Während einer Pressekonferenz in Frankfurt referierten
Prof. Dr. Teodoro Cocca, Leiter der Abteilung Asset Management der
Johannes Kepler Universität in Linz und Felix Gasser, Head Managed Futures, RMF über die Zusammenhänge zwischen der Psychologie an den Finanzmärkten (Behavioral Finance) und Trendfolgestrategien:
"Das verwaltete Vermögen von Managed Futures (CTAs) ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Schätzungen gehen von einem Investitionsvolumen i.H.v. ca. 100 Mrd. US-Dollar in systematischen Trendfolgestrategien aus.
Danach wird das Anlegerverhalten an den Kapitalmärkten häufig nicht durch rationale Entscheidungsprozesse gesteuert, vielmehr kommt es häufig zu Anomalien auf den Märkten, die zu Trendverläufen führen. Die Stimmung der Anleger durchläuft in einem klassischen Börsenzyklus verschiedene Stationen, so Prof. Cocca. Dabei korrelieren Zyklusphase und Investorenstimmung signifikant miteinander und können sich so gegenseitig verstärken.
So zeigt beispielsweise eine empirische Medienanalyse vor dem Hintergrund der Internet-Blase, dass ein Artikel im Magazin Barron`s über die Liquiditätsprobleme von Internetfirmen wahrscheinlich der Auslöser war, der die Blase zum Platzen brachte.
Derartige Trends und spekulative Blasen wird es nach Einschätzung der Experten immer wieder geben. Bei einer disziplinierten und systematischen Nutzung bieten Trends aber ein attraktives Renditepotenzial. Für ein erfolgreiches Asset Management bedeutet das unter anderem,
nachhaltige Trends zu identifizieren, den richtigen Ein- und Ausstiegszeitpunkt zu finden und zu entscheiden, wann eine Momentum- oder Contrarian-Strategie (mit oder gegen den Markttrend) die erfolgversprechendere ist.
Vor diesem Hintergrund hat sich der Anlagestil der ‚
Commodity Trading Advisors’ (CTAs), die – basierend auf hoch entwickelten Trendfolgeprogrammen – auf den weltweiten Futuremärkten
handeln, als eine Volatilität reduzierende Anlageform mit einer nur geringen Korrelation zu klassischen Portfolios erwiesen, erklärte Felix Gassert. In einem historischen Vergleich über den Zeitraum von Januar 1982 bis Juli 2006 haben sich CTAs, gemessen am Stark 300 Trader Index im Vergleich zu Aktien (S&P 500) – mit Ausnahme der Zeit der Internetblase – über die ganze Periode besser entwickelt und verzeichnen insgesamt eine um rund 40 Prozent höhere Rendite. Auf Grund der schnellen Reaktionsfähigkeit der Handelssysteme auf negative Marktsignale konnten CTAs auch in Perioden, die durch deutliche Abwärtsbewegungen an den Aktienmärkten gekennzeichnet waren, Renditen erzielen. Die adäquate und schnelle Reaktionsfähigkeit
erfordert aber eine kontinuierliche Weiterentwicklung von Analyseverfahren und Technologien, so dass Anleger darauf achten sollten, entsprechende Investments nur mit professionellen Spezialisten zu tätigen.
CTAs versuchen mit Hilfe geeigneter Handelsstrategien aufgrund dieser Trends Gewinne zu generieren.
Nach Einschätzung von Experten wird es auch in Zukunft Trends und spekulative Blasen geben. Diese zu erkennen und daraus attraktive Renditen zu generieren ist die Aufgabe von Trendfolgestrategien. Dabei ist eine Spekulation mit oder gegen den Markttrend möglich. Felix Gasser zeigte in seinem Vortrag die negative Korrelation von Managed Futures gerade in negativen Aktienmärkten. Daher erzielen diese nicht nur eine gute Rendite sondern bieten auch eine Möglichkeit der Risikoreduktion durch Beimischung in ein Portfolio mit traditionellen Assetklassen."