Eiszeit??

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Moderator: oegeat

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dawes28

Eiszeit??

Beitrag von dawes28 »

Wenn man folgenden Artikel so liest, könnte man als Börsianer die Krise kriegen. Mein persönlicher Optimismus wird leider nicht ganz zu unrecht gedämpft:

AUS WESERKURIER VON HEUTE:
Überalterung droht Staaten zu lähmen

Tokio (ap). Überalterung und sinkende Geburtenraten drohen die Industriestaaten in eine dauerhafte Rezession zu führen. Das Wirtschaftswachstum werde zum Ende des Jahrzehnts gelähmt sein, wenn die betroffenen Staaten ihre Arbeits-, Steuer- und Sozialgesetzgebung nicht radikal überdächten, erklärte Paul Hewitt, Direktor der Altersforschungsabteilung des Washingtoner Zentrums für strategische und internationale Studien (CSIS).
Die Überalterung sei „vielleicht der wichtigste Trend der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts“, sagte Hewitt gestern in Tokio zu Beginn einer dreitägigen Konferenz zum Thema „ergrauende Gesellschaften“. Die Zukunft sehe so aus, dass sich im wesentlichen „60-Jährige um 80-Jährige kümmern“, prognostizierte Hewitt unter Berufung auf Zahlen der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).
Um das Ausmaß des Problems zu erkennen, reiche ein Blick nach Japan. Das Land mit der weltweit niedrigsten Geburtenrate und den am längsten lebenden Menschen leidet seit Jahren unter einer Wirtschaftskrise. Hewitt beschrieb einen Teufelskreis, in dem finanzielle Sorgen dazu führten, dass Paare auf Nachwuchs verzichten, wodurch die Zahl der Arbeitskräfte und der Verbraucher sinke. Das wiederum habe einen negativen Einfluss auf Produktion und Nachfrage habe.
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Techniker
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Beitrag von Techniker »

Der Autor hat einen wesentlichen Aspekt der demographischen Entwicklung ausser Acht gelassen, nämlich die immense Erbwelle, die den jüngeren Generationen zufliessen wird, einer Generation die sowohl konsumfreudiger als auch stärker an den Kapitalmärkten engagiert sein wird. Als kleiner Anhaltspunkt, alleine auf den deutschen Sparkassen liegen in etwa 1,3 Billionen Mark auf Sparbüchern und festverzinslichen Anlagen.
Gruss, eurosale"Risk comes from not knowing what you are doing!" Warren Buffet
sed

Beitrag von sed »

Hi dawes28

Versuchmal, die Sache so zu sehen...

Pessimismus wird Tag für Tag größer... Die Boards sind, wie ausgestorben... Auch am Tage von Kurssteigerungen wird (fast) nicht gepostet.. Sehr viele haben aufgegeben. Oder Stecken dermaßen in miese, daß eine verkauf nicht mehr in Frage kommt..

Es kommen Jeden Tag neuer berichte, von Crash Phopeten oder Pessimisten.. Die, in der Börse, Fruchtbare Boden finden.. Jeder Buch oder Bericht Der eine großer Depression oder Crash voraussagt wird sofort Kassenschläger...

Es ist sehr schwierig. Optimist zu sein, Obwohl alle Pessimist sind... Und rechtzeitig auf Pessimistenlager wechseln, wenn alle Optimist sind..

Also Du liegst mit deine Einstellung GOLDRICHTIG. (Auch wenn es bishen getrübt ist) :D:D

Viele Grüße
sed
modschegiebchen

IWF warnt vor Einbruch der Weltkonjunktur

Beitrag von modschegiebchen »

jaja :(

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Aus der FTD vom 31.8.2001 http://www.ftd.de/weltwirtschaft
IWF warnt vor Einbruch der Weltkonjunktur
Von Claus Hulverscheidt, Berlin

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hält die Gefahr eines globalen Konjunktureinbruchs noch nicht für gebannt. Das geht aus dem Entwurf des IWF-Weltwirtschaftsausblicks hervor, der der Financial Times Deutschland vorliegt.


Der Bericht soll nächste Woche vom Exekutivdirektorium verabschiedet und Ende September zur Jahrestagung von Währungsfonds und Weltbank veröffentlicht werden. Bis dahin können die Prognosen zu einzelnen Ländern und Regionen noch überarbeitet werden.

Wegen der "ungewöhnlich großen Unsicherheiten und Risiken", die die Weltkonjunktur laut IWF derzeit prägen, enthält der Bericht zwei Szenarien zur weiteren Entwicklung. Das "Basis-Szenario" fußt darauf, dass das Wachstum in den USA und den Ländern der Euro-Zone nach der Flaute dieses Jahres 2002 wieder moderat anzieht. Für die Vereinigten Staaten sagt der Fonds wie schon in seiner Frühjahrsprognose Zuwächse beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 1,5 und 2,5 Prozent voraus. Für die Euro-Zone erwartet er Raten von 2,0 und 2,4 Prozent. Das sind jeweils 0,4 Prozentpunkte weniger als im April erwartet.



Deutsche Arbeitslosigkeit steigt


Auch die Entwicklung in Deutschland sehen die IWF-Experten skeptischer als noch im Frühjahr. Für dieses Jahr revidierten sie ihre Prognose von 1,9 auf 1,2 Prozent nach unten, für 2002 erwarten sie statt 2,6 jetzt 2,1 Prozent. Das schwächere Wachstum hat auch Folgen für den Arbeitsmarkt und das Staatsdefizit: Nach Schätzung des Fonds wird die Erwerbslosenquote von 8,0 Prozent in diesem auf 8,2 Prozent im nächsten Jahr steigen. Die Zahlen sind nicht mit denen der Bundesanstalt für Arbeit vergleichbar, weil der IWF eine andere Bezugsgröße verwendet.


Das diesjährige Staatsdefizit wird laut Bericht mit 2,0 Prozent des BIP um 0,5 Prozentpunkte über den offiziellen Angaben der Bundesregierung liegen. 2002 dürfte es nur leicht auf 1,7 Prozent sinken.


Noch düsterer beurteilt der Fonds die Lage in Japan, das "zum vierten Mal binnen eines Jahrzehnts in eine Rezession rutschen dürfte." Für 2001 rechnen die Volkswirte jetzt nicht mehr mit einem leichten Wachstum, sondern mit einem Rückgang des BIP um 0,2 Prozent. Auch 2002 werde die Konjunktur mit plus 0,5 Prozent nicht richtig in Schwung kommen.


Für eine leichte Erholung der Weltwirtschaft sprechen aus IWF-Sicht vor allem die Zins- und Steuersenkungen in den USA, die zu Ende gehende Phase des Lagerabbaus in der dortigen Wirtschaft, die nachlassenden Effekte des Öl- und Lebensmittelpreisanstiegs und die mögliche geringfügige Besserung in Japan.



Erhebliche Konjunkturrisiken


Dennoch könnte sich sogar dieses nur mäßig zuversichtliche "Basis-Szenario" als zu optimistisch erweisen. "Es besteht die erhebliche Gefahr eines schlechteren Ausgangs", heißt es in dem Bericht. Falls die Produktivität in den USA schwächer steige als erwartet, die Überinvestitionen im IT-Sektor höher gewesen seien als bekannt und daraus resultierend Aktienkurse und Verbrauchervertrauen einbrächen, "könnte dies zu einem viel tieferen und deutlich längeren globalen Abschwung führen - ähnlich denen in den frühen 80er und den frühen 90er Jahren".


Überhaupt sehen die Experten in den Vereinigten Staaten erhebliche Konjunkturrisiken. Dazu zählten das hohe Leistungsbilanzdefizit, die immer noch hohen Aktienkurse und die niedrige Sparquote. Zudem sei der Dollar gegenüber dem Euro überbewertet, was die Konjunkturerholung in den USA hemme und den Zinssenkungsspielraum in Europa einenge.


Springe die Wirtschaft in den USA nicht an, müsse die Geldpolitik weiter gelockert werden. Die Regierung soll wegen der unsicheren finanziellen Folgen ihrer Steuerreform die mittelfristigen Stabilitätsziele im Auge behalten.



Lohnzurückhaltung


Der Euro-Zone empfiehlt der IWF unter anderem niedrigere Zinsen. Voraussetzung dafür sei jedoch Lohnzurückhaltung, unter anderem in Deutschland. Zudem sollten die Regierungen die so genannten "automatischen Stabilisatoren" wirken lassen, also nicht noch in den Konjunkturabschwung hinein sparen.


Der japanischen Regierung rät der IWF, in der Haushaltspolitik trotz der immensen Staatsverschuldung nicht zu schnell zu einem restriktiven und damit wachstumsschädlichen Kurs zurückzukehren. Angesichts des sehr niedrigen Zinsniveaus und der anhaltenden Deflation müsse das Land zudem mehr Liquidität bereitstellen.


Außerdem fordert der IWF die Industrieländer auf, die Ungleichgewichte zwischen den großen Wirtschaftsblöcken zu beseitigen. Zwar sei dies wegen des Leistungsbilanzdefizits und des starken Dollars in erster Linie Aufgabe der USA. Europa und Japan müssten sich aber auch "zügig um die Implementierung struktureller Reformen bemühen".


Schuld an der Konjunkturflaute sind nach Ansicht des IWF unter anderem drei Faktoren: der Ölpreisanstieg 2000, Zweifel an der Unternehmensprofitabilität und der damit einhergehende Kurssturz an den Börsen sowie die straffe Geldpolitik der USA und Europas in den Jahren 1999 und 2000. Damit macht der Fonds die US-Notenbank und die Europäische Zentralbank indirekt mitverantwortlich für den globalen Abschwung.



© 2001 Financial Times Deutschland
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