Um guten Comeback zu feiern brauchen wir einen guten Anfang

Alles was "Off-Topic" ist oder die Märkte ganz allgemein betrifft. Hier findet Ihr Gelegenheit, euch in Form von Grundsatzdiskussionen, Glückwünschen, Streitereien oder Flirts auszutauschen.

Moderator: oegeat

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Turon

Um guten Comeback zu feiern brauchen wir einen guten Anfang

Beitrag von Turon »

Kommt mir bitte ein wenig entgegen - und schildert von Euch aus - soweit das möglich ist - was ihr über aktuelle Börsensituation, von mir aus auch Weltwirtschaftswetterlage, politischen Einfluß auf die Finanzmärkte, usw.
denkt.

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Ob ihr politisches Hickhack Anbetracht der "Sandstürme" im persischen Golf
diskutieren wollt - liegt diesmal an Euch. Von nun an betrachte ich den Krieg
gegen Irak beispielsweise als nicht mehr verhinderbarer Übel, den Krieg gegen den Terror ebenfalls, und den Krieg gegen Saddam - als peinliche
Niederlage der demokratischer Grundordnung.

Dennoch wirkt er sich auf die Börse als beeinflußender Faktor aus. Und
man sollte ihm natürlich nicht völlig außer Acht lassen, zumal für uns sehr wohl einige Bestandteile von Interesse sind.

Zum Beispiel. Um den Krieg zu finanzieren, hat George Bush und der Kongress die beabsichtigten Steuersenkungen in USA leider bereits gekürzt
um einen sehr wohl hohen Betrag. (~ etwa 100 Milliarden US-Dollar).

Um die Finanzierbarkeit des Krieges durchzusetzen, hat er den Kongress um weitere 80 Milliarden US-Dollar gebeten. Es ist angesichts derartiger Summen schwer davon zu sprechen - das das Unternehmen irrelevant ist,

ganz besonders dann wenn man bedenkt, daß der Irak über große Erdölreserven verfügt - geschätzt werden diese auf 112 Milliarden Barell
die ohne weiteres förderbar sind und weitere geschätzte 200 Milliarden
Barell.

Wenn man pro Barell einen Preis von etwa 20 Dollar veranschlagt -
fällt es dann doch schwer zu glauben, daß man diese Menge - die in Dollars ausgedrückt mind. die Hälfte der Staatsschulden Amerikas ausmacht -
das wir tatsächlich vorrangig Terror bekämpfen wollen.

Dennoch wirkt sich diese irrwitzige Summe auf die Wirtschaft aus -
unabhängig davon ob Öl danach nur 5 Dollar kostet, oder 80 Dollar.
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Die Frage ist also denke ich klar definiert. Um das Forum wieder nutzbar zu machen, braucht es Anreize - und es braucht einen Dialog, und es werden
auch diese Kleinkriege benötigt - damit es nicht wieder einschläft.

Die Hälfte der amerikanische Staatsschulden mit Kriegsbeute zu tilgen - solche Schlußfolgerung muß trotz aller moralischer Erwägungen zulässig sein, sind mit Sicherheit keine Peanuts. Und wirken sich mit Sicherheit auf die künftige Börsenentwicklung deutlich mehr aus - als Rüstungsaufträge.

Kurz gesagt - wie reden von einer Dividende in Größenordnung von etwa
3000%. Oder von totaler Pleite - wenn Amerika aufgrund eines Wunders
im Golf nicht siegreich sein wird.

Die Gefahren dabei, das Unternehmen Krieg zu verlieren - sollten ernsthaft analysieren werden, insofern man überhaupt verwertbare Informationen
findet.

Verwertbare Informationen sind zumindest für meine Meinung:
- geschmiedete, vermutbare strategische Koalitionen innerhalb der Kriegsparteien. Wenn man annimmt, das Afghanistankrieg der Russen,
zum Beispiel gesponsert worden ist von CIA etc., muß man ebenfalls davon ausgehen, daß diesmal das Spiel umgekehrt laufen kann;
- ebenfalls spielt es eine große Rolle, wie die Regierung der USA auf den
breiten Widerstand zukünftig reagieren wird. Ich hielt zum Beispiel die Aussagen von Rumsfeld für ziemlich bedenklich. Er könne keinen möglichen Termin der Beendigung der Kriegshandlung nennen, und bemüht sich plötzlich um die Besänftigung der aufgebrachter öffentlicher Meinung -
was künftig wohl doch eine entscheidende Rolle spielen kann;
(Rückzug wie aus Vietnam zum Beispiel);

Es ist daher keineswegs sischä ;) wie es dann enden wird - und das wird letztendlich die Stimmgabel der feinen Instrumente der Finanzmärkte für die Zukunft bestimmen.

Dollarentwicklung und Dollareinfluß - zum Beispiel - ist eine Waffe, die praktisch jeder gegen jedem verwenden kann. Russische Wiwis gaben heute zum Beispiel die Empfehlung an die Regierung Rußlands - sich
aus dem Dollargeschäft zu verabschieden, genauso wie einst Hussein, der bekanntlich seine Barrell in Euro berechnet hat.

Airbus plant das Selbe - angeblich. Das Szenario der Wirklichkeit - sobald dieser offenkundiger Dollarboykott eintreffen würde, könnte Auslöser
werden - denn was soll die Bundesbank dann mit ihren Dollarreserven tun?
Was sollen den Anleger weltweit mit US-Aktien, die nicht mehr ohne weiteres handelbar sind, ohne deutlich erhöhte Währungsrisiken einzugehen?

Themen gibt es sicherlich mehr als die Community verarbeiten kann - und darin liegt die große Gefahr der Fehleinschätzung der Situation.

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Für mich ist das Thema bereits aus dem Grunde sehr interessant - als Leitthema der Community - weil der Krieg mein langfristiges Szenario -
der Wirtschaftszusammenbrüche sehr wohl ins Wanken bringt.

Es war ein Irrtum zu glauben - die friedensliebenden Massen, werden
die Regierung Amerikas - mittels Druck auf eigene Regierungen -
von dem Vorhaben abbringen, Krieg zu führen. Es war naiv zu glauben,
so etwas bringen wir fertig.

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Gut - dennoch, die allgemeine Situation ist nicht etwa - völlig ungefährlich,
so daß man getrost Aktien kaufen dürfte. Und sie wird sich lange nicht,
durch den Sieg über Irak, Demokratie, und dem freien Wähler entspannen.

Ich finde diese Aspekte sollte man nicht außer Acht lassen, der Krieg ist nun mal Realität, die Börsianer eingeschlafen, überall regiert Frust das Zeitgeschehen - es sind die zeiten, die darüber entscheiden, ob die nächste Raylle ab Oktober 2003 startet, oder erst wenn wir 60 Jahre alt sind,
und unsere Rente nicht ausreicht, und wo wir jobben müssen, um ein Ende des Monats mit dem anderen zu verbinden.

Als Schlußwort:

Die Trader Inside Community hat früher - sehr wohl und sehr gut funktioniert. Unsere Streitigkeiten waren niemals so ernst, daß wir damit nicht fertig wurden - das Forum beendete seinen guten Zusammenhalt,
durch meine provozierende Art, vorausschauende Sichtweise September 2001, und die darüber ab und zu ausgelöste Empörung mancher Mitglieder - die sichtbar geschockt über den Terroranschlag, und natürlich sich anbahnender Verlust von 60.000 Menschenleben beeindrucken, und empören ließen. Ich weiß - diese Tragödie mußte erst verdaut werden. Das habe ich damals nicht beachtet. Soviel zu meiner Person und dem Resüme meiner Haltung. Es sind seitdem mittlerweile zwei Jahre fast bereits wieder vergangen.

Zwei Jahre - die - wie soll ich das nennen - für jeden von Euch sehr wohl
die eine oder andere Veränderung brachte. Unsere Welt ist nicht mehr die selbe als noch vor dem 11.09.2001 - sie ist agressiver, und deutlich kontrastreicher geworden. Überall wächst die Polarisierung der Meinung
- und diese Meinung wird als selbstdrehende Spirale radikalisiert.

Ich denke jeder von Euch hat diesem Umschwung - aus allgemeiner Harmonie und Friedfertigkeit auf die eine oder andere Art am eigenen
Leib und Seele gespürt.

Während vor dem 11.09.2001 alle Frieden wollten, haben wir jetzt
unerschütterliche Kriegsbefürworter, und unerbittliche Kriegsfeinde.

Unter solchen Voraussetzungen einen neuen Anlauf zu starten, hat schon einen Hauch Arroganz und Ignoranz an sich - insofern man aber bedenkt,
das die Börse und der Erfolg als Wertpapierbesitzer nur daraus besteht, vorausschauend und achtsam das Zukunftsgeschehen zu prognostizieren, oder gar zu erraten - so ist sehr wohl kein falscher Zeitpunkt um genau das zu tun.

Die Chance besteht daraus, weil wir schon als Community alle Erfahrungen
gesammelt haben. Die meisten die involviert blieben lernten dazu, die, die nie was tatsächlich lernen, sondern Kasse machen wollten - haben diese
nicht mehr - und ziehen damit andere Menschen, denen man nahe ist Inkompetenz vorzuwerfen, und sich über sie zum Tode zu ärgern, nicht mit hinein. Fast die richtige Zeit um zu sagen: Forumstrolle? nicht füttern.

Laßt uns Geschäfte machen. Eine bessere Zeit - sowohl zur Vorbereitung
wie Festigung der Community kann man sich gar nicht oft genug wünschen.

In dem Bewußstsein daß wir jetzt wohl gemeinsam nach Vorbild von Sisyphos
den Stein nach oben zu rollen haben, erinnere ich mich an einen sehr alten Spruch, der in guten Zeiten nicht wirksam ist.

Um gute Freunde zu werden, muß man zusammen ein ganzes Faß Salz essen.

MfG. Turon.





Gruß
sed

Beitrag von sed »

Hmmm

Ich möchte - unverbindlich - einer, kurzer Einschätzung geben.

1. Alle voraussetzungen für einer Wirtschaftaufschwung, sind.... Ausser Psychologie... Vorhanden.

- Die Notenbanken sind bereit. den Wirtschafft mit Geld zu überschütten.

- Öl und Rohstffe, sind "relativ" billig.

- Irak und Afganistan, müssen wieder aufgebaut werden. (Warscheinlich sind Deutschland und Frankreich nicht dabei)

Über jeder dieser punkten, kann man "zurecht" geteilter meinung sein. das sind aber Tatsachen.

2. Damit es tatsächlich zur einer Wirtschaffaufschwung kommen kann, Fällt jeder initialzündung. Das könnte in form, einer neuer Technologie sein. Das die Menschen zur mehr konsum zwingt. Oder stimmungwechsel beim Wirtschafts Bossen. Da dieser Punkten nicht erfüllt sind, Wird es demnächst, Wirtschaftaufschwung "trotz billige Geld" nicht geben.

3. Die Bankenkrise ist schlimmer und tiefer, als man uns weiß machen will. Die Banken kämpfen um nackter überleben. die brauchen das Geld, Das für die Wirtschaft gedacht war für sich, um zu überleben.

4. Das Kapitalistischer System ist auf Vertrauen gebaut. Und dieser vertrauen ist zurzeit, nicht da.

5. falls wiedererwartung zur einer Wirtschaftaufschwung kommen sollte. könnten die Aktien dieser trennd, - wegen die verschwundene vertrauen, Und weniger Geld - viel später folgen.

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Das was in Irak passiert. ist einfach unglaublich! Ich kann immernoch nicht Glauben, das es Passiert.

Der Busch ist nichts weiter, als einer Mariniotte des Wallstreet und CIA Und haldelt sogar gegen die Amerikanische interessen.

Amerikanischeländer und Terror.. Dieser 2 Wörter werden wir demnächst (10/20 Jahre ) sehr oft hören. Und solange dieser wörter zu hören sind, wird der Börse nicht nachhaltig steigen.

Wir (bis jetzt, 11 Famielie) Boykotieren die Amerikanische produkte.

gruß
sed
Turon

Beitrag von Turon »

Vielleicht nur ganz kurz - um die für mich derzeit wichtigsten Punkte Deiner
Aussage mal zu unterstreichen:

1)Du glaubst nicht an eine rasche Erholung der Märkte.

OK. Sagen wir mal anders: ich gehe davon aus, daß die damalige Zeit als wir uns kennenlernten, andere war. Kurssteigerungen von 50 und 100%
waren an der Tagesordnung und jeder Optimist bekam recht.

Die heutige Situation ist deutlichst schwieriger. 50% plus hat einen nahezu
nostalgischen Seltenheitswert und und wenn dann passiert es gerade bei Aktien, die von 2 Cent auf 3 steigen.

Das sind natürlich sehr magere Zeiten.

2) Du vertraust dem Markt und den Absichten der Banken nicht. Bemängelst zwar nicht dass die FED Kapital lebhaft gewillt ist zu erzeugen - man könnte meinen als Blankocheck ohne Deckung - vielleicht hat sie das bereits auf Basis der förderbaren Ölmengen in Irak - um Geld zu erzeugen, muß dieses geld eine Rechtfertigung haben - es kann nicht als "Falschgeld"
offiziell entstehen.

Du bemängelst das der Markt weder dieses Geld nachfragt, noch jeweilige Banken dieses Geld verleihen. Korrekt.

Der Markt wartet auf eine Initialzündung, keine Frage - billiges Öl, teureres
Öl wer weiß - ich denke Amerika braucht teures Öl - um die Kreditbereitschaft der Marktteilnehmer zu erzwingen - und darum kämpft sie. Öl ist eine Universalwaffe - genauso wie der Dollar - und beide ergänzen sich hervorragend wenn beide Faktoren in einer Hand liegen.

3.Du stellst Dir vor - der Markt würde positive Anzeichen gar nicht wahrnehmen, sondern eventuelle Risiken - und ist nachhaltig über die Wirkung von Risiken "informiert worden".

Ich möchte mich an dieser Stelle nicht versteifen und behaupten, Du hast
doch diese Sicht der Dinge nicht so unterstützt. Denn das führt uns wiederum in unnötige Betrachtungsweise dessen, was wir ja bereits am Anfang von TI schon immer getan haben.

Besteht aber für Dich die Möglichkeit zu glauben, daß sobald Amerika die
Hand auf den Ölhähnen hingelegt hat, daß wir uns erneut in völlig anderer
Ausgangssituation befinden?

Die Kreditteilnehmer müssen Kredite aufnehmen um zu heizen. Unterdessen läuft die Notenpresse endlich an der Auslastungsgrenze
und zwar weltweit. Es wird konsumiert - neue Technologien werden eingesetzt um Ölverbrauch zu sparen.

Die Vermutung liegt nahe - daß dies der Stoff ist, aus der eine Raylle entsteht - nein - nicht etwa heute, morgen oder übermorgen -
vielleicht ist es tatsächlich in sagen wir erst Jahr 2020 der Fall - aber:

könnte man nicht - unter der Voraussetzung - daß der Krieg schnell vorbei ist - und keine flächendeckende Brände entstehen läßt - darauf spekulieren, daß wir uns quasi jetzt in ähnlicher Situation befinden,
wie im Jahre 1990, oder 1955, oder sagen wir im Jahre 1931?

Ich denke - diese Möglichkeit sollten wir nicht einfach - gerade jetzt
außer Acht lassen - auch wenn derartige Meinung sehr unsicher begründet werden kann.

Eines hat die Börse schon immer zu Naturgesetz erklärt. Ist die Masse verängstigt und unsicher - ist es so, als würde Jemand am Bahnhof stehen, und der Aufforderung zum Einstieg nicht folgen. Manche steigen dennoch ein, und bekommen die erster Klasse Plätze quasi geschenkt.

Gruß.

P.S.: Ich hoffe auf weitere Kommentare Eurerseits.
sed

Beitrag von sed »

Dürfen wir annehmen, daß du Bullisch bist?

gruß
Turon

Beitrag von Turon »

Hi!

Wenn es um meine persönliche Meinung geht - möchte ich das so sagen:
Ich bin zum Teil in Ölaktien long, shorte Gold/Silber - dies ist aber lediglich
persönliches.

Nicht aus purer Überzeugung (also Hand habe ich direkt auf dem Sellknopf).

Gekauft habe ich diese - danke an Herr Cheney an dieser Stelle - wo er gesagt hat, er marschiert in Irak ein, egal ob Saddam ins Exil geht - oder nicht.
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Ich habe diese Anlagenentscheidung aus dem Bauch getroffen - habe mir Kursdaten bestellt - ist aber bis heute noch nicht da.

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Generell würde ich aber jetzt Folgendes das hier auf Deine Frage antworten:
Ich bin seit Monaten nicht mehr so unsicher gewesen, in meinem langfristigen DOWN Szenario als jetzt.

Ich bin mir aber noch nicht schlüssig, welche Aktien jetzt als Anlageinvestments taugen. Denn dummerweise zeigt alles bis auf die Bilanzen, auf Banken hin.

Und wenn schon sich die US Basen im Irak Exxon und Shell nennen?
Wie gesagt: ich bin mir sehr unsicher aktuell, meine Meinung zu weiterhin
fallenden Aktienkursen zu bestätigen.

Gruß.
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Techniker
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Beitrag von Techniker »

Hallo Turon,

ich denke auch schon länger über die weltwirtschaftliche Zukunft nach, habe im Kopf aber noch nicht fertiggepuzzelt, hier einige Überlegungen:

- Der Irakkrieg wird für die Amis wahrscheinlich in die Hose gehen. Grund: Eine Millionenstadt kann nicht von Invasoren erobert werden. Das hat noch nie in der Menschheitsgeschichte funktioniert und das wird es auch nie. Bagdad einzunehmen wird aber nötig sein um Saddam zu stürzen und das wiederum ist nötig um den Krieg zu gewinnen, Saddam weiss aber, dass das einzige was er braucht um den Krieg seinerseits zu gewinnen am Leben zu bleiben ist!

- Der Irakkrieg wird viel teurer werden als geplant, finanziert wird die Mehrsumme vermutlich mit der Notenpresse, langfristig ist also von einem schwächeren Dollar auszugehen.

- Ich gehe mittelfristig von dem Rückzug der Briten aus dem Irak aus einhergehend mit einer Regierungsneubildung. Es ist davon auszugehen, dass die Briten pro-europäischer werden (Doch wieder ein Euro-Kandidat? Man weiss es nicht...)

- Ich gehe mittelfristig von einem Dax unter 2000 Pkt. aus! Fundamental sah es für uns noch nie so bescheiden aus, 2200 sehen wir auf JEDEN FALL wieder!

- Sollten die Amis durch einen glücklichen Zufall Saddam erledigen, sollte man sofort short in Öl gehen, andernfalls wäre long die bessere Alternitive

- Wer Spass daran hat kann ja ein Paar Kröten bei http://www.tradesports.com/jsp/intrade/ ... Search.jsp auf Saddam wetten :wink:
Gruss, eurosale"Risk comes from not knowing what you are doing!" Warren Buffet
Turon

Alles Quatsch - Sven

Beitrag von Turon »

Natürlich kann man eine große Stadt erobern.

Ein bestes Beispiel dafür gilt wohl Troja - da hat es lediglich 36 Jahre gedauert. ;)

Leider nur leicht zynisches Posting - für mehr habe ich im Moment kaum Zeit, aber ich werde mich dann noch natürlich dazu auch ernst äußern.

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Beste Grüße von Turon, der von nun an öfters bei TI vorbeischaut
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Fred vom Jupiter
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Beitrag von Fred vom Jupiter »

Hallo zusammen,

ich bin mir momentan auch noch nicht so sicher, wie es weitergeht. Der Krieg wird wohl länger dauern, als die Amis erwartet haben.

Bei den Indizes ist momentan alles möglich. Die Gannwinkel zeigen z.B. beim NDX an, daß es diese oder auch die nächste Woche bis auf 1000 Punkte herunter gehen kann, ohne dass der Winkel durchbrochen wird.

Bild


Hier seht ihr noch einen Langfristchart vom S&P 500 ab 1900 mit mehreren Trendlinien, die mehr oder weniger wichtig sind.;-)
Leider habe ich von 1927 nur Jahresschlußkurse.



Bild
Schöne Grüsse, Willi
Turon

Beitrag von Turon »

Hallo eurosale, Hallo Fred!

Diesmal die ernsthafte Antwort

Du schreibst:

ich denke auch schon länger über die weltwirtschaftliche Zukunft nach, habe im Kopf aber noch nicht fertiggepuzzelt, hier einige Überlegungen:

In der Tat keine einfache Lösung - denn wenn man es will, muß man sich wohl auf beiden Seiten des Extremlösungen einfinden und das ist nicht ganz Dein Ding, nehme ich immer noch an.[/b]

- Der Irakkrieg wird für die Amis wahrscheinlich in die Hose gehen. Grund: Eine Millionenstadt kann nicht von Invasoren erobert werden. Das hat noch nie in der Menschheitsgeschichte funktioniert und das wird es auch nie. Bagdad einzunehmen wird aber nötig sein um Saddam zu stürzen und das wiederum ist nötig um den Krieg zu gewinnen, Saddam weiss aber, dass das einzige was er braucht um den Krieg seinerseits zu gewinnen am Leben zu bleiben ist!

Die Kriegsplanung mit Irak - bitte konsequent bleiben, und nicht auf Abgedroschenes reinfallen - kann kaum der Anfall von amerikanischen Größenwahn, bei kriegsplanenden Zivilisten sein. Um ein Land zu erobern,
braucht man immer zahlenmässig überlegene Armee - das Kriegsgerät
ist zwar dabei sehr hilfreich - aber da es sich um Präzisionsgeräte handelt -
benötigen auch diese natürlich Versuchslaborbedingungen.

Auch wenn ich mit höchster Wahrscheinlichkeit auf Widerstand stossen werde. Amerika plant keineswegs bloß Irak zu erobern - sie braucht eine blutüberströmte Rechtfertigung, für folgende mutmaßliche Nachirakkriegsjahre.

Kein Mensch auf dieser Welt sollte sich anmaßen, mit zahlenmäßig unterlegener Armee in Feindgebiet zu wagen, um "Ordnung" zu schaffen.
Die "Feinde" sind das Gegenpol unserer kultureller, religiöser und wohlstandmäßiger Ansichten - Drohungen von Herr Rumsfeld - in Richtung
Syrien, Iran etc - kaum wahrgenommene, dennoch vorhandener Haß der Afghanen auf die Allierten, die Erprobung von Atomwaffen seitens Indien und Pakistans - sind alles Anzeichen dessen wovon der Papst neuerdings gesprochen hat: es sind noch unzählige Rechnungen offen.

Auch wenn es hier sicherlich Niemandem paßt: Amerika ging in den Krieg
um einen Flächenbrand auszulösen. Der Größenwahn endet mit dem Angriff auf Irak - und die kühle, brutale Überlegung beginnt an diesem Punkt.

Wir müssen davon ausgehen, daß die ersten 150.000 Marines geopfert werden müssen, um Rechtfertigung für alles was danach hinaus geht zu erhalten. Ferner: Amerika ist ohne Weiteres, auf unsere Unterstützung angewiesen - und dafür muß sie uns eine Erklärung nachhinein liefern.

Damit die Trolls wie Merkel, Aznar, doch unterstützende Macht erhalten.
Dies mag zwar weithergeholt sein, wer aber aufmerksam darauf geachtet
hat, was alles geschieht - wird nicht nur bei einen mickrigen Wörtchen einen
Widerspruch zu unseren Sitten, unserem Glauben, unserer Verfassung jeweils ohne Probleme finden.

Ein Wörtchen zu Präzisionswaffen: bisher sind amerikanische Raketen, Cruz Missilies. nicht nur in Iran, nicht nur in Saudi Arabien, nicht nur in Türkei eingeschlagen. Neuerdings erfahren wir ja, daß USA glaubt, sie könne die Schitten zum Einklang bewegen, sie stütze sich auch auf Unterstützung der
Kurden. US-Regierung glaubte, die irakische Frauen werfen sich den Amerikanern ums Hals und werden ewig dankbar sein.

Nichts davon könnte wahrhaftig jemals geschehen - das ist die ganz gewöhnliche Logik.

Die Polen sind immer noch mißtrauisch gegenüber den Deutschen, je
ungebildeter sie auch sind, und von Amerikanern und Kapitalismus - haben sie sowieso die schnauze voll. Mein Schwager - der in der Armee seine Brötchen verdient - fürchtet daß er jeden Tag arbeitslos wird, trotz sehr hohen Ranges in der Armee - da der Stützpunkt in dem er arbeitet,
in ein US-Stützpunkt mit Top Secret Status umgewandelt wird.

Diese Aussagen, sofern sie auch eintreffen, sind leider keineswegs so erfreulich wie man es denn gerne hätte.

Ich persönlich, denke - man habe die Soldaten als Kriegsgrund und Rechtfertigung für den Einsatz von Waffen ganz anderer Sorte - geschickt.
Bei den "friedensmenschen" ist so etwas absolut undenkbar - aber für Generäle mehr als eindeutig - die Frage des Seins und des Nichtseins.


- Der Irakkrieg wird viel teurer werden als geplant, finanziert wird die Mehrsumme vermutlich mit der Notenpresse, langfristig ist also von einem schwächeren Dollar auszugehen.

Schon möglich - aber dies ist nur eine Rechtfertigung - ich bleibe meinen Ansichten weiterhin treu. Zwar - und falls so ein Einwand kommt - ist es zu Recht zu bemängeln, daß der Euro keineswegs besser sei.

Ein sehr trügerisches Bild sehen wir, wenn wir glauben, daß die Welt von drei starken Leitwährungen gesteuert wird. Dies entspricht nicht der Wahrheit.
Die drei Leitwährungen konkurieren miteinander um - wenn man es so will - unter den drei fallenden als Letzte den Aufprall zu erleben.

Der Euro ist da noch bei weitem besser als der Dollar, oder der Yen -
aber er wird sich mit Sicherheit nicht, dem Untergang entziehen können,
sobald der Dollar zusammenbricht. Und der Dollar wird zusammenbrechen, wenn zum Beispiel - man beschließt aus dem Irak ohne Kriegsbeute zurückzukommen. Oder, wenn der Flächenbrand Wirklichkeit wird.

Der Euro - ist aber selbst ohne äußerliche Einflüsse - keineswegs sicher -
im Gegenteil. Er hat zwar dem längeren Atem - aber auch er kann ebendiesen nur noch mühsam schnappen.


- Ich gehe mittelfristig von dem Rückzug der Briten aus dem Irak aus einhergehend mit einer Regierungsneubildung. Es ist davon auszugehen, dass die Briten pro-europäischer werden (Doch wieder ein Euro-Kandidat? Man weiss es nicht...)

Daß Blair langsam aber sicher seinen Intelligenzvorsprung vor Merkel - und ganz sicher vor Aznar beweist, ist kaum zu übersehen. Er beugt sich damit auch der Bevölkerung wie auch den Unruhen in England, aber das bedeutet leider noch gar nichts.

Die Briten spielen in der Tat eine sehr wichtige Rolle im Golf. Sie sind die abrtrünnigen der Allianz dann (und wer sich die Liste der kriegsunterstützenden Staaten - die USA vorlegte - angeschaut hat - der
hat garantiert 2 Wochen lang gute Laune. Nach Britten und Spaniern und der Dänen, ist polnische Regierung auf der Rangliste gleich die vierte.

Der Rest der Allianz ist so groß, daß ich nahezu schon fast glaubte, meine
Erdkundekenntnisse lassen wahrhaftig zu wünschen übrig, (wobei Erdkunde der Fach war, wegen dem ich meine Abitur dann tatsächlich verdanke -
und alles was nachher kam ;) ). Von Palau jedenfalls habe ich bis jetzt noch nie was gehört, Micronesien war bis dato auch kaum ein Begriff für mich.

Zurück zu den Engländern. Sie sind natürlich ein großer Symhatieindikator -
und wenn die beschließen, nach Hause zu kommen, will ich es gewiß leicht andeuten: Was würde passieren, wenn irgendjemand einen Anschlag auf die britische Einheiten mit Giftgas verüben würde?

Ich will´s nicht in den Mund nehmen - nach den ganzen Aussagen von Rumsfeld, Fleischer, Wofowitz etc. - wo er wieder mal behauptet, "Beweise" dafür zu haben, daß Syrien den Irak unterstützt hat, die Russen GPS Abwehr
lieferten, und Iran soll tunlichst unterlassen, an seinen Atomwaffen zu arbeiten. Die UNO hat ausgedient, man führt einen Krieg ohne ihrer Zustimmung etc.

Scheinbar ist heutzutage alles erlaubt. Auch das, daß man nahezu geneigt war Belgien, wegen dem internationalen Gerichtshof - zu der Achse der Bösen zu zählen.


- Ich gehe mittelfristig von einem Dax unter 2000 Pkt. aus! Fundamental sah es für uns noch nie so bescheiden aus, 2200 sehen wir auf JEDEN FALL wieder!

Den Zusammebruch unter dieser Marke halte ich durchaus - ganz besonders ohne Krieg - für wahrscheinlich, mit dem Krieg und mit der möglicher Kriegsbeute - ist ist dieses Szenario dann schnell nicht mehr
so ohen Weiteres begründbar.

Es kommt alles darauf an, was der Kriegsverlauf uns so anbieten wird.
In übrigen: wir sehen eindeutig - der Krieg gegen Saddam, der war nie als Ziel tatsächlich vorhanden. Im Gegenteil. Saddam war eine wichtige Schlüsselfigur - der Kriegsgrund schlechthin. Er symbolisierte nach unseren Maßstab das Böse - aber jetzt interessiert sich die Öffentlichkeit nicht mehr für Hussein. Seit mehreren Tagen, wird von ihm nicht berichtet - wir sehen nur den irakischen Informationsminister - womöglich lebt er ja noch - einen Beweis daß zum Beispiel Omar lebt, oder Bin Laden gibt es ebensowenig.


- Sollten die Amis durch einen glücklichen Zufall Saddam erledigen, sollte man sofort short in Öl gehen, andernfalls wäre long die bessere Alternitive

Ich bin mir wie schon oben gesagt, sehr unschlüssig was den Krieg gegen Omar, den Krieg gegen Terror, den Krieg gegen Bin Laden, oder den Krieg gegen Saddam angeht. Sie sind lediglich Schlüsselfiguren - doch mittlerweile nimmt der Krieg gegen Saddam - ganz andere Gestalt an.

Die Amerikaner Rücken vor: sie waren schon 90 km vor Bagdad, dann wiederum 95 km, und heute lieferten sie sich in etwa 100km Entfernung vor Bagdad eine erbitterte Schlacht gegen Saddams Garden.

Fleischer behauptet: Nachschub sei nicht notwendig, auch nicht die
Vormarschpause. 5000 Exilirakis sollen nach europäischen Medien, zurück nach Irak gegangen sein, um gegen die "breite Allianz" zu kämpfen.

Ich fürchte sogar, wir müssen den Gedanken, über personalisierten Kriegsgrund und seine angeblich einsatzfähige Waffen aufgeben.

Es ist - so Leid es mir tut, ein Eroberungskrieg - und Saddam uns sein Regime könnte man ohne Weiteres - anders erledigen.



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Und daß Eroberungskriege schon immer dazu geführt wurden, um Wohlstand und Naschub von knappen Ressourcen zu sichern, darüber wollen wir wohl keineswegs diskutieren, oder?

Rom hat diese Kriege benötigt, genauso wie alle anderen Imperien, die
Numero Uno der Welt gewesen sind. Und sie schafften damit natürlich kurzfristige Spikes nach oben - (kurzfristig - hiermit meine ich 8-12 Monate - Afghanistan hat es ja bewiesen).

Ich denke - da hat Fred uns ganz schöne Darstellung der Gann Methode vorgestellt - auch der Küßner geht in seiner Analyse sehr wohl - auf die Longseite. (steht als Geschenk in seinem Free Forum).

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Interessant ist dabei aber rein nach kalssischer Analyse, die Untersuchung
der jeweiligen Tiefs, im Jahre 2001 und heute - im langfristigen Zyklus jedenfalls muß der Tief erst gebrochen werden - trotz sicherlich bereits
überschrittenen superlangfristigen Szenarien.

So befinden wir uns heute keineswegs in einer Situation, um definitv für, noch für gegen zu sein. Die technische Analyse zeigt da mit voller Gewissheit keinerlei erdrückende negative Absturzpotentiale - wenn ich mich irren sollte, würde ich mich freuen, wenn Ihr Euch auch die Mühe macht meine Ansichten zu wiederlegen, SAP, Allianz schreien förmlich danach,
und nur noch von der fundamentaler Seite - drohen bilanztechnisch
sehr bescheidene Jahre, wie Sven es bereits sagte. Die volswirtschaftliche Situation der jeweils tonangebenen Volkswirtschaften hat sich kein bißchen gebessert.

Den neuerlichen Absturz schreibe ich der Offenbarung der Japaner zu -
sie legen ihre Berichte zum 1.4 auf den Tisch - und keineswegs dem Kriegsverlauf -

auch wenn es pervers klingt, wir haben den Krieg, wir sind - ob wir es wollen, oder auch nicht Bewohner der "unbeteiligten" Agressoren.

Die Amerikaner bomben - Europa baut auf die eine, oder auf die andere Weise auf. Ich habe mir bis jetzt keineswegs Lucent, Cisco etc angeschaut -
aber ich bin mir sicher - wenn die Amis 3000 Telekomunikationsknoten vernichtet haben und den Sieg feiern werden - so wird Lucent und Co das Ganze aufbauen - natürlich mit Spionageware (voll intergiert).

Und da läßt sich folgendes sagen: die New Economy in telekommunikationsbereich, Rüstungsindustrie und auch Erdölindustrie (natürlich amerikanischer Herkunft) werden gefördert.

Daß die Notenbankpresse läuft und läuft und läuft, ohne das Jemand Kredite aufnimmt - wissen wir ja - aber da gibt es einen Grund wieder mal um Kredite zu bitten.

Amerikanische Banken können sich kaum was besseres erhoffen, als neue Schuldenmacher -

und genau diese Ziele verfolgt dieser Krieg mitunter.

Ich denke, daß ist der Stoff aus dem der Krieg gemacht wurde, und die Auswirkungen dieses Krieges seien kaum anders zu bewerten, unabhängig ob USA gewinnt oder verliert.

Verlieren sie - werden sie sagen - wie Scholl-Latour heute angeblich: die EU braucht Atomwaffen und Präzisssionswaffen gegen übrige Schurken.

Gewinnen sie - werden sie dieses Land aufbauen - und neue präzisäre Waffen gegen die Schurken bauen müssen - wo man sich eben nicht in der Allianz direkt selbst abschießt.[/b]


Ich betone - wenn ich darf:

Ohne Krieg - wäre USA mit Sicherheit hinüber.
Mit dem Krieg sind sie es immer noch, aber eben nur vielleicht.

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Do widzenia! (Bis zum nächsten Mal)

Wir geht es denn Euch so ansonsten?
Was macht Schröder, Eichel und wie hieß nochmal der Kanzlerkandidat?

Gruß.
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oegeat
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Beitrag von oegeat »

Hallo !

Meine Meinung zu all dem ganzen ist:

Der Krieg kann lange dauern - das Öl kann rauf gehen und die Aktienkurse noch viel wesendlich weiter runter -speziell die US Werte.

hier einige Überlegungen sind schon etwas älter aber noch immer Aktuell
(sind PDF´S auf einem langsamen Server ... :D)

die Wahre Ursache des Krieges

zum Öl

Bewertung des SPX

10 gründe für den Bärenmarkt

diverse Artikel ....

grüße [/url]
Der Gewinn liegt im Einkauf. Alles wird besser, man muss nur warten können !

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Alle meine Beträge sind nur meine private Meinung und stellen keine Anlageberatung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes dar oder sind Aufforderungen zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Finanzmarktinstrumenten.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: evtl. sind besprochene Wertpapiere in meinem privaten Depot enthalten
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