Spionageaffäre zwischen den USA und Russland

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martinsgarten
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Spionageaffäre zwischen den USA und Russland

Beitrag von martinsgarten »

Man fragt sich schon, warum gerade jetzt ?
Immer diese Toilettenfrauen - verdammt gefährlich :lol:


Spionageaffäre: USA und Russland droht eine starke Unterkühlung

Wenige Tage, nachdem die Präsidenten der USA und Russlands eine engere Zusammenarbeit der Geheimdienste vereinbart haben, hoben US-Ermittler ein Netz von Agenten aus, die für Russland spioniert haben sollen. Dieser Zeitpunkt sei „mit spezieller Eleganz gewählt“, meinte Außenminister Sergej Lawrow.
Liebesgrüße aus Moskau lesen sich anders, dem Verhältnis der Großmächte droht eine starke Unterkühlung.

HB WASHINGTON/ MOSKAU. In der Spionageaffäre zwischen den USA und Russland hat das Außenministerium in Moskau den Ton deutlich verschärft. „Der von der US-Justiz erhobene Vorwurf ist unbegründet und verfolgt keine guten Ziele“, sagte Außenamtssprecher Andrej Nesterenko am Dienstag nach Angaben der Agentur Interfax.

Das Szenario „ähnelt Spionage-Skandalen aus dem Kalten Krieg“, kritisierte der Sprecher.
„Es ist bedauerlich, dass all dies vor dem Hintergrund des Neuanfangs mit Russland geschieht, der von der US- Regierung verkündet wurde.“ Außenminister Sergej Lawrow hatte zuvor in einer ersten zurückhaltenden Reaktion gesagt, Moskau erwarte eine Erklärung.

Er verwies darauf, dass die Festnahmen nur Tage nach dem Besuch von Präsident Dmitri Medwedew in den USA bekanntgegeben worden sei.
„Alles, was ich heute sagen kann ist, dass der Zeitpunkt mit spezieller Eleganz gewählt wurde.“ Der stellvertretende Vorsitzende des Sicherheitsausschusses in der Staatsduma, Wladimir Kolesnikow, sagte der Nachrichtenagentur RIA Nowosti, die Festnahmen deuteten darauf hin, dass sich gewisse Kreise in der US-Regierung einer Verbesserung der Beziehungen zu Russland widersetzten.

Später forderte der russische Vize-Generalstaatsanwalt und Staatsduma-Abgeordnete Wladimir Kolesnikow als Reaktion auf die Affäre öffentliche Prozesse in Russland gegen vermeintliche US- Spione.
„Es ist ja kein Geheimnis, dass in Russland Agenten der US- Geheimdienste arbeiten“, sagte Kolesnikow in Moskau.
„Bisher wurden sie aber bei einer Enttarnung bloß stillschweigend aus Russland ausgewiesen, jetzt muss man ihnen wohl den Prozess machen.“ Er rechne in jedem Fall mit einer „adäquaten Reaktion“ Russlands, betonte der Parlamentarier.

Erst am Donnerstag waren im Weißen Haus US-Präsident Barack Obama und sein russischer Kollege Dmitrij Medwedjew zusammengetroffen. Dabei vereinbarten sie eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit sowie eine stärkere Kooperation der Geheimdienste sowie im Kampf gegen den Terror. Obama hatte den Kremlchef dabei als „Freund und Partner“ bezeichnet. Medwedew sei „solide und verlässlich“.

Insgesamt sollen nach Angaben des US-Justizministeriums zehn Verdächtige in verschiedenen Städten im Nordosten der USA festgenommen worden.
Gegen alle sei Anklage wegen des Verdachts der Agententätigkeit erhoben worden, acht von ihnen werde überdies Geldwäsche vorgeworfen.

Die Männer und Frauen sollen nach US-Angaben teils seit den 1990er Jahren Informanten rekrutiert und Informationen für Russland gesammelt haben.
Daten seien über ein geheimes elektronisches Netz von Laptop zu Laptop weitergegeben worden.
Das Ministerium machte aber keine Angaben dazu, was genau sie ausspioniert haben sollen.
Die Missionen der meisten Verdächtigen seien langfristig angelegt und extrem verdeckt gewesen.

Den Verhaftungen waren laut Ministerium jahrelange Ermittlungen der US-Bundespolizei FBI vorausgegangen. US-Agenten hätten sich unter anderem als russische Regierungsbeamte getarnt und mit den Verdächtigten getroffen. Die Fahnder schlugen am Wochenende in den US-Staaten New Jersey, New York, Massachusetts und Virginia zu.

Neben den zehn Festgenommenen sei ein weiterer Verdächtiger angeklagt, der zunächst noch auf der Flucht sei. Agententätigkeit für eine fremde Regierung wird den Angaben zufolge in den USA mit bis zu fünf Jahren Haft geahndet, Geldwäsche hingegen mit bis zu 20.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
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