Ich finde es interessant, wie sich die verschiedenen Maßnahmen auf andere Krankheiten auswirken, besonders Influenza/Grippe. Gerade zur Grippe gibt es weltweite Erfassungssysteme und die Grippe wird gern mit Covid verglichen. Für uns medizinische Laien ist das oftmals auch passend. Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich, aber die beiden sind wohl ganz gut vergleichbar in vielerlei Hinsicht.
Zurück zum Text. Ich hoffe ich baue da nicht zu viele Fehler ein, also wenn da ein Fachwissender das liest, das der nicht gleich vor Lachen umfällt...
Ich nehme als Grundlage die Wochenberichte der "Arbeitsgemeinschaft Influenza", zu finden:
https://influenza.rki.de/Wochenberichte.aspx
Für DE werden die Influenzafälle in 2 Systemen erfaßt. Zum einen werden Proben zum "Nationalen Referenzzentrum" von teilnehmenden Arztpraxen geschickt und dann werden " labordiagnostisch bestätigte Influenzavirusinfektionen" dem RKi gemeldet. Dabei werden zum einen die genauen Influenzavirenstämme bestimmt, als auch andere zirkulierende Viren.
Das RKi erfaßt auch von den teilnehmenden Arztpraxen weitere Werte, wie die Häufigkeit der Arztpraxenbesuche wegen Atemwegserkrankungen. Es gib ja nicht nur die erfaßten Viren, sondern auch viele andere Erreger.
Als Vergleich sind hier die Daten dargestellt, die bis zu 6. Kalenderwoche erfaßt und veröffentlicht wurden.
Ich wollte eigentlich nur die Jahre 2021 und 2020 vergleichen, nehme aber 2019 noch dazu, um die Basis nicht nur auf ein Jahr zu bauen. Viele Jahre miteinander zu vergleiche, nö, dat mut ooch net sein, falsches Forum
Zuerst die Daten aus vom Nationalen Referenzzentrum.
Hier sieht man, wie viele Proben eingesandt wurde, welche Viren und wie viele davon erfaßt wurden und wie hoch der jeweilige prozentuale Anteil ist.
Der Zeitraum für die Erfassung beginnt in der 40. Kalenderwoche eines Jahres. Die Summe seit der 40.KW, als auch die Daten der letzten 6 Wochen sind aufgeführt.
Für 2021 kamen die Coronaviren, mit spezieller Separierung von Sars Cov 2 hinzu.
2019:
- Covid19_Influenza_2019-06-NRZ.jpg (162.04 KiB) 5298 mal betrachtet
2020:
- Covid19_Influenza_2020-06-NRZ.jpg (103.23 KiB) 5298 mal betrachtet
2021:
- Covid19_Influenza_2021-06-NRZ.jpg (126.05 KiB) 5298 mal betrachtet
Während 2019&20 ca. 50% der eingesandten ~2000 Proben mit Viren kontaminiert waren, war es 2021 nur 30%.
Noch wesentlicher interessanter ist, das nur die Rhinoviren im normalen Maße vorhanden sind, quasi alle anderen Viren sind nicht vorhanden.Die Rhinoviren sind sehr robuste und kleine Viren. Sie lassen sich vom MNS wenig beeinflußen und sind auch bei der Kontaktinfektion sehr robust, lassen sich nur mit starken Desinfektionsmittel bekämpfen. Beim Händewaschen werden sie wohl abgespült. Zum Glück sind die Rhinoviren da, sonst könnte man meinen, der Test ist kaputt
Sars Cov2 spielt einen großen Anteil, herkömmliche Coronaviren gibt es auch mal, Influenza ist danach ausgestorben.
Mit der Influenza sieht es so ähnlich auch bei den labordiagnoistischen Meldungen aus.:
2019:
- Covid19_Influenza_2019-06-IfSG.jpg (104.17 KiB) 5298 mal betrachtet
2020:
- Covid19_Influenza_2020-06-IfSG.jpg (62.83 KiB) 5298 mal betrachtet
2021:
- Covid19_Influenza_2021-06-IfSG.jpg (52 KiB) 5298 mal betrachtet
Dort ist die Anzahl der erfaßten Influenzafälle wesentlich höher als oben. Aber wenigstens ist Influenza nicht ganz ausgestorben, sollte aber auf die Liste der zu schützenden Tierarten genommen werden
Aber ein Unterschied von
2019: 35.000 (Faktor 87 ggü 2021)
2020: 58.000 (Faktor 140 ggü 2021)
2021: ___400
ist doch schon sehr heftig.
2020 haben sich sicherlich mehr Menschen gegen Influenza impfen lassen, jedoch denke ich, das dies nicht der Grund ist.
Daran sieht man, wie stark die Maßnahmen und das Verhalten der Menschen die Infektionsausbreitung ändern.
Man kann vielleicht auch erahnen, wie stark sich die SarsCov2 Viren ausbreiten würden, wenn es anders wäre.