Bill Gross: US-Leitzinsen sind nicht niedrig, sondern hoch !

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BOERSEN-RAMBO
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Bill Gross: US-Leitzinsen sind nicht niedrig, sondern hoch !

Beitrag von BOERSEN-RAMBO »

Ja Herrschaftszeiten, wer hätte das gedacht ?
Aber wenn`s der gute Bill von Pimco sagt, muß ja was dran sein !


Im Euro-Raum fängt die EZB gerade erst an, die Leitzinsen zu erhöhen. In den USA steigen die Leitzinsen bereits seit anderthalb Jahren. Aber 2006 dürfte die Phase steigender Fed Funds Rates zu Ende gehen. Das glaubt jedenfalls Bill Gross, Chef und Vordenker von Pimco, dem Rentenfondsmanager der Allianz-Gruppe, zu der auch der DIT gehört.

"Der heutige Leitzins entspricht dem höheren Niveau von 2000"

"Der heutige US-Leitzins von 4,0 Prozent entspricht den 6,0 Prozent aus dem Jahr 2000", schreibt Gross in seinem aktuellen Investment Outlook ("Secrets").

Hintergrund seiner Argumentation: "Derzeit wächst die US-Wirtschaft im Vergleich zu den vergangenen 20 Jahren nur durchschnittlich. Die Zahl neuer Jobs ist sogar unterdurchschnittlich", betont Gross und fügt an: "Dabei haben die US-Notenbank und die US-Regierung die Wirtschaft mit Niedrigzinsen und Steuersenkungen massiv stimuliert."

Gross rät zu US-Kurzläufern

Nach den Leitzins-Erhöhungen von 1,0 auf 4,0 Prozent sei es daher logisch, wenn die US-Wirtschaft sich 2006 abschwäche und die Leitzinsen ab Ende 2006 wieder sinken würden, so der Pimco-Chef. "Ich bin ziemlich perplex über Ökonomen, die das aktuelle Zinsniveau für stimulierend halten", urteilt Gross.

Er rät zur Zeit zu US-Staatsanleihen mit ein bis fünf Jahren Restlaufzeit, weil deren Renditen in den nächsten 12 Monaten um 100 Basispunkte sinken würden.

Bei US-Langläufern drohen keine Kursverluste – aber der Dollar könnte fallen

Zudem erwartet Gross, daß die amerikanischen Langfristzinsen nicht weiter steigen: "Wir fühlen uns wohl mit zehnjährigen US-Treasuries, die 4,5 Prozent Rendite bringen." Seine Begründung: "Asien und die OPEC-Staaten werden ihre Devisen-Reserven weiter in US-Langläufer investieren.

Auch Pensionskassen und Versicherer müssen diese Papiere kaufen." Daher könne man getrost US-Langläufer halten. Der Haken an der Sache: Gross erwartet einen schwächeren Dollar. Das würde für Euro-Anleger Währungsverluste bedeuten.

Auf währungsgesicherte Fonds setzen

Fazit: Sinkende US-Leitzinsen Ende 2006? Warum nicht? Die Analyse von Bill Gross klingt schlüssig. Bleibt das Währungsrisiko. Das können Anleger jedoch mittels währungsgesicherten Fonds ausschalten.
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