Das Narrenschiff

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martinsgarten
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Das Narrenschiff

Beitrag von martinsgarten »

Ich trage hier mal etwas aus den letzten Stunden zusammen, dass sind Dinge die vielleicht zusammenpassen - vielleicht auch nicht :wink:

Die Überschrift steht am Anfang


Reinhard Mey - Das Narrenschiff

man beachte das Datum: 4. Dezember 2006

Beim G20-Treffen in Busan endete die Solidarität– jetzt droht ein verheerender Abwertungswettlauf
Vancouver, 7. Juni 2010

Die Obama-Administration will bis 2015 die Exporte verdoppeln.
Helfen soll ihr ein schwacher US-Dollar.
Doch dem macht der noch schwächere Euro einen Strich durch die Rechnung. Am Sonntag abend plumpste der Euro unter 1,19 zum US Dollar.
Damit tritt die Welt in einen Abwertungswettlauf ein, in dem die USA zunächst als der große Verlierer dastehen, etwas, das Washington nicht lange hinnehmen wird.

Denn auch die von Amerika geforderte Aufwertung des chinesischen Renminbi bleibt vorerst aus.
Weil Europa schwach ist und die Abwertung des Euro gegen dem Renminbi um 16% seit Jahresbeginn die chinesischen Exporte auf den größten Auslandsmarkt der Chinesen ausbremst, wie Peking sagt.

In Busan konnten sich am Wochenende die Finanzminister und Notenbanker der G20 – die zusammen 85% des globalen BIP erwirtschaften – auf keine gemeinsame Vorgehensweise gegen die drohende zweite Phase der weltweiten Krise einigen.

Die umstrittene Bankensteuer kommt nicht, wegen des Widerstands von Kanada, Brasilien und China.
Eine gemeinsame Fiskalpolitik oder Anschubprogramme wird es auch nicht geben.

Denn die USA forderten von Europa eine Stimulierung der Nachfrage, während die Europäer nach dem Griechenland-Debakel das Sparen zur obersten Priorität erkoren haben.
Eine Einigung gab es auch hier nicht.

Im Gegenteil: Jetzt geht jeder in der G20 seinen eigenen Weg.

Ein gefundenes Fressen für Großspekulanten, die nun kräftige Nischen in den Devisenmarkt und in die Bondmärkte schlagen können.

„Länder mit ernsten fiskalischen Herausforderungen müssen die Haushaltskonsolidierung beschleunigen“, heißt der Kernsatz des Kommuniques von Busan.
Im Klartext: Die Europäer haben die USA voll abblitzen lassen
.

„Eine stärkere Inlandsnachfrage in Japan und der EU wird jetzt gebraucht“, hatte US-Finanzminister Timothy Geithner vor dem Treffen verlangt. „Haushaltskonsolidierung ist 1. Priorität“, hatte die französische Finanzministerin Christine Lagarde dagegen gehalten.

Im Klartext: Die US-Delegation fährt mit leeren Händen vom G20-Treffen heim und sie weiß:
Der steigende Dollar vermasselt den USA die erhoffte Exportverdoppelung. Und die Weigerung der Europäer, den Konsum auf dem Alten Kontinent anzufachen, befördert die US-Ausfuhren auch nicht.

Damit stecken die USA im Schacht und müssen einen anderen Weg finden.

Dass sie tatenlos zusehen, wie sich die europäische Industrie mit Hilfe des billigen Euroas über Wasser hält – während China nicht aufwertet – ist kaum zu erwarten.

Starke Worte, dann Taten, werden folgen.

Ein Konflikt ist vorprogrammiert. Und das zu einer Zeit, in der Zusammenrücken bitter nötig wäre.

Die Fronten haben sich bereits am Wochenende verhärtet.
Auf US-Seite sprang – kaum überraschend – IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn ein und warnte, Haushaltsein-sparungen der reichen Länder (gemeint ist Europa) könnten dem globalen Wachstum in den kommenden zwei Jahren schaden.

Auf EU-Seite sprang EZB-Präsident Jean-Claude Trichet in die Bresche und versicherte, die Wirkung kleinerer Budgetdefizite „auf das Wachstum kann nicht negativ sein, weil sie das Vertrauen (der Konsumenten) verbessert“.

„Die kurze Ära der Koordination in der G20 ist vorbei“, fasste die kanadische Zeitung Vancouver Sun am Sonntag abend zutreffend die Lage zusammen.

Das verheißt Schlimmes.

Denn in einem Abwertungswettlauf der Währungen gibt es am Ende keine Gewinner.
Im Gegenteil: Das Fundament der ohnehin kräftig angeschlagenen Papierwährungen wird im Verlauf weiter ausgehöhlt.


Und die Kapitalmärkte, die einen Schuss Sicherheit und Vertrauen im Augenblick ganz gut brauchen könnten, müssen nun neue Kapriolen fürchten.

Der Euro wird nicht die einzige Währung sein, die Purzelbäume schlägt.
Den Aktien-märkten steht ein Test des alten Tiefs bevor, weil das Problem nun immer mehr politischer Natur ist, während sich die strukturellen Schieflagen, die uns die Krise eingebrockt haben, weiter verschärfen.

Und noch etwas.

Nicht nur die G20-Kooperation ist nun dahin.

Auch innerhalb der Schulden-Krisenzone EU gibt es den bekannten Streit, zum Beispiel zwischen Berlin und Paris. Und in den EU-Mitgliedern selbst wächst die Zahl der schwachen Regierungen und Koalitionen, deren Halbwertszeit und Rückgrat fraglich ist. Vor allem, wenn es im Sommer und Herbst überall zu größeren Konfrontationen mit Gewerkschaften und Lobbygruppen über die Einsparungen kommt.

Hier braut sich ein Desaster zusammen und ein Finanzweltkrieg zwischen den USA, China und Europa ist in Reichweite.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
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Beitrag von oegeat »

................ein Finanzweltkrieg zwischen den USA, China und Europa ist in Reichweite,,,,,,,


das haben wir schon als ersters wird Propaganda gemacht ... und da ist mir nicht klar ob in der USA die ein Hand weiß was die andere macht, Den wärend dei eine hand an der spitze die Ratingargenturen alles machen um Europa bzw einzelne Staaten schlecht dastehen zu lassen um den Euro zu drücken .... lese ich jetzt mit verwunderung das man sich einem schwachen USD wünscht um die Exprote anzukurbeln ....... hmmmmmm ? was nun
Der Gewinn liegt im Einkauf. Alles wird besser, man muss nur warten können !

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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Poem: Wie Man Einen Sklaven Macht

Artist: Klaus Kinski
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„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
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