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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Wie die Amerikaner Europa bedrohen
Von Markus Diem Meier. am 04.08.2010

In der europäischen Wirtschaft herrscht wieder Partystimmung.
Dass sich in den USA gleichzeitig Rezessionsängste ausbreiten, sollten die Europäer nicht bloss aus Mitgefühl ernst nehmen
.

Wie schon die anderen deutschen Autokonzerne gab gestern auch BMW seine Quartalszahlen bekannt und sorgte damit für Begeisterung.
Auch diesem Unternehmen geht es wieder blendend.
Dabei war die Branche noch vor kurzer Zeit in der schlimmsten Krise ihrer Geschichte.
Das Beispiel von BMW steht beispielhaft für den wieder aufkeimenden Konjunkturoptimismus in Deutschland und in Europa generell.
Die Erfolgsgeschichten darüber jagen sich und auch die Gemeinschaftswährung Euro, ebenfalls vor kurzem noch beinahe im freien Fall, hat wie zur Bestätigung einer wiedererlangten europäischen Stärke seit Anfang Juni kräftig zugelegt.
Am 7. Juni kostete ein Euro gerade noch 1.19 Dollar, mittlerweile 1.32 Dollar.

Vollkommen anders sieht das Bild aus, wenn man die Stimmung in den USA betrachtet.
Dort ist die Angst vor einem weiteren Einbruch der Konjunktur oder zumindest einer anhaltenden langen Krise mittlerweile aus allen Marktberichten deutlich spürbar.

Während die europäischen Regierungen die grösste Priorität in Sparbemühungen sehen, fordern in den USA immer mehr Ökonomen weitere staatliche Anschubmassnahmen.
Selbst Notenbankchef Ben Bernanke hat erst am Montag erklärt, die Aussichten für die US-Konjunktur seien «ungewöhnlich unsicher».
Als wichtige Bremsen («Restraints») für die Wirtschaft nannte er den nach wie vor schwachen Immobilienmarkt und die hohe Arbeitslosigkeit.
Diese bildet sich bisher kaum zurück.
Auch die jüngsten gemessenen Wachstumszahlen reichen nicht aus, um den Arbeitsmarkt spürbar zu beleben.

Selbst Alan Greenspan warnt vor einer «Quasi-Rezession»

Selbst Bernankes Vorgänger Alan Greenspan, der von der Finanzgemeinde beinahe wie ein Guru verehrt wurde, hat sich zu Wort gemeldet.
Er sprach von einer «Pause» in einer moderaten Erholung, die sich aber wie eine «Quasi-Rezession» anfühle. James Bullard, ein anderes hochrangiges Mitglied der US-Notenbank, hat sich noch viel drastischer geäussert:
Er meinte, die USA seien wie nie zuvor in Gefahr, in die gleiche Falle zu geraten wie einst Japan – mit einer kaum mehr zu bekämpfenden Deflation und vielen weiteren Jahren in der Krise.
Selbst an den Kapitalmärkten wird dieses düstere Szenario immer mehr ernst genommen. So ernst, dass laut «Wall Street Journal» einige US-Grossinvestoren sogar ihr Geld darauf verwetten – unter anderem Bill Gross, der den 239 Milliarden schweren Pimco-Fonds leitet, oder Jeremy Grantham von der Investmentgesellschaft GMO, die über 94 Milliarden Dollar verfügt.

Wie aber können die Europäer derart euphorisch sein, wenn die Amerikaner gleichzeitig so verunsichert sind?
Verharren die USA tatsächlich in einer faktischen Rezession, dürfte die Freude in Europa verfrüht sein.
Warum, zeigt ebenfalls das Quartalsresultat von BMW:
Das Unternehmen, wie die ganze deutsche Wirtschaft, lebt vom Export. Wenn die Weltwirtschaft stagniert, dann fällt dieser Treiber weg.
Der wichtigste Motor für die Weltwirtschaft sind nach wie vor die USA.
Da hilft es auch wenig, wenn China weiter zulegt. Selbst dafür geben jüngste Daten Anlass zum Zweifeln.

China kann die Weltwirtschaft nicht stützen

Laut Daten des Internationalen Währungsfonds importiert China im laufenden Jahr Güter und Dienstleistungen im erwarteten Umfang von 1’400 Milliarden Dollar, bei den USA sind es 2’300 Milliarden.
Geht daher der Import in die USA um ein Prozent zurück, müssen die Chinesen ihre Importe um 1,64 Prozent steigern, um die Umsatzeinbusse durch die US-Schwäche zu kompensieren.
Doch damit nicht genug.
Die chinesische Wirtschaft ist selber noch immer stark von Exporten abhängig
.
Alle können nicht mehr exportieren, jemand muss die Ware auch kaufen.
Können sich die Amerikaner wegen einer anhaltenden Krise weniger chinesische Produkte leisten, kann auch die chinesische Wirtschaft weniger zulegen, was ihre Importmöglichkeiten indirekt verringert.
Die Europäische Wirtschaft könnte sich daher weder direkt noch indirekt einer anhaltenden Schwäche der USA entziehen.

Diese Sorgen finden sich schliesslich ebenfalls im Quartalsbericht von BMW. Das Unternehmen weist darauf hin, dass die Ergebnisse des ersten Halbjahres in Zukunft kaum so fortgeschrieben werden könnten, da eine Reihe von Konjunkturrisiken bestehen würden.
Diese Aussage gilt für die gesamte Weltwirtschaft.
Die wieder erwachte Euphorie in Europa wird vor allem durch gute Unternehmenszahlen aus dem Geschäft der jüngsten Vergangenheit gestützt.
Doch die weltweite Konjunktur hat von zwei Sondereffekten profitiert, die jetzt auslaufen:
Einerseits haben Unternehmen ihre Lager nach der Krise wieder aufgefüllt, weshalb die Produktion stärker zugelegt hat als die Endnachfrage,
zweitens wirken noch immer staatliche Stützungsmassnahmen nach
.

Noch gehen die meisten professionellen Beobachter davon aus, dass die europäische Wirtschaft weiter zulegen wird.
Doch ihre Berichte enthalten den klaren Hinweis, dass diese Prognose sich nicht weiter aufrechterhalten lässt, wenn sich die Schreckensszenarien in den USA verwirklichen sollten.
(Bernerzeitung.ch/Newsnetz)

Erstellt: 04.08.2010, 18:49 Uhr
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
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k9
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Beitrag von k9 »

US-Arbeitsmarkt schwächer als erwartet

"131.000 Stellen weniger"

Wirtschaftsblatt.at: KlickDieMaus

Gruß k-9
Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
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kaalexs
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Beitrag von kaalexs »

http://www.wirtschaftsfacts.de/?p=7697#more-7697

es läuft alles nach fabers plänen,
QE läuft in den nächsten monaten wieder an.
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

kaalex hat geschrieben:http://www.wirtschaftsfacts.de/?p=7697#more-7697

es läuft alles nach fabers plänen,
QE läuft in den nächsten monaten wieder an.
Genau - es ist nur noch offen, wieviel Bill.

Was soll´s - wir haben ja eine Goldblase :wink:
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
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kaalexs
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Beitrag von kaalexs »

NEWS:

Eil: Matt Simmons ist tot (simmos ist der erste oilpeakprophet und hat mich und oegi jahrelang im oiltread bei w.o. begleitet)
August 9, 2010


Wie businessinsider meldet, ist der Gründer des Ocean Energy Institutes gestern verstorben. Es gibt unterschiedliche Meldungen darüber, woran er gestorben sein soll. Interessant ist, dass Matt Simmons in der BP-Geschichte für reichlich Aufregung sorgte, da er von zwei Bohrlöchern sprach.
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Topics: USA | No Comments »


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Freddie Mac: $6 Mrd. Verlust in Q2; weitere Steuergelder nötig
August 9, 2010


Der quasi-verstaatlichte Hypothekenriese Freddie Mac ersucht die US-Steuerzahler abermals um $1,8 Milliarden an zusätzlichen finanziellen Hilfen, nachdem das Unternehmen im 2. Quartal einen höheren Verlust als allgemein erwartet publizierte. Freddie Mac teilte heute mit, dass die Firma einen Verlust in Höhe von $6 Milliarden oder $1,85 pro Aktie im zweiten Quartal eingefahren habe. Das Unternehmen warnte überdies vor weiter anhaltenden Herausforderungen an den US-Häusermärkten.
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Topics: USA | 1 Comment »


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Fed soll US-Wirtschaftsausblick morgen erneut senken
August 9, 2010


Die Federal Reserve werde ihre Einschätzung zum ökonomischen Ausblick für die USA laut Financial Times wahrscheinlich erneut senken, wenn sich die Mitglieder des Offenmarktauschusses am Dienstag treffen, um über weitere Wege zu diskutieren, wie die Zentralbank die wirtschaftliche Erholung weiter unterstützen könnte.
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kaalexs
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Beitrag von kaalexs »

hoffentlich merken die TI-goldblasen-platzenträumer , bald wie es laufen wird.

Fed: Mit Vollgas in die Inflation | Drucken |
11.08.2010
Top-Ökonomen sehen Fed auf dem Weg in die Inflationsfalle. Polleit: "Schwenken die USA auf eine Inflationspolitik ein, brechen die Dämme: Andere Währungsräume würden ebenfalls auf eine Inflationspolitik einschwenken".




Führende Ökonomen in Deutschland haben die Entscheidung der US-Notenbank, angesichts der schleppenden Konjunkturerholung weitere Stützungsmaßnahmen auf den Weg zu bringen, scharf kritisiert. "Die Idee, dass mit dauerhaft niedrigen Zinsen und einem Ausweiten der Geldmenge die Krise, die durch zu niedrige Zinsen und zu viel Kredit und Geld verursacht wurde, aus der Welt geschaffen werden kann, ist ökonomisch nicht nachvollziehbar", sagte der Chefvolkswirt von Barclays Capital Deutschland, Thorsten Polleit, Handelsblatt Online.

"Vielmehr ist zu befürchten, dass die Fed-Politik Gefahr läuft, schlussendlich in eine ausgewachsene Inflationspolitik zu münden." Einer solchen Entwicklung werde sich wohl kein Währungsraum entziehen können. "Schwenken die USA auf eine Inflationspolitik ein, brechen die Dämme: Andere Währungsräume würden ebenfalls auf eine Inflationspolitik einschwenken", warnte Polleit. "Denn in allen Währungsräumen ist das Problem das gleiche: zu hohe Schulden und damit einhergehend der politische Anreiz, den Geldwert herabzusetzen."

Der renommierte Krisen-Ökonom Max Otte erklärte, die Wiederaufnahme des Quantitative Easing sei angesichts der extremen strukturellen Schwäche der US-Wirtschaft und der Fed-Philosophie des leichten Geldes nur eine Frage der Zeit gewesen. "Ein Double Dip ist in den USA sehr wahrscheinlich, da die Verwerfungen am Immobilienmarkt und anderen Sektoren noch lange nicht korrigiert sind und die massiven Stützungsmaßnahmen für die Konjunktur langsam auslaufen", begründete der Wirtschaftsprofessor an der Fachhochschule Worms im Gespräch mit Handelsblatt Online die Entscheidung der Notenbank.

Hinzu komme, dass die Wirtschaft im Ursprungsland der Finanzkrise sehr viel fragiler sei als die der Euro-Zone. "Amerika ist in dreifacher Hinsicht verschuldet: als Nation gegenüber Ausland, als Staat gegenüber Bürgern und Ausland und die Bürger selber sind auch hoch verschuldet", sagte Otte und fügte hinzu: "Unter diesen Umständen wird die Fed immer das Risiko einer Inflation dem eines Wirtschaftsabschwungs vorziehen."

Barclays-Chefökonom Pollleit sprach von einem "Akt der Verzweiflung" der Fed. Denn: "Kippt die US-Konjunktur, werden auch die europäische und insbesondere die deutsche folgen", ist sich Polleit sicher. "Angesichts der Schwächeanzeichen der US-Wirtschaft werden die Bremspuren im deutschen Konjunkturbild bald – vermutlich ab dem dritten Quartal dieses Jahres – sichtbar werden."

Deutschlands konjunkturelle Entwicklung sei zwar in der Tat äußerst erfreulich. Insbesondere die Produkt- und Prozessinnovationen der deutschen Unternehmen, einhergehend mit einer richtigen moderaten Lohnpolitik, zahlten sich nun aus. "Dennoch sollte nicht übersehen werden, dass es sich um eine Sonderkonjunktur handelt", sagte Polleit. "Erstens profitieren deutsche Unternehmen von Nachholinvestitionen in vielen Ländern, zweitens erzeugen die die extrem niedrigen EZB-Zinsen für einen künstlichen Ausgabe-Boom."
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

und das in der Systempresse - alle Achtung

Wer US-Daten glaubt, wird selig

Der Gewinnausweis der US-Unternehmen und die Produktivitätszahlen des US-Arbeitsministeriums passen hinten und vorne nicht zusammen.
Kein Wunder, denn über den Weg zu trauen ist keinem dieser Zahlenwerke
.
Irgendwas kann hier nicht stimmen.
Auf der Internetseite von Standard & Poor's sind die Gewinne im amerikanischen Leitindex S&P 500 bis 1988 vermerkt.
Wir rechnen erst ab dem zweiten Quartal 1988, um das Problem der fehlenden Saisonbereinigung der Unternehmensgewinne zu umgehen.
Und mit den noch vorläufigen, aber schon ziemlich zuverlässigen Daten für das zweite Quartal 2010 kalkuliert, ergibt sich im Vergleich zum zweiten Vierteljahr 1988 ein inflationsbereinigter Anstieg des "operativen" Gewinns je Aktie von 88 Prozent - oder 2,9 Prozent jährlich.
Nicht schlecht, sollte man meinen.
Nur hat sich dem US-Arbeitsministerium (BLS) zufolge seit dem zweiten Quartal 1988 allein die Produktion im nichtagrarischen US-Unternehmenssektor um 82 Prozent erhöht.
Und wenn die Zahlen des BLS stimmen, ist die Rentabilität der US-Firmen in dieser Zeit regelrecht durch die Decke geschossen.
Denn während die Lohnstückkosten seit 1988 bloß um 38,5 Prozent zugenommen haben, konnten die Firmen ihre Verkaufspreise um gut 55 Prozent anheben - mithin um fast 17 Prozentpunkte schneller als die Kosten.
Einsamer Rekord In nominalen Zahlen ausgedrückt heißt das, dass der Produktionswert um 182 Prozent, der Hauptkostenblock aber bloß um 152 Prozent gestiegen ist.
Und wenn man nun bedenkt, dass die Personalkosten im zweiten Quartal 1988 - am Ausweis der Kapitalgesellschaften gemessen - 65 Prozent der Bruttowertschöpfung ausmachten, müssen die realen Gewinne weit, weit überproportional zum realen Produktionsanstieg von 82 Prozent zugenommen haben.
Sind sie aber nicht.
Und das kann viele Gründe haben. Vor allem hat es auch damit zu tun, dass der Aktienumlauf trotz allen Marktgeschreis über Rückkäufe im Zeitverlauf eben nicht fällt, sondern steigt.
Wichtiger ist die Einsicht, dass weder die offiziellen Produktivitätsdaten noch die nach allen Regeln der Kunst frisierten Firmengewinne sonderlich ernst zu nehmen sind.
Die reale Dividende je Aktie im S&P 500 war im zweiten Quartal bloß um 19 Prozent höher als vor 22 Jahren.
Und selbst wenn man den Daten des BLS traut:
Wie sollen die Firmen denn Wachstum erzielen, wenn die Lohnsumme den Umsätzen um 30 Prozentpunkte hinterherhinkt?
Wenn die Verbraucher zudem keinen Kredit mehr kriegen, weil die Verschuldungswilligen bereits bis zum Anschlag in der Kreide stehen?
Wenn selbst dem Staat die Puste zur Nachfrageankurbelung ausgeht?

Klar, die Fed wird die künstliche Beatmung des Patienten US-Wirtschaft fortsetzen.
Und ja, die Anleger werden verzückt sein, sobald die US-Notenbank die nächste Billion in den Markt schmeißt.
Bloß tut sie schon seit vielen Jahren alles zum Schutz und zur Aufpäppelung des Aktienmarkts
.
Das Resultat sind Kurse, die in realen DM/Euro gerechnet um jämmerliche 20 Prozent über dem Niveau von 1968 liegen.
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Beitrag von martinsgarten »

Na wenn das kein Grund für die heutige USD-Stärke ist.
Oder wird der Weg für das Reindrücken neuer US-Schulden in Form von Anleihen vorbereitet. :lol: :lol:


Exportwirtschaft: US-Außenhandelsdefizit auf 20-Monats-Hoch
Die Reihe von schlechten Konjunkturdaten aus den USA nimmt kein Ende. Im Juni wurde deutlich weniger ex- als importiert. Das Außenhandelsdefizit übertraf dabei die Schätzungen der Analysten. Gerade die Bilanz gegenüber China ist schlecht - und die USA wittern unlauteren Wettbewerb.


HB WASHINGTON. Die US-Exporteure haben anders als ihre Konkurrenten aus China und Deutschland im Juni einen Rückschlag erlitten.
Die Ausfuhren von Waren und Dienstleistungen schrumpften um 1,3 Prozent auf 150,5 Mrd. Dollar, teilte das Handelsministerium am Mittwoch in Washington mit. Das ist das schlechteste Ergebnis seit April 2009. Während die Autoexporte so stark zulegten wie seit Oktober 2008 nicht mehr, schrumpften die Ausfuhren von Vorleistungs- und Kapitalgütern sowie Lebensmitteln.

Dagegen zogen die Importe um drei Prozent auf 200,3 Mrd. Dollar ab.
Das ist der höchste Wert seit Herbst 2008, als sich die Wirtschaftskrise durch den Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers rasant beschleunigte.
Besonders kräftig stieg die Nachfrage nach Konsumgütern.
Das Außenhandelsdefizit - die Differenz zwischen Exporten und Importen - weitete sich um 18,8 Prozent auf 49,9 Mrd. Dollar aus.
Von Reuters befragte Experten hatten mit einem Fehlbetrag von 42,0 Mrd. Dollar gerechnet.

Besonders groß ist das Handelsdefizit mit China, das mit 26,2 Mrd. Dollar so hoch ausfiel wie seit über anderthalb Jahren nicht mehr.
US-Politiker werfen der Volksrepublik vor, sich mit einem künstlich niedrig gehaltenen Yuan Wettbewerbsvorteile zu erschleichen.
Na klar - die Anderen sind Schuld
Einige Kongressabgeordnete halten die chinesische Währung für mindestens 25 Prozent unterbewertet.
Zwar hat die Regierung in Peking die Kopplung des Yuan an den Dollar im Juni aufgegeben, doch hat die Währung seither kaum aufgewertet.

Das US-Handelsbilanzdefizit wird an den Märkten mit großer Aufmerksamkeit beobachtet. Weil die USA mehr konsumieren als sie produzieren, muss die Lücke durch massive Kapitalzuflüsse aus dem Ausland geschlossen werden.
Ach wo - keine Kapitalzuflüsse. Die Jungs drucken das Zeug neu und bezahlen mit ihrer Leit(d)währung.
Wir in D feiern doch gerade diesen Boom.
Oder die DB macht eine lecker Exportfinanzierung für unsere Maschinen- (wenn das Zeug noch in die USA geht ? - wofür denn ? - die produzieren ja kaum noch) und Autobauer
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oegeat
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Beitrag von oegeat »

DANKE Martin für die Aufbereitung der "News"
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kaalexs
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Beitrag von kaalexs »

Wirtschaftserholung“ in den USA: 15 Statistiken, die von Tag zu Tag schlimmer werden
The Economic Collapse, 11.08.2010

Vor gut einer Woche schrieb der US-Finanzminister Timothy Geithner einen Artikel für die New York Times mit dem Titel „Willkommen in der Erholung“, worin er die großen Fortschritte bewarb, welche die US-Wirtschaft machen würde.

Die Arbeitslosigkeit bleibt jedoch weiterhin gefährlich hoch und Zwangsvollstreckungen und Privatinsolvenzen brechen immer noch einen Allzeitrekord nach dem anderen. Sollten wir also tatsächlich von einer „Erholung“ sprechen? Fakt ist, die Zahlen lügen nicht und zahlreiche Statistiken zeigen uns, dass sich die Kennzahlen der Wirtschaft in fortschreitendem Maße verschlechtern.

Die US-Regierung kann auch weiterhin versuchen die Wirtschaft mit noch mehr Schulden vollzupumpen, was jedoch nichts an der Tatsache ändern wird, dass es solange keine echte „Erholung“ gibt, bis die Verbraucher wieder damit anfangen Geld auszugeben. Die Verbraucherausgaben stellen den Großteil des US-Bruttosozialprodukts dar. Ohne ordentliche Arbeitsplätze werden die Verbraucher jedoch nicht in der Lage sein Geld auszugeben. Bedauerlicherweise bricht die Zahl der Arbeitsplätze jedoch weiter ein, da zig Millionen Jobs der Mittelklasse von den Raubtierkonzernen, die nun die Weltwirtschaft beherrschen, nach China, Indien und in dutzende andere Dritte-Welt-Länder ausgelagert werden.

Der US-Regierung ist es überhaupt nicht möglich aus dem Nichts echtes Vermögen zu schaffen. Sie kann sich sogar noch mehr Geld leihen und sie kann die Wirtschaft auch mit noch mehr Papiergeld fluten, die dadurch geschaffene kurzfristige „Belebung“ trägt jedoch überhaupt nicht zur Lösung unserer langfristigen wirtschaftlichen Probleme bei.

Es ist die Privatwirtschaft, die Vermögen schafft. Aber bedauerlicherweise ließen wir es in den letzten Jahrzehnten zu, dass sich das Vermögen immer stärker konzentrierte. Nun haben die gigantischen global agierenden Raubtierkonzerne entschieden, dass man die amerikanischen Arbeitnehmer eigentlich garnicht mehr braucht. Sie entfernen gerade langsam ihre Fabriken und ihre Büros und verlagern sie dorthin, wo die Menschen bereit sind für ein Zehntel zu arbeiten.

Wo bleibt bei all dem der amerikanische „Verbraucher“ der Mittelklasse? Nun ja, wir stecken jetzt in richtigen Schwierigkeiten. Die folgenden 15 wichtigen Wirtschaftsstatistiken werden nur noch schlimmer und enthüllen die albtraumhafte Misere, in der wir uns nun befinden.

1. Die Zahl der Amerikaner, die aktuell Nahrungsmittelmarken erhalten, stieg im Mai auf ein Allzeithoch von 40,8 Millionen Menschen – seit 18 Monaten in Folge gab es jeden Monat ein neues Rekordhoch. Alles deutet darauf hin, dass es noch schlimmer wird. Das US-Landwirtschaftsministerium sieht voraus, dass die Zahl der von Nahrungsmittelmarken abhängigen Amerikaner in 2011 auf 43 Millionen ansteigen wird.

2. Die US-Wirtschaft hat alleine im Juli dieses Jahres weitere 131.000 Arbeitsplätze verloren. Fakt ist jedoch, dass die USA bereits seit langer Zeit massiv Arbeitsplätze verliert. In einer Analyse von „The Free Enterprise Nation“ wurde dargelegt, dass die Vereinigten Staaten seit 2007 10,5 Millionen Arbeitsplätze verloren haben. Unterdessen strömten in beispielloser Zahl (legale wie auch illegale) Immigranten ins Land ein.

3. Amerikaner, die ihren Arbeitsplatz verloren haben, stellen fest, dass es unglaublich schwierig ist wieder ins Arbeitsleben zu kommen. In den USA stieg die durchschnittliche Zeit, die ein Amerikaner braucht um einen Arbeitsplatz zu finden, auf einen Allzeitrekord von 35,2 Wochen (9 Monate).

4. Die US-Regierung versucht immer noch die Wirtschaft mit Schulden vollzupumpen, während die Dinge im Verlaufe dieses Prozesses völlig aus dem Ruder geraten. Laut einem Bericht des US-Finanzministeriums an den Kongress werden die Staatsschulden der USA dieses Jahr über USD 13,6 Billionen betragen und bis 2015 auf geschätzte USD 19,6 Billionen ansteigen.

5. Die Zinsen auf all diese Schulden werden zunehmend belastender. Alleine für das Fiskaljahr 2010 zahlte die US-Regierung bisher USD 355 Milliarden für Zinsen auf Staatsanleihen. Laut Erskine Bowles, einem der leitenden Köpfe von Barack Obamas Nationalem Schuldenausschuss, wird die US-Regierung bis 2020 USD 2 Billionen für Zinsen auf US-Staatsschulden ausgeben. Sie sollten in diesem Zusammenhang bedenken, dass sich der gesamte US-Haushalt für das Jahr 2010 auf weniger als USD 4 Billionen beläuft.

6. Wenn die US-Regierung gezwungen wäre die allgemeinen Rechnungslegungsgrundsätze für US-Unternehmen (US GAAP) zu verwenden – so, wie dies alle am öffentlichen Kapitalmarkt gehandelten Konzerne tun müssen – läge das jährliche Haushaltsdefizit irgendwo im Bereich von 4 und 5 Billionen USD.

7. Das staatliche Rentensystem (Social Security) wird 2010 mehr auszahlen, als es einnimmt. Das sollte eigentlich frühestens 2015 passieren. Man geht davon aus, dass die Defizite des staatlichen Rentensystems in den kommenden Jahren absolut katastrophal sein werden.

8. Es gibt ganz einfach viel zu viele Pensionäre und nicht annähernd genug Arbeitnehmer um diese zu unterstützen. In den 50er Jahren wurden die Rentenzahlungen eines Leistungsempfängers durch 16 Arbeitnehmer erbracht. Heute werden die Rentenzahlungen eines Leistungsempfängers durch Beiträge von rund 3,3 Arbeitnehmern getragen. Für das Jahr 2025 geht man davon aus, dass es für jeden Pensionär rund 2 Arbeitnehmer geben wird.

9. Das Vermögen konzentriert sich immer mehr auf einige Wenige an der Spitze. Seit 1973 hat sich das Gehalt eines Unternehmenschefs vom 26-fachen des Durchschnittseinkommens auf das 300-fache des Durchschnittseinkommens erhöht.

10. Laut einer Umfrage aus dem Jahre 2009 leben 61% der Amerikaner „immer oder gewöhnlich“ von Gehaltszahlung zu Gehaltszahlungen. Hierbei handelt es sich um einen bedeutenden Anstieg, waren es 2008 noch 49% und 2007 43%.

11. Die Mortgage Bankers Association verkündete kürzlich, dass 10% aller US-Immobilienbesitzer während des Zeitraums Januar bis März 2010 mit mindestens einer Hypothekenzahlung im Rückstand lagen. Das ist ein neuer Allzeitrekord und stellt im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg von 9,1% dar.

12. Ein jüngst durchgeführte Umfrage unter College Studenten, die letztes Jahr ihren Abschluss machten, ergab, dass 80% gleich danach wieder in das Heim ihrer Eltern zogen, was im Vergleich zu 2006, wo dies nur 63% taten, einen erheblichen Anstieg darstellt.

13. Während des ersten Quartals 2010 stieg die Gesamtzahl aller Kredite, bei denen die Kreditnehmer mit mindestens drei Monatsraten im Rückstand lagen, den 16. Monat in Folge.

14. Die Gesamtzahl der Insolvenzen von US-Banken überschritt im Juli die Marke von 100. 2009 wurde diese Zahl erst im Oktober erreicht.

15. Der US-Dollar verliert weiterhin rasant an Wert. Ein Gegenstand, für den man 1970 USD 20,00 bezahlte, würde heute USD 112,35 kosten. Ein Gegenstand, für den man 1913 USD 20,00 bezahlen musste, kostet heute USD 440,33.

Jeder vernunftbegabte Beobachter – und der US-Finanzminister Timothy Geithner gehört mit Sicherheit nicht dazu – kann ganz klar erkennen, dass es gerade die Grundfeste der US-Wirtschaft zerlegt. Der rasch ansteigende Schuldenberg, der unser wirtschaftliches „Wohlergehen“ antrieb, kann unmöglich jemals wieder zurückgezahlt werden und wird in zunehmendem Maße die Lebenskräfte unseres Wirtschaftssystems abwürgen. Jeden einzelnen Tag fließt mehr Vermögen aus den USA ab, als hereinkommt.

Jeder der behauptet, dass sich eine Besserung einstellen wird, ist entweder ignorant, völlig verblendet oder lügt absichtlich. Bei der US-Wirtschaft wird sich keine Besserung einstellen. Die US-Wirtschaft kratzt ab und Sie sollten sich entsprechend darauf vorbereiten.


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Beitrag von kaalexs »

@ martinsgarten

Na wenn das kein Grund für die heutige USD-Stärke ist.
Oder wird der Weg für das Reindrücken neuer US-Schulden in Form von Anleihen vorbereitet.


volle zustimmung zu deinen posting,
...aber die investoren sind da bzw werden dafür bezahlt um geldzuverdienen!!!!
die sind in den letzten tagen raus aus aktien und rein in anleihen und haben somit gutes geld verdient.
.....und wenn die aktienmärkte dementsprechend fallen und die fed demnächst doch noch mit wirklichen QE`s kommt, gehts wieder anders rum.
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Beitrag von kaalexs »

China stößt massiv US-Treasuries ab
Es war ein massiver Abbau von US-Staatsanleihen -in einem Teilsegment sogar ein historischer. Denn um 21, 2 Milliarden US-Dollar hat China seinen in langfristigen US-Treasuries gehaltenen Fremdwährungsbestand noch nie zurückgefahren.

Genau so geschah es jedoch im vergangenen Juni. Damit reduzierte sich das Volumen an gehaltenen langfristigen US-Treasuries auf 839, 7 Milliarden Dollar. Rechnet man die kurzfristigen US-Anleihen hinzu, beinhalten Chinas Fremdwährungsreserven T-Bill im Wert von 843, 7 Milliarden Dollar. Diesen Bestand hat China seit dem Höchststand im Juli 2009 bis dato um elf Prozent reduziert. Die gesamten Reserven -in die auch die Goldbestände hineingerechnet werden -lagen per 30. Juni bei einem Gegenwert von 2, 45 Billionen Dollar. Womit sich auf den ersten Blick ein altbekannter Verdacht aufdrängt: China stößt nachhaltig den Dollar ab, weil das Land der US-Wirtschaft nicht vertraut.

Gelegenheits-Deal?
Das muss aber so nicht sein. Denn Top-Insider wie James Caron, Chef der US-Interest Strategy bei Morgan Stanley in New York und seines Zeichens einer von 18 Primary Dealern mit der Federal Reserve, hat ein Alternativ-Szenario parat: "Es könnte sich dabei um ein Gelegenheitsgeschäft handeln. Schauen Sie nur auf die Renditen. Wenn man eine Menge Treasuries gehalten hat und das jetzt nicht mehr tut, hat man wohl das Richtige getan", so der Banker gegenüber Bloomberg. Soll heißen: Möglicherweise hat China schlicht und einfach Kassa gemacht, weil der Bond-Markt vor einer Baisse stehen könnte. Laut Bloomberg-Konsens geht der Markt davon aus, dass etwa die Renditen von zweijährigen Laufzeiten bis Jahresende auf 0, 85 Prozent steigen -rechnet man diesen Wert, ausgehend von den gestrigen Kursen hoch, ergäbe sich ein Verlust von 0, 4 Prozent. Das sieht man auch in Asien so -etwa bei der Nikko Cordial Securities, Japans drittgrößter börsenotierter Bank: "Wenn man jetzt US-Treasuries kauft, geht man ein großes Risiko ein. Wir empfehlen einen solchen Kauf nicht."

Weiterer Spielraum
Ob diese Projektion tatsächlich hält, ist aber die große Unbekannte. Denn trotz bemerkenswert niedriger Kupons und Renditen schaffen es die USA problemlos, ihre Anleihen an den Mann zu bringen. Der Grund: Das Angebot an AAA-Papieren geht mangels Staaten, die ein solches ausweisen, zurück. Institutionelle, die diverse AAA-Quoten zu erfüllen haben, müssen sich also in zunehmendem Maße Treasuries ins Portfolio legen. Diese Ansicht teilt man auch bei Moody' s: "Es sieht aus, als hätten die USA für Anleiheemissionen genügend Spielraum." Damit wird es den Staaten auch leichter fallen, ihr 1, 5 Billionen $ schweres Defizit zu finanzieren.

...die zinskosten sind minimal, die verschuldungsorgie kann noch weiterlaufen bis die bondinvestoren stop sagen und die zinsen steigen.
...auch die fed ist bondinvestor!
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Beitrag von kaalexs »

....ein szenario das mir immer mehr in den sinn kommt ist,
ein japanisches jahrzent für den westen, und durch das nidrige zinsniveau bzw nidrige finanzierungskosten befeuerte schwellenländer.
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kaalexs
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Beitrag von kaalexs »

Pioneer: US-Wirtschaft profitiert noch lange von Staatshilfen
18.08.2010

Die US-Wirtschaft profitiert weiterhin von den massiven Staatshilfen, die noch lange nicht ausgeschöpft sind. Diese Meinung vertritt die Investmentgesellschaft Pioneer Investments in einem aktuellen Marktkommentar. „Erst vor kurzem haben wir die 50-Prozent-Marke der abgerufenen Fördermittel erreicht – bis Ende Juni 2010 wurden erst 417 Milliarden US-Dollar der zur Verfügung gestellten 787 Milliarden US-Dollar in Anspruch genommen“, sagt Ken Taubes, Portfolio Manager bei Pioneer Investments. Die Furcht vor einer ausbleibenden Unterstützung von dieser Seite sei unbegründet.



Auch wenn die jüngst veröffentlichten Zahlen zum US-Arbeitsmarkt an der Börse eher enttäuscht aufgenommen wurden, zeigt sich Taubes optimistisch. „Die Zeit einer wirtschaftlichen Erholung ohne Jobs ist vorbei. Wichtige Indikatoren zeigen nach oben.“ Dazu zählen nach seiner Meinung die geleisteten Arbeitsstunden der Erwerbstätigen sowie die Zahl der offenen Stellen. Eine Umfrage unter US-Führungskräfte deute darauf hin, dass diese die Ausgaben für Gehälter massiv ausweiten werden.


Keine Gefahr von Inflationsseite

Von der Inflationsseite zeichnen sich nach Taubes Meinung derzeit keine akuten Gefahren ab. „Wenn die Energiepreise auf ihrem jetzigen Niveau bleiben, erwarten wir eine Inflation von voraussichtlich zwei Prozent oder niedriger“, prognostiziert Taubes weiter. Zwar bestünde die Möglichkeit, dass eine sinkende Arbeitslosigkeit und steigende Kapazitätsauslastungen zu höheren Gehältern und verstärkter Preissetzungsmacht führten.



Für 2010 sieht Taubes diese Gefahr jedoch noch nicht. Langfristig gesehen sei die Inflationsgefahr hingegen deutlich ernster zu nehmen. „Die momentane Unfähigkeit Washingtons, das Haushaltsdefizit auf ein tragbares Niveau zu reduzieren, könnte die Fed in ernsthaftes Bedrängnis bringen, sich mittel- bis langfristig zwischen geringerem Wachstum und höherer Inflation entscheiden zu müssen“, warnt Taubes, der über mehr als 25 Jahre Investmenterfahrung verfügt.

Vor dem Hintergrund eines derzeit recht gesunden Unternehmenssektors favorisiert Pioneer derzeit US-Firmenanleihen im Bond-Segment. Diese bieten nach Meinung von Taubes die Aussicht auf eine bessere Entwicklung als Staatstitel. (ir)

Quelle: FONDS professionell
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oegeat
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Beitrag von oegeat »

zur info ... :shock:
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Beitrag von oegeat »

Ein Blick in die jüngere Historie
Es gibt noch einen weiteren Grund, warum Sie sich als Anleger zurzeit nicht von den schlechten Werten des US-Arbeitsmarkts beeinflussen lassen sollten. Wenn man sich die großen Arbeitsmarkt-Krisen der letzten 20 Jahre in den USA anschaut, so ist es eigentlich ein ganz normaler Prozess, dass es nach der ersten Erholung zunächst zu weiteren Rückschlägen kommt. Dazu folgendes Diagramm:

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Beitrag von martinsgarten »

Heute geistern die SUPER Autoabsätze der Deutschen in den USA durch die MSM.
ZU Porsche - es wurden 2032 (1.526)! Stück verkauft :wink:
Man beachte den Anteil von D am US-Automarkt !
So sieht es in den USA tatsächlich aus:


GM: -24,9%,
Chrysler: +6,9%,
Ford: -11%,
Toyota: -34,1%,
Honda: -32,7%,
Nissan: -27%,
Mazda: -25,6%,
Mitsubishi: -37%,
VW: -2,6%,
BMW: -1,4%,
Daimler: +6,1%,
Smart -72,4%
Porsche: +33,2%,
Hyundai: -11,4%,
KIA: -19,2%,

Quelle Daten: XLS Motorintelligence.com
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Ein non-event :wink:
Zahlen sind eh Schall und Rauch
Es reichte aber wieder - dafür :lol: :lol:


U.S. Companies Cut 54,000 Jobs;
Private Payrolls Expand More Than Forecast
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Beitrag von oegeat »

Falsches Bild über Produktivität
Die USA sind wirtschaftlich erfolgreich, Europa hinkt hinterher. Seit dem Ende der 90er Jahre bescheinigen die statistischen Berechnungen der amerikanischen Volkswirtschaft fast stetig ein kräftigeres Wachstum als dem europäischen Wirtschaftsraum.

...............
...........

Aufgeblähtes Wachstum
Denn ein Teil des sehr hohen Wachstums in den USA seien „reine Luftbuchungen“ gewesen, erklärte Walther: „Zum Höhepunkt der Finanzblase 2006 waren 40 Prozent der Gewinne aus dem Finanzsektor. Dadurch wurde das Wirtschaftswachstum künstlich aufgebläht.“ Jetzt sei man in den USA fast wieder in derselben Situation angelangt. Walther: „Die USA betreiben geschickt ein weltweites Casino, mit dem sie Geld anziehen können.“


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Beitrag von martinsgarten »

Daraus leitet sich dann schon die Frage ab, was ist das BIP insgesamt bei der Berechung der Prozente in Hinsicht der Verschuldung wert.
Eine sehr hohe Rotation des Geldes innerhalb einer Volkswirtschaft bedeutet auch ein hohes BIP - ODER ?
- die Einahmen von Ratingagenturen
- von Maklern
- Börsen
- Versicherungen

Was sind sie wert ?

Es entsteht kein Produkt

Aber das BIP steigt.

UND ..... was bedeutet dann eine Verschuldung von ....80% des BIP ?
oder sind es dann doch auch 160% des BIP ?

Wer hat auf meine Frage die Antwort ?


UND... was machen eigentlich die vielen Volkswirte den ganzen Tag ? :lol:
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Beitrag von martinsgarten »

Das sind die Beiträge der Systemmedien, über die man nur den Kopf schütteln kann.
So wie diese Überschrift:


Deutsches Staatsdefizit: Konjunkturhoch beschleunigt Schuldenabbau

Beim Lesen des Beitrages, erfährt dann der geneigte Leser, dass auf Grund der guten Konjunkturlage die Neuverschuldung NUR bei 60 statt 65 Mrd liegen wird.
Wenn es sehr gut läuft vielleicht nur 55 Mrd.

Soetwas kann man auch Dummenfang nennen.
Fangen möchte man wohl die, die nur die Überschriften lesen und den Kopf eh nur zum Haareschneiden verwenden.
.

nicht zu überbieten ist dann diese Aussage im Artikel:

Mit hoher Wahrscheinlichkeit" werde die Abwicklungsanstalt unter dem Dach des Bankenrettungsfonds Soffin vom EU-Statistikamt dem Staat zugeordnet, hatte das Finanzministerium kürzlich mitgeteilt.
Daher könne die Maastricht-Schuldenstandsquote maximal um rund 7,5 bis 8,5 Prozentpunkte steigen - also auf bis zu 84 Prozent des BIP.
Es handele sich aber um einen rein statistischen Effekt, da er keine Zinszahlungen zur Folge haben und damit auch zu keiner Belastung künftiger Generationen führen werde
Korrekt - Zinsen fallen keine an, aber man kann wohl ziemlich sicher sein, dass da ein SATTER Teil von diesen 193 Mrd Schrott abgeschrieben werden muß.
Was dann auch wieder korrekt ist, ist der Verweis auf die zukünftigen Generationen - denn niemand wird die Schulden je zurückzahlen.
Nur ausbaden wird irgend eine Generation den angerichteten Schaden - keine Ahnung welche. Ich tippe mal auf die, die in spätestens 10 Jahren am Ruder ist.
Die wird den Knall hören.
Und je mehr Zeit vertan wird, umso lauter wird der Knall, da die Generation "Ich kann nichts außer verwalten" sich expotentiell über die Jahre steigert.
Schon heute hat D den verdammt hohen Anteil von ca. 15% an Menschen die noch etwas herstellen bzw. produzieren.
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Beitrag von oegeat »

US-Mehrwertsteuer würde 850.000 Jobs ausradieren
By Wayne Copeland | Oktober 14, 2010

Der Nationale Verband der US-Einzelhändler gab heute bekannt, dass er habe ausrechnen lassen, was die potenzielle Einführung einer Mehrwertsteuer in den USA für unmittelbare Folgen nach sich ziehen würde. Die Option sei eine unter mehreren Möglichkeiten, die momentan durch eine von Präsident Obama eingesetzte Kommission diskutiert werde, um neue Wege zu finden, wie das explodierende Haushaltsdefizit des Landes reduziert werden könnte. Insgesamt stünden im Einzelhandel rund 850.000 Jobs im ersten Jahr nach Einführung auf dem Spiel und es müsse zukünftig mit einem noch stärkeren Einbruch der Verbraucherausgaben gerechnet werden.

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Beitrag von cabriojoe2 »

15.000 Punkte im Dax?
Thomas Gebert
Der Einflussfaktor, der darüber entscheidet, ob ein langfristiges Aktienengagement profitabel ist oder nicht, ist die US-Arbeitslosenquote.


Da ist wohl was dran!!
Der weltweite Konkurenzkampf bewirkt Deflation/Arbeitslosigkeit und die Notenbanken halten mit Geldmengenausweitungen dagegen.
Fazit = Rohstoffpreisexplosion bis die Zinsen gut über 10% sind! :roll: 8) :lol: :roll:
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Beitrag von cabriojoe2 »

Kaum ein bisschen Aufschwung, schon die "bösen" :twisted: Lohnforderungen! zzzzzzz

Daimler-Mitarbeiter wollen vom Aufschwung profitieren
13:26 22.10.10

STUTTGART (dpa-AFX) - Die Daimler-Mitarbeiter (Profil) wollen die wieder steigenden Gewinne des Autobauers möglichst schnell auch im eigenen Geldbeutel spüren. Daimler-Gesamtbetriebsratschef Erich Klemm fordert, dass die für 1. April 2011 vorgesehene Erhöhung der Entgelte um 2,7 Prozent um zwei Monate vorgezogen wird. Davon würden rund 150 000 Beschäftigte der Daimler AG in Deutschland profitieren. Außerdem verlangte Klemm am Freitag in Sindelfingen, die Mitarbeiter mit einer Sonderzahlung angemessen am Erfolg des Unternehmens zu beteiligen. Daimler-Chef Dieter Zetsche hatte während der Krise einen harten Sparkurs gefahren, die Beschäftigen müssten herbe Einbußen hinnehmen./sba/DP/stk
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Beitrag von oegeat »

Kein Lichtblick für Japan
Commerzbank:" Die Industrieproduktion fiel mit -1,9% zum Vormonat schlechter aus als erwartet. Und auch das Deflationsproblem erscheint nicht wirklich geringer. Zwar fielen die Oktober-Zahlen für die Preise in Tokyo höher als erwartet aus, die landesweiten September-Zahlen lassen aber keine Besserung erkennen. Japans Zentralbank wird vor allem dann unter Handlungsdruck kommen, wenn die Fed nächste Woche besonders aggressiv weitere quantitative Lockerung betreiben wird. Daher haben Japans Währungshüter gut daran getan, ihre nächste Sitzung auf Ende nächster Woche vorzuverlegen."
Euro / Japanischer Yen um 08:31:15 111,9525-0,81%.
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Beitrag von Think positiv »

Neue Bombendrohungen

geht jetzt wieder irgend ein "unvermeidbarer Krieg" los?

wird gerade vorbereitet oder ist es schon so weit?

Wenn ja, dann sicher am WE, welches ich allen anderen trotzdem als schön wünsche.
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oegeat
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Beitrag von oegeat »

USA: Die FOMC belässt den Leitzins wie erwartet bei 0,25%. Desweiteren sollen für weitere 600 Milliarden US-Dollar US-Staatsanleihen gekauft werden.
dazu auch hier was
+++++++++++++

Artikel 1 und 2damals rätzelte man noch ..bevor man es officell machte

vor Tagen hieß es 2.000 und vor Wochen 4.000
fazit immer weniger ! ob das jetzt reicht
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Beitrag von martinsgarten »

Ich erwische mich immer wieder dabei, dass ich nach dieser gequirlten Sch... noch schaue. Dabei ist mir bewußt, dass nur noch 11% des BIP aus der Industrie stammen.
Es ist deshalb vollkommen egal was hier passiert.
Was bringt es, wenn Walmart z.B. 100.000 Stellen schaffen würde oder Goldman 150 Investmentbänker einstellt ?
Alle hängen auf eine bestimmte Art und Weise am Tropf


US-Beschäftigtenzahl nimmt zu
Washington (aktiencheck.de AG) - Die US-Arbeitsmarktsituation hat sich im Oktober 2010 verbessert. Dies teilte das US-Arbeitsministerium in Washington am Freitag mit.
So stieg die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft um 151.000 Personen gegenüber dem Vormonat. Volkswirte hatten einen Stellenaufbau um 60.000 Beschäftigte erwartet, nach einem Minus von 41.000 im September.
Bereinigt um Beschäftigte im Staatsdienst stieg die Beschäftigtenzahl um 159.000, nach einem Zuwachs von 107.000 im Vormonat. Hier hatte die Prognose auf 60.000 gelautet.
Ferner verharrte die Arbeitslosenquote bei 9,6 Prozent, nachdem sie im Vormonat schon bei 9,6 Prozent gestanden hatte. Volkswirte hatten mit einem unveränderten Stand von 9,6 Prozent gerechnet.
Die durchschnittlichen Stundenlöhne kletterten um 0,2 Prozent, nach einem Anstieg um 0,1 Prozent im Vormonat. Sie gelten als wichtiger Indikator für die Inflationsentwicklung. Hier waren Volkswirte von einem Zuwachs um 0,1 Prozent ausgegangen. (05.11.2010/ac/n/m)
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Beitrag von oegeat »

das wird einen Einflus auf die Nassi/alle Indices haben !

Cisco

Cisco Systems: Aktie bricht nachbörslich nach schwachem Ausblick ein
10.11. 23:32

San Jose (BoerseGo.de) – Der weltgrößte Netzwerkausrüster Cisco Systems teilt im Conference Call mit, dass die Router-Sparte im ersten Quartal beim Umsatz um 13 Prozent zugelegt hat, der Bereich Switches um 25 Prozent. Die Auftragseingänge sind im ersten Quartal um 10 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegen, was jedoch unter der eigenen Prognose von Cisco liegt. Weiter berichtet das Unternehmen, dass man aufgrund der immer noch geringen Investitionsbereitschaft der öffentlichen Hand an .. Weiter lesen...
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Beitrag von kaalexs »

ich versteh die welt nicht mehr, die zentrallbanken drucken geld und verleihen es unbefristet lange zinsenlos an ihre regierung und allees ist in butter!

Was steckt wirklich hinter der Quantitativen Lockerung QE2? Die Bedrohung durch lähmende Schuldendienste
Ellen Brown

Die »Defizitfalken«* stürzen sich auf die QE2, bezeichnen sie als neuerlichen inflationären Bailout für die Banken. Dabei soll QE2 im Unterschied zu QE1 nicht der Bankenrettung dienen. Vielmehr soll das Staatsdefizit finanziert werden, obwohl die Rechnung für anfallende Zinsen steigt. Ein solcher Schritt kann in der aktuell festgefahrenen politischen Situation durchaus nötig sein, schon allein um die Aktionsfähigkeit der Regierung zu sichern.





Am 15. November veröffentlichte das Wall Street Journal einen Offenen Brief an Ben Bernanke, den Chef der US-Notenbank Federal Reserve. Die 23 unterzeichnenden Ökonomen, Universitätsprofessoren und Fondsmanager bedrängen Bernanke, die neue Phase der »Quantitativen Lockerung«, QE2 [abgeleitet vom englischen Quantitative Easing], aufzugeben. In dem Brief hieß es:

»Wir sind der Meinung, dass die Absicht der Federal Reserve, in großem Umfang Anleihen aufzukaufen, überdacht und aufgegeben werden sollte … Der geplante Kauf von Anleihen könnte zu Währungsverfall und Inflation führen; wir glauben nicht, dass die Federal Reserve damit das angestrebte Ziel erreichen kann, die Beschäftigung zu fördern.«

Die Website The Pragmatic Capitalist (Cullen Roche) schrieb:

»Viele der Unterzeichner warnen seit Jahren vor Bond-Vigilantes** [Anleihen-Wächter] und vergleichen die USA mit Griechenland. Natürlich liegen sie völlig falsch, denn sie verstehen einfach nicht, wie das monetäre System der USA funktioniert … Traurig ist nur, dass dies einige der besten Köpfe unseres Landes sind, die das Steuer unserer Wirtschaft in der Hand halten.«

Die Defizitfalken bezeichnen QE2 als hochgradig inflationär, Rohstoffpreise im In- und Ausland würden dadurch in die Höhe schnellen. QE2 sei nicht wirksamer als die frühere QE1, bei der es weniger um eine Ankurbelung der Wirtschaft als vielmehr um die Rettung der Banken ging; QE habe zur Abwertung des Dollar geführt, was ausländische Währungen beeinträchtige und die Preise im Ausland in die Höhe trieben.

Wie im Folgenden gezeigt wird, trifft nichts davon zu. Wer solche Behauptungen aufstellt, versteht entweder den monetären Wirkungsmechanismus nicht, oder er weiß nicht, was mit der QE2 geplant ist, die sich von der QE1 grundsätzlich unterscheidet. QE2 hat weder mit Bankenrettung noch mit Abwertung des Dollars oder der Rettung des Immobilienmarkts zu tun. Vielmehr soll damit verhindert werden, dass die Regierung Steuern erhöhen oder Programme streichen muss; den amerikanischen Bürgern soll es erspart bleiben, lähmende Einsparungen wie zurzeit in Irland oder Griechenland hinnehmen zu müssen. Dafür kann die QE2 derzeit durchaus das wirksamste Mittel sein. QE2 fördert die Beschäftigung dadurch, dass die Regierung weiter funktionieren und sich darum kümmern kann, weitere Arbeitsplätze zu schaffen.



Ein lähmender Schuldendienst droht
Die US-Staatsverschuldung ist seit 2006 um über 50 Prozent gestiegen, 1) weil die Wirtschaft zusammengebrochen ist und 2) wegen der höchst umstrittenen Entscheidung, den Banken aus der Patsche zu helfen. Ende 2009 war die Staatsverschuldung auf rund 12,3 Billionen Dollar gestiegen, doch fielen dafür weniger Zinsen (383 Milliarden Dollar) an als 2006 (406 Milliarden), da der Zinssatz inzwischen auf ein extrem niedriges Niveau gesenkt worden war. Die Zinsen fressen derzeit die Hälfte der staatlichen Steuereinnahmen auf, die für das Haushaltsjahr 2010 auf 899 Milliarden Dollar geschätzt werden. Davon müssen 414 Milliarden für Zinszahlungen auf die Staatsverschuldung aufgewendet werden. Würde der Zinssatz nur um wenige Prozentpunkte angehoben, so stiege der Schuldendienst für die Staatsverschuldung auf über 100 Prozent, sodass eine Verdopplung der Steuern erforderlich werden könnte.

Was nun die rasant steigenden Rohstoffpreise und Währungskurse im Ausland angeht, so werden diese nicht durch die QE verursacht. Sie sind größtenteils das Resultat des sogenannten Dollar Carry Trade [eine Form von spekulativen Kreditgeschäften], der wiederum eine Folge des künstlich niedrig gehaltenen Zinssatzes ist. Banken können derzeit zu der sehr niedrigen Federal Funds Rate (zurzeit 0,2 Prozent) Kredite aufnehmen und im Ausland mit dem Geld spekulieren, was weit höhere Profite bringt.

Die Zinsen können erst dann wieder auf ein vernünftiges Niveau angehoben werden, wenn die Kosten für die Bedienung der Staatsverschuldung gesenkt werden, und genau dies ist heute am schnellsten durch QE2 möglich – dadurch, dass die Federal Reserve die Schulden praktisch zinsfrei »monetisiert«. Die Fed ist der einzige Gläubiger der Regierung, der nach Abzug der eigenen Kosten die Zinsen an den Staat rückvergütet. 2008 waren dies nach Angaben der Fed 85 Prozent ihrer Gewinne. Zurzeit betragen die Zinsen für zehnjährige Bundesanleihen, die die Fed kaufen will, 2,66 Prozent. 15 Prozent von 2,66 Prozent entsprechen einem Zinssatz von 0,4 Prozent, der »best deal in town« für langfristige Anleihen.



Zögernd stellt sich die Fed der Herausforderung
Die Fed wurde in den 1960er-Jahren gezwungen, ihre Gewinne an die Regierung zurückzuerstatten, als Wright Patman, der damalige Vorsitzende des Bankenausschusses im US-Kongress, Druck machte, die Fed zu verstaatlichten. Der Abgeordnete Jerry Voorhis schrieb in seinem 1973 erschienenen Buch The Strange Case of Richard Milhous Nixon [zu Deutsch: Richard Nixon, ein seltsamer Fall]:

»Als direkte Reaktion auf die logische und unablässige Agitation einiger Kongressabgeordneter unter Führung von Wright Patman und anderen kompetenten Geld- und Währungsexperten führte die Federal Reserve von nun an einen erheblichen Teil ihrer Zinseinnahmen für Staatspapiere an das Finanzministerium ab. Das geschah ohne öffentliche Bekanntmachung, und selbst heute wissen nur wenige davon. Es geschah offensichtlich in Anerkennung der Tatsache, dass die Banken der Federal Reserve einerseits als nationale Notenbank fungierten, die das Geld des Landes schöpften, auf der anderen Seite jedoch dem Staat Zinsen für den eigenen Kredit in Rechnung stellten – was bei einer wirklichen nationalen Notenbank, die das Gesetz achtet, unvorstellbar wäre.

Voorhis fuhr fort: »Doch das ist nur ein Teil der Geschichte, und dabei der am wenigsten entmutigende. Denn im Bereich der Geschäftsbanken gibt es keine solche Rückzahlung des Geldes, das dem Volk gehört.« Geschäftsbanken leisten keine Zinsrückerstattung, obwohl auch sie die »Anleihen mit Sichteinlagen ›kaufen‹, die neu in ihre Bücher eingetragen werden – und sonst nichts«.


Ab den 1960er-Jahren war es allgemeine Politik, dass Staatsanleihen durch Geschäftsbanken (die Zinsen erheben konnten) und nicht durch die Zentralbank (die dies nicht tun konnte) finanziert wurden. Das galt nicht nur für die USA, sondern auch für andere Länder, nachdem die Vervierfachung des Ölpreises im Verein mit der Aufgabe des Goldstandards zur »Stagflation« führte, für die fälschlicherweise der Staat, der »Geld druckte«, verantwortlich gemacht wurde.

Dieser langjährigen Politik entsprechend weigerte sich Bernanke zunächst, das Staatsdefizit zu finanzieren. Im Januar 2010 ermahnte er den US-Kongress:

»Wir werden die Schulden nicht monetisieren. Es ist für Kongress und Regierung äußerst wichtig, ein Programm zu entwickeln, einen Plan, der in glaubwürdiger Weise zeigt, dass die Regierung der Vereinigten Staaten sich selbst wieder in eine vertretbare Position bringen wird.«

Wie die Washington Times schrieb, war er besorgt, dass »sich die Fed angesichts der festgefahrenen Situation im Kongress hinsichtlich notwendiger strikter Sparmaßnahmen und Steuererhöhungen zur Senkung der Defizite gezwungen sehen wird, die Defizite durch Gelddrucken und den Kauf von Treasury Bonds [langfristige Schuldverschreibungen der US-Regierung] auszugleichen«.

Die festgefahrene Situation im Kongress nahm am 3. November 2010 konkrete Form an, als die Republikaner die Mehrheit im Repräsentantenhaus eroberten. Es würde keine Steuererhöhungen für die Reichen und auch keine Haushaltskürzungen geben. Das Problem wird dadurch verschärft, dass die Chinesen in den vergangenen sechs Monaten den Kauf von amerikanischen Staatspapieren eingestellt haben, was einen Rückgang des Zustroms um rund 50 Milliarden Dollar monatlich bedeutet.



QE2 ist nicht wie QE1
Mit QE1 hat die Fed die Bilanzen der Banken von 1,2 Billionen Dollar an toxischen hypothekenbesicherten Wertpapieren entlastet. QE1 war ein genaues Abbild des staatlichen Konjunkturprogramms TARP, mit dem einzigen Unterschied, dass TARP von der Regierung mit 700 Milliarden Dollar Steuergeldern finanziert worden war. QE1 wurde von der Federal Reserve durch einfache Eingaben am Computer finanziert, indem der Betrag den Reservekonten der Banken bei der Fed gutgeschrieben wurde.

Experten sagten voraus, bei QE2 würde es noch einmal genauso gemacht, doch wie sich herausstellte, ist es etwas ganz anderes. Unmittelbar nach der Wahl kündigte Bernanke an, die Fed werde von ihrer Vollmacht zum Kauf von Anleihen Gebrauch machen und auf dem Sekundärmarkt Staatsanleihen kaufen – von Banken, Anleihe-Investoren und Hedgefonds. (In der EU hat die Europäische Zentralbank etwas Ähnliches getan, als sie auf dem Sekundärmarkt griechische Staatanleihen aufkaufte.) Mit einiger Sicherheit würden Anleihehändler das Geld anschließend zum Kauf von weiteren Schatzanweisungen nutzen, wodurch der Verkauf langfristiger Anleihen gesteigert würde.

Die Banker, die über QE1 gejubelt hatten, standen QE2 im Allgemeinen kritisch gegenüber, wahrscheinlich, weil sie nicht davon profitierten. Sie müssten ihre Anleihen, die ihnen Zinsen einbrachten, gegen zusätzliche Barreserven eintauschen, wovon sie schon weit mehr haben, als sie verwenden können. Anders als QE1 sollte mit QE2 nicht den Banken geholfen, sondern der Druck vom US-Bundeshaushalt genommen werden.

Bernanke kündigte an, die Fed werde mit einer Rate von 75 Milliarden Dollar monatlich für insgesamt 600 Milliarden Dollar langfristige Staatsanleihen kaufen, um den durch China bewirkten Ausfall zu decken. Außerdem sollten geschätzte 275 Milliarden Dollar von hypothekenbesicherten Wertpapieren, die die Fed im Rahmen von QE1 aufgekauft hatte, in Treasuries umgewandelt werden. Eine Ausweitung von QE2 wäre möglich, so Bernanke, falls die Arbeitslosigkeit hoch und die Inflationsrate (gemessen am Konsumentenpreisindex) niedrig bliebe.

In seiner Five Minute Forecast vom 4. November sagte Addison Wiggin, dies hieße im Wesentlichen nichts anderes, als dass die Fed plane, das gesamte Defizit für die nächsten acht Monate zu monetisieren. Er zitierte Bill Bonner vom Investment-Beratungsdienst Agora Financial:

»Wenn es um Irland oder Griechenland ginge, dann wäre die Regierung gezwungen, Einschnitte vorzunehmen. Dank QE2 braucht man für die Konsequenzen nicht geradezustehen.«

Es war als Kritik gemeint, man könnte es aber ebenso gut als gutes Geschäft betrachten. Warum an ausländische Zentralbanken Zinsen zahlen, wenn man das Geld fast zinslos von der eigenen Zentralbank bekommen kann? In acht Monaten wird die Fed mehr Treasuries besitzen, als China und Japan zusammen; damit wird sie zum größten Inhaber von Staatsanleihen, mit Ausnahme des Staats selbst.



Das Inflationsrisiko wird übertrieben
Der Einwand der »Defizitfalken« lautet natürlich, dies wirke in hohem Maße inflationär und mindere den Wert des Dollars, doch eine genaue Prüfung der Daten zeigt, dass diese Ängste unbegründet sind.

Der Geldmenge weiteres Geld hinzuzufügen, stellt offensichtlich kein Risiko dar, wenn die Geldmenge schrumpft, wie es gegenwärtig der Fall ist. Der Finanzkommentator Charles Hugh Smith geht unter Berufung auf die Schätzungen der Vermögensstatistik der Fed (Fed Flow of Funds) davon aus, dass der Wirtschaft Teilabschreibungen für Besicherungen und Kredite in Höhe von 15 Billionen Dollar bevorstehen. Die zwei Billionen Dollar an neuem Kredit oder Liquidität der Fed reichen deshalb nicht aus, um eine Inflation oder eine neue Spekulationsblase auszulösen.

Auf jeden Fall bleibt Bernanke dabei, dass bei QE2 kein neues Geld gedruckt wird. Es ist nur ein Anlagentausch in den Bilanzen der Inhaber. Die Inhaber von Obligationen sind nicht reicher als zuvor, sie können auch nicht mehr Geld ausgeben als zuvor.

Professor Warren Mosler erklärt, dass die Inhaber die Anleihen auf Konten bei der Fed halten: »Schatzpapiere des US-Finanzministeriums sind ähnlich wie Sparkonten bei einer normalen Geschäftsbank bilanziert.« Sie bringen Zinsen ein und werden als Teil der Staatsverschuldung behandelt. Wenn die Schulden durch den Rückkauf der Anleihen »bezahlt« werden, dann werden die Beträge vom Girokonto des Eigentümers auf das Anleihekonto bei der Fed transferiert, die Einträge gelten nun nicht mehr als Teil der Staatsverschuldung. Der Hauptunterschied besteht darin, dass das eine Konto Zinsen einbringt und das andere nicht.



Und die Inflation der Rohstoffpreise?
Trotz drastisch steigender Rohstoffpreise bleibt die Inflationsrate sehr niedrig, weil auch der Wohnungsbau einbezogen werden muss. Der Markt für Wohnimmobilien erholt sich in einigen Regionen, aber die Häuserpreise sind insgesamt gegenüber ihrem Höchststand um 28 Prozent gesunken. Die Main Street ist nicht mit Geld überschwemmt, das Geld ist nur umverlagert worden. Unternehmen haben nach wie vor große Schwierigkeiten, zu annehmbaren Konditionen Kredite zu erhalten. Für künftige Hausbesitzer gilt dasselbe.


Was die offensichtliche Inflation der Rohstoffpreise angeht – vor allem für Gold, Silber und Nahrungsmittel –, so kann der Grund für den Anstieg nicht in einer inflationierten Geldmenge in den USA liegen, da die Geldmenge ja zurzeit schrumpft. Es ist vielmehr eine Kombination mehrerer Faktoren, darunter a) Konkurrenz für diese knappen Güter aus den Entwicklungsländern, deren Volkswirtschaften viel schneller wachsen als die unsrige; b) der Kampf um das »heiße Geld« vom Immobilienmarkt, das nirgendwo anders hinfließen kann; c) im Fall der rasant steigenden Nahrungsmittelpreise verheerende Wetterunbilden und d) die Spekulation, die das Feuer weiter anfacht.

Dazu kommen die äußerst niedrigen Zinssätze der Fed, die es Banken und Investoren ermöglichen, billige Kredite aufzunehmen und das Geld dort anzulegen, wo es viel mehr einbringt als bei riskanten Anleihen im eigenen Land. Dieser Carry Trade wird so lange weitergehen, bis etwas unternommen wird, um die Zinsrechnung auf die Staatsverschuldung zu senken.

Die ideale Alternative bestünde darin, dass eine Regierung das Geld, das sie braucht, auf transparente und verantwortliche Weise selbst schöpfen würde – wozu laut Verfassung allein der Kongress befugt ist. Die nächstbeste Möglichkeit ist ein zinsfreies Darlehen der Fed, das unbegrenzt verlängert werden kann.



Ein kühner Präzedenzfall
QE2 bedeutet nicht, dass Geld »aus dem Hubschrauber« auf die Banken oder die Main Street abgeworfen wird. Vielmehr finanziert die Fed praktisch zinslos die Regierung und versetzt diese dadurch in die Lage, ihre Aufgaben zu erfüllen, ohne die Zinsen für die Staatsschulden in die Höhe zu treiben – eine Zinsrechnung, die es ohnehin von Anfang an nicht hätte geben müssen. Wie sagte schon Thomas Edison: »Wenn unsere Nation eine Dollar-Anleihe ausgeben kann, dann kann sie auch eine Dollar-Note in Umlauf bringen. Was der Anleihe ihren Wert verleiht, verleiht auch der Dollar-Note ihren Wert.«

Der Fed ist es mit QE1 nicht gelungen, die Wirtschaft wiederzubeleben, doch mit QE2 könnte sie den Fehler wiedergutmachen. Es wäre ein kühner Präzedenzfall, der andere Länder inspirieren könnte, sich ebenfalls aus den Ketten der Verschuldung zu befreien. QE2 ist das funktionale Äquivalent dessen, was einige Länder in den 1970er-Jahren mit großem Erfolg umgesetzt haben, als sie ihren Regierungen zinsfreie Darlehen ihrer eigenen Zentralbanken gewährten.

Überall leiden derzeit Länder unter einer Schuldendeflation. Sie alle, angefangen mit Irland und Griechenland, könnten eine gute Portion ihres eigenen zinslosen nationalen Kredits gebrauchen.

+++++++

muss ich jetzt mein gold gegen aktien tauschen oder was nun???????
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Beitrag von oegeat »

EZB verdoppelt ihren Kauf von Staatsanleihen

Aktualisiert am 29.11.2010

Die Europäische Zentralbank greift auf dem Höhepunkt der Irlandkrise zu einer umstrittenen Massnahme: Innerhalb von einer Woche kaufte sie massiv mehr Staatsanleihen ein.

Die Europäische Zentralbank (EZB) ist auf dem Höhepunkt der Irlandkrise wieder verstärkt auf dem europäischen Markt für Staatsanleihen aktiv geworden. Wie die EZB am Montag mitteilte, hat sie letzte Woche Staatspapiere im Gegenwert von 1,348 Milliarden Euro gekauft.

Im Vergleich zur Vorwoche (713 Millionen Euro) hat die EZB das Kaufvolumen damit so gut wie verdoppelt. Insgesamt hat die EZB seit Mai, als das umstrittene Ankaufprogramm als Reaktion auf die Griechenlandkrise begann, für rund 67 Milliarden Euro Staatsanleihen von Euro-Ländern gekauft. Sie neutralisiert die Käufe über entsprechende Gegengeschäfte, damit sich die Geldmenge in der Euro-Zone nicht erhöht.

Die EZB gibt keine Auskunft darüber, aus welchem Land die Anleihen, die sie erwirbt, stammen. Händler berichteten jedoch zuletzt von stärkerer Nachfrage nach irischen und portugiesischen Papieren.

+++++++++
nur 67 Millarden ..tssss ein Witz zum Vergleich was die Fed macht ...
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Beitrag von cabriojoe2 »

Chartechnische Unterstützung, Auswertung!?
1,32565
oder dann ganz bestimmt 1,31775
aber dann jetzt gaaanz sicher 1,29802, oder dann auf jeden Fall .......
Die Charts geben meiner Meinung nach nur "vage" Hinweise (wenn Bruch/Wende/die Linie hält, dann ....) es ist vermutlich das Problem dies zu akzeptieren.
Zuviel hineingedeute und Prognosen, führt zwangsläufig zu Fehlprognosen und Vertrauensverlust. Eine Kombination aus Fundamentaldaten wäre super, aber die sind doch meißt mindestens genau so schwammig oder sind sogar Kontraindikatoren. Auf schlechte Daten reagiert die Zentralbank dann unterstützend und auf gute Daten bremsend und die Marktreaktion kommt dann zusätzlich auch noch verzögert.

Man könnte annehmen, da die Konjunktur in Deutschland bereits am "überkochen" (wegen günstigem Euro) ist, dass die Zentralbank oder Regierung bereits an Steuer-...., Mindestlohn, ... oder sonstigen Möglichkeiten sucht dies zu bremsen. Unternehmens-/Gewinn-besteuerung wäre ein möglicher Ansatz, sonst kommen zwangsläufig die gewaltigen Lohnforderungen der Gewerkschaften (vielleicht auch nicht gaaaanz unbegründet) im Frühjahr.
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Beitrag von cabriojoe2 »

Was haltet Ihr vom Konjunktur Indikator Deutschland KID?
KID
Der KID Oszilator (2. Grafik, rote Linienchart) reagierte im März-Tief 2009 etwas verzögert und im TOP super früh. Zeigte es ja bereits für das Frühjahr 2010 an und aktuell steht er schon wieder auf Marschrichtung Norden. Also nur kurze Zwischenerholung (sehr kurze). Ein klarer Vorlauf, so dass wir das im Frühjahr gezeigte "Fallen" jetzt erst kurstechnisch nachvollziehen ist doch garnicht zu erkennen. Wie gesagt Tiefpunkt 2009 eher verzögert angezeigt.
Schlußfolgerung; Das wars erst mal mit abwärts! (ODER?)
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Beitrag von cabriojoe2 »

US-Arbeitsmarktdaten und Euro-Dollarkurs!
Besteht da ein Zusammenhang? Zuletzt scheint es so.
US-Arbeitsmarktdaten
2. Grafik / 2 Jahres-Chart
Sobald die Arbeitsmarktdaten positiv ausfallen (die Markterwartung für weiter positiv (über 0) ist) steigt der Dollar gegenüber dem Euro.
Annahme: Dann kann die EZB die Eurokrise spielen.
Daten werden am 4. - 5. des Folgemonats veröffentlicht.

Zuletzt sahen die Arbeitsmarktdaten gut aus! Setzt sich jetzt die Prognose/Warnung der FED durch?Quelle
Zuletzt geändert von cabriojoe2 am 13.12.2010 19:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von oegeat »

cabriojoe2 machst du nen eigenen Thread hier auf !

"cabriojoe2 Fragen und Sichtweisen"

könnte der lauten
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Beitrag von cabriojoe2 »

Danke, aber das Thema treffe ich doch. (in meinen Postings!)
Was hälst Du vom Konjunktur Indikator Deutschland (da werden ja lauter Fundamentaldaten verarbeitet)?

(cool! Mein erstes Bild!!!)
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Beitrag von cabriojoe2 »

Alles hängt am Arbeitsmarkt

"Der sehr schwache Arbeitsmarktbericht für November sei wohl ein Ausrutscher gewesen. Die Erstanträge und die Beschäftigungskomponenten der Einkaufsmanagerindices würden derzeit eher eine Verbesserung als eine Verschlechterung der Lage anzeigen. "
Wenn es so ist kann die EZB wegen der EU-Krise den Euro weiter gegen den Dollar schwächen.
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Beitrag von oegeat »

cabriojoe2 hat geschrieben:..........Was hälst Du vom Konjunktur Indikator Deutschland .......
ja gefallt mir ... verwende ich auch ..hier der US das vom Dax finde ich nicht .... habe 2009 als man drehte......
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Beitrag von kaalexs »

ein vordenker, lesen!Viewpoints
Mohamed El-Erian | März 2010

Die Antwort auf die Explosion der Staatsschulden

Dieser Artikel erschien unter ft.com am 10. März 2010.

Immer wieder sieht sich die Welt einer bedeutenden ökonomischen Entwicklung gegenüber, die zunächst missverstanden und als unbedeutend abgetan wird, dann aber Regierungen, Unternehmen und private Haushalte unvorbereitet trifft.

Wir haben in den vergangenen zehn Jahren einige Beispiele gesehen. Dazu zählt etwa der Aufstieg Chinas zu einem der wichtigsten EInflussfaktoren auf Wachstum, Preise, Beschäftigung und die Vermögensdynamik weltweit. Ich würde auch die dramatische Übertreibung und den folgenden spektakulären Zusammenbruch des Häusermarktes und der Schattenbanken in den finanzbasierten Volkswirtschaften der USA und Großbritanniens nennen.

Derzeit sollten wir alle einem neuen Thema Beachtung schenken: der gleichzeitigen und drastischen Verschlechterung der öffentlichen Finanzen in vielen der entwickelten Volkswirtschaften. Gegenwärtig zeigt sich das vor allem – und übertrieben – durch das enge Prisma Griechenland. In einiger Zeit wird dieses Phänomen als das erkannt werden, was es wirklich ist: ein signifikanter Regimewechsel in den Industriestaaten mit langfristigen Folgen. Um diese Entwicklung zu antizipieren und nicht von ihr überrascht zu werden, sollten wir die folgenden sechs Punkte beachten.

Erstens: Die gegenwärtigen Ereignisse lassen sich auf dem einfachsten Niveau als jüngste in einer Reihe von Störungen charakterisieren. 2008 und 2009 mussten die Regierungen eingreifen, um der gleichzeitigen Implosion des Häusermarkts, des Finanzsystems und des Konsums zu begegnen. Heute muss sich Welt mit den Konsequenzen der damaligen Maßnahmen und der Art ihrer Durchführung auseinandersetzen.

Die US-Staatsverschuldung ist in weniger als zwei Jahren um zuvor unvorstellbare 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) angestiegen. Selbst in einem günstigen Wachstumsszenario würde die Schuldenquote wohl über die kommenden zehn Jahre von ihrer viel höheren Basis aus weiter ansteigen.

Viele Veranschaulichungen zeigen die umfassende Natur dieser Erschütterung der öffentlichen Finanzen. Meine bevorzugte kommt von Willem Buiter, dem Chefvolkswirt von Citi. Die Staaten, die Haushaltsdefizite von zehn Prozent und mehr aufweisen, repräsentieren inzwischen mehr als 40 Prozent des globalen BIP und sind meistens Industriestaaten. Über den Großteil der vergangenen 30 Jahre schwankte der Anteil dieser Defizitstaaten am Welt-BIP zwischen 0 und 5 Prozent und es handelte sich dabei überwiegend um Schwellenländer.

Zweitens untergräbt der Schock für die öffentlichen Finanzen die analytische Aussagekraft konventioneller Klassifikationen. Man halte sich nur die frühere Annahme einer deutlichen Teilung in fortgeschrittene und aufstrebende Volkswirtschaften vor Augen. Inzwischen hat eine wachsende Zahl ersterer deutlich schwächere wirtschaftliche und finanzielle Aussichten und erhöhte Anfälligkeiten als eine wachsende Zahl letzterer.

Drittens ist die Frage nicht, ob sich die Regierungen in den fortgeschrittenen Ländern anpassen werden, das werden sie tun. Die entscheidende Frage bezieht sich auf die Natur der Anpassung (geordnet oder ungeordnet, ihren zeitlichen Ablauf und die Nebenwirkungen).

Regierungen streben danach, eine negative Schuldendynamik durch die geordnete (und relativ schmerzfreie) Kombination aus Wachstum und der Bereitschaft des Privatsektors zu lösen, seine Bestände an Staatsanleihen zu halten und gar noch aufzustocken. In einer Welt ungewöhnlich hoher Arbeitslosigkeit, gedämpfter Wachstumsdynamik sowie anhaltend hoher Defizite und regulatorischer Unsicherheiten stehen einer solchen Lösung jedoch deutliche Probleme im Weg.

Staaten werden daher gezwungen sein, schwierige Entscheidungen hinsichtlich Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen zu treffen. Wenn nicht rechtzeitig Maßnahmen eingeleitet werden, wird sich das Spektrum denkbarer Alternativen erweitern um das „Weginflationieren“ der exzessiven Verschuldung sowie im Extremfall Default und Konfiszierung.

Viertens können Regierungen anderen Sektoren der inländischen Wirtschaft Lösungen aufzwingen. Das tun sie, indem sie Ressourcen nutzen und umlenken. Besonders relevant ist das, wenn es nur begrenzte grenzüberschreitende Ausweichmöglichkeiten gibt. Das ist angesichts der umfassenden Natur des Schocks für die öffentlichen Finanzen der Fall.

Fünftens wird die internationale Dimension die interne fiskalische Anpassung in den Industriestaaten komplizieren. Die Wirksamkeit jeder haushaltspolitischen Konsolidierung ist nicht nur eine Funktion der Entschlossenheit und Fähigkeit der Regierung, Maßnahmen über einen mittleren Zeithorizont durchzuführen. Sie wird auch durch die Maßnahmen beeinflusst, die in anderen Ländern beschlossen werden.

Diese fünf Punkte unterstützen alle die Sichtweise, dass der Schock in den Staatshaushalten für viele Märkte und Sektoren höchst bedeutsam ist. Doch momentan herrscht noch die Einstellung vor, den Schock als isoliert, zeitlich begrenzt und reversibel zu betrachten.

Das führt zum sechsten und letzten Punkt. Wir sollten verzögerte Folgen sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor erwarten (anstatt von ihnen überrascht zu werden). Es gibt keine fertigen Drehbücher, wenn es um die neuen systemischen Themen geht. Daher greifen viele auf vergangenheitsorientierte Analysemodelle zurück, was dazu beiträgt, dass die Bedeutung neuer systemischer Phänomene angezweifelt wird.

Es gibt eine weitere Komplikation. Die frühzeitige Erkenntnis ist wichtig aber nicht ausreichend. Ihr muss die richtige Antwort folgen. Die Erfahrung lehrt, dass es Unternehmen und Regierungen nicht leicht fällt, sich der Dominanz vergangenheitsorientierter interner Entscheidungen und Verpflichtungen zu entziehen.

Wohin führt uns das? Unserer Einschätzung nach wird die Bedeutung des Schocks für die öffentlichen Finanzen in den entwickelten Volkswirtschaften noch nicht ausreichend erkannt und verstanden. Mit der Zeit wird sich der Schock jedoch als höchst bedeutsam erweisen. Je früher dies erkannt wird, desto größer ist die Chance, die Veränderungen zu antizipieren statt von ihnen getroffen zu werden.
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Beitrag von oegeat »

lesenswerte Erklärungen ... Zusammenhänge !!

Wann hebt die Fed die Zinsen an?
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