GLOBAL MACRO - ist das der Bringer ?
Verfasst: 20.07.2006 09:19
" ... Global-Macro-Manager verdienen Geld, indem sie große Trends an den weltweiten Finanzmärkten frühzeitig erkennen. Ihre Kollegen aus dem Managed-Futures-Gewerbe machen es sich leichter: Sie folgen solchen Trends
Sie sind diejenigen, die den Hütern eines stabilen Weltfinanzsystems mitunter Angst machen; sie sind verantwortlich dafür, dass Hedge-Fonds unter Anlegern als hoch spekulative Instrumente gelten; und sie haben die größten Chancen, es in die Schlagzeilen zu schaffen – sei es durch spektakuläre Coups, sei es durch nicht minder spektakuläre Pleiten. „Global Macro ist die vermutlich meistbeachtete Hedge-Fonds-Strategie, obwohl nur ein kleiner Teil der Hedge-Fonds Macro-Fonds sind“, sagt Dion Friedland, Gründer des internationalen Branchenverbands Hedge Fund Association und Chef des US-Dachfondsspezialisten Magnum Funds. Global-Macro-Manager wetten mit ihren meist milliardenschweren Fonds auf große Bewegungen an den Finanzmärkten – und rufen sie mitunter sogar selbst hervor. Standardbeispiel für die Marktmacht großer Global-Macro-Fonds ist noch immer George Soros’ Wette gegen das britische Pfund im Jahr 1992.
Der Fondsmanager setzte damals 10 Milliarden Dollar auf eine Abwertung des Pfund, indem er die Währung leer verkaufte und in die Mark investierte. Wenn Hedge-Fonds-Manager leer verkaufen (oder auch short gehen), setzen sie auf fallende Kurse. Sie leihen sich das betreffende Wertpapier (hier die Währung) am Finanzmarkt und verkaufen es sofort. Am Ende der Leihfrist kaufen sie das Wertpapier – zum hoffentlich gefallenen Preis – und geben es an den Verleiher zurück. Die Anleger von Soros’ Quantum Fund wurden durch den Währungscoup über Nacht um 1,4 Milliarden Dollar reicher. Das Pfund musste aus dem Europäischen Währungssystem mit seinen festen Bandbreiten für Wechselkurse ausscheren. Geschichten wie diese und die vom Kollaps des Global-Macro-Fonds Long Term Capital Management (LTCM) 1998 prägen bis heute das Bild, das Anleger und Medien von der Fondskategorie haben. Und auch wenn es selten derart spektakulär zugeht: Tatsächlich teilen die Macro-Manager eine Vorliebe mit den Branchengrößen, die den Fonds ihren Ruf eingebracht haben. Sie lieben die großen Bewegungen an den Märkten. Und sie setzen viel Geld auf diese Bewegungen. „Wir wollen nicht marktneutral sein“, sagt Peter Thiel, „wir wollen mit einer klaren Meinung zum Markt hohe absolute Erträge erwirtschaften.“
Klare Richtungswetten
Der Manager des Clarium LP, eines der derzeit erfolgreichsten Macro-Fonds, ist überzeugt, dass nur klare Richtungswetten hohe Erträge versprechen: „Es kommt darauf an, die vielen Ungleichgewichte zu verstehen, die nach dem Platzen der Aktienblase entstanden sind, und sie mit den richtigen Trades systematisch auszunutzen.“ Macro-Manager wie Thiel interessieren sich nicht für einzelne Aktien oder Anleihen, sondern für die volkswirtschaftliche Sicht auf die Märkte. Geldmengen-, Zins- und Währungsentwicklung, Risikoprämien und Langfriststatistiken sind ihre Rohdaten. Geld- und Wirtschaftspolitik liefern ihnen wichtige Anhaltspunkte, um große Trends auszumachen oder Trendbrüche vorauszusehen. Wo solche Trends auftauchen, spielt kaum eine Rolle. „Sie sehen den gesamten Globus als Spielwiese und wissen genau, dass bestimmte Ereignisse in einzelnen Ländern oder Regionen einen Dominoeffekt an den globalen Märkten auslösen können“, erklärt Friedland. Ihre Positionen sind stets schlicht. „Die Portfolios der Fonds sind im Gegensatz zu denen der meisten anderen Hedge-Fonds sehr einfach konstruiert“, erklärt Martin Eling von der Universität Sankt Gallen: „Zur Umsetzung der Strategie reicht es, Futures und Optionen auf breite Marktindizes zu kaufen oder leer zu verkaufen.“ Doch nicht immer geht die Strategie auf. Soros etwa verlor rund 2 Milliarden Dollar im Zuge der Russland-Krise. Weitere 3 Milliarden büßte er ein, als er kurz vor Platzen der Aktienblase im Jahr 2000 die Pferde wechselte und massiv in zuvor von ihm leer verkaufte Technologietitel einstieg.
Die herben Verluste zeigen, wie bedeutend die Meinung des Managers für den Erfolg eines Fonds ist. Wenig erstaunlich ist da, dass die Performance-Unterschiede einzelner Manager in kaum einer anderen Kategorie ähnlich groß sind: Während der beste in der Datenbank von Standard & Poor’s geführte Offshore-Fonds der Kategorie, der > Man AHL Currency, über zehn Jahre auf 501,9 Prozent plus kommt, schaffte das Schlusslicht Voyager Pathfinder gerade einmal 8,8 Prozent. Über drei Jahre liegt der Voyager Pathfinder gar mit gut 22 Prozent im Minus. Der Top-Performer Clarium LP kommt auf knapp 153 Prozent Plus. Eine Garantie für künftige Erfolge sind derartige Zahlen nicht. Im Jahr 2004 kostete Clarium-Manager Thiel eine falsche Position an den Rohstoffmärkten 144 Prozent – nur weil Thiel am Devisenmarkt (plus 126 Prozent Performancebeitrag) und mit Aktien (82,7 Prozent) eine Menge Geld verdiente, musste er am Ende nicht draufzahlen. Die Zahlen zeigen, wie groß die Wetten sind, die die Macro-Manager, fast immer auch mit geliehenem Geld, eingehen. Entsprechend hoch sind die Schwankungen der meisten Fonds. Gegen sie wirken die Aktienmärkte fast schon wie ein defensives Investment.
... "
Quelle: DER FONDS Ausgabe: 04/2006
spannende story, fehlt nur noch der richtige fonds/zerti dazu !
Der hier vielleicht: ?
DB Stars Global Macro
Chart DB0A4S 3 years
... " Im DB-Papier seien derzeit 13 verschiedene Fonds enthalten. Sieben von ihnen würden einen Discretionary-Ansatz verfolgen. Die restlichen sechs würden systematische Strategien vertrauen. Zwischen zehn und 35 verschiedener Global Macro-Fonds könnten in dem Papier enthalten sein. Zudem sei das Zertifikat währungsgesichert.
In der Vergangenheit hätten Global Macro Strategien bei geringem Risiko zu den renditestärksten Hedgefonds gehört. Zwischen 1998 und 2003 seien im Schnitt acht Prozent dringewesen. ... "
Sie sind diejenigen, die den Hütern eines stabilen Weltfinanzsystems mitunter Angst machen; sie sind verantwortlich dafür, dass Hedge-Fonds unter Anlegern als hoch spekulative Instrumente gelten; und sie haben die größten Chancen, es in die Schlagzeilen zu schaffen – sei es durch spektakuläre Coups, sei es durch nicht minder spektakuläre Pleiten. „Global Macro ist die vermutlich meistbeachtete Hedge-Fonds-Strategie, obwohl nur ein kleiner Teil der Hedge-Fonds Macro-Fonds sind“, sagt Dion Friedland, Gründer des internationalen Branchenverbands Hedge Fund Association und Chef des US-Dachfondsspezialisten Magnum Funds. Global-Macro-Manager wetten mit ihren meist milliardenschweren Fonds auf große Bewegungen an den Finanzmärkten – und rufen sie mitunter sogar selbst hervor. Standardbeispiel für die Marktmacht großer Global-Macro-Fonds ist noch immer George Soros’ Wette gegen das britische Pfund im Jahr 1992.
Der Fondsmanager setzte damals 10 Milliarden Dollar auf eine Abwertung des Pfund, indem er die Währung leer verkaufte und in die Mark investierte. Wenn Hedge-Fonds-Manager leer verkaufen (oder auch short gehen), setzen sie auf fallende Kurse. Sie leihen sich das betreffende Wertpapier (hier die Währung) am Finanzmarkt und verkaufen es sofort. Am Ende der Leihfrist kaufen sie das Wertpapier – zum hoffentlich gefallenen Preis – und geben es an den Verleiher zurück. Die Anleger von Soros’ Quantum Fund wurden durch den Währungscoup über Nacht um 1,4 Milliarden Dollar reicher. Das Pfund musste aus dem Europäischen Währungssystem mit seinen festen Bandbreiten für Wechselkurse ausscheren. Geschichten wie diese und die vom Kollaps des Global-Macro-Fonds Long Term Capital Management (LTCM) 1998 prägen bis heute das Bild, das Anleger und Medien von der Fondskategorie haben. Und auch wenn es selten derart spektakulär zugeht: Tatsächlich teilen die Macro-Manager eine Vorliebe mit den Branchengrößen, die den Fonds ihren Ruf eingebracht haben. Sie lieben die großen Bewegungen an den Märkten. Und sie setzen viel Geld auf diese Bewegungen. „Wir wollen nicht marktneutral sein“, sagt Peter Thiel, „wir wollen mit einer klaren Meinung zum Markt hohe absolute Erträge erwirtschaften.“
Klare Richtungswetten
Der Manager des Clarium LP, eines der derzeit erfolgreichsten Macro-Fonds, ist überzeugt, dass nur klare Richtungswetten hohe Erträge versprechen: „Es kommt darauf an, die vielen Ungleichgewichte zu verstehen, die nach dem Platzen der Aktienblase entstanden sind, und sie mit den richtigen Trades systematisch auszunutzen.“ Macro-Manager wie Thiel interessieren sich nicht für einzelne Aktien oder Anleihen, sondern für die volkswirtschaftliche Sicht auf die Märkte. Geldmengen-, Zins- und Währungsentwicklung, Risikoprämien und Langfriststatistiken sind ihre Rohdaten. Geld- und Wirtschaftspolitik liefern ihnen wichtige Anhaltspunkte, um große Trends auszumachen oder Trendbrüche vorauszusehen. Wo solche Trends auftauchen, spielt kaum eine Rolle. „Sie sehen den gesamten Globus als Spielwiese und wissen genau, dass bestimmte Ereignisse in einzelnen Ländern oder Regionen einen Dominoeffekt an den globalen Märkten auslösen können“, erklärt Friedland. Ihre Positionen sind stets schlicht. „Die Portfolios der Fonds sind im Gegensatz zu denen der meisten anderen Hedge-Fonds sehr einfach konstruiert“, erklärt Martin Eling von der Universität Sankt Gallen: „Zur Umsetzung der Strategie reicht es, Futures und Optionen auf breite Marktindizes zu kaufen oder leer zu verkaufen.“ Doch nicht immer geht die Strategie auf. Soros etwa verlor rund 2 Milliarden Dollar im Zuge der Russland-Krise. Weitere 3 Milliarden büßte er ein, als er kurz vor Platzen der Aktienblase im Jahr 2000 die Pferde wechselte und massiv in zuvor von ihm leer verkaufte Technologietitel einstieg.
Die herben Verluste zeigen, wie bedeutend die Meinung des Managers für den Erfolg eines Fonds ist. Wenig erstaunlich ist da, dass die Performance-Unterschiede einzelner Manager in kaum einer anderen Kategorie ähnlich groß sind: Während der beste in der Datenbank von Standard & Poor’s geführte Offshore-Fonds der Kategorie, der > Man AHL Currency, über zehn Jahre auf 501,9 Prozent plus kommt, schaffte das Schlusslicht Voyager Pathfinder gerade einmal 8,8 Prozent. Über drei Jahre liegt der Voyager Pathfinder gar mit gut 22 Prozent im Minus. Der Top-Performer Clarium LP kommt auf knapp 153 Prozent Plus. Eine Garantie für künftige Erfolge sind derartige Zahlen nicht. Im Jahr 2004 kostete Clarium-Manager Thiel eine falsche Position an den Rohstoffmärkten 144 Prozent – nur weil Thiel am Devisenmarkt (plus 126 Prozent Performancebeitrag) und mit Aktien (82,7 Prozent) eine Menge Geld verdiente, musste er am Ende nicht draufzahlen. Die Zahlen zeigen, wie groß die Wetten sind, die die Macro-Manager, fast immer auch mit geliehenem Geld, eingehen. Entsprechend hoch sind die Schwankungen der meisten Fonds. Gegen sie wirken die Aktienmärkte fast schon wie ein defensives Investment.
... "
Quelle: DER FONDS Ausgabe: 04/2006
spannende story, fehlt nur noch der richtige fonds/zerti dazu !
Der hier vielleicht: ?
DB Stars Global Macro
Chart DB0A4S 3 years
... " Im DB-Papier seien derzeit 13 verschiedene Fonds enthalten. Sieben von ihnen würden einen Discretionary-Ansatz verfolgen. Die restlichen sechs würden systematische Strategien vertrauen. Zwischen zehn und 35 verschiedener Global Macro-Fonds könnten in dem Papier enthalten sein. Zudem sei das Zertifikat währungsgesichert.
In der Vergangenheit hätten Global Macro Strategien bei geringem Risiko zu den renditestärksten Hedgefonds gehört. Zwischen 1998 und 2003 seien im Schnitt acht Prozent dringewesen. ... "