Kurseinbruch beim Griffin Eur. Opp. (662712)

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schneller euro
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Kurseinbruch beim Griffin Eur. Opp. (662712)

Beitrag von schneller euro »

Bekanntlich ein Fonds mit einem fast schon legendären Ruf.
Diverse Kommentare in den letzten Jahren (sowohl von Journalisten, als auch von Anlegern) erweckten den Eindruck, als wären größere Verluste bei diesem Fonds geradezu unmöglich. Dazu kommt noch, dass der Fonds in diversen Statistiken nicht etwa unter Europafonds, sondern in die Kategorie "Absolute Return" eingeordnet wird, was ich allerdings nie so recht nachvollziehen konnte.
Signifikant ist jedenfalls der jüngste Kurseinbruch,
schwarze Linie = Griffin E.O.
blaue Linie = EuroStoxx50:
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schneller euro
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Beitrag von schneller euro »

Seit Anfang Oktober betrug der Kursverlust nun fast 7%.
Laut Factsheet zum 31.8. lag das Volumen bei ca. 335 Mill. Euro,
die Kassenpositionen machte etwa 25% aus.
Die 5 Grössten Positionen:
Immoeast Immobilien Österreich Immobilien
TNT NV Niederlande Verkehr
Equest Investments Bulgarien Finanz (div)
Sparkassen Immo Invest Österreich Immobilien
Enel Spa Italien Versorger

Allgemein (laut Factsheet):
"Investment Case
• Portfoliodiversifizierung
- Zunehmende Korrelation sämtlicher Weltaktienmarktindices macht
unkorrelierte Investments wünschenswert
- Beimischung unkorrelierter Investments reduziert das Risiko des
Gesamtportfolios
• Keine Indexorientierung
- Indexzusammensetzung erfolgt nach allen möglichen Kriterien
(Unternehmensgröße, Liquidität, Sektor, Lobbying, etc.) nur nicht nach
Investmentattraktivität
- Indexorientierung nur profitabel in ausgedehnten Bullmarktphasen
- Einzige Möglichkeit in fallenden bzw. seitwärtsgehenden Märkten positive
Renditen zu erzielen
• Kapitalerhaltung durch aktives Cashmanagement
- Investitionsgrad abhängig von Opportunities und Risiko-Return-Profil
(keine Opportunities -> keine Exposure).
- Völlige Flexibilität von 0 bis 100% Investitionsgrad
• UCITS, d.h. volle Vertriebszulassung in Deutschland & Österreich
Anlageziel
• Aktien in Europa inklusive UK
• Angestrebte Nettojahresrendite von 7-15%
• Absolut postive Returns pro Quartal
• Monatlich positive Returns zu restriktiv und schwer erzielbar im Rahmen
eines UCITS
• Niedrige Volatilität und geringe Korrelation zur Gesamtmarktentwicklung
Risikokontrolle
• Kein Leverage
• Netto Overnight-Marktexposure < 80% des NAV
• Größte Einzelposition 10%
• Netto Sektorlimit 15%
• Netto Länderlimit 30%
• Strenge Stop Loss Policy
Anlagestil
• Opportunistische Kombination verschiedener Anlagestile
- Fundamentale Investments
- Trading Investments
- Gezielter Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten
• Pro-aktive Unter-/Übergewichtung von Sektoren/Ländern/Cash
• Strenger Kapitalerhaltungsgrundsatz
• Aktives Management"
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Fondsfan
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Beitrag von Fondsfan »

Danke, daß Du darauf hingewiesen hast. Ich habe den Fonds und fühle mich schon seit einiger Zeit nicht mehr sehr wohl damit.

Ähnlich schwach hat sich seit geraumer Zeit auch der Erfolgsfonds Ulm entwickelt.
lodo
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Beitrag von lodo »

Interessant der neue Kommentar von B.Greisinger zur Underperformance seiner dachfonds (der kommt allmählich auch ganz schön in Erklärungsnöte);
in diesem Kommentar spielt der Griffin European eine zentrale Rolle:

Wir hatten sukzessive die Absicherungsquoten der BG-Fonds erhöht, um geringe Verluste zu erleiden, da der September dieses Jahr eine gute Figur abgegeben hatte und somit der Oktober wohl der " Konsolidierungsmonat" werden könnte. Diese Erwartung wurde bislang auch erfüllt, wie man an den oben genannten Kursrückgängen ablesen kann. Dass die BG-Fonds mehr als erwartet verloren haben, hat folgende Gründe: Viele der verwendeten Zielfonds mit Anlageraum Europa verloren mehr als der EURO-STOXX-Future. Diese Fonds lagen in 2005 ständig besser im Markt als der EURO-STOXX (Index) und verloren auch im März wie im August nicht mehr an Wert wie dieser. Nun wurden diese Outperformer der letzten Monate zu klaren Underperformer der letzten zwei Wochen. Bis zu 3%-Punkte mehr Verlust waren bei diesen Zielfonds zu verzeichnen. Das traf besonders die defensiven BG-Fonds, da zwei Drittel der Zielfonds europäische Aktienfonds sind. Zudem steuerte der Zielfonds " Griffin European Opportunities" einen kräftigen Verlust bei, der in einem solchen Ausmaß noch nie zu verzeichnen war. Dieser Fonds glänzte in den letzten Jahren durch stetige Zuwächse bei sehr geringen Schwankungen und verlor auch in Korrekturphasen fast nichts an Wert. Die letzten beiden Wochen korrigierte er soviel wie in all bisherigen Korrekturphasen zusammengenommen. Im CLASSIC und BALANCE war er jeweils mit 9% gewichtet und verursachte allein betrachtet ein Minus von etwa 0,5%. Da er nicht abzusichern war, wurde er letzte Woche komplett abverkauft. Dasselbe Schicksal erleiden nun auch die oben genannten europäischen Aktienfonds, da wir nicht wissen, wann diese Underperformance enden wird. Um die Absicherungsqualität zu erhöhen, werden sie gegen indexnahe Aktienfonds ausgetauscht.
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maximale
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Beitrag von maximale »

Die Immoeast ist zuletzt ein bißchen unter Druck geraten, nachdem sie zuvor jedoch überproportional gestiegen ist.

Die Sparkassen Immobilien AG ist heute auch wieder etwas runter gekommen, jedoch generell in line.

Habe den Griffin u. teilweise oben genannte Immo Aktien im Depot.
So gesehen könnte man direkt von einem Klumpenrisiko sprechen.

Aber da ich allgemein immer mit 30-60 Positionen im Depot unterwegs bin, so spüre ich die Auswirkungen daraus in dem Sinn nicht.
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Fondsfan
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Beitrag von Fondsfan »

@ lodo


Aus Deinem Zitat:

"Dasselbe Schicksal erleiden nun auch die oben genannten europäischen Aktienfonds, da wir nicht wissen, wann diese Underperformance enden wird"


Kannst Du sagen, welche Fonds Greisinger da meint?
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schneller euro
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Aktuelle Stellungnahme des Fondsmanagers

Beitrag von schneller euro »

Sehr geehrter Herr ...,

danke, dass Sie bei uns bezüglich der Verluste angefragt haben, Herr Greisinger hat das nicht getan.
Erlauben Sie mir einen Kommentar zu den Bemerkungen von Herrn Greisinger zu geben:
Ich habe überprüft wie seine Fonds performen, BG Global Balance ist YTD +4.6% und BG Global Classic ist dieses Jahr 3.38% im plus. Der Griffin European Opportunities Fund ist dieses Jahr 14.73% im Plus. Da der Opportunities Fund seit über einem Jahr geschlossen ist, gehe ich davon aus, dass er schon das ganze Jahr im Portfolio der Greisinger Fonds liegt, und trotz der Korrektur eine mehr als dreifach so hohe Performance gebracht hat, wie sein Gesamtportfolio. Somit haben wir übermäßig stark zu seiner Performance beigetragen. Wir sind angetreten eine Rendite von 7-12% pro Jahr zu erwirtschaften, und liegen auch nach der Kurskorrektur noch weit über dem oberen Ende unseres Zieles.

Wie Sie gesehen haben hat es uns brutal erwischt. Ich habe mir vor kurzem den Eurostoxx angeschaut, der auch bei -5.4% liegt, also sind wir nicht so weit weg. Aber das ist natürlich keine Entschuldigung. Das Problem waren hauptsächlich die Ölservice Aktien die teilweise bis zu 40% an Wert verloren haben. Der Grund hier sind Margincalls bei größeren Retail Investoren in Norwegen, aber natürlich sicher auch einige Hedgefunds die das nicht durchhalten und verkaufen müssen. Großteils ist es so, dass einfach unrealisierte Gewinne zum großen Teil wieder verloren wurden. Es klingt vielleicht ignorant, aber an dem Outlook für diese Aktien hat sich nichts geändert. Da sind Papiere dabei die haben volle Auftragsbücher bis Mitte 2007 und handeln jetzt auf 06 pe's von 5 oder 6 mit enormen free cashflow yields. Auch bei den Rig Aktien, die dayrates, die die Ölfirmen bezahlen müssen sind in den letzten 3 Wochen weiter gestiegen und die Kapazitäten sind auch hier bis 07 oder 08 großteils schon ausgebucht. Ob der Ölpreis bei 60, 50 oder 40 ist spielt hier keine Rolle da die Ölfirmen selber ja immer noch mit 26-30 USD/bbo rechnen. Sicher ist, dass diese Firmen in den nächsten 1-2 Jahren massiven free cashflow generieren werden, der in Dividenden, Buybacks oder Übernahmen fließen wird.

Bisher konnten größere Bewegungen auf einer Seite des Portfolios von anderen Positionen gut abgefangen werden. In den letzten Wochen hatten wir aber viele Dinge, die zur gleichen Zeit eingetreten sind. Zum Beispiel hat auch der österreichische Markt sehr zeitgleich stark korrigiert, und in einigen unserer Immobilen Aktien finden zur Zeit Kapitalerhöhungen statt, die ebenfalls vorübergehend auf die Kurse drücken.
Der starke Fall im Fonds hat aber unseren Stop loss getriggert, und somit haben wir das net Exposure jetzt auf ca. 60% reduziert. Der stark steigende Markt im August und September hat auch einige unserer Putoptionen sehr stark aus dem Geld gebracht, und somit ist der Hedgingeffekt nicht gleich eingetreten. Ich bin selber sehr unglücklich mit der Situation und werde natürlich daran arbeiten das wieder zu verbessern.

Ich hoffe das erklärt etwas die Situation stehe Ihnen aber für weitere Fragen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Gruessen
Harald Wengust
alterhase
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Beitrag von alterhase »

Sehr sehr gut @schneller euro
passiert leider zu selten, dass Anleger mit Fondsmanagern Kontakt aufnehmen bzw. dass der Fondsmanager auch antwortet.

Zu Bernd Greisinger,
ich bin schon seit über einem Jahr - spätestens seit seinem Strategiewechsel zu Put-Absicherungen - der Meinung, dass es ihm ums verwaltete Volumen geht. Damals war seine Aussage, dass er nun in Top-Fonds investieren kann, weil er sie bei Marktschwäche nicht abstossen muss sondern einfach absichert.
Mal sehen was er macht, wenn diese Top-Fonds erstmal aus seinem Portfolio draussen sind. Ich vermute, es kommen indexnahe Fonds rein, die hohe Bestandsprovisionen zahlen.
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Fondsfan
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Beitrag von Fondsfan »

@ alterhase

Bleibt nur die Frage, wie lange die Anleger noch dumm genug sind, in teure indexnahe Fonds zu investieren, wenn es sehr kostengünstige Indexfonds gibt. Irgendwann müßte die von Dir genannte Gattung eigentlich aussterben, falls die Leute intelligent und informiert genug sind ...
Ernesto Chevantonn

Beitrag von Ernesto Chevantonn »

Finde ich auch gut, dass der Fondsman. hier ganz akt. zu Wort kommt!
Aber, Frage:
Was bedeutet zu gut Deutsch:
Der starke Fall im Fonds hat aber unseren Stop loss getriggert, und somit haben wir das net Exposure jetzt auf ca. 60% reduziert
:?: :?:
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schneller euro
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Beitrag von schneller euro »

Alterhase hat Recht: vor ca. einem Jahr hat Bernd Greisinger groß verkündet, dass er und sein Team sich nun auf die Auswahl von Top-Einzelfonds konzentrieren. Nun macht er eine Kehrtwende und vertraut wieder auf Indexfonds. Und ein hohes Volumen ist natürlich gut für die (Dach)fondsgesellschaft, aber schlecht für die Anleger! Vor ein paar Monaten hatte ich mal den BG Challenge mit dem relativ neuen und wesentlich kleineren (im Volumen) BG Discovery verglichen. Dabei schnitt der Discovery wesentlich besser ab, nicht nur in Bezug auf die Rendite, sondern sogar auch auf die Volatilität und das Risiko. Ich habe schon längere Zeit den Eindruck, dass die Volumenproblematik bei Dach- noch mehr als bei Einzelfonds ins Gewicht fällt. Deswegen sollte man auch die A2A-Reihe im Auge behalten, wo es vielleicht auch schon allmählich Probleme gibt (hab mir allerdings zuletzt vor einigen Wochen die Daten angeschaut, müsste mal wieder einen Blick auf die aktuellen Ergebnisse und Auswertungen werfen).
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Beitrag von Fondsfan »

Habe schon lange keinen BG-Fonds mehr und auch keinen A2A, obwohl ich die für deutlich besser halte.

Bei skeptischer Markteinschätzung scheint mir der A2A Basis nach wie vor sehr interessant.
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Fondsfan
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Zurück zum Griffin European Opportunities

Beitrag von Fondsfan »

Ich habe das Geführl, der Fonds dümpelt immer noch vergleichweise schwach, wenn ich ihn z.B. mit dem Europa Aktienfonds ULM vergleiche.

Wenn man sich den Gruppenvergleich bei Infos ansieht, kann man sehen, daß der Fonds schon 2004 und auch 2005 vorübergehend plötzlich auf das unterste Niveau seiner Gruppe abstürzte, sich aber dann wieder relativ gut erholte.

Kann das Bild von da leider hier nicht einkopieren.

Was sind denn eigentlich die Argumente, diesen Fonds noch weiter zu halten?
lodo
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Beitrag von lodo »

ich zitiere mal aus dem Kommentar von Wengust:

Der starke Fall im Fonds hat aber unseren Stop loss getriggert, und somit haben wir das net Exposure jetzt auf ca. 60% reduziert.

Wenn der Fonds also zu 40% aus seinen Positionen rausgeflogen ist und sich neu positionieren muss und zudem der mit 20% gewichtete ATX zuletzt nicht so doll perfomte, dürfte das die Underperformance vielleicht erklären.

Ansonsten sollte man den Fonds nicht so sehr mit anderen "normalen" Aktienfonds vergleichen, sondern ihn an einen eigenen Zielvorgaben messen:

1) als Vergleichsindex wird herangezogen

60% CSFB Tremont Long/Short Equity
40% Eurostoxx50



2) die angestrebte Performance:

Netto-Rendite: 7-15% pro Jahr



3) zusätzliche Vorgabe

Absolut positive Returns pro Quartal
---------------------------------------------------

Die Daten:

1.1.-31.10.05

CSFB Long/short-Index..................+4,4%
Euro-Stoxx50 1.1.-31.10.05.............+12,46%

also nach Gewichtung:
CSFB-Gewichtung 60%: 4,4% * 60%....=.. +2,64%
Euro-Stoxx50 40%: 12,46% * 40%* =.. +4,98%
--------------------------------------------------
Gesamtperformance Vergleichsindex 1.1.-31.10.05: +7,62%
Griffin European Opportunities.............. +15,35%



Performance Oktober 05

CSFB Tremont Long/Short:...............-2,29%
EuroStoxx50............................-3,16%

also nach Gewichtung:
CSFB-Gewichtung 60%: 4,4% * 60%=.......-1,37%
Euro-Stoxx50 40%: 12,46% * 40%* =...-1,26%%
--------------------------------------------------
Gesamtperformance Vergleichsindex Oktober: -2,63%
Griffin European Opportunities.............. -5,22%




Fazit: Bis jetzt hat der Fonds seine Zielvorgaben trotz des Einbruchs eingehalten; spannend wird es allerdings bei einer dritten Zielvorgabe:
Absolut positive Returns pro Quartal zu erreichen

Vom Schlußkurs zum 30.9.05 (164,29) ist der Fonds aktuell 4,17% entfernt;
da dürfte ein positives Quartalsergebnis wohl kaum noch möglich sein.
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Fondsfan
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Beitrag von Fondsfan »

@ lodo

Erst mal vielen Dank für die fundierte Stellungnahme.

Darf ich mir noch eine neugierige Frage erlauben: Hast Du den Fonds
selber oder wenn nicht: wo würdest Du einen Ausstiegspunkt sehen?
lodo
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Beitrag von lodo »

Ich hab den Fonds noch, halte ich ihn aber auch unter Beobachtung;

allerdings sind mir im konkreten Fall immer noch die Hände gebunden, da ich meine Fondsdepots weg aus D ins Ausland verlagert habe und der Depotübertrag vom Griffin immer noch läuft - und das seit 14.9.05 !!!! eine unglaubliche Sauerei; erst lagerte das Teil nach erfolgter Ausbuchung wochenlang bei Griffin, wo aus unerfindlichen Gründen keine Weiterleitung erfolgte, dann wurden aufgrund meiner Nachforschungen die Anteile am 24.Oktober zum Zwischenagenten weitergeleitet und sind jetzt immer noch nicht im Depot eingetroffen.

Da ich von anderen Fällen Kenntnis habe, wo der Übertrag vonn Griffin-Anteile weit über der üblichen Frist lag, kann ich nur dringendst davor warnen, Griffin-Fondsanteile zwischen Depots zu übertragen.
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Fondsfan
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Beitrag von Fondsfan »

lodo hat geschrieben:Ich hab den Fonds noch, halte ich ihn aber auch unter Beobachtung;


Da ich von anderen Fällen Kenntnis habe, wo der Übertrag vonn Griffin-Anteile weit über der üblichen Frist lag, kann ich nur dringendst davor warnen, Griffin-Fondsanteile zwischen Depots zu übertragen.

Die Warnung gilt eigentlich für jeden Wertpapierübertrag, denn der kann erheblichen praktischen und manchmal auch steuerlichen Ärger auslösen.

Wenn es sich vermeiden läßt - z.B. kein Speku-frist-Problem und voller Rabatt im neuen Depot - dann sollte man immer lieber verkaufen und wieder neu kaufen, zumindest ist das mein Verhalten.
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Beitrag von lodo »

ein Chart vom Griffin mit 38, 100 und 200-Tagelinie:

noch ist alles im Grünen Bereich, der Fonds hangelt an der (steigenden) 100-Tage Linie lang

Griffin
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Beitrag von lodo »

der Griffin Monatsbericht für Oktober liegt endlich vor:

Griffin-Monatsbericht
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oegeat
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Beitrag von oegeat »

vorab ich kenn den fonds net ... hab mir nur den chart angesehen....... und sage ACHTUNG Trendbruch man sieht ein hochlaufen auf die Bruchstelle ein unterschreiten der dicken linie -quer ist ein letztendliche bestätigung !!!!!!!!!!!

ziele grün ... :wink:
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Beitrag von Fondsfan »

lodo hat geschrieben:der Griffin Monatsbericht für Oktober liegt endlich vor:

Griffin-Monatsbericht
Da fällt so einiges unangenehm auf: Geht man auf die Homepage, so lassen sich die angegebenen Links im Bereich Kontakt nicht anklicken - hat man Angst vor zu vielen ärgerlichen Mails, die dadurch erschwert werden?

Zum Monatsbericht: ein so dämliches Kauderwelsch zwischen deutsch und englisch ist mir lange nicht untergekommen. Mein persönlicher Kommentar aus jahrelanger Tätigkeit im internationalen Finsnzsektor: wer Sprachen nicht sauber sortieren kann, hat auch sonst Probleme mit der Klarheit im Gehirn.

Zur Sache: offensichtlich hat man hinter der Fassade der Sicherheitsorientierung teilweise recht einseitige offene Positionen gefahren.

Wenn dem so ist, muß ich den Fonds mit jedem anderen Europa-Fonds vergleichen, und dann ist er m.E. schlicht und einfach in der Leistung nicht mehr erstklassig. Das wäre dann aufgrund der geänderten Einordnung ein klarer Verkauf.

Ist diese Meinung zu extrem?
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Beitrag von lodo »

an der Art, wie du schreibst, merkt man, dasß du dich mit dem Invest nicht mehr wohl fühlst... da gibts nur eine Empfehlung: Verkauf den Fonds; es gibt genug andere Investmentmöglichkeiten, warum sich unnötig damit quälen.

Meine Meinung
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Beitrag von Fondsfan »

lodo hat geschrieben:an der Art, wie du schreibst, merkt man, dasß du dich mit dem Invest nicht mehr wohl fühlst... da gibts nur eine Empfehlung: Verkauf den Fonds; es gibt genug andere Investmentmöglichkeiten, warum sich unnötig damit quälen.

Meine Meinung

Deine Meinung ist völlig richtig und bei jedem gängigen Fonds hätte ich längst so reagiert, vor allem, weil man meist ohne AA wieder einsteigen kann.

Dieser Fonds ist insofern ein Sonderfall, als ich ihn nicht nachkaufen kann, d.h. wenn sich in einiger Zeit die Entscheidung zum Verkauf als übereilt herausstellt, bin ich endgültig draußen.

Nur deswegen quäle ich mich noch.
Zuletzt geändert von Fondsfan am 28.11.2005 14:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von oegeat »

wie ich schon oben schrieb ich hab keine ahnung was das für ein fonds ist ... vom chart her Achtung ... wenn man den nicht nachkaufen kann ist die Frage kann man ihn absichern ? an welchen Index ist er "angelehnt" gibt es Short zertis mit denen man eine Absicherung zB auf den basisindex vornehmen kann .... :wink:
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Beitrag von Fondsfan »

Es gibt keinen passenden Index sondern nur Ziele in der Art eines Hedge-Fonds:
Jährlich 7-15 % Rendite,
kein negatives Quartal.

Long geht man im übrigen nur in europäischen Aktien oder Derivaten.
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schneller euro
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Beitrag von schneller euro »

Charttechnisch sind die Ampeln wirklich von "grün" auf "gelb" oder sogar "rot" umgesprungen.
Daß man den Fonds NICHT nachkaufen kann, trifft allerdings auch nicht zu, siehe:
http://www.trader-inside.de/viewtopic.php?t=2396
Interessant ist, dass der Spread zwischen dem Kurs der Fondsgesellschaft und dem an der Börse Hamburg nun auf unter 1% gefallen!
Vor dem jüngsten Kurseinbruch waren dies in der Regel immer ca. 3-5%!
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Beitrag von lodo »

Der Fonds ist auf dem besten Weg, den Einbruch wieder wettzumachen;
alles sieht per schlußkurs von Heute (162,81) doch schon wieder wesentlich freundlicher aus:

Chart mit 38/100-Tagelinie

Performance seit OktoberTief bei 154,69 +5,25%
Entfernung zum AlltimeHoch bei 164,89 -1,27%

Sogar die Vorgabe: kein Quartal mit Verlusten scheint wieder erreichbar:
Kurs am 30.9.05: 164,29
Entfernung zum Schlußkurs 30.9. -0,91%
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Beitrag von Fondsfan »

Der Fonds geht jetzt wieder bei der KAG konstant nach oben, hatte aber in Hamburg heute eine Art Absturz.

Wollte mal sehen, ob man da mit einem Abstauber-Limit reingehen könnte und habe zu meiner Überraschung gesehen, daß man für das Papier bei
der DAB keine Order aufgeben kann.

Von der Citibank ist mir das schon lange bekannt, aber von der DAB?

Hat da jemand Erfahrung, ob das für alle Fonds an einber Fondsbörse gilt oder nur für bestimmte?
Malefiz

und wie geht es jetzt weiter???

Beitrag von Malefiz »

Hallo zusammen,

wie steht ihr denn heute zu euren Einschätzungen vom letzten Jahr?

Habt ihr verkauft?

Ich habe den Griffin seit Aug. 2004 und bin mit ca. 30 % im Jahr sehr zufrieden. Als Langfristanleger kam für mich ein Ausstieg nie in Frage, auch wenn natürlich das Bessere des Guten Tod ist.

Viel Grüße,

Malefiz
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Beitrag von Fondsfan »

Ich habe meinen Bestand noch.
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Beitrag von schneller euro »

Meinen Bestand in diesem Fonds habe ich seit über einem Jahr nicht verändert (weder Ver-, noch Zukäufe).
Ich hatte ja schon des öfteren in anderem Zusammhang geschrieben, dass für mich in erster Linie nicht Worte (Managerkommentare, Prospekte, Journalistenmeinungen etc.) wichtig sind, sondern Fakten und Zahlen wie Sharpe- und MAR-Ratio, max. Drawdown, Volumenentwicklung, Charts etc.
Und diesbezgl. ist der Griffin Eur. seit Jahren einer der Top-Fonds schlechthin.
Wenn man den Langfrist-Chart betrachtet, dann ist der Griffin bisher zweimal parallel zum Referenzindex eingeknickt: Anfang 2003 und im Oktober 2005. Andere "Zacken" im Eurostoxx50 hat er dagegen fast unbeschadet überstanden:

Griffin Eur. Opp.(schwarze Linie) und Eurostoxx50(blaue Linie) seit Auflegung des Fonds

Fazit: mit Schlagworten wie "Absolute Return" und "nie wieder Verluste" wäre ich auch bei diesem Fonds vorsichtig. Aber grundsätzlich ist er sicher eines der absoluten Top-Produkte in seiner Peergroup.
Allerdings: einen echten Härtetest in Form einer längeren Baisse hat der Griffin Eur. bisher noch nicht miterlebt. Und völlig ausschließen lässt es sich nicht, dass hier auch mal ein noch signifikanterer Einbruch als im Oktober 05 erfolgt. Deswegen habe ich mir auch hier einen Stoppkurs gesetzt in Form einer langfristigen Aufwärtstrend-Geraden, bei deren Unterschreiten ich meinen kompletten Bestand veräußern würde.

Viele Anleger sind seit dem Kurseinbruch im Oktober wohl immer noch etwas skeptisch wie der historisch gesehen nach wie vor relativ geringe Spread zwischen dem KAG-Kurs und dem Börsenkurs in Hamburg dokumentiert:
Börse: 184,0€
Fondsgesellschaft 182,95€
Also nicht mal 1% Spread.
Zuletzt geändert von schneller euro am 23.10.2006 13:16, insgesamt 1-mal geändert.
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nicht mehr länger absolute return-Ansatz

Beitrag von The Ghost of Elvis »

keine guten news:

"Nicht nur der
Kursrückgang in den vergangenen
Wochen ist Besorgnis erregend, sondern
auch die Aussage von Harald Wengust,
dass der Fonds nicht mehr länger als
Produkt mit absolute return-Ansatz
gesehen werden kann. Mit anderen
Worten: Stärkere Kursschwankungen
werden künftig zum Charakter des
Fonds dazugehören. Eine völlig neue Aussage und für die bestehenden Investoren des bereits seit langer Zeit
geschlossenen Fonds eine wichtige Mitteilung, die bisher nicht öffentlich gemacht wurde. Wer sich also wie
bisher darauf verlässt, dass der Griffin European Opportunities Fund insbesondere in schwierigen Marktphasen
ein wichtiger und stabiler Eckpfeiler seines Depots sein wird, der kann bitter enttäuscht werden. Wengust lässt
mehr Volatilität zu und ist nicht immer bereit gute Ideen, deren Zeit aber noch nicht gekommen ist, zu meiden.
Fazit: Das Rendite-Risiko-Profil des Fonds hat sich damit deutlich gewandelt. Die aktuelle Korrektur des Fonds
spiegelt dies bereits deutlich wider. Für viele Investoren dürfte damit der Investitionsgrund für diesen Fonds entfallen.
Je nach Wichtigkeit der absolute return-Prämisse sollten risikoaverse Anleger den Fonds eher verkaufen
und Gewinne einfahren. Wer gut damit leben kann, dass der Fonds künftig stärkere Ausschläge zeigt, aber auch
mutig neue Ideen aufgreift, der kann weiterhin dem Fonds die Treue halten. Wir werden die weitere Entwicklung
beobachten und zu gegebener Zeit darauf zurückkommen."

quellen-angabe: DFA-1206
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Beitrag von schneller euro »

Über 10% minus in wenigen Wochen sind für einen "Absolute-Return" Fonds natürlich auch ziemlich happig.

Auch im Vergleich mit dem Index fiel der Griffin zuletzt nicht besonders positiv auf:

Chart 10.5.-19.6.06 Griffin E.O. und Eurostoxx50(blaue Linie)


Charttechnisch ist der Fonds zZ noch ganz knapp über der 200 Tage Linie und dem mittelfristigen Aufwärtstrend:
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schneller euro
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Beitrag von schneller euro »

Ein recht selbstkritischer Fondsmanager-Kommentar Mai 2006:

"Im Mai haben wir einen starken Verlust hinnehmen müssen. Eine ähnliche Situation hatten wir im
letzten Oktober wo a) die Aktien die vorher am meisten zugelegt hatten, auch am meisten gefallen sind
und b) besonders gute Aktien mit einem guten Katalysator unterperformt haben. Dies scheint ein
Phänomen zu sein, an welches wir uns wohl künftig gewöhnen müssen und versuchen müssen, besser
vorbereitet zu sein. Es bedeutet einfach, dass die Fondsmanager, die aktiver sind und schneller gute
Werte entdecken, die gemachten Gewinne schützen wollen oder mit Leverage arbeiten, was sie in
einem negativen Marktumfeld dazu zwingt auch schnell wieder zu verkaufen. Uninteressante Aktien, die
manchmal auch ohne Hintergrund teuer sind, haben in der Korrektur besser performt, aber keine Angst,
wir werden diese jetzt trotzdem nicht kaufen. Es gibt keine Ausrede! Wir haben uns definitiv nicht
genug abgesichert.
Wir sahen der 200%igen Fondsperformance seit Auflage entgegen und das hat uns
wohl etwas abgelenkt. Der einzige Trost ist, dass wir in der Lage sind Alpha zu generieren, da die
Märkte nun mehr oder weniger flat sind, wir aber immer noch nette Gewinne ausweisen.

Ein paar Worte zu dem gescheiterten OMV/Verbund Deal! Ich
hätte diesen Deal unterstützt, da OMV ein erstklassiges Asset
zu einem sehr attraktiven Preis bekommen hätte. Der
gemeinsame freie Cashflow wäre ein gutes Fundament
gewesen, eine richtig große Firma aufzubauen. Da es ein
Konglomerat gewesen wäre, hätten manche Analysten einen
Discount auf den Wert eingerechnet, aber da Verbund günstig
gekauft worden wäre, wäre es mittelfristig ein guter Deal
gewesen. Da die Fusion allerdings gescheitert ist, haben wir
doppelt verloren: erstens bei OMV, da die Firma vom Markt
stark verkauft wurde, und wir, von dem Deal überzeugt, haben
zu früh gekauft und zweitens bei Verbund, deren Wert
während der Verhandlungen angestiegen ist, jetzt aber zu
einem niedrigeren Wert als vor den Verhandlungen gehandelt
wird.
Wir haben Immofinanz, eine Schwesterfirma von Immoeast,
in unser Portfolio aufgenommen, da wir glauben, dass deren
letzter grösserer Deal, Buwog, zu einem guten Preis gemacht
wurde und das Management ein klares Konzept hat, wie
dieses Portofolio gut verwertet werden kann. Auch haben wir
unsere Anteile an IVG aufgestockt, da wir davon überzeugt
sind, dass die Tavernen schneller ausgebaut werden als
geplant. Ebenso sehen wir eine Wertsteigerung durch einen
möglichen Spin-off des Geschäftes nachdem die REIT
Gesetze in Kraft treten.
Wir haben uns in die österreichische Post eingekauft! Wir
sehen dies als eine eher konservative Langzeitinvestition,
welche eine nette Rendite verspricht. Wir haben das
Management getroffen, das einen überragenden Eindruck
hinterlassen hat. Wir glauben, dass eine Gewinnausschüttung
von etwa 70% zu einer Dividende von 1 Euro führen wird. Die
Aktien gab es für 19 Euro also rechnen wir mit einer Rendite
von über 5% des Ausgabekurses. Da die Post auch die
Transaktionen der Postsparkasse, welche zu Bawag gehört,
tätigt, wären wir nicht überrascht, wenn diese auch Teil eines
Konsortiums wäre, welches für die Bawag bietet, wenn die
rechtlichen Probleme erst einmal gelöst sind. Wir sind davon
überzeugt, dass die Post hier zu einem guten Preis einsteigen
könnte und würden das nicht negativ sehen.
Ich möchte nochmals wiederholen, dass ich keine große
Inflation kommen sehe
. Energiekosten stabilisieren sich auf
hohem Niveau und obwohl Stundenlöhne durchaus ansteigen,
so nimmt auch die Produktivität zu, was für die
Lohnstückkosten gut ist. Auch wird eine Abkühlung der
Immobilienpreise letztendlich zu geringeren oder stabileren
Mietpreisen führen und zu einer Inflationssenkung beitragen.
In den bevorstehenden Monaten wird die Lage wohl etwas
unsicher bleiben aber spätestens im Herbst werden die
Inflationsängste deutlich nachlassen. Was den Markt angeht
so könnten Bären bald argumentieren, dass die abkühlenden
Immobilienpreise und geringere Inflation zu einem
Wachstumrückgang führen, was in einer Rezession enden
könnte. Einige sprechen schon über eine Stagflation, was wohl
das Schlimmste ist was passieren könnte. Jedoch bezweifle
ich das wir dieses Scenario sehen werden, solange die
Grenzen offen bleiben und Protektionismus, wie zum Beispiel
hohe Zollabgaben, ausbleiben."

Ländergewichtung:
Index-Hedge: 30%
Öst.: 16%
D: 10%
Norwegen: 10%
F: 6%
etc.

Die 5 größten Positionen:
Equest Investments Bulgarien Finanz
Immoeast Immobilien Österreich Immobilien
Linde AG Deutschland Kapitalgüter
Meinl European Land Österreich Immobilien
Sparkasse Immobilien Deutschland Immobilien :?: (was mag dies für eine Form der Beteiligung sein?)


Quelle: Griffin
Papstfan
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Beitrag von Papstfan »

schneller euro hat geschrieben: Sparkasse Immobilien Deutschland Immobilien :?: (was mag dies für eine Form der Beteiligung sein?)


Ich vermutle die öst. Sparkassen Immobilien AG (Aktie), ISIN AT0000652250, ist gemeint. Wird auch aktuell bei Dab-Bank als Neu-Emmission angeboten.
ora et labora!
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Beitrag von Papstfan »

Kurseinbruch ist das Stichwort: davon hat sich der Fonds bis heute nicht erholt. Kaum Aufwaertsbewegung seit Mai / Juni.
Die besten Zeiten sind vorbei?

Fondsmanager-Kommentar August 06:"Die US-Inflationszahlen wirkten sich günstig auf den Aktienmarkt aus und lösten Mitte des Monats
eine Rallye aus, wenn auch auf niedrigem Niveau. Der Spotmarktpreis für Rohöl sank,
möglicherweise weil Spekulanten die Nachfrageimplikationen eines schwächeren BIP-Wachstums
einzurechnen begannen. Die Bank of England befürchtete einen Anstieg der Verbraucherpreisinflation
in Großbritannien und hob entgegen den Erwartungen die Zinsen an. Einige
Unternehmen, darunter Commerzbank, Karstadt und TUI, gaben eher schwache Meldungen bekannt.
Mit anderen Worten, die Nachrichten waren gemischt, die Märkte jedoch optimistisch.

Unsere Beteiligungen an Immobiliengesellschaften
behaupteten sich im August nach einem ebenfalls
guten Juli erfreulich, und wir nahmen einen Teil der
Gewinne der osteuropäischen Entwicklungsgesellschaft
Immoeast mit. Wir reduzierten außerdem unser
Engagement in Meinl Land und erwarben mit dem
Erlös einige Anleihen von Meinl Land. Wir halten sehr
viel von diesen Unternehmen, über die es möglich ist,
vom Phänomen der Renditekompression in der
osteuropäischen Immobilienbranche zu profitieren, das
mit der Erweiterung der Eurozone noch einige Zeit
anhalten dürfte. Wir werden in diesem Bereich
weiterhin Chancen suchen und eine umfangreiche
Position im Fonds beibehalten.
Wir gingen eine Long-Position in die deutsche
Immobiliengesellschaft TAG Tegernsee ein, die eine
Kapitalerhöhung erfolgreich abschloss und durch die
Umwandlung des Hamburger Bauvereins in eine REITGesellschaft
von den neuen REIT-Strukturen profitieren
wird. Besonders beeindruckt waren wir von dem
konservativen und bodenständigen Management, und
da die Aktie sogar mit einem Abschlag zum NAV
gehandelt wird, erwarten wir dort eine gute
Performance.
Wir gingen eine Long-Position in Mittal Steel ein, das
sich in den ersten Phasen des Zusammenschlusses mit
dem ähnlich großen Arcelor befindet. Mittal Steel
scheint ein preiswerter Weg zu sein, an dieser
umfassenden Branchenkonsolidierung teilzuhaben,
selbst in Anbetracht des sich abschwächenden BIP in
den USA. Mit dieser Position verfügen wir außerdem
über ein Engagement in der Industrie, sollte im Jahr
2007 das „goldene Szenario“ einer kontrollierten
Inflation und eines im zweiten Halbjahr beschleunigten
Wachstums der Weltwirtschaft eintreten.
Wie erwartet, kam es gegen Ende des Monats erneut
zu Übernahmeaktivitäten im norwegischen Ölservice-
Sektor. Prosafe erwarb 29,57% an Petrojarl, kurz
nachdem auch Teekay einen Anteil an Petrojarl gekauft
hatte, und Bergesen erwarb einen Anteil an Prosafe.
Die Konsolidierung wird sich also fortsetzen und wir
werden davon profitieren. Awilco schloss für einen der
neu gebauten Bohrtürme einen neuen Vertrag mit
einem sehr hohen Tagessatz ab. Auch dies bestätigt,
dass sich die Fundamentaldaten in diesem Bereich
weiterhin verbessern, wenngleich sich die Aktienkurse
derzeit noch verhalten entwickeln.
Mehrere Calls und Puts, in denen wir short waren,
liefen diesen Monat ab und wir erhielten nur sehr
wenige zugeteilt, etwa für die Commerzbank, wo wir
Aktien kaufen mussten. Dies war positiv zu beurteilen,
da wir schon über Bestände verfügten. Wir verkauften
BNP- und einige unserer Bayer-Aktien, um Gewinne
mitzunehmen, nachdem wir für die Calls herangezogen
wurden.
Griffin Capital Management Limited hat firmenintern
eine Beschränkung in seiner Anlagestrategie
eingeführt. Die Gesamtanlage in andere Fonds ist auf
nicht mehr als 10% des Portfolio Nettoinventarwertes
des jeweiligen Teilfonds der Griffin Umbrella plc
beschränkt. Dies ist keine Änderung der Anlagepolitik
und folgt bisherigen Strategien. Eine Formalisierung ist
jedoch notwendig um UCITS III Dachfonds die
Zusammenarbeit zu erleichtern."
ora et labora!
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schneller euro
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Beitrag von schneller euro »

Die Entwicklung der letzten Monate ist wirklich sehr enttäuschend weil der Fonds im Gegensatz zu vielen Konkurrenten bisher kaum etwas von den Verlusten im Mai aufholen konnte. Gut, es gab in den letzten Monaten einige wirklich sehr ungewöhnliche Marktanomalien und viele der hier im Forum genannten, altbewährten Top-Fonds liegen aktuell auf 3-Monats-Basis deutlich hinter Ihrem jeweiligen Referenzindex (z.b. Sauren Opp., Lingohr, Loys, Dt.Aktien T.R. usw, nicht aber der TopDown gemanagte GAF-MM!), nur beim Griffin E.O. war die Entwicklung schon besonders negativ. Allerdings hätte ich schon größere Bedenken gerade zum jetzigen Zeitpunkt einen langjährig bewährten Stockpicker-Fonds in ein TopDown gemanagtes Produkt oder gar in einen der zurzeit viel beworbenen und hochgelobten ETF`s zu tauschen. Ein solch prozyklisches Verhalten könnte sich mittel- und langfristig (wieder einmal) als ziemlich falsches Timing herausstellen ...

Charttechnisch betrachtet ist der Griffin E.O. unter die 200-T-L gerutscht, aber der langfristige Aufwärtstrend ist noch intakt:
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Beitrag von Taler »

Ja, die Entwicklung lief sehr enttäuschend, hier könnte die hohe Gewichtung in Nebenwerten, dazu auch in Osteuropa, eine Rolle gespielt haben. Möglich ist auch, dass hohe Absicherungskosten ein Grund sind. Mir fallen dazu die BG-Dachfonds ein, bei denen es vor über einem Jahr so ähnlich war.

schneller euro hat geschrieben:Allerdings hätte ich schon größere Bedenken gerade zum jetzigen Zeitpunkt einen langjährig bewährten Stockpicker-Fonds in ein TopDown gemanagtes Produkt oder gar in einen der zurzeit viel beworbenen und hochgelobten ETF`s zu tauschen.
Genau das habe ich vor etwa zwei Monaten gemacht und in einen der Dividenden-ETF`s getauscht, bis jetzt hat es sich ausgezahlt. Bei einer möglichen Abkühlung der Konjunktur in den USA sind Value-Werte vielleicht doch angesagter.
schneller euro hat geschrieben:Ein solch prozyklisches Verhalten könnte sich mittel- und langfristig (wieder einmal) als ziemlich falsches Timing herausstellen ...
Das kann man natürlich nicht ausschliessen, wie ich es selber auch schon erlebt habe.
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Beitrag von Papstfan »

Es scheint wirklich Zeit,sich von diesem Fonds zu trennen. Mit Herrn Geissler von Infos hat sich ein weiterer Experte sehr kritisch geäußert: :roll:
"Änderung der Anlagepolitik. Wurden früher ein Grossteil der Positionen über Nacht abgesichert und somit dem Risiko entzogen, wurde diese Regel geändert.
Vermutlich hat man sich hierdurch soviel Frust eingefangen, dass man in der Aufwärtsbewegung zu verhalten reagiert hat."
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Beitrag von Fondsfan »

Ichhabe mich schon vor Monaten von dem Fonds getrennt und bin recht froh darüber.
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