von martinsgarten » 29.10.2010 07:37
Devisenhandel: - Dollar nimmt Kurs auf Rekordtief zum YenGanz Japan stönt über den hohen Yen-Kurs.
Doch ein Ende der Stärke der japanischen Landeswährung ist nicht in Sicht. Zum Wochenschluss legte sie zu Euro und Dollar erneut deutlich zu.
Der Dollar steht nun kurz vor einem Allzeittief.
HB DÜSSELDORF. Der Dollar kommt nicht auf die Beine - zumindest im Vergleich zum japanischen Yen.
Die US-Währung rutschte am Freitagmorgen auf Kurse uum 80,60 Yen je Dollar ab und droht damit erstmals seit 15 Jahren unter 80 Yen zu fallen. Sollte die Marke fallen, wäre auch ein Sturz unter das Allzeittief von 79,75 Yen je Dollar aus dem Jahr 1995 wahrscheinlich.
Wo haben die den Kurs her - bei mir sind es 80,43
Grund für den anhaltenden Kursrutsch des Dollars ist nach wie vor die Erwartung einer weiteren geldpolitischen Lockerung der US-Notenbank.
Da bleibt aber die Frage, warum fällt der USD nur zum Yen in dieser Härte.
Beim CHF passiert das im moment nicht. Da hat der USD fast 4% in den letzten tagen zugelegt.
An den Märkten wird allgemein erwartet, dass die Fed unmittelbar nach den amerikanischen Kongresswahlen in der kommenden Woche neue Mittel zum Kauf von Anleihen freigeben wird.
Spekuliert wird auf eine Liquiditätsspritze von einer Billion Dollar.
Gleichzeitig macht die japanische Notenbank noch keine Anzeichen, erneut am Devisenmarkt zu intervenieren, um die Stärke ihrer Landeswährung zu unterbinden.
Weil es sinnlos ist - hat lange gedauert, bis man es gemerkt hat. Hier ist sofort China am Werk - USD raus -Yen rein.
Im September hatte die Bank of Japan am Markt Yen verkauft, hatte mit diesem Schritt aber nur ganz kurzfristig Erfolg.
Ein erneutes Eingreifen erwaten Händler erst für den Fall, dass der Dollar tatsächlich unter 80 Yen fällt.
Da kann China dann wieder Danke sagen.
Hier fällt mir auch wieder der CHF ein.
Die relative Schwäche des CHF zum USD kann auch mit China erklärt werden.
Die scheinen sich nicht für den Franken zu interessieren - auf Grund seiner Marktenge und geringen Bedeutung für China.
Allerdings steigt der Druck auf die Bank of Japan, denn die Yen-Stärke lastet zunehmend auf den Unternehmen des Landes.
Das zeigen die ersten Halbjahresergebnisse, die Japans Konzerne zurzeit vorlegen. Zahlreiche Firmen mit Exportorientierung scheitern an ihren eigenen Prognosen, andere fahren ihre Gewinnschätzungen für das Gesamtjahr bereits deutlich zurück. An der Tokioter Börse warf das den Nikkei-Index am Morgen um mehr als 1,5 Prozent zurück.
Auch der Euro fiel im Vergleich zum Yen am Morgen deutlich zurück.
Mit einem Minus von 0,7 Prozent auf rund 112 Yen je Euro fiel die Gemeinschaftswährung sogar noch stärker als der Dollar.
Auch im direkten Verhältnis zur US-Währung gab der Euro nach.
Mit Kursen um 1,3880 Dollar notierte er rund 0,3 Prozent schwächer als am Vorabend in New York.
Am Nachmittag könnte der Devisenmarkt erneut in Bewegung kommen. Dann wird in den USA das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal bekanntgegeben.
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„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)