Neuer Investmentansatz beim SEB Aktienfonds

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The Ghost of Elvis
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Neuer Investmentansatz beim SEB Aktienfonds

Beitrag von The Ghost of Elvis »

"Seit Übernahme durch den neuen Fondsmanager Jürgen Meyer und der damit verbundenen Umstellung des Investitionsprozesses am 1. Juli 2006 konnte der SEB Aktienfonds bis zum 31. Oktober 2006 um zwölf Prozent zulegen – 1,7 Prozent mehr als der DAX. „Wenn eine Aktie meinen fundamentalen Auswahlkriterien nicht entspricht, ist sie auch nicht im Fonds“, erklärt Meyer. „Ich will nur langfristig erfolgreiche Unternehmen im Fonds haben, damit ich dem DAX auch weiterhin so manches Prozent abnehmen kann.“ Der promovierter Physiker war zuvor bei Julius Bär für die Analyse von Aktien und Portfoliomanagement zuständig. In den vergangenen vier Jahren war er verantwortlicher Fondsmanager der mehrfach prämierten „JB German Value Stock Fund“ und „Santander Deutsche Aktien Fonds“.
Der 35-Jährige präferiert beim „SEB Aktienfonds“ klar einen Value-Ansatz. Der Fonds richtet sich jetzt nicht mehr nach der Benchmark. „Ich kaufe eine Aktie nur dann, wenn das Unternehmen in seiner Branche eine herausragende Rolle spielt, über Preis-, Kosten- oder Qualitätsführerschaft verfügt und gleichzeitig unterbewertet ist“, so Meyer weiter.

Zukünftige Chancen eines Unternehmens sind maßgeblich
Ein unverstellter und möglichst rationaler Blick auf zukünftige Chancen ist für Meyer Voraussetzung eines erfolgreichen Investment-Stils. Seit Übernahme des Fonds hat er mehr als ein Viertel des SEB Aktienfonds veräußert und durch andere Papiere ersetzt. So wurden beispielsweise Versorger untergewichtet, weil Titel wie E.on und RWE ihre Gewinne (und Aktienkurse) in den vergangenen Jahren bereits verdoppelten und damit ausgereizt seien. „Man muss nicht dorthin laufen, wo der Ball liegt, sondern wohin er fliegt“, lautet sein Credo. Seine Position gestärkt hat Meyer bei BMW, VW, Deutsche Telekom, Allianz und Henkel.

Über die Portfoliokonstruktion des „SEB Aktienfonds“ entscheidet allein das Stockpicking. Für die Gewichtung eines Unternehmens im Portfolio ist dabei die Attraktivität maßgeblich. Die Branchengewichtung hat für Meyer keine Relevanz, sie ist lediglich Resultat des Stockpickings. „Wäre ich kein Stockpicker, würde ich einfach den DAX kaufen, weil er weltweit zu den aussichtsreichsten Indizes gehört.“ Fonds mit guten Stockpicker Qualitäten hätten noch mehr Potenzial als der DAX.“

Meyer sieht die weitere Entwicklung des DAX optimistisch: „Die Weichen sind auf Wachstum gestellt. Die zuletzt steigende Nachfrage nach in- und ausländischen Produkten ermutigt dazu. Die Lage in Deutschland ist besser als die Stimmung – und beides bessert sich. Der DAX hat Luft nach oben“.
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Quelle: FONDS professionell
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