Moderator: oegeat
slt63 hat geschrieben:Durchsicht: Das erste Jahr der Masken
Im Zeitraum von 5. Oktober bis 7. November 2020 erfolgte eine parallele Testung mittels SARS-CoV-2-
Antigen-Test und einer SARS-CoV-2-RT-PCR bei allen Patient*innen der Notaufnahme des Katharinenhospitals des Klinikums Stuttgart, die stationär in das Klinikum aufgenommen wurden.
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Die Detektionsrate für die Antigen-Testung lag bei 9,6 % (45/468) und 12,8 % (60/468) für die RT-PCR
Testung von Patient*innen mit SARS-CoV-2-spezifischen Symptomen
102 Patient*innen (21,8%) präsentierten Symptome, die mit COVID-19 vereinbar waren. Als COVID-19-typische Symptome wurden definiert:
Husten, Fieber, Schnupfen, Atemnot und Störung des Geruchs- und/oder Geschmackssinns.
Die Detektionsrate für die Antigen-Testung lag in dieser Kohorte bei 36,3 % (37/102) und bei 41,2 % für die RT-PCR (42/102).
Testung von Patient*innen ohne SARS-CoV-2-spezifische Symptome
366 Patient*innen (78,2 %) waren hinsichtlich COVID-19 asymptomatisch, stellten sich aber aufgrund anderer medizinischer Probleme vor und wurden vor stationärer Aufnahme gescreent.
Die Detektionsrate für die Antigen-Testung lag hier bei 2,2 % (8/366) und bei 4,9 % für die RT-PCR (18/366).
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Bei Proben mit positiver RT-PCR sahen wir eine deutlich bessere Detektionsrate für den hier angewandten Antigen-Test bei geringeren Ct-Werten. Bei konkordant positivem Antigen-Test lagen die mittleren Ct-Werte in der RT-PCR bei 21,4, während sie bei diskordant negativem Antigen-Test bei 30,3 (SA ± 5,3) lagen.
Ab einem Ct-Wert von 22 oder kleiner lag die Detektionsrate des Antigen-Tests bei 100 %.
Proben von symptomatischen COVID-19-Patient*innen hatten signifikant niedrigere Ct-Werte, als Proben von asymptomatischen Patient*innen (22,45 vs. 28)
Die Sensitivität war deutlich besser bei Patient*innen, die sich mit Symptomen vorstellten, die mit einer COVID-19-Erkrankung vereinbar waren, als bei asymptomatischen Patienten (85,7 % vs. 38,9 %). Das lag daran, dass symptomatische COVID-19-Patient*innen in unserer Kohorte signifikant niedrigere Ct-Werte in der RT-PCR hatten als asymptomatische bzw. zum Zeitpunkt der Testung symptomfreie Patient*innen. Dies passt zu der Tatsache, dass die Sensitivität von Antigen-Testen mit zunehmender Viruslast steigt. Die Viruslasten von asymptomatischen Patient*innen unterscheiden sich normalerweise nicht von denen symptomatischer Patient*innen, wobei die Ausscheidungsdauer bei asymptomatischen Patient*innen kürzer ist. 4,5 Die Gegebenheit, dass asymptomatische Patient*innen in unserer Kohorte niedrigere Viruslasten als symptomatische Patient*innen aufwiesen, kann so erklärt werden, dass viele symptoma tische Patient*innen sich kurz nach Symptom beginn vorstellen, wenn die Viruslast hoch ist. 6,7 Bei asymptomatischen Patient*innen ist es wahrscheinlicher, dass der Abstrich zu einem Zeitpunkt erfolgt, an dem die Viruslast auf niedrigem Niveau liegt.
Ein negativer Antigen-Test bei symptomfreien, aber infizierten PCR-positiven Patient*innen kann unter folgenden Bedingungen zustande kommen:
(i) Asymptomatische Patient*innen im späten Infektionsstadium: Die Viruslast liegt bereits unter der Nachweisgrenze des Antigen-Tests und wird noch weiter absinken.
(ii) Asymptomatische Patient*innen im frühen Infektionsstadium: Die Viruslast liegt noch unter der Nachweisgrenze des Antigen-Tests, wird jedoch weiter ansteigen.
(iii) Präsymptomatische Patient*innen: Die Viruslast liegt noch unter der Nachweisgrenze des Antigen-Tests, wird jedoch weiter ansteigen.
In den beiden letztgenannten Szenarien (ii und iii) werden Personen, die u. U. zeitnah hohe Viruslasten und hohe Ansteckungsfähigkeit entwickeln werden, durch Antigen-Tests nicht erkannt.
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Es war uns aber nicht möglich zu unterscheiden, ob diese negativ getesteten Personen sich im frühen Infektionsstadium befanden und somit eventuell zu einem späteren Zeitpunkt in der Antigen-Testung noch positiv geworden wären („Szenario ii und iii“), oder ob es sich um abklingende Infektionen handelte („Szenario i“). Es konnte kein signifikanter Unterschied in der Symptomlänge in Tagen zwischen Patienten*innen mit diskordanter oder konkordanter Antigen-Testung gezeigt werden.
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Wichtig ist hierbei zu erwähnen, dass der Viruslastanstieg steiler verläuft als der Viruslastabfall. Deswegen dauert die Phase des Viruslastabfalls länger.
slt63 hat geschrieben:[b]Könnt ihr euch noch an den "R-Wert" erinnern? Das war im letzten Jahr im Frühjahr, da meinte die Kandesbunzlerin, der muss unbedingt auf/unter1 gebracht werden, dann ist alles gut.
Schaut Euch dazu mal das Video vom "Corona-Untersuchungsausschuß" an, so ab ca. 3:22:50h(das ganze video ist hochspannend aber unglaublich lang!)
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