Eurobonds

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Moderator: oegeat

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oegeat
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Eurobonds

Beitrag von oegeat »

Bisher gewählter Lösungsweg mit milliardenschweren Rettungspaketen stoße allmählich an seine GrenzenBerlin - Die deutsche Regierung schließt einem Zeitungsbericht zufolge im Kampf gegen die Schuldenkrise die Ausgabe gemeinsamer europäischer Anleihen nicht mehr gänzlich aus. In den Reihen der Koalition mache sich die Erkenntnis breit, dass sich die Euro-Zone ohne Schritte wie diesen möglicherweise nicht mehr retten lasse, berichtete die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf Regierungsmitglieder. Der bisher gewählte Lösungsweg mit milliardenschweren Rettungspaketen für klamme Staaten komme allmählich an seine Grenzen.

quelle


Meinung dazu ......... :shock:
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Kato
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Re: Eurobonds

Beitrag von Kato »

habe ich auch gelesen, ist das gut oder schlecht für die märkte ? für deutsche renten die 10j. wohl ein crash oder ?


könnte die aktienmärkte anfeuern, ich weiss nicht

kato
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martinsgarten
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Re: Eurobonds

Beitrag von martinsgarten »

Kato hat geschrieben:habe ich auch gelesen, ist das gut oder schlecht für die märkte ? für deutsche renten die 10j. wohl ein crash oder ?


könnte die aktienmärkte anfeuern, ich weiss nicht

kato
Eins ist für mich sicher - der Goldpreis fliegt durch die Decke und das Finanzsystem hat sich einen weiteren Sargnagel eingeschlagen.
Man löst KEIN Problem, schindet nur Zeit und D läßt sich mit in die Tiefe ziehen.
.
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Alles klar Herr Schäuble - die D sind genau so dafür, wie es der DDR Bürger vor 40 Jahren für die Mauer war.

Das sind einfach NUR NOCH Verräter am dt. Volk.
So meine Meinung, kann jeder anders sehen.
Das gelabere von Soros ist nur noch widerlich.
Das der DWS dafür ist - na ja - der Arsch der DB brennt ja schon :wink:
Wenn F eskaliert, dann was das mit dem Euro.
Dann braucht man die Eurobonds nicht mehr.
Bei den Zinsen steht F noch auf einer Stufe mit D.
Lächerlich - ständige Defizite, kein Wachstum, schlimmer als Italien


...Schäuble sprach von einer zunehmenden Bereitschaft in der Bevölkerung, nach der Währungsunion auch eine politische Union anzusteuern.
Ziel sei nun zunächst eine Verbesserung des Krisenmanagements und der wirtschaftspolitischen Steuerung der Eurozone.
Der Finanzminister äußerte sich zuversichtlich, dass der Euro an der Schuldenkrise nicht scheitern werde.
Er unterstrich zugleich allerdings, dass es für die in Not geratenen Währungspartner "keine Rettung um jeden Preis" gebe.
"Es bleibt dabei: Es gibt keine Vergemeinschaftung von Schulden und keinen unbegrenzten Beistand", sagte Schäuble.

Zuvor hatte sich sein italienischer Amtskollege Giulio Tremonti erneut für Eurobonds ausgesprochen und darauf verwiesen, dass auch Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker sich dafür starkgemacht habe.
Na klar - man stelle sich einmal Lux. ohne Euro vor.
Die Jungs verdienen sich dumm und dämlich am Euro.
Nichts produzieren - aber Geld jonglieren


Finanzinvestor George Soros betonte im "Spiegel", damit der Euro funktioniere, müssten seine Mitgliedsländer in der Lage sein, einen Großteil ihrer Schulden zu gleichen Bedingungen zu refinanzieren.
Eurobonds wären dann "für den deutschen Wähler akzeptabel, wenn sie auf klaren Finanzregeln beruhen, die von Deutschland gesetzt werden :lol: :lol: :lol: müssen".
Gleichzeitig müssten vielleicht auch Pleitekandidaten die Gemeinschaft verlassen:
"Die EU und der Euro würden es überleben."
Deutschlands größte Fondsgesellschaft DWS plädierte ebenfalls für die Einführung von Eurobonds:
"Wenn Frankreich weiter eskaliert, werden Eurobonds die letzte Chance sein", sagte Asoka Wöhrmann, oberster Fondsmanager der Deutsche-Bank-Tochter, der "Welt am Sonntag".
Der Markt werde weiter testen, wie ernst es den Regierungen mit ihrer Schuldenpolitik sei. Eurobonds könnten in dieser Lage für eine Beruhigung sorgen.
Mit der Einführung entstünde ein hochliquider Markt, an dem kein globaler Investor vorbeikomme.
Die Europäische Währungsunion würde einen Zahlungsausfall Italiens nach Ansicht von EU-Energiekommissar Günther Oettinger wohl nicht verkraften.
"Eine italienische Staatspleite würde die Eurozone "wahrscheinlich" sprengen, weil Italien dann als Geberland des Europäischen Rettungsfonds EFSF ausfallen würde, sagte Oettinger dem "Handelsblatt".
Oettinger ?
Da kann auch mein Ar.... eine Meinung haben.
Der will wohl Ahnung haben ?


Der Kommissar sprach sich dennoch strikt dagegen aus, das Volumen des EFSF über die geplanten 440 Mrd. Euro hinaus weiter zu erhöhen:
"Der Fonds reicht für Portugal, Griechenland und Irland problemlos aus und hat darüber hinaus noch reichlich Kapazitäten", sagte Oettinger.
Ist doch ganz einfach durch den Herrn durchgerechnet

Quelle
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Mein Name ist Bond. Euro-Bond - Godmode Trader

Liebe Leser

Die vergangene Woche hatte es in sich.
Einmal Hölle und zurück in den Aktienmärkten! Krisengesänge auf allen Kanälen. Der Euro, Bastard (im übertragenen Sinne des Wortes) unter den Währungen, kann sich zwar gegenüber seinem totkranken Bruder US-Dollar behaupten,aber sonst scheint er nicht ernsthaft gewillt, sehr alt zu werden. Seine unverheirateten Eltern können und wollen nicht ehelichen, und sie sollten es auch nicht. Sie sollten ihre Beziehung wieder etwas lockern und friedlich, freundschaftlich und prosperierend nebeneinander her leben - wie sie es viele Jahrzehnte erfolgreich getan haben.

Das gemeinste an der aktuellen Situation, jedenfalls gegenüber der Bevölkerung, ist dass ihr geschickt vorgemacht wird, es gäbe keine Alternativen. Erst heute musste ich lesen, die deutsche Wirtschaftsleistung würde mindestens 20, wenn nicht 30 %(!) einbrechen, würde die DM wieder eingeführt.
Was für ein Humbug! Lügner aller Länder, vereinigt euch.

Immer die gleichen abgedroschenen Argumentationsketten.
Der Export leidet wenn die Währung aufwertet!
Ja klar. Die DM war immer sehr stark, und Deutschland trotzdem Exportweltmeister!
Ohne Euro geht die Welt unter!
Wie haben wir nur die ganzen Jahre ohne Gemeinschaftswährung gelebt? Ich sage Ihnen wie: Besser als jetzt!

Die vergangenen Tage kam es zu einem medialen Trommelfeuer für das finale Geschütz, dass die neurotischen Europavereiner aufzubieten haben: Euro-Bonds. Gemeinsam begeben von allen Euro-Staaten, mit gemeinsamer Haftung also.

Der italienische Finanzminister Tremonto, einer der glühendsten Verfechter der Euro-Bonds, sagte am Wochenende nach der Verabschiedung eines harten Sparpakets sinngemäß: Dieses Vorgehen (das Sparket) wäre nicht nötig gewesen, wenn man seinen Vorschlag der Euro-Bonds bereits früher umgesetzt hätte.

Alles klar? Kann es ein noch besseres Argument GEGEN Euro-Bonds geben? Mit Euro-Bonds kein Sparen nötig!

Wenn alle gemeinsam haften, dann hat JEDER einen Anreiz, so viel Schulden wie möglich zu machen.
Es geht ja schließlich auf Kosten aller, und den Nutzen hat jeweils das eigene Volk. Stichwort Moral Hazard-Problematik!
Und weil keiner der Depp sein will der allen alles bezahlt, werden alle mitmachen im fröhlichen Schuldenspiel
!

So, jetzt kommt Wolfang Schäuble ins Spiel.
Der Finanzminister lehnt zum Glück Euro-Bonds weiter ab.
Es gebe keine Vergemeinschaftung von Schulden und "keinen unbegrenzten Beistand“. Mit einer Einschränkung:

"Ich schließe Eurobonds aus, solange die Mitgliedstaaten eine eigene Finanzpolitik betreiben und wir die unterschiedlichen Zinssätze benötigen, damit es Anreize und Sanktionsmöglichkeiten gibt, um finanzpolitische Solidität zu erzwingen", sagte er dem "Spiegel".

Oh Gott - soll mit der Krise jetzt die nächste Stufe der Europäischen Einigung angestoßen werden?
Einheitliche Finanzpolitik - dann ist es nicht mehr weit bis zum Bundesstaat Europa!

Meine Damen und Herren, wir leben in einer Demokratie.
In einem so unglaublich wichtigen Punkt wie der Gemeinschaftswährung hielt man es nicht für nötig, das deutsche Volk zu fragen - es ist ja nur das größte und finanzkräftigste Europas! Jetzt wird so langsam aber sicher die nächste Stufe eingeläutet, eine Haftungsunion und später dann noch eine politische Union - es läuft doch letztlich darauf hinaus.

Die Politik spielt mit dem Feuer - für die Bundestagswahlen 2013 bahnt sich bei Fortschreiten dieser Politk eine Watschn an, wie man sie vielleicht noch nie gesehen hat! Der Euro sollte eigentlich zur Einigung Europas beitragen, das Gegenteil ist leider der Fall. Die unbestreitbaren Vorteile, die die Gemeinschaftswährung bietet, wiegen die Nachteile offenbar nicht auf. Wenn ich Bundesbankchef wäre - ich würde bereits mit den Vorbereitungen für die Einführung der DM-neu beginnen. Nur zur Sicherheit...

Ihr
Daniel Kühn
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oegeat
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Beitrag von oegeat »

....Einheitliche Finanzpolitik - dann ist es nicht mehr weit bis zum Bundesstaat Europa!....
ich bin dafür ! die Vorteile sind klar ein vereinheitlichtes Finanzgefüge hat besser die Übersicht über die steuern aber auch über die unnötigen Ausgaben

Beamte weit weg können rational entscheiden für alle ohne irgendwelche Interessessen und Seilschaften Lokaler Politiker die wiedergewählt werden wollen und daher nichts auf die Reihe bringen weil sie den Zwängen ihrer Umgebiung unterworfen sind.
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Einheitliche Finanzpolitik - dann ist es nicht mehr weit bis zum Bundesstaat Europa!....

das läuft bei mir unter UTOPIA :wink:
Wenn es den ginge, könnte man dafür sein - ABER ES WIRD NIE FUNKTIONIEREN.
Den Euro gibt es jetzt ca. 10 Jahre.
Man hätte erwarten können, dass sich die Länder in Richtung "Einheitlicher Finanzpoltik" bewegen.
Ergebnis = NULL.
Wie man keinen Hamster mit einem Igel kreuzen kann, so bekommt man auch die verschiedenen Kulturen und Mentalitäten nicht unter einen Hut.
Die bekommen ja nicht eimal die Unternehmenssteuern gemeinsam hin, von Rente, Krankenversorgung, Spitzensteuersatz und.. und rede ich erst garnicht
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Eurobonds: Entreicherung der Konsumenten in Kernländern

Beitrag von thallo »

Wodurch kommt es zur Entreicherung:

1. Importwaren werden wegen der Weich-Eurowährung teurer
2. Kreditzinsen für Konsumenten der Kern-Euroländer steigen.
3. Produktivitätssteigerung und Innovationsdruck nimmt ab, nachlassende internationale Konkurrenzfähigkeit

hier ein Beispiel:
Verteuerung von Wohneigentum
Mfg thallo
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Beitrag von ist gegangen worden »

Thallo

Ich habe dazu 2 Fragen,zu Punkt 1:


Warum sollten Importwaren teurer werden?Ist es nicht eher so,das durch die Einführung von Eurobonds das Vertrauen in den Euro steigen sollte.weil es erst einmal für Stabilität sorgt und andersrum ungedeckte Schulden eher eine Währung weich machen?

Zu Punkt 3:Den Zusammenhang Eurobonds und Innovation,den hätte ich mal gerne erklärt!
thallo
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Wer profitiert von der EUR-Bond-Schuldengemeinschaft?

Beitrag von thallo »

Als Antwort auf die Fragen im vorigen Beitrag möchte ich kürzliche Ausführungen von Jens Ehrhardt hier wiedergeben. Prof. Sinn hat ähnlich argumentiert und die Kosten für den deutschen Steuerzahler durchgerechnet:

"Deutschland hat in der Nachkriegszeit mit einer starken DM den Lebensstandard ständig erhöhen können. Seit Einführung des Euros ist dies nicht mehr der Fall. Man hat zwar dem Export via zu schwacher Währung geholfen, dem Lebensstandard aber geschadet. Schwächere Währung heißt höhere Importpreise, die heute nahezu mit Rekordtempo (1. Quartal 2011 +11,7%) steigen. Dies hat dazu geführt, daß seit Einführung des Euros keine realen Lohnzuwächse mehr in Deutschland möglich waren. Die Binnenwirtschaft- immer noch wesentlich wichtiger als der Export trotz dessen Anstieg in den vergangenen 10 (Euro-)Jahren - wird durch eine schwächere Währung geschädigt.

Es ist also volkswirtschaftlich falsch, wenn immer behauptet wird, Deutschland müßte jetzt dreistellige (und auf die Dauer voraussichtlich vierstellige) Milliarden-Euro-Summen für die schwächeren Euro-Mitglieder aufbringen, weil Deutschland ja erheblich vom Euro profitiert habe. Es ist volkswirtschaftlich gesehen kaum klug, eine Wirtschaft immer mehr einseitig auf Export umzustellen, da man dann zunehmend stärker vom Ausland bzw. den hohen Schwankungen der Weltkonjunktur abhängig ist. Der deutsche Export schwankt mit der Weltkonjunktur, weniger mit dem Wechselkurs (Abwertung bringt also letztlich hier keine Vorteile für die deutschen Firmen). Die Schweiz und Schweden zeigen, daß eine stärkere Währung den Lebensstandard erhöht.

Durch die Einführung des Euros und die Verdoppelung der Exportkapazitäten ist Deutschland extrem abhängig von der Weltkonjunktur geworden und verfügt nicht wie die anderen wirtschaftlich mit Deutschland vergleichbaren Länder (USA, China, Japan) über eine Binnenwirtschaft, die weit größer ist als die Exportwirtschaft. Eine Binnenwirtschaft kann man bekanntlich steuern, eine Exportwirtschaft nicht. Die als vermeintlicher Segen gepriesene Schwäche des Euros hat wenig zum deutschen Export der vergangenen Jahre beigetragen, weitestgehend der internationale Konjunkturaufschwung der vergangenen zwei Jahre.

[Meine Schlussfolgerung, die durch die aktuelle Entwicklung bestätigt wird: wenn die Weltwirtschaft sich abkühlt, was sich gerade abzeichnet, wird der DAX viel stärker einbrechen als der S&P500]

Eine Abwertung ist vermeintlich eine "einfache und schmerzlose" Methode, sich einen Vorteil zulasten seiner Wettbewerber zu verschaffen. Wie viele kurzfristig angenehm scheinende Lösungen handelt man sich hier aber längerfristig Probleme (Inflation, sinkender Lebensstandard, kein Zwang zu hoher Produktivität) ein, da es volkswirtschaftlich eben das berühmte Gratis-Mittagessen (Free Lunch) nicht gibt. In diese Richtung geht auch die Kritik des neuen Bundesbank-Chefs Weidmann an der "Griechenland-Lösung".

Statt Griechenland wirklich einen Gefallen zu tun, indem man das Land aus der Euro-Zone ausschließt und die Euro-Schulden erläßt (die ohnehin nie zurückgezahlt werden können), verschiebt man die Probleme mit fadenscheinigen Manövern in die Zukunft. Zu behaupten, daß das deutsche Finanzsystem einen Griechenland-Konkurs nicht verkraften könnte, ist schlicht falsch. Deutsche Privatinvestoren halten gerade einmal 4,5 Mrd. € an Griechenland-Papieren. Da diese ohnehin schon zur Hälfte entwertet sind, würde der Verlust nur gut 2 Mrd. € bedeutet haben.

Im Verhältnis dazu ist das, was sich Deutschland durch die neuen Beschlüsse auferlegt (ausgezeichnet dazu wieder Professor Sinn am 24.07.2011 in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung") ein extremes Vielfaches. Kein Wunder, daß Sarkozy das Abkommen als "Quantensprung" bezeichnet - in Richtung Transferunion. Die Initiativen für eine solide Finanzpolitik in den Europa-Ländern werden dadurch über Bord geworfen."

Sicher hat die Einführung der EUR-Bonds eine kurzfristige psychologische Wirkung auf die USD/EUR Devisen- und Aktienmärkte, da so der unmittelbar bevorstehende Bankrott von europäischen Banken verhindert wird. Man sollte jedoch das USD/EUR-Paar nicht als Gradmesser für Vertrauen in den EUR heranziehen.
Mfg thallo
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Beitrag von oegeat »

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Beitrag von k9 »

Klasse Karikatur - aber auch sowas trägt dazu bei, die Thematik zu
verharmlosen und die Bevölkerung der Melkkuh Deutschland einzulullen
und auf das was im Rahmen der Eurobond-Einführung auf sie zukommt
vorzubereiten.

Gruß k-9
Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
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Beitrag von oegeat »

Wir haben schon längst den Eurobond !

Da wir alle für dei EZB haften udn diese nun bereits über 140 Millarden an Bonds gekauft hat von Spanien Italien irland und Griechen ist gewissermassen der Eurobond schon da :evil:
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Beitrag von k9 »

oegeat hat geschrieben:Wir haben schon längst den Eurobond !

...... ist gewissermassen der Eurobond schon da :evil:
Das ist richtig - allerdings zählt für die Massen nur das, was in den
Mainstream-Medien verbreitet wird und damit einen "offiziellen"
Anstrich bekommt ...... und da ist man noch bei den Vorbereitungs-
maßnahmen zur Akzeptanz von Eurobonds.

Gruß k-9
Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
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