US-Häusermarkt und Finanzkrise

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Moderator: oegeat

thallo
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Fractional Reserve Lending

Beitrag von thallo »

Es gibt kaum eine Möglichkeit, dem System der gehebelten künstlichen Geldvermehrung zu entkommen. Selbst Aktien bei Depotbanken können als Sicherheiten zwecks Geldbeschaffung durch Geschäftsbanken verwertet werden. Meines Wissens kann man sich gegen dieses System nur wehren, indem man Banknoten, Gold etc. unter der Matratze lagert und , sofern man verschuldet ist, die Schulden tilgt und persönliche finanzielle Risiken durch Direktinvestion mit konstantem Cash-flow selbst absichert.
Mfg thallo
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

22. Februar 2010, Neue Zürcher Zeitung
Schwelbrand im US-Gebäudemarkt
Folgenschwerer Einbruch nun auch bei gewerblichen Immobilien

Gefahr droht, wenn sich der Schwelbrand in einen Flächenbrand ausweitet. Der Markt für gewerbliche Immobilien in den USA ist längst eingebrochen. Die Folge ist ein Schwelbrand, unter dessen giftigem Qualm Banken, Investoren und Immobilienbetreiber leiden.
Experten warnen gar vor einem Flächenbrand.
Christiane Hanna Henkel, New York


Jeweils freitags ziehen die Mitarbeiter der amerikanischen Einlagenversicherung (Federal Deposit Insurance Corporation, FDIC) los und verrichten ihre Arbeit. Dann schliessen sie zwischen Ost- und Westküste jene Banken im Land, die die Finanz- und Wirtschaftskrise nicht überstehen werden, meist ohne Vorwarnung, schnell und diskret, um Panik zu vermeiden.
Allein am Freitag waren es 5 Banken. Seit dem Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise 2007 sind es bereits 187.

Das Platzen vieler Blasen
Und das ist nur der Anfang. Während derzeit vor allem die Zahlungsausfälle bei den Eigenheimhypotheken und der Zusammenbruch der auf diesen basierenden Derivaten die Bankschliessungen auslösen, stehen den Banken bzw. der gesamten amerikanischen Volkswirtschaft die Folgen des zu Ende gegangenen Booms der Gewerbeimmobilien noch weitgehend bevor.
Vieles dabei erinnert an das Platzen der Kredit- und Derivate-Blase im privaten Immobilienbereich, das Grossbanken, Versicherungen, Eigenheimbesitzer, schliesslich die ganze US-Wirtschaft und überdies unzählige private Investoren auch im Ausland in oder an den Rand des Abgrunds gestossen hatte.
Wie im privaten Häusermarkt sind es auch im gewerblichen Immobilienmarkt institutionelle und private Anleger, die mit ihrer Suche nach Anlageobjekten für ihre reichlich vorhandenen Gelder den Boom massgeblich angetrieben hatten. Die Emission von Derivaten, mit deren Hilfe etwa die über die Vergabe der Hypotheken eingegangenen Risiken gestückelt wurden, hatte auch im Markt für Gewerbeimmobilien einen neuen Kanal eröffnet, über den Geld in den Markt gepumpt wurde.
Von 2004 bis 2008 haben sich die an den Sektor vergebenen Kredite (inklusive Derivaten) verdoppelt.

Dann allerdings brachen im Gefolge der Finanz- und Wirtschaftskrise die Preise für Büros, Ladenflächen, Industriegebäude, Apartmentkomplexe, Freizeitanlagen oder Hotels ein.
Heute liegen sie 40% unter dem Höchststand von 2007.
Die Leerstandsquoten variieren zwischen 8% bei Mehrfamilienhäusern und 18% bei Bürogebäuden.
Eine Reihe von Konkursen, darunter etwa jener im April von General Growth Properties, dem zweitgrössten Betreiber von Einkaufszentren in den USA, sind Teil des schwelenden Brandes.

Heikle Refinanzierung
Doch aus diesem könnte bald ein offenes Feuer werden.
Viele Immobilienfirmen werden nicht nur zunehmend Probleme bekommen, die Zins- und Tilgungszahlungen zu leisten, sondern auch damit, ihre Kredite zu refinanzieren.
Anders als bei Eigenheimhypotheken nämlich decken bei gewerblichen Immobilien die während der Laufzeit gemachten Tilgungen nicht den Kredit; ein Teil muss also nach Ablauf des Kredites nach typischerweise drei bis zehn Jahren refinanziert werden.
Und dieser Refinanzierung wird die in vielen Fällen sehr geringe Kreditqualität entgegenstehen.
Die rührt von einer vielfach unter der Prämisse eines ewigen Preisbooms mit ständig steigenden Mieten gemachten Kreditvergabe und dem geringen Eigenkapitalanteil der Projekte her.

Im gewerblichen Immobilienmarkt stecken rund 3400 Mrd. $ an Verbindlichkeiten (Kredite und diverse Derivate);
das sind rund 7% des gesamten Marktes an ausstehenden Krediten. Zwischen 2010 und 2014 werden davon 1400 Mrd. $ fällig.
Und bei fast der Hälfte der Gewerbehypotheken deckt der Wert der Immobilien nicht mehr den des Kredites.
Die höchsten Verluste werden für das kommende Jahr erwartet, und am stärksten wird es die Banken mit Verlusten von zwischen 200 Mrd. $ und 300 Mrd. $ treffen.
So jedenfalls schätzt es in einem vor rund zwei Wochen veröffentlichten Bericht das Congressional Oversight Panel (COP) ein, ein vom amerikanischen Kongress Ende 2008 eingesetzter Sonderausschuss zur Überwachung der Verwendung des fast 800 Mrd. $ schweren Konjunkturpaketes.

Rund 45% der Verbindlichkeiten im gewerblichen Immobilienmarkt werden nämlich von Banken und 21% von den Herausgebern der Asset Backed Securities gehalten. Besonders leiden werden die stark im Segment der gewerblichen Immobilienkredite engagierten Regionalbanken. Würde diese Prognose zutreffen und der Schwelbrand sich zu einem offenen Flächenbrand ausweiten, wäre das ein schwerer Rückschlag für das ohnehin geschwächte US-Bankensystem. Möglicherweise wäre gar der Wirtschaftsaufschwung gefährdet. Denn von den Krediten der Regionalbanken hängen vor allem die für die Konjunkturerholung wichtigen mittelständischen Firmen ab.

Experten gehen davon aus, dass das Löschen des Brandes ein langwieriger und komplizierter Prozess sein wird. Das hängt mit den oftmals sehr komplizierten Finanzierungsstrukturen zusammen. Neben den Banken als Hypothekengebern sind meist auch Investoren mit Eigenkapital und Krediten beteiligt; die Verbindlichkeiten wurden zudem vielfach in unterschiedlichste Derivate umgewandelt und unter eine nahezu unüberschaubare Menge von Investoren gestreut. Die Abwicklung eines konkursiten Immobilienbetriebes kann die Beteiligten daher in jahrelange Auseinandersetzungen verwickeln.

Spielwiese für Betrüger
Viel Schmutz zutage fördern werden die Aufräumarbeiten auf dem Markt für Gewerbeimmobilien vor allem, weil er auch eine lukrative Spielwiese für Betrüger war. Die vielen Investoren, die verzweifelt nach Anlagemöglichkeiten suchten, und die Banken, die ebenfalls im Geld schwammen und deren Mitarbeiter in den entsprechenden Abteilungen kräftig an den Geschäftsabschlüssen verdienten, haben das Feld bereitet für Immobilienfirmen, die etwa in gefälschten Papieren fiktive Mieter aufboten, die Anzahl der Büroeinheiten auf dem Papier beispielsweise verdoppelten und somit auch die errechneten künftigen Einnahmen.

Quelle
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

kein Land in Sicht am Immomarkt

26. März 2010, 19:28, NZZ OnlineUSA greifen Hausbesitzern unter die Arme
USA greifen Hausbesitzern unter die Arme
Regierung will Programm von 14 Milliarden Dollar auflegen

Stellvertretend hierfür die Daten zu den US-Neubauverkäufen mit einem neuen Allzeittief im Februar 2010!
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Beitrag von martinsgarten »

DiePresse.com
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Stuyvesant Town: Ein Stadtviertel vor der Pleite
27.03.2010 | 18:20 | von Stefan Riecher (Die Presse)

Um fünf Milliarden Dollar gekauft, jetzt ist es nicht einmal mehr die Hälfte wert:
Der Verfall von Stuyvesant Town in New York.
Die 56 Hochhäuser dienen als Musterbeispiel für die Probleme am US-Häusermarkt.

Michael Peters redet nicht lang um den heißen Brei herum.
„Am besten ist es, wenn Sie noch heute unterschreiben“, sagt der zierliche Mann im Designeranzug, während er durch eine 55 Quadratmeter große Wohnung im New Yorker Stadtviertel Stuyvesant führt. „Wir wollen alle Apartments so schnell wie möglich vermieten“, erklärt der Immobilienmakler. „Deshalb ziehen wir Ihnen von der ersten Monatsmiete 500 Dollar ab, wenn Sie bis Ende der Woche zusagen.“

Worüber der gepflegte Herr nicht spricht: Misslingt es ihm, viele Apartments innerhalb weniger Wochen zu vermieten, ist er seinen Job los.
Dann stünde sein Arbeitgeber nämlich vor dem Ende.
Peters ist für Tishman Speyer tätig. Das ist einer der größten Immobilienhändler in New York. Und es ist jener Händler, dem die Medien das Kunststück zuschreiben, den „ungeschicktesten Deal der Wirtschaftsgeschichte“ zustande gebracht zu haben.

Tishman kaufte den riesigen Apartmentkomplex „Stuyvesant Town“ am East River in Manhattan vor dreieinhalb Jahren für 5,4 Mrd. Dollar (4,4 Mrd. Euro).
Die gewaltige Ansammlung von 56 Hochhäusern umfasst mehr als 20.000 Wohnungen.
2006, als die Blase auf dem US-Häusermarkt auf ihren Höhepunkt zusteuerte, interessierten sich mehrere Konsortien für das Stadtviertel.
Ein beinharter Bieterkampf war die Folge. Tishman gewann.

Doch der Jubel währte nur kurz. Spätestens nach einem Jahr realisierten auch die letzten Optimisten, dass die US-Häuserpreise über Jahre hinweg irrational stark gestiegen waren. Die Immobilienkrise nahm ihren Lauf. Der Wert der einst gefragten Hochhäuser begann rapide zu sinken.
Heute wird das Stadtviertel nur noch auf 1,9 Mrd. Dollar geschätzt.
Tishman sitzt allerdings auf Hypotheken von vier Mrd. Dollar.
Diese sind nun deutlich „unter Wasser“, wie der Amerikaner gern sagt, wenn die Schulden den Wert der Immobilie übersteigen.

Viele Banken betroffen.
Die Folgen sind weitreichend. Es gibt kaum eine Bank, bei der Tishman keine Hypothek aufgenommen hat. Die Finanzinstitute fürchten nun um ihr Geld. Sie haben gedroht, die Kontrolle über das Stadtviertel zu übernehmen.
Dort steht rund ein Viertel der 20.000 Wohnungen leer. Findet der Immobilienkonzern nicht schnellstmöglich Mieter, kann er sich die Hypotheken nicht mehr leisten.

„Dazu kann ich mich nicht äußern“, sagt Peters. Für die 55 Quadratmeter große Wohnung verlangt er eine Monatsmiete von 2500 Dollar. „Glauben Sie mir, das ist wirklich ein guter Deal, der nur jetzt möglich ist.“
Tatsächlich war es bis vor wenigen Monaten im Vermieterparadies Manhattan kaum möglich, eine moderne Zweizimmerwohnung in guter Lage zu diesem Preis zu mieten.

Doch die Zeiten haben sich geändert. Das Schicksal von Tishman Speyer ist kein Einzelfall. Die Zahl jener Unternehmen, die sich auf den Handel mit gewerblichen Immobilien spezialisiert haben und nun mit dem Rücken zur Wand stehen, steigt sehr rasch. Im Gegensatz zur Krise der privaten Häuslbauer bricht das Chaos unter den gewerblichen Immobilienhändlern verspätet aus. Große Spieler wie Tishman konnten ihre Hypotheken länger bezahlen, weil sie auf größeren Kapitalreserven saßen.

Nun werden die Gläubiger aber unruhig. Den Immogiganten geht das Geld aus und die Finanzinstitute fürchten, auf den Häusern sitzen zu bleiben. Die Lage ist so ernst, dass ein zentrales Beratungsgremium des US-Kongresses (Congressional Oversight Panel) eine dramatische Nachricht an die Welt geschickt hat: Auf dem gewerblichen Immobilienmarkt droht eine Blase zu platzen, die hunderte Banken innerhalb von Wochen in den Ruin stürzen könnte.

Ein globales Problem. Betroffen sind nicht nur die USA. Viele Hypotheken sind Teil komplexer Finanzprodukte, die unter den Instituten ständig gehandelt werden. Grenzen gibt es dabei kaum. Der Finanzmarkt ist so global wie kein anderer. Deshalb ist derzeit völlig unklar, in welchem Ausmaß welche Banken in welchen Ländern betroffen sind.

Elizabeth Warren, Vorsitzende des Congressional Oversight Panel, vermutet, dass allein den US-Banken noch in diesem Jahr Kreditausfälle von bis zu 300 Mrd. Dollar im Zusammenhang mit gewerblichen Immobilien drohen.
Insgesamt, warnt Warren, würden Institute weltweit auf 1,2 Billionen Dollar an diesen „faulen“ Hypotheken sitzen.

Der Immobilienmakler Michael Peters will sich auch dazu nicht äußern. „Ich versuche, dieses Apartment zu vermieten. Die anderen Sachen kann ich sowieso nicht beeinflussen“, erklärt er, während er den Weg aus der Wohnung weist. „Sie sollten wirklich zuschlagen. Wie gesagt, von der ersten Monatsmiete ziehen wir Ihnen sofort 500 Dollar ab.“
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© DiePresse.com
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Beitrag von martinsgarten »

Ende der Staatshilfen - US-Hausmarkt gleitet in die Krise zurück

Der amerikanische Immobiliensektor steht im Zentrum der Finanzkrise. Washington half über Monate mit Steuergutscheinen und Wertpapierkäufen.
Das ist vorbei - und die Baubeginne gehen drastisch zurück
.
Der amerikanische Häusermarkt sendet neue Krisensignale aus.
Im Mai gingen die Baubeginne um zehn Prozent zurück.
Auf das Jahr hochgerechnet ergibt das 593.000 Einheiten.
Das ist das tiefste Niveau seit Oktober 2009.
Bei Einfamilienhäuser fiel der Rückgang mit mehr als 17 Prozent so stark wie 1991 nicht mehr aus.
Das teilte das US-Handelsministerium am Mittwoch mit.
Investoren reagierten verunsichert.
Sie lösten riskante Positionen auf und flohen in Staatsanleihen.
Die Rendite auf zehnjährige Treasuries verringerte sich um sechs Basispunkte auf 3,25 Prozent.
Kurse und Renditen bewegen sich bei Bonds gegenläufig.
Die Statistik könnte ein Vorbote weiterer Hiobsbotschaften sein.
Notenbank und Regierung stützten den Immobilienmarkt mit Wertpapierkäufen im Umfang von 1425 Mrd. $ und Steuergutscheinen in Höhe von jeweils 8000 $. Die Hilfen liefen Ende März und Ende April aus.
Nach Ansicht von Volkswirten jetzt entscheidend, dass sich Arbeitslosigkeit und Zwangsvollstreckungen stabilisieren.
"Die Party ist vorbei", sagte Teunis Brosens, Volkswirt bei ING.
"Der Steuergutschein war super, solange es ihn gab.
Die ersten Zahlen nach dem Ende der Hilfe geben ein wirklich düsteres Bild ab."
Brosens prophezeit für den Bausektor einen "ruhigen" Sommer.

"Der Bericht legt nahe, dass das Auslaufen des Steuergutscheins zu einem Rückgang der Bautätigkeit und der Verkäufe führt", sagte Aneta Markowska, Volkswirtin bei Société Générale.
Besonders groß sei der Fall der Baubeginne im Süden des Landes ausgefallen. "Wir gehen davon aus, dass der Bestand an unverkauften Häusern abnimmt, und die Unternehmen wieder neue Bauprojekte starten. Bis jetzt bestätigt sich die Prognose nicht."
Die US-Volkswirtschaft erholt sich von der schwersten Rezession seit Jahrzehnten.
Im ersten Quartal legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 3,0 Prozent zu. Allerdings verläuft der Aufschwung nur moderat.
Die Arbeitslosenquote verharrt mit 9,7 Prozent fast auf dem höchsten Stand seit 26 Jahren.

Der Immobilienmarkt zieht kaum an.
Die Stimmung unter den Bauunternehmen ist verhalten.
Der "National Association of Home Builders / Wells Fargo Housing Market"-Index fiel im Juni von 22 auf 17 Zähler.
Werte unter 50 signalisieren, dass die Mehrheit der befragten Firmen den Markt pessimistisch einschätzt.

Zuversichtlicher stimmen die Zahlen zur Industrieproduktion.
Im Mai legte sie mit 1,2 Prozent so stark wie seit August nicht mehr zu, teilte die US-Notenbank Fed mit.
Das ist mehr als erwartet. Volkswirte hatten im Durchschnitt mit einem Plus um 0,9 Prozent gerechnet.
Gerade der Automobilsektor verzeichnete einen satten Anstieg um 5,5 Prozent. "Der kräftige Anstieg der Industrieproduktion untermauert das konjunkturelle Erholungsszenario in den USA", sagte Viola Stark, Renten- und Devisenstrategin der Helaba.
Der Teuerungsdruck bleibt nach wie vor verhalten.
Die Erzeugerpreise fielen im Mai zum dritten Mal in vier Monaten und gingen um 0,3 Prozent zurück.
Nahrungs- und Energiepreise ausgeklammert, legten sie um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat zu.
Das lässt der US-Notenbank Spielraum, ihre ultralockere Geldpolitik doch länger beizubehalten.
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Beitrag von martinsgarten »

Ständig neue Rekorde.
Wie soll da die Wirtschaft anspringen, wenn es nichts mehr zu beleihen gibt.


Mittwoch, 23. Juni 2010 "US-New Home Sales mit Allzeittief"-gesamter Beitrag
Bei den Neubauverkäufen in den USA ist es im Mai 2010 zu einem regelrechten Kollaps gekommen!
Um unbeschreibliche -32,7% zum Vormonat brachen die Verkäufe weg, auf den tiefsten Stand seit Beginn der Datenerhebung durch das US-Census Bureau im Januar 1963!

Die Neubauverkäufe sanken im Mai 2010 auf 300‘000 Wohneinheiten saisonbereinigt und aufs Jahr hochgerechnet (SAAR)!
Dies war ein Einbruch von -32,7% zum Vormonat von revidierten 446'000 (ursprünglich 504'000) und von -18,3% zum Vorjahresmonat von 367'000 Wohneinheiten.
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Beitrag von martinsgarten »

schwebende Hausverkäufe ??? :lol: :lol:
1 m über Meeresspiegel ?
Zahlen nennt man erst einmal gar nicht mehr.


US: Schwebende HausverkäufeMai -30% (erwartet: -15,2% zuletzt: 6,0%)

Die schwebenden Hausverkäufe für den Monat Mai sind mit -30% veröffentlicht worden. Die Konsensschätzungen hatten mit einem Rückgang um 15,2% gerechnet, nachdem zuletzt 6,0% veröffentlicht wurden.
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Beitrag von martinsgarten »

Mein Tipp - das kommt !
Da schlägt man mehrere Fliegen mit einer Klappe.
Man hilft den banken nicht direkt, indirekt aber doch, weil der Immobesitzer wieder flüssig wird.
Und wenn man die Schulden nur zinsfrei einfriert.
Der Dow würde durch die Decke gehen.


US-Hypothekenfinanzierer - Verlockende Geschwister
15.08.2010, Von Moritz Koch, New York

Es scheint die Lösung für viele Probleme Barack Obamas zu sein.
Der US-Präsident könnte die Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac zwingen, Schulden zu erlassen.
Das würde ihm und der Wirtschaft helfen
.

Das Dementi erfolgte prompt, doch die Spekulationen reißen nicht ab. Gerüchte, die US-Regierung könne die von ihr übernommenen Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac anweisen, ein gewaltiges Entschuldungsprogramm für die Mittelschicht aufzulegen, entbehrten jeder Grundlage, ließ das Finanzministerium in Washington zu Monatsbeginn verlauten.

Doch kaum jemand an der Wall Street glaubt ihm.
Irgendetwas müsse die Regierung tun, sagen die Banker.
Die Konjunktur verliere an Schwung.
Es drohe ein Rückfall in die Rezession.
Für Dienstag hat die Regierung eine Pressekonferenz zum Thema Fannie und Freddie einberufen und so noch mehr Erwartungen an den Märken geschürt.

Tatsächlich könnte die amerikanische Wirtschaft neue Impulse gut gebrauchen.
Mehr als sechs Millionen Amerikaner gelten inzwischen als langzeitarbeitslos. Vor allem der schwache Konsum hält den Arbeitsmarkt zurück. 70 Prozent der US-Wirtschaft sind von der Kauflust der Amerikaner abhängig.

Doch aus Angst davor, selbst den Job zu verlieren, sparen viele Haushalte lieber statt einzukaufen. Viele Ökonomen glauben, dass nur Staatseingriffe das Dilemma lösen können. Doch das Ausgabenprogramm der Regierung läuft aus, und die Zentralbank hat vergangene Woche lediglich beschlossen, ihre Unterstützung zu verlängern. Neue Hilfen wurden nicht auf den Weg gebracht - zumindest bisher.

Es ist kein Geheimnis, dass Präsident Barack Obama gerne neue Konjunkturprogramme auflegen würde. Doch dafür benötigt er die Zustimmung des Kongresses, und dort finden seine Initiativen keine Mehrheit mehr. Nur mit großer Mühe gelang es Obamas Demokraten zuletzt, Haushaltshilfen für klamme Bundesstaaten zu beschließen, um 150.000 Lehrerjobs zu retten.

Fannie Mae und Freddie Mac eröffnen der Regierung ganz andere Möglichkeiten. Sie garantieren für oder besitzen mehr als die Hälfte aller US-Hypotheken. Zugleich unterstehen sie seit ihrer Verstaatlichung im September 2008 den Anweisungen des Finanzministeriums.

Die Regierung könnte die beiden Hypothekenfinanzierer daher verpflichten, eine Teilentschuldung für Hausbesitzer zu beschließen, ohne dass der Kongress ein Mitspracherecht hätte.
An der Wall Street wird spekuliert, dass die Regierung trotz ihres Dementis einen Plan vorbereitet, Hypothekennehmer um 800 Milliarden Dollar zu entlasten.


Bereits 150 Milliarden Dollar verschlungen

Jeder Hausbesitzer, der seiner Bank mehr schuldet als sein Haus wegen des Preisverfalls am Immobilienmarkt noch wert ist, könnte davon profitieren.
Die Schuldenlast würde auf den Marktwert des Hauses reduziert.
Eine neue Belastung für den Etat würde dadurch nicht entstehen, jedenfalls nicht in gleicher Höhe. Schon jetzt muss die Regierung für die Verluste der beiden Hypothekenfinanzierer geradestehen.
Mehr als 150 Milliarden Dollar aus dem Staatshaushalt haben sie bereits verschlungen.

Fannie Mae ist ein Relikt aus den Zeiten der Großen Depression, Freddie Mac wurde Ende der 60er Jahre geschaffen. Beide kaufen Banken Hypotheken ab. Die Geldinstitute können dadurch schneller neue Kredite vergeben, und mehr Amerikaner können sich ein eigenes Haus kaufen.

Aus den erworbenen Hypotheken fabrizieren Fannie und Freddie Wertpapiere, für die sie garantieren und die sie in alle Welt verkaufen. In den Jahren vor der Finanzkrise wurde die Konkurrenz durch Wall-Street-Institute immer stärker. Auch sie erkannten in der Verarbeitung von Hypotheken ein lukratives Geschäft. Fannie und Freddie sahen sich gezwungen, immer riskantere Kredite zu kaufen.
Heute sind 20 Prozent aller Hypotheken in ihren Büchern faul.

Mehr Geld für Konsum

Eine Teilentschuldung würde das Problem der faulen Kredite lösen.
Der Anreiz, die Hypothek nicht mehr zu bedienen, ist für Haushalte nur dann besonders groß, wenn ihr Haus weniger wert ist als der Kredit, der auf ihm lastet. Durch die niedrigeren monatlichen Raten hätten Millionen von Familien zudem mehr Geld für den Konsum zur Verfügung
.

Gleichzeitig wären sie wieder mobiler, da sie ihr Haus ohne Verlust verkaufen und Jobs in anderen Städten oder Bundesstaaten annehmen könnten.
Darüber hinaus würde ein Nachlass den Immobilienmarkt stützen, sagt Harm Bandholz, leitender US-Volkswirt bei Unicredit, weil er Zwangsräumungen verhinderte.
Kritiker wenden ein, dass die finanzielle Unverantwortlichkeit, mit der die Hypothekennehmer in die Schuldenfalle tappten, niemals belohnt werden dürfe.

Doch irgendetwas muss geschehen.
Fannie und Freddie sind das ungelöste Problem des amerikanischen Finanzsystems. Die Reform der Wall Street, die Obama durchgesetzt hat, sparte die beiden Institute aus.
Jetzt bieten sie dem Präsidenten die Chance, die Konjunktur anzuschieben und sich zugleich als Retter der Mittelschicht zu präsentieren.
Welcher Politiker könnte da widerstehen?
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Beitrag von martinsgarten »

hoppla.
Immer daran denken - die häuser sind die Cashmaschine der Amis.
Die werden beliehen bis nichts mehr geht - und hier geht NICHTS mehr.


US-Verkäufe bestehender Häuser brechen ein

Washington (aktiencheck.de AG) - Die saisonbereinigte Zahl der US-Verkäufe bestehender Häuser hat sich im Juli 2010 deutlich verringert.
Dies teilte die National Association of Realtors (NAR, Nationale Vereinigung der Immobilienverkäufer) am Dienstag mit.

Demnach ist die Zahl gegenüber dem Vormonat um 27,2 Prozent auf 3,83 Millionen gesunken, während Volkswirte einen Wert von 4,72 Millionen erwartet hatten. Für den Vormonat war eine Zahl von revidiert 5,26 Millionen (vorläufig: 5,37 Millionen) ausgewiesen worden.
Gegenüber dem Vorjahreswert von 5,14 Millionen wurde im Berichtsmonat ein Minus von 25,5 Prozent ermittelt. (24.08.2010/ac/n/m)
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Beitrag von martinsgarten »

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Beitrag von martinsgarten »

Neue riesige Verluste am Horizont – Crash?
von Jan Kneist 02.11.10 12:34:45

Was sich zur Zeit am US-Hypothekenmarkt abspielt, ist bisher wenig in die Öffentlichkeit gedrungen, obwohl es mit sehr großer Wahrscheinlichkeit gravierende Folgen für den US-Dollar und die gesamte Weltwirtschaft haben wird.

Das Problem der Subprime-Hypotheken ist bekannt und verursachte ab 2008 eine erste Welle an großen Verlusten bei den Banken.
Die nächste Welle rollt jetzt an, denn ein Betrugsskandal in Größenordnungen von hunderten Milliarden Dollars, wenn nicht sogar Billionen, zeichnet sich ab.
Bekanntermaßen wurden die Hypotheken in mit Hypotheken besicherten Papieren, genannt „MBS“, „ABS“ oder „CDO“ gebündelt („Bundles“) und an Investoren in aller Welt als ertragreiche Anlagen verkauft.
Schlechte wurden mit guten gemischt, um sich höchste Bonitätsnoten zu sichern.
Zur Erklärung, diese Papiere beinhalten die den verauslagten Krediten zugrundeliegenden Titel und wer den besitzt, ist logischerweise der Gläubiger, denn er hat den ehemaligen Gläubiger mit dem Erwerb ja abgelöst.
Der Eigentümer der Papiere hat also Anrecht auf die monatliche Zahlung des Schuldners und er kann auch im Falle des Verzuges zwangsvollstrecken.
Als wäre es nicht Skandal genug, daß hier Großbanken Schrott bündelten, in alle Welt vertrieben, anderen Banken (in Deutschland besonders HRE!) riesige Verluste auferlegten, sich selber mit Provisionen die Taschen füllten und dann vom Staat retten ließen, nein, das reicht noch nicht!

Wie jetzt kolportiert wird, habe Bear Stearn, eine der aktivsten Firmen im „Weiterreichen“, vorhandene Hypotheken mehrfach weiterverkauft!
Nachzulesen z.B. hier: http://www.washingtonsblog.com/2010/10/ ... -that.html.
Als gutgläubiger Erwerber hat man also in seinem „Bündel“ mehrere faule Eier, auf die andere Käufer ebenfalls Anspruch erheben.

Man muß sich das auf der Zunge zergehen lassen, verkaufe ein und dieselbe Sache mehrmals, in der Hoffnung, es merkt keiner, und verjuble das Geld.

Betrug allererster Güte.
Wenn ein solches Hypothekenbündel nur einige dieser Duplikate enthielt, fiel das nicht weiter auf, es wird aber virulent, wenn immer mehr Hypotheken notleidend werden – nach Zahlen von Realtytrac im September 347.420 Anträge auf Zwangsversteigerung und mit 102.134 erstmals über 100.000 durchgeführte Zwangsversteigerungen in einem Monat.

Plötzlich versiegt also der Zahlungsstrom und der Hauseigentümer sieht sich der Zwangsversteigerung durch mehrere Banken gegenüber, die alle wähnen, den nötigen Titel zu besitzen.

Die Hypotheken wurden mehrfach verpackt und x-Mal weitergereicht, so daß sich trotz oder gerade wegen MERS (elektronisches Registrierungssystem für Hypotheken) ein riesiges Chaos entfaltet.
MERS ermöglichte eine schnelle Übertragung der Hypotheken ohne den sonst üblichen Papierkrieg.
Alles vom Notar zu beurkunden und ordentlich zu übertragen, war ja so lästig...

Jetzt gerade wird die nächste Stufe der Katastrophenrakete gezündet.
Die bedauernswerten Banken, die solche Schrottpapiere gekauft haben und keine Zahlungen erhalten, versuchen, die Zwangsvollstreckung zu betreiben, scheitern damit aber immer öfter, weil sie eben die Titel nicht vorlegen können.
Angeblich wurde reichlich von „eidesstattlichen Versicherungen“ Gebrauch gemacht, um so die Rechtmäßigkeit zu belegen.
Die Gerichte akzeptieren das aber nicht mehr so leicht, so daß oftmals nicht vollstreckt werden kann.

Wie sähe aus Sicht der Käuferbanken und Verkäuferbanken die optimale Lösung aus?
Die FED kauft alles! QE-
2
.

Damit ist man den Junk los und bürdet die Kosten der Öffentlichkeit auf, die dafür mit Geldentwertung zahlt.

Um dieses Chaos zusammenzufassen:
Einige große US-Banken und Hypothekenfirmen vergaben massenhaft Hypotheken an Leute, die sie nicht verdienten, weil der Schrott ohnehin weitergereicht werden sollte.
Ein Gutteil wird bei den dummen europäischen Vasallen abgeladen.
Schrott wurde unter Qualität gemischt und so lange verschleiert.
Aber die Krönung – der wertlose Schrott wurde noch mehrfach verkauft, so daß sich jetzt viele Inhaber dieser Papiere (auch Versicherungen, Pensionsfonds, andere Banken) um die Verwertung der Objekte streiten und sie in immer mehr Fällen wegen nicht vorhandener Dokumente gar nicht mehr verwerten dürfen.
Die Masse dieser Schrottpapiere muß so gewaltig sein, daß sie jede Vorstellungskraft sprengen.
Wenn der Öffentlichkeit klar wird, daß von Hypothekenbanken und anderen Großbanken begebene Papiere auf diese Weise „verseucht“ sind, wer soll dann noch Vertrauen in diese Papiere haben?
Ein drastischer Abverkauf wäre die Folge, der den Dollar gen Null befördern würde.
Den ursprünglichen „Bündlern“ und Weiterverkäufern wäre es egal, sie haben ihre Tantiemen kassiert und rings um sich verbrannte Erde hinterlassen.

Es ist unwahrscheinlich, daß ein solcher Crash des ABS-Marktes die US-Staatsanlei(c)hen unbeeindruckt ließe.
Viel wahrscheinlicher ist eine globale Kettenreaktion, die seitens der Nationalstaaten wieder riesige Notprogramme notwendig machte, was aber im Gegenzug den Widerstand der Leute gegen die Sparprogramme deutlich erhöhen wird.
Und zu Recht! In den USA und weltweit staut sich eine Wutwelle auf, die sich bahnbrechen wird.
Ohne grundlegende Reform des Finanzwesens kann es keinen Neustart geben.
Bis dahin bleibt Ihre einzige Chance der Besitz von physischem Gold und Silber.

Erschienen im Rohstoff-Spiegel Nr. 22/2010 vom 30.10.2010
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

an die Banken:
Wie du mir - so ich dir :wink:
Du kannst mich mal, könnte man auch sagen !


Die neue Zahlungs-Unmoral der US-Hausbesitzer
Viele Hausbesitzer in den USA hören einfach auf, ihre Kredite zu bedienen. Irgendwann ziehen sie aus – vom Gesetz fast unbehelligt.

Valerie und Chris Schreur blicken so strahlend in die Fernsehkamera, als sei ihnen ein Kind geboren worden.
„Eines Tages kam er von der Arbeit und sagte: ,Ich glaube, wir müssen aufhören, die Raten für unser Haus zu zahlen‘“, erzählt Valerie, die sich hübsch gemacht hat für ihren Auftritt vor der Nation.
Stolz sieht sie Chris an, dann den Interviewer:
„Und ich fragte: ,Hast du vollkommen den Verstand verloren?‘“

2010 verloren mehr als eine Million Hausbesitzer ihr Dach über dem Kopf an die Banken, eine nie zuvor erreichte Rekordzahl, zehnmal so hoch wie der Durchschnittswert in normalen Jahren.
Vier Millionen Wohnungseigentümer waren 2010 im Prozess der „Foreclosures“ (Zwangsräumungen) oder mindestens 90 Tage überfällig mit ihren Kreditzahlungen.
Neuerdings ist das Phänomen des "Walking away" entstanden: Hausbesitzer zahlen die Raten nicht und ziehen irgendwann einfach aus – meist ohne Probleme mit der Justiz zu bekommen.
Doch es gibt auch andere Fälle.
Arbeitslosigkeit ist in den USA mittlerweile der Hauptgrund dafür, dass jemand sein Haus verliert. Bei einer Arbeitslosenquote von neun Prozent können sich viele kein neues Haus leisten. Im Extremfall landen sie in einer Zeltstadt oder müssen im Auto leben.

Immobilien in den USA
Doch damals, vor 18 Monaten, begann die Selbstbefreiung der Schreurs. Für ihr Haus in Folsom (Kalifornien), das in zwei Jahren 58 Prozent seines Werts verloren hatte, zahlten die Schreurs von nun an keinen Cent mehr. Nicht weil sie sich das nicht mehr leisten konnten, sondern weil sie keinen Sinn mehr darin sahen.
Das Paar tilgte seine Kreditkartenschulden, ging gut essen, genoss das verfügbare Geld.
Dann, eines Tages, packten sie ihre Koffer, steckten die Hausschlüssel in einen an die Bank adressierten Umschlag, stiegen in ihr Auto und fuhren davon. „Wir hatten keine Schuldgefühle“, erklärt Chris, „es war nicht unethisch, es war eine Geschäftsentscheidung.“
Man könnte sagen, sie haben gehandelt wie ein Unternehmer !

1,5 Millionen Zwangsräumungen

Das Modell der Schreurs hat Zukunft in der seit drei Jahren wütenden Immobilienkrise der USA. „Strategic default“, also strategischer Zahlungsverzug, nennen das die Insider, oder auch „voluntary foreclosure“, freiwillige Zwangsräumung.

Zwei Drittel haben Eigentum

Mehr als zwei Drittel der Amerikaner sind Haus- oder Wohnungsbesitzer: Wer nicht (mehr) in seinem Eigentum lebt, wird aus dem amerikanischen Traum gerissen.

Vier Millionen Zwangsräumungen

Mehr als eine Million Eigner verloren 2010 ihr Dach über dem Kopf an die Banken, eine nie zuvor erreichte Rekordzahl, zehnmal so hoch wie der Durchschnittswert in normalen Jahren. Vier Millionen Wohnungseigentümer waren 2010 im Prozess der „Foreclosures“ (Zwangsräumungen) oder mindestens 90 Tage überfällig mit ihren Kreditzahlungen.

Gründe

Arbeitslosigkeit ist heute die wichtigste Ursache, bis vor Kurzem waren es „subprime loans“: Kredite an mittellose Verbraucher ohne Aussicht, je ihre Schulden zu bezahlen.

Reaktion der Regierung

2008 reagierte der Kongress, doch die Bedingungen für das Programm „Hope for Homeowners“ waren so streng, dass in den ersten drei Monaten nur 300 Bewerbungen vorlagen. Mit dem „Home Affordable Modification Program“ (HAMP), mit Banken ausgehandelte reduzierte Kreditzahlungen, stellte die US-Regierung im Jahr darauf 75 Milliarden Dollar Subventionen bereit; sie erreichte immerhin etwa eine Million Bedürftige.

Die Krise bleibt

Doch diese Hilfe kommt für zu wenige meist zu spät; auch die erstmals wieder steigende Sparrate der Haushalte, über Jahre im Minus, signalisiert keine rechte Hoffnung, solange die Immobilienpreise fallen und die Arbeitslosigkeit über neun Prozent verharrt. „Walking away“ ist kein guter Weg, aber ein Fluchtweg.

Es ist das Vokabular einer neuen Industrie, die Schuldnern das Gefühl von Scham und Versagen nehmen und einen Ausweg aus der Falle zeigen will. Etwa 1,5 Millionen Häuser sind im Jahr 2010 in den USA zwangsgeräumt worden, nachdem die Besitzer ihre Kredite nicht mehr bedienen konnten. Oder nicht mehr bedienen wollten.
Auf 18 Prozent schätzen Branchenkenner die ständig steigende Zahl derer, die eines Tages einfach gehen – „walking away“.
Bei einem Wertverlust des Hauses von zehn bis 15 Prozent stellen immer mehr Amerikaner ihre Ratenzahlungen ein. Die Trägheit von Bürokratie und Banken schützt sie
.

In Florida liegt die durchschnittliche Spanne zwischen Zahlungsabbruch und Zwangsräumung bei 518 Tagen, in New York sogar bei 561.
Wer die Nerven hat, wohnt folgenlos kostenlos.
Und das Beste: In vielen US-Staaten kann kein Gläubiger, ob Bank oder Kaufmann, eine Pfändung von Lohn oder Auto erwirken
.
Am Ende verlieren die „walk-aways“ ihr Haus und für einige Jahre ihre Kreditwürdigkeit. Doch wenn sie klug sind und liquide, nutzen sie den Preissturz der Immobilien und das Pech zahlungsunfähiger Besitzer und kaufen sich größere Häuser zu Schnäppchenpreisen.

Ratgeber zum Weglaufen

Die Bankenindustrie gibt sich schockiert vom Sittenverfall ihrer Schuldner, zumal der Elite.
Sittenverfall aus dem Mund der Banker - das hat was !
In den vergangenen drei Jahren schnellte die Zahl der säumigen „Super-Prime“-Schuldner um 420 Prozent in die Höhe. Sie zählen nicht zu den 50 Prozent aller Verbraucherinsolvenzen, die wegen Krankheit und unbezahlbarer Arztrechnungen in Not geraten. Reiche folgen dem Rat von Spezialisten wie youwalkaway.com, die für sich werben wie Scheidungsanwälte: „Leiden Sie unter Stress wegen Ihrer Hypothekenzahlungen? Fällt es Ihnen schwer zu entscheiden, ob es finanziell Sinn ergibt wegzugehen?“ Und weiter:
„Müssen Sie wegen Job oder Familie umziehen und können nicht verkaufen?
Was, wenn Sie, ohne zu zahlen, acht Monate und länger in Ihrem Haus leben könnten und dann gehen, ohne einen Penny schuldig zu sein? Befreien Sie sich von einer Investition, die (nur noch) Geld kostet, und benutzen Sie unsere erprobte Methode des Walk-away.“

Wer mietet, ist dumm oder arm

Es heißt, die geplatzte Immobilienblase habe in den USA schon Werte in der unfassbaren Gesamtsumme von etwa zwei Billionen Dollar vernichtet.
In jedem Jahr seit 2008 haben etwa eineinhalb Millionen Familien ihr Zuhause verloren. Eine Wanderbewegung setzte ein, wie die USA sie seit den depressiven 30er-Jahren nicht erlebt haben.
Bis zu zwei Millionen Kinder sollten nach einer Studie der Familienorganisation First Focus bis Ende 2010 ihr Heim wegen geplatzter Hypothekenkredite verlieren. Amerikas Schulen melden besorgt, dass 40 Prozent der Kinder, die wechseln oder abgehen, von einer Zwangsräumung dazu gezwungen werden. Kinder jonglieren nicht cool mit „intelligentem strategischem Zahlungsverzug", sie leiden unter dem Verlust von Freunden, Vertrautheit, dem eigenen Zimmer.
Oft bleibt Familien, die ihr Heim verlieren, nichts übrig, als sich aufzuteilen und Verwandten zur Last zu fallen.

Nun rächt sich der über Jahrzehnte von Politik, Medien und Finanzindustrie gepflegte Fetisch des Eigenheims. Wer mietete, war dumm oder arm, lautete ein Credo des amerikanischen Traums. Wer sich wegen eines kleinen Gehalts mit einem kleinen Haus beschied, war ein unamerikanischer Trottel.

Die Raffgier der Wall Street gilt als kriminell

Also leben Susan Reboyras und Alex Pemberton in St. Petersburg (Florida) zufrieden und mit sich im Reinen mit ihrer drohenden Zwangsräumung. Seit sie der Bank mitgeteilt haben, dass sie nicht mehr zahlen, können sie sich wieder Ausflüge mit ihrem spritfressenden Propellerboot und Besuche im „Hard Rock Casino“ leisten. „Statt uns von dem Haus in den Abgrund ziehen zu lassen“, verriet Pemberton der „New York Times“, „haben wir es zu unserem Rettungsfloß gemacht.“

Er hatte versucht, mit der Bank bessere Konditionen auszuhandeln.
Doch die wollte nicht hören
.
Nun fordern Alex und Susan, die mit umgerechnet 200.000 Euro in der Kreide stehen für ein Haus, das heute weniger als die Hälfte wert ist, die Bank heraus – soll man sie doch vertreiben, wenn man es schafft. Pembertons Mutter, die um die Ecke lebt und nach einer Krebserkrankung ihre Zahlungen vor zwei Jahren einstellte, nennt ihre Gläubiger „sämtlich Verbrecher“.

Die Raffgier der Wall Street, die Millionen Menschen Hauskredite ohne Sicherheiten aufdrängte, gilt den Verweigerern als kriminell, nicht ihr Walkaway aus Notwehr. Ihre Hypothekenkredite wurden an zig Besitzer in aller Welt verkauft, neu geschnürt und zerstückelt. Und haben sie, die Steuerzahler, die arroganten Hunde in den Pleitebanken nicht freigekauft? Warum sollen sich nun Schuldner, die sich aus eigener Kraft befreien, schuldig fühlen?

Gesetze haben Nachsicht mit Schuldnern

Fünf Jahre dauert es in der Regel, um bei guter finanzieller Führung eine beschädigte Kreditwürdigkeit zu reparieren. Bei staatlichen Kreditanstalten sind es nur drei Jahre, bis die Bonität nach einer Zahlungsunfähigkeit wieder auf respektable Höhen steigt. Wer die gesparten Raten gut investiert und andere Schulden begleicht, holt seine Kreditwürdigkeit noch rascher wieder aus dem Keller. Die US-Insolvenzgesetze sind erstaunlich nachsichtig und hilfsbereit gegenüber Schuldnern. Im Jahr 2007 erklärte jeder 300. Amerikaner seine private Insolvenz, mehr als irgendwo auf der Welt. Die Langmut hat Methode: Geringe Risiken beim Scheitern einer Geschäftsidee sollen Existenzgründer ermutigen. Selbst die unter US-Ökonomen als „hyperbolic discounters“ bekannten notorischen Zockertypen, aus Konsumsucht meilenweit über ihre Verhältnisse lebend, werden vom System geschützt. Wo bliebe Amerika, dessen Wirtschaft zu 70 Prozent vom Konsum seiner Verbraucher abhängig ist, wenn nur noch die Geld ausgäben, die es haben?

Sonderbar bleibt, wie wenig die neue Zahlungs-Amoral in der amerikanischen Bevölkerung goutiert wird.
Leserbriefschreiber schimpfen auf „low lives“ und „free riders“, Schmarotzer und Parasiten.
„Ein Hypothekendarlehen abzuzahlen ist keine Option, es ist eine Pflicht“, erregte sich ein Kritiker.
Ausreden mit weit schwereren Sünden der Banken seien inakzeptabel: „Selbst ein hübsch geschminktes Schwein bleibt widerwärtig und ein Schwein.“ Gestritten wird über so hehre Begriffe wie Verantwortung, Selbstbescheidung, Demut, Anstand, gleichsam über Kredit-Würde an sich.

Die US-Bankenvereinigung hütet sich aus gutem Grund, solche Ideale zu bemühen. Sie ermahnt die Walk-aways, sie möchten bedenken, was ihr Handeln für en Grundstückswert ihrer Nachbarn bedeute.
Und für die Kreditvergabe in ganzen Wohnvierteln.
Brave, zahlungswillige Bürger, die ihren amerikanischen Traum verwirklichen wollten, müssten so büßen für die Selbstsüchtigkeit einiger weniger.
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oegeat
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Beitrag von oegeat »

Die Raffgier der Wall Street, die Millionen Menschen Hauskredite ohne Sicherheiten aufdrängte, gilt den Verweigerern als kriminell, nicht ihr Walkaway aus Notwehr. Ihre Hypothekenkredite wurden an zig Besitzer in aller Welt verkauft, neu geschnürt und zerstückelt. Und haben sie, die Steuerzahler, die arroganten Hunde in den Pleitebanken nicht freigekauft? Warum sollen sich nun Schuldner, die sich aus eigener Kraft befreien, schuldig fühlen?


Die US-Bankenvereinigung hütet sich aus gutem Grund, solche Ideale zu bemühen. Sie ermahnt die Walk-aways, sie möchten bedenken, was ihr Handeln für en Grundstückswert ihrer Nachbarn bedeute.
Und für die Kreditvergabe in ganzen Wohnvierteln.
Brave, zahlungswillige Bürger, die ihren amerikanischen Traum verwirklichen wollten, müssten so büßen für die Selbstsüchtigkeit einiger weniger.


köstlich ! mit Moral zu kommen wo obiges das Übel war ....
Der Gewinn liegt im Einkauf. Alles wird besser, man muss nur warten können !

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Beitrag von martinsgarten »

Häusermarkt - Amerikas Banken sollen Kredite erlassen

Die amerikanische Regierung will die Banken für Unregelmäßigkeiten bei Zwangsvollstreckungen zur Verantwortung ziehen.
Im Gegenzug sollen sie ihren Kunden finanziell entgegenkommen.
Es könnte um 20 Milliarden Dollar gehen.
Von Patrick Welter
20 Mrd ? - Lächerlich - wenn schon, dann 200 Mrd.
Alles andere ist sinnlos !
Aber auch das löst nicht das Problem !
Das Problem ist Systemrelevant


25. Februar 2011 Die amerikanische Regierung macht Druck auf die Banken, die Hypothekendarlehen von überschuldeten Hausbesitzern im großen Stil zu reduzieren.
Die Banken sollen damit dafür sühnen, dass es bei Zwangsvollstreckungen offenbar in großem Umfang zu Unregelmäßigkeiten gekommen ist.
Nach einem Bericht des "Wall Street Journal" versucht die Regierung, eine landesweite Einigung diesbezüglicher Untersuchungen zu erreichen, die weitgehend von den Bundesstaaten angestrengt wurden.
Manche an den Gesprächen beteiligten Generalstaatsanwälte und föderale Agenturen dringen demnach darauf, dass die Banken 20 Milliarden Dollar oder mehr für die Schuldenreduzierung überschuldeter Hausbesitzer oder als Strafe zahlen sollen.
Ob der Regierung die Einigung gelingt, ist angesichts der großen Zahl beteiligter Parteien offen. Rund 14 Banken und Immobilienfinanzierer, darunter Fannie Mae und Freddie Mac, sollen in das Geschäft einbezogen werden.

Die Großbanken, die auf die große Zahl notleidender Hypothekenkredite nicht vorbereitet waren, haben in den vergangenen Jahren offenbar eine ordentliche Prüfung im Einzelfall vielfach nicht mehr gewährleisten können. Oft lagerten sie die Abwicklung der Fälle an Drittunternehmen aus, in denen teils unzulänglich ausgebildetes Personal Zwangsvollstreckungen wie am Fließband veranlasste.
Nach einer Untersuchung der Aufsichtsbehörde Office of the Comptroller of the Currency (OCC) wurden dabei gesetzliche Vorschriften von Bundesstaaten und Gemeinden missachtet.
Letztlich aber wurde nur eine "kleine Zahl" von Hausbesitzern gemäß der OCC-Untersuchung auf unangemessene Weise zwangsvollstreckt, hatte der OCC-Chef John Walsh vergangene Woche vor einem Untersuchungsausschuss erklärt.
Einzelne Großbanken hatten im Herbst, als die Vorwürfe laut wurden, die Zwangsvollstreckungen zeitweise eingestellt.

Neu ist an dem Vorstoß der Bundesregierung, dass die Banken in größerem Umfang Teile der notleidenden Kredite erlassen sollen.
Bisherige Bemühungen um Umschuldungen richteten sich weitgehend darauf, die Kreditverträge zu verlängern oder die Zinszahlungen zu reduzieren.
Die Banken scheuen davor zurück, die Schulden zu reduzieren, um nicht weitere Hausbesitzer zur Einstellung der Zinszahlungen anzuhalten
.

Eine Lösung der notleidenden Hauskredite gilt vielen Ökonomen als Voraussetzung dafür, dass der amerikanische Hausmarkt gesunden kann. Die Zahl der Eigenheime, deren Besitzer überschuldet sind und die vor Notverkäufen oder Zwangsvollstreckungen stehen, wird derzeit auf 4 bis 7 Millionen geschätzt.
Das entspricht 3 bis 5 Prozent aller Wohnbauten
.
Gemäß einer Analyse der Ökonomen der Deutschen Bank in New York könnte es bis 2013 dauern, bis ein normales Maß an Leerständen erreicht ist. Michael Gapen von Barclays Capital sagte, es werde noch fünf Jahre dauern, bis das Überangebot von Eigenheimen vom Markt aufgesogen sei und eine Normalisierung einträte.
Solche Berechnungen sind naturgemäß ungenau und hängen von vielen Annahmen wie der künftigen wirtschaftlichen Entwicklung ab. Entscheidend ist auch, mit welchem Tempo Banken Eigenheime, die sie von notleidenden Hypotheken übernommen haben, an den Markt bringen.

Zum Thema

Schwacher Häusermarkt bedroht amerikanische Banken
Der Häusermarkt zeigte zuletzt Zeichen einer Stabilisierung.
Der Fall der Hauspreise, der sich nach dem Ende steuerlicher Förderungen im vergangenen Jahr wieder beschleunigt hatte, scheint sich nach den jüngsten Daten zu verlangsamen.
Und die Nachfrage nach Häusern steigt. In fünf der vergangenen sechs Monate berichtete der Nationale Verband der Immobilienmakler (NAR) von steigenden Verkäufen bestehender Häuser.
Walter Molony vom NAR sagte, vor allem Investoren würden zunehmend Häuser aus Zwangsvollstreckungen oder Notverkäufen aufkaufen.
Einen größeren Wachstumsbeitrag des Häusermarktes erwarten Volkswirte für die kommenden Jahre vor allem wegen des großen Angebotsüberhangs aber nicht.
Neue Hausbauten zeigen bislang keine Aufwärtstendenz.
In den Jahren vor der Immobilienpreisblase trugen Investitionen in Wohnbauten nachfrageseitig rund 5,3 Prozent zum realen Bruttoinlandsprodukt bei. 2010 war es nur noch weniger als die Hälfte.

Text: F.A.Z.
Bildmaterial: REUTERS
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
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