Doof geboren …
Verfasst: 04.08.2012 10:52
Da kann ich dem Autor nur Recht geben !
DAS SYSTEM IST HIRNTOT !
Fällt Birne fällt auch Plaume und Apfel
Dabei verhält sich die Natur nicht im Gleichschritt
Doof geboren …August 02, (von Ronald Gehrt)
Doof geboren … und nix dazugelernt.
Das trifft auf manchen Zeitgenossen zu, wird aber an den Börsen verblüffend oft beobachtet. Sollte man ja nicht meinen, aber seitdem Akteure aus der Kategorie „stark, blitzschnell aber nix im Hirn“ zahlreicher werden, muss man sich darauf nun einmal einstellen.
Das schöne dabei: Ich kann ungestraft lästern, denn die, die ich meine, können einem nicht gegen das Schiebein treten…
Computergesteuerte Handelsprogramme tragen – selten – Stiefel mit Stahlkappen.
Und es sind mehrheitlich diese Handelsprogramme, die ich ab sofort mit CHP abkürze, um mir nicht die Finger zu verknoten, die sich an diesem Donnerstag verzockt haben.
Was wieder einmal zeigt, dass das menschliche Gehirn so leicht nicht zu ersetzen ist. Daraus abgeleitet stelle ich fest (wieder einmal), dass der scheinbare Segen eines in den Bereich von Nanosekunden rutschenden Tempos der Orderabwicklung in Wahrheit ein Fluch ist, weil gerade das es nötig machte, dass insbesondere diejenigen, die mit Milliarden an den Börsen hantieren, auf solche Hilfsgehirne zurückgreifen. Und das, wie wir an diesem heutigen Donnerstagnachmittag nur als ein Beispiel sehen, immer seltener mit Erfolg.
Ein normales Anlegergehirn kann bisweilen aus Erfahrungen der Vergangenheit lernen. Vor allem dann, wenn sie sich so regelmäßig wiederholen, dass man schon fast nicht umgehen kann, irgendetwas zu kapieren. In diesem Fall war dieser Kursrutsch das typische Phänomen des „fait accompli“. Eigentlich bezeichnet dieser Ausdruck nur einen “nicht mehr rückgängig zu machenden Sachverhalt”. Im Bereich der Börse geht es dabei aber um eine Situation, in der ein solcher Sachverhalt bereits eskomptiert wird, bevor er wirklich stattfindet. In diesem Fall waren, nachdem man in der vergangenen Woche alle möglichen Kommentare und Andeutungen bullish interpretierte, weil man das vor lauter Angst vor einer Beschleunigung der Abwärtsbewegung an den Börsen einfach wollte, derartig viele Marktteilnehmer im Vorfeld dieser Notenbanksitzungen eingestiegen, dass sie letzten Endes die erhofften Maßnahmen bereits komplett vorweggenommen hatten. Und wenn man kein CHP war, konnte man sich folgendes überlegen:
Entweder, die Hoffnungen werden enttäuscht. Dann könnten all diejenigen, die aufgrund dieser Hoffnungen im Vorfeld eingestiegen sind, schnell wieder aussteigen. Oder aber die Hoffnungen werden erfüllt. Aber auch dann sind ja bereits all diejenigen, die darauf gebaut haben, längst investiert. Wer soll dann im Anschluss noch kaufen? Ein Mensch kann sich dergleichen denken. Ein Computer nicht. Die haben immer weiter gekauft.
Wir haben nun gesehen, dass die Hoffnung auf konzertierte Aktionen, z.B. im Form umfassender Anleihe-Kaufprogramme, enttäuscht wurde. Beide Notenbanken bekundeten ihre grundsätzliche, wilde Entschlossenheit, im Falle eines Falles Maßnahmen zu ergreifen, die geeignet sind, die Situation zu stabilisieren. Aber konkret passiert erst einmal gar nichts. Was die EZB anging, waren dabei sogar ein paar heftige Enttäuschungen dabei. Zum einen unterstrich EZB-Präsident Draghi, dass zuerst die Rettungsschirme am Anleihemarkt einzugreifen hätten, bevor die EZB „dran“ wäre. Dann erinnerte er daran, dass die von den Bullen herbeigewünschte Banklizenz für den Rettungsschirm ESM nicht Sache der EZB, sondern der einzelnen Regierungen sei. Und er betonte, dass es, wenn es zu Anleihekäufen durch die EZB käme, sich vornehmlich um kurze Laufzeiten handeln werde, weil man da näher an der typischen, klassischen Geldpolitik der Notenbank bleiben würde.
Und schon rasselten DAX und Euro, zu Beginn der Pressekonferenz der EZB noch schnell auf ein neues Tageshoch gehuscht, haltlos in die Tiefe. Manch eine Bank, manch ein Hedgefonds dürften an diesem Donnerstag ihren Computern einen ordentlichen Tritt verpasst haben. Aber letzten Endes sind sie ja an solchen Entwicklungen selber schuld.
Es war letzten Endes das selbe Phänomen wie beim Rüstungswettlauf des kalten Krieges. Man wollte, ja man musste den anderen unbedingt überlegen sein und bleiben, um weiterhin die Chance zu haben, sich das größte Stück des Kuchens zu sichern. Aber irgendwann führt das zu einem Punkt, an dem sich der Wettlauf zuerst zu neutralisieren und dann ins Gegenteil umzuschlagen beginnt. Und nicht nur das:
Diese CHP sind letzten Endes in der Hitze solcher Kursbewegungen wie an diesem Donnerstag sich selbst überlassen. Da greift so schnell keiner ein, erstens, weil er nicht weiß, was er tun soll, zweitens, weil die durch die Computer ausgeheckten Positionierungen so komplex sind, dass menschliche Gehirne da nicht mehr mitkommen. Und nicht zuletzt drittens, weil immer mehr Verantwortliche nicht mehr wissen, was diese Dinger eigentlich genau tun
Noch haben wir, während ich diese Kolumne zum Zeitpunkt der Eröffnung der US-Börse schreibe, nichts anderes als das typische Phänomen eines „fait accompli“. Das ist noch nicht weiter dramatisch, was die Trends der Märkte angeht. Aber da nun aus der Komponente Hoffnung die Luft raus ist und das Momentum auf kurzfristiger Ebene an den Aktienmärkten ebenso wie beim Euro zu kippen droht, könnte es in den kommenden Tagen und Wochen zu dem Szenario kommen, das ich in den letzten Marktkommentaren mehrmals angerissen hatte:
Nämlich zu einem kapitalen Kurseinbruch in den Monaten August und September, weil sich nach der US-Notenbank nun auch die europäische Zentralbank in den Reigen derer eingefügt hat, die wild entschlossen sind, noch nicht näher spezifizierte Dinge zu tun, wenn andere ihre auf Hausaufgaben gemacht haben, wobei der Zeitpunkt ebenfalls noch nicht so ganz genau bestimmt werden kann, weil er von bestimmten Aspekten abhängt, die sich im Vorfeld noch nicht erfassen lassen. Ja. Fein.
Ich erwarte – beziehungsweise befürchte – dass die nach diesen Notenbanksitzungen entstehende Zwangspause von mehreren Wochen die Situation verschärft. Alleine deswegen, weil der Zerfallsprozess der Eurozone ebenso wie der wirtschaftliche Abstieg in den anderen großen Wirtschaftsregionen wie USA und China (wobei es bei letzterer Zone natürlich nur um eine Verringerung des Wachstums geht, die sich aber auf den Rest der Welt höchst unerfreulich auswirkt) weitergehen wird, während man an berufener Stelle entweder die Köpfe zusammen steckt – was die EU angeht – oder sich aus Staatsräson (nahende Präsidentschaftswahl) den Luxus gönnt, das Problem der unkontrollierten Staatsverschuldung einfach mal auf Anfang 2013 zu verschieben (USA).
Die Hoffnung, dass entweder US-Notenbank oder EZB – oder wenn möglich beide – mit der zum geflügelten Wort gewordenen „big bazooka“ um die Ecke biegen, um den geistigen Spekulanten des Elends mal so richtig mit der eisernen Faust entgegenzutreten, ist am Mittwochabend sowie am Donnerstagnachmittag der nüchternen Realität in Form eines allgemein anstehenden, eifrigen Palavers gewichen. Das haben wir in den letzten zwei Jahren schon genug gehabt. Geholfen hat es nichts. Und genau das, nämlich die Tatsache, dass bislang sämtliche Maßnahmen zur Eindämmung des weltweiten Abstiegs versagt haben, wurde durch diese Hoffnung im Vorfeld kurzzeitig übertüncht. Was bleibt?
Es wird jetzt auf die kommenden ein bis zwei Wochen ankommen. In dieser Zeit muss sich herausstellen, ob man imstande ist, aus irgend einer anderen Ecke neue Hoffnung herbeizuzaubern oder aber sogar versucht wird, mit anderen Mitteln insbesondere die Aktienmärkte zu stützen, um zu verhindern, dass die Abwärtsspirale die nächste Stufe zündet. Schaffen es die Aktienmärkte nicht, sich in dieser Zeitspanne über den in der Vorwoche verteidigten wichtigen charttechnischen Unterstützungen (insbesondere den 200 Tage-Linien bei DAX und Dow Jones) zu halten, wird der zweite Teil einer Abwärtsbewegung gestartet, von der wir an diesem Nachmittag bislang nur Ansätze gesehen haben. Dann würde es ein heißer Sommer, der, wenn man bereit und willens ist, sich auch mal auf der Baisse-Seite zu positionieren, natürlich durchaus gewinnträchtig sein würde. Denn wenn man flexibel agiert, ist es letzten Endes zweitrangig, ob die Kurse nach oben oder nach unten laufen. Entscheidend ist nur, dass man einen ausnutzbaren Trend vorfindet und nicht das permanente Auf und Ab-Geschaukel der vergangenen zwei Monate. Und in dieser Hinsicht bin ich, offen gesagt, guter Hoffnung. Zumal:
Unsere “Freunde”, die Trading-Computer, würden in einer solchen Situation, wenn die 200 Tage-Linien erst mal gebrochen sind, dafür sorgen, dass diese Bewegung mit Schwung weitergeht. Denn diese CHP kennen weder ein “zu billig” noch ein “zu teuer” Sie machen so lange weiter und vergrößern ihre Positionen auch noch permanent, bis entweder jemand den Stecker zieht oder andere Kräfte des Marktes dagegenhalten. Was aber, wenn diese Maschinchen erst einmal richtig in Schwung gekommen sind, ziemlich schwierig ist, wie wir beispielsweise beim „Flash Crash“ im Mai 2010 erleben mussten.
In diesem Sinne: Auf einen spannenden Sommer!
und hier noch die Minute 1:33:30 - das hatten wir auch am Freitag
Schulmeister über das System Deutsche Bank
DAS SYSTEM IST HIRNTOT !
Fällt Birne fällt auch Plaume und Apfel
Dabei verhält sich die Natur nicht im Gleichschritt
Doof geboren …August 02, (von Ronald Gehrt)
Doof geboren … und nix dazugelernt.
Das trifft auf manchen Zeitgenossen zu, wird aber an den Börsen verblüffend oft beobachtet. Sollte man ja nicht meinen, aber seitdem Akteure aus der Kategorie „stark, blitzschnell aber nix im Hirn“ zahlreicher werden, muss man sich darauf nun einmal einstellen.
Das schöne dabei: Ich kann ungestraft lästern, denn die, die ich meine, können einem nicht gegen das Schiebein treten…
Computergesteuerte Handelsprogramme tragen – selten – Stiefel mit Stahlkappen.
Und es sind mehrheitlich diese Handelsprogramme, die ich ab sofort mit CHP abkürze, um mir nicht die Finger zu verknoten, die sich an diesem Donnerstag verzockt haben.
Was wieder einmal zeigt, dass das menschliche Gehirn so leicht nicht zu ersetzen ist. Daraus abgeleitet stelle ich fest (wieder einmal), dass der scheinbare Segen eines in den Bereich von Nanosekunden rutschenden Tempos der Orderabwicklung in Wahrheit ein Fluch ist, weil gerade das es nötig machte, dass insbesondere diejenigen, die mit Milliarden an den Börsen hantieren, auf solche Hilfsgehirne zurückgreifen. Und das, wie wir an diesem heutigen Donnerstagnachmittag nur als ein Beispiel sehen, immer seltener mit Erfolg.
Ein normales Anlegergehirn kann bisweilen aus Erfahrungen der Vergangenheit lernen. Vor allem dann, wenn sie sich so regelmäßig wiederholen, dass man schon fast nicht umgehen kann, irgendetwas zu kapieren. In diesem Fall war dieser Kursrutsch das typische Phänomen des „fait accompli“. Eigentlich bezeichnet dieser Ausdruck nur einen “nicht mehr rückgängig zu machenden Sachverhalt”. Im Bereich der Börse geht es dabei aber um eine Situation, in der ein solcher Sachverhalt bereits eskomptiert wird, bevor er wirklich stattfindet. In diesem Fall waren, nachdem man in der vergangenen Woche alle möglichen Kommentare und Andeutungen bullish interpretierte, weil man das vor lauter Angst vor einer Beschleunigung der Abwärtsbewegung an den Börsen einfach wollte, derartig viele Marktteilnehmer im Vorfeld dieser Notenbanksitzungen eingestiegen, dass sie letzten Endes die erhofften Maßnahmen bereits komplett vorweggenommen hatten. Und wenn man kein CHP war, konnte man sich folgendes überlegen:
Entweder, die Hoffnungen werden enttäuscht. Dann könnten all diejenigen, die aufgrund dieser Hoffnungen im Vorfeld eingestiegen sind, schnell wieder aussteigen. Oder aber die Hoffnungen werden erfüllt. Aber auch dann sind ja bereits all diejenigen, die darauf gebaut haben, längst investiert. Wer soll dann im Anschluss noch kaufen? Ein Mensch kann sich dergleichen denken. Ein Computer nicht. Die haben immer weiter gekauft.
Wir haben nun gesehen, dass die Hoffnung auf konzertierte Aktionen, z.B. im Form umfassender Anleihe-Kaufprogramme, enttäuscht wurde. Beide Notenbanken bekundeten ihre grundsätzliche, wilde Entschlossenheit, im Falle eines Falles Maßnahmen zu ergreifen, die geeignet sind, die Situation zu stabilisieren. Aber konkret passiert erst einmal gar nichts. Was die EZB anging, waren dabei sogar ein paar heftige Enttäuschungen dabei. Zum einen unterstrich EZB-Präsident Draghi, dass zuerst die Rettungsschirme am Anleihemarkt einzugreifen hätten, bevor die EZB „dran“ wäre. Dann erinnerte er daran, dass die von den Bullen herbeigewünschte Banklizenz für den Rettungsschirm ESM nicht Sache der EZB, sondern der einzelnen Regierungen sei. Und er betonte, dass es, wenn es zu Anleihekäufen durch die EZB käme, sich vornehmlich um kurze Laufzeiten handeln werde, weil man da näher an der typischen, klassischen Geldpolitik der Notenbank bleiben würde.
Und schon rasselten DAX und Euro, zu Beginn der Pressekonferenz der EZB noch schnell auf ein neues Tageshoch gehuscht, haltlos in die Tiefe. Manch eine Bank, manch ein Hedgefonds dürften an diesem Donnerstag ihren Computern einen ordentlichen Tritt verpasst haben. Aber letzten Endes sind sie ja an solchen Entwicklungen selber schuld.
Es war letzten Endes das selbe Phänomen wie beim Rüstungswettlauf des kalten Krieges. Man wollte, ja man musste den anderen unbedingt überlegen sein und bleiben, um weiterhin die Chance zu haben, sich das größte Stück des Kuchens zu sichern. Aber irgendwann führt das zu einem Punkt, an dem sich der Wettlauf zuerst zu neutralisieren und dann ins Gegenteil umzuschlagen beginnt. Und nicht nur das:
Diese CHP sind letzten Endes in der Hitze solcher Kursbewegungen wie an diesem Donnerstag sich selbst überlassen. Da greift so schnell keiner ein, erstens, weil er nicht weiß, was er tun soll, zweitens, weil die durch die Computer ausgeheckten Positionierungen so komplex sind, dass menschliche Gehirne da nicht mehr mitkommen. Und nicht zuletzt drittens, weil immer mehr Verantwortliche nicht mehr wissen, was diese Dinger eigentlich genau tun
Noch haben wir, während ich diese Kolumne zum Zeitpunkt der Eröffnung der US-Börse schreibe, nichts anderes als das typische Phänomen eines „fait accompli“. Das ist noch nicht weiter dramatisch, was die Trends der Märkte angeht. Aber da nun aus der Komponente Hoffnung die Luft raus ist und das Momentum auf kurzfristiger Ebene an den Aktienmärkten ebenso wie beim Euro zu kippen droht, könnte es in den kommenden Tagen und Wochen zu dem Szenario kommen, das ich in den letzten Marktkommentaren mehrmals angerissen hatte:
Nämlich zu einem kapitalen Kurseinbruch in den Monaten August und September, weil sich nach der US-Notenbank nun auch die europäische Zentralbank in den Reigen derer eingefügt hat, die wild entschlossen sind, noch nicht näher spezifizierte Dinge zu tun, wenn andere ihre auf Hausaufgaben gemacht haben, wobei der Zeitpunkt ebenfalls noch nicht so ganz genau bestimmt werden kann, weil er von bestimmten Aspekten abhängt, die sich im Vorfeld noch nicht erfassen lassen. Ja. Fein.
Ich erwarte – beziehungsweise befürchte – dass die nach diesen Notenbanksitzungen entstehende Zwangspause von mehreren Wochen die Situation verschärft. Alleine deswegen, weil der Zerfallsprozess der Eurozone ebenso wie der wirtschaftliche Abstieg in den anderen großen Wirtschaftsregionen wie USA und China (wobei es bei letzterer Zone natürlich nur um eine Verringerung des Wachstums geht, die sich aber auf den Rest der Welt höchst unerfreulich auswirkt) weitergehen wird, während man an berufener Stelle entweder die Köpfe zusammen steckt – was die EU angeht – oder sich aus Staatsräson (nahende Präsidentschaftswahl) den Luxus gönnt, das Problem der unkontrollierten Staatsverschuldung einfach mal auf Anfang 2013 zu verschieben (USA).
Die Hoffnung, dass entweder US-Notenbank oder EZB – oder wenn möglich beide – mit der zum geflügelten Wort gewordenen „big bazooka“ um die Ecke biegen, um den geistigen Spekulanten des Elends mal so richtig mit der eisernen Faust entgegenzutreten, ist am Mittwochabend sowie am Donnerstagnachmittag der nüchternen Realität in Form eines allgemein anstehenden, eifrigen Palavers gewichen. Das haben wir in den letzten zwei Jahren schon genug gehabt. Geholfen hat es nichts. Und genau das, nämlich die Tatsache, dass bislang sämtliche Maßnahmen zur Eindämmung des weltweiten Abstiegs versagt haben, wurde durch diese Hoffnung im Vorfeld kurzzeitig übertüncht. Was bleibt?
Es wird jetzt auf die kommenden ein bis zwei Wochen ankommen. In dieser Zeit muss sich herausstellen, ob man imstande ist, aus irgend einer anderen Ecke neue Hoffnung herbeizuzaubern oder aber sogar versucht wird, mit anderen Mitteln insbesondere die Aktienmärkte zu stützen, um zu verhindern, dass die Abwärtsspirale die nächste Stufe zündet. Schaffen es die Aktienmärkte nicht, sich in dieser Zeitspanne über den in der Vorwoche verteidigten wichtigen charttechnischen Unterstützungen (insbesondere den 200 Tage-Linien bei DAX und Dow Jones) zu halten, wird der zweite Teil einer Abwärtsbewegung gestartet, von der wir an diesem Nachmittag bislang nur Ansätze gesehen haben. Dann würde es ein heißer Sommer, der, wenn man bereit und willens ist, sich auch mal auf der Baisse-Seite zu positionieren, natürlich durchaus gewinnträchtig sein würde. Denn wenn man flexibel agiert, ist es letzten Endes zweitrangig, ob die Kurse nach oben oder nach unten laufen. Entscheidend ist nur, dass man einen ausnutzbaren Trend vorfindet und nicht das permanente Auf und Ab-Geschaukel der vergangenen zwei Monate. Und in dieser Hinsicht bin ich, offen gesagt, guter Hoffnung. Zumal:
Unsere “Freunde”, die Trading-Computer, würden in einer solchen Situation, wenn die 200 Tage-Linien erst mal gebrochen sind, dafür sorgen, dass diese Bewegung mit Schwung weitergeht. Denn diese CHP kennen weder ein “zu billig” noch ein “zu teuer” Sie machen so lange weiter und vergrößern ihre Positionen auch noch permanent, bis entweder jemand den Stecker zieht oder andere Kräfte des Marktes dagegenhalten. Was aber, wenn diese Maschinchen erst einmal richtig in Schwung gekommen sind, ziemlich schwierig ist, wie wir beispielsweise beim „Flash Crash“ im Mai 2010 erleben mussten.
In diesem Sinne: Auf einen spannenden Sommer!
und hier noch die Minute 1:33:30 - das hatten wir auch am Freitag
Schulmeister über das System Deutsche Bank