niedriglohnbereich. Jetzt, wo der Arbeitsmarkt sich aufnahmefähig zeigt, steht die Bundesregierung in der Verantwortung, gerade Langzeitarbeitslose bei dem Weg in Beschäftigung zu unterstützen. Dafür muss die Koalition in Weiterbildung und Arbeitsförderung investieren – statt gerade jetzt die aktive Arbeitsmarktpolitik massiv zusammenzukürzen. Das würde zu einem weiteren Anstieg von Langzeitarbeitslosigkeit und Armut führen, deshalb fordern wir die Regierung dringend auf, ihre Kürzungspläne zurückzunehmen!“
Der Gewinn liegt im Einkauf. Alles wird besser, man muss nur warten können !

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Alle meine Beträge sind nur meine private Meinung und stellen keine Anlageberatung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes dar oder sind Aufforderungen zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Finanzmarktinstrumenten.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: evtl. sind besprochene Wertpapiere in meinem privaten Depot enthalten
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Beitrag von martinsgarten »

Wir sind einfach die GRÖSSTEN :lol:
Und das Beste - wir merken es nicht.
So etwas nennt man auch Schmerzresistent


gesamter Beitrag

...Drei Viertel der Leiharbeitnehmer sind bei den Mitgliedern des BZA beschäftigt, für die Mitgliedsunternehmen gilt ein Tarifvertrag, abgeschlossen mit dem DGB. Seit dem 1. Juli 2010 beträgt der Bruttostundenlohn der Entgeltgruppe 1 West 7,60 Euro.
Für den Osten gelten 6,65 Euro Bruttostundenlohn.

Anmerkung:
Das ist hier in meiner Ecke die Callcenterbranche u.a. telegate und arvato (Bertelsmanntochter) das brummt ohne Ende.
Bei 40h pro Woche, 3-Schichten auch das Wochenende natürlich.
Ca. 1150 brutto.
Die Callcenter im Westen macht man dicht (7,60)und geht in den Osten.
Das läuft aber nicht unbedingt über die Leiharbeiter.
Man stellt befristet für ein Jahr ein.
Dazu noch incl. 6 Monate Probezeit.
Die Arbeitszeit nach oben und unten hält man sich offen.
Das ist alles für den AG aus meiner Sicht fast risikolos.
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Lohnstückkosten weltweit.jpg
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Beitrag von martinsgarten »

hier eine Meldung vom Januar 2009.
Danach begann doch das Jobwunder - ODER ?

Bundesagentur für Arbeit:
Eine Milliarde Euro Überschuss erwirtschaftet
Die Bundesagentur für Arbeit hat vergangenes Jahr mit einem deutlichen Plus abgeschlossen.

Trotz rückläufiger Beitragseinnahmen hat die Bundesagentur für Arbeit (BA) im vergangenen Jahr etwa eine Milliarde Euro Überschuss erwirtschaftet. Das erklärte der BA-Vorstandsvorsitzende Frank-Jürgen Weise in einem Gastbeitrag für die "Bild am Sonntag". "
Zusammen mit den Rücklagen aus den Jahren zuvor verfügen wir über etwas mehr als 16 Milliarden Euro Reserven.
Wir sind also handlungsfähig und können beispielsweise mit Kurzarbeit viele Arbeitsplätze erhalten", schrieb Weise.

und heute das - will man uns verarschen ?

Beitragserhöhungen nötig:
Bundesagentur droht ein gigantischer Schuldenberg

Trotz Arbeitsmarktaufschwungs scheinen die goldenen Zeiten für die Bundesagentur vorbei.
Nach mehreren Beitragssenkungsrunden decken die Einnahmen nicht mehr die Ausgaben.
Ohne Beitragserhöhungen oder massive finanzielle Zugeständnisse des Bundes droht der Bundesagentur für Arbeit (BA) bis zum Jahr 2015 ein Schuldenberg von bis zu 26 Milliarden Euro.

HB NÜRNBERG. Die Mehrheit im BA-Verwaltungsrat befürchtet, dass der Nürnberger Bundesbehörde ein Schuldenberg droht.
Allein in den Jahren 2012 und 2013 rechnet die Bundesbehörde mit einem Defizit von zusammen 13,2 Mrd. Euro, berichteten BA - Verwaltungsratsmitglieder am Freitag nach der Verabschiedung des BA-Haushalts in Nürnberg.
Das Problem sei, dass die Bundesregierung von kommendem Jahr an nicht mehr für die BA-Defizite aufkomme.
Davon war aber 2009 keine Rede
Die Lücken müssten daher mit Darlehen gestopft werden.

Die Arbeitgebervertreter und Gewerkschafter im drittelparitätisch besetzten BA-Verwaltungsrat appellierten daher erneut an die Bundesregierung, der BA den Eingliederungsbeitrag zu erlassen.
Die Abführung an den Bund als BA-Beitrag zu den Betreuungskosten von Langzeitarbeitslosen belasteten den BA-Haushalt im kommenden Jahr mit voraussichtlich 4,6 Mrd. Euro. "Wenn der Eingliederungsbeitrag wegfallen würde, könnte die Bundesagentur bereits im kommenden Jahr wieder mit dem Aufbau von Reserven beginnen", betonte der BA - Veraltungsratsvorsitzende Peter Clever.

Trotz einer Beitragsanhebung zum Jahreswechsel um 0,2 Prozentpunkte erwartet die BA für 2011 ein Haushaltsdefizit von 4,3 Mrd. Euro. Das Loch in der BA-Kasse fällt dennoch deutlich geringer aus als in diesem Jahr (9,9 Mrd. Euro). Als Grund nannte BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise die weiterhin gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Bei durchschnittlich drei Mio. Erwerbslosen dürften die Ausgaben für Arbeitslosengeld und Kurzarbeitergeld jeweils um knapp zwei Mrd. Euro sinken. Die Ausgaben für Aus- und Fortbildungen sowie Trainingsmaßnahmen bewegten sich hingegen 2011 auf Vorjahresniveau. Im BA-Haushalt 2011 stehen Einnahmen von 37,7 Mrd. Euro Ausgaben von 42,0 Mrd. Euro gegenüber.

Ebenso wie die Arbeitgeber möchten auch die im Verwaltungsrat vertretenen Gewerkschaften den Bund bei der BA finanziell stärker in die Pflicht nehmen.
DGB-Vertreter Wilhelm Adamay sagte: "Es ist ordnungs- und verteilungspolitisch nicht zu rechtfertigen, dass nun die kleinen Leuten die Last der Krise tragen sollen.
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Beitrag von martinsgarten »

Nicht mal Lügen können die Spaßvögel.

Wie kann sich die Lohnsteuer um -5,7 % zu 2009 verringern, wenn die Beschäftigung zunimmt ?

Sollte sie zugenommen haben, wäre das ein Zeichen von Lohndumping !

Oder hatten wir eine Steuersenkung ? :lol:



Quelle S.69
Dateianhänge
steueraufkommen__lohnsteuer_158.jpg
steueraufkommen__lohnsteuer_158.jpg (62.65 KiB) 27329 mal betrachtet
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malimax
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Beitrag von malimax »

Ganz einfach – Deutschland und Österreich wurden für Ihre Vorgehensweise in der Zeit der Wirtschaftskrise am meisten gelobt. (spez. auf den Arbeitsmarkt bezogen)

Was wurde gemacht??

1., Kurzarbeit – alle größeren Betriebe reduzierten die Arbeitszeit und das Gehalt der Beschäftigten – somit nicht nur weniger Steuern sondern auch noch Ausgleichszahlungen um die Gehaltseinbussen zu minimieren.

2., Urlaubsabbau und Abbau von teuren Überstunde

3., Schulungen – in Österreich heißt das Bildungskarenz – der Mitarbeiter geht in die Schule - sponsort bei Vater Staat.............- zählt nicht als Arbeitslos! - Steuereinnahmen sinken – Transferzahlungen steigen.....

4., Halbtagsjobs – der durchschnittliche Halbtagsjob wird schlecht bezahlt - somit nur minimalste Steuerbelastung – dass viele Ganztagsarbeiten möchten aber nicht können/dürfen steht auch nicht in der Statistik – arbeitslos ist er ja nicht mehr...........

5., Und ja – dazu kommt noch „freiwilliger“ :lol: Gehaltsverzicht um den Job zu behalten. War in Österreich bei dem ein oder anderen Unternehmen ein Thema – nur Großkonzerne wurden über die Presse bekannt. (ich glaube mich an Magna Österreich zu erinnern)
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