gesund sparen oder krank sparen?

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Moderator: oegeat

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kaalexs
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gesund sparen oder krank sparen?

Beitrag von kaalexs »

in europa versucht man die krise mittels sparen zu lösen,
handelt es sich hier um ein gesund oder krank sparen?
denn vielen guten berichten auf http://www.querschuesse.de/zufolge siehts eher nach kranksparen aus,
bzw gehts zuerst runter, konsolidierung und dann erhohlung oder wird man das ganze wegen erfolglosigkeit abbrechen und den amerikanischen bzw angelsächsischen weg gehen?
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oegeat
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Beitrag von oegeat »

ich habe den Eindruck man spaar an den falschen stellen ...

anstelle "reichen" 2-10% wegzunehmen einfach per Steuer Weltweit
laufft es darauf aus den armen der zum leben eh schon knapp bei kassa ist noch in die Tasche zu greiffen und das tut man versteckt indem man Gebühren erhöht beim Wasser, Kanal usw...

Tatsache ist der "arme" würde jeden Geldregen von haus aus ausgeben um lange anstehende Sachen zu kauffen und damit dei Wirtschaft ankurbeln .... der "reiche" punkter und verlagert sein Geld ... und gint es der Wirtschaft nicht so auch die banken

http://tinyurl.com/6ntembf
die Notenbanken können unbegrenzt Liquidität geben es fliesst rückwärts wieder zu ECB
Die kurzfristige Einlagefazilität (Übernachtanlage) bei der EZB durch die europäischen Geschäftsbanken markiert erneut ein neues Rekordhoch. Die Banken der Eurozone bunkerten zum 05.01.2012 enorme 455,299 Mrd. Euro bei den nationalen Notenbanken im Eurosystem zu einem niedrigen Zinssatz von 0,25%. für die EZB natürlich ein Bombengeschäft 1 % Ausleihe
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Beitrag von kaalexs »

ich bin da voll deiner meinung, sparen ja aber so das es die konjunktur nicht belastet, bzw mich stört das das thema konjunktur überhaupt komplet weg ist vom fenster, das ist doch das um und auch möglichst viel beschäftigte, möglichst viel gesamtvolkseinkommen usw.


indem von oegeat angesprochenen

anstelle "reichen" 2-10% wegzunehmen einfach per Steuer Weltweit

liegt ein lösungsansatz für die weltweite schuldenkrise (im bezug auf diese lösung sollte man sich auch den thread "der vorteil der anlageklasse gold" durchlesen).

die breite masse wird die erde kleinhauen und für angst und anarchie sorgen, die 2-10% reichen können das nicht, aber solange die "mächtigen" bzw die "reichen" die "mächtigen" vor sich herschieben wird es diese lösung nicht geben.
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Beitrag von k9 »

Das Problem liegt in der Masse, leider.

Es ist ergiebiger und vor allem einfacher, wenn man 80 Millionen je 100 EUR
wegnimmt, und das immer wieder unter variierenden Begründungen, als
wenn man ein paar Millionäre oder Milliardäre richtig schröpft .....

...... zumal die dann ihr Domizil woanders aufschlagen, mitsamt der
zukünftig zu zahlenden Steuegelder.

Gruß k-9
Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
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Beitrag von oegeat »

KILLminusNEUN hat geschrieben:....zumal die dann ihr Domizil woanders aufschlagen, mitsamt der zukünftig zu zahlenden Steuegelder....


so ist es ..daher halte ich von Finanztransaktionssteuer usw nichts -weils nicht weltweit ist wie ich oben sagte !

Überhaupt spaaren der Staaten ist das Thema also ausgabenseitig wie zB Beamte, Politiker Staatsnahe Betriebe da gibts genug einspaarungsmöglichkeiten. Dazu ganz aktuell der Deutsche Bundespräsident .. wo für braucht man den ? Nicht vom Volk direkt gewählt ein handlanger der Regierungspartei der Mio verschlingt mit seinem "Aparrat". Nach Schweizer Vorbild geht es auch ohne. Wie gesagt es gibt genug möglichkeiten beim Staat selbst zu spaaren ohne das alles zusammenbricht.
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Beitrag von kaalexs »

Goldman-Sachs-Chefvolkswirt: Sparen verschärft die Probleme




Jan Hatzius: Sparen verschärft die Probleme. Die Schuldenkrise lasse sich nur mit einer lockeren Geldpolitik lösen, sagt Goldman-Sachs-Chefvolkswirt Jan Hatzius. Der Erholung in den USA misstraut er.
von Klaus Schachinger, €uro am Sonntag

Weniger eisernes Sparen und mehr Spielraum für Wirtschaftswachstum durch eine wesentlich gelockerte Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) fordert Jan Hatzius, Chefvolkswirt der US-Bank Goldman Sachs. „Wir sehen mit Sorge, dass das Ausmaß der kurzfristigen, sehr starken Konsolidierung der Haushalte durch ­höhere Steuern und geringere Staatsausgaben die Probleme verschärft“, warnt der gebürtige Heidelberger. Der Druck in der Öffentlichkeit spreche dafür, dass dieser Kurs sogar forciert werde.

Bleibe es dabei, werde die notwendige wirtschaftliche Erholung, die mehr Geld in die Staatskassen spülen könnte, nicht eintreten. Ohne eine erhebliche Ausweitung der Aufkäufe von Staatsanleihen durch die EZB würden die Euroländer deshalb ihre Ziele sowohl beim Abbau der Verschuldung als auch bei der Konvergenz zur Fiskalunion verfehlen, sagt der Ökonom voraus. Und warnt: Die europäische Schuldenkrise könne „am ehesten in eine globale Rezession führen“. Sie sei damit auch für die US-Wirtschaft das größte Risiko.
€uro am Sonntag Herr Hatzius, die US-Wirtschaft ist überraschend stark. Wird Europa in eine heftige Rezession schlittern, während Amerika die Trendwende gelingt?
Jan Hatzius: Europa befindet sich bereits in der Rezession. Ob heftig das richtige Wort dafür ist, wird sich zeigen. Der Wirtschaftsabschwung ist auf jeden Fall signifikant. Für das vierte Quartal 2011 und das erste 2012 erwarten wir — nach dem US-Modell und hochgerechnet auf das Gesamtjahr — einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um jeweils zwei Prozent. Mit einer besseren Entwicklung während der folgenden Quartale sollte das Minus für 2012 schließlich auf 0,8 Prozent sinken. Aber auch Frankreich und Deutschland werden nach unserer Einschätzung im Lauf des Jahres zumindest vorübergehend in eine Rezession driften.

Wir glauben, dass es dort keine Rezession, aber auch keine nennenswerte Beschleunigung des Wachstums geben wird. 2012 wird wie 2011, selbst bei 3,4 Prozent Wachstum im vierten Quartal. Mit Blick auf die ­immer noch hohe Arbeitslosigkeit überzeichnet das Wachstum die Stärke der Wirtschaftsindikatoren.
Sie weisen darauf hin, dass Amerikas Einkaufsmanagerindex ISM, der im Dezember von 52,7 auf 53,9 Punkte zulegte, im Vergleich mit ähnlichen Konjunkturindikatoren weltweit den höchsten Stand hat. Warum also so pessimistisch?
Der Wert ist absolut gesehen nicht hoch. Der Vergleich mit ähnlich erhobenen Messgrößen sagt einiges über den labilen Zustand der Weltwirtschaft aus. Der ISM-Einkaufsmanagerindex wird 2012 auf vergleichbarem Niveau bleiben oder leicht abbröckeln. Das ist ein Signal für sehr moderates Wachstum.
Macht es Ihnen Sorge, dass jetzt auch die Dynamik von Chinas Wirtschaft stark nachlässt?
Dass auch die stärkste Region während der Abkühlung der globalen Wirtschaft Schwäche zeigt, ist beunruhigend. China kann und wird aber wirtschaftspolitisch stärker gegensteuern als Amerika oder Europa. Peking hat wesentlich mehr Spielraum für eine Lockerung der Geldpolitik. Inzwischen ist klar, dass auch Chinas Wirtschaft erhebliche Ungleichgewichte hat. Das Investitionsniveau ist sehr hoch, zum Beispiel im Immobiliensektor. Dort gibt es auf jeden Fall Abwärtsrisiken. China wird wirtschaftspolitisch handeln, sobald die Inflationsraten nachhaltig sinken.
Wird die Inflation in China nachhaltig zurückgehen?
Ja, davon gehen wir aus. Zumindest während der kommenden sechs Monate. Es hat länger gedauert, als wir Anfang 2011 gehofft hatten, inzwischen ist aber ein Rückgang klar erkennbar. Bis auf Weiteres steht die Inflationsrate einer lockeren Geldpolitik deshalb nicht mehr im Weg. Ist das für das exportorientierte Deutschland ein gutes Zeichen, um seine Sonderstellung innerhalb der Eurozone zu behaupten? Ja. Deutschland wird auch 2012 die beste Position haben, auch wenn sich ein moderater Rückgang der Wirtschaftsleistung, also eine leichte Rezession, wohl nicht vermeiden lässt.
Teilen Sie die Einschätzung, dass die Politik erst auf den Druck der Ratingagenturen reagiert und die Agenturen damit Entscheidungen erzwingen können?
Nein. Ratingagenturen haben die Ungleichgewichte in der Wirtschaft bei ihren Bestnoten für Länder und Unternehmen lange nicht berücksichtigt. Mit den Herabstufungen reagieren sie jetzt auf die Fakten, die von den Akteuren am Markt geschaffen wurden. Die Zinsen für Staatsanleihen sind lange vor den Herabstufungen der Agenturen gestiegen. Die Marktteilnehmer beschleunigen die Politik, nicht die Ratingagenturen.
Was kann Brüssel von Washington aus der Krisenbewältigung übernehmen?
In Amerika hat sich im Verlauf der Finanz- und Immobilienkrise gezeigt, dass ein hoher Aufwand nötig ist, um dagegenzuhalten, wenn die negativen Triebwerkseffekte zwischen realer Wirtschaft, dem Finanzsektor und der Krisenbranche Immobilien ineinandergreifen. In Europa ist deshalb eine wesentlich gelockerte Geldpolitik — und nach den Möglichkeiten der Euroländer auch eine weniger strikte Fiskalpolitik — notwendig, um Wirtschaftswachstum möglich zu machen.
Sollte Deutschland seinen Widerstand gegen den Kauf von Staatsanleihen durch die EZB aufgeben?
Das würden wir für richtig halten. Der Plan für langfristige Struktur­reformen in den Ländern ist zwar wichtig, um die Schuldenkrise zu überwinden. Doch sollte man sich darüber im Klaren sein, dass starkes Sparen den Abschwung in den hoch verschuldeten Peripheriestaaten beschleunigt und damit auch Kern­europa nachhaltig gebremst wird.
Würden die Euroländer mit einer gelockerten Geldpolitik auch für den Rettungsschirm EFSF mehr Geld von ausländischen Investoren bekommen?
Ja. Es geht aber nicht darum, potenzielle Investoren milde zu stimmen. Europa muss den Investoren zeigen, dass Wirtschaftswachstum in Sicht ist und damit auch ein Weg aus der Krise, zum Beispiel durch eine Erholung am Arbeitsmarkt.
Diesen Beweis ist Amerika, gerade mit Blick auf den Arbeitsmarkt und trotz der lockeren Geldpolitik, bisher aber schuldig geblieben.
Die Frage ist, was ohne die geldpolitische Lockerung in den USA passiert wäre. Ich bin überzeugt, dass es dann um Wachstum und Arbeitsmarkt noch wesentlich schlechter bestellt wäre.
Wird Europa ohne die Lockerungen in der Geld- und Fiskalpolitik stärker in die Rezession schlittern und länger im Abschwung verharren?
Das ist möglich. Derzeit gehen wir davon aus, dass der Abschwung im Lauf dieses Jahres überwunden wird. Allerdings wird das Bruttoinlandsprodukt nach dem starken Rückgang während der ersten Jahreshälfte erst Ende 2013 wieder das Niveau von 2011 erreichen.
Um bei europäischen Banken eine Refinanzierungsklemme zu vermeiden, können sich die Institute bei der EZB für drei Jahre unbegrenzt Geld zu einem Prozent Verzinsung leihen. Ist das auch ein Weg zu einer lockeren Geldpolitik?
Als Rettungsschirm für die Banken ist das hilfreich. Allerdings ist es nicht direkten Käufen der Zentralbank gleichzusetzen, weil es sehr unklar ist, wie viel der zusätzlichen Liquidität von den Banken für den Ankauf von Staatsanleihen in der Europeripherie verwendet wird. Aus Sicht von Goldman Sachs ist die Euroschuldenkrise das größte Risiko für die US-Wirtschaft.
Warum?
Weil sie am ehesten in eine globale Rezession führen kann. Was wir bereits sagen können, ist, dass Europas Schuldenkrise Amerika 2012 bis zu einen Prozentpunkt Wachstum kosten wird. Das wirkt sich nicht direkt auf die reale Wirtschaft aus. Die Bremse wirkt vor allem auf den ­Kapitalmärkten, zum Beispiel über ­reduzierte Wertpapierbestände bei den US-Töchtern europäischer Banken sowie über eine restriktive US-Kreditvergabe dieser Banken.
Sie erwarten, dass sich die Preise auf dem US-Immobilienmarkt im Jahresverlauf stabilisieren werden. Gleichzeitig gehen Sie aber auch davon aus, dass die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) ein weiteres Programm für den Kauf von Anleihen auflegt. Wird die Fed auch mit Hypothekendarlehen besicherte Anleihen kaufen?
Ja. Das Programm der Fed sollte vor der Stabilisierung der Immobilienpreise starten und diese Entwicklung stützen. In unserem Preis­modell für den Immobilienmarkt wur­de der Effekt aus möglichen Anleihekäufen der US-Notenbank aber nicht berücksichtigt.
In welcher Größenordnung erwarten Sie die Anleihekäufe der amerikanischen Notenbank?
Wir gehen davon aus, dass die Fed nach dem Start des Programms während der Wochen zwischen den Treffen des Offenmarktausschusses jeweils Anleihen im Wert von 70 bis 100 Milliarden Dollar kaufen wird. Die Fed wird vermutlich keine absolute Summe für das Programm nennen. Damit würde sich die Notenbank eine Frist für das Ende des Programms setzen.

Euro am Sonntag
Das sind alles Hinweise auf ein sehr fragiles Wachstum der US-Wirtschaft.
Das steht im Einklang mit einem weiterhin sehr niedrigen Niveau der wirtschaftlichen Aktivität und Beschäftigung relativ zum Potenzial. Die lockere Geldpolitik ist notwendig, um diese Aktivität in Richtung Potenzial zu bewegen.
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oegeat
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Beitrag von oegeat »

der artikel is mir zu lange ... streich doch einfach das wirchtigste an ..

bei so nen langen artikel kannst gleich die url rein geben .. die ja prizipell immer als quellangabe dabei sein soll ....... :wink:
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Beitrag von kaalexs »

...and heaven knows what else, dir ist das lesen zu viel arbeit und mir das unterstreichen!
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Beitrag von kaalexs »

Am Abgrund: Weltwirtschaft steht vor verheerender Rezession
21 Hinweise, dass sich die Weltwirtschaft am Rande einer verheerenden Rezession befindet

Michael Snyder, The Economic Collapse, 13.01.2012

2012 dürfte für die Weltwirtschaft ein extrem hartes Jahr werden. Überall auf dem Planeten finden sich Hinweise darauf, dass sich die wirtschaftliche Aktivität gegenwärtig bedeutend abschwächt. Die meisten Menschen scheinen jedoch noch nicht begriffen zu haben, was sich hier gerade abspielt, da sie die einzelnen Puzzlesteine noch nicht zu einem großen Ganzen zusammengefügt haben.

Schaut man sich nur ein oder zwei Wirtschaftsdaten an, dann sieht das Ganze in der Tat wenig beeindruckend aus. Doch setzt man sich mit der Vielzahl an aktuellen Hinweisen auseinander, entsteht auf einmal ein absolut furchterregendes Bild, nämlich dass wir gerade allesamt am Rande einer verheerenden Weltwirtschaftsrezession stehen.

Asien schwächt sich ab, Europa schwächt sich ab, und auch im Hinblick auf die US-Wirtschaft finden sich jede Menge besorgniserregende Hinweise. Wir haben jetzt einen Punkt erreicht, wo die weltweite Schuldenkrise kurz vorm Überkochen steht, und niemand kann mit Sicherheit sagen, was als nächstes passieren wird.

Die letzte weltweite Rezession war ein einziger Albtraum, und wir sollten daher alle hoffen, dass uns ein derartiges Ereignis in nächster Zeit erspart bleibt. Bedauerlicherweise sieht die Lage gegenwärtig aber nicht besonders gut aus. Im Folgenden finden Sie 21 Hinweise, dass wir am Rande einer verheerenden Weltwirtschaftsrezession stehen:

1. Am Donnerstag wurde bekannt, dass die Arbeitslosen-Neuanmeldungen in den USA auf ein 6-Wochenhoch geklettert sind.

2. Der Lebensmittelkonzern Hostess Brands, das größte Bäckereiunternehmen in den Vereinigten Staaten, hat Gläubigerschutz beantragt.

3. Der Einzelhandelskonzern Sears gab jüngst bekannt, dass zwischen 100 und 120 Sears- und Kmart-Geschäfte geschlossen werden. Die Aktie von Sears brach alleine in 2011 um fast 60% ein.

4. In den letzten zwölf Monaten haben dutzende prominenter Einzelhandelsfirmen überall in den USA Filialen geschlossen. Eine Beratungsfirma geht sogar davon aus, dass es in den USA in 2012 zu mehr als 5.000 weiteren Ladenschließungen kommen wird.

5. Richard Bove, Analyst bei Rochdale Securities, prognostiziert, dass die Finanzindustrie innerhalb der nächsten anderthalb Jahre rund 150.000 Arbeitsplätze verlieren wird.

6. Die Investoren ziehen sich immer stärker aus dem Aktienmarkt zurück. CNBC meldete, dass die Investoren nun bereits die neunte Woche in Folge mehr Geld aus US-Anlagefonds abgezogen haben, als diesen zugeflossen ist. Schichten diese Menschen still und leise ihre Gelder um, um sich so auf harte Zeiten einzustellen?

„Investoren zogen die neunte Woche in Folge Gelder aus den US-Anlagefonds ab, und das trotz eines positiven Ausblicks für 2012 seitens Wall Street und einer Dezember-Rally, die sogar über das Neue Jahr hinweg anhielt.“

7. Es gibt Hinweise darauf, dass sich die chinesische Wirtschaft ernsthaft abschwächt. Die britische Zeitung Guardian meldete diesbezüglich: „Das Wachstum hat sich im zweiten und dritten Quartal annualisiert um 1,5% verlangsamt und liegt somit unterhalb der ´Mindestgeschwindigkeit`, was historisch in eine Rezession führt.“

8. Die japanische Zentralbank sagt, dass die Wirtschaftserholung des Landes eine „Pause eingelegt hat“.

9. Die Aktivität des verarbeitenden Gewerbes ging in der Eurozone nun bereits den fünften Monat in Folge zurück.

10. Die deutsche Wirtschaft hat sich im vierten Quartal 2011 abgeschwächt. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt geht eine Vielzahl von Ökonomen davon aus, dass sich Deutschland bereits in einer Rezession befindet.

11. Laut einem kürzlich auf Bloomberg veröffentlichten Artikel geht man davon aus, dass sich auch Frankreich zurzeit auf dem Weg in die Rezession befindet:

„Die französische Wirtschaft wird dieses und nächstes Quartal schrumpfen, was nahelegt, dass sich das Land gegenwärtig in einer Rezession befindet, während die Investitions- und Verbraucherausgaben stagnieren, so die französische Statistikbehörde Insee.“

12. Es gibt eine Vielzahl von Hinweisen, dass sich die britische Wirtschaft zurzeit abschwächt.

13. Es wurde gemeldet, dass die spanische Wirtschaft im vierten Quartal 2011 geschrumpft ist.

14. Die faulen Kredite erreichten in Spanien jüngst ein neues 17-Jahreshoch, während die spanische Arbeitslosigkeit zurzeit auf einem 15-Jahreshoch liegt.

15. Die britische Zeitung Telegraph meldete im Dezember, dass die italienische Regierung für 2012 von einer Wirtschaftsrezession ausgeht:

„Die italienische Regierung geht davon aus, dass das BSP nächstes Jahr um 0,4% zurückgehen wird, viele Ökonomen fürchten aber, dass diese Zahl zu optimistisch ist. ´Ohne hier ein Blatt vor den Mund zu nehmen, lässt sich sagen, dass wir bereits in eine Rezession abgerutscht sind´, so Paolo Mameli, Analyst bei Intesa Sanpaolo. ´Wir rechnen damit, dass das BSP die nächsten drei bis vier Quartale schrumpfen wird.`“

16. Italiens Jugendarbeitslosigkeit hat ein Allzeithoch erreicht.

17. Die griechische Jugendarbeitslosigkeit (bis 24 Jahre) beläuft sich aktuell auf 39%.

18. Griechenland befindet sich heute bereits in einer heftigen Wirtschaftsdepression. Zurzeit leben ein Drittel aller Griechen unterhalb der Armutsgrenze, während über extreme Engpässe bei der medizinischen Versorgung berichtet wird. Die Situation hat sich mittlerweile so stark zugespitzt, dass laut der britischen Zeitung Daily Mail hunderte griechische Kinder einfach weggegeben werden, da die Eltern aufgrund der wirtschaftlichen Misere nicht mehr in der Lage sind, für sie aufzukommen. Ein Brief, den eine Mutter ihrem Kind mitgab, war absolut herzzerreißend:

„Die vierjährige Anna wurde von einem Lehrer mit einem Zettel in der Hand gefunden, auf dem stand: ´Ich werde Anna heute nicht abholen, da ich kein Geld habe, um mich um sie zu kümmern. Bitte passen Sie gut auf sie auf. Es tut mir leid.`“

19. In Griechenland gibt es aktuell eine große Zahl an Menschen, die sich aufgeben. Bedauerlicherweise ist die Zahl griechischer Selbstmorde alleine in den vergangenen zwölf Monaten um 40% in die Höhe geschossen.

20. In zahlreichen europäischen Ländern schrumpft die Geldmenge. Die britische Zeitung Telegraph meldet dazu im November:

„Simon Ward von Henderson Global Investors erklärte, dass die ´eng gefasste` Geldmenge M1 – zu der Bargeld und Übernachteinlagen gehören und die kurzfristige Ausgaben signalisiert – eine alarmierende Kluft zwischen dem Norden und den Süden [Europas] aufweist.

Während die M1-Einlagen im deutschsprachigen Block immer noch stabil sind, lag der Rückgang in Griechenland innerhalb der vergangenen sechs Monate (annualisiert) bei 20,7%. In Portugal lag die Kontraktion bei 16,3%, in Irland bei 11,8%, in Spanien bei 8,1% und in Italien bei 6,7%. Die Kontraktionsgeschwindigkeit in Italien hat sich in jüngster Zeit weiter beschleunigt, was zum Teil auf Kapitalflucht zurückzuführen ist.

´Diese Kontraktionsrate ist größer als zu Beginn des Jahres 2008, was eine noch tiefere Rezession für Italien wie auch für die gesamte Peripherie [der Eurozone] nahelegt,` so Ward.“

21. Die größten Industrieländer der Welt müssen in 2012 unzählige Billionen Dollars an Schulden überrollen – was angesichts der aktuellen Kreditverknappung zu einer echten Herausforderung werden könnte. Die nachfolgende Liste stammt von Bloomberg und zeigt, welche Schuldenmengen einige große Länder innerhalb der kommenden zwölf Monate überrollen müssen:

•Japan – USD 3 Billionen,
•USA – USD 2,783 Billionen,
•Italien – USD 428 Milliarden,
•Frankreich – USD 367 Milliarden,
•Deutschland – USD 285 Milliarden,
•Kanada – USD 221 Milliarden,
•Brasilien – USD 169 Milliarden,
•Großbritannien – USD 165 Milliarden,
•China – USD 121 Milliarden,
•Indien – USD 57 Milliarden,
•Russland – USD 13 Milliarden.
Bei dieser Auflistung sollten wir aber immer daran denken, dass die Neuverschuldung dieser Länder nicht mitberücksichtigt wurde, sondern es sich hier nur um Altschulden handelt, die refinanziert werden müssen.

Wie gesagt, die Situation sieht nicht besonders gut aus. Das Letzte, was wir jetzt noch gebrauchen können, ist eine verheerende weltweite Rezession. Erst gestern wies ich darauf hin, dass sich die US-Wirtschaft zurzeit in einem albtraumhaften langfristigen Niedergang befindet, und die letzte große Weltwirtschaftsrezession hatte zur Folge, dass sich dieser Niedergang noch bedeutend beschleunigte.

Also, was wird passieren, sollte die nächste weltweite Rezession noch schlimmer ausfallen als die letzte? Mit Sicherheit werden es nicht die Reichen sein, die es am härtesten treffen wird, sondern die Armen und die Mittelschicht.

Und, was sollte jeder von uns dagegen unternehmen? Zunächst einmal sollten wir die aktuelle „Ruhe vor dem Sturm“ nutzen, um uns auf die bevorstehenden harten Zeiten vorzubereiten. Wie immer, sollten wir das Beste hoffen und uns aufs Schlimmste vorbereiten – denn Fakt ist, dass die Aussichten für die Weltwirtschaft in 2012 nicht allzu vielversprechend sind.


Lesen Sie mehr über Am Abgrund: Weltwirtschaft steht vor verheerender Rezession von www.propagandafront.de
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Beitrag von kaalexs »

wahnsinn, wiede einer umgefallen,
ein weiteres upgrade der gelddruckmaschinen,
bin mal gespannt wie lange es noch dauert bis "der kleine" der merkel den braven weg des sparens ausredet!




Deflationsfurcht: Bill Gross mag wieder US-Staatsanleihen
By Wayne Copeland | Januar 12, 2012

Bill Gross, Betreiber des weltgrößten Anleihefonds bei Pacific Investment Management Company (Pimco), teilte mit, dass sowohl die Weltwirtschaft als auch die Finanzmärkte hohen Risiken ausgesetzt seien im Jahr 2012. Bei Pimco sei man äußerst besorgt über die derzeitige Entwicklung. Der insgesamt $244 Milliarden schwere und durch Gross verwaltete Total Return Fund steigerte seine Positionen in US-Staatsanleihen im Dezember auf das höchste Niveau innerhalb der letzten 13 Monate.

Sicherer Hafen? Pimco deckt sich mit US-Staatspapieren ein
Damit kletterte das Volumen der US-Staatsanleihen an den durch den Fonds insgesamt gehaltenen Positionen im Dezember auf 30% von 23% im November. Momentan werden S-Staatsanleihen unter Investoren einmal mehr als sicherer Hafen angesehen, wie Gross gegenüber Bloomberg ausführte. Solange sich nicht nachhaltige Beweise dafür abzeichneten, in welche Richtung sich die Weltwirtschaft entwickeln werde – anhaltende Reflation oder Deflation – seien Anlagen in amerikanischen Schuldpapieren eine definitive Alternative. Auch wenn die Zinsen niedrig seien, bestünde eine gute Chance darauf, als Anleger sein Kapital wieder zu erhalten. Investoren seien mehr und mehr dazu bereit, die Minizinsen auf ihre US-Anlagen zu akzeptieren, da sie sich auf diese Weise eine Versicherung gegen den anhaltenden Prozess eines weltweit erfolgenden Schuldenabbaus erkauften.

Die nach dem Überwinden der Finanzkrise aus den Jahren 2008 und 2009 einsetzenden Periode eines gedämpften Wachstums in den Industrieländern, einer hohen Arbeitslosigkeit und eines relative geordneten Prozesses des Schuldenabbaus gehe zurzeit nahtlos über in eine Welt billigen Kredits und über lange Zeit auf rekordniedrigen Niveaus verharrenden Leitzinsen, wie Gross in seinem Anfang Januar auf der Webseite von Pimco veröffentlichten Monatsausblick bekannt gab. Pimco empfiehlt seinen Investoren seit geraumer Zeit, ihr Kapital in US-Staatsanleihen, qualitativ hochwertigen Unternehmensanleihen, amerikanischen Kommunalbonds und bevorrechtigten Bonds des Finanzsektors zu parken. Diese Empfehlungen weichen von Gross´ Aufruf zu Beginn des letzten Jahres ab, in dessen Zuge er die Investoren zum Kauf von Schulden der Schwellenländer ermunterte und den Anlegern empfahl, sich aus dem Sektor der US-Staatsanleihen zurück zu ziehen. Gross erklärte damals, dass das Wachstum in den Schwellenländern höher ausfallen und die exzessive Kreditaufnahme der US-Regierung langfristig zu Inflation führen werde
Zuletzt geändert von kaalexs am 15.01.2012 20:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Antagon
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Beitrag von Antagon »

Deflationsfurcht: Bill Gross mag wieder US-Staatsanleihen
Vor gut einem Jahr sagte er noch, Pimco sei nahezu vollständig aus US-Staatsanleihen draußen - und empfahl short. :roll: Sein Fonds schnitt folglich auch miserabel ab ggü. einem simplen Buy&Hold z.B. von 30jährigen.

Ich sehe die jetzige Aussage daher eher als Kontraargument. Genauso übrigens die Vollidioten auf CNBC. Da war am Donnerstag einer zu Gast, der sagte allen Ernstes: Der US-Dollar ist in einer vergleichbaren Situation wie 1995 - d.h. fünf gute Jahre voraus. :lol:
nuggetier
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Beitrag von nuggetier »

Zitat oegeat: "anstelle "Reichen" 2-10% wegzunehmen einfach per Steuer Weltweit läuft es darauf hinaus, den Armen, die zum Leben eh schon knapp bei Kasse sind noch in die Tasche zu greifen und das tut man versteckt indem man Gebühren erhöht beim Wasser, Kanal usw... "

Letztendlich haben die Reichen das Problem selbst verschuldet, indem sie immer nur darauf achteten, sich selbst so viel Kohle wie möglich zu gönnen, und diejenigen unter ihnen drückten bis zum "Geld beim Staat abholen" (Harzt IV usw...).
Die logische konsequenz:
Konsumieren tun nur noch die ordentlich, die gut verdienen, der sehr große Rest kauft nur das Notwendigste.
Der obige Text ist keine Empfehlung der man folgen muß.
Er könnte sich als totaler Dumpfbackenkommentar erweisen.
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Letztendlich haben die Reichen das Problem selbst verschuldet, indem sie immer nur darauf achteten, sich selbst so viel Kohle wie möglich zu gönnen, und diejenigen unter ihnen drückten bis zum "Geld beim Staat abholen" (Harzt IV usw...).

den Faden kann man noch weiterspinnen.
Ich behaupte mal einfach, das hier unten ist auch ein Ergebnis.
Damit ich richtig verstanden werde, ich befürworte diese Handlung nicht.
Aber sie belegt das Verhältnis - URSACHE UND WIRKUNG.
Und ich glaube in der Art und Weise stehen wir da erst am Anfang


Der Todesschütze von Dachauhat sein Schweigen gebrochen und sich zu seinem Motiv geäußert. Hass auf Bayerns Justiz und das Gefühl von ungerechter Behandlung trieben den 54-Jährigen an, sagte sein Anwalt der "Süddeutschen Zeitung". Von Reue keine Spur.

Der Ex-Transportunternehmer habe ihm erklärt, dass er seit sieben Jahren immer vor Gericht verloren habe, sagte der Anwalt der Zeitung. Stets sei alles an ihm hängen geblieben, klagte der Schütze demnach

Nach Meinem Wissen, hatte er Rückstande von über 40.000 Euro an die Renten/Krankenversicherng, sprich Sozialabgaben.
Hätte er eine EINMANN-Bank gegründet und sich zu 1% bei der EZB finanzieren können, hätte es den Fall vielleicht nicht gegeben


Der ledige 54-Jährige war am Mittwoch unter anderem wegen nicht bezahlter Sozialversicherungsbeiträge zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt worden. Seit Donnerstag sitzt er in Untersuchungshaft. Bislang schweigt er zu der Tat.

Quelle
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
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Beitrag von kaalexs »

28.01.2012 09:00 Uhr | Heiko Aschoff
Mit Schulden aus der Krise?
Es tobt ein Glaubenskrieg in der Wirtschaftspolitik. Auf der einen Seite die Amerikaner, die mit einer Politik des billigen Geldes die Misere bekämpfen, auf der anderen Seite wir Deutschen mit unserer Sparwut. Wer ist denn nun auf dem Holzweg? Dazu gleich mehr. Vorher ein paar erstaunliche Zahlen.


Überraschendes von McKinsey

In einer Studie von McKinsey wurde der Prozess des Schuldenabbaus unter die Lupe genommen (Quelle: McKinsey Global Institute; Haver Analytics und diverse Notenbankstatistiken). Demnach konnten ausgerechnet die Amerikaner in den letzten drei Jahren ihre Schulden im Verhältnis zum Bruttosozialprodukt senken. Anders sieht es in Teilen Europas aus. So stieg in Frankreich und Spanien die Schuldenquote deutlich an. Im sparsamen Japan fiel der Anstieg noch stärker aus.


Tickt die Wirtschaft anders?

Gelten in der Wirtschaft andere Gesetze? Im normalen Leben war es eine Tugend, zuerst das Geld zu verdienen, bevor es ausgegeben wurde. Der umgekehrte Weg funktioniert nur, wenn das Vertrauen in die Rückzahlungsfähigkeit gegeben ist. Offensichtlich haben sich die Zeiten geändert. Angesichts der Schuldenberge kann man von einer Ära der Kreditexpansion sprechen, die zu Fehlentwicklungen geführt hat. Wir spüren seit Jahren die Folgen des Deleveraging.


Sparen hui, Schulden pfui

Schulden mit Schulden zu bekämpfen klingt abenteuerlich. Wer über seine Verhältnisse lebt, bekommt Probleme. Das sagt schon der gesunde Menschenverstand. Also sparen hui, Schulden pfui? So einfach ist es leider nicht. Das zeigen die Ergebnisse der McKinsey Studie, wo ausgerechnet das „Land der Schuldenmacherei“ seine Schuldenquote senken konnte, während die sparsamen Japaner eine steigende zu beklagen haben.


Zwei Seiten der Medaille

Angesichts der polarisierenden Schuldendiskussion entsteht der Eindruck, Schulden seien per se schlecht. Das stimmt so nicht. Es ist wie mit der Medizin. In der richtigen Dosierung nützt es der Ökonomie. Erst die Dosis macht das Gift. Kredite für sinnvolle Investitionen an gute Schuldner sind der Schmierstoff für die Wirtschaft.

Auf der anderen Seite können übertriebene Sparmaßnahmen, Haushaltskonsolidierungen und restriktive Notenbankpolitik selbst eine florierende Wirtschaft an den Abgrund führen. Die Einsparungen werden negiert durch Wirtschaftseinbußen und Steuerausfälle. Treffen solche Maßnahmen auf eine angeschlagene Volkswirtschaft, dürfte Inflation kein Thema sein, sondern Deflation.


Fazit:

Statt sich in ideologischen Grabenkämpfen zu verzetteln, sollte man sich auf praxisorientierte Maßnahmen beschränken. Dazu gehören geldpolitische Maßnahmen und Kredite an nicht hoffnungslose Schuldner respektive Firmen, wie auch klare Regelungen, dass unwirtschaftliches Verhalten nicht geduldet wird. Wer gegen die Regeln verstößt, muss die Konsequenzen selbst ausbaden.


© Heiko Aschoff
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Demnach konnten ausgerechnet die Amerikaner in den letzten drei Jahren ihre Schulden im Verhältnis zum Bruttosozialprodukt senken.

Bravo :lol: :lol:
Aber was ist nicht alles BIP !
- Rüstung
- dreimal kreuz und quer verkaufte Finanzprodukte.
- Beratungsleistungen dieser gesamten Branche Ernst@Young und Co.
- Immo Makler
usw usw.
Man braucht eigentlich nichts mehr zu produzieren und jagd trotzdem das BIP in unbekannte Höhen.
Man belasse die Schulden gleich und steigere das BIP um 10%.
War an diesem beispiel die Verschuldung bei 100%, so ist sie danach nur noch bei 90%.
An den Schulden hat sich aber nichts geändert.
In G. und Portugal läuft es im Moment gerade anders herum.

und McKinsey - die fehlen mir gerade noch :wink:
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
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kaalexs
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Beitrag von kaalexs »

die entwicklung am arbeitsmarkt (wobei diese daten auch natürlich getrixt sind) ist beweis genug das diese guten BIP zahlen BIP-luftzahlen sind.
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slt63
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Beitrag von slt63 »

Das Argument "wir dürfen uns nicht krank/kaputt sparen" kommt immer genau von denen, die vorher -als noch alles "rund" lief und Sparen/Schuldentilgung "problemlos" möglich gewesen wäre- auch nicht gespart haben, sondern im Gegenteil, den Schuldenhahn erst richtig aufgedreht haben. (Populististische Argumente dafür finden sich ja immer.)
"Deficit Spending" und "Surplus Saving" sind halt ein unzertrennbares Paar, jedenfalls, wenn man das seriös machen will; aber der zweite Teil wird immer "vergessen". Wenn diese Paar aber auseinander gerissen wird, führt dies auf Dauer ins Chaos.
Für das Paar "Ertrag und Risiko" bzw."Handlung und Haftung" gilt das Gleiche.
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